-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischeranlage für Kraftfahrzeuge
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Derartige
Scheibenwischeranlagen sind aus dem Stand der Technik allgemein
bekannt. Es ist insbesondere aus der Praxis ebenfalls bekannt, dass die
Wischergummis von Wischerblättern
durch Bewegen über
vereiste Scheibenflächen
oder durch Lösen
aus einem an der Scheibenfläche
angefrorenen Zustand beschädigt
werden können.
Es entstehen Risse und im Extremfall können sogar Partikel aus dem
Wischergummi ausreißen.
Die Wischerblätter sind
dann unbrauchbar und bilden ein Sicherheitsrisiko, da beim Wischvorgang
Schlieren entstehen, welche die Sicht des Fahrers behindern.
-
Es
sind deshalb aus dem Stand der Technik bereits verschiedene Lösungen bekannt,
die dieses Problem verhindern sollen.
-
Eine
Möglichkeit
besteht darin, die obige Problematik bereits im Ansatz zu bekämpfen, d.
h. bereits ein Anfrieren des Wischergummis auf einer Scheibenfläche des
Kraftfahrzeugs zu verhindern. So offenbaren zum Beispiel die
DE 196 24 068 A1 und
die
DE 199 36 277
A1 eine automatische Aneisungspräventivierung, bei der die Scheibenwischer nach
Beendigung des Fahrbetriebs bei niedrigen Außentemperaturen (zum Beispiel
0°C) von
der jeweiligen Scheibenfläche
ausreichend abgehoben werden. Diese Vorrichtung ersetzt beispielsweise
auch das manuelle Zwischenlegen von Pappe oder Folien zwischen die
Scheibenfläche
und den Scheibenwischer.
-
Falls
es trotz oder mangels einer derartigen Vorrichtung zur Aneisungspräventivierung
dennoch zu einem Anfrieren der Scheibenwischer, genauer der Wischergummis
an der Scheibenfläche
kommt, ist es bekannt, die Scheibenfläche zu beheizen und damit aufzutauen.
Die
DE 199 36 277
A1 und die
DE 100
03 590 A1 beschreiben eine derartige Belüftung der
Innenseite der Scheibenfläche
mit warmer Luft. Im Falle der
DE 100 03 590 A1 ist die Scheibenfläche außerdem mit
einem Heizleiter im Parkbereich des Scheibenwischers ausgestattet,
um die Scheibenfläche
in diesem Bereich zusätzlich
auch elektrisch beheizen zu können.
-
-
Trotz
dieser bekannten und in der Praxis erprobten Vorrichtung kann nach
wie vor nicht ausgeschlossen werden, dass ein an der Scheibenfläche angefrorener
Scheibenwischer ungewollt gelöst
und über
die Scheibenfläche
bewegt wird.
-
Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenwischeranlage
für Kraftfahrzeuge
bereitzustellen, die zuverlässig
verhindert, dass ein an der Scheibenfläche angefrorener Scheibenwischer
ungewollt gelöst
und über
die Scheibenfläche
bewegt wird.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Scheibenwischeranlage mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die
Scheibenwischeranlage für
Kraftfahrzeuge weist einen Wischermotor, ein an einer Antriebswelle
des Wischermotors befestigtes Wischerblatt für eine Scheibenfläche eines
Kraftfahrzeugs und eine Steuereinrichtung zum Steuern des Wischermotors auf.
Erfindungsgemäß ist der
Wischermotor der Scheibenwischeranlage mit einer Drehmomentbegrenzung
versehen, die eine Betätigung
der Antriebswelle mit einem Drehmoment größer als ein vorbestimmter Drehmomentgrenzwert
verhindert.
-
Durch
diese Drehmomentbegrenzung kann sicher verhindert werden, dass ein
an der Scheibenfläche
angefrorenes Wischerblatt des Scheibenwischers mit Gewalt, d. h.
mit einem großen
Drehmoment gelöst
und weiter über
die Scheibenfläche
bewegt wird. Das Bewegen des Scheibenwischers ist erst möglich, wenn
hierzu nur ein relativ geringes Drehmoment erforderlich ist, wenn
mit anderen Worten der Scheibenwischer leicht, d. h. ohne einen über das
Normalmaß hinaus
gehenden Widerstand, bewegbar ist. Auf diese Weise wird eine Beschädigung des
Wischerblattes selbst im Falle des Anfrierens des Wischerblattes
an der Scheibenfläche
zuverlässig verhindert,
wodurch die Sicherheit für
den Fahrer wesentlich verbessert wird.
-
Die
gemäß der Erfindung
vorgesehene Drehmomentbegrenzung kann eine mechanische und/oder
eine elektrische Drehmomentbegrenzung sein. Die Drehmomentbegrenzung
kann in den Wischermotor bzw. die Antriebswelle des Wischermotors
integriert oder in die Steuereinrichtung implementiert sein.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinrichtung ferner
mit einer Anzeigevorrichtung verbunden, die dem Fahrer des Kraftfahrzeugs das Überschreiten
des vorbestimmten Drehmomentgrenzwerts anzeigt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Steuereinrichtung ferner mit einem Sensor
zur Erfassung der Vereisung der Scheibenfläche verbunden. In diesem Fall
zeigt die mit der Steuereinrichtung verbundene Anzeigevorrichtung
vorzugsweise ebenso die Erfassung eines Vereisungszustands durch
den Sensor an.
-
Die
Scheibenwischeranlage der Erfindung kann außerdem mit einer Vorrichtung
zum Beheizen der Scheibenfläche
des Kraftfahrzeugs und/oder einer Vorrichtung zum Beheizen des Wischerblattes kombiniert
sein, welche jeweils mit der Steuereinrichtung gekoppelt sind.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die einzige
Figur den schematischen Aufbau einer Scheibenwischeranlage gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
In
der anhängenden
Figur ist stark vereinfacht eine Scheibenwischeranlage gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Scheibenwischeranlage
besteht im wesentlichen aus einem Scheibenwischer, einem Wischermotor 12 und
einer Steuereinrichtung 14. Der Scheibenwischer 10 ist
aus einem Wischerblatt 10 aufgebaut, an dessen der Scheibenfläche 16 eines
Kraftfahrzeugs zugewandter Seite ein Wischergummi angebracht ist
und der – gegebenenfalls über einen
(nicht dargestellten) Befestigungsarm – an einer Antriebswelle 18 des
Wischermotors 12 befestigt ist. Die Scheibenfläche 16 des
Kraftfahrzeugs kann sowohl eine Frontscheibe als auch eine Heckscheibe sein.
-
Der
Wischermotor 12 wird von der Steuereinrichtung 14 bei
Bedarf, d. h. wenn der Fahrer den Scheibenwischer über einen
im allgemeinen an einem an der Lenkstange angebrachten Schalthebel vorgesehenen
Schalter 20 einschaltet, derart betrieben, dass das Wischerblatt 10 durch
die Antriebswelle 18 in einer Schwenkbewegung über die
Scheibenfläche 16 bewegt
wird. Gleichzeitig ist der Scheibenwischer derart gelagert, dass
er mit einem Federsystem an die Scheibenfläche 16 vorgespannt
ist, so dass der Wischergummi des Scheibenwischers zur Erzielung
einer zufriedenstellenden Reinigungswirkung an die Scheibenfläche gepresst
wird.
-
Um
zu verhindern, dass ein gegebenenfalls an der Scheibenfläche 16 angefrorenes
bzw. festgeklebtes Wischerblatt 10 des Scheibenwischers
gewaltsam gelöst
und über
die möglicherweise
noch vereiste Scheibenfläche 16 bewegt
und dadurch der Wischergummi des Wischerblattes 10 beschädigt wird,
falls der Fahrer des Kraftfahrzeugs den Scheibenwischer über den
Schalter 20 einschaltet, ist der Wischermotor 12 der
Scheibenwischeranlage mit einer Drehmomentbegrenzung versehen. Diese
Drehmomentbegrenzung verhindert eine Bewegung des Wischerblattes 10 bzw.
der Antriebswelle 18, wenn das für die Bewegung erforderliche
Drehmoment einen vorbestimmten Drehmomentgrenzwert übersteigt.
Mit anderen Worten wird von einer gewaltsamen Bewegung des Wischerblattes
abgesehen, wenn das Wischerblatt nicht nur mit einem normalen Drehmoment
leicht über
die Scheibenfläche
bewegbar ist.
-
Die
Drehmomentbegrenzung des Wischermotors 12 kann sowohl mechanischer
als auch elektrischer Bauart oder eine Kombination davon sein. Ferner
kann die Drehmomentbegrenzung in den Wischermotor 12 bzw.
die Antriebswelle 18 des Wischermotors 12 integriert
oder auch in die Steuereinrichtung 14 implementiert sein.
-
Stellt
die Steuereinrichtung 14 fest, dass das für die Bewegung
des Wischerblattes 10 erforderliche Drehmoment den vorbestimmten
Drehmomentgrenzwert überschreitet,
so wird dies dem Fahrer des Kraftfahrzeugs über eine optische und/oder
akustische Anzeigevorrichtung 22 zum Beispiel im Bereich des
Armaturenbretts angezeigt. Der Fahrer hat dann beispielsweise die
Möglichkeit,
den angefrorenen Scheibenwischer bzw. die vereiste Scheibenfläche von
Hand zu enteisen.
-
Die
Steuereinrichtung 14 ist ferner mit einem Sensor 24 verbunden,
der eine Vereisung der Scheibenfläche 16 des Kraftfahrzeugs
erfasst. Eine durch den Sensor 24 erfasste Vereisung der
Scheibenfläche 16 kann
dem Fahrer ebenfalls über
die Anzeigevorrichtung 22 mitgeteilt werden. Der Sensor 24 und die
Anzeigevorrichtung 22 sind dabei vorteilhafterweise auch
bei ausgeschaltetem Scheibenwischer in Betrieb bzw. funktionsfähig, sodass
der Fahrer bereits bei Inbetriebnahme des Kraftfahrzeugs, d. h. noch
vor Fahrtbeginn auf den Zustand der vereisten Scheibenfläche 16 hingewiesen
wird und diesen für die
Fahrt gefährlichen
Umstand beseitigen kann.
-
Weiterhin
kann die beschriebene Scheibenwischeranlage gemäß der Erfindung auch mit einer an
sich bekannten Vorrichtung zum Beheizen der Scheibenfläche des
Kraftfahrzeugs und/oder einer an sich bekannten Vorrichtung zum
Beheizen des Wischerblattes kombiniert sein. Diese Vorrichtungen sind
ebenfalls mit der Steuereinrichtung 14 gekoppelt, sodass
sie bei Erkennen eines Drehmoments über dem vorbestimmten Drehmomentgrenzwert oder
bei Erfassen einer Vereisung der Scheibenfläche 16 durch den Sensor 24 automatisch
in Betrieb genommen werden können,
um die Scheibenfläche 16 und
das Wischerblatt 10 anzutauen bzw. zu lösen.
-
Während die
Scheibenwischeranlage in der oben beschriebenen Figur nur einen
Scheibenwischer aufweist, ist die vorliegende Erfindung selbstverständlich auch
auf Scheibenwischeranlagen mit zwei Scheibenwischern anwendbar,
wie sie für
Frontscheiben von Kraftfahrzeugen häufig zum Einsatz kommen.
-
- 10
- Wischerblatt
- 12
- Wischermotor
- 14
- Steuereinrichtung
- 16
- Scheibenfläche
- 18
- Antriebswelle
- 20
- Schalter
- 22
- Anzeigevorrichtung
- 24
- Sensor