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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Rotationsschneidmesser zum Schneiden
von Druckereiprodukten, mit einem Klingenträger an dessen Außenumfang
Klingen so angeordnet sind, dass im Wesentlichen nur eine Schneidkante
der Klingen über den
Außenumfang
des Klingenträgers
vorsteht.
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Aus
der
DE 37 19 721 C3 ist
ein derartiges Schneidmesser bekannt, das sich in der Praxis sehr bewährt hat.
Bei diesem Schneidmesser tauchen die einzelnen Klingen in die Schneidebene
des Klingenträgers
ein, so dass eine einheitliche Schneidfläche gebildet wird. Da die Klingen
in ihren Ausnehmungen verschiebbar gehalten sind, können die
Klingen zum Nachschleifen des Messers radial nach außen mehrfach
nachgestellt werden, woraufhin ein Planschleifen in der Schneidebene
erfolgen kann. Nach dem Schleifvorgang ist kein Nachjustieren der
einzelnen Klingen mehr erforderlich.
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Ein
weiterer Vorteil dieses bekannten Rotationsschneidmessers liegt
darin, dass im Wesentlichen nur eine Schneidkante der Klingen über den
Außenumfang
des Klingenträgers
vorsteht. Mit anderen Worten sind die Klingen im Klingenträger so befestigt,
dass sie im Wesentlichen nur mit ihrer Schneidkante, nicht jedoch
darüber
hinaus über
den Außenumfang
des Klingenträgers
hinausragen. Dies bewirkt eine hohe Laufruhe, da die Klingen durch
ihre Einbettung im Klingenträger
während
des Schneidvorganges nicht schwingen können. Vergleichbare Vorteile
werden bei einer Ausführungsform
erzielt, bei der der Klingenträger
ein in einen im Wesentlichen scheibenförmigen Grundkörper eingesetzter Ring
ist, mit dem die Klingen einstückig
verbunden sind.
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Die
oben genannten Rotationsschneidmesser haben sich im Einsatz zwar
in vielfacher Hinsicht bewährt,
jedoch ist die Dicke der mit diesen Messern zu schneidenden Druckereiprodukte
begrenzt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rotationsschneidmesser
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass Druckereiprodukte
mit einer relativ großen
Dicke sauber geschnitten werden können, beispielsweise Produktkataloge, Telefonbücher und
dergleichen.
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Die
Lösung
der oben genannten Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs
1 und bei einem Rotationsschneidmesser der eingangs genannten Art
insbesondere dadurch, dass jede Klinge eine konvex gekrümmte Schneidkante
aufweist und dass der Klingenträger
an seinem Außenumfang
jeweils zwischen zwei benachbarten Klingen eine Aussparung aufweist.
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Die
erfindungsgemäßen Rotationsschneidmesser
können
paarweise übereinander
so angeordnet werden, dass die Vorderseiten der beiden Schneidmesser
innerhalb einer gemeinsamen Schneidebene liegen, wobei die Klingen
des einen Messers mit den Klingen des anderen Messers kämmen. Aufgrund
der erfindungsgemäß vorgesehenen Aussparungen
zwischen zwei benachbarten Klingen können dabei die Klingen des
einen Messers mit ihrem vordersten Ende in die Aussparungen des
anderen Messers hineinragen. Auf diese Weise ist es möglich, beide
Schneidmesser außerordentlich
nah beieinander anzuordnen bzw. die Klingen stark überlappen
zu lassen, wodurch sich insgesamt ein sauberer, glatter Schnitt
ergibt, selbst wenn Druckereiprodukte oder ein Schuppenstrom aus
Druckereiprodukten mit einer vergleichsweise großen Dicke geschnitten werden,
beispielsweise Telefonbücher,
Versandkataloge oder dergleichen.
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Da
das erfindungsgemäße Rotationsschneidmesser
Klingen mit konvex gekrümmter Schneidkante
aufweist, ist auch beim Schneiden dicker Druckereiprodukte sichergestellt,
dass die Klingen zu jedem Zeitpunkt einen ziehenden Schnitt durchführen, ohne
dass die Klingen mit einer Ecke in noch nicht geschnittene Bereiche
des Produktes einhacken.
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Die
am Außenumfang
des Klingenträgers vorgesehenen
Aussparungen zwischen zwei benachbarten Klingen können darüber hinaus
als Spanraum dienen, um einen beim Beschneiden eines Druckproduktes
entstehenden Span aufzunehmen bzw. dessen Ausbildung zu begünstigen.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung sowie den
Unteransprüchen
beschrieben.
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Nach
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
kann der Klingenträger
ein im Wesentlichen konischer Grundkörper sein, wobei auf einer
gekrümmten
Kegelfläche
des Klingenträgers
längliche
Ausnehmungen vorge sehen sein können,
in denen die Klingen verschiebbar gelagert sind. Hierbei kann sich die
Aussparung von der Kegelfläche
des Klingenträgers
bis zu einer eine Schneidfläche
bildenden Vorderfläche
des Klingenträgers
erstrecken, so dass die Aussparung den Klingenträger vollständig von seiner Vorderseite
bis zu seiner Rückseite
durchdringt. Eine derartige Aussparung ist relativ leicht herzustellen und
gewährleistet,
dass die Klingen des einen Messers berührungsfrei in die Aussparungen
des anderen Messers eintauchen können.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
der Klingenträger
ein in einen insbesondere scheibenartigen Grundkörper eingesetzter Ring sein,
mit dem die Klingen einstückig
verbunden sind, wobei die Aussparungen zwischen den Klingen zumindest
an dem Ring ausgebildet sind. Bei dieser Ausführungsform können die
einzelnen Klingen zwar nicht vom Klingenträger gelöst, verschoben und anschließend nachgeschliffen
werden, jedoch ergeben sich hinsichtlich der Schnittqualität die gleichen
Vorteile wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
zu beiden Seiten der Aussparung ein Steg vorgesehen, der zur Führung und
Stabilisierung der jeweils benachbarten Klinge dient. Hierdurch
ist sichergestellt, dass die Klinge an ihren Seiten möglichst
großflächig abgestützt ist,
wodurch ein unerwünschtes
Schwingen der Klingen vermieden wird.
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Eine
besonders vorteilhafte Schneidkantengeometrie bei zwei innerhalb
einer Schneidebene kämmenden
Rotationsschneidmessern ergibt sich, wenn jede Klinge mit einer
Teilfläche
koplanar zu der die Schneidfläche bildenden
Vorderfläche
des Klingenträgers
angeordnet ist, wobei die Klingen auf den der Teilfläche gegenüberliegenden
Seiten konvex gekrümmt
sind.
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Die
Befestigung der Klingen in dem Klingenträger erfolgt nach einer vorteilhaften
Ausführungsform
so, dass zumindest ein radial inneres Ende einer Schneidkante unmittelbar
an den Klingenträger angrenzt.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Klingen nur so weit
wie unbedingt nötig
aus dem Klingenträger
vorstehen. Wenn die Klingen gegenüber einem Radius unter einem
Winkel angeordnet sind, kann eine zweite Schneidkante der Klinge
geringfügig
vom Außenumfang
des Klingenträgers
beabstandet enden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Klingen
des Rotationsschneidmessers zwei konvex gekrümmte Schneidkanten auf, die
insbesondere stetig ineinander übergehen. Bei
dieser Ausführungsform
ist zum einen sichergestellt, dass die Klinge in dem über den
Außenumfang des
Klingenträgers
vorstehenden Bereich keinerlei spitze Kanten oder Ecken aufweist,
die in ein zu schneidendes Produkt einhacken könnten oder im Bereich eines
bereits geschnittenen Produktes unerwünschte Schnittspuren hinterlassen
könnten.
Andererseits lässt
sich eine solche Ausführungsform
besonders einfach herstellen.
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Vorteilhaft
ist in diesem Zusammenhang, wenn die Klinge in dem Klingenträger so befestigt
ist, dass die konvex gekrümmte
Schneidkante mit ihrem radial inneren Ende unmittelbar an den Klingenträger angrenzt,
da hierdurch eine bestmögliche
Befestigung der Klinge in dem Klingenträger gegeben ist, die ein Schwingen
der Klinge verhindert.
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Zur
Bestückung
des erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessers
eignet sich besonders eine Klinge, die aus einem länglichen
Grundkörper mit
rechteckigem Querschnitt besteht, da die Klinge hierdurch einen
besonders guten Halt in der komplementär ausgebildeten Ausnehmung
des Klingenträgers
findet. Der Grundkörper
der Klinge ist an seinem vorderen Ende mit einer oder zwei Schneidkanten versehen,
die leicht konvex gekrümmt
sind, um zu jedem Zeitpunkt einen gleich bleibenden, ziehenden Schnitt
zu erzielen. Wenn dabei die gekrümmte Schneidkante
an einer planaren Seitenwand der Klinge endet, ist eine besonders
hohe Stabilität
und Standfestigkeit der Schneidkante gewährleistet. Auch hier kann es
vorteilhaft sein, zwei gekrümmte Schneidkanten
vorzusehen, die symmetrisch zu einer Mittelachse der Klinge angeordnet
sind, da hierdurch die Klingen in zweierlei Drehsinn eingesetzt werden
können.
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Nach
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Schneidvorrichtung,
bei der zwei gleichartige Rotationsschneidmesser der vorstehend
beschriebenen Art synchron angetrieben und so übereinander angeordnet sind,
dass die Klingen eines Messers zwischen den Klingen des anderen
Messers kämmen,
wobei beide Messer mit ihrer Vorderseite innerhalb der gleichen
Schneidebene angeordnet sind und das vordere Ende jeder Klinge eines Schneidmessers
in die Aussparungen des anderen Schneidmessers eindringt. Mit einer
derartigen Anordnung lassen sich auch vergleichsweise dicke Schuppenströme bzw.
Druckereiprodukte, wie Kataloge, Telefonbücher und dergleichen, einwandfrei schneiden.
Da das vordere Ende jeder Klinge eines Schneidmessers in die Aussparungen
des anderen Schneidmessers eindringt, ergibt sich eine große Überdeckung
zwischen den beiden Schneidmessern, jedoch stehen die Klingen nicht
weit, son dern nur mit ihren Schneidkanten über den Außenumfang des Klingenträgers vor.
Mit einer solchen Anordnung ist eine sehr stabile Schneidvorrichtung
geschaffen, mit der außerordentlich
dicke Druckereiprodukte sehr sauber geschnitten werden können, ohne
dass es zu unerwünschten
Vibrationen kommt, die den Schnitt negativ beeinflussen würden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
können die
beiden Schneidmesser auf Wellen angeordnet sein, die einerseits
mittels eines Riemens oder einer Kette gekoppelt sind und die andererseits
jeweils ein Zahnrad aufweisen, wobei die beiden Zahnräder miteinander
kämmen.
Bei dieser Ausführungsform
erfolgt der synchrone Antrieb der beiden Schneidmesser mit Hilfe
des Riemens, beispielsweise eines Zahnriemens, wobei die beiden
Zahnräder
miteinander kämmen,
jedoch im Normalbetrieb einander nicht berühren. Falls es aufgrund einer
Betriebsstörung
zu einem Riss des Riemens oder der Antriebskette kommt, greifen
die beiden Zahnräder
berührend
ineinander ein, so dass eine Zwangskopplung der Schneidmesser gewährleistet
ist. Auf diese Weise kann ein Bruch der Klingen verhindert werden,
da auch bei gerissenem Antriebsriemen eine synchrone Bewegung der
Schneidmesser gewährleistet
ist.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
kann zumindest eines der beiden Schneidmesser in der Schneidvorrichtung
axial verschiebbar gelagert sein. Hierdurch ist es auf einfache
Weise möglich,
eine exakte Ausrichtung der beiden Schneidmesser innerhalb ein und
derselben Schneidebene zu gewährleisten.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Schneidvorrichtung
ein blockartiges Gehäuse
auf, wobei insbesondere ein Antrieb für die beiden Schneidmesser
auch an dem Gehäuse befestigt
ist. Durch diese Ausführungsform
ist ein äußerst kompaktes
Schneidmodul gegeben, das einen Rand- oder Seitenbeschnitt eines
Schuppenstromes von Druckereiprodukten durchführen kann. Ein solches Schneidmodul
kann entweder in einer Schneidmaschine oder aber auch innerhalb
eines Kreuzlegers, im Bereich einer Förderstrecke oder an anderen
Stellen des aus der Druckmaschine kommenden Schuppenstromes angeordnet
werden.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Schneidvorrichtung
eine Einrichtung zur Höhenverstellung
aufweisen. Hierdurch kann die Schneidvorrichtung an Druckereiprodukte mit
unterschiedlicher Dicke angepasst werden. Ebenso kann es vorteilhaft
sein, wenn das Gehäuse der
Schneidvorrichtung verschwenkbar auf einem Basiselement gelagert
ist, da hierdurch das gesamte Schneidmodul so herausgeklappt werden
kann, dass eine einfache Montage oder Wartung der Schneidmesser
möglich
ist.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer
Schneidvorrichtung mit zwei kämmenden
Rotationsschneidmessern;
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2a–d Ansichten
einer Klinge für
ein Schneidmesser nach 1;
und
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3 eine perspektivische Ansicht
einer Schneidvorrichtung mit zwei kämmenden Rotationsschneidmessern.
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1 zeigt die Seitenansicht
einer Schneidvorrichtung mit zwei Rotationsschneidmessern 10 und 12,
die übereinander
und kämmend
angeordnet sind.
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Jedes
Rotationsschneidmesser
10,
12 weist einen Klingenträger
14 auf,
der als ein im Wesentlichen konischer Grundkörper ausgebildet ist, auf dessen
gekrümmter
Kegelfläche
längliche
Ausnehmungen
16 vorgesehen sind, in denen jeweils eine
Klinge
18 verschiebbar gelagert und mit Hilfe von zwei Schrauben
20 befestigt
ist. Sowohl die Klingen des oberen Schneidmessers
10 wie
auch die Klingen des unteren Schneidmessers
12 sind gegenüber einem bis
zum vorderen Scheitelpunkt der Klinge verlängerten Radiusstrahl R, R' unter einem Winkel
angeordnet. Insoweit entspricht der Aufbau der erfindungsgemäßen Rotationsschneidmesser
den aus der
DE 37 19
721 A bekannten Schneidmessern, wobei der Offenbarungsgehalt
dieser Patentanmeldung durch Bezugnahme ausdrücklich auch zum Gegenstand
dieser Anmeldung gemacht wird. Im Gegensatz zu den in dieser Patentanmeldung
vorbeschriebenen vorbekannten Klingen besitzt erfindungsgemäß jede Klinge
18 eine
konvex gekrümmte
Schneidkante
24, die sich unmittelbar an den Außenumfang
des Klingenträgers
14 anschließt, wobei
jede Klinge im Wesentlichen nur mit dieser Schneidkante über den
Außenumfang
des Klingenträgers
14 vorsteht.
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Wie
die 1 und 2 zeigen, sind die Klingen 18 zu
einer Symmetrielinie bzw. Mittelachse M (2a) symmetrisch ausgebildet, so dass
jede Klinge 18 an ihrem vorderen Ende zwei konvex gekrümmte Schneidkanten 22 und 24 aufweist,
die (im mathematischen Sinne) stetig ineinander übergehen. Mit anderen Worten
besitzt jede Klinge 18 in ihrem über den Außenumfang des Klingenträgers 14 vorstehenden
Bereich keinerlei spitze Kanten oder Ecken.
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Zwischen
zwei benachbarten Klingen 18 sind an jedem Klingenträger 14 annähernd rechteckige
Aussparungen 26 in Form von Fenstern im Klingenträger gebildet,
die sich in radialer Richtung zum Außenumfang A des Klingenträgers 14 öffnen. Jede Aussparung 26 ist
in Umfangsrichtung von zwei Stegen 28 und 30 begrenzt,
die einstückig
mit dem Klingenträger 14 verbunden
sind und im Wesentlichen parallel zur jeweils benachbarten Klinge 18 verlaufen.
Hierdurch ist jede Aussparung 26 in Umfangsrichtung von
zwei im Wesentlichen radial verlaufenden Stegabschnitten 32 und 34 begrenzt,
die über
einen im Wesentlichen in Umfangsrichtung verlaufenden Randabschnitt 36 miteinander
verbunden sind. Hierdurch sind in Draufsicht annähernd viereckige Aussparungen 26 gebildet.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass der Übergang zwischen den Stegabschnitten 32, 34 und
dem Randabschnitt 36 auch abgerundet ausgebildet sein kann,
was zu einer vereinfachten Herstellung und zu einer verbesserten
Spanabfuhr führt.
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Der
durch die Aussparung 26 gebildete Raum zwischen den beiden
Stegabschnitten 32 und 34 kann nämlich gleichzeitig
als Spanraum dienen, in den ein Span zumindest teilweise durch die
in radialer Richtung offene Seite am Außenumfang A des Klingenträgers 14 eindringen
kann. Die Breite des Spanraums bzw. der Aussparung 26 entspricht
dabei im Wesentlichen der Breite einer Klinge 18 bzw. einer Ausnehmung 16.
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Die
Klingen 18 für
die in 1 dargestellten Schneidmesser 10 und 12 sind
in den 2a–d näher
dargestellt. Hierbei zeigt 2a eine
der 1 entsprechende
Draufsicht auf die Oberseite der Klinge 18. 2b zeigt eine Seitenansicht, 2c eine Draufsicht auf die
Unterseite und 2d eine
Vorderansicht der Klinge 18. Die Form des Grundkörpers der
Klinge 18 von 2 unterscheidet
sich insofern von den Klingen, die in 1 dargestellt
sind, als die in 1 dargestellten
Klingen an ihrer Rückseite
verjüngt
ausgebildet sind, was bei der Klinge von 2 nicht der Fall ist.
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Wie
die 2a–d zeigen, besteht jede Klinge 18 aus
einem im Wesentlichen rechteckigen Grundkörper mit flachem, rechteckigem
Querschnitt, wobei in dem Grundkörper
ein auf einer Mittelachse M angeordnetes Langloch zur Fixierung
der Klingen mittels der Schrauben 20 vorgesehen ist.
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An
ihrem vorderen Ende weist die Klinge 18 die beiden leicht
konvex gekrümmten
Schneidkanten 22, 24 auf, die beide mit ihrem
radial inneren Ende jeweils an einer planaren Seitenwand 40, 42 der
Klinge enden. Beide Schneidkanten 22 und 24 sind
symmetrisch zur Mittelachse M der Klinge 18 angeordnet. Auf
der in 2c erkennbaren
Rückseite
der Klinge sind die beiden Schneidkanten 22 und 24 von
einer planaren Teilfläche 46 begrenzt,
die im eingebauten Zustand der Klinge koplanar zu der die Schneidfläche bildenden
Vorderfläche
des Klingenträgers
verläuft. Wie 2b zeigt, verläuft die
Teilfläche 46 unter
einem Winkel zur Längsachse
der Klinge, der dem Konuswinkel des Klingenträgers 14 entspricht.
Auf der der Teilfläche 46 gegenüberliegenden
Seite der Klinge 18 ist eine weitere Teilfläche 48 vorgesehen,
die im Querschnitt konvex gekrümmt
ist (vgl. 2d) und sich
von der einen Seitenfläche 42 bis
zur andere Seitenfläche 40 erstreckt.
In der Seitenansicht nach 2b weist
jedoch die Klinge 18 an ihrem vorderen Ende sowohl einen
Teil der planaren Seitenwand 42 wie auch einen Teil der
gekrümmten
Teilfläche 48 auf.
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Wie 1 zeigt, sind die Klingen 18 gegenüber einem
Radius R, R' der
Klingenträger
auf der gekrümmten
Kegelfläche
geneigt angeordnet. Gleichzeitig stehen die Klingen 18 nur
so weit über den
Außenumfang
A des Klingenträgers 14 vor,
dass die Schneidkanten 24 unmittelbar an den Klingenträger 14 angrenzen.
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Die
beiden in 1 dargestellten
Rotationsschneidmesser 10 und 12 sind in einer
Schneidvorrichtung synchron in Pfeilrichtung angetrieben und übereinander
so angeordnet, dass die ebenen Vorderseiten der beiden Rotationsschneidmesser
beide in der gleichen Schneidebene liegen und dass die Klingen 18 eines
Messers zwischen den Klingen des anderen Messers kämmen. Der
gegenseitige Abstand der beiden Rotationsschneidmesser 10 und 12 ist
dabei so gewählt,
dass die Klingen 18 eines Messers mit ihren vordersten
Enden in die Aussparungen 26 des anderen Messers eintauchen.
Die Aussparungen 26 besitzen somit eine Doppelfunktion,
indem sie einerseits einen Spanraum bilden und andererseits eine
geringe Beabstandung und große Überdeckung der
beiden Rotationsschneidmesser ermöglichen.
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Die
in 1 dargestellte Schneidvorrichtung lässt sich
nicht nur in dem Drehsinn betreiben, wie er durch die beiden Pfeile
angedeutet ist. Viel mehr ist auch ein Betrieb im umgekehrten Drehsinn
möglich. Wichtig
ist lediglich, dass beide Messer synchron drehen, wobei üblicherweise
die Drehgeschwindigkeit der Messer größer als die Geschwindigkeit
ist, mit der die Druckprodukte, beispielsweise in Schuppenformation,
zwischen den sich drehenden Rotationsschneidmessern hindurchgeführt werden.
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Abgesehen
von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind verschiedenste Abwandlungen des erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessers bzw.
der Klingen möglich.
So ist es nicht erforderlich, dass die Klingen mit zwei Schneidkanten
ausgerüstet sind.
Auch können
die Klingen einstückig
mit einem ringförmigen
Klingenträger
verbunden sein.
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Mit
den erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessern
lassen sich in einem glatten, sauberen und ziehenden Schnitt außerordentlich
dicke Druckprodukte schneiden, beispielsweise Telefonbücher, Versandkataloge
oder dergleichen mit einer Produktdicke im Bereich von mehreren
Zentimetern. Hierbei entsteht ein außergewöhnlich sauberer Schnitt, ohne
unerwünschte
Markierungen im Schnittbereich.
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3 zeigt eine perspektivische
Ansicht einer Schneidvorrichtung 50 mit zwei Rotationsschneidmessern 10, 12,
die wie in 1 gezeigt,
so angeordnet sind, dass die Klingen 18 des einen Messers 10 zwischen
den Klingen 18 des anderen Messers 12 kämmen, wobei
die Klingen 18 eines Messers 10 mit ihrem vorderen
Ende in die Aussparungen 26 des anderen Messers 12 eintauchen.
Beide Messer 10 und 12 weisen eine gemeinsame
Schneidebene auf und sind in einem blockartigen Gehäuse 52 gelagert,
das aus insgesamt vier Gehäuseplatten zusammengesetzt
ist. Jedes Schneidmesser 10, 12 ist an einem Ende
einer Welle gelagert, die in einem Wellenlager 54, 56 angeordnet
ist, das innerhalb des Gehäuses 52 befestigt
ist. An dem anderen Ende jeder Welle ist jeweils ein Zahnrad 58, 60 befestigt,
wobei die beiden Zahnräder 58 und 60 miteinander kämmen. Im
Anschluss an die Zahnräder 58 und 60 ist
am äußersten
Ende der Wellen jeweils ein Antriebsrad 62, 64 angeordnet,
so dass die beiden Wellen über
einen (nicht dargestellten) Zahnriemen synchron bewegt werden können. Am
freien Ende der in 3 unteren
Welle ist zusätzlich
ein Antriebsrad 66 vorgesehen, mit dessen Hilfe die beiden
Schneidmesser über
einen weiteren Antriebsriemen von einem (nicht dargestellten) Antriebsmotor
angetrieben werden. Hierbei ist der Antriebsmotor auch mit dem Gehäuse 52 fest
verbunden.
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Wie 3 zeigt, ist das Wellenlager 54 der oberen
Welle über
eine Schwalbenschwanzführung 68 in
Axialrichtung verschiebbar gelagert, so dass die beiden Schneidmesser 10 und 12 auf
einfache Weise innerhalb ein und derselben Schneidebene ausgerichtet
werden können.
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Ferner
zeigt 3, dass das Gehäuse 52 der
Schneidvorrichtung 50 über
zwei Gelenklager 70, 72 an einem Basisteil 74 verschwenkbar
gelagert ist, so dass die Schneidvorrichtung 50 (in 3) in Richtung S um die
Achse X nach hinten gekippt werden kann, um einen leichten Zugang
zu den Schneidmessern 10 und 12 zu ermöglichen.
Das Basisteil 74 ist auf einer (nicht dargestellten) Einrichtung
zur Höhenverstellung
befestigt, so dass auch eine vertikale Höhenverstellung der Schneidvorrichtung
auf einfache Weise möglich
ist.
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Im
Normalbetrieb erfolgt der Antrieb der beiden Schneidmesser 10 und 12 über den
(nicht dargestellten) Antriebsmotor mit Hilfe eines Antriebsrie mens,
der die Antriebskraft auf das Antriebsrad 66 überträgt. Da die
beiden Wellen über
den (nicht dargestellten) Zahnriemen synchron miteinander angetrieben
sind, der die beiden Antriebsräder 62 und 64 miteinander
verbindet, können
die Klingen 18 der beiden Schneidmesser 10 und 12 auf
die in 1 dargestellte
Weise miteinander kämmen
und in die Aussparungen 26 des jeweils anderen Messers
eingreifen, ohne dass eine Berührung
zwischen den beiden Rotationsschneidmessern stattfindet. Die Zahnräder 58 und 60,
die an den beiden Messerwellen angeordnet sind, kämmen im
Normalbetrieb zwar miteinander, jedoch berühren sich die Zähne der
beiden Zahnräder 58 und 60 nicht.
Falls jedoch der die beiden Antriebsräder 62 und 64 verbindende
Zahnriemen reißen
sollte, erfolgt eine Berührung
der Zähne der
Zahnräder 58 und 60,
die nur ein geringes Spiel aufweisen, so dass die beiden Rotationsschneidmesser 10 und 12 nach
wie vor zwangsgeführt
sind. Da das Spiel in Umfangsrichtung zwischen den Zähnen der
Zahnräder 58 und 60 kleiner
ist als das Spiel zwischen den miteinander kämmenden Schneidmessern 10 und 12,
ist auch im Falle eines Riemenrisses gewährleistet, dass keine Berührung der
beiden Schneidmesser 10 und 12 erfolgt, so dass
eine Zerstörung
der Klingen auch in diesem Fall ausgeschlossen ist.
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Die
in 3 dargestellte Schneidvorrichtung stellt
ein äußerst kompaktes
und leistungsfähiges Schneidmodul
dar, das an den verschiedensten Stellen im Bereich der Drucknachbearbeitung
eingesetzt werden kann. Da die Achsen der beiden Rotationsschneidmesser 10 und 12 vertikal
fluchten, d.h. auf einer Normalen angeordnet sind, liegt ein symmetrischer
Aufbau vor, der auf einfache Weise in bestehende Anlagen integriert
werden kann.
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- 10,
12
- Rotationsschneidmesser
- 14
- Klingenträger
- 16
- Ausnehmung
- 18
- Klinge
- 20
- Schraube
- 22,
24
- Schneidkante
- 26
- Aussparung
- 28,
30
- Steg
- 32,
34
- Stegabschnitte
- 36
- Randabschnitt
- 40,
42
- planare
Seitenfläche
- 46
- planare
Teilfläche
- 48
- konvexe
Teilfläche
- 50
- Schneidvorrichtung
- 52
- Gehäuse
- 54,
56
- Wellenlager
- 58,
60
- Zahnrad
- 62,
64, 66
- Antriebsrad
- 68
- Führung
- 70,
72
- Gelenklager
- 74
- Basisteil
- A
- Außenumfang
- M
- Mittelachse
- S
- Schwenkrichtung
- X
- Schwenkachse