DE10320774B3 - Reinigungsvorrichtung, insbesondere für NMR-Röhrchen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtungseinheit zum Reinigen von Gefäßen und Geräten, insbesondere Meßgefäßen für die Spektrometrie sowie medizinischen Gefäßen und Geräten, umfassend mindestens eine Aufnahmeeinheit für mindestens ein zu reinigendes Gefäß oder Gerät; mindestens ein Ablaufrohr mit mindestens einer ersten Öffnung in der oder außerhalb der Aufnahmeeinheit und mindestens einer zweiten Öffnung außerhalb der Aufnahmeeinheit, wobei die erste Öffnung oberhalb der zeiten Öffnung anordenbar ist, so daß Flüssigkeit über die erste Öffnung durch das Ablaufrohr zur zweiten Öffnung transferierbar ist, wobei das Ablaufrohr insbesondere zumindest bereichsweise in der Aufnahmeeinheit verläuft und derart von der Innenwandung der Aufnahmeeinheit beabstandet ist, daß ein zu reinigendes Gefäß über die erste Öffnung des Ablaufrohres auf dieses stülpbar ist; mindestens eine Zuleitungseinheit zur Aufnahmeeinheit, verbindbar oder verbunden mit der Aufnahmeeinheit, insbesondere über einen Verbindungsbereich, wobei die Verbindung oder der Verbindungsbereich zwischen der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit unterhalb der ersten Öffnung des Ablaufrohres, insbesondere unterhalb des Gefäßrandes eines auf das Ablaufrohr aufstülpbaren, zu reinigenden Gefäßes, anordenbar ist, wobei die Zuleitungseinheit mindestens eine erste Öffnung zur Einbringung von Flüssigkeit, die höher als die erste Öffnung des Ablaufrohres anordenbar ist, aufweist; und mindestens einen Überlauf, der ...
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtungseinheit, eine Reinigungsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Desinfizieren von Gefäßen und Geräten, insbesondere NMR-Röhrchen und Spektrometer-Küvetten, und/oder medizinischen Gefäßen und Geräten.
- In der Spektrometrie werden regelmäßig sehr hohe Anforderungen an die Qualität und Reinheit der verwendeten Meßgefäße gestellt. Rückstände von vorhergehend untersuchten Meß proben sind tunlichst zu vermeiden, können sie doch das spektroskopische Meßergebnis er erheblich verfälschen und eine erneute Messung, zumeist unter nochmaliger Herstellung der Meßprobe, erforderlich machen. Zur Vermeidung einer unsachgemäßen und unvollständigen Reinigung ist regelmäßig nicht nur ein hoher Zeitaufwand erforderlich, auch die eingesetzten Reinigungsmittel haben hohen Qualitätsstandards zu genügen und dürfen z.B. nicht über Bestandteile verfügen, die nach dem Reinigungsvorgang an dem gereinigten Gefäß haften bleiben. Hinzu kommt, daß Meßgefäße für die Spektroskopie, wie z.B. NMR-Röhrchen, selber bereits relativ kostenintensiv und zudem sehr bruchempfindlich sind und zur Rissbildung sowie zum Absplittern von Bestandteilen des Einfüllrandes neigen. Solche Meßröhrchen sind daher nach jeder Messung mit großer Sorgfalt mit einer nicht geringen Menge an Reinigungsflüssigkeit zu spülen. Die mit Rückständen versehene Reinigungsflüssigkeit ist regelmäßig als Sondermüll zu entsorgen oder separat aufzubereiten.
- Schmale, an einem Ende geschlossene Analyseröhrchen, z.B. NMR-Röhrchen, können gemäß der
US 4,310,010 mit einer aus zwei übereinander angebrachten Kammern bestehenden Vorrichtung durch Anlegen von Vakuum an der unteren Kammer gereinigt werden. Die obere und die untere Kammer sind durch eine perforierte Bodenplatte voneinander getrennt, wobei in die Löcher der Bodenplatte schmale Röhren dichtend eingefügt sind mit einer Länge, die ausreicht, daß deren oberen offenen Enden oberhalb des Flüssigkeitsspiegels einer in der oberen Kammer vorliegenden Flüssigkeit liegen. Das zu reinigende NMR-Röhrchen wird kopfüber auf das schmale Rohr in der Bodenplatte gestülpt, so daß dessen Öffnung in der Flüssigkeit eingetaucht ist. Durch Anlegen eines Unterdrucks in der unteren Kammer, die mit der oberen Kammer nur über die in der Zwischenplatte vorliegenden schmalen Rohre verbunden ist, wird Flüssigkeit aus dem oberen Reservoir zunächst durch den Spalt zwischen der Innenwandung des auf dem Kopf stehenden NMR-Röhrchens und der Außenwand des schmalen Rohres in der Bodenplatte und sodann durch dieses schmale Rohr in die untere Kammer befördert, von wo es abgeleitet werden kann. - Die
DE 41 04 628 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Spülen von Probennahmesystemen, z.B. Kanülen, die derart gestaltet ist, daß jeweils nur die für die Spülung benötigte Flüssigkeitsmenge abgesaugt und die überschüssige, nicht verunreinigte Menge über einen Überlauf in den Vorratsbehälter für die Spülflüssigkeit rücküberführt werden kann. Diese Vorrichtung verfügt über einen Zulauf am Boden eines Gefäßes, ein Überlaufrohr am oberen Rand des Gefäßes und ein Spülgefäß in einer weiteren Kammer des Gefäßes, die mit dem Teil des Gefäßes, enthaltend den Einlauf und den Überlauf über eine Öffnung im Bodenbereich verbun den ist. Dieses Spülgefäß verfügt über Zulauföffnungen für die Flüssigkeit, die unterhalb der Öffnung des Überlaufes angeordnet sind. Günstigerweise ist das Verhältnis des Innendurchmessers der Spülkammer zum Außendurchmesser der zu reinigenden Kanüle des Probennehmers nicht größer als 4:1. Mit dieser Vorrichtung wird gewährleistet, dass nur die unmittelbar für die Spülung benötigte Flüssigkeit über die Kanüle abgesaugt wird. Die überschüssige Flüssigkeit durchfließt lediglich die erste Kammer, wird somit nicht verunreinigt und über den Überlauf in den Vorratsbehälter rücküberführt. Sowohl bei der Reinigungsvorrichtung gemäß derUS 4,310,010 als auch bei der gemäß derDE 41 04 628 A1 ist eine Vakuumabsaugvorrichtung zu installieren. - Zur Reinigung von NMR-Röhrchen sind bereits solche Reinigungsvorrichtungen kommerziell erhältlich, bei denen Reinigungsmittel über das Anlegen eines Vakuums, beispielsweise eines Wasserstrahlpumpen- oder Membranpumpenvakuums, durch das zu reinigende NMR-Röhrchen geleitet wird. Wie dem Technical Information Bulletin AL-112 (Aldrich NMR-Tube Cleaner and Accessories) der Firma SIGMA-Aldrich zu entnehmen ist, wird bei dieser Vorrichtung ein NMR-Röhrchen in einem verschließbaren Rohr über eine darin befindliche oben offene Kanüle gestülpt, so daß zwischen der Außenwand der Kanüle und der Innenwand des NMR-Röhrchens ein dünner Spalt verbleibt, durch den Reinigungsmittel aus einem mit der Kanüle verbundenen Reinigungsmittelreservoir mittels Anlegen eines Vakuums geführt wird. Das Reinigungsmittel ist bei diesem Gerät manuell zuzuführen und die gesamte Apparatur nach dem Reinigen jedes einzelnen NMR-Röhrchens zu reinigen sowie das gesammelte Reinigungsmittel zu verwerfen bzw. gesondert aufzubereiten. Je nach verwendetem Reinigungsmittel bzw. in Abhängigkeit von der Qualität des verwendeten Reinigungsmittels kann sich ein unterschiedlicher Reinigungserfolg einstellen, so daß nicht automatisch eine gleichbleibende Reinigungsqualität gewährleistet ist.
- Anstelle von Reinigungsgeräten aus Glas werden zur Vermeidung der Beschädigung von NMR-Röhrchen auch bereits aus Plastikspritzflaschen herstellbare Reinigungsvorrichtungen beschrieben (s.a. SpectroscopyNow. Com). Bei diesen Geräten wird eine Plastikkanüle in ein auf den Kopf gestelltes NMR-Röhrchen eingeführt. Derartige Reinigungsvorrichtungen sind jedoch mit den gleichen Mängeln behaftet wie die vorhergehend beschriebenen Geräte aus Glas. Zusätzlich besteht die Gefahr, daß die üblicherweise verwendeten organischen Reinigungsmittel Bestandteile, wie z.B. Weichmacher, aus dem Kunststoff herauslösen können, welche das Meßergebnis verfälschen und wertlos machen.
- Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung für Gefäße, insbesondere Meßgefäße, verfügbar zu machen, die nicht mit den Nachteilen des Stands der Technik behaftet ist und insbesondere eine gründliche, schonende und nicht manuelle Reinigung ermöglicht, wobei ein gleichbleibender Reinigungserfolg auch bei gleichzeitiger Reinigung von mehreren Gefäßen gewährleistet wird und überdies der Verbrauch an Reinigungsmittel erheblich gesenkt werden kann.
- Der vorliegenden Erfindung lag ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Reinigen von Gefäßen, insbesondere Meßgefäßen, zur Verfügung zu stellen, mit dem sich auch sehr empfindliche, hochwertige Meßgefäße zuverlässig, insbesondere auch auf kontinuierliche Weise, reinigen lassen.
- Demgemäß wurde eine Reinigungsvorrichtungseinheit zum Reinigen von Gefäßen und Geräten, insbesondere von Meßgefäßen für die Spektrometrie sowie medizinischen Gefäßen und Geräten, gefunden, umfassend mindestens eine Aufnahmeeinheit für mindestens ein zu reinigendes Gefäß, mindestens ein Ablaufrohr mit mindestens einer ersten Öffnung in der oder außerhalb der Aufnahmeeinheit und mindestens einer zweiten Öffnung außerhalb der Aufnahmeeinheit, wobei die erste Öffnung oberhalb der zweiten Öffnung anordbar ist, so daß Flüssigkeit über die erste Öffnung durch das Ablaufrohr zur zweiten Öffnung transferierbar ist, wobei das Ablaufrohr insbesondere zumindest bereichsweise in der Aufnahmeeinheit verläuft und derart von der Innenwandung der Aufnahmeeinheit beabstandet ist, daß ein zu reinigendes Gefäß über die erste Öffnung des Ablaufrohres auf dieses stülpbar ist und/oder wobei ein Gerät oder Gefäß zumindest teilweise unterhalb der ersten Öffnung des Ablaufroh res in der Aufnahmeeinheit anordbar ist; mindestens eine Zuleitungseinheit zur Aufnahmeeinheit, verbindbar oder verbunden mit der Aufnahmeeinheit, insbesondere über einen Verbindungsbereich, wobei die Verbindung oder der Verbindungsbereich zwischen der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit unterhalb der ersten Öffnung des Ablaufrohres, insbesondere unterhalb des Gefäßrandes eines auf das Ablaufrohr aufstülpbaren, zu reinigenden Gefäßes, anordbar oder angeordnet ist, wobei die Zuleitungseinheit mindestens eine erste Öffnung zur Einbringung von Flüssigkeit, die höher als die erste Öffnung des Ablaufrohres anordbar ist, aufweist; und mindestens einen Überlauf, der oberhalb der ersten Öffnung des Ablaufrohres und unterhalb der ersten Öffnung zur Einbringung von Flüssigkeit anordbar ist.
- Eine Anordnung von z.B. Öffnungen, konstruktiven Elementen oder Gegenständen tiefer oder unterhalb bzw. höher oder oberhalb voneinander bezieht sich vorliegend, sofern nicht anders beschrieben, auf eine Ausrichtung der Reinigungsvorrichtungseinheit bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und kennzeichnet ausschließlich die relative Anordnung zueinander und nicht gleichzeitig auch, ob z.B. eine Öffnung oder ein Gegenstand entlang einer gemeinsamen vertikalen Achse über- oder untereinander angeordnet sind.
- Die Aufnahmeeinheit und die Zuleitungseinheit sind bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in einer Ausführungsform im wesentlichen vertikal und beabstandet voneinander ausgerichtet. Das Ablaufrohr kann sich innerhalb der Aufnahmeeinheit über deren gesamte Länge erstrekken oder, vorzugsweise in einem unteren Abschnitt der Aufnahmeeinheit, durch die Wandung der Aufnahmeeinheit, aus dieser herausgeführt werden, ohne daß es in der Wandung der Aufnahmeeineheit zu einer Leckage kommt. Zweckmäßigerweise wird das Ablaufrohr entlang der gesamten Aufnahmeeinheit innenliegend geführt und tritt erst in dem Verbindungsbereich durch die Wandung desselben hindurch, um die über die erste Öffnung des Ablaufrohres zugeführte Reinigungsflüssigkeit abzuführen.
- Dabei kann gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform vorgesehen sein, daß sich die Aufnahmeeinheit über die erste Öffnung des in der Aufnahmeeinheit vorliegenden Abschnitts des Ablaufrohres hinaus zumindest derart erstreckt oder verlängerbar ist, insbesondere mit mindestens einem Aufsatzstück, daß die Öffnung der Aufnahmeeinheit oder des Aufsatzstükkes höher als der Überlauf anordbar ist. Bei bestimmungsgemäßer Ausrichtung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtungseinheit ist der Überlauf stets höher angeordnet als die erste, d.h. obere Öffnung des Ablaufrohres, so daß kondensierte Reinigungsflüssigkeit zunächst stets über diese erste Öffnung und nicht über den Überlauf abgeführt wird. Die Aufnahmeeinheit bzw. deren Öffnung oder die Öffnung des Aufsatzstückes ist auf einer Höhe angeordnet, die oberhalb der des Überlaufes liegt, so daß sichergestellt ist, daß kondensierte Reinigungsflüssigkeit, die sich in der Aufnahmeeinheit ansammelt, nicht unkontrolliert über die Öffnung der Aufnahmeeinheit oder des Aufsatzes der Reinigungsvorrichtungseinheit austritt, sondern zunächst über die Öffnung des Ablaufrohres und, falls dessen Kapazität nicht ausreicht, zusätzlich auch über den Überlauf.
- Gemäß einer besonders geeigneten Weiterbildung der Erfindung verfügt die Reinigungsvorrichtungseinheit über einen Leitungsaufsatz, der sich an den Überlauf anschließt und über mindestens eine Öffnung verfügt, die tiefer als die Verbindung zwischen der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit oder tiefer als der Verbindungsbereich anordbar ist. Der Leitungsaufsatz ist dafür vorgesehen, verdampftes Reinigungsmittel über dessen untere Öffnung der Zuleitungseinheit bzw. der Öffnung der Zuleitungseinheit, wo es über eine Kühlvorrichtung kondensiert werden kann, zuzuführen.
- Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die zweite Öffnung des Ablaufrohres in dem Leitungsaufsatz vorliegt oder in diesen mündet und insbesondere tiefer als die Verbindung zwischen der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit oder tiefer als der Verbindungsbereich anordbar ist. Das aus der Aufnahmeeinheit oder dem Verbindungsbereich austretende Ablaufrohr wird vorzugsweise derart geführt, daß es in den Leitungsaufsatz einmündet bzw. bereichsweise in diesem fortgeführt wird, so daß aus der zweiten Öffnung des Ablaufrohres heraustretende Flüssigkeit über die Öffnung des Leitungsaufsatzes austreten kann.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß das Ablaufrohr mindestens eine Rohrsenke, insbesondere außerhalb der Aufnahmeeinheit und/oder des Leitungsaufsatzes, aufweist.
- Die Konstruktion der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtungseinheit erlaubt es, verdampftes Reinigungsmittel über die Leitungseinheit letztendlich der Aufnahmeeinheit, und zwar in Form kondensierter Flüssigkeit zuzuführen, in der diese über das Ablaufrohr wieder in die Leitungseinheit rücküberführt wird. Bei dieser Konstruktion ist es theoretisch möglich, daß verdampfte Reinigungsflüssigkeit über die zweite Öffnung des Ablaufrohres in dasselbe gelangt und einen reibungslosen Rückfluß der über die erste Öffnung abgeführten Reinigungsflüssigkeit stört, insbesondere wenn das verdampfte Reinigungsmittel bis in den Bereich des Ablaufrohres vordringt, der innerhalb der Aufnahmeeinheit angeordnet ist. Um dieses zu verhindern, wird vorzugsweise in demjenigen Abschnitt des Ablaufrohres, der sich zwischen der Aufnahmeeinheit bzw. dem Verbindungsbereich und dem Leitungsaufsatz erstreckt, ein im wesentlichen U-förmiger Rohrabschnitt in Form einer Rohrsenke eingefügt. Über diesen im wesentlichen in der Weise eines Syphons fungierenden Rohrabschnitt hinaus gelangt bei normalem Reinigungsbetrieb kein verdampftes Reinigungsmittel in die höher gelegenen Abschnitte des Ablaufrohres.
- Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Aufnahmeeinheit, der Verbindungsbereich und die Zuleitungseinheit zusammen zumindest bereichsweise eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsform bilden.
- Besonders geeignete Reinigungsvorrichtungseinheiten verfügen weiterhin über mindestens einen Siebboden in der Aufnahmeeinheit, der insbesondere näher zum Verbindungsbereich als zur ersten Öffnung des Ablaufrohres angeordnet oder anordbar ist.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung berücksichtigt, daß die Öffnung der Aufnahmeeinheit oder des Aufsatzstückes dichtend verschließbar ist. Ein dampf- bzw. flüssigkeitsdichter Verschluß der Öffnung der Aufnahmeeinheit oder des Aufsatzstückes, insbesondere bereits bei Aufnahme des Reinigungsbetriebs, führt dazu, daß die sich ansammelnde kondensierte Reinigungs flüssigkeit sich im wesentlichen nur in dem Bereich zwischen der Außenwand des Ablaufrohres und der Innenwand des zu reinigenden, über das Ablaufrohr gestülpten Gefäßes in der Aufnahmeeinheit befindet und entlang dieses Spaltes bis zur ersten Öffnung des Ablaufrohres transportiert wird. Wird gemäß einer weiteren Umgestaltung die Öffnung der Aufnahmeeinheit oder des Aufsatzstückes nicht verschlossen, so wird die in der Zuleitungseinheit aufgefangene und der Aufnahmeeinheit zugeführte destillierte Reinigungsflüssigkeit auch entlang der Außenseite des zu reinigenden Gefäßes zumindest bis auf die Höhe der ersten Öffnung des Ablaufrohres hochgeführt.
- In einer weiteren Ausführungsform verfügt die Reinigungsvorrichtungseinheit über mindestens einen Reinigungsmittelablauf in oder an dem Verbindungsbereich, der Zuleitungseinheit und/oder der Aufnahmeeinheit mit mindestens einem reversibel verschließbaren Verschluß, der insbesondere mit dem Leitungsaufsatz verbindbar oder verbunden ist. Um, beispielsweise nach der Beendigung eines Reinigungsvorgangs, überschüssige Reinigungsflüssigkeit aus der Aufnahme- und der Zuleitungseinheit abzuführen, ist in einem möglichst tiefliegenden Abschnitt von Aufnahmeeinheit, Zuleitungseinheit und/oder Verbindungsbereich, insbesondere des Verbindungsbereichs, ein Reinigungsmittelablauf vorgesehen, der vorzugsweise in den Leitungsaufsatz mündet. Abgelassene Reinigungsflüssigkeit kann auf diese Weise direkt über die Öffnung des Leitungsaufsatzes in eine entsprechende Vorlage, z.B. eine Destilliervorlage, rücküberführt werden.
- Geeigneter Weise ist bzw. sind zumindest der Leitungsaufsatz, der Überlauf, die Zuleitungseinheit, der Verbindungsbereich, die Aufnahmeeinheit, das Ablaufrohr und/oder der Reinigungsmittelablauf zumindest bereichsweise aus Glas, Keramik und/oder einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem partiell oder perhalogenierten Polymer, gefertigt. Bevorzugt kommen als Kunststoffmaterialien perfluorierte Polymere, insbesondere Polytetrafluoroethylen (PTFE), zum Einsatz. Daneben sind selbstverständlich auch weitere Polymere, insbesondere lösungsmittel- und/oder chemikalienresistente Polymere für die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit oder deren oben aufgeführten Komponenten geeignet. Beispielsweise kommen als Polymere Polyketone, insbesondere alternierende Kohlenmonoxid/Olefin- Copolymere wie Kohlenmonoxid/Ethylen-Copolymere, oder Polyamide, Polyoxyalkylene, insbesondere Polyoxymethylene, Polystyrol, syndiotaktisches Polystyrol, Polyolefine, Polyphenylenether oder schlagzähmodifizierte Varianten der vorgenannten Polymere oder deren Mischungen in Betracht. In einer Ausführungsform besteht die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit im wesentlichen aus Glas oder aus Kunststoff, insbesondere Teflon.
- Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Ablaufrohr, der in der Aufnahmeeinheit verlaufende Teil des Ablaufrohres oder zumindest ein Abschnitt des in der Aufnahmeeinheit verlaufenden Teils des Ablaufrohres, insbesondere ein sich von der ersten Öffnung des Ablaufrohres erstreckender Abschnitt, aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist oder dieses umfasst. Geeignete Kunststoffmaterialien entsprechen den vorhergehend genannten, wobei Teflon bevorzugt ist. Durch Verwendung eines lösemittelresistenten Kunststoffs wird die Gefahr von Absplitterungen im Bereich der ersten Öffnung des Ablaufrohres sowie insbesondere bei den aufzustülpenden Gefäßen wie NMR-Röhrchen merklich reduziert, ohne daß die Reinigungswirkung in irgendeiner Weise eingeschränkt wird.
- Ferner erweisen sich solche Reinigungsvorrichtungseinheiten als besonders geeignet, die über ein Ablaufrohr verfügen, dessen zweite Öffnung im Bereich der Öffnung des Leitungsaufsatzes liegt oder sich über diese hinaus erstreckt. Auf diese Weise kann die zweite Öffnung bis in eine sich an die Öffnung des Leitungsaufsatzes anschließende Reinigungsmittelvorlage verlängert werden bzw. in diese hineinragen. Vorteilhafterweise wird die Länge des Ablaufrohres dabei derart gewählt, daß die zweite Öffnung nicht in das Reinigungsmittel während des Reinigungsvorgangs eintaucht. Befindet sich die zweite Öffnung im Bereich der Öffnung des Leitungsaufsatzes oder darunter oder wird die zweite Öffnung in diesen Bereich verlängert, wurde gefunden, daß sich die Absauggeschwindigkeit des Reinigungsmittels aus dem Ablaufrohr merklich erhöht, wodurch sich die Reinigungszykluszeit verkürzen läßt.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß der in dem Leitungsaufsatz vorliegende Abschnitt des Ablaufrohres oder zumindest ein Teil dieses Abschnitts, insbesondere ein sich bis zur zweiten Öffnung des Ablaufrohres erstreckender Abschnitt, aus einem Kunststoffmaterial, insbeson dere einem partiell oder perhalogenierten Polymer, gefertigt ist oder dieses umfaßt, oder daß der in dem Leitungsaufsatz vorliegende Abschnitt des Ablaufrohres mit mindestens einem Rohr oder Schlauch aus oder umfassend Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem partiell oder perhalogenierten Polymer, verlängerbar, insbesondere bis in den Bereich der Öffnung des Leitungsaufsatzes oder sich über diese hinaus erstreckend, ist.
- Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung wird somit auf eine in der Leitungseinheit befindliche zweite Öffnung, beispielsweise von einem aus Glas gefertigten Abschnitt des Ablaufrohres stammend, mit einem passenden Schlauch, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, z.B. wie vorangehend beschrieben, in den Bereich der Öffnung der Leitungseinheit oder über diese hinaus verlängert. In letzterem Fall mündet das Ablaufrohr wiederum in einer Reinigungsmittelvorlage. Bei Verwendung einer Verlängerung oder eines Abschnitts aus Kunststoffmaterial kann die Länge auf einfache Weise angepasst werden. Außerdem wird die Anfälligkeit gegen Bruch oder Beschädigung stark reduziert.
- Des weiteren hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn zumindest der Leitungsaufsatz, der Überlauf, die Zuleitungseinheit, der Verbindungsbereich, die Aufnahmeeinheit, das Ablaufrohr und/oder der Reinigungsmittelablauf im wesentlichen einstöckig gefertigt sind.
- Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß die Öffnung der Zuleitungseinheit derart anordbar ist, daß Flüssigkeit schwerkraftgetrieben über die Zuleitungseinheit in den Verbindungsbereich und die Aufnahmeeinheit transferierbar ist. Bei dem bestimmungsgemäßen Betrieb der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtungseinheit gelangt verdampfte Reinigungsflüssigkeit über den Leitungsaufsatz, den Überlauf und die Öffnung der Zuleitungseinheit zu einer Kondensationsvorrichtung, so daß kondensierte Flüssigkeit über die Öffnung der Zuleitungseinheit in diese eintritt. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Vorrichtung bei bestimmungsgemäßen Gebrauch derart angeordnet ist, daß die kondensierten Flüssigkeitstropfen durch die Öffnung der Zuleitungseinheit direkt in dieselbe fallen.
- Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zumindest Bereiche der Zuleitungseinheit, des Überlaufs und des Leitungsaufsatzes zusammen eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsform bilden.
- Des weiteren kann vorgesehen sein, daß die erste Öffnung des Ablaufrohres oberhalb der Öffnung der Aufnahmeeinheit vorliegt oder anordbar ist und/oder daß das Ablaufrohr zumindest bis zum Siebboden oder bis zu dem Verbindungsbereich innerhalb der Aufnahmeeinheit beabstandet zu der Innenwandung der Aufnahmeeinheit im wesentlichen lagefixiert anordbar ist.
- Als besonders zweckmäßig haben sich auch solche Reinigungsvorrichtungseinheiten erwiesen, bei denen der Rand der ersten Öffnung des Ablaufrohres derart gestaltet ist, daß ein auf dieser Öffnung aufliegendes Gefäß diese Öffnung nicht verschließt. Dabei kann z.B. vorgesehen sein, daß der Rand der ersten Öffnung des Ablaufrohres bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zumindest bereichsweise nicht in einer im wesentlichen horizontalen Ebene anordbar ist. In einer Ausführungsform ist die erste Öffnung des Ablaufrohres abgeschrägt, so daß der Rand die Form einer Ellipse annimmt. Auf diese Weise kommt ein auf das Ablaufrohr aufgestülptes, zu reinigendes Gefäß nur mit einem Abschnitt des Randes der ersten Öffnung in Berührung bzw. zur Anlage und ist somit nicht in der Lage, diese Öffnung vor oder während des Reinigungsbetriebs zu verschließen. Vielmehr läuft das destillierte Reinigungsmittel problemlos über die erste Öffnung des Ablaufrohres zurück in eine Reinigungsmittelvorlage.
- Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform verfügt über mindestens zwei, insbesondere drei, vier, fünf oder mehr, Ablaufrohre, enthaltend jeweils eine erste Öffnung, oder mindestens zwei Abschnitte von Aufnahmeeinheiten, enthaltend jeweils eine erste Öffnung, in einer Aufnahmeeinheit. Beispielsweise lassen sich drei oder vier Ablaufrohre in einer Aufnahmeeinheit anordnen und separat mit Gefäßen überstülpen. Selbstverständlich kann ein Gefäß auch über zwei oder mehrere Ablaufrohre gestülpt werden. Gemäß einer weiteren, zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, die sich an die jeweils erste Öffnung anschließenden Abschnitte der Ablaufrohre, in, insbesondere dem unteren Bereich, der Aufnahmeeinheit zusammenzuführen zu einem einzigen Ablaufrohr, das wiederum in den Leitungsaufsatz münden kann.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Reinigungsvorrichtung vorgeschlagen, umfassend mindestens eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit, mindestens eine Heizquelle, eine durch die Heizquelle beheizbare Reinigungsmittelvorlage, die mit dem Leitungsaufsatz der Reinigungsvorrichtungseinheit, insbesondere über dessen Öffnung, verbindbar ist, und mindestens eine Kondensationseinheit, insbesondere einen Rückflußkühler, die über die Öffnung der Zuleitungseinheit mit dieser in Verbindung bringbar, insbesondere auf diese aufsetzbar, ist.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß die Reinigungsmittelvorlage mit dem Leitungsaufsatz, die Zuleitungseinheit mit der Kondensationseinheit, die Aufnahmeeinheit mit dem Aufsatzstück und/oder das Aufsatzstück mit einem Verschlußstopfen über Schliffverbindungen, insbesondere Glasschliffe, im wesentlichen flüssigkeits- und/oder gasdicht ineinanderfügbar und miteinander verbindbar sind.
- Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit bzw. die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung können zur Reinigung, Sterilisation und/oder Desinfektion von Geräten oder Gefäßen, insbesondere von Spektrometer-Meßgefäßen, beispielsweise NMR-Röhrchen oder ESR-Röhrchen, und/oder von medizinischen Gefäßen und Geräten, insbesondere Spritzen oder Kanülen, eingesetzt werden, wobei das Gefäß oder Gerät in eine Aufnahmeeinheit eingebracht und zumindest bereichsweise tiefer als die erste Öffnung des Ablaufrohres angeordnet, insbesondere über das Ablaufrohr gestülpt, wird; wobei das Reinigungsmittel in der Reinigungsmittelvorlage über eine Heizquelle erhitzt wird, so daß Reinigungsmittel verdampft, das verdampfte Reinigungsmittel in der Kondensationseinheit mittels Kühlens kondensiert, das kondensierte Reinigungsmittel in der Zuleitungseinheit aufgefangen und die Zuleitungseinheit und die Aufnahmeeinheit mit dem aufgefangenen Reinigungsmittel befüllt werden; und wobei das aufgefangene Reinigungsmittel über die erste Öffnung des Ablaufrohres in die Reinigungsmittelvorlage rückgeführt wird. Das Reinigungsmittel kann flüssig oder gasförmig in einer Vorlage vorliegen oder erzeugt werden und/oder in flüssiger oder gasförmiger Form zur Reinigung von Gefäßen und Geräten in der Aufnahmeeinheit zum Einsatz kommen. Gleichfalls ist es möglich, in einem flüssigen Reinigunsmittel gelöste gasförmige Komponenten zu Reinigungszwecken zu verwenden.
- Als besonders geeignet hat sich dabei herausgestellt, wenn das Gefäß oder Gerät mindestens eine Öffnung aufweist und mit dieser Öffnung über die erste Öffnung des Ablaufrohres innerhalb der Aufnahmeeinheit gestülpt wird, insbesondere so weit, daß eine Gefäßwand oder ein Gefäßboden sich in etwa auf der Höhe der ersten Öffnung des Ablaufrohres befinden oder auf dieser zumindest partiell an- oder aufliegen.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß die Aufnahmeeinheit oder das Aufsatzstück auf der Aufnahmeeinheit zu Beginn und/oder während des Reinigungsvorgangs offen oder geschlossen vorliegen oder geöffnet oder geschlossen werden.
- Ferner ist es möglich, daß vor Entnahme des gereinigten Gefäßes oder Gerätes der Reinigungsmittelablauf zumindest zeitweise zum Ablassen von in der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit vorliegendem Reinigungsmittel geöffnet wird.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das oder die Geräte und/oder Gefäße während des Betriebs der Reinigungsvorrichtung entnommen und/oder gegen zu reinigende Geräte oder Gefäße ausgetauscht werden.
- Ein weiterer Aspekt der Erfindung berücksichtigt, daß das Reinigungsmittel Wasserstoff, Anionen, Kationen, Radikale, insbesondere Wasserstoff- oder Sauerstoffradikale, und/oder Carbene, insbesondere Dichlorcarbene, umfaßt oder daß Reinigungsmittel oder Zusätze eingesetzt werden, die, insbesondere thermisch oder in Gegenwart eines geeigneten Reagenzes, inbesondere von Metallhydriden oder Alkali- oder Erdalkalihydroxiden, Wasserstoff, Anionen, Kationen, Radikale und/oder Carbene, insbesondere Dihalogencarbene, freisetzen. Die Herstellung von Carbenen ist dem Fachmann bekannt. Bevorzugt sind stabilisierte Carbene, d.h. solche mit elektronenziehenden Substituenten, z.B. Dichlorcarben. Als reaktive Reinigungskomponenten wird des weiteren auf Radikäle, z.B. Wasserstoff- oder Sauerstoffrakikale, zurückgegriffen. Wasserstoffradikale lassen sich in einer Reinigungsmittelvorlage z.B. aus Calciumhydrid und Methanol gewinnen. Der Einsatz von z.B. Radikalen, Carbenen oder reaktiven Gasen wie Wasserstoff als Reinigungsmittel oder Reinigungsmittelbestandteil in dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung ist besonders zur Sterilisation und/oder Desinfektion, insbesondere von medizinischen Geräten und/oder Gefäßen, geeignet. Demnach ist der Begriff Reinigungsvorrichtung im Sinne der Erfindung gleichbedeutend mit Sterilisations- oder Desinfektionsvorrichtung verwendbar.
- Dabei kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, daß als Reinigungsmittel oder Reinigungsmittelbestandteil, zumindest intervallweise, ein Mono- oder Polyalkohol, insbesondere Methanol, eingesetzt wird in Gegenwart von mindestens einer Metallhydridverbindung, insbesondere Calciumhydrid, oder daß als Reinigungsmittel oder Reinigungsmittelbestandteil, zumindest intervallweise, Haloform-Verbindungen, insbesondere Chloroform, eingesetzt wird in Gegenwart einer Base, insbesondere von Alkali- oder Erdalkalihydroxiden, z.B. von Natriumhydroxid.
- Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird das Reinigungsmittel in der Reinigungsmittelvorlage in Gegenwart einer wasserbindenden Verbindung, insbesondere in Gegenwart von Metallhydriden, Phosphoroxiden, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat, Natriumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumoxid oder Molekularsieben, destilliert. Auf diese Weise lassen sich im wesentlichen wasserfreie Reinigungsmittel sicherstellen, wodurch die Kontamination der zu reinigenden Gefäße mit Wasser, das z.B. von der Gefäßoberfläche absorbiert wird, vermieden werden kann. Dieses ist insbesondere von Vorteil, wenn Wassersignale die beabsichtigte Messung stören würde.
- Der vorliegenden Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß sich frisch destilliertes Reinigungsmittel unmittelbar zur Reinigung von Spektrometergefäßen einsetzen läßt, ohne daß das mit Rückständen versetzte Reinigungsmittel unmittelbar zu verwerfen ist, wobei sich gleichzeitig ein gleichbleibend guter Reinigungserfolg einstellt. Das zur Reinigung eingesetzte Lösungsmittel wird nach der Reinigung unmittelbar wieder der Destillationsvorlage zugeführt, so daß über die Einstellung der Siedetemperatur stets sichergestellt ist, daß hochreines Lösungsmittel zum Einsatz kommt. Durch die kontinuierliche Abführung des Reinigungsmittels über die erste Öffnung des Ablaufrohres wird permanent verhindert, daß es im Bereich der auf- bzw. abgelösten Verunreinigungen zu einer lokal sehr hohen Konzentration an Verunreinigung oder gar zu einer Sättigung der Lösung kommt. Ferner gelingt es bereits, über die Wahl des Reinigungsmittels die Temperatur desselben im Bereich der Aufnahmeeinheit für die zu reinigenden Gefäße zu bestimmen. Denn üblicherweise reicht die Kühlkraft der Kondensationseinheit zwar aus, das verdampfte Lösungsmittel zu kondensieren, nicht jedoch um es z.B. auf Raumtemperatur abzukühlen. Damit befindet sich aber in Abhängigkeit von dem gewählten Reinigungsmittel das aufgefangene Kondensat in der Aufnahmeeinheit bei einer vorgegebenen, einstellbaren erhöhten Temperatur. Anspruchsvollere Reinigungsaufgaben lassen sich folglich bereits nur durch den Wechsel zu einem Reinigungsmittel mit einer höheren Siedetemperatur lösen.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß auf einfache Weise eingestellt werden kann, ob nur die Innenseite des Gefäßes oder ob gleichzeitig auch die Außenseite des Gefäßes mitgereinigt werden soll. Hierfür ist ausschließlich erforderlich, die Aufnahmeeinheit entweder bei Beginn der Destillation bzw. des Ansammelns von Reinigungsflüssigkeit in der Aufnahmeeinheit zu verschließen oder zu öffnen.
- Schließlich gelingt es, mit der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung nicht nur Gefäße jedweder An, insbesondere Meßgefäße für die Spektrometrie, gründlich zu reinigen, vielmehr kann diese Vorrichtung auch dazu genutzt werden, gleichzeitig oder in einem Folgeschritt, diese Gefäße, insbesondere auch medizinische Gefäße oder Geräte, zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Abbildungen näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine schematische Querschnittszeichnung einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtungseinheit; -
2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung; und -
3 eine schematische Querschnittszeichnung eines Aufsatzteils. - Wie
1 zu entnehmen ist, verfügt die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit100 über eine Aufnahmeeinheit2 eine Zuleitungseinheit4 zu der Aufnahmeeinheit2 , die über einen Verbindungsbereich6 miteinander verbunden sind, einen Überlauf8 , einen Leitungsaufsatz10 und ein Ablaufrohr12 . Die Aufnahmeeinheit2 , der Verbindungsbereich6 und die Zuleitungseinheit4 sind im wesentlichen U-förmig ausgestaltet, wobei die Aufnahmeeinheit2 und die Zuleitungseinheit4 , insbesondere beim bestimmungsgemäßen Gebrauch, in eine im wesentlichen vertikale Lage bringbar sind. In der Aufnahmeeinheit2 ist das Ablaufrohr12 derart angeordnet, daß zwischen der Außenwandung des Ablaufrohres12 und der Innenwandung der Aufnahmeeinheit2 ein umseitiger Spalt verbleibt, der ausreicht, um ein Meßgefäß, z.B. ein NMR-Röhrchen, vorzugsweise über seine gesamte Länge überzustülpen. Somit ist der Durchmesser des Ablaufrohres zumindest in dem Bereich in der Aufnahmeeinheit2 , in den das zu reinigende Gefäß einzuführen ist, kleiner als der des zu reinigenden Gefäßes. Eine besonders zuverlässige und schonende Handhabung des zu reinigenden Gefäßes gelingt dadurch, daß das Ablaufrohr12 geringfügig über die Öffnung14 der Aufnahmeeinheit2 hinausragt, so daß die erste Öffnung16 des Ablaufrohres12 über der Öffnung14 angeordnet ist. Das im wesentlichen parallel zur Wandung der Aufnahmeeinheit2 verlaufende Ablaufrohr12 kann über den Verbindungsbereich6 in den Leitungsaufsatz10 geführt werden, in welchem es zumindest abschnittsweise im wesentlichen parallel zu dessen Wandung vorliegt. Ferner ist die erste Öffnung16 des Ablaufrohres12 bei gebrauchsgemäßer Ausrichtung oberhalb der zweiten Öffnung18 desselben angeordnet. Das Verbindungsstück zwischen demjenigen Teil des Ablaufrohres12 in der Aufnahmeeinheit2 und demjenigen Teil, der in dem Leitungsaufsatz10 vorliegt, ist in einer bevorzugten Ausgestaltung im wesentlichen waagerecht angebracht und verfügt über ein U-förmiges Bogensegment20 in Form einer Rohrsenke, das ver hindern soll, daß siedendes Reinigungsmittel über die zweite Öffnung18 des Ablaufrohres12 in den Teil des Ablaufrohres12 gelangt, der in der Aufnahmeeinheit2 vorliegt. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, auch denjenigen Abschnitt der Reinigungsvorrichtungseinheit100 , umfassend die Zuleitungseinheit4 , den Überlauf8 und den Leitungsaufsatz10 , im Querschnitt im wesentlichen U-förmig auszugestalten. Dabei verfügt die Zuleitungseinheit4 über eine obere Öffnung22 , die derart angeordnet ist, daß zumindest ein Teil der durch diese Öffnung schwerkraftgetrieben eindringenden Flüssigkeit nicht über den Überlauf8 in den Leitungsaufsatz10 , sondern über die Zuleitungseinheit4 und den Verbindungsbereich6 in die Aufnahmeeinheit2 gelangt. Zur Stabilisierung der Aufnahmeeinheit2 hat es sich als vorteilhaft erwiesen, insbesondere im Bereich des Übergangs zu dem Verbindungsbereich6 , einen Siebboden24 vorzusehen. Mit Hilfe einer Ablaufleitung26 , die den Verbindungsbereich6 mit dem Leitungsaufsatz10 verbindet, ist es auf einfache Weise möglich, Flüssigkeit, die sich in dem U-förmigen Profil aus Aufnahmeeinheit2 , Verbindungsbereich6 und Zuleitungseinheit4 angesammelt hat, abzulassen. Dieses kann insbesondere beim Einsetzen des zu reinigenden Gefäßes von Hilfe sein, da sich der Lösungsmittelpegel in dem beschriebenen U-Rohr unterhalb der Öffnung des auf das Ablaufrohr aufgestülpten Gefäßes befinden sollte, damit dieses einwandfrei mit destilliertem Reinigungsmittel gefüllt werden kann. Zum Verschließen bzw. Öffnen der Ablaufleitung26 reicht bereits ein einfacher Ablaufhahn28 aus. Dieser ist vorzugsweise nicht aus Glas, sondern aus einem Kunststoff, insbesondere einem perfluoriertem Kunststoff wie Polytetrafluoroethylen (Teflon), gefertigt. Durch Verzicht auf einen Glasablaufhahn kann auf eine Schmierung verzichtet werden, wodurch eine Kontamination des Reinigungsmittels mit Bestandteilen des Schmiermittels umgegangen wird. Die untere Öffnung des Leitungsaufsatzes10 , die Öffnung22 der Zuleitungseinheit4 sowie die Öffnung14 der Aufnahmeeinheit2 sind zur flüssigkeitsdichten Kopplung an weitere Gerätebestandteile oder Gefäße vorzugsweise als konisch geformte Glasschliffe ausgestaltet. Das Ablaufrohr12 kann ferner mit seiner zweiten Öffnung18 über das Ende der Öffnung48 des Leitungsaufsatzes10 hinausgehen, um z.B. in eine Reinigungsmittelvorlage hineinragen zu können (nicht abgebildet). Dieses kann beispielsweise durch eine Verlängerung des in dem Leitungsaufsatz10 vorliegenden Ablaufrohr12 mittels eines Schlauches, insbesondere eines Teflonschlauches, bewirkt werden. -
2 zeigt eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung1 , enthaltend die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtungseinheit100 sowie weitere Komponenten. Der Leitungsaufsatz10 ist über eine dem Fachmann bekannte Glasschliffverbindung mit der Reinigungsmittelvorlage30 in Form eines Destillationskolbens verbunden, welcher wiederum über das Heizkissen32 erwärmt wird. In die Öffnung22 der Zuleitungseinheit4 ist, wiederum flüssigkeitsdicht, über eine Glasschliffverbindung ein Rückflußkühler34 aufgesetzt, der ebenso wie die Zuleitungseinheit4 über Klemmverschlüsse36 ,38 an einer Haltestange40 fixiert ist. Die Zu- und Ableitungsschläuche für das durch den Rückflußkühler zu leitende Kühlwasser sind in2 nicht abgebildet. Auf die Aufnahmeeinheit2 ist ein Aufsatzstück42 zur Verlängerung der Aufnahmeeinheit2 aufgesetzt. Auch hier sorgt eine Schliffverbindung wiederum für eine flüssigkeitsdichte Verbindung. In der in2 dargestellten Ausführungsform ist das Aufsatzstück42 mit einem Abschlußstopfen44 verschlossen. Das Aufsatzstück42 findet sich des weiteren im Detail in3 abgebildet. - Im Folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
1 beispielhaft beschrieben. In einem ersten Schritt wird zunächst ein NMR-Röhrchen46 auf einen in der Aufnahmeeinheit2 vorliegenden Abschnitt des Ablaufrohres12 aufgesetzt und so weit über das Ablaufrohr12 in die Aufnahmeeinheit2 hineingeschoben, bis der Boden des NMR-Röhrchens46 auf der ersten Öffnung16 bzw. einem Abschnitt des angeschrägten Randes der ersten Öffnung12 des Ablaufrohres12 zur Anlage gelangt. Die Öffnung des NMR-Röhrchens46 liegt dann etwa im unteren Drittel der Aufnahmeeinheit2 vor. Dieser Abschnitt des Ablaufrohres12 kann aus Glas sowie vorzugsweise aus einem lösemittelresistenten Kunststoffmaterial, insbesondere Teflon, gefertigt sein (nicht abgebildet). Beispielsweise ist es möglich, daß ein derartiger oberer Abschnitt des Ablaufrohres auf z.B. einen im unteren Bereich der Aufnahmeeinheit vorliegenden Öffnungsansatz, z.B. aus Glas, aufgesetzt wird. Sodann wird ein Aufsatzstück42 auf die Aufnahmeeinheit2 aufgesetzt. Hierbei ist darauf zu achten, daß das Aufsatzstück42 über eine Länge verfügt, die ausreicht, den Flüssigkeitsspiegel in demselben auf eine Höhe steigen lassen zu können, die oberhalb der des Überlaufs8 liegt. Denn je nach der Destillationsgeschwindigkeit und -menge kann es vorkommen, daß kondensierte Flüssigkeit nicht mit der gleichen Geschwindigkeit über die erste Öffnung16 des Ablaufrohres12 abgeführt werden kann, wie diese der Aufnahmeeinheit2 zugeführt wird. Das Reinigungsmittel wird in dem Destillationskolben30 zum Sieden gebracht und gelangt über den Leitungsaufsatz10 und den Überlauf8 sowie die Öffnung22 der Zuleitungseinheit4 bis zum Rückflusskühler34 , wo es kondensiert und in die Zuleitungseinheit4 hineintropft. Selbstverständlich ist es auch möglich, das NMR-Röhrchen nach begonnener Destillation in die Aufnahmeeinheit2 einzuführen, allerdings hat es sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, wenn der Flüssigkeitspegel in dem U-Profil aus Aufnahmeeinheit2 , Verbindungsbereich6 und Zuleitungseinheit4 noch nicht eine Höhe erreicht hat, die oberhalb der Öffnung des über das Ablaufrohr12 gestülpten NMR-Röhrchens46 liegt. Das genannte U-Profil wird langsam mit dem destillierten Reinigungsmittel gefüllt, und zwar wenigstens solange, bis der Flüssigkeitspegel die Höhe der ersten Öffnung16 des Ablaufrohres12 erreicht hat. Erfindungsgemäß ist die Reinigungsvorrichtung1 bzw. die Reinigungsvorrichtungseinheit derart konzipiert, daß die erste Öffnung16 des Ablaufrohres12 bei erfindungsgemäßem Gebrauch unterhalb des Überlaufs8 vorliegt. Auf diese Weise wird die destillierte Reinigungsflüssigkeit im wesentlichen ausschließlich über das Ablaufrohr12 in den Leitungsaufsatz10 und damit die Reinigungsmittelvorlage30 rücküberführt. Verunreinigungen der NMR-Röhrchen werden kontinuierlich abtransportiert und verbleiben als unter den Heizbedingungen schwer flüchtige Substanzen in der Reinigungsmittelvorlage30 . - Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Geräte und Gefäße, insbesondere Spektrometriegefäße, mit Hilfe einer Reinigungsvorrichtung zu reinigen, bei der das Reinigungsmittel kontinuierlich destilliert wird. Demgemäß läuft auch der Reinigungsprozess kontinuierlich ab, stets unter Verwendung von, da destilliert, gereinigtem Lösungsmittel. Zudem kann ohne weiteres bei laufender Destillation ein gesäubertes Gefäß gegen ein zu reinigendes Gefäß ausgetauscht werden. Hierfür sollte regelmäßig nur darauf geachtet werden, daß der Flüssigkeitspegel in dem U-Profil aus Aufnahmeeinheit
2 , Verbindungsbereich6 und Zuleitungseinheit4 geringer ist als die Öffnung des auf das Ablaufrohr12 aufgestülpten Gefäßes. Der Reinigungsvorgang läuft vollständig automatisch ab und muß nicht überwacht werden. Die gesamte Reinigungsvorrichtung läßt sich bereits dadurch abschalten, daß die Heizquelle von der Reinigungsmittelvorlage entfernt oder ausgeschaltet wird. Von besonderem Vorteil ist ebenfalls, daß mit ein und derselben Vorrichtung Gefäße und Geräte gereinigt, desinfiziert und/oder sterilisiert werden können. In der Regel läßt sich der gewünschte Verwendungszweck bereits über die Wahl des Reinigungsmittels einstellen. -
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Aufnahmeeinheit
- 4
- Zuleitungseinheit
- 6
- Verbindungsbereich
- 8
- Überlauf
- 10
- Leitungsaufsatz
- 12
- Ablaufrohr
- 14
- Öffnung der Aufnahmeeinheit
- 16
- erste Öffnung des Ablaufrohres
- 18
- zweite Öffnung des Ablaufrohres
- 20
- Rohrsenke
- 22
- Öffnung der Zuleitungseinheit
- 24
- Siebboden
- 26
- Reinigungsmittelablauf
- 28
- Verschluß des
- Reinigungsmittelablaufs
- 30
- Reinigungsmittelvorlage
- 32
- Heizquelle
- 34
- Kondensationseinheit
- 36
- Klemmverschluß
- 38
- Klemmverschluß
- 40
- Haltestange
- 42
- Aufsatzstück
- 44
- Verschlußstopfen
- 46
- NMR-Röhrchen
- 48
- Öffnung des Leitungsaufsatzes
- 100
- Reinigungsvorrichtungseinheit
Claims (31)
- Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) zum Reinigen von Gefäßen und Geräten, insbesondere Meßgefäßen für die Spektrometrie sowie medizinischen Gefäßen und Geräten, umfassend mindestens eine Aufnahmeeinheit (2 ) für mindestens ein zu reinigendes Gefäß oder Gerät; mindestens ein Ablaufrohr (12 ) mit mindestens einer ersten Öffnung (16 ) in der oder außerhalb der Aufnahmeeinheit (2 ) und mindestens einer zweiten Öffnung (18 ) außerhalb der Aufnahmeeinheit (2 ), wobei die erste Öffnung (16 ) oberhalb der zweiten Öffnung (18 ) anordbar ist, so daß Flüssigkeit über die erste Öffnung (16 ) durch das Ablaufrohr (12 ) zur zweiten Öffnung (18 ) transferierbar ist, wobei das Ablaufrohr (12 ) zumindest bereichsweise in der Aufnahmeeinheit (2 ) verläuft und zumindest bereichsweise derart von der Innenwandung der Aufnahmeeinheit (2 ) beabstandet ist, daß ein zu reinigendes Gefäß über die erste Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) auf dieses stülpbar ist und/oder wobei ein Gerät oder Gefäß zumindest teilweise unterhalb der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) in der Aufnahmeeinheit (2 ) anordbar ist; mindestens eine Zuleitungseinheit (4 ) zur Aufnahmeeinheit (2 ), verbindbar oder verbunden mit der Aufnahmeeinheit (2 ), insbesondere über einen Verbindungsbereich (6 ), wobei die Verbindung oder der Verbindungsbereich (6 ) zwischen der Aufnahmeeinheit (2 ) und der Zuleitungseinheit (4 ) unterhalb der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ), insbesondere unterhalb des Gefäßrandes eines auf das Ablaufrohr (12 ) aufstülpbaren, zu reinigenden Gefäßes, anordbar oder angeordnet ist, wobei die Zuleitungseinheit (4 ) mindestens eine erste Öffnung (22 ) zur Einbringung von Flüssigkeit, die höher als die erste Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) anordbar ist, aufweist; und mindestens einen Überlauf (8 ), der oberhalb der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) und unterhalb der ersten Öffnung (22 ) zur Einbringung von Flüssigkeit anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Aufnahmeeinheit (2 ) über die erste Öffnung (16 ) des in der Aufnahmeeinheit vorliegenden Abschnitts des Ablaufrohres (12 ) hinaus zumindest derart erstreckt oder verlängerbar ist, insbesondere mit mindestens einem Aufsatzstück (42 ), daß die Öffnung (14 ) der Aufnahmeeinheit (2 ) oder des Aufsatzstückes (42 ) höher als der Überlauf (8 ) anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Leitungsaufsatz (10 ), der sich an den Überlauf (8 ) anschließt und über mindestens eine Öffnung (48 ) verfügt, die tiefer als die Verbindung zwischen der Aufnahmeeinheit (2 ) und der Zuleitungseinheit (4 ) oder tiefer als der Verbindungsbereich (6 ) anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Öffnung (18 ) des Ablaufrohres (12 ) in dem Leitungsaufsatz (10 ) vorliegt oder in diesen mündet und insbesondere tiefer als die Verbindung zwischen der Aufnahmeeinheit (2 ) und der Zuleitungseinheit (4 ) oder tiefer als der Verbindungsbereich (6 ) anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufrohr (12 ) mindestens eine Rohrsenke (20 ), insbesondere außerhalb der Aufnahmeeinheit (2 ) und/oder des Leitungsaufsatzes (10 ), aufweist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinheit (2 ), der Verbindungsbereich (6 ) und die Zuleitungseinheit (4 ) zusammen zumindest bereichsweise eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsform bilden. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen Siebboden (24 ) in der Aufnahmeeinheit (2 ), der insbesondere näher zum Verbindungsbereich (6 ) als zur ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) angeordnet oder anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (14 ) der Aufnahmeeinheit (2 ) oder des Aufsatzstückes (42 ) dichtend verschließbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen Reinigungsmittelablauf (26 ) in oder an dem Verbindungsbereich (6 ), der Zuleitungseinheit (4 ) und/oder der Aufnahmeeinheit (2 ) mit mindestens einem reversibel verschließbaren Verschluß (28 ), der insbesondere mit dem Leitungsaufsatz (10 ) verbindbar oder verbunden ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Leitungsaufsatz (10 ), der Überlauf (8 ), die Zuleitungseinheit (4 ), der Verbindungsbereich (6 ), die Aufnahmeeinheit (2 ), das Ablaufrohr (12 ) und/oder der Reinigungsmittelablauf (26 ) zumindest bereichsweise aus Glas, Keramik und/oder einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem partiell oder perhalogenierten Polymer, gefertigt ist bzw. sind. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufrohr (12 ), der in der Aufnahmeeinheit verlaufende Teil des Ablaufrohres (12 ) oder zumindest ein Abschnitt des in der Aufnahmeeinheit (2 ) verlaufenden Teils des Ablaufrohres (12 ), insbesondere ein sich von der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) erstreckender Abschnitt, aus einem Kunststoffmaterial gefertigt ist oder dieses umfasst. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Öffnung (18 ) des Ablaufrohres (12 ) im Bereich der Öffnung (48 ) des Leitungsaufsatzes (10 ) vorliegt oder sich über diese hinaus erstreckt. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der Ansprüche 3 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Leitungsaufsatz (10 ) vorliegende Abschnitt des Ablaufrohres (12 ) oder zumin dest ein Teil dieses Abschnitts, insbesondere ein sich bis zur zweiten Öffnung (18 ) des Ablaufrohres (12 ) erstreckender Abschnitt, aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere einem partiell oder perhalogenierten Polymer, gefertigt ist oder dieses umfaßt, oder daß der in dem Leitungsaufsatz (10 ) vorliegende Abschnitt des Ablaufrohres (12 ) mit mindestens einem Rohr oder Schlauch aus oder umfassend Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem partiell oder perhalogenierten Polymer, verlängerbar, insbesondere bis in den Bereich der Öffnung (48 ) des Leitungsaufsatzes (10 ) oder sich über diese hinaus erstreckend, ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Leitungsaufsatz (10 ), der Überlauf (8 ), die Zuleitungseinheit (4 ), der Verbindungsbereich (6 ), die Aufnahmeeinheit (2 ), das Ablaufrohr (12 ) und/oder der Reinigungsmittel-ablauf (26 ) im wesentlichen einstückig gefertigt sind. - Reinigungsvorrichtungseinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (
22 ) der Zuleitungseinheit (4 ) derart anordbar ist, daß Flüssigkeit schwerkraftgetrieben über die Zuleitungseinheit (4 ) in den Verbindungsbereich (6 ) und die Aufnahmeeinheit (2 ) transferierbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest Bereiche der Zuleitungseinheit (4 ), des Überlaufs (8 ) und des Leitungsaufsatzes (10 ) zusammen eine im wesentlichen U-förmige Querschnittsform bilden. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) oberhalb der Öffnung (14 ) der Aufnahmeeinheit (2 ) vorliegt oder anordbar ist und/oder daß das Ablaufrohr (12 ) zumindest bis zum Siebboden (24 ) oder bis zu dem Verbindungsbereich (6 ) innerhalb der Aufnahmeeinheit (2 ) beabstandet zu der Innenwandung der Aufnahmeeinheit (2 ) im wesentlichen lagefixiert anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) derart gestaltet ist, daß ein auf dieser Öffnung auflegbares oder aufstülpbares Gefäß diese Öffnung nicht verschließt. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der ersten Öffnung (16 ) des Ablaufrohres (12 ) bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zumindest bereichsweise nicht in einer im wesentlichen horizontalen Ebene anordbar ist. - Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens zwei, insbesondere drei, vier, fünf oder mehr, Ablaufrohre, enthaltend jeweils eine erste Öffnung, oder mindestens zwei Abschnitte von Aufnahmeeinheiten, enthaltend jeweils eine erste Öffnung, in einer Aufnahmeeinheit. - Reinigungsvorrichtung (
1 ), umfassend mindestens eine Reinigungsvorrichtungseinheit (100 ) gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, mindestens eine Heizquelle, eine durch die Heizquelle (32 ) beheizbare Reinigungsmittelvorlage (30 ), die mit dem Leitungsaufsatz der Reinigungsvorrichtungseinheit (100 ), insbesondere über dessen Öffnung, verbindbar ist, und mindestens eine Kondensationseinheit (34 ), insbesondere einen Rückflußkühler, die über die Öffnung (22 ) der Zuleitungseinheit mit dieser in Verbindung bringbar, insbesondere auf diese aufsetzbar, ist. - Reinigungsvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsmittelvorlage (30 ) mit dem Leitungsaufsatz (10 ), die Zuleitungseinheit (4 ) mit der Kondensationseinheit (34 ), die Aufnahmeeinheit (2 ) mit dem Aufsatzstück (42 ) und/oder das Aufsatzstück (42 ) mit einem Verschlußstopfen (44 ) über Schliffverbindungen, insbesondere Glasschliffe, im wesentlichen flüssigkeits- und/oder gasdicht ineinanderfügbar und miteinander verbindbar sind. - Verwendung der Reinigungsvorrichtungseinheit (
100 ) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20 oder der Reinigungsvorrichtung (1 ) gemäß Anspruch 21 oder 22 zur Reinigung, Sterilisation und/oder Desinfektion von Spektrometer-Meßgefäßen, insbesondere NMR-Röhrchen oder ESR-Röhrchen, und/oder medizinischen Gefäßen oder Geräten, insbesondere Spritzen oder Kanülen. - Verfahren zum Reinigen, Desinfizieren und/oder Sterilisieren eines oder mehrerer Gefäße oder Geräte, insbesondere von Spektrometer-Meßgefäßen oder medizinischen Gefäßen oder Geräten, mit einer Reinigungsvorrichtungseinheit gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20 oder einer Reinigungsvorrichtung gemäß Anspruch 21 oder 22, wobei das Gefäß oder Gerät in eine Aufnahmeeinheit eingebracht und zumindest bereichsweise tiefer als die erste Öffnung des Ablaufrohres angeordnet, insbesondere über das Ablaufrohr gestülpt, wird; wobei das Reinigungsmittel in der Reinigungsmittelvorlage über eine Heizquelle erhitzt und/oder erzeugt wird, so daß Reinigungsmittel verdampft, das verdampfte Reinigungsmittel in der Kondensationseinheit mittels Kühlen kondensiert, das kondensierte Reinigungsmittel in der Zuleitungseinheit aufgefangen und die Zuleitungseinheit und die Aufnahmeeinheit mit dem aufgefangenen Reinigungsmittel befällt werden; und wobei das aufgefangene Reinigungsmittel über die erste Öffnung des Ablaufrohres in die Reinigungsmittelvorlage rückgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß oder Gerät mindestens eine Öffnung aufweist und mit dieser Öffnung über die erste Öffnung des Ablaufrohres innerhalb der Aufnahmeeinheit gestülpt wird, insbesonde re so weit, daß eine Gefäßwand oder ein Gefäßboden sich in etwa auf der Höhe der ersten Öffnung des Ablaufrohres befinden oder auf dieser zumindest partiell an- oder aufliegen.
- Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinheit oder das Aufsatzstück auf der Aufnahmeeinheit zu Beginn und/oder während des Reinigungsvorgangs offen oder geschlossen vorliegen oder geöffnet oder geschlossen werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß vor Entnahme des gereinigten Gefäßes oder Gerätes der Reinigungsmittelablauf zumindest zeitweise geöffnet wird zum Ablassen von in der Aufnahmeeinheit und der Zuleitungseinheit vorliegendem Reinigungsmittel.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Geräte und/oder Gefäße während des Betriebs der Reinigungsvorrichtung entnommen und/oder gegen zu reinigende Geräte oder Gefäße ausgetauscht werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel Wasserstoff, Anionen, Kationen, Radikale, insbesondere Wasserstoff- oder Sauerstoffradikale, und/oder Carbene, insbesondere Dichlorcarbene, umfaßt oder daß Reinigungsmittel oder Zusätze eingesetzt werden, die, insbesondere thermisch oder in Gegenwart eines geeigneten Reagenzes, inbesondere von Metallhydriden oder Alkali- oder Erdalkalihydroxiden, Wasserstoff Anionen, Kationen, Radikale und/oder Carbene, insbesondere Dihalogencarbene, freisetzen.
- Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß als Reinigungsmittel oder Reinigungsmittelbestandteil, zumindest intervallweise, ein Mono- oder Polyalkohol, insbesondere Methanol, eingesetzt wird in Gegenwart von mindestens einer Metallhydridverbindung, insbesondere Calciumhydrid, oder daß als Reinigungsmittel oder Reinigungsmittelbestandteil, zumindest intervallweise, Haloform- Verbindungen, insbesondere Chloroform, eingesetzt wird in Gegenwart einer Base, insbesondere von Alkali- oder Erdalkalihydroxiden.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel in der Reinigungsmittelvorlage in Gegenwart einer wasserbindenden Verbindung, insbesondere in Gegenwart von Metallhydriden, Phosphoroxiden, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat, Natriumsulfat, Kaliumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumoxid oder Molekularsieben, destilliert wird.
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