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Die
vorliegende Erfindung betrifft elektromagnetische Motoren ohne Schaltkollektor
von der Art, die einen Stator, der von einem Belag aus weichmagnetischem
Material und mehreren Wicklungen gebildet wird, die in der Nähe des Belags
angeordnet und je mit zwei Klemmen versehen sind, und einen Rotor
aufweist, der einen eine Magnetachse definierenden Magnet aufweist
und vor dem Stator angeordnet ist, gespeist durch das Anlegen einer
elektrischen Spannung an die Klemmen der Wicklungen.
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In
der vorliegenden Anmeldung müssen mehrere
Begriffe hinsichtlich ihrer Bedeutung präzisiert werden. Der Begriff
Magnet deckt daher sowohl die Dauermagnete als auch Elektromagnete.
Als weichmagnetisches Material muss jeder Werkstoff betrachtet werden,
der ein gutes Leiten eines von einem Magnet erzeugten Magnetstroms
sicherstellt. Das Wort „Ladung" bezeichnet den Wert
der Integralen eines elektrischen Stroms zwischen zwei gegebenen
Augenblicken.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Bestimmung der
Winkelposition des Rotors eines Motors ohne Schaltkollektor. In
der folgenden Beschreibung wird dieser Winkel auch „Winkel des
Rotors" genannt,
es werden jedoch mit der gleichen Bedeutung auch die Ausdrücke „Winkelposition" und „Position" des Rotors verwendet.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Anwenden dieses Verfahrens.
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Es
ist oft erforderlich, die Position eines Rotors zu kennen, insbesondere
im Augenblick des Startens des Motors, damit die Steuerschaltung
den Rotor in die gewünschte
Richtung und mit dem optimalen Moment in Bewegung setzen kann.
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Zahlreiche
Lösungen
wurden bereits vorgeschlagen. Es gibt zuerst die, die Sensoren verwenden,
die mit der Drehachse des Motors zusammenwirken, wie zum Beispiel
photoelektrische Zellen oder Elemente mit Hall-Effekt. Ein Motor,
der Photodioden verwendet, wurde zum Beispiel detailliert in der
Patentschrift CH 670 341 beschrieben. Wenn das angestrebte Ziel
auch auf diese Art erreicht werden kann, geschieht das dennoch nicht
ohne bestimmte Nachteile. Die Sensoren brauchen nämlich Platz,
benötigen
Anschlüsse,
verteuern das Produkt und, Vibrationen und der hohen Temperatur
des Motors ausgesetzt, können
sie die Zuverlässigkeit
des Systems verringern. Um ferner eine gute Winkelauflösung zu haben,
muss die Anzahl der Sensoren sehr groß sein. Typisch kann mit nur
drei Sensoren die Winkelposition nicht auf besser als auf ±30 Grad
bestimmt werden.
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Aus
diesen Gründen
wurden verschiedene Ausführungen
ohne Sensoren vorgeschlagen. Sie nutzen die Tatsache, dass die lokalen
magnetischen Eigenschaften des Stators abhängig von der Position des Rotors
und den Strömen
variieren, die in den Wicklungen des Induktors laufen. Das magnetische Induktionsfeld,
das von dem Magnet des Rotors geschaffen wird, und das, das von
den Strömen
in den Wicklungen erzeugt wird, widersetzen sich einander nämlich an
bestimmten Stellen des Stators, summieren sich jedoch an anderen,
wo sie daher eine lokale Sättigung
des Werkstoffs verursachen.
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Wenn
der Rotor verstellt wird oder die Ströme in ihrer Stärke oder
in ihrer Richtung modifiziert werden, gilt das Gleiche für die gesättigten
Zonen. Die Variation in Abhängigkeit
von der Zeit des Stroms, der in einer Wicklung als Reaktion auf
eine Spannung mit einer gegebenen Amplitude und Vorspannung, die
an ihre Klemmen angelegt wird, läuft, hängt von
der Selbstinduktion dieser Wicklung ab und daher vom magnetischen
Zustand des Werkstoffs, der von den Linien des von diesem Strom
geschaffenen Magnetfelds durchquert wird. Da der magnetische Zustand
des Werkstoffs aber auch von der Position des Rotors abhängt, ist
die Variation des Stroms mit der Zeit schließlich bei identischen Erregungsbedingungen
der Wicklung für
den Winkel des Rotors repräsentativ.
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Die
Patentschrift
US 5 117 165 (Cassat)
beschreibt einen Motor, bei dem dieses Konzept angewandt wird. Der
Stator umfasst eine Drehstromwicklung in Sternschaltung, und der
Rotor, der als im Ruhezustand angenommen wird, besteht aus einem Magnet.
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Eine
Spannung mit gegebener Amplitude und Vorspannung wird an die Klemmen
einer der Wicklungen angelegt und der Wert I1 des
Stroms, der sich daraus nach einer bestimmten Zeitspanne ergibt,
wird gemessen und gespeichert. Dieser Strom ist, wie eben erklärt wurde,
für die
Position des Rotors repräsentativ.
In diesem Dokument wird jedoch gezeigt, dass die Beziehung zwischen
dem Strom und dem Winkel nicht eindeutig ist. Bei einem solchen
Motor kann ein gleicher Strom nämlich
mehr als einer Position des Rotors entsprechen. Um die Zweideutigkeit
zu eliminieren, wird eine andere Spannung mit gleicher Amplitude
jedoch entgegengesetzter Vorspannung an die gleichen Klemmen angelegt, und
der Strom I2, der sich daraus ergibt, wird
nach der gleichen Zeitspanne gemessen und dann gespeichert.
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Das
Vorzeichen von I1–I2 erlaubt
es daher zu bestimmen, ob der Winkel des Rotors zum Beispiel zwischen
0 und 180 Grad oder zwischen 180 und 360 Grad liegt. Mit anderen
Worten erlaubt es das Vorzeichen von I1–I2 zu bestimmen, ob der Winkel des Rotors
90 oder 270 Grad beträgt,
und zwar jedes Mal mit einer Ungewissheit von ±90 Grad.
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Durch
das Anwenden eben dieser Vorgehensweise an die anderen Wicklungen
kann die Position des Rotors schließlich mit einer Fehlermarge von ±30 Grad
um die Winkel 0, 60, 120, 180, 240 und 300 Grad lokalisiert werden.
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Die
Messung des Winkels erlaubt es danach, sich zu vergewissern, dass
der Rotor gedreht hat, indem man prüft, ob sich die gemessenen
Ströme
geändert
haben. Schließlich
wird die von dem Rotor induzierte Spannung, die für seinen
Winkel und seine Drehzahl repräsentativ
ist, in der Amplitude ausreichend groß, um das Steuern in Phase
des induzierenden Felds an der Position des Rotors in bekannter Art
zu erlauben.
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Eine
Variante der oben stehenden Lösung
ist in der Patentschrift
EP 462
729 beschrieben, die der Patentschrift
US 5 028 852 (Dunfield) entspricht,
in der es nicht die Ströme
sind, die nach einer gegebenen Zeit gemessen werden, sondern die
Zeiten T
1 und T
2,
die erforderlich sind, damit der Strom einen vorbestimmten Wert
erreicht. Das Vorzeichen von T
1–T
2 erlaubt es daher, die Rotorposition mit
der gleichen Präzision
wie in dem vorliegenden Fall zu finden.
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Die
eine und die andere der weiter oben erwähnten Lösungen erlaubt es, die Position
des Rotors in der Ruhestellung zu bestimmen. Da die Struktur des
Stators im Allgemeinen ein Positionierungsmoment erzeugt, belegt
der Motor in der Ruhestellung gut definierte Positionen. Daher ist
die Position in der Tat mit einer Präzision in der Größenordnung von
der Hälfte
des vom Rotor während
der Motorphase durchlaufenen Winkels auf einige Grad genau bekannt.
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Bei
bestimmten Anwendungen, zum Beispiel wenn der Rotor mit geringer
Drehzahl drehen muss, oder bei Motoren, deren Stator kein Positionierungsmoment
definiert, ist es wünschenswert,
ja sogar erforderlich, die Position des Rotors mit Präzision zu bestimmen,
um Antriebsimpulse anzulegen, die ein maximales Moment für einen
gegebenen Strom erzeugen.
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Eine
Lösung
für dieses
Problem ist in einem Artikel mit dem Titel „Sensorless Control of Permanent-Magnet
Synchronous Machines at Arbitrary Operating Points Using Modified
Inform Flux Model" von
Schrodl M. und veröffentlicht
in European Transactions on Electrical Power Engineering, Band Nr.
3, Nr. 4, 1993, Berlin, sowie in der Patentschrift AT 397 440 beschrieben.
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Das
beschriebene Verfahren besteht darin, die angelegte Spannung mittels
eines Signals mit schwacher Amplitude zu modulieren und die Variation
der Induktanz zwischen den Momenten, in welchen das Messsignal sich
summiert und in welchen es sich vom Speisungssignal subtrahiert
zu bestimmen und dann die Position des Rotors zu berechnen.
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Eine
solche Lösung
erfordert eine Steuerschaltung, die es erlaubt, das Speisesignal
ungeachtet seiner Phase zu modulieren und benötigt umfangreiche Rechenmittel.
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine genaue Bestimmung der
Position des Rotors zu erlauben, die eine einfache und kostengünstige Steuerelektronik
benötigt.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren die folgenden Schritte:
- – bei unterbrochener
Speisung, Anlegen eines Paars von aufeinander folgenden Impulsen
mit umgekehrter Vorspannung an die Klemmen einer ersten und dann
einer zweiten Wicklung, wobei die Impulse durch eine Dauer, eine
Stärke,
eine Ladung und eine Steilheit bestimmt werden, wobei einer dieser
Parameter einen vorbestimmten Wert hat, und die anderen einen Wert
haben, der von der Zeit und von der Position des Rotors abhängt,
- – für jeden
Impuls, Bestimmen eines Signals eines ersten Typs, das für einen
der Parameter repräsentativ
ist, dessen Wert nicht vordefiniert ist,
- – Definieren
von zwei Signalen eines zweiten Typs, die je für den Wert der Differenz zwischen den
Signalen des ersten Typs entsprechend jeder Wicklung repräsentativ
sind,
- – ausgehend
von ursprünglich
gespeicherten Informationen, Erstellen einer Korrelation mit den Werten
der Signale des zweiten Typs, um die möglichen Winkelpositionen des
Rotors zu bestimmen, und
- – Auswahl
der wahrscheinlichsten dieser Winkelpositionen.
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Es
ist gewiss durch das Dokument
US
4 772 839 (MacMinn) bekannt, die gemessenen Werte mit den
gespeicherten Informationen zu vergleichen, um die Winkelposition
eines Rotors zu bestimmen. Die beschriebene Vorrichtung betrifft
einen Reluktanzmotor, bei dem die letzte bekannte Position gespeichert
wird, wobei die neue Position durch Interpolation erzielt wird.
Eine derartige Lösung
bedingt einen Lebendspeicher, was hinsichtlich der Energie kostspielig
ist und nicht vernachlässigbare
Kosten darstellt.
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Die
Praxis hat gezeigt, dass die einfachste Lösung darin besteht, die Zeit
als vorbestimmten Parameter auszuwählen, während das Signal für die Stromstärke repräsentativ
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher auch eine Vorrichtung zum Messen
der Position des Rotors eines wie oben definierten Motors. Erfindungsgemäß umfasst
diese Vorrichtung:
- – einen Impulsgenerator, der
Mittel aufweist, um an die Klemmen einer ersten und dann einer zweiten
Wicklung ein Paar von aufeinander folgenden Impulsen mit umgekehrter
Vorspannung anzulegen, die durch eine Dauer, eine Stärke, eine
Ladung und eine Steilheit bestimmt werden, wobei einer dieser Parameter
einen vorbestimmten Wert hat, und die anderen einen Wert haben,
der von der Zeit und von der Position des Rotors abhängt,
- – einen
Messkreis, der für
jeden Impuls ein Signal eines ersten Typs liefert, das für einen
der Parameter repräsentativ
ist, dessen Wert nicht vordefiniert ist,
- – eine
Steuerschaltung, die mit den Klemmen verbunden ist, um sequentiell
die Wicklungen des Stators zu speisen und ein drehendes Induktionsmagnetfeld
zu erzeugen, das ein Rotormoment erzeugt,
- – Mittel,
um die Steuerschaltung während
des Anlegens der Impulse zu deaktivieren, und
- – Rechenmittel,
die aufweisen:
- – eine
Subtrahierschaltung, die mit dem Messkreis verbunden ist und zwei
Signale eines zweiten Typs liefert, die je für die Differenz zwischen den
Signalen des ersten Typs entsprechend jeder Wicklung repräsentativ
sind,
- – einen
Speicher, der Informationen enthält,
die eine Korrelation zwischen den Werten der Signale des zweiten
Typs und der Winkelposition des Rotors erstellen,
- – eine
Vergleichsschaltung, die mit dem Speicher und der Subtrahierschaltung
verbunden ist, um ausgehend von den Werten der Signale des zweiten
Typs und unter Bezugnahme auf die im Speicher enthaltenen Informationen
die möglichen Winkelpositionen
des Rotors zu bestimmen, und
- – eine
Bestimmungsschaltung, die mit der Vergleichsschaltung verbunden
ist, um zu definieren, welche der Winkelpositionen die wahrscheinlichste
ist.
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Eine
derartige Vorrichtung erlaubt es, die Position eines Rotors auf
besser als ein Winkelgrad zu kennen.
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Vorteilhafterweise
umfasst der Messkreis Mittel, um den Wert zu messen, den die Stromstärke nach
einer vorbestimmten Zeitdauer erreicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vergleichsschaltung Mittel, um eine erste Einheit von
Winkelpositionen zu bestimmen, die dem ersten Signal des zweiten
Typs entsprechen, und eine zweite Einheit von Winkelpositionen,
die dem zweiten Signal des zweiten Typs entsprechen, während die
Bestimmungsschaltung Folgendes umfasst:
- – Mittel,
um die Winkelpositionen der ersten und der zweiten Einheit zu vergleichen,
und um den den beiden Einheiten gemeinsamen Winkel auszuwählen, und
- – Mittel,
um den Wert des Winkels als Augenblicksposition des Rotors zu übertragen.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, die sich auf die anliegende Zeichnung bezieht, in
welcher:
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1 den
Stromlaufplan einer erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt,
die dazu bestimmt ist, einen dreiphasigen Gleichstrommotor ohne
Schaltkollektor auszustatten;
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2 in
a) die Form der Spannungsimpulse zeigt, die an die Wicklung einer
Phase des Stators angelegt werden und in b) die Variation in Abhängigkeit
von der Zeit der repräsentativen
Spannungen der Ströme,
die in der Wicklung als Reaktion auf die in a) dargestellten Spannungsimpulse
laufen;
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3 eine
schematische Ansicht eines Teils der 1 ist, und
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4 und 5 dazu
dienen zu erklären, wie
die Winkelposition des Rotors bestimmt werden kann.
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung, die dazu bestimmt ist, einen Motor 1 auszustatten, der
in herkömmlicher
Art einen Rotor und einen Stator (beide nicht dargestellt) umfasst
und die aus einem Messwiderstand 2, einer Steuer- und Leistungsschaltung 3,
einem Impulsgenerator 4, einem Messkreis 5, Rechenmitteln 6 und
Mitteln zum Deaktivieren der Steuerschaltung 3 gebildet
ist.
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Der
Motor 1 ist vom Dreiphasentyp mit Gleichstrom ohne Schaltkollektor.
Er umfasst drei Wicklungen, die den drei Phasen des Stators zugeordnet
sind und jeweils die Bezugszeichen R, S und T tragen. Diese Wicklungen
sind in Sternschaltung angeordnet, wobei ihr gemeinsamer Punkt N
der Nullpunkt ist, der über
den Widerstand 2 mit geringem Wert an einen Massepunkt
M angeschlossen ist.
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Der
Rotor umfasst einen Magnet, der ein nach einer radialen Magnetachse
ausgerichtetes Induktionsfeld erzeugt. Dieses Feld bildet mit einem Referenzpunkt
des Stators einen Winkel φ,
der gemäß der vereinbarten
Terminologie der Winkel des Rotors ist.
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Die
Steuerschaltung 3 ist an die drei Wicklungen R, S und T
sowie an den Impulsgenerator 4 angeschlossen. Sie ist dazu
bestimmt, rechtzeitig die erforderlichen Ströme zu liefern, um ein drehendes Magnetfeld
zu schaffen und daher auf dem Rotor ein Moment zu erzeugen, um dessen
Bewegung sicherzustellen.
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Der
Impulsgenerator 4 ist an die Masse M und an die freien
Klemmen der Wicklungen von mindestens zwei Phasen, zum Beispiel
R und T angeschlossen, sowie an die Mittel 7, die dazu
bestimmt sind, die Steuerschaltung 3 zu deaktivieren.
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Der
Messkreis 5 umfasst zwei Eingänge, die mit den Klemmen des
Widerstands 2 verbunden sind und einen Ausgang, der mit
den Rechenmitteln 6 verbunden ist. Er ist zum Messen der
Spannung an den Klemmen des Widerstands 2, deren Wert bekannt
ist, angeordnet, was es erlaubt, die Stromstärke zu bestimmen, die durch
diesen Widerstand läuft.
Der Messkreis 5 wird von einer Zeitbasis, die in der Zeichnung
nicht dargestellt ist, gesteuert, die es erlaubt, die Messungen
in vordefinierten Zeitintervallen durchzuführen.
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Die
Rechenmittel 6 umfassen einen Eingang und einen Ausgang,
die jeweils an den Messkreis 5 und an die Steuerschaltung 3 angeschlossen
sind.
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Wie 3 zeigt,
bestehen die Rechenmittel 6 aus einer Subtrahierschaltung 10,
einem Speicher 11, einer Vergleichsschaltung 12 und
einer Bestimmungsschaltung 13. Die Schaltungen 10, 12 und 13 sind
in Serie geschaltet, während
der Speicher 11 an die Schaltung 12 angeschlossen
ist.
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Die
Mittel 7 zum Deaktivieren der Steuerschaltung 3 umfassen
einen Eingang und einen Ausgang, die jeweils an den Impulsgenerator 4 und
an die Steuerschaltung 3 angeschlossen sind.
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Um
das Antreiben des Rotors sicherzustellen, lässt die Steuerschaltung 3 durch
die Wicklungen R, S und T sequentiell einen Strom laufen, der in
dem Stator ein Induktionsfeld induziert. Daraus ergibt sich ein
Motormoment, das an den Rotor angelegt wird, das ihn mit einer Drehzahl
drehen lässt,
die von den Speisungsbedingungen der Wicklungen abhängt.
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Diese
Vorgehensweise ist dem Fachmann gut bekannt. Sie wird an die so
genannten Synchronmotoren angewandt. Damit die Motorleistung optimal ist,
ist es erforderlich, dass das von dem Strom induzierte Feld mit
der Magnetachse des Rotors einen Winkel von etwa 90° bildet.
In dem Fall der herkömmlichen
Synchronmotoren erfolgt diese Justierung automatisch, indem der
Rotor seine Drehzahl an die des Drehfelds anpasst. Eine derartige
Lösung
erlaubt jedoch keine plötzlichen
Drehzahlvariationen oder langsame Bewegungen.
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Um
dieses Problem zu lösen,
ist es erforderlich, die Rotorposition zu messen. Dazu sendet die Steuerschaltung 3 dem
Impulsgenerator 4 Informationen, die es ihm erlauben, den
Messrhythmus der Rotorposition zu definieren. Für einen Motor, der mit einer
Drehzahl von etwa 10 Umdrehungen pro Sekunde dreht, kann die Messung
vorteilhafterweise alle 10 ms erfolgen.
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Jedes
Mal, wenn der Impulsgenerator 4 eine Messung durchführen muss,
beginnt er damit, den Mitteln 7, die die Steuerschaltung 3 vorübergehend deaktivieren,
ein Signal zu senden. Die Speisung wird während etwa 200 μs unterbrochen.
Während dieser
Zeit legt der Generator 4 zuerst zwischen der freien Klemme
der Wicklung R und der Masse M ein Impulspaar an, das einen ersten
Impuls mit kontinuierlicher positiver Spannung mit der Amplitude
Vp umfasst, die während einer Zeitdauer von τi aufrechterhalten
wird, wie das in 2a dargestellt ist,
danach einen zweiten Spannungsimpuls mit umgekehrter Vorspannung
Vn, mit der gleichen Amplitude und der gleichen
Dauer wie der vorhergehende Impuls.
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Die
beiden Impulse schaffen in der Wicklung R einen ersten Strom, danach
einen zweiten Strom in die entgegengesetzte Richtung. Diese Impulse
sind derart definiert, dass ihre Stärke unzureichend ist, um an
dem Rotor eine signifikante mechanische Aktion zu ergeben, aber
ausreicht, damit das Magnetfeld, das sie induzieren, den Werkstoff
des Stators zur Sättigung
bringt, wenn dieses zu dem Magnetfeld des Rotors hinzugefügt wird.
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Beim
Durchqueren des Widerstands 2 erzeugen diese zwei Ströme an seinen
Klemmen jeweils eine erste Spannung mit dem Bezugszeichen VpR und eine zweite Spannung mit dem Bezugszeichnen
VnR, die für diese Ströme repräsentativ sind, und deren Variationen
in Abhängigkeit
von der Zeit, die mit dem Messkreis 5 gemessen werden,
in 2b sichtbar sind.
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Aus
dieser Figur geht klar hervor, dass die gemessenen Spannungen VpR und VnR unterschiedlich
sind, obwohl die an die Klemmen R und M angelegten Spannungen im
Absolutwert gleich sind. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich das von diesen Impulsen
induzierte Magnetfeld zu dem des Rotors hinzufügt oder von ihm subtrahiert.
Wenn Hinzufügung
besteht, ist der Magnetwerkstoff des Stators gesättigt, so dass der resultierende
Strom geringer ist. Daher steigt die Spannung VpR langsamer
als VnR.
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Mit
anderen Worten weisen die gemessenen Spannungen VpR und
VnR Merkmale auf, die von der Position des
Rotors abhängen.
Einer anderen Rotorposition würden
daher ähnliche
aber unterschiedliche Kurven entsprechen.
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Zu
bemerken ist, dass zwischen den an den Klemmen des Widerstands 2 gemessenen
Signalen und der Rotorposition keine Eineindeutigkeit besteht. Um
daher die Zweideutigkeit, die sich daraus ergibt, aufzuheben, muss
man direkt nachher, im Laufe der gleichen Speisungsunterbrechung,
eine zweite Messung nach gleichen Modalitäten durchführen, wobei die Messspannung
an eine andere Wicklung, zum Beispiel die Wicklung T angelegt wird.
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Bei
der Vorrichtung der 1 bestimmt der Messkreis 5 den
Wert, den die Spannung nach einer gegebenen Messzeitspanne τm,
gezählt
ab dem Anfang des Anlegens des Spannungsimpulses erreicht. Schaltungen,
die diese Funktion erfüllen
und den so erzielten Wert speichern, sind gut bekannt und werden
daher nicht beschrieben.
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In
der Folge der vorliegenden Beschreibung werden die Werte, die die
Spannungen VpR Und VnR der
Wicklung der Phase R nach dem Intervall τm erreichen,
jeweils mit VpRm, und VnRm bezeichnet.
Diese gemessenen Parameter hängen
nur von der Position des Rotors ab. Analog werden die den Wicklungen der
Phasen S und T zugewiesenen Parameter jeweils mit VpSm,
VnSm und VpTm, vnTm bezeichnet.
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Die
Kenntnis der Parameter VpRm und VnRm, VpSm und VnSm, VpTm und VnTm erlaubt es, die Winkelposition φ des Rotors
zu bestimmen. Das wird mit Hilfe der Rechenmittel 6, die
in 3 dargestellt sind, durchgeführt.
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Jedes
Mal, wenn eine Messung durchgeführt wird,
sendet der Messkreis 5 den Wert des Messparameters an die
Rechenmittel 6 und insbesondere an die Subtrahierschaltung 10.
Jedes Mal, wenn diese Letztere die Parameter, die zu einem Impulspaar
gehören,
empfangen hat, berechnet sie Vm = Vpm – Vnm für
die betreffende Phase. Der Vorgang wird mit einer zweiten Phase
wiederholt. In dem oben beschriebenen Beispiel berechnet die Subtrahierschaltung 10 daher
den Wert von VRm und VTm.
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Wie
weiter oben erklärt,
erlaubt es die Kenntnis von VRm und VTm, die Winkelposition des Rotors zu kennen.
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Um
diesen Winkel zu bestimmen, speichert man ein Diagramm, das die
Variation von VRm und VTm in
Abhängigkeit
von φ darstellt.
Das Diagramm, das in 4 dargestellt ist, zeigt, dass
diese Variation im Wesentlichen sinusförmig erfolgt. Die Kurven, die
jeder der Wicklungen entsprechen, sind um 120° phasenverschoben. Dieses Diagramm
ist im Speicher 11 gespeichert.
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Die
Werte von VRm und VTm,
die aus der Subtrahierschaltung 10 hervorgehen, werden
an die Vergleichsschaltung 12 gesendet, die in dem Speicher 11 sucht,
welche Werte von φ VRm und VTm entsprechen
und sie an die Bestimmungsschaltung 13 sendet. Letztere,
die eigentlich eine Subtrahierschaltung ist, hat die Aufgabe, den
Winkel φ0 zu bestimmen, indem sie sich auf die Tatsache
basiert, dass er notwendigerweise den zwei Kurven VR und
VS gemeinsam ist. Diese Schaltung, deren Herstellung
dem Fachmann bekannt ist, berechnet die Unterschiede φR1 – φS1, φR1 – φS2, φR2 – φS1, φR2 – φS2 und wählt
die Winkel aus, deren Unterschied gleich Null ist, wobei diese dem
gesuchten Winkel φ0 entsprechen. In dem dargestellten Fall φ0 = φR2 = φS1, wie 4 zeigt.
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Natürlich hätte der
gleiche Winkel φ0 auch mit einer anderen Auswahl für die zwei
Funktionen erzielt werden können,
indem man zum Beispiel VR und VT nimmt.
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Eine
Variante besteht darin, die Gleichungen der Kurven zu definieren,
die für
mindestens zwei Wicklungen die Variation von V in Abhängigkeit
von φ darstellen.
In diesem Fall werden die verschiedenen möglichen Werte von φ berechnet
und dann verglichen, um schließlich
den Wert φ0 auszuwählen,
den die zwei Kurven gemeinsam haben. Der Speicher wird dann mit
einer Recheneinheit vervollständigt, die
die möglichen
Werte von φ ausgehend
von den Gleichungen φ(V)
bestimmt und sie an die Vergleichsschaltung 12 sendet.
Der Speicher 11 enthält die
Parameter, die diese Gleichungen definieren.
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Zu
bemerken ist, dass die Gleichheit der Winkel φR2 und φS1 einem theoretischen Fall entspricht. In
der Wirklichkeit sind es die Winkel, deren Unterschied im Absolutwert
am geringsten ist, die einen Bereich definieren, innerhalb dessen
der gesuchte Winkel liegt, dem vorteilhafterweise der Durchschnittswert
von φR2 und φS1 zugewiesen werden kann. Es ergibt sich
daher eine bestimmte Ungewissheit hinsichtlich des Winkels.
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Die
Präzision
der Messung kann durch den Einsatz der dritten Funktion, das heißt VT verbessert werden. Das erlaubt es nämlich, drei
Bereiche zu bestimmen, deren Schnittstelle einen kleineren für den Bereich
gesuchten Winkel definiert.
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In
der Praxis sind die Schwankungen der Funktionen VR,
VS und VT weniger
regelmäßig als
die der Kurven der 4 und können lokal plötzliche Sprünge mit
entgegengesetzten Vorzeichen aufweisen, wie das in 5 in
vergrößertem Maßstab für VR dargestellt ist, während VS regelmäßig variiert.
Derartige Schwankungen sind auf besondere Formen des Stators zurückzuführen.
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In
dem Beispiel der 5 entsprechen einer Spannung
VR0 drei Winkel φR1, φR2, φR3, und einer Spannung VS0 ein
Winkel φS1. In diesem Fall berechnet die Bestimmungsschaltung 13 die
Unterschiede φR1 – φS1, φR2 – φS1, φR3 – φS1. Da der Wert φR2 – φS1 der kleinste ist, wird der Winkel φ0 daher als (φS1 + φR2)/2 definiert.
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Da
der Winkel φ0 bekannt ist, wird er an die Steuerschaltung 3 übertragen,
damit sie die drei Phasen des Stators mit Strom speist und die drehenden magnetischen
Induktionsfelder erzeugt, die erforderlich sind, damit der Rotor
in die richtig Richtung und mit dem optimalen Moment (1)
startet. Danach schafft die Steuerschaltung 3 gemäß einem
vorerstellten Programm Messfenster mit einer Dauer von etwa 4τi,
während
welcher sie die Stromspeisung des Stators unterbricht und dem Impulsgenerator 4 ein Signal
sendet. Als Antwort auf jedes Signal, das in den Augenblicken i1, i2 ... in gesendet wird, beginnt ein Messzyklus,
der jeweils die Winkel φ1, φ2 ... φn an die Steuerschaltung 3 liefert.
Mit diesen Informationen kann die Steuerschaltung das drehende Induktorfeld mit
dem Winkel des Rotors steuern, um das optimale Moment bis zur Grenzdrehzahl
zu erzeugen.
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Alle
von der Steuerschaltung
3 erfüllten Funktionen sind gemäß dem früheren Stand
der Technik bekannt. Das bereits erwähnte Dokument
US 5 117 165 (Cassat), offenbart zum
Beispiel eine Vorrichtung, die sich von der oben beschriebenen dadurch
unterscheidet, dass sie es nicht erlaubt, die Präzision des Rotors bis zum Stillstand
zu bestimmen und mit einer Präzision
von 30° für einen
Drehstrommotor. Diese Verbesserung wird dank der Merkmale der Rechenschaltung
6 der
vorliegenden Anmeldung erzielt. Alle anderen Schaltungen haben in
dem anderen Dokument eine hinsichtlich der Funktion entsprechende ähnliche
Schaltung.
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Natürlich kann
die oben beschriebene Vorrichtung noch anderen Änderungen unterworfen werden
und sich mit anderen für
den Fachmann offensichtlichen Varianten präsentieren, ohne den Geltungsbereich
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Unter
diesen Varianten ist die Möglichkeit
zu nennen, ein ganz und gar mit dem Impulsgenerator 4 vergleichbares
Ergebnis zu erzielen, bei dem es nicht die Impulsdauer ist, die
konstant ist, sondern die Stärke
des gemessenen Stroms, wie weiter oben erklärt. Es ist in der Tat auch
möglich,
die Stromstärke, die
Ladung oder auch die Steigung des gemessenen Signals als stationären Parameter
auszuwählen
und die Dauer, die Ladung oder die Steigung des gemessenen Signals
als gemessenen Parameter, wobei der gleiche Parameter natürlich nicht
gleichzeitig stationär
und gemessen sein kann.
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In
der oben gegebenen Beschreibung erfolgt die Messung unter der Annahme,
dass sich der Rotor zwischen zwei aufeinander folgenden Impulsen
nicht bewegt. Diese Annäherung
beeinträchtigt
die Qualität
der Messung nicht, zumindest so lange nicht, wie die Drehzahl des
Rotors gering ist und die Kurven V(φ) regelmäßige Strukturen aufweisen.
Wenn die Präzision
der Messung verbessert werden muss, ist es bei der zweiten oben
als Variante gegebenen Ausführungsform
daher möglich,
ausgehend von der vorher bestimmten Drehzahl den Winkel zu berechnen, den
der Rotor wahrscheinlich zwischen den Messimpulsen durchlaufen hat.
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Anwendungsgemäß kann die
Dauer zwischen zwei aufeinander folgenden Messungen in Abhängigkeit
von den Auflagen, welchen der Motor unterworfen ist, beträchtlich
variieren. Es ist auch möglich,
die Präzision
der Messung zu verbessern, indem man jeden der Motoren derart eicht,
dass die in dem Speicher 11 gespeicherten Werte genau den
Merkmalen des Motors entsprechen. Bei den meisten Anwendungen können jedoch
die gleichen Kurven für einen
gleichen Motortyp gespeichert werden.
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Bei
der Steuerschaltung der Vorrichtung der 1 erfolgt
die Speisung phasenweise. Natürlich
ist es auch möglich,
die Phasen nach Sequenzen zu speisen, die der Fachmann „2 phases-ON" und „3 phases-ON" nennt, bei welchen
die Antriebsimpulse jeweils gleichzeitig an zwei und an drei Spulen
gerichtet werden.
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Um
die Beschreibung zu erleichtern, wurde die erfindungsgemäße Vorrichtung
als mehrere Schaltungen enthaltend beschrieben, die miteinander
verbunden sind, um die Rotorposition zu messen. Natürlich können die
von dem Impulsgenerator 4, dem Messkreis 5, den
Rechenmitteln 6 und den Mitteln 7 zum Deaktivieren
sichergestellten Funktionen durch einen entsprechend programmierten
Mikroprozessor ersetzt werden.