DE10326895A1 - Radialreifen und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Radialreifen für Personenkraftwagen mit einem Laufstreifen (1), Seitenwänden (7) und Wulstbereichen (8) sowie mit einem insbesondere zweilagigen Gürtel (2) mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord und zumindest einer radial innerhalb des Gürtels (2) verlaufenden Karkasslage (3) mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord (10). Die Stahlcorde (10) der Karkasslage (3) sind in deren radial innerhalb des Gürtels (2) verlaufenden Bereich in der Ebene der Karkasslage (3) gewellt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Radialreifen für Personenkraftwagen mit einem Laufstreifen, Seitenwänden und Wulstbereichen, sowie mit einem insbesondere zweilagigen Gürtel mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord und zumindest einer radial innerhalb des Gürtels verlaufenden Karkasslage mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Reifens.
- In PKW-Radialreifen verlaufen die Festigkeitsträger der meist einlagigen Karkasse in den Seitenwänden des Reifens in radialer Richtung und im Bereich axial innerhalb des Gürtels quer zur Umfangsrichtung des Reifens. Die derart quasi gespannt von Wulstkern zu Wulstkern verlaufenden Stahlcorde in der Karkasslage können unter bestimmten Fahrbedingungen, etwa beim Überfahren von Unebenheiten oder durch Fliehkraftwachstum, Druckbeanspruchungen ausgesetzt werden, die zu Stauchungen führen, sodass Ermüdungsbrüche nicht ausgeschlossen sind.
- Aus der DE-A-1 921 750 ist ein Fahrzeugluftreifen bekannt, bei welchem radial innerhalb der beiden vorgesehenen Gürtellagen zwei Cordgewebelagen, die die Karkasse bilden, durchlaufend von Wulst zu Wulst geführt sind. Zwischen diesen beiden Cordgewebelagen und den Gürtellagen ist ein schmales Umfangsband eingefügt, welches aus zwei übereinander liegenden Cordgewebelagen besteht, deren Fäden sich kreuzen und unter einem Winkel von etwas 45 ° zur Umfangsrichtung verlaufen. Im Bereich unterhalb des Umfangsbandes sind die Cordfädenabschnitte der beiden Cordgewebelagen zugspannungsfrei oder gestaucht. Dadurch soll mittig unterhalb des Laufstreifens eine Biegezone geschaffen werden, welche einen dynamisch weichen Reifen ergeben soll.
- Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Bruchfestigkeit der Stahlcorde in der Karkasslage eines Reifens der eingangs genannten Art zu erhöhen und ein gezieltes Wachstum des Reifens unter Beanspruchung zuzulassen.
- Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die Stahlcorde der Karkasslage in deren radial innerhalb des Gürtels verlaufendem Bereich in der Ebene der Karkasslage gewellt sind.
- Die Erfindung besteht daher in einer Wellung der Stahlcorde in der Karkasslage im Bereich des Gürtels und resultiert in einer Anzahl positiver Effekte. So ergibt sich durch die Wellung gegenüber herkömmlichen Reifen, bei welchen die Stahlcorde der Karkasslage quasi gespannt von Wulst zu Wulst verlaufen, eine geänderte Reifenkontur. Damit ändern sich die Bodenaufstandfläche des Reifens und die Bodendruckverteilung. Die dynamische Kontur des Reifens sowie die Bodenaufstandsfläche werden runder, was sich auf die Hochgeschwindigkeitshaltbarkeit auswirkt. Die Wellung der Karkasscorde hat auch einen Einfluss auf das dynamische Wachstum des Reifens unter extremeren Fahrbedingungen, sodass eine Anzahl von Eigenschaften des Reifens vielfältig beeinflussbar ist. Insbesondere können die Karkasscorde durch die Möglichkeit, sich verformen zu können, besser auf Stauchungen reagieren. Durch die Wellenform wird ferner zwangsläufig lokal mehr Festigkeitsträgerlänge zur Verfügung gestellt, wodurch nicht nur das Wachstum des Reifens, sondern auch die Steifigkeit des Reifens im Bereich der Wellung beeinflusst werden können.
- Erfindungsgemäß wird ein derart ausgeführter Reifen in einer in radialer Richtung geteilte Formsegmente und Seitenwandschalen aufweisenden Vulkanisationsform vulkanisiert, welche beim Einformen des Rohreifens eine Erhebung desselben zulässt, die über die gesamte Breite des Laufstreifens erfolgt und zwischen 1 und 5 des mittig zwischen der ersten und zweiten Gürtellage im Zenit des Rohreifens ermittelten Durchmessers beträgt. Insbesondere ist dabei die Erhebung im Zenit des Reifens größer als in den Seitenbereichen des Laufstreifens.
- Die erwähnten Effekte lassen sich vor allem dann optimieren, wenn der gewellte Bereich der Stahlcorde der Karkasslage über die Breite der breitesten Gürtellage verläuft und / oder die Wellenlänge der Wellung der Stahlcorde zwischen 0,1 und 1,0 der Breite der breitesten Gürtellage und / oder die Amplitude der Wellung der Stahlcorde bis zu 5 mm beträgt.
- Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Die Zeichnungsfiguren sind schematischen Darstellungen, wobei
-
1 einen Querschnitt durch eine Hälfte eines Fahrzeugluftreifens und -
2 eine Draufsicht auf den Bereich der Karkasslage, welcher radial innerhalb des Gürtels des Reifens verläuft, zeigen. - Der in
1 dargestellte Reifen ist ein PKW-Radialreifen, welcher einen profilierten Laufstreifen1 , einen bei der dargestellten Ausführung aus zwei Gürtellagen2a bestehenden Gürtel2 , eine Karkasslage3 , die durch Umschlingen von insbesondere zugfesten Wulstkernen5 in den beiden Wulstbreichen8 des Reifens gehalten ist, eine Innenschicht4 und zwei Seitenwände7 umfasst. Die beiden Gürtellagen2a , von welchen die radial weitere außen gelegene schmäler ausführt ist als die andere Gürtellage2a , bestehen aus in Gummi eingebetteten und in jeder Gürtellage2a zueinander parallel verlaufenden Festigkeitsträgern, insbesondere aus Stahlcord. Die Festigkeitsträger der einen Gürtellage2a kreuzen die untereinander parallelen Festigkeitsträger in der anderen Gürtellage2a derart, dass sie mit der Umfangsrichtung des Reifens einen spitzen Winkel, welcher zwischen 18 und 28 ° gewählt wird, einschließen. Die radial innerhalb des Gürtels2 verlaufende Karkasslage3 weist ebenfalls Stahlcorde10 als Festigkeitsträger auf, welche parallel zueinander verlaufend in eine Gummimatrix eingebettet sind. Die in der Karkasslage3 verwendeten Stahlcorde10 bestehen beispielsweise aus 3 bis 6 Stahldrähten, welche einen Durchmesser zwischen 0,1 und 0,17 mm aufweisen. Ein typischer Stahlcord10 für eine Karkasslage weist die Konstruktion 5 × 0,13 mm auf. Die Karkasslage3 ist, wie es bei Radialreifen üblich ist, derart im Reifen positioniert, dass die Stahlcorde10 im Bereich der Seitenwände7 in radialer Richtung oder unter einem sehr kleinen Winkel von der radialen Richtung abweichend verlaufen und somit radial innerhalb des Gürtels2 quer zur Umfangsrichtung des Reifens orientiert sind. - Wie
2 zeigt verlaufen bei dem erfindungsgemäß ausgeführten Reifen in der Karkasslage3 die Stahlcorde10 im Bereich innerhalb der Gürtellage2a in einer leichten Wellenform. Der gewellte Bereich der Stahlcorde10 nimmt etwa die Breite der breiteren Gürtellage2a ein. Die Wellenlänge bewegt sich in einem Bereich von 10 % der Breite der breiteren Gürtellage2a bis zur Breite dieser Gürtellage2a . Die Amplitude beträgt bei üblichen PKW-Reifendimensionen von 2 bis zu 5 mm. - Dabei ist es möglich, dass die Wellenlänge der Wellung der Stahlcorde
10 im Bereich des Reifenzenits kleiner ist als in den Seitenbereichen, wobei jedoch auch eine umgekehrte Ausführung möglich ist. Auch die Amplitude kann über die Breite des gewellten Bereiches variieren. - Die Wellung der Stahlcorde
10 entsteht während der Herstellung des Reifens. Der fertig aufgebaute und noch rohe Reifen wird in einer insbesondere in radialer Richtung in Segmente geteilten und Seitenwandschalen aufweisenden Vulkanisationsform vulkanisiert. Da der Reifenrohling insgesamt derart ausgelegt bzw. aufgebaut wird, dass sein Aussendruchmesser kleiner ist als der Durchmesser des fertig vulkanisierten Reifen bzw. als der Innendurchmesser der Vulkanisationsform, findet in der Form eine Erhebung (Durchmesservergrößerung) bestimmter Größe statt. Während des Einformens des Rohlings in die Form wird dieser von innen her über einen Balg, beispielsweise mittels Wasserdampf, in die Reifenform eingepresst, sodass im Bereich des Laufstreifens die Profilierung entsteht. Bei der Erfindung wird eine Vulkanisationsform verwendet, welche eine Erhebung bzw. Durchmesservergrößerung des Reifens über den Bereich des Laufstreifens und somit auch über den gesamten Gürtelbereich von 1 bis 5 gestattet. Das Ausmaß der Erhebung im Zenitbereich beträgt beispielsweise 3% des in der Mitte und im Zenit zwischen erster und zweiter Gürtellage2a ermittelten Durchmessers des Reifenrohlings. Je nach gewünschter Welligkeit der Stahlcorde10 hinsichtlich Wellenlänge und Amplitude wird in der Vulkanisationsform sichergestellt, dass die zugelassene Erhebung an den Gürtelrandbereichen entweder größer oder kleiner ist, als jene im Reifenzenit, wobei die Änderungen kontinuierlich erfolgen. - Während des Einformens des Rohlings in der Form erfolgt ein sogenannten Einspringen des Gürtels
2 . Unter Einspringen wird die Breitenänderung des Gürtels des Reifens zwischen der Breite im Rohreifens und jener im vulkanisierten Reifen verstanden. Durch die Erhebung des Reifenrohlings in der Form kommt es zu einer Längung des Gürtels, welche durch den Gürtel in der Form kompensiert wird, indem sich die Gürtelcorde etwas mehr in Umfangsrichtung orientieren (Winkeländerungen von 1 ° bis 2°) und gleichzeitig die Breite des gesamten Gürtels in radialer Richtung abnimmt. Die dicht unterhalb des Gürtels2 verlaufende Karkasslage3 wird dabei mitgenommen, sodass die Stahlcorde10 im eingeformten, „erhobenen" Zustand des Reifens nicht mehr gerade von Wulstkern5 zu Wulstkern5 verlaufen, sondern im Bereich unterhalb des Gürtels2 einen gewellten Verlauf eingenommen haben. - Eine weitere Maßnahme kann während des Reifenaufbaues auf einer Reifenaufbautrommel das Ausmaß der Wellung der Stahlcorde
10 beeinflussen. Während der Herstellung der Reifenkarkasse, dies ist jenes Bauteil, welches insbesondere aus der Innenschicht4 , den Wulstkernen5 mit den in den Wülsten8 unterzubringende weiteren Teilen, der Karkasslage3 und den Seitenwänden7 besteht, wird die Karkasslage3 derart „lose" eingebracht, dass die Länge der Stahlcorde10 etwas größer ist als es dem im rohen Reifen vorliegenden Abstand zwischen den beiden Wulstkernen5 entsprechen würde. Diese Maßnahme begünstigt beim späterem Einformen des fertig gestellten Rohrreifens in der Vulkanisationsform das Entstehen einer Wellung der Stahlcorde10 radial innerhalb des Gürtels2 .
Claims (6)
- Radialreifen für Personenkraftwagen mit einem Laufstreifen, Seitenwänden und Wulstbereichen, sowie mit einem insbesondere zweilagigen Gürtel mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord und zumindest einer radial innerhalb des Gürtels verlaufenden Karkasslage mit Festigkeitsträgern aus Stahlcord, dadurch gekennzeichnet, dass dass die Stahlcorde (
10 ) der Karkasslage (3 ) in deren radial innerhalb des Gürtels (2 ) verlaufendem Bereich in der Ebene der Karkasslage (3 ) gewellt sind. - Radialreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der gewellte Bereich der Stahlcorde (
10 ) der Karkasslage (3 ) über die Breite der breitesten Gürtellage (2a ) verläuft. - Radialreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenlänge der Wellung der Stahlcorde (
10 ) zwischen 0,1 und 1,0 der Breite der breitesten Gürtellage (2a ) beträgt. - Radialreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplitude der Wellung der Stahlcorde (
10 ) bis zu 5 mm beträgt. - Verfahren zur Herstellung eines Radialreifens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem der Reifen in einer insbesondere in radialer Richtung geteilte Formsegmente und Seitenwandschalen aufweisenden Vulkanisationsform vulkanisiert wird, welche beim Einformen des Rohreifens eine Erhebung desselben zulässt, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung über die gesamte Breite des Laufstreifens erfolgt und zwischen 1 und 5 % des mittig zwischen der ersten und zweiten Gürtellage (
2a ) im Zenit des Rohreifens ermittelten Durchmessers beträgt. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung im Zenit des Reifens größer ist als an den Seitenbereichen des Laufstreifens.
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