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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft allgemein die Erfassung der Rotorlage insbesondere
zum elektronischen Kommutieren eines Elektromotors mithilfe der
erfassten Rotorlage.
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Stand der Technik
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Zur
elektronischen Kommutierung elektrischer Maschinen ist die Kenntnis
der absoluten Winkellage des Rotors, die Rotorlage, erforderlich.
Die Rotorlage kann mithilfe geeigneter Sensoren, wie z. B. inkremental auflösende Drehgeber,
Hall-Sensoren usw.
erfasst werden. Alternative Lageerfassungen kommen ohne Lagesensoren
aus, indem sie z. B. den Strangstrom oder die Strangspannung eines
Wicklungsstranges der Statorwicklung auswerten und durch geeignete
Methoden die Rotorlage berechnen. Beispielsweise kann die Rotorlage
bei einem solchen Verfahren durch Auswertung der dritten Harmonischen
des Verlaufs eines Strangstromes oder einer Strangspannung, mithilfe
des ”Back-EMF-Verfahrens” und dgl.
bestimmt werden.
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Die
Verfahren zum Erfassen der Rotorlage basierend auf der Auswertung
des Strangstroms oder der Strangspannung haben jedoch den Nachteil,
dass diese bei niedrigen Drehzahlen und/oder bei sehr hohen Drehzahlen
bzw. im Lastfall die Rotorlage nicht oder nur mit einer ungenügenden Genauigkeit
erfassen, so dass eine elektronische Kommutierung auf Grundlage
einer so erfassten Rotorlage bei niedrigen Drehzahlen nicht zuverlässig möglich ist.
Z. B. wird bei der Bestimmung der Rotorlage durch Auswertung der
dritten Harmonischen diese durch Sättigungseffekte und Unterschiede
zwischen verzerrt, wodurch diese unauswertbar wird. Bei hohen Drehzahlen
kann das „Back-EMF-Verfahren” nicht
mehr angewendet werden, da hierbei keine stromlosen Zeitbereiche
mehr existieren.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur sensorlosen Bestimmung der Rotorlage zur Verfügung zu
stellen, bei denen Fehlfunktionen einer nachgeordneten Funktion, wie
z. B. einer elektronischen Kommutierung, aufgrund von unzuverlässigen Angaben über die
Rotorlage vermieden werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch die
Vorrichtung und das Motorsystem gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Bereitstellen einer Information über eine
Rotorlage eines Rotors einer elektrischen Maschine, insbesondere
einer Synchronmaschine, zur Verwendung in einer nachgeordneten Funktion
vorgesehen. – Das
Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- – Bestimmen
mindestens einer elektrischen Betriebsgröße einer Statorwicklung der
elektrischen Maschine, insbesondere einen Strangstrom und/oder eine Strangspannung;
- – Ermitteln
einer Rotorlage abhängig
von der elektrischen Betriebsgröße;
- – Bereitstellen
der Information über
die abhängig
von der elektrischen Betriebsgröße ermittelten
Rotorlage für
die nachgeordnete Funktion, wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine
eine Schwellendrehzahl übersteigt.
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Eine
Idee der Erfindung besteht darin, die durch eine Auswertung des
Strangstroms und/oder der Strangspannung ermittelte Rotorlage nur
bei Drehzahlen oberhalb eines Drehzahlschwellwerts bereitzustellen.
Auf diese Weise wird entweder nur dann eine Rotorlage bereitgestellt,
wenn diese ausreichend genau oder ausreichend zuverlässig ist,
so dass eine elektronische Kommutierung der elektrischen Maschine
möglich
ist.
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Als
die nachgeordnete Funktion kann eine elektronische Kommutierung
der Synchronmaschine abhängig
von der mit Hilfe der elektrischen Betriebsgröße ermittelten Rotorlage durchgeführt werden.
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Weiterhin
kann, wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl
nicht übersteigt, keine
Rotorlage bestimmt werden. Insbesondere kann eine Information bereitgestellt
werden, die angibt, dass keine Angabe über eine Rotorlage bereitstellbar
ist.
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Somit
ist vorgesehen, unterhalb des Drehzahlschwellwerts keine Rotorlageinformation
bereitzustellen und insbesondere in geeigneter Weise eine Information
zu kommunizieren, die angibt, dass keine Angabe über eine Rotorlage bereitstellbar
ist, wodurch es z. B. der nachgeordneten Funktion möglich ist,
eine Funktion auszuführen,
die ohne eine Information über
die Rotorlage auskommt, wie z. B. die Realisierung eines Schrittbetriebs
des Elektromotors.
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Insbesondere
kann als die nachgeordnete Funktion eine elektronische Kommutierung
der elektrischen Maschine abhängig
von der mit Hilfe der elektrischen Betriebsgröße ermittelten Rotorlage durchgeführt werden,
wobei der Rotor der elektrischen Maschine durch gesteuertes Hochfahren,
insbesondere durch ein Ansteuersignal ansteigender Frequenz z. B.
für einen
Schrittbetrieb, unabhängig
von dem Bereitstellen einer Information über die Rotorlage betrieben
wird, wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl
nicht übersteigt
oder eine Information bereitgestellt wird, die angibt, dass keine
Angabe über
eine Rotorlage bereitstellbar ist.
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Weiterhin
kann das Verfahren die weiteren Schritte aufweisen:
- – Bestimmen
einer Induktivität
einer der Statorwicklungen;
- – Ermitteln
einer Rotorlage abhängig
von der bestimmten Induktivität;
- – Bereitstellen
der mit Hilfe der bestimmten Induktivität ermittelten Rotorlage für die nachgeordnete
Funktion, wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl
nicht übersteigt.
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Dadurch
wird eine Information über
die Rotorlage bereitgestellt, die von einem Verfahren zur Erfassung
der Rotorlage ermittelt wird, das zur Erfassung der Rotorlage bei
niedrigeren Drehzahlen oder im Stillstand, d. h. bei Drehzahlen
unterhalb des Drehzahlschwellwerts geeignet sind.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann als die nachgeordnete Funktion eine elektronische Kommutierung
der elektrischen Maschine abhängig
von der mit Hilfe der elektrischen Betriebsgröße ermittelten Rotorlage durchgeführt werden,
wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl übersteigt,
wobei als die nachgeordnete Funktion eine elektronische Kommutierung
der elektrischen Maschine abhängig
von der mit Hilfe der bestimmten Induktivität ermittelten Rotorlage durchgeführt wird,
wenn die Drehzahl der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl
nicht übersteigt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zum Bereitstellen einer Information über eine
Rotorlage eines Rotors einer elektrischen Maschine zur Verwendung
in einer nachgeordneten Funktion vorgesehen. Die Vorrichtung umfasst:
- – eine
Berechnungseinheit zum Bestimmen mindestens einer elektrischen Betriebsgröße einer
Statorwicklung der Synchronmaschine, insbesondere einen Strangstrom
und/oder eine Strangspannung;
- – eine
Konvertierungseinheit zum Ermitteln einer Rotorlage abhängig von
der elektrischen Betriebsgröße;
- – eine
Steuereinheit zum Ansteuern einer Auswahleinheit, um die Information über die
abhängig
von der elektrischen Betriebsgröße ermittelten
Rotorlage für
die nachgeordnete Funktion bereitzustellen, wenn die Drehzahl der
elektrischen Maschine eine Schwellendrehzahl übersteigt.
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Die
Vorrichtung kann weiterhin eine Alternativbetriebseinheit aufweisen,
die ausgebildet ist, eine Information bereitzustellen, die angibt,
dass keine Angabe über
eine Rotorlage bereitstellbar ist, wobei die Steuereinheit ausgebildet
ist, um die Auswahleinheit anzusteuern, so dass die Information
bereitgestellt wird, die angibt, dass keine Angabe über die
Rotorlage bereitstellbar ist, wenn die Drehzahl der elektrischen
Maschine eine Schwellendrehzahl übersteigt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Motorsystem mit der obigen Vorrichtung und
einem Wechselrichter zum Ansteuern des Synchronmotors vorgesehen,
wobei der Wechselrichter ausgebildet ist,
- – die elektronische
Kommutierung der Synchronmaschine abhängig von der mit Hilfe der
elektrischen Betriebsgröße ermittelten
Rotorlage durchzuführen,
wenn der Wechselrichter die mit Hilfe der elektrischen Betriebsgröße ermittelte
Rotorlage empfängt,
und
- – den
Rotor der elektrischen Maschine durch gesteuertes Hochfahren, insbesondere
durch ein Ansteuersignal ansteigender Frequenz, unabhängig von
dem Bereitstellen einer Information über die Rotorlage anzutreiben,
wenn der Wechselrichter die Information empfängt, die angibt, dass keine
Angabe über
eine Rotorlage bereitstellbar ist.
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Alternativ
kann die Vorrichtung mit einer Alternativbetriebseinheit versehen
sein, die ausgebildet ist, eine Induktivität einer der Statorwicklungen
zu bestimmen, eine Rotorlage abhängig
von der bestimmten Induktivität
zu ermitteln und eine Information über die die mit Hilfe der bestimmten
Induktivität
ermittelten Rotorlage bereitzustellen, wobei die Steuereinheit die
mit Hilfe der bestimmten Induktivität ermittelten Rotorlage über die
Auswahleinheit dem Wechselrichter bereitstellt, wenn die Drehzahl
der elektrischen Maschine die Schwellendrehzahl nicht übersteigt.
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Alternativ
kann das Motorsystem mit der vorstehenden Vorrichtung und einem
Wechselrichter zum Ansteuern der elektrischen Maschine versehen
sein, wobei der Wechselrichter ausgebildet ist, als nachgeordnete Funktion
die elektronische Kommutierung der elektrischen Maschine abhängig von
der bereitgestellten Information über die Rotorlage durchzuführen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Blockdarstellung eines Motorsystems mit einer Vorrichtung
zum Betreiben einer elektrischen Maschine; und
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2 eine
schematische Blockdarstellung der Rotorlageermittlung in dem Motorsystem
der 1.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt
eine schematische Blockdarstellung eines Motorsystems 1 mit
einem Synchronmotor 2 als elektrische Maschine. Der Synchronmotor 2 weist
drei Phasenwicklungen (nicht gezeigt) auf, die über entsprechende Phasenleitungen 3 von
einem Wechselrichter 4 angesteuert werden. Der Wechselrichter 4 erhält eine Stellgröße S von
extern, die dazu dient, das Drehmoment des Synchronmotors anzugeben.
Ferner kann der Wechselrichter auch eine Angabe über oder eine Regeldrehzahl
(Solldrehzahl) erhalten. Weiterhin erhält der Wechselrichter 4 über eine
Signalleitung 5 ein Ansteuersignal zum Betreiben des Synchronmotors 2.
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Es
ist weiterhin eine Steuervorrichtung
6 vorgesehen, die
das Ansteuersignal über
die Signalleitung
5 an den Wechselrichter
4 ausgibt.
Die Steuervorrichtung
6 umfasst eine Berechnungseinheit
7 zur
Berechnung des Polradflusses. Dazu empfängt die Berechnungseinheit
7 einen
Phasenstrom von einem Stromdetektor
8, der z. B. einen
Messwiderstand (Shunt) aufweist, und ermittelt ferner die Phasenspannung
u
1 an derselben Phase, an der auch der Phasenstrom
ermittelt wird. Die Phasenspannung kann direkt gemessen werden oder aus
dem pulsweitenmodulierten Ansteuersignal, z. B. über das entsprechende Tastverhältnis abgeleitet
werden. Phasenspannung u
1 und Phasenstrom
i
1 werden der Berechnungseinheit
7 zur
Verfügung
gestellt, die entsprechend der Formeln
den Polradfluss ermitteln.
Die Formel (2) entspricht einer Spannungsgleichung eines Stranges
einer Permanentmagnet erregten Maschine (gemäß Formel (1)) unter Vernachlässigung
des ohmschen Spannungsabfalls gegenüber den anderen Spannungskomponenten.
Durch Integration der Formel (1) erhält man die Flussverkettungen
in der Maschine (Formel (3)), wobei es sich um eine reduzierte Formel
des mathematischen Maschinenmodells handelt. Der Hauptfluss φ
1(t) stellt das Integral über die Strangspannung u
i(t) dar. Hochfrequente Anteile in der Klemmenspannung,
die z. B. durch den PWM-Takt des Wechselrichters hervorgerufen werden, besitzen
nach der Integration einen deutlich geringeren Anteil. Die hochfrequenten
Spannungsanteile haben einen entsprechend der Frequenz niedrigeren
Anteil an der Gesamtflussverkettung φ
1(t).
Der Polradfluss φ
p(t) berechnet sich demnach aus der integrierten
Strangspannung u
1(t) in dem Strangstrom
i
1(t), welcher mit dem Faktor der Wicklungsinduktivität L multipliziert
wird.
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Dem
so ermittelten Polradfluss φp(t) lässt
sich eine Rotorlage zuordnen. Die Konvertierung des Polradflusses
in die Rotorlage wird in der Konvertierungseinheit 9 durchgeführt. Die
Ermittlung der Rotorlage über den
Polradfluss eignet sich vor allem dann, wenn die Phasenströme nicht
lücken,
d. h. wenn die Phasenwicklungen des Synchronmotors permanent bestromt
werden (z. B. Sinusbestromung).
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2 zeigt
eine schematische Blockdarstellung der Berechnungseinheit 7 sowie
der Konvertierungseinheit 9. Die Berechnungseinheit 7 passt
das empfangene Spannungssignal und das empfangene Stromsignal jeweils
in Signalanpassungseinheiten 21 an und integriert das angepasste
Spannungssignal U1' in einem Integrationsblock 22 und
verstärkt
das angepasste Stromsignal i1' in einem Verstärkungsblock 23.
Die Ausgänge
des Integrationsblockes 22 und des Verstärkungsblockes 23 werden
in einem Summierblock 24 addiert. In der Konvertierungseinheit 9 wird
dem Wert am Ausgang des Summierblockes 24 eine Rotorlage
zugeordnet.
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Es
ist weiterhin ein von einer Steuereinheit 10 gesteuerter
Umschalter 11 (Auswahleinheit) vorgesehen, der so geschaltet
wird, dass bei einer Drehzahl des Synchronmotors 2, die über einem
vorgegebenen Drehzahlschwellenwert SW liegt, die von der Konvertierungseinheit 9 ermittelte
Rotorlage über
die Signalleitung 5 an den Wechselrichter 4 übertragen
wird. Der Wechselrichter 4 führt in diesem Fall eine elektronische Kommutierung
des Synchronmotors 2 basierend auf der übermittelten Rotorlage aus.
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Die
Drehzahl wird aus dem detektierten Phasenstrom ermittelt, der sinusförmig ist.
Die Periodendauer ist proportional zur Drehzahl des Synchronmotors 2.
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Der
Drehzahlschwellenwert SW ist vorzugsweise so gewählt, dass er die niedrigstmögliche Drehzahl angibt,
bei der die Ermittlung der Rotorlage basierend auf dem Phasenstrom
und/oder der Phasenspannung noch einen ausreichend zuverlässigen Wert
ergibt, der eine elektronische Kommutierung erlaubt.
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Stellt
die Steuereinheit 10 fest, dass die Drehzahl des Synchronmotors 2 den
Drehzahlschwellenwert SW nicht übersteigt,
so wird der Umschalter 11 so geschaltet, dass die Signalleitung 5 mit
einem Ausgang einer Alternativbetriebseinheit 12 verbunden
ist. Die Alternativbetriebseinheit 12 kann vorsehen, dass
bei Drehzahlen des Synchronmotors 2 unterhalb des Drehzahlschwellenwerts
SW, wie es beispielsweise in einer Startphase des Synchronmotors 2 der
Fall ist, zunächst
ein gesteuertes Hochfahren des Synchronmotors 2 bewirkt wird.
Dazu kann in der Alternativbetriebseinheit 12 eine Steuerschaltung
für den
Betrieb des Synchronmotors 2 bei niedrigen Drehzahlen,
wie z. B. eine Rampenschaltung vorgesehen sein, die über die
Signalleitung 5 dem Wechselrichter 4 ein Frequenz-Ansteuersignal gleichbleibender
oder steigender Frequenz ausgibt. Das Frequenz-Ansteuersignal ist geeignet, bei steigender
Frequenz den Synchronmotor 2 anlaufen zu lassen, bis eine bestimmte
Drehzahl, die durch die Frequenz des über die Signalleitung 5 übertragenen
Frequenz-Ansteuersignals angegeben wird, überschritten wird. Das Frequenz-Ansteuersignal
mit gleichbleibender Frequenz ist geeignet, den Synchronmotor 2 bei
einer der Frequenz entsprechenden Drehzahl z. B. im Schrittbetrieb
zu betreiben.
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Hat
die Rampenschaltung der Alternativbetriebseinheit 12 eine
Frequenz erreicht, die eine Drehzahl des Synchronmotors 2 darstellt,
die dem Drehzahlschwellwert SW entspricht oder diesen übersteigt,
so schaltet die Steuereinheit 10 den Umschalter 11 um,
so dass die von der Konvertierungseinheit 9 ermittelte
und ausgegebene Rotorlage über
die Signalleitung 5 anstelle des Frequenz-Ansteuersignal an
den Wechselrichter 4 übermittelt
wird. Der Wechselrichter 4 erkennt anhand der Art des über die
Signalleitung 5 übertragenen
Signals, ob es sich um ein Frequenz-Ansteuersignal der Alternativbetriebsarteinheit 12 oder
um eine Rotorlageinformation von der Konvertiereinheit 9 handelt.
Dies kann beispielsweise in dem Wechselrichter dadurch z. B. in
einer entsprechenden Unterscheidungseinheit (nicht dargestellt)
erfolgen, dass erkannt wird, ob das empfangene Signal ein analoges
Frequenz-Ansteuersignal ist oder ob es sich um eine digitale Rotorlageinformation
handelt, wenn die Rotorlageinformation in digitaler Form bereitgestellt
wird.
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Erhält der Wechselrichter 4 das
Frequenz-Ansteuersignal, so generiert der Wechselrichter für die drei Phasenleitungen
phasenverschobene Frequenzsignale zum Ansteuern des Synchronmotors 2.
Erhält
der Wechselrichter 4 stattdessen die Rotorlageinformation,
so wird der Wechselrichter 4 eine elektronische Kommutierung
basierend auf der Rotorlageinformation und abhängig von der Stellgröße S durchführen. Alternativ kann
eine Information über
die Schaltstellung des Umschalters 11 oder ein sonstiges
Signal verwendet werden, um die Art der über die Signalleitung übermittelten
Information dem Wechselrichter 4 anzuzeigen. Gemäß einer
weiteren Alternativ kann der Wechselrichter auch gemäß einer
Vorgabe über
die Signalleitung 5 getaktet betrieben werden, wobei die
Taktung von der Konvertiereinheit 9 oder der Alternativbetriebseinheit 12 vorgegeben
werden kann.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass die Alternativbetriebseinheit 12 ebenfalls
eine Rotorlageinformation zur Verfügung stellt, wobei die Rotorlage über ein
anderes sensorloses Verfahren ermittelt wird. Z. B. kann die Alternativbetriebseinheit 12 eine
Rotorlage mithilfe des Testpulsverfahrens ermitteln, das Asymmetrien
des Rotors erfasst und verwendet, um durch Zuordnung die Rotorlage
zu bestimmen. Beim Testpulsverfahren ändert sich die Induktivität einer
Statorspule (Statorwicklung) abhängig
von der Position des Rotors. Da der Rotor aufgrund seines Aufbaus
unterschiedliche Induktivitäten
in Längs-
und Querrichtung aufweist, ist der Verlauf der Induktivität einer
Statorspule über
eine Drehung des Rotors charakteristisch, so dass damit die Rotorlage
durch Vergleichen mit zuvor eingelernten oder bereitgestellten Induktivitätsprofilen
detektiert werden kann. Das Testpulsverfahren eignet sich jedoch
für die
Rotorlagebestimmung bei einem still stehenden Rotor oder bei niedrigen
Drehzahlen des Rotors. Somit stellt das Testpulsverfahren eine gute
Ergänzung
zu denjenigen Verfahren zur Bestimmung der Rotorlage dar, die auf
dem Verlauf der Messung eines Phasenstromes und/oder einer Phasenspannung
basieren und daher nur bei höheren
Drehzahlen angewendet werden können.
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Alternativ
kann die Funktion des gesteuerten Hochfahrens des Synchronmotors 2 auch
vollständig
in dem Wechselrichter 4 implementiert sein, wobei die Alternativbetriebseinheit 12 lediglich
ein bestimmtes Signal ausgibt, das von dem Wechselrichter 4 über die
Signalleitung 5 empfangen wird. Durch das bestimmte Signal
kann dem Wechselrichter 4 signalisiert werden, dass das
gesteuerte Hochfahren nun aktiviert werden soll. Die Steuereinheit 10 kann
dann das Schalten des Umschalters 11 zeitgesteuert durchführen, wobei
die Zeitdauer, während
der die Alternativbetriebseinheit 12 das bestimmte Signal
an den Wechselrichter 4 angelegt abhängig davon gewählt ist,
in welcher Zeit der Synchronmotor wahrscheinlich die notwendige
Drehzahl erreicht hat, die notwendig ist, eine elektronische Kommutierung
basierend auf der von der Berechnungseinheit 7 und der
Konvertereinheit 9 ermittelten Rotorlage durchzuführen.