-
Die
Erfindung betrifft eine Längsfalzvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Herkömmliche
Längsfalzvorrichtungen
umfassen einen Falztrichter, an dessen Nase im allgemeinen ein Falzwalzenpaar
angeordnet ist, dessen Spalt einen Ausgang für eine in dem Falztrichter längs gefalzte
Bahn bildet. Dieser Ausgang ist quer zu einer Ebene orientiert,
in der die noch ungefalzte Bahn in den Falztrichter eingeführt wird.
-
Viele
Falzvorrichtungen umfassen wenigstens zwei derartige Falztrichter
nebeneinander, von denen jeder dazu dient, eine Teilbahn zu falzen,
die durch Längsschneiden
einer ursprünglichen
Bahn in einer der Längsfalzvorrichtung
vorgelagerten Schneideinrichtung erhalten ist.
-
Die
zwei oder mehr Teilbahnen verlassen eine solche Längsschneideinrichtung
unmittelbar nebeneinander liegend. Um aus den Teilbahnen jeweils eine
längsgefaltete
Bahn mit gleich breiten Seiten beiderseits der Falzlinie zu erhalten,
müssen
die Falztrichter so platziert sein, dass die durch den Spalt der
Falzwalzen definierte Ebene die zu falzenden Teilbahnen mittig schneidet.
Auch die aus dem Falztrichter austretende gefalzte Bahn muss in
der Ebene des Spalts weitergeführt
werden, damit nicht ungleiche an den zwei Hälften der gefalzten Bahn angreifende
Zugkräfte
zu einem Verrutschen der Falzlinie führen.
-
Wenn
aus Materialbahnen unterschiedlicher Breite erzeugte Teilbahnen
in einer solchen Längsfalzvorrichtung
gefalzt werden sollen, müssen
die wenigstens zwei Falztrichter einer solchen Vorrichtung gegeneinander
verschiebbar sein, um eine symmetrische Falzung auch bei wechselnden
Bahnbreiten zu ermöglichen.
Um auch bei wechselnden Abständen
der Falztrichter zu gewährleisten,
dass die aus den Falztrichtern austretenden gefalzten Bahnen in
der Ebene des Spalts der Falzwalzen weitergeführt werden, ist in
DE 100 030 25 C1 ein
Aufbau vorgeschlagen worden, bei dem jenseits des von den Falzwalzen
gebildeten Ausgangs eine zusammen mit dem Falztrichter verschiebbare,
die vom Spalt der Falzwalzen definierte Ebene berührende Umlenkwalze
angeordnet ist. Der Umschlingungswinkel der gefalzten Bahnen an
diesen Umlenkwalzen ist klein.
-
Dementsprechend
ist ein großer
Abstand zwischen den Umlenkwalzen der Falztrichter und einem Sammelpunkt
erforderlich, an welchem die gefalzten Bahnen zur Weiterverarbeitung
aufeinandertreffen.
-
3 der
EP 0 557 774 A1 zeigt zwei
quer zur Laufrichtung der Papierbahnen verfahrbare Längsfalztrichter.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Längsfalzvorrichtung mit kompakter
Bauweise zu schaffen.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass ihre Umlenkwalzen, da sie angetrieben sind, einen großen Umschlingungswinkel
durch die gefalzten Materialbahnen erlauben, so dass der Abstand
zwischen diesen Umlenkwalzen und dem Sammelpunkt, an dem die gefalzten
Materialbahnen aufeinandertreffen, klein gehalten werden kann. Die
Längsfalzvorrichtung
kann daher sehr kompakt gebaut werden.
-
Durch
den gemeinsamen Drehantrieb von ortsfesten und verschiebbaren Umlenkwalzen
können
Platz und Kosten für
Antriebsmotoren gespart werden.
-
Um
insbesondere Platz in der Umgebung des Falzwalzenpaars zu sparen,
ist ein Motor vorzugsweise an die ortsfeste Umlenkwalze gekoppelt. Ein
solcher Motor kann koaxial zur ortsfesten Umlenkwalze montiert sein,
was es im allgemeinen erforderlich macht, den Motor außerhalb
von Seitengestellplatten der Längsfalzvorrichtung
zu platzieren.
-
Eine
besonders gute Platzausnutzung ist oft dadurch erreichbar, dass
ein Motor an die ortsfeste Umlenkwalze durch einen Zahnrad- oder
Riementrieb gekoppelt ist. Dies erlaubt es insbesondere, die ortsfesten
Umlenkwalzen von zwei oder mehr Falztrichtern durch einen gemeinsamen
Motor anzutreiben. Ein solcher Motor ist vorzugsweise zwischen den
zwei ortsfesten Umlenkwalzen angeordnet.
-
Damit
bei einer Verschiebung der Falztrichter gegeneinander die Kopplung
zwischen den ortsfesten und den verschiebbaren Umlenkwalzen nicht verloren
geht, ist die verschiebbare Umlenkwalze mit der ihr zugeordneten
ortsfesten Umlenkwalze vorzugsweise über einen Schwenkarm verbunden,
dessen Schwenkachse mit der Achse der ortsfesten Umlenkwalze zusammenfällt. Damit
dieser Schwenkarm automatisch jeder Verstellbewegung der Falztrichter in
Bezug aufeinander folgt, ist vorzugsweise ein Abschnitt des Schwenkarms
an einem Mitnehmer des ihm zugeordneten Falztrichters parallel zu
der durch den Spalt der Falzwalzen definierten Ebene verschiebbar
und quer zu dieser Ebene fixiert.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 einen schematischen Schnitt
durch eine erste Ausgestaltung der Längsfalzvorrichtung bei der
Verarbeitung von breiten Materialbahnen;
-
2 die gleiche Längsfalzvorrichtung
bei der Verarbeitung von schmalen Materialbahnen;
-
3 eine zweite Ausgestaltung
der Längsfalzvorrichtung
bei der Verarbeitung von breiten Materialbahnen;
-
4 die Ausgestaltung der 3 bei der Verarbeitung von
schmalen Materialbahnen.
-
1 zeigt einen schematischen
Längsschnitt
durch eine erste Ausgestaltung des Längsfalzapparates. Man erkennt
die unteren Bereiche von zwei Falztrichtern 01; 02,
an deren unterem Scheitel oder Ausgang jeweils Falzwalzen 03; 04,
z. B. ein Falzwalzenpaar 03; 04 angeordnet ist.
Der Spalt zwischen den Falzwalzen 03; 04 jeden
Paares definiert eine in der 1 als
strichpunktierte Linie eingezeichnete Ebene 12; 13,
die tangential zu den Oberflächen
beider Falzwalzen 03; 04 orientiert ist. Die Falztrichter 01; 02 und
das jeweils ihnen zugeordnete Falzwalzenpaar 03; 04 sind
jeweils in einem Gestell 06 montiert, das in Bezug auf
einen (nicht dargestellten) Rahmen der Längsfalzvorrichtung quer zu
den durch die Falzwalzenpaare 03; 04 definierten
Ebenen 12; 13 verschiebbar ist. Jedes Gestell 06 trägt einen
Mitnehmer 07, hier in Form eines nach unten offenen U,
zwischen dessen Schenkel ein Zapfen 08 eines Schwenkarmes 09; 11 eingreift.
Der Zapfen 08 ist zwischen den Schenkeln des Mitnehmers 07 vertikal
(parallel zu den Ebenen 12; 13) beweglich und
in zu diesen Ebenen senkrechter Richtung gehalten.
-
Unterhalb
der Falztrichter 01; 02 befinden sich zwei mit
an dem nicht dargestellten Rahmen ortsfester Drehachse gelagerte
Walzen 14; 15, z. B. Umlenkwalzen 14; 15.
An deren Drehachse ist jeweils einer der Schwenkarme 09; 11 angelenkt.
Jeder Schwenkarm 09; 11 trägt eine zu der benachbarten ortsfesten
Umlenkwalze 14; 15 parallele Walze 16; 17,
z. B. Umlenkwalze 16; 17. Die Umlenkwalze 16; 17 ist
jeweils in einer solchen Stellung am Schwenkarm 09; 11 befestigt,
dass sie eine der Ebenen 12; 13 berührt. Eine
in dem Falztrichter 01 bzw. 02 gefalzte Materialbahn 18; 19,
z. B. Papierbahn 18; 19 verläuft somit auch nach ihrem Durchtritt
durch das Falzwalzenpaar 03 bzw. 04 in der Ebene 12 bzw. 13, bis
sie die Umlenkwalze 16 bzw. 17 erreicht.
-
Bei
der in 1 dargestellten
Stellung der Falztrichter 01; 02, die der Verarbeitung
einer Materialbahn von maximaler Breite in einer der dargestellten
Falzvorrichtung vorgelagerten Druckmaschine und Längsschneideinrichtung
entspricht, ist die Umschlingung der Materialbahnen 18; 19 an
den Umlenkwalzen 16; 17 gering, und die Materialbahnen 18; 19 erreichen,
ohne nennenswert abgelenkt zu werden, die ortsfesten Umlenkwalzen 14 bzw. 15.
Diese sind von der gefalzten Materialbahn 18; 19 auf
einem Winkel von ca. 50 bis 80 Grad umschlungen. Von den ortsfesten
Umlenkwalzen 14; 15 aus laufen die zwei Materialbahnen 18; 19 auf
einen durch ein Walzenpaar 21 gebildeten Sammelpunkt zu,
wo sie übereinander
gelegt werden, um beispielweise einem nachgeordneten (nicht dargestellten)
Querschneider oder Quertalzapparat zugeführt zu werden.
-
Die
zwei ortsfesten Umlenkwalzen 14; 15 sind durch
einen gemeinsamen Motor 22 angetrieben, der zwischen den
Umlenkwalzen 14; 16 einerseits und 15; 17 andererseits
bzw. den von ihnen geführten
Materialbahnen 18; 19 angeordnet ist. Eine Riemenscheibe
des Motors 22 ist von zwei Riemen 23; 24 umschlungen,
von denen der eine Riemen 24 die Riemenscheibe des Motors 22 sowie
eine Riemenscheibe der ortsfesten Umlenkwalze 15 umgibt und
der andere Riemen 23, der die Riemenscheibe der Umlenkwalze 14 umgibt,
von zwei Hilfsrollen 26 gegen die Riemenscheibe des Motors 22 gedrückt gehalten
ist.
-
Die
Drehantriebskraft des Motors 22 wird an die schwenkbaren
Umlenkwalzen 16; 17 jeweils mit Hilfe eines Riemens 27; 28 weiter übertragen,
der um die Riemenscheibe der ortsfesten Umlenkwalze 14; 15 sowie
um zwei Hilfsrollen 29 herumgelegt ist, die auf verschiedenen
Seiten der schwenkbaren Umlenkwalze 16; 17 angeordnet
und fest am Schwenkarm 09 bzw. 11 montiert sind, um den
Riemen 27; 28 von außen gegen die schwenkbare Umlenkwalze 16 bzw. 17 zu
drücken
und diese so mit einem zum Drehsinn der benachbarten ortsfesten
Walze 14; 15 entgegengesetzten Drehsinn anzutreiben.
-
2 zeigt die Längsfalzvorrichtung
der 1 in einer Konfiguration
zum Falzen von zwei Materialbahnen 18; 19, die
durch Längsschneiden aus
einer ursprünglichen
Materialbahn hervorgegangen sind, die schmaler ist als im Fall der 1. Die Mittellinien der
Materialbahnen 18; 19, entlang derer gefalzt werden
muss, liegen daher näher
beieinander als im Fall der 1,
und dementsprechend sind die zwei Falztrichter 01; 02 aufeinander
zu verschoben. Infolge dieser Verschiebung sind die Zapfen 08 der Schwenkarme 09; 11,
die der Einfachheit halber in 2 nur
als strichpunktierte Linien angedeutet sind, an den Mitnehmern 07 nach
oben verschoben, und die Schwenkarme 09; 11 sind
aufwärts
geschwenkt, wie durch Pfeile angedeutet. Die Verschwenkungen der
Schwenkarme 09; 11 bringt auch eine geringfügige Verlagerung
der an ihnen montierten schwenkbaren Umlenkwalzen 16; 17 mit
sich, doch ist diese Verlagerung quer zu den Ebenen 12; 13 so
gering, dass weiterhin davon ausgegangen werden kann, dass jede
der schwenkbaren Umlenkwalzen 16; 17 die Ebene 12 bzw. 13 des
Falzwalzenpaares 03 bzw. 04, an dem sie angeordnet
ist, berührt.
Zwischen den schwenkbaren Umlenkwalzen 16; 17 und
den ortsfesten Umlenkwalzen 14; 15 hingegen ist
eine deutliche Auslenkung der Materialbahnen 18; 19 aus
den Ebenen 12; 13 zu erkennen.
-
Da
alle Umlenkwalzen 14 bis 17 durch den Motor 22 drehangetrieben
sind und somit keine nennenswerte Bremskraft auf die Materialbahnen 18; 19 ausüben, sind
beträchtliche
Umschlingungswinkel an ihnen realisierbar, ohne dass sie zu einem
seitlichen Ausweichen der Materialbahnen 18; 19 bzw.
einem Verrutschen von deren Falzlinien führen. Die Bauhöhe der Längsfalzvorrichtung
kann daher gering gehalten werden, und trotzdem können die
Materialbahnen 18; 19 präzise mittig gefalzt dem Sammelpunkt
an dem Walzenpaar 21 zugeführt werden.
-
Die 3 und 4 zeigen eine zweite Ausgestaltung der
Längsfalzvorrichtung,
wiederum in 3 in einer
Konfiguration zur Verarbeitung von breiten Materialbahn 18; 19 und
in
-
4 in einer Konfiguration
zur Verarbeitung von schmalen Materialbahnen 18; 19.
Bei dieser zweiten Ausgestaltung sind wie bei der ersten die Falztrichter 01; 02 quer
zu durch ihre Falzwalzenpaare 03; 04 definierten
Ebene 12; 13 verschiebbaren Gestellen 06 montiert,
die jeweils einen Mitnehmer 07 in Eingriff mit einem Zapfen 08 eines Schwenkarmes 09; 11 tragen.
Zwei ortsfeste Umlenkwalzen 14; 15, deren Achsen
jeweils den Schwenkmittelpunkt eines der Schwenkarme 09; 11 bilden,
und an den Schwenkarmen 09; 11 montierte schwenkbare
Umlenkwalzen 16; 17 sind hier auf jeweils gleichen
Seiten der aus den Falztrichtern 01; 02 austretenden Materialbahnen 18; 19 montiert.
Infolge dessen müssen
die Umlenkwalzen 14; 16 bzw. 15; 17 jeweils gleichsinnig
rotieren. Dies wird mit einer Kupplung durch Riemen 27; 28 bewerkstelligt,
die um die Riemenscheiben benachbarter Umlenkwalzen 14; 16 bzw. 15; 17 herumgelegt
sind. Jeder der ortsfesten Umlenkwalzen 14; 15 ist
hier ein eigener Motor 22 zugeordnet, der sie mit Hilfe
eines um eine Riemenscheibe des Motors 22 und eine Riemenscheibe
der Umlenkwalze 14; 15 herumgelegten Riemens 23; 24 drehantreibt.
Die Riemen 23; 24 drücken gleichzeitig gegen eine
Hilfswalze 31; 32, die zusammen mit der ihr benachbarten
ortsfesten Umlenkwalze 14 bzw. 15 einen Spalt
bildet, durch den die Materialbahn 18; 19 verläuft. Die
Hilfswalzen 31; 32 üben so auf die jeweils außen liegende
Seite der Materialbahnen 18; 19 eine Zug- oder
Bremskraft aus, die von den Umlenkwalzen 14; 16 bzw. 15; 17 auf
die Innenseiten ausgeübte
Kraft ausgleicht und so für
eine exakte Förderung
der Materialbahnen 18; 19 ohne Verkanten oder
seitliches Ausweichen sorgt.
-
In
der Konfiguration der 4 sind
die zwei Falztrichter 01; 02 aufeinander zu verschoben,
um Materialbahnen 18; 19 mit einer geringeren
Breite als im Fall der 3 bearbeiten
zu können.
Die Verschiebung führt
wie bei der ersten Ausgestaltung zu einer Schwenkbewegung der Schwenkarme 09; 11, um
die Achsen der ortsfesten Umlenkwalzen 14; 15, in
deren Verlauf die Zapfen 08 der Schwenkarme 09; 11 in
den Mitnehmern 07 aufwärts
gleiten.
-
Die
Materialbahnen 18; 19 können wie bereits beschrieben
zu einen Strang beim Walzenpaar 21 zusammengeführt werden
oder zumindest eine Materialbahn 18 oder 19 oder
beide Materialbahnen 18; 19 können auch nach außen lediglich
die Walze 16 oder 17 berührend auf eine weitere Walzen 33; 34 geführt werden
(sieh 1 und 2, strichliert dargestellt).
-
- 01
- Falztrichter
- 02
- Falztrichter
- 03
- Falzwalze,
Falzwalzenpaar
- 04
- Falzwalze,
Falzwalzenpaar
- 05
-
- 06
- Gestell
- 07
- Mitnehmer
- 08
- Zapfen
- 09
- Schwenkarm
- 10
-
- 11
- Schwenkarm
- 12
- Ebene
- 13
- Ebene
- 14
- Walze,
Umlenkwalze, ortsfest
- 15
- Walze,
Umlenkwalze, ortsfest
- 16
- Walze,
Umlenkwalze, schwenkbar
- 17
- Walze,
Umlenkwalze, schwenkbar
- 18
- Materialbahn,
Papierbahn
- 19
- Materialbahn,
Papierbahn
- 20
-
- 21
- Walzenpaar
- 22
- Motor
- 23
- Riemen
- 24
- Riemen
- 25
-
- 26
- Hilfsrolle
- 27
- Riemen
- 28
- Riemen
- 29
- Hilfsrolle
- 30
-
- 31
- Hilfswalze
- 32
- Hilfswalze
- 33
- Walze
- 34
- Walze