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Die Erfindung bezieht sich auf ein Dämpferventil eines Schwingungsdämpfers. Das Dämpferventil kann dabei als Kolbenventil oder Bodenventil ausgebildet sein.
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Solche Dämpferventile weisen zum Absperren von Kanälen zur Zug- und/oder Druckdämpfung Ventilscheibenpakete auf, die aus einer Vielzahl von tellerfederartigen Ventilscheiben zusammengesetzt sind. Bei einem Kolbenventil sitzen die Ventilscheiben in der Regel an einem Endabschnitt der Kolbenstange und werden zusammen mit weiteren Elementen, wie beispielsweise dem Kolben, Kolbenscheiben, Distanzstücken oder einem Ventilfederteller befestigt. Die einzelnen Komponenten sind dabei nacheinander auf die Kolbenstange aufzustecken und anschließend zu verspannen. Üblicherweise erfolgt dies bei einem Kolbenventil über eine Mutter. Bekannt ist weiterhin auch, die aufgesteckten Komponenten durch Vernieten festzulegen.
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Eine entsprechende Konstruktion wird beispielsweise in
DE 197 02 627 C1 beschrieben. Dabei ist sowohl ein in Zugrichtung öffnendes als auch ein in Druckrichtung öffnendes Ventilscheibenpaket vorgesehen. Die Ventilscheibenpakete sind unmittelbar auf einen Endabschnitt der Kolbenstange aufgesteckt und mit weiteren Scheiben, welche einen Kolben bilden, sowie dicken Ventilfederscheiben, welche Anschläge für die Ventilscheibenpakete bilden, über eine zentrale Mutter gegen eine Schulter der Kolbenstange axial verspannt. Dies bedingt eine aufwändige Montage. Ein paralleles Abheben der Ventilscheiben ist nicht möglich.
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In
DE 197 57 234 C1 wird ein gattungsgemäßes Dämpferventil beschrieben, bei dem mehrere Ventilscheiben mit einem nabenförmigen Halteelement eine vormontierte Einheit bilden, die als solche insgesamt in dem Schwingungsdämpfer befestigt werden kann. Die einzelnen Ventilscheiben sind hierbei jedoch verhältnismäßig dick, da auf zusätzliche dicke Ventilfederscheiben zur Begrenzung der Durchbiegung verzichtet werden soll. Ein Auffächern der Ventilscheiben wie bei einem Ventilscheibenpaket ist daher nicht möglich. Zudem ist ein paralleles Abheben der Ventilscheiben nicht vorgesehen. In den dicken Ventilscheiben eigens ausgebildete Durchlässe gewährleisten bei einem Ansprechen des Ventils den gewünschten Strömungsquerschnitt.
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Weiterhin ist aus
DE 44 45 926 C1 ein Dämpferventil bekannt, bei dem zwei Ventilscheibenpakete durch eine Nabe miteinander verbunden sind. Die Nabe ist in Axialrichtung fliegend gelagert. Es erscheint daher zweifelhaft, dass hiermit eine genaue Einstellung der Dämpferkennung möglich ist.
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Weitere Dämpferventile mit Ventilscheibenpaketen aus tellerfederartigen Ventilscheiben sind aus
DE 39 32 669 C2 ,
DE 43 15 457 C2 ,
DE 197 34 619 C2 und
DE 197 55 994 C2 bekannt. In sämtlichen Fällen ist das Ventilscheibenpaket unmittelbar auf die Kolbenstange ausgesteckt und zusammen mit weiteren Komponenten gegen eine Schulter derselben axial verspannt. Das jeweilige Ventilscheibenpaket ist dabei mit seinem Innenrand fest eingespannt. Ein paralleles Abheben der Ventilscheiben ist nicht möglich.
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Letzteres ist zwar bei dem in
DE 29 50 679 C2 dargestellten Dämpferventil durch die Verwendung einer Zusatzfeder vorgesehen. Die Ventilscheiben sind hierbei jedoch bloß lose eingespannt, das heißt sie stützen sich radial innenseitig lediglich in eine Axialrichtung und radial außenseitig in die entgegengesetzte Axialrichtung ab. Dies ist für eine geringe Streuung der Dämpferkennung nicht optimal. Zudem ergibt sich ein hoher Montageaufwand.
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Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass im Stand der Technik entweder fest eingespannte Ventilscheiben vorgesehen werden, die nicht parallel abheben können, oder aber lose eingespannte Ventilscheiben, die zwar parallel abheben können, jedoch montagetechnisch nachteilig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, hier Abhilfe zu schaffen.
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Insbesondere beabsichtigt die Erfindung die weitere Verbesserung von Dämpferventilen, die mit Ventilscheibenpaketen aus tellerfederartigen Ventilscheiben ausgerüstet sind, und zwar im Hinblick auf eine Verminderung der Kennungsstreuung und eine Verbesserung der Fertigungs- und Montageeigenschaften.
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Diese Aufgabe wird durch ein Dämpferventil eines Schwingungsdämpfers mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
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Durch das feste Einspannen der Ventilscheiben wird eine geringe Kennungsstreuung erzielt. Das erfindungsgemäße Dämpferventil ermöglicht damit eine variable Gestaltung der Kennung mit hoher Genauigkeit für die gewählte Kennung. Zudem ergibt sich eine denkbar einfache Montage am Schwingungsdämpfer, da sich die Ventilscheiben dort als ein einziges Bauteil handhaben lassen. Die Baueinheit lässt sich auf unterschiedliche Weise, sowohl als lösbares als auch als unlösbares Element realisieren.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen angegeben.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die vormontierte Einheit ein Halteelement. Das Ventilscheibenpaket, dessen einzelne Ventilscheiben untereinander lose sein können, wird an dem Halteelement festgelegt. Durch das feste Einspannen der Ventilscheiben am Halteelement wird die geringe Kennungsstreuung erzielt. Gleichzeitig bleibt die gesamte Baueinheit, die bereits vor ihrer Montage am Dämpferventil fertig zusammengesetzt wird, über das Halteelement verschiebbar. Im Betrieb in einem Schwingungsdämpfer kann somit das Ventilfederpaket sich zunächst biegen bzw. durchtellern und zusätzlich, je nach Einstellung, noch parallel abheben und dabei gegebenenfalls auffächern.
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Weiterhin kann das Ventilscheibenpaket lösbar an dem Halteelement befestigt sein.
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Eine vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, dass das Halteelement eine Buchse und eine mit dieser verschraubbare Muffe aufweist. Die Ventilscheiben des Ventilscheibenpakets werden dann zwischen der Buchse und der Muffe eingespannt.
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Es ist jedoch genauso gut möglich, das Ventilscheibenpaket unlösbar an dem Halteelement zu befestigen. In diesem Fall kann vorgesehen werden, das Ventilscheibenpaket mit dem Halteelement zu vernieten. Dies ist insbesondere in der Serienfertigung vorteilhaft, da hierbei im Vergleich zu einer Verschraubung der Fertigungs- und Montageaufwand geringer ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zu diesem Zweck ein axialer Endabschnitt des Halteelements als Hohlniet ausgebildet, der nach dem Montieren des Ventilscheibenpakets gestaucht wird und das Ventilscheibenpaket festlegt.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung ist das Halteelement an einer Ventilführung gleitbewegbar gelagert. Zudem ist das Halteelement in Richtung der Schließstellung des Dämpferventils direkt oder indirekt durch eine Federkraft beaufschlagt. In Abhängigkeit der Auslegung dieser Federkraft kann der Zeitpunkt des Abhebens der aus dem Ventilscheibenpaket und dem Halteelement gebildeten Einheit vorgegeben und damit der Verlauf der Dämpferkennung beeinflusst werden.
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Weiterhin kann in die Baueinheit ein Ventilfederteller integriert werden. Diesem kommt unter anderem die Aufgabe zu, eine Federkraft in das Halteelement einzuleiten. Vorrangig dient der Ventilfederteller als Anschlag für das Ventilscheibenpaket, um eine Überdehnung der tellerfederartigen Ventilscheiben und damit eine Beschädigung desselben zu vermeiden. Vorzugsweise ist der Ventilfederteller gemeinsam mit dem Ventilscheibenpaket an dem Halteelement festgelegt. Bei Verwendung eines zwei- oder mehrteiligen Halteelements mit einer Buchse und einer Muffe kann der Ventilfederteller auch integral mit der Muffe, beispielsweise als radial abstehender Flansch, ausgebildet sein.
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Die Ventilscheibeneinheit kann in einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltungsform eine oder mehrere Distanzscheiben umfassen, die gemeinsam mit dem Ventilscheibenpaket an dem Halteelement festgelegt ist bzw. sind. Hierdurch ist beispielsweise die Vorspannkraft des Ventilscheibenpakets einstellbar. Zudem kann in einer Bauserie eine sehr einfache Anpassung an unterschiedliche Ventilsitze für das Ventilscheibenpaket vorgenommen werden.
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Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Ventilscheiben des Ventilscheibenpakets untereinander unlösbar miteinander verbunden. Dies erleichtert ganz erheblich den Zusammenbau der Ventilscheibeneinheit, die bereits allein durch die Ventilscheiben gebildet sein kann. Die Verbindung der Ventilscheiben untereinander wirkt sich günstig auf eine geringe Kennungsstreuung aus. Ein Halteelement ist in diesem Fall nicht zwingend erforderlich, um den gewünschten Zweck der Verminderung der Kennungsstreuung zu erzielen. Dazu genügt im Prinzip bereits die "feste Einspannung" der Ventilscheiben untereinander durch deren stabile Verbindung. Selbstverständlich kann ein solches Ventilscheibenpaket mit fest untereinander verbundenen Ventilscheiben auch im Zusammenhang mit einem oben erläuterten Halteelement eingebaut werden.
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Vorzugsweise sind die Ventilscheiben lediglich abschnittsweise miteinander verbunden.
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Zur Verbindung der Ventilscheiben kommen Verfahren wie Schweißen, insbesondere Laserschweißen, oder auch Kleben, Löten und dergleichen in Frage.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ventilscheiben am Rand miteinander verschweißt.
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Die erfindungsgemäße Ventilscheibeneinheit kann sowohl in einem Kolbenventil als auch in einem Bodenventil eines Schwingungsdämpfers eingesetzt werden. Üblicherweise wird dies mit Hilfe eines als Nabe ausgebildeten Halteelements erfolgen, bei dem das Ventilscheibenpaket mit einem radial innenliegenden Abschnitt am Außenumfang dieser Nabe festgelegt ist. Es ist jedoch auch möglich, in umgekehrter Anordnung das Halteelement als Ring auszubilden und das Ventilscheibenpaket mit einem radial außenliegenden Abschnitt am Innenumfang dieses Rings festzulegen. Wie bereits oben erwähnt, kann auch der in sich verbundene Ventilscheibenblock ohne Halteelement verbaut werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels für eine Ventilscheibeneinheit nach der Erfindung im Einbauzustand an einem Dämpferventil eines Kolbens in einem Schwingungsdämpfer,
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2 eine Schnittansicht der Ventilscheibeneinheit aus 1,
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3 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels für eine Ventilscheibeneinheit nach der Erfindung im Einbauzustand an einem Dämpferventil eines Kolbens in einem Schwingungsdämpfer,
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4 eine Schnittansicht der Ventilscheibeneinheit aus 3,
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5 eine Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels einer Ventilscheibeneinheit nach der Erfindung mit einem in sich verbundenen Ventilscheibenpaket, das alternativ auch in den Ausführungsbeispielen nach den 1 bis 4 einsetzbar ist,
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6 eine Schnittansicht eines vierten Ausführungsbeispiels einer Ventilscheibeneinheit nach der Erfindung.
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Das erste Ausführungsbeispiel in den 1 und 2 zeigt ausschnittsweise einen Schwingungsdämpfer, der zum Beispiel in einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommt. Hier ist lediglich der Kolben 1 des Schwingungsdämpfers dargestellt, der an einer Kolbenstange 2 befestigt ist. Der Schwingungsdämpfer kann dabei ein Einrohrdämpfer oder ein Zweirohrdämpfer sein.
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In dem Kolben 1 ist wenigstens ein Durchströmkanal 3 ausgebildet, über den ein Dämpfungsmedium von einer Kammer oberhalb des Kolbens 1 in eine Kammer unterhalb des Kolbens 1 strömen kann. Über den Strömungsquerschnitt lässt sich das Dämpfungsverhalten des Schwingungsdämpfers einstellen. Vor dem Durchströmkanal 3 sitzt ein Dämpferventil 4 in Form eines Kolbenventils, das in seiner Ruhestellung den Durchströmkanal 3 vollständig oder aber bis auf einen kleinen Voröffnungsquerschnitt absperrt. Dieses Dämpferventil 4 öffnet in Abhängigkeit der Druckverhältnisse, welche in den Kammern herrschen, die an den Kolben 1 angrenzen. Das hier dargestellte Dämpferventil 4 öffnet bei einer Zugbewegung der Kolbenstange 2, das heißt bei einer Bewegung der Kolbenstange 2 in 1 nach oben. An dem Kolben 1 kann ein weiteres, gleichartig ausgebildetes Dämpferventil für die Druckstufe vorgesehen sein, das bei einer Bewegung nach unten öffnet. Durch eine gezielte Einstellung des Öffnungsverhaltens der Dämpferventile in der Zugstufe und der Druckstufe lässt sich die Kennung des Dämpfers auf ein gewünschtes Dämpfungsverhalten abstimmen. In der Serienfertigung ist eine gute Reproduzierbarkeit des Dämpfungsverhaltens wünschenswert. Folglich werden an die Dämpferventile hohe Anforderungen in bezug auf das Öffnungsverhalten sowie den weiteren Verlauf der Kennung gestellt.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Dämpferventile, bei denen das Öffnen und Schließen von Durchströmöffnungen bzw. Durchströmkanälen mit Hilfe von Paketen aus tellerfederartigen Ventilscheiben erfolgt.
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1 zeigt ein solches Dämpferventil 4. Dieses umfasst ein Ventilscheibenpaket 5 aus einer Vielzahl von Ventilscheiben 6a, b, c, d, e, die in der Art von Tellerfedern ausgebildet sind und sich unter Last biegen. Das Ventilscheibenpaket 5 ist an einem besonderen Halteelement 7 angeordnet und festgelegt. Dieses Halteelement 7 ist seinerseits an der Kolbenstange 2 angeordnet. Dabei ist es möglich, das Halteelement 7 an der Kolbenstange 2 zu fixieren, so dass sich das Halteelement 7 stets mit der Kolbenstange 2 mitbewegt. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Anordnung des Halteelements 7 an der Kolbenstange 2 jedoch so, dass zwischen diesen unter besonderen Umständen eine axiale Relativbewegung möglich ist. Wie 1 zeigt, ist an der Kolbenstange 2 eine Führungshülse 8 angeschraubt, die gleichzeitig dazu dient, den Kolben 1 sowie die vorhandenen Dämpferventile an einem Endabschnitt 9 der Kolbenstange 2 zu befestigen. Dabei gleitet das Halteelement 7, das in Form einer Nabe ausgebildet ist, auf dem Außenumfang der Führungshülse 8. Ein Anschlag 10 oder Kopf der Führungshülse 8 begrenzt die axiale Bewegungsmöglichkeit des Halteelements 7 und verhindert somit ein Ablösen.
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Das an der Ventilführung 8 gleitbewegbar gelagerte Halteelement 7 ist durch eine Federkraft in Richtung der Schließstellung des Dämpferventils 4 beaufschlagt. Hierzu dient eine Schraubenfeder 11, die das Halteelement 7 indirekt nach oben drückt. Dabei schlägt das Halteelement 7 gegen den Kolben 1 an.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel stützt sich die Schraubenfeder 11 von unten gegen einen Ventilfederteller 12 ab. Dieser Ventilfederteller 12 ist, wie das Ventilscheibenpaket 5, an dem Halteelement 7 festgelegt. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann jedoch, wie weiter unten im Zusammenhang mit einem weiteren, in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel noch erläutert wird, der Ventilfederteller 12 auch integral mit dem Halteelement 7 ausgebildet sein.
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Aufgabe des Ventilfedertellers 12 ist es, einen axialen Anschlag für das Ventilscheibenpaket 5 darzustellen, um zu verhindern, dass die Ventilscheiben 6 beim Öffnen des Dämpferventils 4 zu stark durchgebogen und damit beschädigt werden.
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Werden die Ventilscheiben 6 jedoch ausreichend dick dimensioniert oder durch andere Maßnahmen ein Überbiegen derselben verhindert, so kann der Ventilfederteller 12 auch entfallen.
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Die dargestellte Anordnung ermöglicht über die axiale Bewegbarkeit des Halteelements 7 gegen die Kraft der Schraubenfeder 11 ein zusätzliches Öffnen des Dämpferventils 4 über das Biegen des Ventilscheibenpakets 5 hinaus. Praktisch kann also das Ventilscheibenpaket 5 sowohl durch ein Durchtellern seiner Ventilscheiben 6 als auch durch eine axiale Translation derselben einen unter anderem durch die jeweiligen Federkennlinien definierten Öffnungsquerschnitt in bezug auf den Durchströmkanal 3 freigeben. Bei der letztgenannten Parallelabhebung können die Ventilscheiben 6 gegebenenfalls teilweise den Kontakt untereinander verlieren und auffächern.
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Da das Ventilscheibenpaket 5 an dem Halteelement 7 fest eingespannt ist, lässt sich an dem Dämpferventil 4 eine geringe Kennungsstreuung in der Zugstufe realisieren. Entsprechendes gilt für ein hier nicht näher dargestelltes, ähnliches Dämpferventil in der Druckstufe.
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Wie 2 zeigt, bilden das Ventilscheibenpaket 5 und das Halteelement 7 eine vormontierte Einheit, die als solche insgesamt an dem Dämpferventil 4 befestigbar ist. Dabei können das Ventilscheibenpaket 5 und das Halteelement 7 lösbar oder unlösbar miteinander verbunden sein.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 ist das Halteelement 7 an einem Endabschnitt als Hohlniet 13 ausgebildet, über den die Ventilscheiben 6 in Richtung einer axialen Schulter 14 an der gegenüberliegenden Seite verspannt sind. Zusätzlich ist zwischen dem Hohlniet 13 und der Schulter 14 der oben bereits erwähnte Ventilfederteller 12 eingegliedert, der sich unmittelbar auf der Schulter 14 abstützt. Zusätzlich zu den hier beispielhaft fünf Ventilscheiben 6 können eine oder auch mehrere Distanzscheiben 15a, b und 16a, b vorgesehen werden, mit denen sich das Öffnungsverhalten des Ventilscheibenpakets 5 beeinflussen lässt. So kann beispielsweise über die Distanzscheiben 15a, b und zwischen dem Ventilscheibenpaket 5 und dem Ventilfederteller 12 vorgegeben werden, wie weit das Ventilscheibenpaket 5 maximal durchgebogen werden soll. Die an der anderen Seite des Ventilscheibenpakets 5 angeordneten Distanzscheiben 16a, b bestimmen den Abstand zu einem an dem Kolben 1 ausgebildeten Ventilsitz 17, gegen den das Ventilscheibenpaket 5 in der Schließstellung dicht anliegt. Sie bestimmen damit die Vorspannung des Ventilscheibenpakets 5.
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Die so gebildete Ventilscheibeneinheit nach dem ersten Ausführungsbeispiel zeichnet sich durch besonders günstige Fertigungs- und Montageeigenschaften aus. Das Halteelement 7 kann dabei mit einem an die Schulter 14 anschließenden Endabschnitt gleichzeitig als Federsitz 18 für die Schraubenfeder 11 ausgebildet sein.
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Die 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer in 4 dargestellten Ventilscheibeneinheit im Einbauzustand entsprechend 1. Im folgenden werden lediglich die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 näher erläutert. Diese Ventilscheibeneinheit nach dem zweiten Ausführungsbeispiel umfasst wiederum ein Ventilscheibenpaket 5' aus einer Vielzahl von Ventilscheiben 6'a, b, c, d, e, die in der Art von Tellerfedern ausgebildet sind und unter Last auffächern, sowie ein Halteelement 7', an dem das Ventilscheibenpaket 5' festgelegt ist. Zwar bilden auch hier das Ventilscheibenpaket 5' und das Halteelement 7' eine vormontierte Einheit, die als solche insgesamt an dem Dämpferventil 4 befestigbar ist. Jedoch ist im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel das Ventilscheibenpaket 5' nun lösbar an dem Halteelement 7' befestigt.
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Wie die 3 und 4 zeigen, weist das Halteelement 7' eine nabenförmige Buchse 20 und eine mit dieser verschraubbare Muffe 21 auf. Dabei kann die Buchse 20 auf der Führungshülse 8 gleiten. Die Ventilscheiben 6'a, b, c, d, e sowie gegebenenfalls vorhandene Distanzscheiben 15a, b und 16a, b sind zwischen der Buchse 20 und der Muffe 21 eingespannt. Prinzipiell kann hier zusätzlich auch ein separater Ventilfederteller wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel eingegliedert werden. Jedoch ist bei der dargestellten Variante der Ventilfederteller 12' einstückig mit der Muffe 21 ausgebildet. Er steht radial von einem Endabschnitt der Muffe 21 ab und bildet gleichzeitig einen axialen Anschlag am Federsitz 18' für die Feder 11.
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5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer Ventilscheibeneinheit, die allein durch die unmittelbar untereinander verbundenen Ventilscheiben realisiert ist. Das entsprechende Ventilscheibenpaket 5'' besteht aus einer Vielzahl von tellerfederartigen, federelastischen Ventilscheiben 6a, b, c, d, e. Selbstverständlich können mehr oder auch weniger als die hier fünf dargestellten Ventilscheiben vorgesehen sein. Bevorzugt weisen die Ventilscheiben 6'' Durchströmöffnungen auf, die beim Auffächern nach und nach freigegeben werden.
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Um das Federverhalten dieses Ventilscheibenpakets 5'' mit möglichst geringer Streuung einstellen zu können, sind die einzelnen Ventilscheiben 6'' zumindest abschnittsweise untereinander verbunden. Dies kann beispielsweise durch ein Verschweißen derselben erfolgen. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Verschweißung 19 am Innenrand der Ventilscheiben 6'' vorgesehen, wodurch das Auffächern bzw. Durchtellern möglichst wenig beeinflusst wird. Jedoch kommen auch andere Verbindungstechniken infrage. So ist es beispielsweise möglich, die Ventilscheiben 6'' miteinander zu verkleben oder durch Löten miteinander zu verbinden. Vorzugsweise erfolgt dies in einem Bereich, über den die Ventilscheiben 6'' auch im Einbauzustand miteinander verspannt sind.
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In das Ventilscheibenpaket 5'' können zusätzlich die Distanzscheiben 15a, b bzw. 16a, b einbezogen werden, indem auch diese mit den Ventilscheiben 6'' fest verbunden werden. Hierdurch ergibt sich eine in der Montage sehr einfach handhabbare Einheit.
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Das in 5 dargestellte Ventilscheibenpaket 5'' nach dem dritten Ausführungsbeispiel kann alternativ auch in dem ersten oder zweiten Ausführungsbeispiel als Ventilscheibenpaket im Verbund mit dem Halteelement 7 bzw. 7' eingebaut werden.
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Bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen ist das Halteelement 7 bzw. 7' als Nabe ausgebildet. In diesem Fall ist das Ventilscheibenpaket 5 bzw. 5' mit einem radial innenliegenden Abschnitt am Außenumfang des Halteelements 7 bzw. 7' festgelegt.
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Es ist sind jedoch auch andere Einbaumöglichkeiten denkbar. So kann in umgekehrter Anordnung das Halteelement 7''' beispielsweise als Ring ausgebildet werden. Das Ventilscheibenpaket 5''', das analog den vorstehend erläuterten Ventilscheibenpaketen 5, 5' oder 5'' ausgeführt ist, wird dann mit einem radial außenliegenden Abschnitt am Innenumfang des Ring-Halteelements 7''' festgelegt.
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Vorstehend wurden erfindungsgemäße Ventilscheibeneinheiten im Zusammenhang mit einem Kolbenventil näher erläutert. Es ist jedoch genauso möglich, entsprechende Ventilscheibeneinheiten als Bodenventile in Schwingungsdämpfern einzusetzen.
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In sämtlichen Fällen wird durch das feste Einspannen der Ventilscheiben entweder an einem Halteelement oder durch feste Verbindung untereinander eine geringe Kennungsstreuung erzielt.
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Zudem kann die gesamte Baueinheit, die bereits vor ihrer Montage am Dämpferventil fertig zusammengesetzt wird, parallel verschiebbar angeordnet werden.
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Die vorstehend erläuterten Ventilscheibenanordnungen ermöglichen damit eine variable Gestaltung der Kennung mit hoher Kennungsgenauigkeit.
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Jedoch ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele und erläuterten Abwandlungen beschränkt, sondern umfasst vielmehr alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kolben
- 2
- Kolbenstange
- 3
- Durchströmkanal
- 4
- Dämpferventil
- 5
- Ventilscheibenpaket
- 6
- Ventilscheibe
- 6a–e
- Ventilscheibe
- 7
- Halteelement
- 8
- Führungshülse
- 9
- Endabschnitt der Kolbenstange
- 10
- Anschlag
- 11
- Feder (Schraubenfeder)
- 12
- Ventilfederteller
- 13
- Hohlniet
- 14
- Schulter
- 15a, b
- Distanzscheibe
- 16a, b
- Distanzscheibe
- 17
- Ventilsitz
- 18
- Federsitz
- 19
- Verschweißung
- 20
- Buchse
- 21
- Muffe
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Mit Hochkommata gekennzeichnete Bezugszeichen beziehen sich auf Elemente, welche solchen ohne Hochkommata entsprechen.