DE10338767A1

DE10338767A1 - Türscheibensteuerungssystem

Info

Publication number: DE10338767A1
Application number: DE2003138767
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl.-Ing. Tenfelde
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2003-08-23
Filing date: 2003-08-23
Publication date: 2005-03-17

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Türscheibensteuerungssystem für Kraftfahrzeugtüren mit einer motorisch anheb- und absenkbaren Fensterscheibe und einem Betätigungselement, insbesondere einem Türgriff, zum Öffnen und Schließen der Kraftfahrzeugtüre, wobei bei jedem Türöffnen die Fensterscheibe um einen Kurzhub geöffnet wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Näherungssensor vorgesehen und/oder im Bereich des Betätigungselements wenigstens ein berührungsempfindlicher Sensor angeordnet, der bei Annäherung eines Bedieners an das Betätigungselement bzw. bei Berührung des Betätigungselements ein Kurzhubanforderungssignal ausgibt. DOLLAR A Verwendung z. B. bei Kraftfahrzeugen mit rahmenlosen Seitenscheiben.

Description

Die Erfindung betrifft ein Türscheibensteuerungssystem für Kraftfahrzeugtüren mit einer motorisch anheb- und absenkbaren Fensterscheibe und einem Betätigungselement, insbesondere einem Türgriff, zum Öffnen und Schließen der Kraftfahrzeugtüre, wobei bei jedem Türöffnen die Fensterscheibe um einen Kurzhub geöffnet wird.

Aus der britischen Patentschrift GB 1 562 318 ist ein Türscheibensteuerungssystem für Kraftfahrzeugtüren bekannt, bei dem eine motorisch anheb- und absenkbare Fensterscheibe bei Betätigung eines Türgriffs um einen Kurzhub abgesenkt wird. Dadurch kann eine sogenannte rahmenlose Seitenscheibe aus einer U-profilartigen Gummidichtung herausgefahren werden, bevor die Türe dann endgültig geöffnet wird. Durch eine solche Kurzhubabsenkung kann die Abdichtung rahmenloser Seitenscheiben im Türrahmen wesentlich verbessert werden und dennoch treten keine hohen Betätigungskräfte beim Türöffnen auf, da die Fensterscheibe nicht über einen Schenkel der U-profilartigen Gummidichtung hinweggedrückt werden muss. Das Betätigungselement, auf dessen Betätigung hin der Kurzhub der Fensterscheibe ausgeführt wird, kann entweder der äußere Türgriff oder der innere Türgriff sein oder der Kurzhub kann beim Betätigen des Türschlüssels ausgelöst werden.

Aus der internationalen Patentveröffentlichung WO 96/32296 ist ein Türscheibensteuerungssystem bekannt, bei dem vor dem Öffnen einer Türe die Fensterscheibe um einen Kurzhub abge senkt wird. Um zu vermeiden, dass ein Bediener die Türe aufzieht, noch bevor der Kurzhub der Fensterscheibe abgeschlossen ist, ist eine Verzögerungsschaltung vorgesehen, die ein Türschloss erst dann freigibt, wenn die Fensterscheibe um den Kurzhub abgesenkt ist.

Aus der internationalen Patentveröffentlichung WO 98/07079 ist ein Türscheibensteuerungssystem bekannt, bei dem eine Fensterscheibe vor jedem Öffnen um einen Kurzhub abgesenkt wird. Das für die Auslösung des Kurzhubs notwendige Steuersignal kann infolge des Öffnens der Fahrzeugtür von einem elektrischen Schaltkontakt ausgelöst werden, der beispielsweise mit dem Schloss in Wirkverbindung steht.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 33 01 071 A1 ist ein Türscheibensteuerungssystem bekannt, bei dem ebenfalls vor jedem Öffnen der Türe die Fensterscheibe um einen Kurzhub abgesenkt wird und nach erfolgtem Schließvorgang wieder in ihre obere Endlage angehoben wird. Das Kurzhubanforderungssignal kann durch einen vorhandenen Türkontaktschalter erzeugt werden. Darüber hinaus kann das Kurzhubanforderungssignal beim Öffnen der Tür in Abhängigkeit des entriegelten Schlosses und in Abhängigkeit der Betätigung eines Türbetätigungsgliedes ausgelöst werden.

Mit der Erfindung soll eine Zeitverzögerung beim Öffnen von Kraftfahrzeugtüren mit Kurzhubabsenkung verhindert werden.

Erfindungsgemäß ist hierzu ein Türscheibensteuerungssystem für Kraftfahrzeugtüren mit einer motorisch anheb- und absenkbaren Fensterscheibe und einem Betätigungselement, insbesondere einem Türgriff, zum Öffnen und Schließen der Kraftfahrzeugtüre, wobei bei jedem Türöffnen die Fensterscheibe um einen Kurzhub geöffnet wird, vorgesehen, bei dem wenigstens ein Näherungssensor vorgesehen und/oder im Bereich des Betätigungselements wenigstens ein berührungsempfindlicher Sensor angeordnet ist, der bei Annäherung eines Bedieners an das Be tätigungselement bzw. bei Berührung des Betätigungselements ein Kurzhubanforderungssignal ausgibt.

Indem bereits bei Annäherung eines Bedieners an das Betätigungselement, beispielsweise den Türgriff, bzw. bei Berührung des Türgriffs ein Kurzhubanforderungssignal ausgegeben wird, wird gegenüber konventionellen Türscheibensteuerungssystemen ein Zeitvorsprung zum Auslösen des Kurzhubs erreicht. Dadurch kann auch bei sehr schnellem Öffnen der Türe von außen sichergestellt werden, dass die Fensterscheibe noch vor einer nennenswerten Öffnungsbewegung der Türe um den Kurzhub abgesenkt ist. Dies gilt auch für das Ausgeben des Kurzhubanforderungssignals durch den Näherungssensor bereits bei Annäherung eines Bedieners an das Betätigungselement. Durch die Erfindung können Schnappgeräusche beim Türöffnen, die durch das Entlangstreifen der Fensterscheibe an der Seitenwanddichtung verursacht werden, vermieden werden. Auch kann sichergestellt werden, dass ein Bediener beim Türöffnen keinen zusätzlichen Widerstand zu überwinden hat, indem er die Fensterscheiben über die Seitenwanddichtungen hinweg ziehen muss. Der durch die Erfindung gewonnene Zeitvorteil gegenüber konventionellen Türscheibensteuerungssystemen ist insbesondere bei Fahrzeugen wertvoll, deren Fensterscheibenheber über einen Datenbus angesteuert werden. Denn nach dem Abstellen des Fahrzeugs wird zum Versetzen des Datenbusses in den aktiven Zustand ein gewisser Zeitraum benötigt, beispielsweise etwa 0,5 Sekunden. Durch die Erfindung wird demnach verhindert, dass ein Bediener beim Türöffnen einen gewissen Zeitraum abwarten muss, bis ein Datenbus in den aktiven Zustand versetzt ist und das Kurzhubanforderungssignal weitergibt. Der berührungsempfindliche Sensor kann beispielsweise als Taster mit Mikroschalter ausgebildet sein, so dass bereits beim Berühren des Tasters mittels einer kaum spürbaren Tasterbewegung ein Kurzhub ausgelöst wird.

In Weiterbildung der Erfindung ist der berührungsempfindliche Sensor als kapazitiver Sensor ausgebildet.

Ein solcher kapazitiver Sensor kann beispielsweise so ausgebildet und angeordnet sein, dass dieser beim Umgreifen des Türgriffs mit einer Hand ein Signal abgibt. Wesentlich für die Erfindung ist dabei, dass bereits beim Berühren des Türgriffs das Kurzhubanforderungssignal ausgegeben wird, so dass auf diese Weise gegenüber dem Stand der Technik ein Zeitvorteil bei der Abgabe des Kurzhubanforderungssignals erreicht werden kann.

In Weiterbildung der Erfindung ist der Näherungssensor zum Detektieren einer Annäherung eines Schlüsselelements ausgebildet.

Auf diese Weise kann noch vor dem. Berühren des Türgriffs ein Kurzhubanforderungssignal ausgegeben werden, beispielsweise bei Annäherung eines Transponder-Schlüsselelements oder auch eines Fahrzeugschlüssels mit aktivem Sender. Solche Schlüsselelemente werden beispielsweise als „Keyless-go"-Karten oder -Schlüssel bezeichnet. Als Näherungssensoren oder auch berührungsempfindliche Sensoren können dabei im Rahmen der Erfindung Sensoren verwendet werden, die in sogenannten Keyless-go-Fahrzeugen ohnehin bereits vorhanden sind. Das Ausführen des Kurzhubs selbst kann auf Wunsch durch einen Bediener gesperrt werden, beispielsweise dann, wenn ein Fahrzeug gewaschen werden soll und somit auch bei Annäherung an das Fahrzeug ein Kurzhub unerwünscht ist.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
Die einzige Figur eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Türsteuerungssystems.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Abschnitt eines Kraftfahrzeugs mit einer – gestrichelt ange deuteten – Kraftfahrzeugtüre 10, an der eine Fensterscheibe 12 angeordnet ist. Die Fensterscheibe 12 kann geöffnet und geschlossen werden und ist hierzu mit einem elektrischen Fensterheber 14, der innerhalb der Kraftfahrzeugtüre 10 angeordnet ist, verbunden. Das Öffnen und Schließen der Fensterscheibe 12 ist mittels eines Doppelpfeiles 16 angedeutet.
In der gezeigten Darstellung befinden sich die Fensterscheibe 12 und die Kraftfahrzeugtüre 10 im geschlossenen Zustand und eine von der Kraftfahrzeugtüre 10 abgewandte Oberkante der Fensterscheibe 12 greift in eine U-profilförmige Seitenwanddichtung 18 ein, die an einem Fahrzeugdach 20 befestigt ist.
In dem dargestellten geschlossenen Zustand der Fahrzeugtüre 10 ist erkennbar, dass die obere Kante der Fensterscheibe 12 nur mit erheblichem Kraftaufwand über den außenliegenden Schenkel der U-profilförmigen Dichtung 18 hinweggedrückt werden könnte. Die Fensterscheibe 12 wird daher vor einer nennenswerten Öffnungsbewegung der Kraftfahrzeugtüre 10 um einen Kurzhub K abgesenkt. Wie zu erkennen ist, kann die Fensterscheibe 12 in ihrer um den Kurzhub K abgesenkten Stellung gegenüber der Seitenwanddichtung 18 und senkrecht zum Doppelpfeil 16 bewegt werden, ohne diese zu berühren.
Die Kurzhubabsenkung der Fensterscheibe 12 wird mittels des elektrischen Fensterhebers 14 durchgeführt, wobei dieser von einem Türsteuergerät 22 angesteuert wird. Das Türsteuergerät 22 ist wiederum mit einem berührungsempfindlichen Türaußengriffsensor 24, einem berührungsempfindlichen Türinnengriffsensor 26 sowie einem Näherungssensor 28 verbunden. Der Türaußengriffsensor 24 ist im Bereich eines Türaußengriffs angeordnet und als kapazitiver Sensor ausgebildet. Greift ein Bediener an den Türaußengriff, wird dies vom Türaußengriffsensor 24 detektiert und bereits bei Berührung des Türaußengriffs gibt der Türaußengriffsensor 24 ein Kurzhubanforderungssignal an das Türsteuergerät 22 weiter. In gleicher Weise ist der Türinnengriffsensor 26 als kapazitiver Sensor aus gebildet und gibt dann, wenn ein Bediener den Türinnengriff berührt, ein Kurzhubanforderungssignal an das Steuergerät 22 aus. In Reaktion auf das Kurzhubanforderungssignal steuert das Türsteuergerät 22 den elektrischen Fensterheber 14 an, so dass dieser die Fensterscheibe 12 um den Kurzhub K absenkt. Umgekehrt sorgt das Steuergerät 22 dafür, dass nach dem vollständigen Schließen der Türe 10 die Fensterscheibe 12 wieder in ihre endgültige Schließposition und somit um den Kurzhub K nach oben gefahren wird, so dass sich die Oberkante der Fensterscheibe 12 bei endgültig geschlossener Tür innerhalb der U-profilförmigen Seitenwanddichtung 18 befindet. Das Türsteuergerät 22 erhält hierzu weitere Eingangssignale von nicht dargestellten Sensoren, beispielsweise von einem Türschlosssensor oder einem Türkontaktschalter, der den vollständig geschlossenen Zustand der Türe feststellt. Darüber hinaus erhält das Türsteuergerät 22 Eingangssignale über einen Verriegelungszustand der Kraftfahrzeugtüre 10. Denn ersichtlich darf bei verriegeltem Fahrzeug kein Kurzhub K ausgelöst werden, wenn der äußere Türgriff des Fahrzeug berührt oder betätigt wird.
Ein Kurzhubanforderungssignal kann beispielsweise auch mittels eines – nicht dargestellten – Türschlosssensors ausgegeben werden, wobei mittels eines Mikroschalters oder eines Hall-Sensors eine Freigabe der Drehfalle über die Sperrklinke des Türschlosses detektiert wird. Ein solcher Türschlosssensor kann zusätzlich zu dem berührungsempfindlichen Türaußengriffsensor 24, dem berührungsempfindlichen Türinnengriffsensor 26 und/oder dem Näherungssensor 28 vorgesehen sein, um bei deren Ausfall immer noch eine zuverlässige Kurzhubauslösung zu gewährleisten.
Der Näherungssensor 28 ist im Bereich des Türaußengriffs der Kraftfahrzeugtüre 10 angeordnet und erkennt die Annäherung eines Schlüsselelements 30. Der Näherungssensor 28 kann aber auch in einer Weise ausgebildet sein, dass er die Annäherung einer Hand eines Bedieners an dem Türgriff detektiert. Das Schlüsselelement 30 ist beispielsweise als kartenähnliches Element ausgebildet und weist beispielsweise einen Transponder oder einen aktiven Sender auf. In jedem Fall kann der Näherungssensor 28 die Annäherung des Schlüsselelements 30 oder einer Hand des Bedieners erkennen und gibt gegebenenfalls ein Kurzhubanforderungssignal an das Türsteuergerät 22 weiter. Auf diese Weise kann noch bevor ein Bediener den Türaußengriff der Kraftfahrzeugtüre 10 berührt, ein Kurzhubanforderungssignal an das Türsteuergerät 22 übergeben werden. Auch bei sehr raschem Öffnen einer Fahrzeugtüre kann dadurch sichergestellt werden, dass noch vor einer nennenswerten Öffnungsbewegung der Türe 10 sich die Fensterscheibe 12 in ihrer um den Kurzhub K abgesenkten Stellung befindet.
Der Türaußengriffsensor 24 und der Näherungssensor 28 können beispielsweise bereits Teil eines berührungslos zu bedienenden Türschließsystems sein, und zusätzlich dafür vorgesehen sein, bei Annäherung des Schlüsselelements 30 eine Fahrzeugverriegelung aufzuheben.

Claims

Türscheibensteuerungssystem für Kraftfahrzeugtüren (10) mit einer motorisch anheb- und absenkbaren Fensterscheibe (12) und einem Betätigungselement, insbesondere einem Türgriff, zum Öffnen und Schließen der Kraftfahrzeugtüre (10), wobei bei jedem Türöffnen die Fensterscheibe (12) um einen Kurzhub (K) geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Näherungssensor (28) vorgesehen und/oder im Bereich des Betätigungselements wenigstens ein berührungsempfindlicher Sensor (24, 26) angeordnet ist, der bei Annäherung eines Bedieners an das Betätigungselement beziehungsweise bei Berührung des Betätigungselements ein Kurzhubanforderungssignal ausgibt.
Türscheibensteuerungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der berührungsempfindliche Sensor (24, 26) als kapazitiver Sensor ausgebildet ist.
Türscheibensteuerungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Näherungssensor (28) zum Detektieren einer Annäherung eines Schlüsselelements (30) ausgebildet ist