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Treibscheibe Beim Betrieb von Treibscheiben gräbt sich das Drahtseil
ständig tiefer in das Reibungsfutter ein. Die Lebensdauer von Treibscheibenfuttern
ist demnach - unabhängig von der Art des verwendeten Futterwerkstoffes - weitgehend
abhängig von der Größe des während des Betriebes auftretenden Verschleißes. Da sich
die Spannung und die elastische Längung des Seiles je nach der Belastung beim Lauf
über die Treibscheibe ständig ändern, ist der sich aus dieser Relativbewegung des
Seiles gegenüber der Scheibe ergebende Verschleiß über den- -Scheibenumfang einigermaßen
gleichmäßig. Ein erhöhter Verschleiß tritt jedoch jeweils in den Beschleunigungs-
und Bremsphasen ein, was dazu führt, daß das Scheibenfutter mit der Zeit - da sich
dieser erhöhte Verschleiß in der Regel auf bestimmte Umfangsabschnitte des Futters
beschränkt - ungleichmäßig abnutzt, wobei der Verschleiß außerdem noch durch die
während des Betriebes auftretenden Seilschwingungen erhöht wird. Die hierdurch bedingten
Unrundheiten des Treibscheibenfutters rufen andererseits erhöhte Seilschwingungen
hervor, die einerseits die Lebensdauer des Futters weiter herabsetzen, andererseits
aber zu einer erheblichen Betriebsgefährdung führen können.
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Um diese durch Unründheiten des Scheibenfutters hervorgerufenen verstärkten
Seilschwingungen einschließlich der sich hieraus ergebenden Gefahren zu vermeiden,
ist es bei den bekannten Treibscheibenfuttern notwendig, dieses bei festgestellter
wesentlicher Unrundheit vorzeitig auszuwechseln, d. h. durch ein neues Futter auszutauschen,
noch bevor es durch Verschleiß vollkommen abgenutzt ist.
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Auch bei denjenigen Treibscheiben, bei welchen die Reibungsfutter
aus in Umfangsrichtung kurz bemessenen Futtersegmenten, scheiben oder klötzen zusammengesetzt
sind, läßt sich dieser Nachteil nicht vermeiden, da ein sich nur auf bestimmte,
in erhöhtem Maße verschlissene Futtersegmente beschränkendes Auswechseln einerseits
im Bereich der Stoßstellen zu den benachbarten, bereits teilweise verschlissenen
Futtersegmenten zu einem besonders hohen Verschleiß sowie zu erhöhten Seilschwingungen
führen würde, andererseits hierdurch Stoßbeanspruchungen hervorgerufen werden, die
sich gleichermaßen für das Seil sowie für die Lagerung der Scheibe nachteilig auswirken.
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Es sind Treibscheiben mit einem Reibungsfutter bekannt, bei dem Umfangsabschnitte,
in Umfangsrichtung vorzugsweise aus kurz bemessenen Futtersegmenten zusammengesetzt,
in einer Nut gelagert und in radialer Richtung gegen den Scheibenumfang verspannbar
sind. Hierbei sind die Futtersegmente in der Nut von Ringsegmenten gelagert, die
sich jeweils auf größere Umfangsbereiche des Treibscheibenkörpers erstrecken; so
daß durch die den Ringsegmenten zugeordneten Spannschrauben jeweils gleichzeitig
nur eine größere Anzahl von Futtersegmenten radial zur Mitte des Treibscheibenkörpers
hin verspannt werden kann.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die eingangs beschriebenen
Nachteile der bekannten Futter zu vermeiden. Zur Lösung dieser Aufgabe geht sie
von dem zuletzt behandelten bekannten Vorschlag aus, kennzeichnet sich diesem gegenüber
aber dadurch, daß die Futtersegmente zum Ausgleich von Unrundheiten durch ungleichförmigen
Verschleiß in radialer Richtung einzeln und unabhängig voneinander höhenverstellbar
gelagert sind. Durch die kraftschlüssige radiale Verstellbarkeit jedes einzelnen
Futtersegmentes wird erreicht, daß die Auflageflächen des Futters für das Seil jederzeit
im Sinne des Ausgleichs von Unrundheiten nachgestellt werden können: Abgesehen davon,
daß hierdurch Seilschwingungen auf das im Betrieb nicht vermeidbare Mindestmaß herabgesetzt
werden können und ein unnötig hoher durch die Seilschwingungen verstärkter Verschleiß
vermieden werden kann, liegt ein wesentlicher Vorteil darin, daß sich die Futterklötze
nahezu bis zu ihrer vollkommenen Abnutzung ausnutzen lassen, während sich andererseits
etwa ausgetauschte Futtersegmente durch ihre unabhängige radiale Verstellbarkeit
in die jeweils gewünschte, dem Verschleiß der benachbarten Futtersegmente angepaßte
Höhe einstellen lassen: Hierdurch wird mithin nicht nur die Lebensdauer des Futters
an sich vergrößert, sondern darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit dadurch verbessert,
daß sich ein etwa wegen vollkommenen Verschleißes als erforderlich erweisender Austausch
auf einige wenige Futtersegmente beschränken kann, ohne daß es erforderlich wäre,
auch die übrigen Futterteile unabhängig von ihrem Verschleißgrad mit auszuwechseln.
Unter
Verwendung von im Querschnitt in an sich bekannter Weise rechteckig ausgebildeten
Futter-Segmenten ergibt sich eine weitere Verbesserung dadurch, daß die Futtersegmente
eine etwa dem Seildurchmesser entsprechende oder nur wenig größer bemessene Breite
besitzen. Durch die dem Seildurchmesser etwa angepaßte bzw. diese nur um geringes
überschreitende Breite der im Querschnitt rechteckigen Futtersegmente wird ein gleichmäßiger
Verschleiß des Futters unter Vermeidung seitlich stehenbleibender Teile erreicht.
In Verbindung mit der radialen Verstellbarkeit, insbesondere der Nachstellmöglichkeit
der Segmente, ergibt sich auf diese Weise eine gute Führung des Seiles unter Vermeidung
größerer seitlicher Schwingungen und der hierdurch bedingten Erhöhung des Verschleißes.
Der Abrieb des Futters wird hierdurch gleichzeitig in einem solchen Maß verringert,
daß dieser von dem geschmierten Seil ohne weiteres mitgenommen werden kann, ohne
sich an unerwünschten Stellen abzulagern. Es liegt auf der Hand, daß die erwähnten
Vorteile erheblich zur Schonung des Seiles beitragen.
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Der Erfindungsgedanke ist bei den verschiedensten Futterwerkstoffen,
z. B. Aluminium, Preßstoffen, Kunststoffen oder kombinierten Futtern dieser Art
sowie allen anderen, als Treibscheibenfutter üblichen Werkstoffen anwendbar. Die
Erfindung hat besondere Bedeutung für die Ausfütterung von Treibscheiben (Koepe-Scheiben),
ist jedoch auch in manchen Fällen mit Erfolg für die Ausfütterung von Seilscheiben
anderer Art (z. B. Seilumlenkscheiben) anwendbar.
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Das Nachstellen der Futtersegmente kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Futtersegmente mittels durch Gewindemuttern verstellbarer
Spindel auf der Scheibe befestigt sind.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Scheibenkranz im Querschnitt, Fig. 2 einen Abschnitt
des Scheibenkranzes im Längsschnitt.
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In dem im Profil U-förmig ausgebildeten Scheibenkranz 1 sind an der
Innenseite der aufrechten Flanken die beiden Halteklötze 2 und 3 mittels der Schraubenbolzen
4 und 5 mit dem Scheibenkranzboden verbunden. In die zwischen den Halteklötzen gebildete
Nut ist das Futtersegment 6 mit der Seilrille 7 eingelegt. Das Futtersegment besitzt
einen rechteckigen Querschnitt und hat eine etwa dem Seildurchmesser entsprechende
Breite. Der Halteklotz 3 besitzt im Gegensatz zu dem im Querschnitt rechteckigen
Halteklotz 2 eine schwach konische Form, so daß das Futtersegment 6 durch Anzug
des Schraubenbolzens 5 fest zwischen die Halteklötze bzw. den Flanken des Scheibenkranzes
eingespannt werden kann. An der Unterseite weist das Futtersegment einen schwalbenschwanzförmigen
Ansatz 8 auf, welcher mit einer entsprechend hinterschnittenen Nut der Halteplatte
9 im Eingriff steht. Die Halteplatte 9 ist mit dem in die Nut hereinragenden Ende
der Spindel 10 durch Vernietung verbunden. Die Spindel 10 ist durch eine
Öffnung im Scheibenkranzboden hindurchgeführt und durch eine Gewindemutter 11 gegen
Herausgleiten gesichert. Die Gewindemutter 11 ist auf der dem Scheibenkranzboden
zugekehrten Seite mit einer Muffe 12 versehen, welche ihrerseits durch die Öffnung
des Scheibenkranzbodens hindurchgeführt ist. Die Muffe 12 ist mit einem dem Spindelgewinde
entsprechenden Innengewinde versehen und besitzt an der Außenseite ein zweites Gewinde,
auf welches auf der Innenseite . der Nut die Stellmutter 13 aufgeschraubt und durch
einen Splint 14 gegen Verdrehen gesichert ist.
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Wie aus Fig. 2 zu entnehmen, lassen sich die kurz bemessenen Futtersegmente
6 einzeln durch Drehen der Gewindemutter 11 in radialer Richtung verstellen, so
daß die Seilrille 7 sowohl bei gleichmäßigem Tiefenverschleiß als auch bei einseitigem
Verschleiß einzelner Futtersegmente vollständig rund und stets am äußeren Umfang
der Treibscheibe gehalten werden kann.
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Die Bogenlänge der z. B. aus Aluminium bestehenden Futtersegmente
beträgt in der Regel 50, 100 oder 200 mm. Obwohl eine geringe Länge besonders vorteilhaft
ist, ist es nicht ausgeschlossen, diese auch größer zu wählen. Das Prinzip der Erfindung
ist auch dann anwendbar, wenn die Futtersegmente ohne Verwendung von Halteklötzen
unmittelbar in eine Nut am Umfang der Treibscheibe eingelegt sind.
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Bei nicht genau senkrecht zur Treibscheibenachse verlaufendem Seil
ist es ohne weiteres möglich, die Futtersegmente mit einer entsprechend gegensinnigen
Neigung im Treibscheibenkranz anzuordnen, so daß der resultierende Seildruck in
Richtung der langen Querschnittsachse der Futtersegmente wirkt.