DE10330551A1 - Bestimmung der Stratkommutierung in Synchro-Servo-Antrieben - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bewirkung der Startkommutierung von Synchron-Servo-Antrieben mittels einer Stromregelung, einer Winkelregelung und einer mit diesen verknüpften Clarke-Park-Transformation, die minimiert ist. Der Stromregelung (7) ist ein rampenförmiger Sollwert (5) vorgegeben; die Winkelregelung (9), die in ihrer Dynamik gegenüber dem aus der Stromregelung (7) kommenden Signal (20) schneller ausgelegt ist, bewirkt, dass das durch die Stromregelung (7) beaufschlagte Signal (20) durch Drehung des Magnetfeldes ausgeregelt wird, so dass die Welle des elektrischen Antriebes (16) nach Beendigung des Regelvorganges exakt auf die gleiche Position geregelt wird wie zu Beginn des Regelvorganges und dadurch in ihrer Position magnetomechanisch festgestellt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Startkommutierung in rotatorischen wie linearen Synchron- und Reluktanz-Servo-Antrieben mit Hilfe zweier gekoppelter Regelkreise.
- Gleichstrom-Maschinen besitzen einen Kollektor und zwei oder mehrere Bürsten die als Stromwender [Kommutator] dienen. Dieser Kommutator sorgt in der Gleichstrom-Maschine dafür, dass der Strom stets so durch die Wicklungen im Anker fließt, dass sich die aus dem Strom entstehenden Magnetfelder anziehen, damit ein Drehmoment erzeugen und so die Motorwelle in Drehung versetzen. Bei Synchron-Servo-Antrieben, die heute die Gleichstrommaschinen wegen einiger entscheidender Vorteile [ca. 50% kleineres Bauvolumen bei gleicher Leistung, wartungsfrei hinsichtlich der Bürsten u. a. m.] weitestgehend verdrängt haben, fehlt dieser Kommutator. Dieser Kommutator muss in dem Servo-Verstärker, einer komplexen Elektronik, in dem auch die Stromregelung, die Drehzahlregelung und Positionsreglung des Synchron-Servo-Antriebes – heute nahezu stets mit Hilfe der Clarke-Park-Transformation realisiert – nachgebildet werden. Zur Nachbildung des Kommutators benötigt die Elektronik des Servo-Verstärkers beim Einschalten zunächst die Rotorposition relativ zum Stator, im Folgenden Startkommutierung genannt. Diese Information kann ein Messsystem mit entsprechenden Kosten liefern, oder es wird das Verfahren nach Patent
DE 196 04 701 C1 eingesetzt, das zusätzliche Hardware benötigt. - Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die Realisierung in Form einer zusätzlichen Hardware, die je nach Daten des elektrischen Antriebes, hardwaremäßig angepasst werden muss, und dass die elektrische Maschine zweimal eine unkontrollierte Bewegung im Millimeterbereich ausführen können muss, und damit sind die Verfahren bei angezogener Bremse nicht funktionstüchtig. Weiterhin nachteilig ist, dass die aus der unkontrollierten Bewegung resultierende Positionsänderung nach der Findung der Startkommutierung erhalten bleibt, und die in dem Servoverstärker ohnehin für eine Vektorregelung über die Clarke-Park-Transformation notwendigen implementierten mathematischen Gleichungen nicht für die Findung der Startkommutierung benutzt werden, was den zusätzlichen Hardwareaufwand erforderlich macht.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, bei minimaler dynamischer Bewegungsfreiheit und null Bewegungsfreiheit im stationären Endwert, unter Ausnutzung der ohnehin in jedem vektorkontrollierten elektrischen Antrieb befindlichen Hard- und Software, die Startkommutierung zu ermitteln und nach Herstellung der Startkommutierung den elektrischen Antrieb mittels der elektromotorischen Kraft in der Stellung zu halten, in der sich der elektrische Antrieb vor dem Start zur Findung der Startkommutierung befand.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.
- Dies ist z. B. bei Werkzeugmaschinen mit einer Z-Achse von besonderer Wichtigkeit, da diese mit Vorteil nicht mehr durch Gegengewichte oder Federn, die die Dynamik der Maschine negativ beeinflussen, an unkontrollierten Bewegungen gehindert werden, sondern die ohnehin vorhandene Bremse bleibt während des Startkommutierungs-Suchvorganges aktiv [„hält die Achse fest"] und kann dann, da der Antrieb jetzt funktionstüchtig ist und über die Regelung in der Position gehalten wird, gelöst werden, ohne dass die Achse unkontrollierte Bewegungen ausführt.
- Die Erfindung ist robust gegenüber Schwankungen der Zwischenkreisspannung, da der Strom geregelt wird, und somit Schwankungen in der Zwischenkreisspannung als Störgröße des Stromregelkreises gewertet werden, die somit ausgeregelt werden.
- Das Problem der Stellung von Läufer zu Stator, in der kein Moment erzeugt wird, wird nicht durch einen zweiten Durchlauf beseitigt, sondern durch Einbringen eines relativ zur Regelgeschwindigkeit des Winkelregelkreises langsamen S-förmigen Signals in den Winkelregelkreis. Der Winkelregelkreis regelt dieses Signal sofort wieder aus, so dass das Signal nach außen hin nicht in Erscheinung tritt. Von Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass der Strom erhalten bleibt, also die Achse weiterhin in der Position gehalten wird, und somit keine unkontrollierten Bewegungen ausführen kann.
- Die Erfindung arbeitet, bis auf die Messung der Ströme in zwei Leitungen über einen Analog-Digital-Wandler, der Bestandteil des Digitalen-Signal-Controller ist, ausschließlich digital, dadurch mit hoher Störfestigkeit und benötigt keine zusätzlichen Hardwarekomponenten.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt:
-
1 die Struktur des Regelverfahrens. - Die minimierte Clarke-Park-Transformation
1 und2 wird mit zwei Regelkreisen verknüpft. Es wird für die zwei Regelkreise und die Clarke-Park-Transformation die in dem Servoverstärker vorhandene Software und für die Signalerfassung [Winkel und die beiden Ströme] die in dem Servoverstärker vorhandene Hardware benutzt. Die zwei Regelkreise bestehen aus einem Stromregelkreis mit rampenförmiger Sollwertvorgabe und einem Winkelregelkreis. - Der Stromregelkreis beaufschlagt den Winkelregelkreis mit einem Signal iQ
20 . Der Winkelregelkreis, der dynamisch gegenüber dem aus dem Stromregelkreis kommenden Signal20 wesentlich schneller reagierend ausgelegt ist, sorgt dafür, dass das durch den Stromregelkreis aufgebrachte Signal20 durch Drehung des Magnetfeldes ausgeregelt wird und dass die Welle des elektrischen Antriebes16 , nach dem der Regelvorgang beendet ist, exakt auf die gleiche Position geregelt wird, die der elektrische Antrieb zum Beginn des Regelvorganges aufwies, und dort festgehalten wird. - Der Stromregelkreis gibt also dem Winkelregelkreis ein langsam ansteigendes Signal
20 vor, das der Winkelregelkreis, weil er dynamisch wesentlich schneller ausgelegt ist, ausregelt, in dem er den Winkel des elektromagnetischen Feldes21 so verstellt, dass der mechanische Winkel im stationären Endwert konstant bleibt. Der Winkel des elektromagnetischen Feldes21 ist die gesuchte Ausgangsgröße. -
- Das in
1 gezeigte Strukturbild gibt den Einblick in die Art der Realisierung der Erfindung. Die elektrische Maschine16 [Synchron-Motor oder Linear-Antrieb] mit inkrementalem Geber wird über die drei Leitungen19 gespeist. Die Ausgangsgröße17 des Inkrementalgebers beinhaltet zwei um 90° versetzte Signale, die in dem QEP-Zähler13 [Quadrature Encoder Pulse Circuit] in eine relative Position gewandelt werden. Diese relative Position ist der Winkel-Istwert10 für den Winkelregelkreis. Der Winkel-Sollwert8 und der Winkel-Istwert10 werden beim Start der Startkommutierungsfmdung auf einen gleichen Wert vorgesetzt. Weicht der Winkel-Istwert10 vom Winkel-Sollwert8 ab, so regelt der Winkelregler9 , der an jedem Antrieb angepasst ist und meist als PI-Regler ausgelegt ist ohne bleibende Regelabweichung die Winkeldifferenz24 aus, d. h. die Stellung der Achse des elektrischen Antriebes oder die Stellung des Läufers des Linear-Antriebes werden in der gleichen Position gehalten. Die Ausgangsgröße des Winkelreglers25 wird mit dem S-förmigen Signal11 , das in dem S-Signalgenerator12 erzeugt wird, summiert. Das Ergebnis der Summation ist die gesuchte Größe α, der Kummutierungswinkel, der dem Ende des Vorganges [ca. 700 ms] mit einem Offset versehen wird, der die Drehrichtung des Motors bzw. die Bewegungsrichtung des Linear-Antriebes bestimmt. Die Winkelgröße α wird zusammen mit dem Ausgang iQ des Stromreglers20 in die inverse minimierte Clarke-Park-Transformation2 [s. Gleichungen 2a, 2b, 2c] geleitet, die aus den beiden Eingangsgrößen α und iQ die drei bekannten Phasen U, V, W in den Puls-Weiten-Modulator23 gibt. Die Ausgangsgrößen des Puls-Weiten-Modulator23 werden im Leistungsteil15 entsprechend verstärkt und auf die drei Motorphasen19 gegeben. Damit ist der Winkelregelkreis geschlossen. - Der Stromregelkreis bezieht seinen Strom-Istwert
6 aus den zwei Strommesssignalen18 , die im Analog-Digital-Wandler22 digital gewandelt und der minimierten Clarke-Park-Transformation1 zugeführt werden. Als weitere wichtige Eingangsgröße in diesen Stromregelkreis ist der Kummutierungswinkel α. Die Ausgangsgröße der minimierten Clarke-Park-Transformation1 iM 6 [s. Gleichung (1)], stellt den Strom-Istwert6 der Stromregelung dar. Der Strom-Sollwert5 wird im begrenzten Integrator4 erzeugt, der beim Start zur Kommutierungsfindung mit einem konstanten Startsignal3 beaufschlagt wird. Mit diesem Startsignal3 kann mit Vorteil die Zeitdauer der Startkommutierungsfmdung ohne Hardwareänderungen eingestellt werden. Nun gelangt die Differenz des Strom-Sollwertes5 und des Strom-Istwertes6 in den Stromregler7 dessen Ausgangsgröße iQ20 als weitere Signaleingangsgröße in den Winkelregelkreis geführt wird, und über die inverse minimierte Clarke-Park-Transformation2 , über den Puls-Weiten-Modulator23 und das Leistungsteil15 dem elektrischen Antrieb16 entsprechend der Strom-Sollwertvorgabe5 ansteigenden Strom vorgibt. Dieser Strom erzeugt ein Moment bzw. eine Kraft die zu einer minimalen Bewegung führt, die jedoch vom Winkelregelkreis über den elektrischen Antrieb17 und den QEP-Zähler13 [Quadrature Encoder Pulse Circuit] erkannt wird und mit Hilfe des Winkelreglers9 sofort korrigiert wird. - Der QEP-Zähler mit zwei Eingangsgrößen, der Analog-Digital-Wandler und die Puls-Weiten-Modulationseinheit sind Bestandteile jeder digitalen Regelung von Drehstrom-Antrieben. Die Umrandung
14 stellt die digitalen Signalprozessoren mit integrierter Peripherie dar, die für die Regelung von Drehstromantrieben eingesetzt werden. Weiterhin ist die Bewegungsfreiheit der Motorwelle bzw. des Läufers des Linearantriebes, die notwendiger Weise vorhanden sein muss, so gering, dass die Startkommutierung auch bei blockierter Motorwelle [Bremse aktiv], allein auf Grund der Torsion der Welle [im μm-Bereich], bzw. bei Linearantrieben durch Verwindung des Führungsstranges, sicher gefunden wird. -
- 1
- minimierter Clarke-Park-Transformation [Gleichung 1]
- 2
- minimierter inverse Clarke-Park-Transformation siehe [Gleichungen 2a, 2b, 2c]
- 3
- Startsignal
- 4
- begrenzter Integrator
- 5
- Strom-Sollwert
- 6
- Strom-Istwert
- 7
- Stromregler
- 8
- konstanter Sollwert für den Winkelregelkreis
- 9
- Winkelregler
- 10
- mechanischer Winkel-Istwert
- 11
- S-förmiges Störsignal
- 12
- S-Signalgenerator
- 13
- QEP-Zähler [Quadrature Encoder Pulse Circuit]
- 14
- DSP-Controller [Digitaler Signalprozessor mit Peripherie auf einem Silizium-Chip]
- 15
- digital geschaltetes Leistungsteil mit 6 Leitungshalbleitern
- 16
- Synchron-Motor mit inkrementalem Geber
- 17
- zwei Signalleitengen des inkrementalen Gebers
- 18
- Strommesssignale
- 19
- Die drei Anschlussleitungen [Phasen] für den elektrischen Antrieb
- 20
- Ausgangsgröße des Stromreglers
- 21
- gesuchter elektrischer Kommutierungswinkel
- 22
- Analog-Digital-Wandler
- 23
- Puls-Weiten-Modulator
- 24
- Winkeldifferenz, Eingang in den Winkelregler
- 25
- Ausgangssignal des Winkelgebers
Claims (5)
- Verfahren zur Bewirkung der Startkommutierung von Synchron-Servo-Antrieben mittels einer Stromregelung, einer Winkelregelung und einer mit diesen verknüpften Clarke-Park-Transformation, dadurch gekennzeichnet, dass die Clarke-Park-Transformation (
1 ,2 ) minimiert ist, der Stromregelung (7 ) ein rampenförmiger Sollwert (5 ) vorgeben ist, die in ihrer Dynamik gegenüber der Dynamik der Stromregelung (7 ) schneller ausgelegte Winkelregelung (9 ) das durch die Stromregelung (7 ) beaufschlagte Signal (20 ) durch Drehung des Magnetfeldes ausgeregelt, die in allen Lagen notwendige Steuerbarkeit des Verfahrens durch die Eingabe des Störgrößensignals (11 ) in die Winkelregelung (9 ) hergestellt wird, die Welle des elektrischen Antriebes (16 ) in ihrer Position magnetomechanisch festgestellt wird, indem sie nach Beendigung des Regelvorganges exakt auf die gleiche Position wie zu Beginn des Regelvorganges geregelt. - Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass die Winkelregelung (
7 ) den Endwert des mechanischen Winkels (10 ) durch Verstellen des Winkels des elektromagnetischen Feldes (21 ) konstant hält. - Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, dass der Winkel des elektromagnetischen Feldes (
21 ) die gesuchte Ausgangsgröße (25 ) für den Regelvorgang ist. - Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, gekennzeichnet dadurch die Verwendung eines DSP-Controllers.
- Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4 gekennzeichnet dadurch, dass die Strommessung in den Motorleistungskabeln potentialfrei erfolgt.
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