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Die
Erfindung bezieht sich auf ein mobiles Wandsystem, das aus einer
Mehrzahl von einzelnen Wandelementen besteht, die mit geringen handwerklichen
Maßnahmen
an neuen Standorten installierbar sind.
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Derartige
Wandsysteme sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
Es gibt Systeme, die am Boden und an der Decke an Halteelementen befestigt
werden. Diese Systeme erlauben eine Anordnung der Wandelemente lediglich
in den durch die Halteelemente vorgegebenen Rastermaßen.
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Eine
weitere Gruppe der Wandsysteme beruht auf dem Prinzip, daß die einzelnen Wandabschnitte
deckenseitig in einer Halteschiene eingehängt sind. Mittels einer im
unteren Endabschnitt angeordneten Klemmvorrichtung werden die Wandabschnitte
in Richtung Raumdecke angehoben, gegen die Halteschiene gepreßt und dadurch kraftschlüssig gehalten.
In der
EP 1 249 548 ist
die Klemmvorrichtung ein Luftschlauch, der bei Luftzufuhr die Klemmung
verursacht. In der
EP 0 629 752 wird
ebenfalls eine pneumatische Klemmvorrichtung gezeigt.
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Ein
weiterer Gesichtpunkt bei mobilen Wandsystemen ist die Schalldichtheit,
die nicht wesentlich geringer sein soll als bei geschlossenen Wänden. Dazu
ist es erforderlich, die Wandabschnitte möglichst fugenfrei miteinander
zu verbinden. Dazu ist in der
OS
2 264 677 vorgeschlagen worden, an den Stirnwänden Magnetstreifen
anzuordnen, die ein gegenseitiges Aneinanderziehen bewirken. Diese
Verbindung erzeugt eine gute Schalldichtheit, wenn die Magnetkräfte entsprechend
stark sind. Starke Zuhaltekräfte
verhindern jedoch eine einfache Lösbarkeit der Verbindung. Dieser
Nachteil wurde in der
OS 2 264
648 mit einem speziellen Abdrückgestänge gelöst, das mittels eines Werkzeugs
betätigt
wird, wenn der Wandabschnitt gelöst
werden soll. Eine Weiterentwicklung dieser Idee wird in der
OS 20 08 524 vorgeschlagen.
Durch die Umpolung der Magnete wird eine Abstoßungskraft erzeugt, die ein
leichtes Trennen der Wandabschnitte ermöglicht.
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Alle
vorstehend genannten mobilen Wandsysteme sind relativ kompliziert
aufgebaut und teuer. Die gebräuchlichsten
Wandsysteme benötigen
zumindest an der Decke eine Halteschiene, so daß bei deren Befestigung die
Bauhülle
verletzt werden muß. Es
gibt aber auch Gegebenheiten, wo das Anbringen derartiger Halteschienen
oder anderer Befestigungselemente unerwünscht ist, da bei jedem Versetzen der
Wandelemente auch die Halteschienen mit versetzt werden müssen, was
z. B. bei einer denkmalgeschützten
Bausubstanz nicht zulässig
ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines mobilen Wandsystems,
das sich sehr leicht installieren und verändern läßt, eine gute Schallisolation
auch an den Stoßkanten
aufweist und im Boden- und Deckenbereich verletzungsfrei montierbar
ist.
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Die
Aufgabe wird mit einem mobilen Wandsystem nach Anspruch 1 und einem
Wandelement nach Anspruch 9 gelöst.
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Nach
Anspruch 1 weist das erfindungsgemäße Wandsystem eine Mehrzahl
von Wandelementen auf, die in einer frei wählbaren Anordnung mittels einer
Klemmvorrichtung kraftschlüssig
zwischen Fußboden
und Decke gehalten werden. Die Klemmvorrichtung ist frei wählbar. Es
kann eine mechanische Spindel oder eine pneumatische Vorrichtung
oder eine hydraulische Vorrichtung sein. Die Vorrichtungen können von
Hand oder automatisch betrieben werden. In den vertikalen Seitenkanten
der Wandelemente sind Verbindungsvorrichtungen eingelassen, um die
Wandelemente stabil und möglichst
dicht aneinander zu fügen.
Erfindungsgemäß weist
diese aus zwei zueinander passenden Hälften bestehende Verbindungsvorrichtung
Auflaufschrägen
auf, die beim Verschieben des anzufügenden Wandelements mittels
der Klemmvorrichtung aufeinander fahren, wobei die Verbindungselemente
zueinander gezogen und somit die Seitenkanten der Wandelemente gegeneinander
gepreßt
werden.
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Nach
Anspruch 2 ist die Klemmvorrichtung fußbodenseitig angeordnet und
verschiebt das Wandelemente nach oben. Diese Anordnung ist z. B. dann
von Vorteil, wenn eine manuell betätigte Spindelklemme eingesetzt
wird.
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Nach
Anspruch 3 ist die Klemmvorrichtung deckenseitig angeordnet. Diese
Anordnung ist z. B. dann von Vorteil, wenn eine automatisch betätigte, pneumatische
Klemmvorrichtung eingesetzt wird. Das kann z. B. eine bereits aus
dem Stand der Technik bekannter Luftschlauch-Klemmvorrichtung sein. Ein
solcher Schlauch ist bei einer deckenseitigen Anordnung weniger
belastet, da er nicht das Gewicht des Wandelements trägt.
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Es
ist für
den Fachmann klar, daß beim
Vorliegen spezifischer Anforderungen die Klemmvorrichtung sowohl
decken- als auch bodenseitig vorgesehen sein kann.
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Nach
Anspruch 4 sind in den Verbindungsvorrichtungen Steckverbinder enthalten.
Diese Steckverbinder sind in den Hälften der Verbindungsvorrichtung
fest integriert. Wenn die Hälften
der Verbindungsvorrichtung zusammengefügt werden, erfolgt auch gleichzeitig
das Verkuppeln der Steckverbinder, die im Verbundzustand eine Übertragung
von Energie, Signalen oder Medien von Wandelement zu Wandelement
ermöglichen.
Da derartige Verbindungsvorrichtungen mit integrierten Steckverbindern dem
Fachmann bekannt sind, ist eine nähere Erläuterung nicht erforderlich.
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Nach
Anspruch 5 ist für
jedes Wandelement eine Abdeckplatte zum Verblenden der Klemmvorrichtung
vorgesehen, wobei an der Abdeckplatte Steckverbinder und Leitungen
angeordnet sind. Die Steckverbinder werden vor dem Aufsetzen der
Abdeckplatte von Hand miteinander verbunden.
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Nach
Anspruch 6 sind die Steckverbinder und die Leitungen fest an der
Abdeckplatte angeordnet. Wenn die Abdeckplatte aufgesetzt wird,
erfolgt gleichzeitig die Verbindung der Leitungen mittels der zueinander
passenden Steckverbinder. Diese Weiterbildungen der Erfindung ist
somit eine direkte Alternative zu der Weiterbildung der Erfindung
nach Anspruch 4.
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Die
Weiterbildungen der Erfindung nach den Ansprüchen 5 und 6 ermöglichen
somit die Versorgung jedes oder eines ausgewählten Wandelements z. B. mit
Strom, Wasser oder einem Telefonanschluß.
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Nach
Anspruch 7 dienen die Steckverbinder auch zur Befestigung der Abdeckplatte.
Mit dieser Maßnahme
werden zusätzliche
Befestigungselemente und somit Kosten vermieden.
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Nach
Anspruch 8 ist wenigstens in den Seitenabschnitten des Wandelements
verformbares Schallisolationsmaterial integriert, das beim Zusammenfügen der
Wandelemente zusammengepreßt wird,
um eine gute Schalldichtheit zu bewirken. Dem Fachmann steht es
dabei frei, je nach Anforderung einen geeigneten Schalldämmstoff
auszuwählen.
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Nach
Anspruch 9 weist das Wandelement zwei feste Außenplatten auf, die lediglich über die Verbindungsvorrichtung
miteinander verbunden sind. Die Platten weisen Verstrebungen auf,
um die erforderliche Steifheit zu gewährleisten. Die Zwischenräume zwischen
den Außenplatten
sind vorzugsweise mit weichem Dämmstoff
verfüllt.
Durch diese schalltechnische Entkopplung wird die Weiterleitung
des Schalls und besonders des Körperschalls
von einer zur anderen Außenplatte
weitgehend auf die Verbindungsvorrichtung beschränkt, so daß eine gute Schallisolation
erreicht wird.
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Nach
Anspruch 10 ist die Verbindungsvorrichtung über eine elastische, schalldämmende Manschette
mit den Außenplatten
verbunden, wodurch die Schallisolation noch weiter erhöht wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit schematischen Zeichnungen näher
erläutert:
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1a–1c zeigt
die Montageabfolge des erfindungsgemäßen Wandsystems.
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2 zeigt das Wandsystem mit
integrierter Stromversorgung.
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3 zeigt das Wandsystem mit
teilweise abgedeckter Klemmvorrichtung.
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4a, 4b zeigt den Aufbau eines geteilten Wandelements
und die Kantenisolation.
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5a, 5b zeigt die Wirkung der Kantenisolation
beim Zusammenfügen
der Wandelemente.
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6a, 6b zeigt den Aufbau eines geteilten Wandelements
im Bereich eines Verbindungselementes mit einer Isolationsmanschette.
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7a, 7b zeigt Wirkung der Isolationsmanschette
beim Zusammenfügen
der Wandelemente.
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Die 1a zeigt ein einzelnes Wandelement 1,
das auf einem Fußboden 2 steht.
Das Wandelement ist 15 cm kürzer
als die Zimmerhöhe,
so daß zwischen
der Oberkante des Wandelements 1 bis zur Zimmerdecke 3 ein
Spalt von 15 cm verbleibt. Mittels einer Klemmvorrichtung 4,
die im vorliegenden Beispiel zwei höhenverstellbare Justierfüße aufweist, wird
das Wandelement in Pfeilrichtung, d. h. gegen die Zimmerdecke 3 bewegt,
bis es dort anstößt. Es ist klar,
daß mittels
geeigneter Meß-
und Nivelliertechnik besonders das erste Wandelement exakt in die
vorbestimmte Position gestellt werden muß. Damit die technologisch
optimale Anpreßkraft
angehalten wird, kann zur Betätigung
der Klemmvorrichtung z. B. ein Drehmomentenschlüssel eingesetzt werden.
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Wie
in 1b, 1c gezeigt, weist jedes Wandelement 1 an
den Längskanten
je drei Verbindungsvorrichtungen 5 auf. An diesen Verbindungsvorrichtungen 5 sind
gegenseitig hintergreifende Verbindungselemente mit Auflaufschrägen (nicht
gezeigt) angeordnet. Wenn die jeweils zueinander passenden Hälften dieser
Verbindungsvorrichtung 5 ineinander gesetzt und mittels
der Klemmvorrichtung 4 in Pfeilrichtung A verschoben werden,
werden sie auch gleichzeitig zueinander gezogen, so daß das zu
montierende Wandelement 1 in Pfeilrichtung B verschoben
wird. Bei dem vorliegenden Beispiel tritt eine Verschiebung von
ca. 1 cm auf.
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Die 2 zeigt Verbindungsvorrichtungen 5 die
Steckverbinder 6 enthalten. Diese Steckverbinder 6 sind
in den Hälften
der Verbindungsvorrichtung 5 fest integriert. Wenn die
Hälften
der Verbindungsvorrichtung 5 zusammengefügt werden,
erfolgt auch gleichzeitig das Verkuppeln der Steckverbinder 6,
die im Verbundzustand eine Übertragung
von Energie, Signalen oder Medien von Wandelement zu Wandelement
ermöglichen.
Diese Anordnung ermöglicht, aus
den Wandelementen Energie, Signale oder Medien zu entnehmen. Im
vorliegenden Beispiel ist eine Elektroleitung 7 vorgesehen,
an die eine Steckdose 8 oder eine Wandlampe 9 über einen
Schalter 10 angeschlossen sind.
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Die 3 zeigt ein Wandsystem mit
vier Wandelementen, bei dem die Klemmvorrichtungen 4 mit
drei Blenden 11 abgedeckt sind. Die Befestigung der Blenden 11 kann
mittels herkömmlicher
Befestigungsmittel erfolgen. Eine besonders einfache Befestigung
ist z. B. ein Anclippen der Blenden 11 über zwei Federgabeln, die die
zwei Spindeln der Klemmvorrichtung 4 nach dem Prinzip der
Halterung einer Fahrradluftpumpe am Fahrradrahmen umgreifen.
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Die 4a, 4b zeigen eine Teilansicht einer besonders
vorteilhafte Ausbildung eines Wandelements 1 mit zwei festen
Außenplatten 12, 13,
die mittels Versteifungselemente 14 versteift werden. Die im
Randbereich der Außenplatten 12, 13 angeordneten
Versteifungselemente 14 dienen gleichzeitig zur Abstützung eines
Materialstreifens 15 aus einem komprimierbaren Dämmstoff.
In der
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4a ist mit den Pfeilen ein
Abstand A bezeichnet, der beim Zusammenfügen der Außenplatten 12, 13 bestehen
bleibt, vgl. 4b. Weiterhin
ist die Dicke des Materialstreifens 15 so gewählt, daß der Dämmstoff über die
Kanten der Außenplatten 12, 13 ca.
0,2 cm bis 3 cm hinausragt. Diese Maße sind jedoch abhängig von
der Festigkeit des Dämmstoffs und
können
daher von dem angegebenen Bereich abweichen.
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Die 5a, 5b zeigt, daß der überstehende Dämmstoff 15 beim
Zusammenfügen
der Wandelemente 1 komprimiert wird, so daß an der Stoßstelle
eine gute Schalldichtheit erreicht wird.
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Die 6a, 6b zeigt den Abschnitt des Wandelements 1,
in dem die Verbindungselemente 5 befestigt sind. Im vorliegenden
Beispiel ist eine Gummimanschette 16 mit einer Ausnehmung 17 im
Randbereich der Außenplatten 12, 13 befestigt.
Die Manschette kann eingeklebt sein oder auch mittels anderer Befestigungsmittel
oder -elemente fest mit den Außenplatten 12, 13 verbunden
sein. Die Ausnehmung 17 dient der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 5.
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Die 7a zeigt die nunmehr in
den Gummimanschetten 16 befestigten Hälften der Verbindungsvorrichtung 5.
Je nach Elastizität
des Manschettenmaterials kann die Gummimanschette 16 geringfügig über die
Außenkanten
der Platten 12, 13 vorstehen. In der Ausnehmung 17 ist
jeweils eine Hälfte
der Verbindungsvorrichtung 5 befestigt. Die 7b zeigt die verbundenen
Wandelemente.
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Abschließend ist
zu betonen, daß die
Verbindungsvorrichtung bei Kenntnis der erfindungsgemäßen Lehre
vom Fachmann je nach den erforderlichen bautechnischen und technologischen
Rahmenbedingungen ausgewählt
oder modifiziert werden kann, ohne das dazu eine erfinderische Tätigkeit
erforderlich ist. Es muß lediglich
sicher gestellt sein, daß die beiden
Verbindungshälften
nach dem Ineinandersetzen zueinander verschoben werden können, wobei durch schräg angeordnete
Gleitflächen
sich die Verbindungshälften
aufeinander zu bewegen.