DE10322699A1 - Kraftmesseinheit zur Messung einer an einem Gurtschloss wirkenden Gurtzugkraft - Google Patents
Kraftmesseinheit zur Messung einer an einem Gurtschloss wirkenden Gurtzugkraft Download PDFInfo
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Abstract
Kraftmesseinheit (1) zur Messung einer an einem Gurtschloss (2) wirkenden Gurtzugkraft, enthaltend ein Gehäuse (4) mit einer in einer Stirnseite (7) ausgebildeten Öffnung (6), einem in dem Gehäuse (4) bewegbar angeordneten Anker (5), der die Öffnung (6) mit einer Lasche (8) durchragt und einen Anschlag (9) aufweist, der die Bewegbarkeit der Lasche (8) aus dem Gehäuse (4) gegen eine elastische Abstützung begrenzt, mit einem Sensor (18) zur Erfassung der Position des bewegbaren Ankers (5), wobei das Gehäuse (4) zwischen dem Gurtschloss (2) und einer Verankerung anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Abstützung über eine Biegefeder (12) erfolgt, die sich an dem Anker und beidseitig des Ankers (5) abstützt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Kraftmesseinheit zur Messung einer an einem Gurtschloss wirkenden Gurtzugkraft.
- Für einen verbesserten Insassenschutz im PKW ist es erforderlich, dass die Gurtkraft der angeschnallten Person gemessen wird. Die Daten werden verarbeitet und während eines Unfalls zur Berechnung der optimalen Zündung von Gurtstraffern und Airbags verwendet.
- Die Messeinrichtung sollte daher Gurtkräfte im Bereich 0-150 Newton mit einer Genauigkeit von circa +/– 2,5 % messen. Im normalen Betrieb können Gurtkräfte bis 10.000 N auftreten. Diese dürfen nicht zur Beschädigung der Messeinrichtung oder des Gurtschlosses führen. Die Gurtkraft kann während eines Unfalls bis zu 20.000 N ansteigen. In diesem Fall dürfen sich das Gurtschloss und die Messeinrichtung bleibend verformen, aber nicht versagen.
- Ein bewährtes Prinzip zur Kraftmessung ist die Wegmessung an einem kraftbeaufschlagten, federnden Element (zum Beispiel Biegefeder, Torsionsfeder, Schraubenfeder). Eine Überlast kann hier leicht abgefangen werden, indem das federnde Element ab einem konstruktiv festgelegtem Weg oder Winkel an einen mechanischen Anschlag läuft (Stufe, Kante).
- Die
US 6,230,088 B1 offenbart eine zwischen einem Gurtschloss und einer mit der Fahrzeugkarosserie verbundenen Verankerung angeordnete Kraftmesseinheit gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. - Diese bereits bekannte Kraftmesseinheit zur Messung einer Gurtkraft ist jedoch kompliziert aufgebaut und schwer zu montieren.
- Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer in ihrem Aufbau einfachen und leicht zu montierenden Kraftmesseinheit, die eine hinreichende Genauigkeit bei der Messung geringer Kräfte aufweist.
- Die Lösung der gestellten Aufgabe ist dem Patentanspruch 1 zu entnehmen. Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gerichtet.
- Mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bis 5 wird eine Kraftmesseinheit geschaffen, die mit Standard-Bauteilen realisierbar und leicht zu montieren ist. Eine Biegefeder ist ein einfaches Bauteil, das bei Verbiegung innerhalb des elastischen Bereichs gut reproduzierbare Werte liefert. Insbesondere die Ausführungsform gemäß Anspruch 2, bei dem die Biegefeder durch zwei, vorteilhafterweise einteilig mit dem Anker ausgebildete Arme gebildet ist, ist besonders kostengünstig herstellbar. Ferner kann nach einem Unfall leicht erkannt werden, ob der Sensor einen erwartungsgemäßen Nullpunkt aufweist, und folglich nicht ausgetauscht werden muss, was Reparaturkosten spart. Ist der Nullpunkt verschoben, das heißt ohne Kraftbeaufschlagung wird beispielsweise ein Wert von mehr als 5 N gemessen, muss die Kraftmesseinheit ausgetauscht werden.
- Mit den Merkmalen des Anspruchs 6 wird eine Kraftmesseinheit geschaffen, die leicht an einem Gurtschloss befestigt werden kann. Die Kraftmesseinheit kann separat hergestellt und erst beim Gurtschlosshersteller integriert werden. Somit ist es auch möglich, eine teilweise (Gain und Temperatur) oder vollständige (Offset, Gain, Temperatur) Kalibrierung des Sensors vor der Montage am Gurtschloss oder vor Auslieferung an den Gurtschlosshersteller durchzuführen, was dessen Fertigung erleichtern würde, da der Gurtschlosshersteller wenig/keine Kalibrierelektronik benötigt.
- Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Kraftmesseinheit leicht nachträglich einzubauen ist, wobei diese in einfacher Weise an einem herkömmlichen Gurtschloss befestigt werden kann.
- Die erfindungsgemäße Kraftmesseinheit kann zum Beispiel zur optimalen Zündung eines Gurtstraffers und/oder Airbags verwendet werden.
- Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine Ansicht einer Kraftmesseinheit gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im eingebauten Zustand und ohne Gehäusedeckel; -
2a eine Draufsicht auf die Kraftmesseinheit nach1 ; -
2b eine Seitenansicht der Kraftmesseinheit nach1 ; -
3 eine Explosionszeichnung der perspektivischen Ansicht nach1 ; und -
4 eine Querschnittsansicht des in den1 bis3 gezeigten Ankers. - Im Folgenden werden für gleiche Elemente in den
1 bis4 gleiche Bezugsziffern verwendet. -
1 zeigt eine Kraftmesseinheit1 ohne Gehäusedeckel, die zwischen einem Gurtschloss2 herkömmlicher Art und einer Ver ankerung3 angeordnet ist. Die Verankerung3 ist in herkömmlicher Weise z.B. mit einer Fahrzeugkarosserie verbunden. - Die Kraftmesseinheit
1 weist ein Gehäuse4 auf, in dem ein Anker5 bewegbar angeordnet ist. Der im zusammengebauten Zustand zum Gurtschloss2 weisende Teil des Ankers5 ist als eine Öffnung6 in der gurtschlossseitigen Gehäusestirnwand7 des Gehäuses4 durchragende Lasche8 ausgebildet, die mit einem bundförmigen Anschlag9 ausgebildet ist, der die Bewegbarkeit des Ankers5 aus dem Gehäuse4 in Richtung des Gurtschlosses2 begrenzt, wie in4 am besten zu sehen ist. - Von dem Anschlag
9 erstreckt sich in das Gehäuseinnere ein Zapfen10 , an dessen Ende ein Magnet11 angeordnet ist, wie in2a am besten zu sehen ist. Von dem Zapfen10 erstrecken sich beidseitig zu den Seiten des Gehäuses4 hin elastisch verbiegbare Arme einer Biegefeder12 . Der Anschlag9 , der Zapfen10 und die Biegefeder12 sind vorzugsweise einteilig ausgebildet. Es ist auch möglich, dass die Biegefeder12 als gesondertes Bauteil ausgebildet ist, das ein in dem Zapfen10 gebildetes Durchgangsloch durchragt. - An den Endbereichen der Biegefeder
12 sind Führungsrollen13a und13b drehbar gelagert. Alternativ können die Führungsrollen durch starr angeordnete Führungsbauteile aus einem Material mit kleinem Reibungskoeffizienten ersetzt sein oder ganz fehlen. Die Führungsrollen13a und13b sind in Führungen14a und14b geführt, die in sich gegenüberliegenden Seitenwänden15a und15b des Gehäuses4 gebildet sind und in Anlageflächen für die Führungsrollen13a und13b enden, wie in den1 bis3 gezeigt. Die Führungen14a und14b sind vorzugsweise als zur Verankerung3 hin offene Schlitze ausgebildet, so dass die Führungsrollen13a und13b der Biegefeder12 leicht eingeführt werden können. - Die Lasche
8 weist vorzugsweise ein Loch16 auf, wie z.B. in3 zu sehen, um im zusammengebauten Zustand der Krafteinheit1 mit dem Gurtschloss2 mittels eines Niets17 verbunden zu werden. - Wie am besten in
2 zu sehen, ist im Gehäuse4 der Kraftmesseinheit1 ein Sensor (zum Beispiel ein Hall-Sensor)18 ortsfest angeordnet. Durch Änderung eines magnetischen Feldes aufgrund einer Bewegung des am Ende des Zapfens10 gebildeten Magneten11 erzeugt der Hall-Sensor18 ein elektrisches Signal, das über eine elektrische Leitung19 zum Beispiel an eine Steuereinrichtung (nicht gezeigt) zur Ansteuerung eines Gurtstraffers oder Airbags geliefert werden kann. - Das Gehäuse
4 enthält ferner in seinem von der Gehäusestirnwand7 , abgewendeten Bereich einen Bolzen20 zum Befestigen einer Schlinge21 , die fest mit der Verankerung3 verbunden ist. - Zur Montage der Kraftmesseinheit
1 wird zuerst die Lasche8 des Ankers5 durch die Öffnung6 in der Gehäusestirnwand7 durchgesteckt und die Führungsrollen13a ,13b werden in die Führungen14a ,14b eingeführt. Der Sensor, die Leitung und der Gehäusedeckel sind vorgefertigte Einheiten und werden an der Kraftmesseinheit1 angeordnet. Die aus dem Gehäuse4 herausragende Lasche8 wird dann beispielsweise an dem herkömmlichen Gurtschloss2 an einer Stelle befestigt, beispielsweise vernietet, verschraubt, verschweißt etc., an der üblicherweise die Verankerung3 direkt mit dem Gurtschloss2 befestigt wird, wenn keine Kraftmesseinheit1 verwendet wird. - Die Abmessungen der Führungsrollen
13a,b und des nschlags9 sind vorzugsweise derart, dass der Anker5 innerhalb eines Leerbereichs bewegbar ist, der in einer Richtung durch Anschlagen der Führungsrollen an die Anlageflächen der Führun gen14a ,14b begrenzt ist, und in der anderen Richtung durch ein beispielsweise in mindestens einer der Führungen14a ,14b gebildetes Stoppelement, nicht gezeigt, um zu verhindern, dass der Magnet an den Sensor anschlägt. - Wenn ein Gurt angelegt wird und ein im Gurtschlossgehäuse
2 enthaltener Verriegelungsmechanismus, dessen Aufbau an sich bekannt ist, verriegelt wird, wirkt eine geringe Gurtkraft. Diese Gurtkraft bewirkt, dass die Führungsrollen der Biegefeder12 zuverlässig an den Anlageflächen der Führungen14a ,14b anliegen. Bei weiterer Erhöhung der Gurtkraft wird der Anker5 unter zunehmender Verformung der Biegefeder12 aus der Öffnung6 herausgezogen bis der Anschlag9 des Ankers5 an die Innenseite der Gehäusestirnwand7 des Gehäusebereichs4 anschlägt, um unzulässig hohe Verformungen bzw. Beschädigungen der Biegefeder12 zu vermeiden. - Mit der erfindungsgemäßen Kraftmesseinheit kann ein einwandfrei angelegter Gurt (Führungsrollen in Anschlag an den Anlageflächen sowie keine oder leichte Verformung der Biegefeder) sicher festgestellt werden. In dem Arbeitsbereich der Kraftmesseinheit (elastischer Verformbereich der Biegefeder) können Kräfte bis beispielsweise etwa 10.000 N genau gemessen werden. Größere Kräfte, wie sie bei einem Crash vorkommen, werden vom Anschlag aufgenommen. Der zeitliche Verlauf des Kraftaufbaus im Arbeitsbereich ermöglicht Aussagen über einen bevorstehenden Crash, die für die Ansteuerung eines Gurtstraffers oder Airbags genutzt werden können. Eine Beschädigung der Kraftmesseinheit kann daher an deren Nullpunktverschiebung (Anschlag der Führungsrollen an den Anlageflächen ohne Krafteinwirkung) erkannt werden.
- Die oben im Einzelnen beschriebene Erfindung ist nicht auf das genannte bevorzugte Ausführungsbeispiel begrenzt, sondern lediglich beispielhaft und schränkt den Schutzbereich der Er findung nicht ein. Beispielsweise kann anstelle eines Hallsensors ein optischer Sensor verwendet werden, um die Position des Ankers zu erfassen. In diesem Fall ist dann kein Magnet erforderlich.
-
- 1
- Kraftmesseinheit
- 2
- Gurtschloss
- 3
- Verankerung
- 4
- Gehäuse
- 5
- Anker
- 6
- Öffnung
- 7
- Gehäusestirnwand
- 8
- Lasche
- 9
- Anschlag
- 10
- Zapfen
- 11
- Magnet
- 12
- Biegefeder
- 13 a,b
- Führungsrollen
- 14 a,b
- Führungen
- 15 a,b
- Seitenwände
- 16
- Loch
- 17
- Niet
- 18
- Hall-Sensor
- 19
- elektr. Leitung
- 20
- Bolzen
- 21
- Schlinge
Claims (8)
- Kraftmesseinheit (
1 ) zur Messung einer an einem Gurtschloss (2 ) wirkenden Gurtzugkraft, enthaltend ein Gehäuse (4 ) mit einer in einer Stirnseite (7 ) ausgebildeten Öffnung (6 ), einen in dem Gehäuse (4 ) bewegbar angeordneten Anker (5 ), der die Öffnung (6 ) durchragt und einen Anschlag (9 ) aufweist, der die Bewegbarkeit der Lasche (8 ) aus dem Gehäuse (4 ) gegen eine elastische Abstützung begrenzt, und einen Sensor (18 ) zur Erfassung der Position des bewegbaren Ankers (5 ), wobei das Gehäuse (4 ) zwischen dem Gurtschloss (2 ) und einer Verankerung (3 ) anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Abstützung über eine Biegefeder (12 ) erfolgt, die sich an dem Anker (5 ) und beidseitig des Ankers (5 ) am Gehäuse abstützt. - Kraftmesseinheit nach Anspruch 1, wobei die Biegefeder (
12 ) zwei vom Anker (5 ) ausgehende voneinander abgewandte quer zur Bewegungsrichtung des Ankers (5 ) erstreckende Arme aufweist, deren voneinander abgewendete Enden in an Wänden des Gehäuses (2 ) ausgebildeten etwa parallel zur Bewegbarkeit des Ankers (5 ) verlaufenden Führungen (14a ,14b ) geführt sind, die in Anlageflächen enden, wobei die Enden der Arme der Biegefeder (12 ) bei einer Verschiebung des Ankers (5 ) in Anschlag an die Anlageflächen kommen, und bei einer weiteren Verschiebung des Ankers (5 ) der Anschlag (9 ) des Ankers bei elastischer Verformung der Arme in Anschlag an die Innenseite des Gehäuses (2 ) kommt. - Kraftmesseinheit nach Anspruch 2, wobei die Führungen (
14a ,14b ) Schlitze sind, die an einem von den Anlageflächen abgewendeten Ende offen sind. - Kraftmesseinheit nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Biegefeder (
12 ) Führungsrollen (13a ,13b ) aufweist, die in den Führungen (14a ,14b ) jeweils geführt sind. - Kraftmesseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Biegefeder (
12 ) einteilig mit dem Anker (5 ) ausgebildet ist. - Kraftmesseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Kraftmesseinheit (
1 ) über die durch das Gehäuse (4 ) hindurch ragende Lasche (8 ) am Gurtschloss (2 ) und über einen am Gehäuse (4 ) befestigten Bolzen (20 ) an einer Verankerung (3 ) jeweils befestigbar ist. - Kraftmesseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Lasche (
8 ), der Anschlag (9 ) und der Zapfen (10 ) integriert gebildet sind. - Kraftmesseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Anker (
5 ) einen Magneten (11 ) trägt und der Sensor ein Hallsensor (18 ) ist, um ein der Position des Ankers (5 ) entsprechendes elektrisches Signal zu liefern.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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