DE1033856B - Zahnpflegemittel - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es ist bekannt, Zahnpflegemitteln Fluorverbindungen zuzusetzen, denen man Calciumpyrophosphat als Poliermittel zugefügt hat. Indessen zeigte sich, daß derartige, insbesondere wasserhaltige Mischungen, wie Zahnpasten, beim Lagern ihre Wirkung einbüßen.

Diese Nachteile werden nach der vorliegenden Erfindung vermieden, die ein Zahnpflegemittel betrifft, das sich durch einen Gehalt an folgenden Bestandteilen auszeichnet :

a) einer in wäßriger Lösung Fluorionen abspaltenden Fluorverbindung, wie Natrium- oder Stannofluorid,

b) einem kondensierten Phosphat des Calciums als Poliermittel, wie Calciumpyrophosphat, und

c) einem Calciumionen komplex bindenden Phosphat; derartige Phosphate sind z. B. in der Zeitschrift für angewandte Chemie, 1940, S. 525 bis 531, angegeben.

Als komplexbildendes Phosphat kann das Zahnpflegemittel Dinatriumpyrophosphat enthalten. Außerdem kann es einen Gehalt an N-Lauroyl-sarkosin aufweisen.

Infolge des erfindungsgemäßen Zusatzes eines komplexbildenden Mittels wird erreicht, daß das Fluorid mit dem Polyphosphat verträglich ist und die Wirksamkeit der Fluorverbindung auch bei längerem Lagern nicht beeinträchtigt wird, so daß die neuen Zahnpflegemittel den bekannten Gemischen in der Wirksamkeit und Haltbarkeit erheblich überlegen sind. Sie verhüten selbst nach längerem Lagern das Lösen des Zahnschmelzes durch saure Lösungen im Gegensatz von Mischungen aus Fluorid und einem Poliermittel, wie Versuche ergeben haben.

Die Fluorverbindung muß dissoziierbar sein, also in wäßriger Lösung Fluorionen abspalten. Es können Natriumoder Kaliumfluorid, Stanni- oder Stannofluorid, Stannochloridfluorid, Kaliumstannofluorid sowie Ammoniumfluorid, Zinkfluorid, Kupferfluorid, wie Cuprofluorid u. dgl., verwendet werden.

Als Poliermittel eignen sich alle praktisch wasserunlöslichen kondensierten Phosphate des Calciums, also Salze von Phosphorsäuren, die wasserärmer als die Orthophosphorsäure sind, wie die Calciumsalze der Pyrophosphorsäure, Metaphosphorsäure, Triphosphorsäure und andere Calciumpolyphosphate, z. B. Calciumpyrophosphat, Natriumcalciumpyrophosphat, Calciummetaphosphat und Calciumtripolyphosphat.

Als Stabilisierungsmittel zum Binden freier Calciumionen nach der Erfindung können alle Phosphate verwendet werden, die Calciumkomplexverbindungen zu bilden vermögen; z. B. die wasserlöslichen sauren Phosphate, vorzugsweise die anorganischen wasserlöslichen sauren Polyphosphate, wie die sauren Alkali- oder Ammoniumsalze der Pyrophosphorsäure, der Tripolyphosphorsäure, der Tetraphosphorsäure u. dgl., ζ. Β. das Dinatriumpyrophosphat (Na₂H₂P₂O₇), das Dikaliumpyrophosphat und andere Hydropyrophosphate (vgl. z. B. nach Gmelins Handbuch der anorg. Chemie, Band »Natrium«, Zahnpflegemittel

Anmelder:

Colgate-Palmolive-Cornpany,
Jersey City, N. J. (V. St. A.)

Vertreter: Dr.-Ing. G. Knoth, Patentanwalt,
Hamburg-Wellingsbüttel, Up de Worth 24

Beanspruchte Priorität:
Kanada vom 24. November 1954

Roderick David Manahan,

Sunnyside, Staten Island, N. Y. (V. St. A.),

ist als Erfinder genannt worden

Berlin, 1928, S. 898 bis 918; Band »Kalium», Berlin, 1938, S. 983, 984, 994 bis 1002 und 1003, 1004; sowie Band »Ammonium., Berlin, 1936, S. 422 bis 433). Die mit solchen Hydrophosphaten hergestellten erfindungsgemäßen Mischungen sind stabil, d. h., das Fluor wird nicht vom Poliermittel gebunden, sie erhöhen die Wirksamkeit der Fluorverbindung und verhindern das Anlösen des Zahnschmelzes durch saure Flüssigkeiten' auch nach längerem Lagern.

Die Fluorverbindung wird in den erfmdungsgemäßen Gemischen in solcher Menge angewandt, daß sie wirksam, aber nicht toxisch ist, und zwar gewöhnlich in Mengen von etwa 0,05 bis 1 °/₀, auf das Gesamtgewicht des Zahnpflegemittels bezogen. Das Calciumpolyphosphat dient ak Polier- oder Reinigungsmittel und kann in üblichen Mengen zwischen 20 und 99 °/₀ zugesetzt werden, je nachdem es sich um eine Zahnpaste, ein Zahnpulver od. dgl. handelt. Das Stabilisierungsmittel wird in Mengen bis zu 10°/₀, vorzugsweise bis zu 5%, zugesetzt. Bei Zahnpasten nimmt man gewöhnliche 0,1 bis 3°/₀ und vorzugsweise zwischen 0,2 bis 2 °/₀ der komplexbildenden Substanz.

Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel enthalten vorzugsweise außerdem einen oberflächenaktiven Stoff, um ihnen eine genügende Netz- und Reinigungswirkung, ein Schäumen und gegebenenfalls eine bakterizide Wirkung zu verleihen. Solche waschaktiven Stoffe sind die wasserlöslichen Salze höherer Fettsäuremonoglyceridmonosulfate, höherer Alkylsulfate, von Alkyl-arylsulfunaten, von höheren Alkyl-sulfoacetaten und von höheren Fettsäureestern der 1,2-Dioxypropansulfonsäure. Hierbei

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werden als bakterizide oberflächenaktive Substanz gesättigte höhere aliphatische Carbonsäureamide von niederen aliphatischen Aminocarbonsäuren, z. B. solche mit 12 bis 16 Kohlenstoffatomen im Acylrest, bevorzugt. Als Aminosäurekomponente wird zweckmäßig ein Derivat einer gesättigten Monoaminocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in der Kette verwendet. Diese Kondensationsprodukte können in Form der freien Säuren oder ihrer wasserlöslichen Salze verwendet werden. Als Beispiele werden genannt: N-Lauroyl-sarkosin, Natrium-, Kalium-und Äthanolaminsalze desN-Lauroyl-, Myristoyl- oder Palmitoyl-sarkosins; N-Lauroyl-glycin und -alanin. Sie sollen im wesentlichen frei von aus der Herstellung herrührenden Seifen oder anderen Fettsäureverbindungen sein, weil diese Verunreinigungen die Wirksamkeit der Alkyl - aminocarbonsäure - Kondensationsprodukte beträchtlich mindern. Im allgemeinen soll der Seifengehalt weniger als 15% und vorzugsweise weniger als 10% des Amids betragen.

Die eriindungsgemäßen Zahnpflegemittel weisen nach ao Zusatz derartiger grenzflächenaktiver Stoffe eine vorteilhafte Wirkung auf, indem sie die auf Zersetzung von Kohlenhydraten in der Mundhöhle zurückzuführende Säurebildung verhindern und auf die Flora der Mundhöhle eine bakterizide Wirkung ausüben, wobei gleichzeitig ein Angreifen des Zahnschmelzes durch saure Flüssigkeiten merklich gemindert wird.

Die oberflächenwirksamen Stoffe werden vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 bis 5% der Gesamtmischung verwendet.

Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können in den üblichen Formen, z. B. als Zahnpaste, Zahnpulver, od. dgl., in an sich üblicher Weise hergestellt werden. Dabei enthalten die Zahnpasten flüssige Bestandteile,

Beispiel 2

Auch das folgende Gemisch ergibt eine vorzügliche Zahnpaste:

Stannofluorid 0,2 %

Calciumpyrophosphat 49,8 %

Dinatriumpyrophosphat 1,0 %

Natrium-N-Lauroyl-sarkosin .... 2,0 %

Glycerin 29,41 %

Wasser 15,29%

Natriumcarboxymethylcellulose.. 0,7 %

Süßstoff 0,2 %

Natriumbenzoat 0,5

Geschmacksstoff 0,9

0/

/0 0/

/0

Beispiel 3 Das folgende Gemisch ergibt ein Zahnpulver:

Natriumfluorid 0,2 %

Calciumpyrophosphat 84,15 %

Dinatriumpyrophosphat 2,0 %

Natrium-N-Lauroyl-sarkosin .... 4,0 %

Magnesiumsilikat 7,0 %

Süßstoff 0,15%

Geschmacksstoff 2,5 %

Die Gemische aus Fluoriden und einem Calcium- oder Magnesiumverbindungen enthaltenden Poliermittel mit dem erfindungsgemäßen Zusatz eines Komplexbildners zeigen nach 72stündiger künstlicher Alterung noch die 30 unveränderte Menge an Fluorionen, während die bekannten Gemische ohne den komplexbildenden Zusatz einen wesentlichen Rückgang an dissoziiertem Fluorid aufwiesen, weil die abgespaltenen Fluorionen vom calciumhaltigen Poliermittel gebunden und unwirksam gemacht wie Wasser, Glycerin, Sorbit, Propylenglykol sowie Ge- 35 worden waren, was sich bei der praktischen Verwendung mische derselben. Vorzugsweise wird eine Mischung von darin äußerte, daß die bekannten Mischungen den Zahn-Wasser und einem Feuchthalte- oder Bindemittel, wie
Glycerin oder Sorbit, verwendet. Auch ist es zweckmäßig,
geringe Mengen eines Dickungs- oder Gelierungsmittels,
wie von natürlichen oder synthetischen Gummistoffen, 40
z. B. Irisches Moos, Natriumcarboxymethylcellulose
u. dgl., zuzusetzen.

Auch können zahlreiche andere gebräuchliche Stoffe einverleibt werden, wie Süßstoff, Duft- und Geschmacksstoffe, Farbstoffe und Weißungsmittel, Emulgierungs- mittel, Silikone, Chlorophyllverbindungen u. dgl.

schmelz in wäßrigem Medium stark anlösen, was bei den erfindungsgemäßen Gemischen vermieden wird.

Claims (2)

Patentanspruch κ In den folgenden Beispielen ist die Erfindung erläutert. Alle Mengenangaben beziehen sich auf Gewichtsmengen. Beispiel 1 Aus folgenden Bestandteilen wird in üblicher Weise eine Zahnpaste bereitet: Natriumfluorid 0,1 % Calciumpyrophosphat 49,8 % Dinatriumpyrophosphat 1,0 % Natrium-N-Lauroyl-sarkosin 2,0 % Glycerin 29,4 % Wasser 15,25% Natriumcarboxymethylcellulose.. 0,85 % Löslicher Süßstoff 0,2 % Natriumbenzoat 0,5 % Geschmacksstoff 0,9 %

1. Zahnpflegemittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an

a) einer in wäßriger Lösung Fluorionen abspaltenden Fluorverbindung, wie Natrium- oder Stannofluorid,

b) einem kondensierten Phosphat des Calciums als Poliermittel, wie Calciumpyrophosphat, und

c) einem Calciumionen komplexbindenden Phosphat, besonders Dinatriumpyrophosphat.

2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es N-Lauroyl-sarkosin enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 675 837; österreichische Patentschrift Nr. 164 553;

H. Janistyn: »Riechstoffe, Seifen, Kosmetika«, 1950, Bd. I, S. 76/77;

Zeitschrift »Reader's Digest» vom Dezember 1953, S. 10 bis 13;

Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 2. Juniheft 1952, S. 702 bis 707.

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