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Die
Erfindung betrifft eine Zugsattelplatte mit einem Zugsattelzapfen
für den
Zugsattelbereich eines Sattelanhänger-Fahrgestells
und zur Befestigung über
Verbindungsbolzen an den Innenlangträgern des Fahrgestells, wobei
die Zugsattelplatte auf beiden Seiten, an denen die Kontaktierung
und Verbindung mit dem Innenlangträger vorgesehen ist, mit einer
Seitenkantenwand abgeschlossen ist, die mit Bohrungen zur Aufnahme
der Verbindungsbolzen versehen ist, sowie mit auf einer Flachseite
der Zugsattelplatte quer zur Längserstreckung
der Innenlangträger
verlaufenden Versteifungsrippen, die an den gegenüberliegenden
Innenseiten der Seitenkantenwände
enden. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Kombination
von Zugsattelplatte mit einem Innenlangträger in verbundenem Zustand
als Teil eines Fahrzeug-Chassis
gemäß Oberbegriff
des Anspruches 2.
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Das
Chassis eines Sattelanhängers
besteht üblicherweise
in seiner gesamten Länge
aus einem Rahmenwerk aus Profillängs-
und -Querträgern.
Dieses Rahmenwerk ist in sich stabil und nimmt sowohl Längs- als
auch Querkräfte
sowie Verwindungstorsionen auf.
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Es
ist bekannt (
EP 312
626 A1 ), ein solches Chassis, welches im vorderen Bereich
den oberen Teil einer Sattelkupplung, d. h. insbesondere den Zugsattelzapfen
stützt,
auszu füllen,
indem Stahlblechverbundkörper
in den vorderen, bei Kupplungsstellung des Chassis übergreifenden
Teil eingesetzt werden. Diese Stahlblechverbundkörper können als Hohlkörper ausgeführt sein;
sie sind mit den entsprechenden Langträgern verschweißt.
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Es
ist weiterhin bekannt (
DE
39 06 628 C3 ), Module in Form von sogenannten Wabenkassetten herzustellen,
die in einzelne Bereiche des Chassis bzw. des Tragwerks eingelegt
und dort verschweißt werden.
Vorgeschlagen wurde auch schon, derartige Module mit Versteifungs-
und Scheuerplatten zu versehen.
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Bekannt
ist außerdem
(
EP 0 52 8 144 A1 ), bei
einem Sattelanhänger
mit einem dreiteilig ausgebildeten Chassis den mittleren Chassis-Teil
als Standardsegment auszubilden und den vorderen und den hinteren
Chassis-Teil als vorfertigbare Anbauteile zu fertigen und mit dem
mittleren Segment zu verbinden. Dabei weist das vordere Anbauteil
insbesondere längs
verlaufende Hauptträgerteile
auf, deren rückwärtige Enden
mit den vorderen Enden des Mittelsegmentes verschweißt sind.
Der vordere Anbauteil ist plattenförmig.
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In
der Schrift
DE 433
67 09 A1 wird ein verkröpfter
Längsträger für LKW-Aufleger
beschrieben und dargestellt (vgl.
16),
der aus Einzelsegmenten zusammengesetzt ist. Im Drehkranz-Bereich
ist eine Sattelplatte angeordnet, die an den Längsträgern angeschweißt ist.
Lediglich ein Sattelzugzapfen ist mit der Sattelplatte über Schrauben
verbunden.
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Hingewiesen
wird ferner auf die Schrift
DE 100 45 063 A1 , in der eine Fahrgestell-Chassis-Baugruppe
dargestellt ist, bei der eine weitgehende Vorfertigung möglich sein
soll. Es wird auf die technische Möglichkeit verwiesen, bestimmte
Teile (Federbocktraverse bzw. Federböcke) unter Vermeidung von Schweißverbindungen
mit lösbaren
Schraubverbindungen aufzubauen und zu befestigen.
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Der
Zugsattelbereich gehört
zu den am stärksten
beanspruchten Teilbereichen der Bodenplattform, da an diesem Bauteil
die Zugkräfte
einer Zugmaschine an dem Sattelanhänger punktförmig angreifen. Wird dieser
Bereich der Bodenplattform deformiert, so ist ein Richten der Bauteile
meist arbeits- und kostenintensiv, so dass ein kompletter Austausch
der verformten Bauteile günstiger
ist. Vorgeschlagen wurde bereits, dass die Zugsattelplatte zusammen
mit der Scheuerplatte und dem Kopfrahmen eine Plattform bilden,
die über
lösbare
Bolzenverbindungen seitlich mit den Innenlangträgern und mit den vorderen Enden
der Außenlangträger verbunden
ist
DE 102 41 782
B3 .
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Es
hat sich aber gezeigt, dass eine Verbesserung der Standfestigkeit
sowohl gegenüber
einer Bolzenverbindung als auch gegenüber einer reinen Schweißverbindung
möglich
ist, wenn bei einer Zugsattelplatte der eingangs genannten Art
- – die
Bohrungen in den Seitenkantenwänden
für die
Verbindungsbolzen in der Nähe
der Enden der Verstärkungsrippen
angeordnet sind
- – und
wenn im Wesentlichen rechtwinkelige, metallene Winkelstücke, die
den Innenwinkelbereich zwischen der Außenseite der Versteifungsrippe und
der Innenseite der Seitenkantenwand ausfüllen und überbrücken, mit einem Winkelschenkel (im
Folgenden Schweißschenkel)
an der Außenseite
der Versteifungsrippe angeschweißt sind,
- – wobei
der andere Winkelschenkel (im Folgenden Schraubschenkel) die an
der Versteifungsrippe benachbarte, wenigstens eine Bohrung für Verbindungsbolzen
bzw. den für
eine solche Bohrung vorgesehenen Platz überdeckt.
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Mit
dieser Lösung
wird erreicht, dass eine Kombination aus Bolzen- und Schweißverbindung geschaffen
wird. Die genannten Winkelstücke
können
in relativ kurzer Zeit in Vorfertigung angeschweißt werden.
Der wesentliche Vorteil ist, dass die Demontage relativ leicht möglich ist,
wobei die Standzeit und die Aufnahme von Verwindungskräften wesentlich
gegenüber
dem Stand der Technik verbessert ist.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Kombination aus Zugsattelplatte
und Innenlangträger,
das heißt
die Aufgabe lässt
sich analog auch durch eine Konstruktion lösen, die dem Oberbegriff und
dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 2 entspricht.
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Merkmale
der Unteransprüche
bilden nützliche
Fortentwicklungen. Sie werden anhand der Beschreibung erläutert. Die
Beschreibung erfolgt anhand einer Zeichnung, deren Figuren im Einzelnen zeigen:
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1 den Zugsattelbereich des
Tragwerks eines Sattelanhängers;
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2 die Scheuerplatte, Zugplatte
und den Kopfrahmen vor dem Zusammenfügen;
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3 die Zugsattelplatte gemäß Erfindung;
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4 einen Schnitt durch die
Zugsattelplatte gemäß 3 entlang der Linie IV-IV;
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5 ein vergrößertes Detail
der Zugsattelplatte;
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6 Draufsicht auf das Detail
gem. 5.
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Die 1 und 2 zeigen den vorderen Teil eines Tragrahmens 200 mit
einer Bodenplattform 100, die zu dem Chassis eines Sattelanhängers oder
Sattelaufliegers gehört.
Das mit Rädern
ausgestattete rückwärtige Ende
des Sattelanhängers
ist hier nicht weiter dargestellt. Die Fahrtrichtung ist durch den Pfeil
P angedeutet.
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Die
Bodenplattform 100, wie in den 1 und 2 dargestellt,
besteht aus einer T-förmigen
Konfiguration, die an dem Tragrahmen 200 befestigt ist. Die
dreiteilige Plattform umfasst eine Zugsattelplatte 1 mit
einem Zugsattelzapfen 2, eine Scheuerplatte 3 und
einen Kopfrahmenteil 6.
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Der
vordere Teil des Tragrahmens 200 besteht im Wesentlichen
aus zwei Innenlangträgern 4,5 und
zwei Außenlangträgern 34, 35.
Innenlangträger 4,5 und
Außenlangträger 34, 35 verlaufen
parallel und erstrecken sich über
die gesamte Länge
des Tragrahmens 200. Am vorderen Ende des Tragrahmens 200 weisen
Innenlangträger 4,5 und
Außenlangträger 34, 35 die
gleiche Bauhöhe
auf. Die Oberkanten des Tragrahmens 200 liegen auf dem
gleichen Niveau, so dass sich eine ebene Auflage ergibt, auf der ein
Boden aufgelegt werden kann.
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Die
Scheuerplatte 3 umfasst drei nebeneinander liegende rechteckige
Kassettenfelder 25, 26. An den aneinander grenzenden
Rändern
der Kassettenfelder sind diese mit L-förmigen Stegbereichen versehen
und über
Schweißpunkte
oder – nähte Seite
an Seite miteinander verbunden, so dass sich Stegprofile 9 ergeben.
Die äußeren Längsseiten
der Kassettenfelder 25, 26 sind mit Durchgangsbohrungen 40, 41 versehen.
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Der
Aufbau der Zugsattelplatte 1 ergibt sich aus den 2 bis 4. Die Zugsattelplatte 1 besteht
im Wesentlichen aus drei nebeneinander liegenden rechteckigen Kassettenfeldern 23, 24,
die aus je einem Blechzuschnitt gebogen, gezogen oder gekantet sind.
An den aneinander grenzenden Rändern
der Kassettenfelder sind diese mit L-förmigen Stegbereichen versehen
und über
Schweißpunkte
oder -nähte Seite
an Seite miteinander verbunden, so dass sich Stegprofile 9 ergeben. Über die
Stegprofile 9 sind U-förmige
Profile gestülpt,
welche zusätzlich
mit den aneinander grenzenden Kassettenfeldern 23, 24 verschweißt sind.
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Zwei
Versteifungsrippen 27, 28, die von einer Längsseite
zur gegenüberliegenden
Längsseite
ragen und auch mit den Kassettenfeldern 23, 24 verschweißt sind,
verstärken
die Zugsattelplatte 1. Diese zusätzlichen Verstärkungsrippen 27, 28 sind
notwendig, da die Zugsattelplatte einer wesentlich höheren mechanischen
Belastung als die Scheuerplatte 3 ausgesetzt ist. Der Zugsattelzapfen 2 liegt
mittig auf der Zugsattelplatte 1 zwischen den Profilen 9 und den
Versteifungsprofilen 27, 28. Einen Schnitt durch die
Zugsattelplatte zeigt 4.
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Die äußeren Längsseiten
der Kassettenfelder 23 und 24 schließen mit
einer aufgebogenen oder angesetzten Seitenkantenwand 13 bzw. 14 ab,
die mit Durchgangsbohrungen 30, 31 versehen sind.
Die Bohrungen 30, 31 sind jeweils paarig gegenüberliegend
zu beiden Seiten der Enden der Versteifungsrippen 27, 28 angeordnet.
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Eine
Verbindung zwischen den Versteifungsrippen und der benachbarten
Seitenkantenwand wird durch rechtwinklige, metallene Winkelstücke 21, 22 hergestellt,
die den Innenwinkel zwischen der Außenseite der Versteifungsrippen 27 bzw.
28 und der Innenseite einer Seitenkantenwand 13 bzw. 14 ausfüllen und überbrücken.
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Wie
aus den Detailfiguren 5 und 6 hervorgeht, sind
die Winkelstücke 21, 22 einstückig aus
einem gestanzten oder laser-geschnittenen Blechstreifen gebogen.
Alle Winkelstücke
der Zugsattelplatte, insgesamt acht, sind gleich geformt. Der eine
Winkelschenkel, im Folgenden Schweißschenkel 51, hat eine
etwa langlochartige, ovale Aussparung 53, die mehr als
die Hälfte
der Oberfläche
des Schweißschenkels 51 einnimmt.
Hier ist eine Schweißnaht 54 so
eingebracht, dass sie die Innen-Peripherie der Aussparung 53 voll
abdeckt.
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Der
zweite Schenkel (im Folgenden Schraubschenkel 52), besitzt
zwei Bohrungen 55, 56, die mit entsprechenden
Bohrungen 30, 31 in der Seitenkantenwand 13 zusammenfallen
(koinzidieren). Entsprechende Bohrungen 60 befinden sich
in Teilen des Innenlangträgers 4.
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Eine
lösbare
Verbindung 10 wird durch zwei Verbindungsbolzen 11, 12 hergestellt,
die hier als Schraubbolzen dargestellt sind, die mit Muttern 11', 12' an ihren Enden über Gewinde
gehalten sind und einen Kraftschluss der Zugsattelplatte mit dem
Innenlangträger
erzeugen. Anstelle von Schraubenbolzen können auch Niete, Steckbolzen
oder entsprechende, bekannte Verbindungsbolzen-Arten verwendet werden.
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Stand-
und Fahrversuche haben ergeben, dass die Standzeit der Zugsattelplatte
in Kombination mit dem angeschlossenen Innenlangträger durch
die Kombination von Schweiß-
und Schraubverbindung gegenüber
einer reinen Schraub- oder einer reinen Schweißverbindung wesentlich verbessert
ist.
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Die
Herstellung der koinzidierenden Bohrungen 60–30–55 kann
nach dem Einsetzen einer Zusattelplatte in das Innenlangträgerpaar
als ein gemeinsamer Arbeitsgang erfolgen oder aber im Rahmen einer
Vor- und Nachfertigung durchbohrter und nicht-durchbohrter Teile
in beliebiger Kombination.
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Ein
den Abschluss der Plattform 100 bildender Kopfrahmen 6 ist
aus der 2 ersichtlich.
Er besteht aus einer Traverse 35, die an ihren Enden mit Eckverbindern 36.1, 36.2 ausgestattet
ist. Die Traverse 35 hält
an ihrer Unterseite außerdem
eine Aufgleitplatte sowie einen gegen die Fahrtrichtung zeigenden,
dreiteiligen Verbindungsadapter 17. Letzterer ist mit Steckschlitzen 44 in
einem hochgekanteten Randbereich 45 versehen.
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Ebenso
wie das Kopfrahmenteil 6 sind die Vorder- und Endseiten 13, 14; 15, 16 von
Zugsattelplatte und Scheuerplatte teilweise mit untereinander kompatiblen
Schlitz- und Steckzungenverbindungen 20 versehen. Die im
Verbindungsadapter 17 des Kopfrahmenteils vorhandenen Schlitze 47 dienen
dazu, entsprechende Steckzungen 48 an der Vorderseite 13 der
Scheuerplatte 3 aufzunehmen. Die Steckzungen 48 werden
nach dem Einstecken verschweißt,
so dass eine zugfeste Verbindung zwischen den Teilen 3 und 6 gegeben
ist. Wie aus der 2 weiter
zu ersehen ist, besitzt auch die Zugsattel platte 1 entsprechende
Schlitz- und Steckverbindungsteile, nämlich Steckschlitze 32 an
der Vorderseite 15. Die Endseite 16 der Zugsattelplatte
ist glatt und besitzt keine Schlitz- und Steckzungenverbindungsteile.
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Entsprechend
den Steckschlitzen in der Zugsattelplatte 1 sind Steckzungen 49 an
der Endseite 14 der Scheuerplatte 3 vorgesehen,
die auch hier eingeschoben werden können und anschließend verschweißt werden.
Es ist ersichtlich, dass Steckzungen 48 bzw. 49 auf
beiden Seiten der Scheuerplatte vorhanden sind. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Scheuerplatte auch um 180° gewendet werden kann bzw. dass
die Fahrt- und Gegenfahrtrichtung nicht verwechselbar sind, da sie
vertauschbar sind.
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Die
I-förmigen
Innenlangträger 4, 5 sind
im Bereich der Zugsattelplatte 1 auf den Innenseiten mit Flanschplatten
(in der Zeichnung verdeckt) versehen. Die Flanschplatten weisen
Bohrungen für
die erforderlichen Bolzenverbindungen auf, die mit den Bohrungen 30, 31 in
der Zugsattelplatte 1 koinzidieren.
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Die
Verwendung und die Montage der Winkelstücke 21, 22 erfolgt
vorzugsweise in Vorfertigung. Insgesamt ergibt sich eine Kombination
aus Zugsattelplatte und Innenlangträger in vorteilhafter Weise, die
dem anspruchsvollen Betrieb von Aufliegerfahrzeugen optimal gewachsen
ist.
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- 1
- Zugsattelplatte
- 2
- Zugsattelzapfen
- 3
- Scheuerplatte
- 4
- Innenlangträger
- 5
- Innenlangträger
- 6
- Kopfrahmenteil
- 7
- Zwischenraum
- 8
- Aussteifungsplatte
- 9
- Stegprofil
- 10
- Verbindung
- 11
- Verbindungsbolzen
- 12
- Verbindungsbolzen
- 13
- Seitenkantenwand
- 14
- Seitenkantenwand
- 15
- Vorderseite
(von 3)
- 16
- Endseite
(von 3)
- 17
- Verbindungsadapter
- 18
- Verbindungsteile
- 19
-
- 20
- Schlitz-
und Steckzun
-
- genverbindungen
- 21
- Winkelstück
- 22
- Winkelstück
- 23
- Kassettenfeld
- 24
- Kassettenfeld
- 25
- Kassettenfeld
- 26
- Kassettenfeld
- 27
- Versteifungsrippe
- 28
- Versteifungsrippe
- 29
-
- 30
- Bohrung
- 31
- Bohrung
- 32
- Steckschlitz
(bei 1)
- 33
- Steckschlitz
(bei 3)
- 34
- Außenlangträger
- 35
- Außenlangträger
- 38
- Aufgleitplatte
- 39
-
- 40
- Bohrung
- 41
- Bohrung
- 42
- Rückseite
- 43
-
- 44
- Steckschlitz
(bei 6)
- 45
- hochgekanteter
Bereich
-
- (bei 6)
- 46
-
- 47
- Schlitze
(in 6)
- 48
- Steckzunge
- 49
- Steckzunge
- 50
- Tragflansch
- 51
- Schweißschenkel
- 52
- Schraubschenkel
- 53
- Aussparung
- 54
- Schweißnaht
- 55
- Bohrung
(in (52)
- 56
- Bohrung
(in (52)
- 100
- Bodenplattform
- 200
- Tragrahmen