DE10335549A1 - Behälter für medizinische Augenpräparate und Schutzkappe für einen derartigen Behälter - Google Patents
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Abstract
Der Behälter für medizinische Augenpräparate hat eine Austrittsöffnung, die in einer bogenförmigen Einbuchtung der Behälterwand ausgebildet ist, die beidseitig in je eine bogenförmige Ausbuchtung übergeht. Der Behälter wird mit dieser wellenförmigen Behälterwand auf den Bereich der Augenbraue und Wangenknochen aufgesetzt, wobei die Einbuchtung sicherstellt, daß keine Berührung mit der Oberfläche des Auges stattfindet. Eine Schutzkappe für einen herkömmlichen Behälter für medizinischen Augenpräparate hat eine entsprechende wellenförmige Kontur. Diese gewährleistest einen Sicherheitsabstand zu dem Auge, der eine Verletzung ausschließt. Der Behälter und die Schutzkappe können bei der Selbstverabreichung der Augentropfen auch von motorisch gestörten Menschen leicht gehandhabt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Behälter für medizinische Augenpräparate gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Außerdem betrifft die Erfindung eine Schutzkappe für einen Behälter für medizinische Augenpräparate gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
- Medizinische Augenpräparate werden im allgemeinen tropfenweise verabreicht, indem ein kleiner flaschenförmiger Behälter mit dem flüssigen Präparat mit seinem spitz zulaufenden Auslaß dicht über dem weit geöffneten Auge gehalten und leicht zusammengedrückt wird. Dabei sollen die austretenden Präparattropfen auf den Augapfel fallen. Die Selbstverabreichung der Augentropfen erfordert eine beträchtliche Geschicklichkeit und Disziplin, da die Betrachtung des spitzen Auslaßendes des Behälters in der Nähe des Auges unwillkürlich Angst hervorruft und dazu verleitet, das Auge zu schließen. Bei älteren Menschen mit motorischen Störungen wie z.B. Händezittern bringt eine derartige Selbstverabreichung von Augentropfen die Gefahr mit sich, das Auge zu verletzen, so daß derart beeinträchtigte Menschen und auch Kleinkinder auf die Hilfe einer anderen Person angewiesen sind, die die Tropfen verabreicht.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für die oben beschriebenen Probleme anzugeben, mit der die Selbstverabreichung flüssiger Augenpräparate erleichtert und Augenverletzungen bei diesem Vorgang mit Sicherheit vermieden sind.
- Diese Aufgabe wir erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 6 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
- Der erfindungsgemäße Behälter ist so ausgebildet, daß seine Austrittsöffnung in einer Einbuchtung der Behälterwand ausgebildet ist, wobei diese Einbuchtung gegenüber den umgebenden Wandbereichen so weit zurückversetzt ist, daß keine Berührung der Behälterwand mit der Oberfläche der Augen erfolgt, wenn der Behälter auf den Bereich der Augenbraue und des Wangenknochens aufgelegt wird. Dabei sollte die Einbuchtung so tief sein, daß auch die Wimpern nicht berührt werden, was anderenfalls zu einem reflexartigen Schließen des Auges führen könnte. Bevorzugt hat die Einbuchtung eine konkave Bogenform und geht beidseitig in je eine konvexe bogenförmige Ausbuchtung über.
- Durch diese Ausbildung ist zwangsläufig ein Sicherheitsabstand zu dem Auge gewährleistet, so daß eine Verletzung des Auges bei der Verabreichung der Tropfen ausgeschlossen ist. Die Verabreichung ist erheblich erleichtert, da der Behälter nicht frei in der Hand über dem Auge gehalten, sondern an die das Auge umgebenden Bereiche angelegt wird, so daß sich die korrekte Abgabeposition der Austrittsöffnung über dem Auge praktisch von selbst einstellt. In der Gewißheit, daß eine Augenverletzung ausgeschlossen ist, sind auch etwaige Angstgefühle vermieden oder zumindest gemindert.
- Die Austrittsöffnung des Behälters kann einen beliebigen zu öffnenden Verschluß haben, beispielsweise eine übliche Schraubkappe. Wesentlich ist, daß der Auslaß des Behälters in der Einbuchtung der Behälterwand gegenüber den die Einbuchtung umgebenden Anlagebereichen an Augenbraue und Wangenknochen soweit zurückversetzt ist, daß eine Berührung mit der Oberfläche des Auges ausgeschlossen ist.
- Bevorzugt hat der Behälter eine flache Form, sodaß dann, wenn der Behälter auf seiner Grundfläche steht, die obere Behälterwand, die die Einbuchtung und die beiden Ausbuchtungen enthält, im wesentlichen eine Streifenform hat. Gegenüber einem beispielsweise querschnittlich runden Behälter hat dies den Vorteil, daß das die Tropfen empfangende Auge eine gute Sicht auf die Behälteröffnung hat, so daß der Behälter leicht exakt zu positionieren ist. Es versteht sich jedoch, daß auch kompakte Behälterformen im Rahmen der Erfindung liegen.
- Der Behälter kann aus einem Außenbehälter aus einem verhältnismäßig harten Kunststoff und einem weichen Innenbeutel bestehen, der das Augenpräparat enthält, wobei durch Ausübung von Druck auf den Außenbehälter die Präparattropfen abgegeben werden können.
- Es kann aber auch vorgesehen sein, daß in dem Außenbehälter ein kleiner, von Batterien angetriebener Elektromotor und eine Druckerzeugungseinrichtung für den Innenbeutel angeordnet sind, die von dem Elektromotor betätigt wird. Dabei kann der Innenbeutel beispielsweise zwischen Klemmbacken angeordnet sein, die durch Motorkraft aufeinander zu bewegbar sind. Bei einer solchen Ausgestaltung der Erfindung ist der Innenbeutel austauschbar in dem Außenbehälter angebracht.
- Die Druckerzeugungseinrichtung kann einen solchen Druck hervorrufen, daß die Augentropfen aus der beim Gebrauch oben liegenden Austrittsöffnung abgegeben werden, so daß der Behälter bei der Verabreichung der Augentropfen auf einer Unterlagen, beispielsweise einem Tisch aufruhen kann, während sich das Auge über der Austrittsöffnung befindet. Auf diese Weise können sich auch Menschen mit starken motorischen Störungen die Augentropfen selbst verabreichen.
- Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Schutzkappe für einen bevorzugt herkömmlichen Behälter für medizinische Augenpräparate vorgesehen, wobei diese Schutzkappe eine Austrittsöffnung in einer Einbuchtung der Schutzkappenwand hat. Diese Schutzkappe wird zur Verabreichung von Präparattropfen auf einen herkömmlichen Behälter aufgesetzt, nachdem dessen Verschluß, beispielsweise eine Schraubkappe, abgenommen ist, wobei die Ausbildung der Schutzkappe so getroffen ist, daß ihre Austrittsöffnung den Auslaß des Behälters überdeckt oder umgibt. Die Einbuchtung in der Schutzkappe ist gegenüber den beidseitigen Ausbuchtungen wiederum soweit zurückversetzt, daß jegliche Berührung des Auges mit der Schutzkappe und dem Auslaß des Behälters ausgeschlossen ist, wenn die Schutzkappe auf dem Bereich einer Augenbraue und eines Wangenknochens aufgelegt ist. Die Schutzkappe hat ebenfalls bevorzugt eine flache Scheibenform.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen auf rein schematische Weise:
-
1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzkappe, die auf einen herkömmlichen Behälter aufgesetzt ist; -
2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters; -
3 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters; -
4A und4B zwei aufeinanderfolgende Zustände bei der Benutzung des erfindungsgemäßen Behälters oder der erfindungsgemäßen Schutzkappe. -
1 zeigt einen herkömmlichen Behälter1 für ein flüssiges medizinisches Augenpräparat, der einen im wesentlichen konisch zulaufenden Auslaß2 enthält, von dem der Schraubverschluß abgenommen ist. Auf dem Behälter1 sitzt eine Schutzkappe3 , die beispielsweise in einem Klemmsitz auf einer Schulter des Behälters befestigt ist. - Die Schutzkappe
3 hat im wesentlichen eine Scheibenform mit einer wellenförmigen oberen Schutzkappenwand4 , die etwa mittig eine konkave Einbuchtung5 und beidseitig je eine konvexe Ausbuchtung6 enthält. Mittig in der konkaven Einbuchtung5 ist ein Loch7 ausgebildet, das über der Austrittsöffnung des Auslasses2 des Behälters liegt. -
2 zeigt einen erfindungsgemäßen Behälter8 , dessen in der Darstellung obere Behälterwand9 dieselbe Kontur hat wie die Schutzkappe3 . Innerhalb des Außenbehälters8 ist ein weicher Innenbeutel10 angeordnet, der im Bereich der oberen Behälterwand9 mit dem Außenbehälter verbunden ist und dessen Austrittsöffnung an die Austrittsöffnung7 anschließt. - Der in
3 dargestellte Behälter11 enthält wiederum einen weichen Innenbeutel12 , dessen Austrittsöffnung mit der Austrittsöffnung13 des Behälters in Verbindung steht, die wiederum mittig in einer Einbuchtung der wellenförmigen Behälterwand14 ausgebildet ist. Der Innenbeutel12 befindet sich zwischen zwei Klemmbacken15 , die durch einen Motor16 aufeinander zu bewegbar sind. Dieser Vorgang wird durch Ausübung von Druck auf einen Betätigungsknopf17 ausgelöst. Zur Stromversorgung des Motors16 sind Batterien18 angeordnet. Der Behälter11 kann beispielsweise durch Aufklappen einer Seitenwand geöffnet werden, um den Innenbeutel12 oder die Batterien18 auszutauschen. - Die
4A und4B zeigen, daß die mit einem bestehenden Behälter verbundene Schutzkappe3 oder der Behälter8 oder11 an das Auge herangeführt und dann mit den beiden bogenförmigen Ausbuchtungen6 auf den Bereich der Augenbraue und Wangenknochen aufgelegt wird. In dieser Lage ist das Auge infolge der Einbuchtung5 von der Schutzkappenwand oder Behälterwand beabstandet, so daß eine Verletzung des Auges sicher ausgeschlossen ist. Durch das Auflegen der Schutzkappe bzw. des Behälters auf den Bereich der Augenbraue und Wangenknochen ist die Austrittsöffnung exakt über dem Auge positioniert. - Der in
3 dargestellte Behälter1 1 kann zur Verabreichung der Augentropfen auf der von der Austrittsöffnung13 abgewandten Behälterwand19 aufruhen, so daß die Austrittsöffnung13 nach oben weist. Die Augentropfen werden mit Motorkraft mit einem geeigneten geringen Druck nach oben ausgespritzt.
Claims (7)
- Behälter für medizinische Augenpräparate, mit einer Austrittsöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (
7 ,13 ) in einer Einbuchtung (5 ) der Behälterwand (9 ,14 ) ausgebildet ist. - Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung (
5 ) eine konkave Bogenform hat und beidseitig in je eine konvexe bogenförmige Ausbuchtung (6 ) übergeht. - Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (
8 ,11 ) aus einem Außenbehälter und einem weichen Innenbeutel (10 ,12 ) besteht. - Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Außenbehälter eine von einem Elektromotor (
16 ) betätigbare Druckerzeugungseinrichtung (15 ) für den Innenbeutel (12 ) angeordnet ist. - Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbeutel (
12 ) zwischen Klemmbacken (15 ) angeordnet ist, die durch Motorkraft aufeinander zu bewegbar sind. - Schutzkappe für einen Behälter für medizinische Augenpräparate, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe eine Austrittsöffnung (
7 ) hat, die in einer Einbuchtung (5 ) der Schutzkappenwand ausgebildet ist. - Schutzkappe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbuchtung (
5 ) eine konkave Bogenform hat und beidseitig in je eine konvexe bogenförmige Ausbuchtung (6 ) übergeht.
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