DE10326842B3 - Verschluss für eine Faustfeuerwaffe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verschluss für eine Faustfeuerwaffe, insbesondere eine Pistole und eine Faustfeuerwaffe mit einem derartigen Verschluss. DOLLAR A Nachteilig bei bekannten Verschlüssen ist, dass diese als Schweißteil ausgeführt sind und eine aufwendige Montage mit den zugehörigen Einlagen erforderlich ist. DOLLAR A Die Aufgabe, einen Verschluss und eine Faustfeuerwaffe mit einem derartigen Verschluss zu schaffen, die eine vereinfachte und kostengünstige Fertigung ermöglicht, wird dadurch gelöst, dass der Verschluss als Kunststoff-Metall-Verbundteil mit mindestens einem metallischen Innenteil 1 und einer Kunststoffhülle 2 ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Verschluss für eine Faustfeuerwaffe, insbesondere eine Pistole, und eine Faustfeuerwaffe mit einem derartigen Verschluss.
- Die herkömmlichen Verschlüsse von Pistolen sind üblicherweise entweder in Stahl aus dem Vollen gearbeitet, als Feingussteil mit anschließender spanender Nachbearbeitung oder als Schweißteil bestehend aus einem Blechprägeteil mit angeschweißtem Kopfteil und aus dem Vollen gefrästen Einlagen ausgeführt. Bei den aus dem Vollen gefrästen Verschlüssen ist jedoch eine relative aufwändige spanende Bearbeitung und eine eventuelle Nachbearbeitung an den sichtbaren Flächen erforderlich, was auch mit entsprechend hohen Fertigungskosten verbunden ist. Bei Verschlüssen aus Feinguss treten dagegen oftmals Lunker oder Einschlüsse in Form von Schlacke bzw. Fremdkörpern auf, wodurch hohe Ausschusskosten entstehen. Außerdem besteht bei Verschlüssen aus Feinguss die Gefahr von Formfehlern, eines Verzuges und einer Rißbildung. Darüber hinaus fallen auch hohe Formkosten für den geforderten hochgenauen Formguss an. Die als Schweißteil ausgeführten Verschlüsse erfordern eine aufwändige Montage mit den zugehörigen Einlagen, was mit entsprechend hohen Kosten verbunden ist.
- Es sind auch bereits Verschlüsse aus Zinkdruckguss, Aluminium oder Kunststoff bekannt, in die ein aus Stahl gefertigter Stoßboden nachträglich eingebaut wird. Auch bei derartigen Verschlüssen ist jedoch eine nachträgliche Montage mit entsprechenden zusätzlichen Montagekosten erforderlich.
- Aus der
DE 195 12 178 C2 ist eine Mehrladeflinte mit einem im zusammengebauten Zustand der Waffe starr an einem Verschlussgehäuse befestigten Lauf und einem im Verschlussgehäuse beweglich geführten Verschluss bekannt, bei der das Verschlussgehäuse aus Kunststoff gefertigt ist. - Bei einer aus der
AT 006 053 U1 - Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verschluss und eine Faustfeuerwaffe mit einem derartigen Verschluss zu schaffen, die eine vereinfachte und kostengünstige Fertigung ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird durch einen Verschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Faustfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Der erfindungsgemäße Verschluss zeichnet sich gegenüber den herkömmlichen Verschlüssen durch geringere Herstellungskosten aus. Das mindestens eine metallische Innenteil oder der Metallkern kann bei der Herstellung der äußeren Kunststoffhülle mit dieser verspritzt werden, so dass entweder keine oder nur eine geringfügige Nachbearbeitung erforderlich ist. Es fallen keine zusätzlichen Montagekosten bei der Herstellung des Verschlusses an. Ein weiterer Vorteil besteht in der großen Gestaltungsfreiheit im äußeren Design. Durch die Herstellung des Verschlusses als Kunststoff-Metall-Verbundteil kann ein gewünschtes Design z.B. im Spritzgußverfahren vergleichsweise einfach und kostengünstig hergestellt werden, wobei an sichtbaren Oberflächen auch ohne oder nur geringfügige Nacharbeit ein fertiges Oberflächenfinish entsteht. Der Verschluss ist außerdem besonders gut gegen Korrosion geschützt und weist verbesserte Dämpfungseigenschaften auf. Dadurch kann eine Verminderung der Schwingungen im Verschluss und somit in der kompletten Faustfeuerwaffe während des Schiessens erreicht werden.
- In einer zweckmäßigen Ausführung ist das Innenteil als zusammenhängendes Gesamtteil mit allen erforderlichen Verstärkungen oder Aussparungen ausgeführt. Das Innenteil kann z.B. als Metallprofil, Blechrahmen, Gitter oder dgl. ausgeführt sein. Es können aber auch mehrere voneinander getrennte Innenteile aus Metall vorgesehen werden, die innerhalb der Kunststoffhülle untergebracht sind.
- Eine besonders gute Verbindung zwischen dem aus Metall bestehenden Innenteil und der Kunststoffhülle kann dadurch erreicht werden, dass an dem Innenteil Löcher und/oder außenseitige Vertiefungen oder Erhebungen und dgl. vorgesehen sind. Wenn das Innenteil in die Kunststoffhülle eingespritzt wird, kann dadurch eine gute Verankerung erreicht werden.
- Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 einen halbseitig aufgeschnitten Verschluss einer Pistole mit einem metallischen Kern und einer Kunststoff-Umhüllung in Verbundbauweise; -
2 den in1 gezeigten Verschluss in einer Seiten- und Vorderansicht; und -
3 einen Längsschnitt entlang der Linie I-I von2 . - In
1 ist ein als Kunststoff-Metall-Verbundteil hergestellter Verschluss einer Pistole mit einem als Blechteil hergestellten metallischen Innenteil1 und einer mit diesem fest verbundenen äußeren Kunststoffhülle2 dargestellt. Das aus Metall bestehende Innenteil1 und die Kunststoffhülle2 sind z.B. durch ein Kunststoff-Spritzgießverfahren fest miteinander verbunden und können nicht mehr ohne weiteres getrennt werden. Das aus Metall bestehende Innenteil1 dient einerseits dazu, genügend Masse im Verschluss zu haben, andrerseits den Verschleiß an hoch beanspruchten Stellen des Verschlusses zu verringern. Die äußere Kunststoffhülle2 dient dazu, den Anforderungen bezüglich des Designs, der Oberflächenqualität und der Oberflächenstruktur gerecht zu werden. - Bei der gezeigten Ausführung weist das z.B. aus Stahlblech hergestellte Innenteil
1 eine Vielzahl von Durchbrüchen bzw. Löchern3 auf, die für eine verbesserte Verbindung von Kunststoffhülle und metallischem Innenteil sorgen. Bei der Herstellung des Verschlusses kann so der noch flüssige Kunststoff in die Löcher3 eindringen und dadurch eine feste Verbindung zwischen dem Innenteil1 und der Kunststoffhülle2 gewährleisten. Anstelle der Löcher3 oder zusätzlich zu diesen können aber auch Vertiefungen, Sicken, Mulden oder Erhebungen bzw. Vorsprünge und dgl. an der Außenseite des Innenteils1 vorgesehen sein. - Das Innenteil
1 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Stanz-Biegeteil ausgeführt und weist im wesentlichen die Form eines unten offenen Rechteckprofils mit einer oberen Deckfläche4 , vorderen und hinteren Stirnflächen5 und6 sowie zwei parallelen Seitenflächen7 auf. Die vordere Stirnfläche5 ist nach unten verlängert und enthält eine obere Öffnung8 für einen Lauf und eine untere Öffnung9 für eine Schließfeder. In der hinteren Stirnfläche6 ist eine in3 erkennbare hintere Öffnung10 für einen Zündstift vorgesehen. An der Oberseite weist das Innenteil1 ferner eine Auswurföffnung11 für die abgeschossenen Hülsen auf. Das gezeigte Innenteil1 enthält weiterhin an der Rückseite der Auswurföffnung11 einen nach unten gebogenen Abschnitt12 , der den Stoßboden bildet. An der Innenseite der beiden Seitenflächen7 können Führungsschienen13 angeformt sein, wie dies aus1 ersichtlich ist. Die Löcher3 befinden sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sowohl in der Deckfläche4 als auch in beiden Seitenflächen7 . - Das vorstehend beschriebene Innenteil
1 wird dann von der in2 dargestellten Kunststoffhülle2 mit der gewünschten Außen- und Innenkontur z.B. im Spritzgießverfahren umgeben. Die Kunststoffhülle2 weist die gewünschte Außenkontur und die erforderlichen inneren Aussparungen für den Lauf, den Zündstift usw. auf. An der Vorderseite des Verschlusses ist z.B. eine Lauföffnung14 und ein Widerlager15 mit einer Schließfederöffnung16 vorgesehen. Hinter der Auswurföffnung11 ist ferner eine Aussparung17 für den Zündstift und weitere Einbauteile eingeformt. - Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So muß das aus Metall bestehende Innenteil nicht als zusammenhängende Gesamtstruktur ausgeführt sein. Es können z.B. auch mehrere einzelne Metallteile an den jeweils erforderlichen Stellen in den Kunststoff eingebracht sein. Dieses Einbringen kann durch beliebige, an sich bekannte Verfahren, z. B. Einspritzen, Einkleben, Nieten, Klicken, Klipsen oder Schrauben erfolgen. Die metallischen Verstärkungen können überall dort angebracht sein, wo der Verschluss hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist.
Claims (15)
- Verschluss für eine Faustfeuerwaffe, insbesondere eine Pistole, dadurch gekennzeichnet, er als Kunststoff-Metall-Verbundteil mit mindestens einem metallischen Innenteil (
1 ) und einer Kunststoffhülle (2 ) ausgebildet ist. - Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) als Metallprofil ausgeführt ist. - Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) mehrere Löcher (3 ) oder Vertiefungen an der Außenseite aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) Erhebungen oder Vorsprünge an der Außenseite aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) im wesentlichen die Form eines nach unten offenen Rechteckprofils aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) einen Abschnitt (12 ) zur Bildung eines Stoßbodens aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) eine obere Deckfläche (4 ), vordere und hintere Stirnflächen (5 ,6 ) und parallele Seitenflächen (7 ) enthält. - Verschluss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenflächen (
7 ) des Innenteils (1 ) jeweils mindestens eine Führungsschiene (13 ), wahlweise aus Kunststoff bestehend, angeformt ist. - Verschluss nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der vorderen Stirnfläche (
5 ) des Innenteils (1 ) eine obere Öffnung (8 ) für einen Lauf vorgesehen ist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der vorderen Stirnfläche (
5 ) des Innenteils (1 ) eine untere Öffnung (9 ) für eine Schließfeder vorgesehen ist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der hinteren Stirnfläche (
5 ) des Innenteils (1 ) eine hintere Öffnung (10 ) für einen Zündstift vorgesehen ist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenteil (
1 ) an seiner Oberseite eine Auswurföffnung (11 ) für die abgeschossenen Hülsen aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (
2 ) eine Lauföffnung (14 ) und ein Widerlager (15 ) mit einer Schließfederöffnung (16 ) aufweist. - Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffhülle (
2 ) eine Aussparung (17 ) für den Zündstift aufweist. - Faustfeuerwaffe, insbesondere Pistole, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 14 enthält.
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