-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betreiben einer elektrischen Maschine, die eine Vielzahl von
Statorwicklungen und einen Rotor aufweist.
-
Unter
einer elektrischen Maschine versteht man einen elektrischen Motor,
mit dem elektrische Energie in mechanische Energie umgewandelt wird, oder
einen elektrischen Generator, mit dem mechanische Energie in elektrische
Energie umgewandelt wird. Die mechanische Energie liegt dabei vorzugsweise
in Form von Rotationsenergie vor. In der Regel kann eine elektrische
Maschine sowohl in einem Motorbetrieb als auch in einem Generatorbetrieb
betrieben werden. Deshalb sollen nachfolgende Ausführungen,
die sich auf elektrische Motoren beziehen, keine einschränkende
Wirkung haben und in entsprechender Weise auch für elektrische
Generatoren gelten.
-
Bei
elektrischen Motoren wird hinsichtlich deren Stromversorgung zwischen
Gleichstrommotoren und Wechselstrommotoren unterschieden. In einer
Ausführungsform weist ein Gleichstrommotor einen Rotor
auf, der eine Anzahl von Wicklungen trägt. Der Rotor ist
drehbar in einem durch einen Stator erzeugten Magnetfeld angeordnet.
Der Stator kann als Permanentmagnet ausgebildet sein. Der Gleichstrommotor
kann aber auch elektrisch erregt sein. Die Wicklungen des Rotors
sind über einen Kommutator an eine Spannungsquelle angeschlossen.
Der Kommutator hat die Aufgabe, in Abhängigkeit der Ausrichtung
des Rotors in Bezug auf das Magnetfeld den Stromfluss durch die
Rotorwicklungen so zu ändern, dass der Rotor keine stabile
Lage einnimmt, sondern permanente eine Drehbewegung ausführt.
-
Gleichstrommotoren
mit einem mechanischen Kommutator haben unter anderem den Nachteil,
dass beim Betrieb Funken entstehen. Diese auch als Bürstenfeuer
bezeichnete Funken führen zu hochfrequenten Störungen,
die in das Leitungsnetz einspeist werden. Beim Betrieb eines sog.
bürstenlosen Gleichstrommotors tritt dieses Problem nicht
auf. Hierbei handelt es sich um einen Gleichstrommotor, der keinen
mechanischen Kommutator aufweist. Stattdessen wird dieser Gleichstrommotor
elektronisch kommutiert. Der Rotor ist als Permanentmagnet ausgebildet
und der Stator besteht aus mehreren, meist drei Magnetspulen, den
sog. Statorwicklungen. Die Kommutation übernimmt eine Umrichterschaltung,
die aus Halbleiter-Stellgliedern, bspw. Schalttransistoren aufgebaut
ist.
-
Bei
bürstenlosen Gleichstrommotoren tritt nun allerdings folgendes
Problem auf: Im unbestromten Zustand weist der Rotor eine beliebige
Ausrichtung und somit einen beliebigen Rotorwinkel auf. Um einen
bürstenlosen Gleichstrommotor ausgehend vom Stillstand
auf eine definierte Drehzahl optimal hochfahren zu können,
sollte der Wert des im Stillstand vorliegenden Rotorwinkels bekannt
sein. Dieses Problem tritt bei allen elektronisch kommutierten Elektromotoren
auf. Somit auch bei einem permanent erregten Synchronmotor und bei
einem Reluktanzmotor.
-
Der
Rotorwinkel kann bspw. durch im Elektromotor angebrachte Lagesensoren,
die bspw. als Hall-Sensoren ausgebildet sein können, erfasst
werden. Der Einsatz solcher Sensoren führt allerdings zu hohen
Zusatzkosten. Weitere Nachteile sind ein erhöhter Verkabelungsaufwand
und ein erhöhtes Ausfallrisiko aufgrund zusätzlicher
Bauteile. Folglich ist es wünschenswert, den Rotorwinkel
sensorlos ermitteln zu können. Sensorlos bedeutet in diesem
Sinne, dass zusätzlich zu denjenigen Komponenten, die für das
Betreiben eines elektronisch kommutierten Elektromotors benötigt
werden und somit bereits vorhanden sind, keine weiteren Komponenten
erforderlich sind.
-
Aus
DE 10 2006 043 683
A1 ist ein Verfahren zum sensorlosen Betreiben eines elektronisch
kommutierten Elektromotors während seiner Hochlaufphase
bekannt. Hierbei werden an dessen Statorwicklungen Spannungstestimpulse
nach einem vorgegebenen Muster angelegt. Aus den Spannungstestimpulsen
resultieren Stromimpulse, die in einem Zwischenkreis mittels Stromsensoren
erfasst werden. Die Stromimpulse werden zur Ermittlung des Rotorwinkels
ausgewertet. Hierzu wird die Anstiegszeit ermittelt, die der Stromimpuls
benötigt, um ausgehend von einem Stromwert Null einen Referenzwert
zu erreichen. In Abhängigkeit der Anstiegszeit wird dann
der Rotorwinkel ermittelt. Ergänzend kann auch eine entsprechend
ermittelte Abstiegszeit ausgewertet werden. Ferner wird vorgeschlagen,
alternativ zu den Zeitdauern eine Flussänderung zu ermitteln
und auszuwerten. Bei den Spannungstestimpulsen handelt es sich nicht
um alternierende Spannungen.
-
Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Verfahren
und eine alternative Vorrichtung zum Betreiben einer elektrischen
Maschine, die eine Vielzahl von Statorwicklungen und einen Rotor
aufweist, zu schaffen, bei dem der Rotorwinkel einfach, schnell,
eindeutig und somit zuverlässig sowie kostengünstig,
d. h. ohne hierfür zusätzliche Sensoren vorsehen
zu müssen, ermittelt werden kann.
-
Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem folgende Schritte ausgeführt werden:
- a) Anlegen einer alternierenden Spannung an wenigstens eine
der Statorwicklungen, wobei die alternierende Spannung eine Vielzahl
von Spannungsimpulsen aufweist,
- b) Erfassen von Strommomentanwerten eines Stromsignals, wobei
das Stromsignal den zeitlichen Verlauf eines Stroms repräsentiert,
der in Reaktion auf die angelegte Spannung durch wenigstens eine
der Statorwicklungen fließt,
- c) Auswerten der Strommomentanwerte, wobei hierzu ein erster
Kenngrößenwert und ein zweiter Kenngrößenwert
einer Stromverlaufskenngröße in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt werden, wobei die Stromverlaufskenngröße das
zeitliche Verhalten des durch die Statorwicklung fließenden
Stroms charakterisiert,
- d) Ermitteln eines Rotorwinkelwertes in Abhängigkeit
der beiden Kenngrößenwerte.
-
Diese
Aufgabe wird ferner durch eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art gelöst, die folgende Einheiten aufweist: Erste Einheiten
zum Anlegen einer alternierenden Spannung an wenigstens eine der
Statorwicklungen, wobei die alternierende Spannung eine Vielzahl
von Spannungsimpulsen aufweist, zweite Einheiten zum Erfassen von
Strommomentanwerten eines Stromsignals, wobei das Stromsignal den
zeitlichen Verlauf eines Stroms repräsentiert, der in Reaktion
auf die angelegte Spannung durch wenigstens eine der Statorwicklungen fließt,
dritte Einheiten zum Auswerten der Strommomentanwerte, wobei hierzu
ein erster Kenngrößenwert und ein zweiter Kenngrößenwert
einer Stromverlaufskenngröße in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt werden, wobei die Stromverlaufskenngröße
das zeitliche Verhalten des durch die Statorwicklung fließenden
Stroms charakterisiert, und vierte Einheiten zum Ermitteln eines
Rotorwinkelwertes in Abhängigkeit der beiden Kenngrößenwerte.
-
Es
hat sich gezeigt, dass mit dem neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung
in einfacher Art und Weise, sowie ohne großen Zeit- und
Kostenaufwand der Rotorwinkel eindeutig als ein zwischen 0° und
360° liegender Winkel ermittelt werden kann.
-
Eine
an eine Statorwicklung angelegte Spannung bewirkt einen durch diese
Statorwicklung fließenden Strom. Im einfachsten Fall kann
somit derjenige Strom betrachtet werden, der durch diejenige Statorwicklung
fließt, an die die alternierende Spannung angelegt wird.
Es kann aber auch ein Strom betrachtet werden, der durch eine der
anderen Statorwicklungen fließt. Denn eine an eine Statorwicklung angelegte
Spannung bewirkt in den anderen Statorwicklungen des Motors jeweils
eine induzierte Spannung. Werden entsprechende Vorkehrungen an einer dieser
Statorwicklungen getroffen, die einen Stromfluss ermöglichen,
so kann auch ein durch eine induzierte Spannung bewirkter Stromfluss
betrachtet werden. Da bei der zuerst genannten Ausführungsform der
schaltungstechnische Aufwand allerdings geringer ist, wird bei den
nachfolgenden Betrachtungen angenommen, dass es sich bei dem Strom
um denjenigen handelt, der durch diejenige Statorwicklung fließt,
an die die Spannung angelegt wird.
-
Eine
an eine Statorwicklung angelegte alternierende Spannung bewirkt
einen durch diese Statorwicklung fließenden Strom, der
in seinem zeitlichen Verlauf zunehmendes und abnehmendes Verhalten aufweist.
Durch geeignete Wahl der alternierenden Spannung kann erreicht werden,
dass auch der Strom alterniert. Ein durch eine Statorwicklung fließender
Strom erzeugt eine auf den Rotor wirkende Kraft. Wirkt diese Kraft über
längere Zeit auf den Rotor ein, wird ein Impuls auf den
Rotor übertragen. Dies führt zu einer Energieeinkoppelung
auf den Rotor, was letztlich dazu führen kann, dass der
Rotor eine minimale Bewegung ausführen kann. Aufgrund dieser
Bewegung entsteht eine elektromotorische Kraft, die sich der angelegten
Spannung überlagert. Alterniert nun der durch die Statorwicklung
fließende Strom, so bewirkt dies eine auf den Rotor wirkende alternierende
Kraft, die zu einer entspre chenden Beeinflussung der Rotorbewegung
und somit der elektromotorischen Kraft führt. Insgesamt
bewirkt dies, dass die angelegte Spannung aufgrund der elektromotorischen
Kraft abwechselnd entweder erhöht oder erniedrigt wird.
Dies wiederum hat einen Einfluss auf den durch die Statorwicklung
fließenden Strom und somit dessen zeitliches Verhalten.
Folglich kann dieser Einfluss mittels einer Stromverlaufskenngröße,
die das zeitliche Verhalten des durch die Statorwicklung fließenden
Stroms charakterisiert, festgestellt werden. Genau dies macht sich
das neue Verfahren und die neue Vorrichtung zunutze, um den Rotorwinkelwert
zu ermitteln. Da hierbei auf den Einsatz zusätzlicher Sensoren
verzichtet werden kann, handelt es sich um eine sehr kostengünstige
Möglichkeit der Ermittlung des Rotorwinkelwertes.
-
Die
oben genannte Aufgabe ist vollständig gelöst.
-
Vorzugsweise
weist das Verfahren außerdem folgenden Schritt auf:
- e) Berücksichtigen des Rotorwinkelwertes
beim Betreiben der elektrischen Maschine.
-
In
entsprechender Weise weist die Vorrichtung vorzugsweise fünfte
Einheiten zum Berücksichtigen des Rotorwinkelwertes beim
Betreiben der elektrischen Maschine auf.
-
Der
Rotorwinkel wird beim Betreiben der elektrischen Maschine vorzugsweise
dergestalt berücksichtigt, dass die an die Statorwicklung
angelegte Spannung modifiziert wird oder zusätzlich an
einer weiteren Statorwicklung eine Spannung angelegt wird, um insgesamt
eine Veränderung des erzeugten Magnetfeldes derart zu erreichen,
dass das Magnetfeld und die Ausrichtung des Rotors zueinander passen.
-
Vorzugsweise
wird als elektrische Maschine ein bürstenloser Gleichstrommotor
betrachtet, der einen als Permanentmagnet ausgebildeten Rotor aufweist.
Der Rotorwinkel beschreibt dann den Auslenkungswinkel, den einer
der beiden Pole in Bezug auf eine definierte Raumachse bzw. Raumrichtung
aufweist. Beispielsweise den Auslenkungswinkel des Nordpols in Bezug
auf die Vertikale. Dies soll keine einschränkende Wirkung
haben, es kann auch der Südpol oder die Horizontale betrachtet
werden. Der Rotorwinkel kann als Kombination zweier Größen
angesehen werden. Zum einen der Rotorlage, d. h. der Lage des Rotors
als solchen, ohne Berücksichtigung seiner Polarität.
Die Rotorlage kann einen Wert zwischen 0° und 180° annehmen.
Und zum anderen der Rotorpolarität, d. h. bspw. der Ausrichtung
des Rotornordpols. Wird die Rotorpolarität berücksichtigt,
steht fest, ob es sich bei dem durch die Rotorlage definierten Winkel
um denjenigen Winkel handelt, der in dem Intervall 0° bis
180° liegt, oder um denjenigen Winkel handelt, der um 180° phasenverschoben
ist, und somit in dem Intervall 180° bis 360° liegt.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die alternierende
Spannung einen rechteckförmigen Verlauf auf.
-
Es
handelt sich hierbei um eine einfach zu erzeugende alternierende
Spannung. Zudem führt die alternierende rechteckförmige
Spannung zu klar definierten Zuständen der elektrischen
Maschine. So fließt durch die Statorwicklung bspw. ein
dreieckförmiger Strom. Dieser kann in einfacher Art und
Weise ausgewertet und der Rotorwinkelwert somit zuverlässig
ermittelt werden. Eine alternierende Spannung im Sinne des neuen
Verfahrens und der neuen Vorrichtung weist abwechselnd Zeitabschnitte
mit positiven Momentanwerten und Zeitabschnitte mit negativen Momentanwerten
auf, wie dies bspw. bei einer sinusförmigen Spannung ohne
Gleichanteil der Fall ist. Alternativ kann der Verlauf der alternierenden
Spannung auch rechteck-, dreieck- oder sägezahnförmig sein.
Weist die alternierende Spannung aus einzelnen Impulsabschnitten
bestehende Impulse auf, so sollen die einzelnen Impulsabschnitte
abwechselnd unterschiedliches Vorzeichen aufweisen. Vorteilhafterweise
handelt es sich um eine alternierende Spannung mit einem 50%-igen
Tastverhältnis.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der
Statorwicklung, durch die der Strom fließt, um diejenige
Statorwicklung, an die die alternierende Spannung angelegt wird.
-
Wie
bereits ausgeführt, ist der schaltungstechnische Aufwand
für das Erfassen des Stromes dann am geringsten, wenn derjenige
Strom erfasst wird, der durch diejenige Statorwicklung fließt,
an die die alternierende Spannung angelegt wird. Folglich ist es
besonders konsequent diesen Strom zu erfassen. Die Kosten werden
gering gehalten.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die elektrische
Maschine drei Statorwicklungen auf, wobei die alternierende Spannung
gleichzeitig an zwei Statorwicklungen angelegt wird.
-
Diese
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass der durch die Statorwicklung
fließende dreieckförmige Strom gegenüber äußeren
Störeinflüssen sehr robust ist und der Rotorwinkelwert
somit sehr zuverlässig ermittelt werden kann. Vorzugsweise
wird der durch die beiden Statorwicklungen fließende Strom erfasst.
Die vorstehende Bezugnahme auf drei Statorwicklungen soll keine
einschränkende Wirkung haben. Selbstverständlich
ist das neue Verfahren für Motoren mit einer beliebigen
Anzahl von Statorwicklungen einsetzbar. Ferner ist es bei Motoren
mit mehr als drei Statorwicklungen denkbar, die alternierende Spannung
gleichzeitig an mehr als zwei Statorwicklungen anzulegen.
-
Die
drei Statorwicklungen können sternförmig oder
dreieckförmig verschaltet werden. Beide Verschaltungen
können prinzipiell durch entsprechende Transformationen
ineinander überführt werden. Vorzugsweise wird
die sternförmige Verschaltung gewählt, da es dann
möglich ist, gezielt an zwei Statorwicklungen eine Spannung
anzulegen, ohne gleichzeitig diese Spannung auch an die dritte Statorwicklung
anzulegen. Dadurch lassen sich bei einer sternförmigen
Verschaltung die benötigten Strommomentanwerte einfacher
erfassen. Außerdem lassen sich bei einer sternförmigen
Verschaltung eingesetzte Statorwicklungen einfacher herstellen,
als die bei einer dreieckförmigen Verschaltung eingesetzten Statorwicklungen.
Mit dem neuen Verfahren kann der Rotorwinkelwert ermittelt werden,
ohne hierfür eine Messung des Sternpunktpotentials vornehmen
zu müssen. Darüber hinaus ist es auch nicht erforderlich,
an den Sternpunkt ein Potential anzulegen. Insgesamt ist das neue
Verfahren wenig aufwändig.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der
Stromverlaufskenngröße um eine Amplitude.
-
Der
Begriff Amplitude soll neben der Bedeutung, die er im Zusammenhang
mit sich zeitlich wiederholenden oder periodischen Signalen hat,
auch die Bedeutung eines Maximalwerts, insbesondere eines lokalen
Maximalwerts haben.
-
Wie
bereits ausgeführt, bewirkt das Anlegen einer alternierenden
Spannung an eine Statorwicklung, dass durch diese Statorwicklung
ein Strom mit einem charakteristischen zeitlichen Verhalten fließt. Bei
einer speziell ausgeführten, noch zu beschreibenden alternierende
Spannung fließt durch die Statorwicklung ein alternierender
Strom mit bspw. dreieckförmigem Verlauf. Es zeigt sich
nun, dass die alternierenden Dreiecke nicht identisch aufgebaut
sind. Sie weisen nicht allesamt dieselbe Höhe auf. Der dreieckförmige
Strom besteht aus Dreiecken mit zwei unterschiedlichen Höhen.
Ferner haben Untersuchungen gezeigt, dass die beiden Dreieckhöhen
vom Rotorwinkel abhängig sind. Das heißt in diesem
speziellen zeitlichen Verlauf bzw. zeitlichen Verhalten steckt eine
den Rotorwinkel charakterisierende Information. Demzufolge kann
der Rotorwinkelwert unter Verwendung einer Stromverlaufskenngröße,
die das zeitliche Verhalten des durch die Statorwicklung fließenden
Stroms charakterisiert, ermittelt werden. Die Form des Stromverlaufs
hängt in einem gewissen Maße auch von der Güte
der Messanordnung ab. Bei einer Messanordnung mit einer besonders
hohen Güte kann ein sägezahnförmiger
Stromverlauf festgestellt werden.
-
Aufgrund
des vorstehend dargelegten Sachverhalts wird als Stromverlaufskenngröße
vorteilhafterweise die Amplitude verwendet. Somit werden im Schritt
c) ein erster Amplitudenwert und ein zweiter Amplitudenwert in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt. Dies kann bspw. schaltungstechnisch
mit Hilfe eines sogenannten Scheitelwertmessers erfolgen. Programmtechnisch
kann dies mit Hilfe von Vergleichen erfolgen. Hierzu werden bspw.
die zeitlich nacheinander erfassten Strommo mentanwerte beginnend
mit dem ersten Strommomentanwert in einen Speicher eingelesen und
solange durch einen zeitlich nachfolgenden Strommomentanwert überschrieben,
solange der nachfolgende Strommomentanwert größer
als der abgespeicherte Strommomentanwert ist. Der zuletzt abgespeicherte
Strommomentanwert ist dann der gesuchte Amplitudenwert. Für
zwei definierte Zeitabschnitte können zwei Amplitudenwerte
ermittelt werden.
-
Alternativ
kann als Stromverlaufskenngröße auch eine Flächengröße
verwendet werden. Die Flächengröße repräsentiert
die jeweilige Fläche der Dreiecke, aus denen der dreieckförmige
Stromverlauf aufgebaut ist. Somit werden im Schritt c) ein erster
und ein zweiter Dreieckflächenwert in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt. Die Flächengröße
kann bspw. mittels Summenbildung ermittelt werden. Als weitere Alternative
kann als Stromverlaufskenngröße eine Steigungsgröße
verwendet werden. Insbesondere für diejenigen Dreiecke
mit positiven Strommomentanwerten werden für die Schenkel mit
negativer Steigung Steigungswerte ermittelt. Somit werden im Schritt
c) ein erster und ein zweiter Steigungswert in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt. Die Steigungswerte können
bspw. in Form von Differentialquotienten ermittelt werden.
-
Den
vorstehenden Ausführungen liegt folgender Sachverhalt zugrunde:
die Steigung des Stromsignals ist ein Maß für
die Induktivität der Statorwicklungen. Folglich ergeben
sich, unter Zugrundelegung definierter Zeitabschnitte, bei unterschiedlichen
Rotorwinkeln unterschiedliche Maxima im Stromsignal. Was die Stromverlaufskenngröße
angeht, so hat die Auswertung einer Flächengröße
gegenüber einer Steigungsgröße den Vorteil,
dass die Flächengröße vergleichsweise
weniger verrauscht ist.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt c) ein
Abweichungswert ermittelt, der eine zwischen dem ersten Kenngrößenwert
und dem zweiten Kenngrößenwert vorhandene Abweichung
repräsentiert, wobei in Schritt d) der Rotorwinkelwert
in Abhängigkeit des Abweichungswerts ermittelt wird.
-
Wie
bereits ausgeführt, ist die Abweichung zwischen dem ersten
Kenngrößenwert und dem zweiten Kenngrößenwert
ein Maß für den Rotorwinkel. Folglich ist es konsequent,
in Abhängigkeit dieser beiden Kenngrößenwerte
einen Abweichungswert zu ermitteln. Der Abweichungswert kann bspw.
durch Differenzbildung oder Quotientenbildung ermittelt werden.
Gelingt es, die beiden Kenngrößenwerte in einer
entsprechend hohen Güte zu ermitteln, lässt der
Abweichungswert eine quantitative Aussage zu und der Rotorwinkelwert
kann allein unter Verwendung des Abweichungswertes ermittelt werden.
D. h. in Abhängigkeit des Abweichungswerts kann für
den Rotorwinkelwert ein zwischen 0° und 360° liegender Wert
ermittelt werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Schritte a)
bis c) zunächst für eine erste Statorwicklung
durchgeführt, wobei das Stromsignal den zeitlichen Verlauf
eines durch die erste Statorwicklung fließenden ersten
Stroms repräsentiert, wobei in Abhängigkeit der
beiden für diesen ersten Strom ermittelten Kenngrößenwerte
ein erster Abweichungswert ermittelt wird, und dass die Schritte
a) bis c) anschließend für eine zweite Statorwicklung
durchgeführt werden, wobei das Stromsignal den zeitlichen
Verlauf eines durch die zweite Statorwicklung fließenden
zweiten Stroms repräsentiert, wobei in Abhängigkeit
der beiden für diesen zweiten Strom ermittelten Kenngrößenwerte
ein zweiter Abweichungswert ermittelt wird, wobei im Schritt d)
der Rotorwinkelwert in Abhängigkeit der beiden Abweichungswerte
ermittelt wird.
-
Bei
dieser Maßnahme soll der Abweichungswert einen quantitativen
Charakter haben, d. h. der Rotorwinkelwert kann allein in Abhängigkeit
des Abweichungswertes eindeutig ermittelt werden. Prinzipiell werden
keine Werte einer weiteren Größe benötigt.
Dies ermöglicht einen einfachen Aufbau und eine schnelle
Ermittlung. Durch die Berücksichtigung zweier unabhängig
voneinander ermittelter Abweichungswerte wird die Genauigkeit und
Zuverlässigkeit beim Ermitteln des Rotorwinkelwerts erhöht.
Vorzugsweise werden zeitlich nacheinander die Schritte a) bis c)
für jede der Statorwicklungen durchgeführt und
dabei jeweils ein Abweichungswert ermittelt.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird in Schritt c) zusätzlich
ein Stromflächenwert in Abhängigkeit der Strommomentanwerte
ermittelt, wobei der Stromflächenwert ein für
den durch die Statorwicklung fließenden Strom gebildetes
zeitliches Integral charakterisiert, wobei in Schritt d) der Rotorwinkelwert
zusätzlich in Abhängigkeit des Stromflächenwerts
ermittelt wird.
-
Diese
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass der Rotorwinkelwert
durch die Verwendung eines zweiten Wertes zuverlässiger
ermittelt werden kann. Insbesondere dann, wenn die beiden Kenngrößenwerte
und somit der Abweichungswert nicht in der erforderlichen Güte
ermittelt werden können, ermöglicht die Berücksichtigung
des Stromflächenwertes eine zuverlässige Ermittlung
des Rotorwinkelwertes. Steht der Stromflächenwert zur Verfügung,
kann grundsätzlich folgender Ansatz verfolgt werden: Es ist
ausreichend, die beiden Kenngrößenwerte und somit
den Abweichungswert lediglich in solch einer Güte zu ermitteln,
die erforderlich ist, damit anhand des Abweichungswerts eine qualitative
Aussage bzgl. des Rotorwinkels gemacht werden kann. In diesem Fall
repräsentiert der Abweichungswert die Rotorpolarität.
Mit ihm lässt sich feststellen, ob bspw. der Nordpol des
Rotors einen Winkel einnimmt, der in dem Intervall 0° bis
180° oder in dem Intervall 180° bis 360° liegt.
Die Zugehörigkeit zu diesen beiden Intervallen ist bspw.
anhand des Vorzeichens des Abweichungswerts feststellbar. Gleichzeitig
repräsentiert der Stromflächenwert die Rotorlage,
d. h. er zeigt an, welchen in dem Intervall von 0° bis
180° liegenden Winkel der Rotor gegenüber einer
Bezugsrichtung einnimmt. Durch die Kombination des Abweichungswertes
und des Stromflächenwertes kann dann der Rotorwinkel eindeutig
ermittelt werden. Insgesamt kann der schaltungstechnische Aufwand
reduziert werden, da die beiden Kenngrößenwerte
und somit auch der Abweichungswert nicht in der hohen Güte
vorliegen müssen, die zu fordern ist, wenn allein anhand
des Abweichungswerts eine quantitative Aussage gemacht werden soll.
-
Wird
zudem als Stromverlaufskenngröße eine Flächengröße
verwendet, so führt dies zu einer weiteren Vereinfachung
beim Ermitteln des Rotorwinkelwertes. In diesem Fall kann sowohl
der Abweichungswert als auch der Stromflächenwert unter
Ver wendung desselben Auswertungsmechanismus, nämlich einer
Flächenermittlung, ermittelt werden. Vorteilhafterweise
wird beim Ermitteln des Stromflächenwertes zuvor ein in
dem zeitlichen Verlauf des Stromes enthaltener Gleichstromanteil
eliminiert.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird im Schritt d) der
Abweichungswert mit einer Anzahl von Abweichungsvergleichswerten und/oder
der Stromflächenwert mit einer Anzahl von Flächenvergleichswerten
verglichen.
-
Den
Rotorwinkelwert vergleichsbasiert zu ermitteln, hat mehrere Vorteile.
Es handelt sich um eine einfach realisierbare Maßnahme,
die zudem schnell und zuverlässig ist. Die benötigten
Vergleichswerte können bspw. mit Hilfe von im Vorfeld durchgeführten Versuchsmessungen
ermittelt werden. Hierzu werden für den Rotor sukzessive
unterschiedliche, in dem Intervall 0° bis 360° liegende
Rotorwinkel eingestellt. Für jeden der eingestellten Rotorwinkel
wird dann eine alternierende Spannung an eine der Statorwicklungen
angelegt und die Strommomentanwerte erfasst und ausgewertet. Der
dabei jeweils ermittelte Abweichungswert und Stromflächenwert
wird zusammen mit dem Rotorwinkelwert in Form eines Tupels abgespeichert,
bspw. in einem EEPROM. Die Versuchsmessungen werden für
alle Statorwicklungen durchgeführt. Alternativ können
die Vergleichswerte auch unter Verwendung eines mathematischen Modells
gewonnen werden, mit dem sich für unterschiedliche Rotorwinkelwerte
die Abweichungswerte und Stromflächenwerte berechnen lassen.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die alternierende
Spannung einen gegen den Wert Null gehenden zeitlichen Mittelwert
auf.
-
Diese
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass der Rotor lediglich
minimale Bewegungen um seine Ruhelage herum ausführt. Nennenswerte
Drehbewegungen werden vermieden. Ferner wird dadurch der in Reaktion
auf die angelegte alternierende Spannung fließende Strom
klein gehalten.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die alternierende
Spannung zumindest zwei Spannungsimpulse auf, einen ersten Spannungsimpuls
mit einer ersten Impulsdauer und zweiten Spannungsimpuls mit einer
zweiten Impulsdauer, wobei der erste Kenngrößenwert
das zeitliche Verhalten des Stromes innerhalb der ersten Impulsdauer und
der zweite Kenngrößenwert das zeitliche Verhalten
des Stromes innerhalb der zweiten Impulsdauer charakterisiert.
-
Diese
Maßnahme hat den Vorteil, dass die alternierende Spannung
so ausgebildet ist, dass der durch die Statorwicklung fließende
Strom eine komplette Periodendauer und somit einen solchen zeitlichen
Verlauf aufweist, der für das Ermitteln des Abweichungswerts
erforderlich ist. Somit können sowohl die Strommomentanwerte
eines Dreiecks mit der ersten Höhe als auch die Strommomentanwerte eines
Dreiecks mit der zweiten Höhe ausgewertet und bspw. der
erste und der zweite Amplitudenwert ermittelt werden.
-
In
einer alternativen Betrachtungsweise, bei der auf die Periodendauer
des durch die Stromwicklung fließenden Stromes abgestellt
wird, wird für einen ersten Teil der Periodendauer der
erste Kenngrößenwert und für einen zweiten
Teil der Periodendauer der zweite Kenngrößenwert
ermittelt. Auch in diesem ist sichergestellt, dass beide Kenngrößenwerte
ermittelt werden können. Vorteilhafterweise wird der erste Kenngrößenwert
für einen ersten Stromimpulsanteil und der zweite Kenngrößenwert
für einen zweiten Stromimpulsanteil ermittelt. Besonders
vorteilhafterweise jeweils für das in diesen Stromimpulsanteilen enthaltene
erste Dreieck. Entsprechendes gilt auch, wenn die alternierende
Spannung mehr als zwei Spannungsimpulse und somit der durch die
Stromwicklung fließende Strom mehr als einen Stromimpuls
aufweist. In diesem Fall kann für einen bestimmten Stromimpuls
die Auswertung der Strommomentanwerte entsprechend vorgenommen werden.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist jeder der Spannungsimpulse
drei rechteckförmige Impulsabschnitte auf, wobei ein erster Impulsabschnitt
und ein dritter Impulsabschnitt jeweils einen im Wesentlichen identischen
ersten Impulswert und eine im Wesentlichen identische erste Abschnittsdauer
aufweisen, und ein zweiter Impulsabschnitt einen zweiten Impulswert
und eine zweite Abschnittsdauer aufweist, wobei die beiden Impulswerte
und die beiden Abschnittsdauern so gewählt sind, dass der
Spannungsimpuls einen gegen den Wert Null gehenden zeitlichen Mittelwert
aufweist.
-
Es
hat sich gezeigt, dass sich bei dieser Form des Spannungsimpuls
das charakteristische zeitliche Verhalten des dreieckförmigen
Stromes am deutlichsten zeigt. Vorteilhafterweise ist der erste
Impulswert positiv und der zweite Impulswert negativ. Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn die zweite Abschnittsdauer länger
als die erste Abschnittsdauer ist. Bei einer längeren zweiten
Abschnittsdauer können weniger durch Rauschen verfälschte
Strommomentanwerte erfasst werden. Der gegen den Wert Null gehende
zeitliche Mittelwert bewirkt den dreieckförmigen Verlauf
des Stroms. Ist die erste Abschnittsdauer halb so groß wie
die zweite Abschnittsdauer, bewirkt dies den alternierenden Stromverlauf.
-
Mit
dem neuen Verfahren kann ein Rotorwinkelwert sowohl dann ermittelt
werden, wenn der Rotor gegenüber dem Stator stillsteht
als auch dann, wenn der Rotor eine Drehbewegung mit einer geringen
Drehzahl ausführt.
-
Wie
bereits ausgeführt, wird vorteilhafterweise derjenige Strom
erfasst, der durch die beiden Statorwicklungen fließt,
an die die alternierende Spannung angelegt wird. Es ist auch denkbar,
für jede Statorwicklung den jeweils durch sie fließenden
Strom zu erfassen. Üblicherweise ist die Summe dieser drei Ströme
Null. Werden alle drei Ströme erfasst, können bspw.
Fehlfunktionen festgestellt werden.
-
Vorzugsweise
weist die alternierende Spannung eine definierte Anzahl von Spannungsimpulsen auf.
Diese Spannung hat den Charakter eines zeitlich begrenzten Testsignals.
-
Diese
Maßnahme besitzt den Vorteil, dass einerseits eine genügend
große Anzahl von Strommomentanwerten zur Verfügung
steht, andererseits aber der für deren Auswer ten benötigte
Rechenaufwand sich in Grenzen hält. Der Stromflächenwert kann
zuverlässig ermittelt werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit
den Abweichungswert durch Mittelwertbildung zu ermitteln. Hierzu
werden für mehrere Stromimpulspaare die Abweichungswerte ermittelt
und anschließend aus diesen ein Mittelwert gebildet. Zudem
ermöglicht diese Maßnahme, beim Auswerten der
Strommomentanwerte an diese Situation angepasste und somit optimierte
Maßnahmen einzusetzen, wodurch sich der Rotorwinkelwert
besonders zuverlässig ermitteln lässt. Es hat
sich gezeigt, dass mit einer alternierenden Spannung, die 16 Spannungsimpulse
aufweist, besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
-
Alternativ
kann es sich bei der alternierenden Spannung auch um eine in einer
definierten zeitlichen Reihenfolge an die Statorwicklung angelegte Betriebsspannung
der elektrischen Maschine handeln.
-
Die
Bezugnahme in den vorstehenden Ausführungen auf einen bürstenlosen
Gleichstrommotor soll keine einschränkende Wirkung haben.
Das neue Verfahren und die neue Vorrichtung können bei
einem beliebig ausgebildeten elektronisch kommutierten Elektromotor,
eingesetzt werden. Also auch bei einem permanent erregten Synchronmotor
oder bei einen Reluktanzmotor. Ebenso ist der Einsatz bei einem
elektrischen Generator denkbar. Durch entsprechende Analogieüberlegungen
kann das Ausführungsbeispiel auch auf einen als Generator
ausgebildete elektrische Maschine übertragen werden.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der
neuen Vorrichtung in Verbindung mit einer zu betreibenden elektrischen
Maschine,
-
2 eine
schematische Darstellung der in einer elektronisch kommutierten
Maschine enthaltenen Statorwicklungen,
-
3 einen
Zeitverlauf einer für die Versorgung der elektrischen Maschine
vorgesehenen Spannungsquelle,
-
4 einen
Zeitverlauf von an verschiedenen Statorwicklungspaaren angelegten
Spannungen,
-
5 einen
Zeitverlauf von in unterschiedlichen Statorwicklungen induzierten
Spannungen,
-
6 einen
Zeitverlauf von in den Statorwicklungen fließenden Strömen,
-
7 einen
Zeitverlauf einer alternierenden Spannung in einer ersten Ausführungsform,
die an ein Statorwicklungspaar angelegt ist,
-
8 einen
Zeitverlauf eines Stromes, der bei einer ersten Rotorposition durch
das Statorwicklungspaar fließt, an dem die alternierende
Spannung angelegt ist,
-
9 einen
Zeitverlauf eines Stromes, der bei einer zweiten Rotorposition durch
das Statorwicklungspaar fließt,
-
10 einen
Zeitverlauf einer alternierenden Spannung in einer zweiten Ausführungsform,
die an ein Statorwicklungspaar angelegt ist,
-
11 einen
Zeitverlauf eines Stromes, der bei einem ersten Rotorwinkel durch
das Statorwicklungspaar fließt, an den die alternierende
Spannung angelegt ist,
-
12 einen
Zeitverlauf eines Stromes, der bei einem zweiten Rotorwinkel durch
das Statorwicklungspaar fließt,
-
13 ein
Diagramm mit in Abhängigkeit des Rotorwinkels dargestellten
Kurvenverläufen, und
-
14 ein
vereinfachtes Flussdiagramm zur Erläuterung des neuen Verfahrens.
-
In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
-
Mit
der Vorrichtung 10 wird eine elektrische Maschine 12 betrieben.
Bei der elektrischen Maschine 12 handelt es sich um einen
zur elektronischen Kommutierung vorgesehenen bzw. elektronisch kommutierten
Elektromotor, vorzugsweise um einen bürstenlosen Gleichstrommotor
(BLDC – brushless DC motor). Die elektrische Maschine 12 weist
drei Statorwicklungen auf, nämlich eine mit der Bezugsziffer 14 bezeichnete
Statorwicklung A, eine mit der Bezugsziffer 16 bezeichnete
Statorwicklung B und eine mit der Bezugsziffer 18 bezeichnete
Statorwicklung C. Ferner weist die elektrische Maschine 12 einen
Rotor 20 auf. Der Rotor 20 ist als Permanentmagnet
ausgeführt, der einen Nordpol und einen Südpol aufweist,
wobei der Nordpol durch eine Pfeilspitze 22 gekennzeichnet
ist. Der Rotor 20 ist drehbar um eine aus der Zeichenebene
heraustretende Achse 24 gelagert. Aufgrund der Drehbewegung
weist der Rotor 20 einen Rotorwinkel φ auf, wobei
der Rotorwinkel φ einen Wert zwischen 0° und 360° einnehmen
kann. Im Rahmen des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist
der Rotorwinkel φ als derjenige Winkel definiert, um den
der Nordpol des Rotors 20 gegenüber der Vertikalen
ausgelenkt ist. Dies soll keine einschränkende Wirkung
haben. Beispielsweise kann bei der Definition des Rotorwinkels φ auch
Bezug auf den Südpol des Rotors 20 oder die Horizontale
genommen werden.
-
Für
die Bestimmung des Rotorwinkels φ ist die Kenntnis der
Rotorpolarität erforderlich. Diese ist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel durch die Ausrichtung des Nordpols
definiert. Ohne Kenntnis der Rotorpolarität kann lediglich
die Rotorlage bestimmt werden. Mit anderen Worten: ohne Kenntnis
der Rotorpolarität kann der Rotorwinkel φ nicht
eindeutig, sondern nur zweideutig bestimmt werden. Mit der Vorrichtung 10 kann
der Rotorwinkel φ eindeutig bestimmt werden. Und zwar unabhängig
davon, ob der Rotor 20 in Bezug auf die Statorwicklungen 12, 16, 18 stillsteht
oder sich relativ zu diesen dreht.
-
Die
Vorrichtung 10 weist eine Steuereinheit 26 auf,
mit der eine Schalteinheit 28 angesteuert wird. Die Schalteinheit 28 besteht
bspw. aus drei Halbbrücken, die jeweils aus zwei Schalttransistoren aufgebaut
sind. Bei den Schalttransistoren kann es sich bspw. um Bipolartransistoren
oder um MOSFET-Transistoren handeln. Über die Schalteinheit 28 wird
eine von einer Spannungsquelle 30 bereitgestellte Versorgungsspannung
an die Statorwicklungen 14, 16, 18 angelegt.
Die Statorwicklungen 14, 16, 18 sind über
Leitungen 32, 34, 36 an die Schalteinheit 28 angeschlossen.
Durch entsprechende Ansteuerung der Schalteinheit 28 kann
an jede der Statorwicklungen 14, 16, 18 sowohl
eine positive als auch eine negative Spannung angelegt werden.
-
Eine
an eine Statorwicklung angelegte Spannung bewirkt einen Stromfluss
durch diese Statorwicklung. Wird bspw. durch entsprechende Ansteuerung
der Schalteinheit 28 die Versorgungsspannung an die Statorwicklung
A angelegt, so fließt durch diese Statorwicklung ein Strom,
der ihr ausgehend von der Spannungsquelle 30 über
die Leitung 32 zugeführt wird. In entsprechender
Weise wird der Statorwicklung B ein Strom über die Leitung 34 und
der Statorwicklung C ein Strom über die Leitung 36 zugeführt.
-
Die
Vorrichtung 10 weist eine Erfassungseinheit 38 auf,
mit der Strommomentanwerte eines Stromsignals erfasst werden. Bspw.
desjenigen Stromsignals, welches den Strom repräsentiert,
der durch die Statorwicklung A und somit die Leitung 32 fliegt.
Hierzu umfasst die Erfassungseinheit 38 bspw. einen sog.
Shunt-Widerstand, der in der Leitung 32 angeordnet ist.
Der durch die Leitung 32 fließende Strom erzeugt
an dem Shunt-Widerstand einen dem Strom proportionalen Spannungsabfall.
Basierend auf dem linearen Zusammenhang zwischen Spannung und Strom
liegt somit aufgrund des Spannungsabfalls ein Stromsignal vor, welches
den durch die Statorwicklung A fließenden Strom repräsentiert. Dieses
Stromsignal besteht aus einer zeitlichen Abfolge von Strommomentanwerten 40,
die sowohl einer ersten Auswerteeinheit 42 als auch einer
zweiten Auswerteeinheit 44 zugeführt werden. Der
Wert des Shunt-Widerstandes sei hierbei bekannt. In entsprechender
Weise ist auch in den Leitungen 34, 36 jeweils
ein Shunt-Widerstand angeordnet. Somit können mit der Erfassungseinheit 38 auch
Strommomentanwerte erfasst werden, die den durch die Statorwicklung
B fließenden Strom oder den durch die Statorwicklung C
fließenden Strom repräsentieren.
-
Zu
der Erfassung der Strommomentanwerte mittels der Erfassungseinheit 38 gibt
es Alternativen. Die Strommomentanwerte können auch ausgehend von
demjenigen Strom ermittelt werden, der in einer der Zuleitungen
fließt, über die die Spannungsquelle 30 an
die Schalteinheit 28 angeschlossen ist. Da die Schaltzustände
der Schalteinheit 28 bekannt sind, können die
Strommomentanwerte, die für eine der beiden Zuleitungen
erfasst werden, derjenigen Statorwicklung oder demjenigen Statorwicklungspaar zugeordnet
werden, an der oder an das die alternierende Spannung angelegt ist.
In diesem Fall wird nur ein Shunt-Widerstand benötigt.
Alternativ können die Strommomentanwerte auch an den Schalttransistoren
der Schalteinheit 28 erfasst werden. In diesem Fall kann
zusätzlich festgestellt werden, ob ein Fehlstrom aufgrund
Kurzschluss auftritt.
-
In
der ersten Auswerteeinheit 42 werden in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte 40 ein erster Kenngrößenwert
und ein zweiter Kenngrößenwert einer Stromverlaufskenngröße
ermittelt, wobei die Stromverlaufskenngröße das
zeitliche Verhalten eines durch eine Statorwicklung fließenden
Stromes charakterisiert. Bei der Stromverlaufskenngröße kann
es sich bspw. um eine Amplitude und somit bei den beiden Kenngrößenwerten
um Amplitudenwerte handeln. In der ersten Auswerteeinheit 42 wird
ein Abweichungswert 46 ermittelt, der eine zwischen dem
ersten Kenngrößenwert und dem zweiten Kenngrößenwert
vorhandene Abweichung repräsentiert. Der Abweichungswert 46 wird
einer Vergleichseinheit 48 zugeführt. Bei dem
Abwei chungswert 46 kann es sich bspw. um eine zwischen
den beiden Kenngrößenwerten vorliegende Differenz
oder um einen aus den beiden Kenngrößenwerten
gebildeten Quotienten handeln. Der Rotorwinkelwert 52 wird
in Abhängigkeit des Abweichungswertes 46 und somit
in Abhängigkeit des ersten und des zweiten Kenngrößenwertes
ermittelt.
-
In
der zweiten Auswerteeinheit 44 wird in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte 40 ein Stromflächenwert 50 ermittelt,
der der Vergleichseinheit 48 zugeführt wird. Der
Stromflächenwert 50 charakterisiert ein zeitliches
Integral, welches für einen durch eine Statorwicklung fließenden
Strom gebildet wird. Das zeitliche Integral kann bspw. durch Aufsummieren
der einzelnen Strommomentanwerte 40 ermittelt werden. In
der Vergleichseinheit 48 wird ein Rotorwinkelwert 52 in
Abhängigkeit des Abweichungswertes 46 und des
Stromflächenwertes 50 ermittelt. Hierzu wird der
Abweichungswert 46 mit einer Anzahl von Abweichungsvergleichswerten 54 und
der Stromflächenwert 50 mit einer Anzahl von Flächenvergleichswerten 56 verglichen.
Für eine beliebige Anzahl von Rotorwinkelwerten sind die
jeweils zugehörigen Abweichungsvergleichswerte 54 und
die jeweils zugehörigen Flächenvergleichswerte 56 in
einem Speicher 58 abgespeichert. Diese Vergleichswerte
werden im Vorfeld bspw. durch Versuchsmessungen ermittelt, die mit
der Vorrichtung 10 und der elektrischen Maschine 12 durchgeführt
werden. Alternativ können die Vergleichswerte auch im Betrieb
der elektrischen Maschine 12, im Sinne eines selbstlernenden
Systems ermittelt werden. Der Rotorwinkelwert 52 wird der
Steuereinheit 26 zugeführt, und kann somit beim
Betreiben der elektrischen Maschine 12 berücksichtigt
werden.
-
Bei
den Einheiten 42, 44, 48 kann es sich
jeweils entweder um strukturell oder funktionell ausgebildete Einheiten
handeln. Diese Einheiten und weitere in 1 dargestellte
Einheiten können jeweils eigenständig ausgeführt
sein oder teilweise zu einem Verbund zusammengefasst sein.
-
In
der Vergleichseinheit 48 wird der Rotorwinkelwert 52 in
Abhängigkeit von dem Abweichungswert 46 und dem
Stromflächenwert 50 ermittelt. Es sind deshalb
zwei Werte erforderlich, da der Stromflächenwert 50 die
Rotorlage des Rotors 20 charakterisiert und somit allein
unter Verwendung des Stromflächenwertes 50 der
Rotorwinkel φ nicht eindeutig, sondern lediglich zweideutig
ermittelt werden kann. Der Abweichungswert 46 charakterisiert die
Rotorpolarität. Durch Kombination der beiden Werte kann
somit der Rotorwinkel φ eindeutig ermittelt werden. Dabei
reicht es aus, wenn der Abweichungswert 46 die Rotorpolarität
qualitativ charakterisiert. Hierzu kann bspw. das Vorzeichen des
Abweichungswertes 46 ausgewertet werden. In diesem Fall muss
der Abweichungswert 46 in keiner allzu hohen Güte
vorliegen. Liegt der Abweichungswert 46 dagegen mit einer
sehr hohen vor, kann der Rotorwinkelwert 52 allein in Abhängigkeit
des Abweichungswerts 46 ermittelt werden, da in diesem
Fall der Abweichungswert 46 die Rotorpolarität
quantitativ charakterisiert. In diesem Fall kann auf die Zusatzinformation,
die durch den Stromflächenwert 50 bereitgestellt wird,
verzichtet werden. Aus Gründen der erhöhten, verbesserten
Zuverlässigkeit können in diesem Fall aber auch
beide Werte ausgewertet werden.
-
Bei
der Spannungsquelle 30 handelt es sich um eine Gleichspannungsquelle,
die eine im Wesentlichen konstante elektrische Spannung liefert.
Die Spannungsquelle 30 kann bspw. als Batterie ausgeführt
sein. Bei der Spannungsquelle 30 kann es sich um diejenige
Spannungsquelle handeln, die für das Betreiben der elektrischen
Maschine 12 ohnehin vorgesehen ist. Dies ermöglicht
einen kompakten und somit einfachen und kostengünstigen
Aufbau der neuen Vorrichtung 10.
-
Mit
der Vorrichtung 10 kann der Rotorwinkelwert 52 unabhängig
davon, ob der Rotor 20 gegenüber den Statorwicklungen 14, 16, 18 stillsteht
oder sich relativ zu diesen bewegt, ermittelt werden. Somit kann
die Vorrichtung 10 ausgehend von einem Stillstand über
einen Hochfahr- bzw. Anfahrvorgang bis hin zum gewöhnlichen
Betriebsmodus der elektrischen Maschine 12 zum Ermitteln
eines Rotorwinkelwertes 52 eingesetzt werden. Es ist aber
auch denkbar, mit der Vorrichtung 10 den Rotorwinkelwert 52 lediglich
im Anfahrvorgang bis zu einer bestimmten Drehzahl des Rotors 20 zu
ermitteln und danach auf ein anderes, bspw. spannungsbasiertes Verfahren zur
Ermittlung des Rotorwinkelwertes überzuwechseln.
-
Es
sind noch weitere, in 1 nicht dargestellte Verschaltungen
denkbar. Es kann bspw. eine Verbindung zwischen der Steuereinheit 26 und
dem Speicher 58 vorgesehen sein. Ausgehend von einer in
der Steuereinheit 26 ermittelbaren Abweichung, bspw. zwischen
einem angenommenen Rotorwinkelwert, der der Ansteuerung der Schalteinheit 28 zugrunde
liegt, und dem ermittelten Rotorwinkelwert 52, kann eine
Anpassung der in dem Speicher abgelegten Vergleichswerte 54, 56 vorgenommen
werden. Bspw. beim vorstehend erwähnten „Erlernen” der
Vergleichwerte. Ferner können den beiden Auswerteeinheiten 42, 44 jeweils
die Signale zugeführt werden, mit der die Steuereinheit 26 die
Schalteinheit 28 ansteuert. Dadurch kann sichergestellt
werden, dass in den beiden Auswerteeinheiten 42, 44 die Auswertungen
jeweils mit dem Anlegen der alternierenden Spannung vollkommen synchronisiert
sind.
-
Der
Controller 26 kann über 140 auch den Speicher 58 beschreiben,
denn 26 kennt ja die Abweichung der aktuellen ”Induktivität” von
der erwarteten und so kann der Speicherinhalt auch während des
Betriebes geändert werden.
-
Die
Verbindung 141 sorgt noch dafür, dass die Einheiten 42 und 44 den
Zustand des Systems kennt und so die Auswertung auch zum richtigen Zeitpunkt
machen. Glaube, diese Verbindung fehlt noch.
-
In 2 sind
in einer schematischen Darstellung die Statorwicklung A, die Statorwicklung
B und die Statorwicklung C dargestellt. Die Statorwicklungen 14, 16, 18 sind
in einem Sternenpunkt 70 zusammengeschaltet. Über
freie Anschlüsse 72, 74, 76 können
Spannungen zur Kommutierung angelegt werden. Beispielsweise ist
zwischen den freien Anschlüssen 72, 74 eine
Spannung UAB an die beiden Statorwicklungen
A, B angelegt. Die dadurch hervorgerufene bzw. damit verbundene
Stromänderung bewirkt einen durch diese beiden Statorwicklungen
fließenden Strom IAB, mit sich
zeitlich ändernden Momentanwerten. Bei geeigneter Wahl
der angelegten Spannung UAB und entsprechender
Auswertung kann aus dem Strom IAB der Rotorwinkelwert 52 ermittelt werden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird auf die
Darstellung des Rotors 20 verzichtet.
-
Durch
die symmetrische Kopplung der Spannung UAB wird
durch einen sich in der Statorwicklung C ergebenden, sich ändernden
Fluss in dieser eine Spannung UindC induziert.
Ist die Statorwicklung C keinem Stromkreis zugeordnet, hat diese
Spannung keinen Stromfluss zur Folge. Es ist aber auch denkbar, dies
Statorwicklung C einem Stromkreis zuzuordnen. Aus dem dann fließenden
Strom kann ebenfalls der Rotorwinkel ermittelt werden.
-
Werden
zumindest zwei verschiedene Statorwicklungspaare nacheinander entsprechend
mit einer alternierenden Spannung beschaltet, und die jeweils durch
die Statorwicklungspaare fließenden Ströme erfasst
und ausgewertet, so erhält man für jedes Statorwicklungspaar
den für die Ermittlung des Rotorwinkelwertes 52 benötigten
Abweichungswert 46 und Stromflächenwert 50.
Im Fall von dynamisch erregten Maschinen ist beim Durchführen
der Messungen im Allgemeinen eine Spannung anzulegen, um ein definiertes
Magnetfeld zu erzeugen, da sonst keine definierte Rotorposition
vorliegt.
-
In 3 ist
der zeitliche Verlauf einer von der Spannungsquelle 30 bereitgestellten
Versorgungsspannung Uvers dargestellt. Es
handelt sich um eine Gleichspannung mit dem Wert UV.
-
In 4 ist
der zeitliche Verlauf der an die Statorwicklungen 14, 16, 18 angelegten
Spannungen Uij dargestellt. Dieser zeitliche
Verlauf ergibt sich durch entsprechende Ansteuerung der Schalteinheit 28.
Die einzelnen Spannungen Uij weisen eine
Amplitude UV auf, die dem Wert der Versorgungsspannung
Uvers entspricht. Durch eine entsprechende
Einspeisung der von der Spannungsquelle 30 bereitgestellten
Versorgungsspannung kann aber auch erreicht werden, dass die Amplitude
der Spannungen Uij den UV/2
aufweist.
-
In
einem ersten, durch zwei Zeitpunkte t0 und t2 definierten Zeitabschnitt ist die Versorgungsspannung
Uvers an die beiden Statorwicklungen 14, 16 angelegt.
Die Schalteinheit 28 wird dabei so angesteuert, dass sich
der mit UAB bezeichnete alternie rende Spannungsverlauf
ergibt. In einem zweiten durch zwei Zeitpunkte t2 und
t4 definierten Zeitabschnitt ist die Versorgungsspannung
Uvers an die beiden Statorwicklungen 16, 18 angelegt.
Die Schalteinheit 28 wird dabei so angesteuert, dass sich
der mit UBC bezeichnete alternierende Spannungsverlauf
ergibt. In einem dritten, durch zwei Zeitpunkte t4 und
t6 definierten Zeitabschnitt ist die Versorgungsspannung
Uvers an die beiden Statorwicklungen 18, 14 angelegt.
Die Schalteinheit 28 wird dabei so angesteuert, dass sich der
mit UCA bezeichnete alternierende Spannungsverlauf
ergibt. Anschließend an den dritten Zeitabschnitt wird
die Versorgungsspannung Uvers erneut entsprechend
dem ersten Zeitabschnitt an die beiden Statorwicklungen 14, 16 angelegt.
Die Schalteinheit 28 wird somit so angesteuert, dass zeitlich
nacheinander an verschiedenen Statorwicklungspaaren jeweils eine
alternierende Spannung anliegt. Die Schalteinheit 28 kann
auch so angesteuert werden, dass die an den Statorwicklungspaaren
jeweils angelegte alternierende Spannung anstelle des in 4 dargestellten
einen Vorzeichenwechsel zeitlich nacheinander mehrere Vorzeichenwechsel
aufweist. Dies hat entsprechende Auswirkungen auf die in den noch zu
beschreibenden 5 und 6 dargestellten Verläufe.
-
5 zeigt
den zeitlichen Verlauf von induzierten Spannungen Uindi,
die in denjenigen Statorwicklungen induziert werden, an denen die
alternierende Spannung nicht angelegt ist. So ist in dem ersten
Zeitabschnitt die induzierte Spannung UindC,
in dem zweiten Zeitabschnitt die induzierte Spannung UindA und
in dem dritten Zeitabschnitt die induzierte Spannung UindB dargestellt.
Die induzierten Spannungen Uindi können
an dem jeweiligen freien Anschluss 72, 74, 76 bspw.
gegenüber Masse gemessen werden. Zu Zeitpunkten t1, t3, t5 ergeben
sich Spannungssprünge ΔUindi,
die von dem Vorzeichenwechsel in der an die jeweiligen Statorwicklungspaare
angelegten alternierenden Spannung herrühren. Die jeweilige
Statorwicklung, in der die Spannung Uindi induziert wird,
ist üblicherweise offen, d. h. keinem Stromkreis zugeordnet.
Wird die elektrische Maschine 12 allerdings so betrieben,
dass alle Statorwicklungen 14, 16, 18 in
den Stromkreis eingeschlossen sind, so wird die jeweilige induzierte
Spannung Uindi durch weitere Induktionsspannungen
infolge eintretender Stromänderungen ausgeglichen.
-
6 zeigt
den zeitlichen Verlauf von Strömen Iij.
Es handelt sich hierbei jeweils um denjenigen Strom, der durch dasjenige
Statorwicklungspaar fließt, an welches die alternierende
Spannung angelegt wird. In dem ersten Zeitabschnitt fließt
der Strom IAB durch die beiden Statorwicklungen 14, 16.
In dem zweiten Zeitabschnitt fließt der Strom IBC durch die beiden Statorwicklungen 16, 18.
In dem dritten Zeitabschnitt fließt der Strom ICA durch die beiden Statorwicklungen 18, 14.
Die Ströme Iij zeigen einen dreieckförmigen
zeitlichen Verlauf. Sich zeitlich wiederholende alternierende Spannungen
Uij, wie diese in 4 dargestellt
sind, vorausgesetzt, hätte dieser Stromverlauf zur Folge,
dass das für den jeweiligen Strom Iij gebildete
zeitliche Integral einen von Null verschiedenen, zunehmenden Wert
aufweisen würde. Es würde sich somit ein von Null
verschiedener mittlerer Strom einstellen, der zu einer gerichteten Kraftwirkung
führt. Diese Kraftwirkung und die damit verbundene Drehbewegung
des Rotors soll bei der Ermittlung des Rotorwinkels vermieden werden.
Dies wird dadurch erreicht, dass die an die Statorwicklungspaare
angelegte alternierende Spannung einen vorteilhaften Verlauf aufweist.
Zu den Zeitpunkten t1, t3,
t5 ändert sich der Gradient des
jeweiligen Stromes Iij.
-
7 zeigt
den zeitlichen Verlauf einer alternierenden Spannung UAB,
die an das aus den Statorwicklungen 14, 16 bestehende
Statorwicklungspaar angelegt ist. Die Betrachtung dieses Statorwicklungspaares
soll keine einschränkende Wirkung haben. Die nachfolgenden
Betrachtungen gelten aus Symmetriegründen in entsprechender
Weise auch für das aus den Statorwicklungen 16, 18 gebildete Statorwicklungspaar
und somit die Spannung UBC und das aus den
Statorwicklungen 18, 14 gebildete Statorwicklungspaar
und somit die Spannung UCA.
-
Die
alternierende Spannung UAB hat einen rechteckförmigen
Verlauf und weist eine Vielzahl von Spannungsimpulsen 90 auf.
Der rechteckförmige Verlauf hat den Vorteil, dass das Spannungssignal Abschnitte
konstanter Spannung aufweist, was dazu führt, dass der
durch das Statorwicklungspaar fließende Strom IAB abschnittsweise linear ansteigt. Dies ermöglicht
eine besonders einfache Auswertung des Stromes. Die Ansteuerung
eines bürstenlosen Gleichstrommotors mit einer rechteckförmigen
Spannung wird als Blockkommutierung bezeichnet.
-
In 7 sind
für die alternierende Spannung UAB drei
Spannungsimpulse dargestellt. Ein erster Spannungsimpuls 92 mit
einer ersten Impulsdauer, die durch Zeitpunkte t7 und
t11 definiert ist. Ein zweiter Spannungsimpuls 94 mit
einer zweiten Impulsdauer, die durch Zeitpunkte t11 und
t15 definiert ist. Ein dritter Spannungsimpuls 96 mit
einer dritten Impulsdauer, die durch Zeitpunkte t15 und
t19 definiert ist. Die Impulsdauer sollen
im Wesentlichen denselben Wert aufweisen. Für die in 7 dargestellte
alternierende Spannung UAB wird angenommen,
dass diese vor dem Zeitpunkt t7 den Wert
Null aufweist. Dies führt dazu, dass die in den 8 und 9 dargestellten und
noch zu beschreibenden Ströme IAB vor
dem Zeitpunkt t7 ebenfalls den Wert Null
aufweisen. In 7 ist der weitere zeitliche
Verlauf der Spannung UAB nach dem Zeitpunkt
t20 offen gelassen. Entsprechendes gilt
auch für die 8 und 9 dargestellten
Ströme IAB. Vorteilhafterweise
weist die alternierende Spannung UAB eine
ganze Anzahl des in 7 dargestellten Spannungsimpulses 92 und
zusätzlich einen halben Spannungsimpuls auf. Die alternierende
Spannung würde demzufolge bspw. beginnend mit dem Zeitpunkt
t7 zum Zeitpunkt t13 oder
zum Zeitpunkt t17 oder zu einem entsprechend
späteren Zeitpunkt enden. Ein abschließender halber
Spannungsimpuls führt dazu, dass der Strom IAB zum
Ende der alternierenden Spannung UAB ebenfalls
den Wert Null aufweist.
-
Jeder
der Spannungsimpulse 92, 94, 96 weist
drei rechteckförmige Abschnitte auf. Nachfolgend wird der
erste Spannungsimpuls 92 betrachtet. Die Ausführungen
gelten entsprechend auch für alle anderen in der alternierenden
Spannung UAB enthaltenen Spannungsimpulse.
Der erste Spannungsimpuls 92 weist einen ersten Impulsabschnitt 98 mit
einem ersten Impulswert UV und einer ersten
Abschnittsdauer, die durch Zeitpunkte t7 und
t8 definiert ist, auf. Einen zweiten Impulsabschnitt 100 mit
einem zweiten Impulswert –UV und
einer zweiten Abschnittsdauer, die durch Zeitpunkte t8 und
t10 definiert ist. Einen dritten Impulsabschnitt 102 mit
einem dritten Impulswert UV und einer dritten
Abschnittsdauer, die durch Zeitpunkte t10 und
t12 definiert ist. Dabei soll gelten, dass
der erste Impulswert und der dritte Impulswert identisch sind und
die erste Abschnittsdauer und die dritte Abschnittsdauer identisch
sind. Ferner soll gelten, dass der Impulswert und die Abschnittsdauer
für den ersten und den dritten Impulsabschnitt 98, 102 einerseits
und der Impulswert und die Abschnittsdauer für den zweiten
Impulsabschnitt 100 andererseits so gewählt sind,
dass der erste Spannungsimpuls 92 einen gegen den Wert
Null gehenden zeitlichen Mittelwert aufweist. Da dieses für
alle in der alternierenden Spannung UAB enthaltenen Spannungsimpulse
gelten soll, weist die alternierende Spannung UAB insgesamt
einen gegen den Wert Null gehenden zeitlichen Mittelwert auf. In
Versuchen hat sich gezeigt, dass mit alternierenden Spannungen,
die aus 16 Spannungsimpulsen bestehen, die besten Ergebnisse erzielt
werden.
-
In 8 ist
der zeitliche Verlauf eines Stromes IAB dargestellt,
der durch das aus den beiden Statorwicklungen 14, 16 gebildete
Statorwicklungspaar fließt. Der Rotor 20 soll
dabei einen ersten Rotorwinkel φ1 aufweisen.
Wie die Darstellung in 8 zeigt, weist der Strom IAB ein sich zeitlich wiederholendes Verhalten
auf. Er besteht aus einer Vielzahl von Stromimpulsen, von denen
nachfolgend ein erster Stromimpuls 104 betrachtet wird.
Der erste Stromimpuls 104 weist eine Stromimpulsdauer auf,
die durch Zeitpunkte t8 und t16 definiert
ist. Diese Stromimpulsdauer ist doppelt so lang wie die Impulsdauer
der Spannungsimpulse 92, 94, 96. Ferner
wird der erste Stromimpuls 104 durch zwei unterschiedlich große
Amplitudenwerte charakterisiert, einen ersten Amplitudenwert IAB1 und einen zweiten Amplitudenwert IAB2, wobei der erste Amplitudenwert kleiner
als der zweite Amplitudenwert ist. Ein die zwischen diesen beiden
Amplitudenwerten vorhandene Abweichung repräsentierender
Abweichungswert 46 ist charakteristisch und somit ein Maß für
den Rotorwinkel φ1. Die beiden
Amplitudenwerte IAB1 und IAB2 lassen
sich bspw. durch eine Maximalwertermittlung bestimmen.
-
Es
kann aber auch eine Flächenbetrachtung angestellt werden.
Ein dem ersten Amplitudenwert IAB1 zugeordnetes
Dreieck, bspw. das dem Zeitpunkt t8 zugeordnete
erste Dreieck 106, weist einen ersten Dreieckflächenwert
F1 auf. Ein dem zweiten Amplitudenwert IAB2 zugeordnetes Dreieck, bspw. das dem Zeitpunkt
t12 zugeordnete zweite Dreieck 108,
weist einen zweiten Dreieckflächenwert F2 auf.
Wie der Darstellung in 8 zu entnehmen ist, ist der
zweite Dreieckflächenwert F2 größer
als der erste Dreieckflächenwert F1.
Folglich ist auch ein Abweichungswert 46, der die zwischen
den beiden Dreieckflächenwerten vorhandene Abweichung repräsentiert,
charakteris tisch und somit ein Maß für den Rotorwinkel φ1. Die beiden Dreieckflächenwerte
F1 und F2 lassen sich
bspw. durch Bildung des jeweiligen zeitlichen Integrals, insbesondere
durch Summenbildung, ermitteln.
-
Es
kann aber auch eine Steigungsbetrachtung angestellt werden. Wie
der Darstellung in 8 zu entnehmen ist, weisen die
beiden in dem ersten Stromimpuls 104 enthaltenen fallenden
Stromflanken unterschiedliche Steigungen auf. Eine erste Stromflanke 110 ist
durch die Zeitpunkte t8 und t10 definiert und
weist einen ersten Steigungswert S1 auf.
Eine zweite Stromflanke 112 ist durch die Zeitpunkte t12 und t14 definiert
und weist einen zweiten Steigungswert S2 auf.
Folglich ist auch ein Abweichungswert 46, der die zwischen
den beiden Steigungswerten vorhandene Abweichung repräsentiert,
charakteristisch und somit ein Maß für den Rotorwinkel φ1. Die Steigungswerte S1 und
S2 lassen sich unter Verwendung von Differentialquotienten
ermitteln, wobei für jede der beiden Stromflanken 110, 112 der
jeweilige Steigungswert auch durch Mittelwertbildung aus mehreren
Differentialquotienten ermittelt werden kann.
-
Die
Abweichungswerte werden bspw. durch Differenzbildung ermittelt.
Hierbei wird bspw. der dem zweiten Dreieck 108 zugeordnete
zweite Amplitudenwert IAB2 von dem ersten
Amplitudenwert IAB1, der dem ersten Dreieck 106 zugeordnet
ist, abgezogen. Entsprechendes gilt für die Dreieckflächenwerte
F1, F2 und die Steigungswerte
S1, S2.
-
In 9 ist
der zeitliche Verlauf eines Stromes IAB dargestellt,
der ebenfalls durch das Statorwicklungspaar fließt, welches
aus den beiden Statorwicklungen 14, 16 besteht.
Allerdings nimmt in diesem Fall der Rotor 20 einen Rotorwinkel 92 ein,
für den φ2 = φ1 + 180° gilt.
-
Wie 9 zu
entnehmen ist, wird auch für den Strom, der bei dem Rotorwinkel φ2 fließt, dessen zeitliches Verhalten
durch die beiden Amplitudenwerte IAB1 und
IAB2 charakterisiert. Allerdings mit dem
Unterschied, dass in dem ersten Stromimpuls 104' zunächst
der zweite Amplitudenwert IAB2 und anschließend
der erste Amplitudenwert IAB1 auftritt.
In entsprechender Weise wird das zeitliche Verhalten des Stromes
IAB auch durch die beiden Dreieckflächenwerte
F1 und F2 sowie
durch die beiden Steigungswerte S1 und S2 charakterisiert. Allerdings mit folgendem
Unterschied: ein dem Zeitpunkt t8 zugeordnetes erstes
Dreieck 106' weist im Wesentlichen den zweiten Dreieckflächenwert
F2 auf. Ein dem Zeitpunkt 112 zugeordnetes
zweites Dreieck 108' weist im Wesentlichen den ersten Dreieckflächenwert
F1 auf. Eine erste Stromflanke 110' weist
den ersten Steigungswert S2 auf. Eine zweite
Stromflanke 112' weist den ersten Steigungswert S1 auf. Auch in diesem Fall können
Abweichungswerte ermittelt werden, wobei die dem zweiten Dreieck 108' zugeordneten
Werte von den Werten, die dem ersten Dreieck 106' zugeordnet
sind, abgezogen werden. Somit ergeben sich dieselben Beträge,
wie für den in 8 dargestellten Stromverlauf,
allerdings mit anderem Vorzeichen.
-
Insgesamt
kann somit ein Rotorwinkelwert 52 in Abhängigkeit
eines Abweichungswertes 46, die die Abweichung zwischen
zwei Kenngrößenwerten repräsentiert,
eindeutig ermittelt werden. Die Abweichungswerte können
auch durch Mittelwertbildung für mehrere Dreieckpaare,
die jeweils ein dem ersten Dreieck 106, 106' entsprechendes
Dreieck und ein dem zweiten Dreieck 108, 108' entsprechendes
Dreieck aufweisen, gebildet werden. Wobei nach vorheriger Betragsbildung
auch Dreiecke mit negativen Strommomentanwerten berücksichtigt
werden.
-
Ergänzend
zu dem Abweichungswert 46 kann auch ein Stromflächenwert 50 in
Abhängigkeit der Strommomentanwerte ermittelt werden, wobei der
Stromflächenwert 50 das zeitliche Integral des Stromes
IAB charakterisiert. Dabei wird das zeitliche Integral
für die Beträge der Strommomentanwerte gebildet.
Das zeitliche Integral repräsentiert somit die Fläche
des Stromsignals. Das zeitliche Integral kann bspw. durch Summenbildung über
die Beträge der einzelnen Strommomentanwerte gebildet werden. Vorzugsweise
wird das zeitliche Integral über eine Vielzahl von Stromimpulsen
gebildet. Durch Berücksichtigung des Abweichungswertes 46 und
des Stromflächenwertes 50, lässt sich
der Rotorwinkelwert 52 zuverlässig ermitteln.
-
Wie
die vorstehenden Ausführungen zeigen, kann in Abhängigkeit
zweier Kenngrößenwerte einer Stromverlaufkenngröße
ein Rotorwinkelwert 52 ermittelt werden. Bei der Stromverlaufskenngröße kann
es sich um eine Amplitude IAmp, eine Fläche
F, oder eine Steigung S handeln. Wie der Darstellung in 8 und 9 zu
entnehmen ist, ist die alternierende Spannung UAB so
gewählt, dass der zeitliche Mittelwert des Stromes IAB gegen den Wert Null geht.
-
Den
Ausführungen zu den 7, 8, 9 ist
zu entnehmen: für die Ermittlung des Abweichungswertes 46 ist
es erforderlich, dass die alternierende Spannung UAB zumindest
einen ersten Spannungsimpuls 92 und einen zweiten Spannungsimpuls 94 aufweist.
-
In 10 ist
eine alternierende Spannung UAB' mit einem
alternativen Verlauf dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine
nicht-symmetrische alternierende Spannung. Die in 10 verwendeten, mit
einem Strich versehenen Bezugsziffern, entsprechen den in 7 verwendeten
Bezugsziffern. In entsprechender Weise gelten die für 7 gemachten
Aussagen auch für 10. Auch
was den zeitlichen Verlauf der alternierenden Spannung UAB' vor dem Zeitpunkt t7 und das Beenden
der alternierenden Spannung mit einem halben Spannungsimpuls angeht.
-
Der
sich für die alternierende Spannung UAB' für
einen Rotorwinkel φ1 ergebende
Strom IAB' ist 11 dargestellt.
Dabei entsprechen die mit zwei Strichen versehenen Bezugsziffern
den in 8 verwendeten entsprechenden Bezugsziffern. Die
Ausführungen zu 8 gelten in entsprechender Weise für 11.
-
Der
sich für die alternierende Spannung UAB' für
einen Rotorwinkel φ2 ergebende
Strom IAB' ist in 12 dargestellt.
Die mit drei Strichen versehenen Bezugsziffern entsprechen dabei
den in 9 verwendeten, mit einem Strich versehenen Bezugsziffern.
Die Ausführungen zu 9 gelten
in entsprechender Weise für 12.
-
Der Übersichtlichkeit
halber wurde sowohl in 11 als auch in 12 auf
die Bezeichnung der einzelnen Zeitpunkte verzichtet.
-
In 13 sind
verschiedene Kurven in Abhängigkeit des Rotorwinkels φ dargestellt.
Die mit DIij bezeichneten Kurven repräsentieren
die sich für unterschiedliche Rotorwinkelwerte 52 ergebenden Stromflächenwerte 50.
Die mit dIij bezeichneten Kurven repräsentieren
die sich für unterschiedliche Rotorwinkelwerte 52 ergebenden
Abweichungswerte 46. Dabei sind die Kurven DIAB und
dIAB dem aus den Statorwicklungen 14, 16 bestehenden
Statorwicklungspaar zugeordnet. Die Kurven DIBC und
dIBC sind dem aus den Statorwicklungen 16, 18 bestehenden Statorwicklungspaar
zugeordnet. Die Kurven DICA und dICA sind dem aus den Statorwicklungen 18, 14 bestehenden
Statorwicklungspaar zugeordnet.
-
Wie
der Darstellung zu entnehmen ist, weisen die Kurven DIij eine
Periode von 180° auf. Somit kann allein unter Verwendung
der Stromflächenwerte der Rotorwinkelwert 52 nicht
eindeutig ermittelt werden. Dagegen weisen die Kurven dIij eine Periode von 360° auf. Somit
kann der Rotorwinkelwert 52 allein unter Verwendung der
Abweichungswerte ermittelt werden. Die in 13 dargestellten
Kurven dIij repräsentieren Abweichungswerten,
die in einer sehr hohen Güte vorliegen. Aus diesem Grund
verlaufen diese Kurven sinusförmig. Weisen die Abweichungswerte
nicht die erforderliche Güte auf, so weichen die Kurven
dIij von dem idealen sinusförmigen
Verlauf ab.
-
Den
idealen sinusförmigen Verlauf vorausgesetzt, kann durch
Bestimmung von zwei Abweichungswerten der Rotorwinkelwert 52 bestimmt
werden. Hierzu wird zeitlich nacheinander eine alternierende Spannung
an zwei Statorwicklungspaare angelegt. Aus Messgenauigkeits- und
Redundanzgründen ist es jedoch besser, den Rotorwinkel
in Abhängigkeit aller drei Abweichungswerte zu bestimmen.
In diesem Fall wird die alternierende Spannung nacheinander an alle
drei Statorwicklungspaare angelegt. Noch besser ist es, wenn sowohl
die drei Abweichungswerte als auch die drei Stromflächenwerte
bestimmt und jeweils untereinander abgeglichen. Aus diesen sechs
Werten lässt sich dann der Rotorwinkel mit sehr hoher Zuverlässigkeit
ermitteln. Bezüglich der Reihenfolge sind viele Variationen
denkbar. So können zunächst die Abweichungswerte
bestimmt werden und danach die Stromflächenwerte. Es ist aber
auch denkbar, paarweise vorzugehen, d. h. bspw. den Abweichungswert
dIAB und den Stromflächenwert DIAS
zu ermitteln. Anschließend werden dann der Abweichungswert
dIBC und der Stromflächenwert DIBC ermittelt. Anschließend danach
werden der Abweichungswert dICA und der
Stromflächenwert DICA ermittelt.
-
Für
die Ermittlung des Rotorwinkelwertes 52 werden die Abweichungswerte 46 mit
einer Anzahl von Abweichungsvergleichswerten 54 verglichen. Die
Stromflächenwerte 50 werden mit einer Anzahl von
Flächenvergleichswerten 56 verglichen. Die Abweichungsvergleichswerte 54 und
die Flächenvergleichswerten 56 sind in dem Speicher 58 abgelegt. Auch
für diese Vergleichswerte gelten die in 13 dargestellten
Kurven.
-
Das
in 14 dargestellte Flussdiagramm zeigt den prinzipiellen
Ablauf des neuen Verfahrens. Gemäß einem Schritt 120 wird
eine alternierende Spannung an wenigstens eine Statorwicklung angelegt.
Im Regelfall wird die alternierende Spannung an ein Statorwicklungspaar
angelegt. Die alternierende Spannung weit eine Vielzahl von Spannungsimpulsen
auf, bspw. zwei Spannungsimpulse. In einem nächsten Schritt 122 werden
Strommomentanwerte eines durch wenigstens eine Statorwicklung fließenden
Stromes erfasst. Vorzugsweise wird der Strom erfasst, der durch
die Statorwicklung fließt, an den die alternierende Spannung
angelegt ist. In einem darauf folgenden Schritt 124 werden
die erfassten Strommomentanwerte ausgewertet. Hierbei wird zumindest
ein erster Kenngrößenwert und ein zweiter Kenngrößenwert
einer Stromverlaufskenngröße in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt. Es wird ein Abweichungswert 46 ermittelt,
der eine zwischen den beiden Kenngrößenwerten
vorhandene Abweichung repräsentiert. Ergänzend
kann ein Stromflächenwert 50 in Abhängigkeit
der Strommomentanwerte ermittelt werden.
-
Um
den Rotorwinkelwert 52 mit einer höheren Zuverlässigkeit
ermitteln zu können, können anschließend
an den Schritt 124 erneut die Schritte 120, 122, 124 ausgeführt
werden. Dabei wird die alternierende Spannung an ein anderes Statorwicklungspaar
angelegt. Vorteilhafterweise werden die Schritte 120, 122, 124 für
sämtliche drei Statorwicklungspaare durchgeführt.
-
In
einem Schritt 126 wird der Rotorwinkelwert 52 zumindest
in Abhängigkeit des Abweichungswertes 46 ermittelt.
Hierzu wird der Abweichungswert 46 mit einer Anzahl von
Abweichungsvergleichswerten 54 verglichen. Zur Erhöhung
der Genauigkeit kann der Rotorwinkelwert 52 zusätzlich in
Abhängigkeit des Stromflächenwertes 50 ermittelt werden.
Hierzu wird der Stromflächenwert 50 mit einer
Anzahl von Flächenvergleichswerten 56 verglichen.
In einem anschließenden Schritt 128 wird der Rotorwinkelwert 52 beim
Betreiben der elektrischen Maschine 12 berücksichtigt.
Befindet sich die elektrische Maschine 12 nach wie vor
im Hochfahrvorgang, kann die vorstehend beschriebene Schrittfolge
beginnend mit dem Schritt 120 erneut ausgeführt
werden. Hat die elektrische Maschine 12 dagegen eine hinreichend
große Drehzahl erreicht, kann die elektrische Maschine 12 im
Normalbetrieb betrieben werden, das nochmalige Ausführen
der vorstehend beschriebenen Schrittfolge ist nicht erforderlich.
-
Mit
dem neuen Verfahren kann der Rotorwinkelwert eindeutig ermittelt
werden, und somit eine elektrische Maschine optimal hochgefahren
werden und anschließend in den Normalbetrieb übergehen. Für
das neue Verfahren können dieselben Komponenten verwendet
werden, die für den Normalbetrieb der elektrischen Maschine
erforderlich sind. Mit dem neuen Verfahren und mit der neuen Vorrichtung
ist die Ermittlung eines Rotorwinkelwertes ohne spezielle Lagersensoren
möglich.
-
Mit
dem neuen Verfahren ist es möglich, unter Verwendung einfacher
Mittel, den Rotorwinkelwert mit einer Genauigkeit von weniger als ±5° zu
ermitteln. Diese Ermittlung kann sehr schnell erfolgen, da alternierende
Spannungen mit einer Frequenz von mehr als 20 kHz, teilweise sogar
mehr als 50 kHz verwendet werden können, was Periodendauern
von weniger als 50 Mikrosekunden bzw. weniger als 20 Mikrosekunden
entspricht. Selbstverständlich kann das neue Verfahren
auch mit geringeren Frequenzen arbeiten.
-
Die
alternierende Spannung UAB bewirkt einen
sich ändernden Strom IAB. Entsprechendes
gilt für die alternierende Spannung UBC bzw.
die alternierende Spannung UCA. Insgesamt
wird dadurch ein sich ändernder magnetischer Fluss bewirkt.
Um die Änderungen des Stromes IAB klein
zu halten und somit bspw. eine Überhitzung oder Beschädigung
der elektrischen Maschine zu verhindern, wird eine alternierende
Spannung verwendet. Die Flussänderungsgeschwindigkeit hängt
auf komplexe Weise mit den Kopplungsgraden der magnetischen Kreise
der elektrischen Maschine zusammen, die sich wiederum in Abhängigkeit
des Rotorwinkels φ verändern können. Somit
kann durch eine Auswertung des Stromes IAB der
gesuchte Rotorwinkelwert, auch im Stillstand, ermittelt werden.
-
Durch
die Zusammenhänge zwischen induzierten Spannungen und Strömen
kann ggf. eine notwendige Information, etwa die Stromsteigung, nach einer
entsprechenden Transformation unter Anwendung eines Motormodells
auch aus einem Spannungssignal gewonnen werden.
-
Dem
neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung liegt folgende Beobachtung
zugrunde: Wird an ein Statorwicklungspaar eine Spannung angelegt, so ändert
sich der Strom mit der Zeit. Der auf die Spannung bezogene Differenzenquotient
Stromunterschied zu Zeitdauer wird mit der Induktivität
des Statorwicklungspaares identifiziert. Dabei zeigt sich, dass
die Induktivität eine Funktion des Rotorwinkels ist. Diese
Abhängigkeit lässt sich wie folgt erklären.
In einem magnetischen Kreis mit Durchflutung entsteht ein magnetischer
Fluss, der sich so einstellt, dass die magnetische Energie minimal
ist. Der Magnetisierung des Rotors entspricht eine elektrische Durchflutung,
die am Umfang lokalisiert ist, was insbesondere dann deutlich wird,
wenn der Rotor aufgeklebte Magnete aufweist. Damit magnetische Pole
ausgewiesen sind, ist der Rotor nicht vollumfänglich mit
Magneten ausgerüstet, sondern es gibt mindestens je einen ausgeprägten
Nord- und Südpol, getrennt durch flussfreie Umfangsbereiche.
Der magnetische Kreis besteht aus einem Abschnitt im Stator, umfasst
von einer Spule, dem Luftspalt zum Rotor, dem isotrop flussführenden
Rotor und wiederum dem Luftspalt zum Stator. Das Eisen des Stators
und des Rotors kann als idealer magnetischer Leiter betrachtet werden,
lediglich der Luftspalt stellt den magnetischen Widerstand dar.
In der nachfolgenden Betrachtung wird angenommen, dass ein Magnetpol
des Rotors die Statorwicklung A, genauer gesagt den Stator pol A überdeckt
und dort einen Fluss erzeugt. In der Statorwicklung A erzeugt eine
weitere Durchflutung ebenfalls einen Fluss, der von der Statorwicklung
A über einen Luftspalt zum Rotor fließt. Im Bereich
der Überdeckung sind die Flussrichtungen von Rotorfluss
und Statorfluss entgegengerichtet, im restlichen Polbereich gleichgerichtet.
Die für den Statorfluss verfügbare Luftspaltfläche,
und damit die Reluktanz, ist also eine Funktion der Polüberdeckung,
so dass die Änderung der Induktivität nicht eine
Folge von Sättigungseffekten ist. Damit sind auch keine
hohen Magnetisierungsströme nötigt, sondern die
Signale entstehen bereits bei den, infolge der PWM-Beaufschlagung
unvermeidbaren Stromimpulsen.
-
Dem
neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung liegt des Weiteren folgende Überlegung
zugrunde: Eine elektrische Maschine wandelt in der Regel über
eine magnetische Wirkung elektrische Energie in mechanische Energie
und umgekehrt. Folglich muss ein magnetisches Feld aufgebaut werden
und die elektrische Maschine kann in einem ersten Ansatz als Induktivität
betrachtet werden. Charakteristisch für einen Elektromotor
ist nun, dass eine Spannung an ihn angelegt wird, deren Frequenz
der Rotationsfrequenz des Motors entspricht. Dies ist aber nur möglich,
wenn bekannt ist, wie schnell der Motor läuft. Dies gilt
es zu ermitteln. Hierfür wird eine alternierende Spannung
an ein Statorwicklungspaar angelegt und ein sich drehendes Magnetfeld
erzeugt. Vorzugsweise handelt es sich bei der alternierenden Spannung
um eine pulsweitenmodulierte Spannung mit einem Tastverhältnis
von 50%. Anhand der sich auf diese alternierende Spannung einstellenden Stromantwort
kann nun erkannt werden, ob die Frequenz der angelegten alternierenden
Spannung mit der Drehfrequenz des Motors übereinstimmt.
Somit kann die pulsweitenmodulierte Spannung als eine Wechselspannung
mit einer bestimmten Frequenz aufgefasst werden. Es handelt sich
somit nicht um ein Testsignal im klassischen Sinne. Wird nun festgestellt,
dass sich der Elektromotor nicht mit der angenommenen Frequenz dreht,
was sich anhand der elektromotorischen Kraft oder einer Stromänderung erkennen
lässt, wird die Phase der alternierenden Spannung verschoben.
Dabei wird beobachtet, ob der Motor nun mit der angenommenen neuen
Spannungsphase weiterläuft. Sollte dies nicht der Fall sein,
kann nochmals die Phase der Spannung verändert werden.
Anhand der dabei insgesamt erhaltenen Information ist es dann möglich, die
Statorwicklungen des Elektromotors so anzusteuern, dass die Drehfrequenz
bzw. der Rotorwinkel und das sich drehende Magnetfeld zueinander
passen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006043683
A1 [0007]