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Die
Erfindung betrifft ein Überroll-Schutzsystem
für ein
Cabriolet nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es beispielsweise
aus der
DE 199 05 578
A1 bekannt ist.
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Derartige
bekannte Überroll-Schutzsysteme nutzen
den Raum hinter den Rückenlehnen
der Sitze, um die Mechanik für
die Verlagerung der Überrollbügel unterzubringen.
Demzufolge ist der für
eine Durchlademöglichkeit
zwischen dem Innenraum und dem Gepäckraum des Cabriolets zur Verfügung stehende
Freiraum naturgemäß sehr beschränkt und eignet
sich in der Regel nur für
langgestreckte Transportgegenstände
wie zum Beispiel Skier.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Überroll-Schutzsystem für ein Cabriolet
bereitzustellen, das eine Durchlademöglichkeit mit großer nutzbarer
Querschnittsfläche
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Kerngedanke
ist es hierbei, eine Möglichkeit vorzusehen,
um den Überrollbügel im Normalbetrieb des
Cabriolets in eine Durchladeposition nach oben verlagern zu können. Entscheidend
ist hierbei, auch alle Elemente, die von dem zur Aufnahme des Überroll-Schutzsystems
dienenden Querträger
nach unten abstehen, zusammen mit dem Überrollbügel nach oben zu verlagern.
Dies ist beim Stand der Technik nicht gegeben, da zur Führung, Verlagerung und
Arretierung der Überrollbügel eine
Vielzahl von Elementen vorgesehen ist, die den Raum unmittelbar hinter
den Rückenlehnen
der Sitze beanspruchen, wie beispielsweise Standrohre, Aktuatoren
und Zahnleisten. Diese Elemente sind überwiegend ortsfest angeordnet.
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Der
in Zusammenhang mit der Erfindung gebrauchte Begriff „Querträger" wurde aus Gründen der sprachlichen
Vereinfachung gewählt
und umfasst selbstverständlich
alle sich quer über
die Breite des Cabriolets erstreckenden Einbauten zur Aufnahme von
Elementen des Überroll-Schutzsystems,
auch wenn sie nicht im engeren Sinn die Form eines Trägers aufweisen.
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Durch
das erfindungsgemäße Überroll-Schutzsystem
wird eine Durchlademöglichkeit über im wesentlichen
die gesamte Innenbreite des Cabriolets geschaffen. Somit kann mit
dem erfindungsgemäßen Überroll-Schutzsystem
auch breites Ladegut, das die Länge
des Gepäckraumes überragt,
nach dem Umlegen der Rückenlehnen
der Rücksitze
mit dem Cabriolet transportiert werden.
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Während beim
Stand der Technik ein Durchladen von Ladegut nennenswerter Breitenerstreckung
gar nicht möglich
ist, kann gemäß der Erfindung
zumindest plattenförmiges
Ladegut mit einer geringen Höhenerstreckung
im Cabriolet mitgeführt werden.
Besondere Vorteile ergeben sich jedoch, wenn die Durchladehöhe wenigstens
die Hälfte,
bevorzugt zwei Drittel der Höhe
zwischen Gepäckraumboden
und einer oberen Begrenzung (in der Regel ist dies der Verdeckkastenboden
oder der Querträger) beträgt. Im Idealfall
lassen sich alle Elemente des Überroll-Schutzsystems
so weit nach oben verlagern, dass die gesamte Höhe zwischen Gepäckraumboden
und oberer Begrenzung für
das Durchladen von Ladegut zur Verfügung steht.
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Bei
Cabriolets mit einem Stoffverdeck ist der für einen optimalen Schutz der
Insassen notwendige Verlagerungsweg der Überrollbügel in die oberste Schutzposition
bei einer unfallbedingten Auslösung häufig größer als
der Freiraum, der innerhalb des geschlossenen Stoffdaches – ohne Verformung
oder Beschädigung
des Stoffdaches – zur
Verfügung steht.
Zur Erzielung einer maximalen Durchladehöhe bei geschlossenem Stoffverdeck
wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, die willkürliche Verlagerung
des Überrollbügels zur
Schaffung einer Durchlademöglichkeit
so zu begrenzen, dass der obere Endabschnitt des Überrollbügels in
der Durchladeposition innerhalb der Kontur des geschlossenen Stoffverdeckes
bleibt. Ereignet sich in der Durchladeposition des Überroll-Schutzsystems
ein Überschlag des
Cabriolets, so steht erfindungsgemäß der restliche Verfahrweg
des Überrollbügels in
die oberste Schutzposition unverändert
zusätzlich
zur Verfügung.
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Je
nach Gestaltung des Stoffverdecks ist es jedoch auch denkbar, dass
die Durchladeposition bereits der obersten Schutzposition entspricht,
also der Überrollbügel bereits
in der Durchladeposition maximal nach oben verlagert ist. Häufig wird
dies nur bei geöffnetem
Stoffverdeck der Fall sein.
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Um
eine Durchlademöglichkeit über der
Innenbreite des Cabriolets zu erreichen, werden sowohl die Antriebs-
als auch die Auslöseeinrichtung zusammen
mit dem Überrollbügel nach
oben verlagert, gegebenenfalls zusammen mit wenigstens einem Element
einer Arretiereinrichtung zur Arretierung des Überrollbügels in der Schutzposition.
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Zwar
ist es aus der
DE
198 34 689 A1 bekannt, zur Verstellung einer an den Überrollbügel gekoppelten
Kopfstütze
eine Auslöseeinrichtung
vorzusehen, die über
den Verstellweg der Kopfstütze
in Verschieberichtung des Überrollbügels verlagerbar ist.
Bei dem bekannten Überroll-Schutzsystem
ist die Antriebseinrichtung jedoch fest im Gehäuse einer Kassette des Überroll-Schutzsystems
angeordnet, wobei die Kassette den Raum zwischen dem Gepäckraumboden
und dem Überrollbügel ausfüllt und somit
keine Durchlademöglichkeit
gegeben ist.
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Die
Antriebseinrichtung (und damit bevorzugt auch die Auslöseeinrichtung)
ist gegenüber
dem Querträger
in etwa vertikaler Richtung verstellbar, um den für die Durchladung
erforderlichen Freiraum zwischen dem Gepäckraumboden einerseits und
dem unteren Endbereich der Antriebseinrichtung andererseits bereitstellen
zu können.
Zur Gewährleistung
einer starren Anbindung der Antriebseinrichtung an den Querträger, die
auch im Fall eines Fahrzeugüberschlags
erhalten bleibt und eine schlagartige Verlagerung des Überrollbügels nach
oben garantiert, ist die Antriebseinrichtung über eine Rasteinrichtung formschlüssig direkt
oder mittelbar mit dem Querträger
verbindbar.
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Bevorzugt
sind hierbei zwei Raststellungen vorzusehen, nämlich die Ausgangsposition
als tiefste Stellung des Überroll-Schutzsystems
(ohne Durchlademöglichkeit über im wesentlichen
die gesamte Innenraumbreite) und die Durchladeposition als obere Position
(mit Durchlademöglichkeit über die
gesamte Innenraumbreite).
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Gegebenenfalls
kann noch eine dritte Position vorgesehen sein, die der obersten
Schutzposition des Überroll-Schutzsystems
entspricht, wobei diese Schutzposition unter Umständen nur
bei geöffnetem Verdeck
eingenommen werden kann (bestmögliche Durchlademöglichkeit über die
gesamte Innenraumbreite).
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Selbstverständlich ist
es möglich,
eine Vielzahl von verrastenden Zwischenstellungen für das Überroll-Schutzsystem
vorzusehen, um die Ausfahrhöhe
des Überroll-Schutzsystems in
Abhängigkeit von
der benötigten
Durchladehöhe
variieren zu können.
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Zum
Schutz des Überroll-Schutzsystems
vor Beschädigungen
durch Ladegut aus dem Gepäckraum
ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Trennwand vorgesehen,
die die gegenüber
dem Verdeckkastenboden oder dem Querträger nach unten abstehenden
Elemente des Überroll-Schutzsystems (wie
beispielsweise die Schenkel eines U-förmigen Überrollbügels) vor Deformation schützt, um
deren leichtgängige
Verlagerung im Fall eines Überschlags zu
gewährleisten.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ein
mögliches
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert. Es
zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht
auf den Gepäckraum
und den Innenraum eines Cabriolets, mit einem Überroll-Schutzsystem in der
Durchladeposition, mit einer modellhaften Darstellung der Durchlademöglichkeit,
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2 eine Ansicht in Fahrtrichtung
des Cabriolets auf das erfindungsgemäße Überroll-Schutzsystem, wobei
sich das Überroll-Schutzsystem
in der linken Hälfte
der Darstellung in der Ausgangsposition und in der rechten Hälfte der
Darstellung in der Durchladeposition befindet,
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei sich
das Überroll-Schutzsystem in der
linken Hälfte
der Darstellung in der Ausgangsposition und in der rechten Hälfte der
Darstellung in der obersten Schutzposition befindet,
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4 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei sich
das Überroll-Schutzsystem in der
linken Hälfte
der Darstellung in der Durchladeposition und in der rechten Hälfte der
Darstellung in der obersten Schutzposition befindet,
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5 eine vergrößerte, perspektivische
Darstellung des oberen Bereiches des Überroll-Schutzsystems von 4,
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6 eine perspektivische Darstellung
des Überroll-Schutzsystems
in der Durchladeposition, mit Querträger,
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7 eine Vertikalschnitt entlang
eines Schenkels des Überroll-Schutzsystems
von 6,
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8 eine perspektivische Darstellung
einzelner Komponenten des Überroll-Schutzsystems
in der obersten Schutzposition,
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9 eine schematisierte Seitenansicht
auf das Cabriolet, mit einer Trennwand zum Schutz des Überroll-Schutzsystems,
bei aufrechter Rückenlehne eines
Fahrzeugsitzes und
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10 eine der 9 entsprechende Darstellung, bei nach
vorne umgeklappter Rückenlehne.
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1 zeigt ein Überroll-Schutzsystem
eines schematisch angedeuteten viersitzigen Cabriolets, mit zwei
U-förmigen Überrollbügeln 1,
deren Schenkel 2 in einem sich über die Innenraumbreite des
Cabriolets erstreckenden Querträger 3 höhenverschieblich
geführt
sind. Die Schenkel 2 der Überrollbügel 1 sind über einen
Steg 4 verbunden (siehe 2),
der von einer Verkleidung 5 abgedeckt ist. Der Querträger 3 ist – in Fahrtrichtung
FR betrachtet – hinter
den Rücksitzen
angeordnet, von denen in 1 lediglich die
am Querträger 3 angebrachten
Kopfstützen 6 sowie
die nach vorne in eine etwa horizontale Lage verschwenkten Rückenlehnen 7 dargestellt
sind. Der Querträger 3 stützt sich
ausschließlich
an seinen beiden Endabschnitten an seitlichen Karosseriepfosten 8 ab.
In der dargestellten Durchladeposition D des Überroll-Schutzsystems steht über die
gesamte Innenbreite im Bereich des Übergangs vom Gepäckraum G
zum Innenraum I des Cabriolets eine Durchladeöffnung 18 zur Verfügung. Die
hierbei ermöglichte
Durchladung ist anhand eines quaderförmigen Ladegutes 9 anschaulich
dargestellt.
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Die 2 bis 8 zeigen unterschiedliche Positionen
und Ansichten des erfindungsgemäßen Überroll-Schutzsystems.
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Die
Schenkel 2 der Überrollbügel 1 sind
in nicht näher
dargestellten Führungen
im Querträger 3 in
vertikaler Richtung Z verschieblich geführt. Die Führungen bestehen beispielsweise
aus rohrförmigen
Führungshülsen, welche
Ober- und Unterseite 10 bzw. 11 des Querträgers 3 miteinander
verbinden. Anstelle der Führungshülsen können auch
ringförmige
Führungseinsätze in die
zueinander fluchtenden Öffnungen 12 (siehe 6) für den Durchtritt der Schenkel 2 durch
Ober- und Unterseite 10 bzw. 11 des Querträgers 3 vorgesehen
sein. Weder die Führungshülsen noch
die Führungsringe
ragen hierbei in nennenswertem Maße über die Ober- und Unterseite 10 bzw. 11 des
Querträgers 3 hinaus.
Schließlich
ist es ebenso möglich,
auf separate Führungselemente in
den Öffnungen 12 zu
verzichten und die Schenkel 2 unmittelbar in den Öffnungen 12 zu
führen.
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Zur
Verlagerung und Arretierung der Überrollbügel 1 sind
je Fahrzeugseite folgende, jeweils in ihrer Gesamtheit mit den nachstehenden
Bezugszahlen gekennzeichneten Baugruppen vorgesehen: eine Antriebseinrichtung 20,
eine Auslöseeinrichtung 40,
eine Rasteinrichtung 60 sowie eine Arretiereinrichtung 80.
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Die
Antriebseinrichtung 20 weist eine vorgespannte Schraubendruckfeder 21 auf,
die in einem zentralen, zwischen den Schenkeln 2 des Überrollbügels 1 angeordneten
Rohr 22 aufgenommen ist. Wie insbesondere aus 7 näher hervorgeht, weist das Rohr 22 an
seiner Unterseite eine Abstützfläche 23 für das untere
Ende der Schraubendruckfeder 22 auf. Von einer Querstrebe 13 unterhalb
des Steges 4 steht ein Führungsdorn 24 nach
unten ab, der in das Rohr 22 und dabei gleichzeitig in
das Innere der Schraubendruckfeder 21 hineinragt und somit
die Schraubendruckfeder 21 bei ihrem Austritt aus dem Rohr 22 führt.
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Das
Rohr
22 selbst ist in vertikaler Richtung Z im Querträger
3 verschieblich
geführt,
mit der Möglichkeit
einer einrastenden formschlüssigen
Verbindung mit dem Querträger
3,
so dass sich die Schraubendruckfeder
21 mittelbar am Querträger
3 abstützt (siehe
untenstehende Erläuterungen).
Die Führung des
Rohres
22 gegenüber
dem Querträger
3 kann grundsätzlich in
der gleicher Weise erfolgen wie oben am Beispiel der Führung der
Schenkel
2 des Überrollbügels
3 erläutert. Im
Unterschied beispielsweise zur
DE 199 05 578 A1 , bei der die Schraubendruckfedern
sich in den Schenkeln der Überrollbügel befinden
und sich im Bereich des Gepäckraumbodens
abstützen,
ist durch die erfindungsgemäße Abstützung der
Schraubendruckfeder
21 ausschließlich am Querträger
3 der
Raum unterhalb des Querträger
3 grundsätzlich nicht
durch eine ortsfest angeordnete Schraubendruckfeder blockiert.
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Die
Auslöseeinrichtung 40 ist
insbesondere in 5 näher dargestellt.
Mit dem oberen Endabschnitt des Rohres 22 ist eine etwa
horizontal angeordnete Platte 41 verbunden, die einen Aktuator 42 trägt. Der
Aktuator 42 weist ein Schloss 43 mit einem Aufnahmeschlitz 44 und
einem schwenkbaren Riegel 45 auf, die mit einem Stift 46 an
der Querstrebe 13 zusammenwirken. In 5 ist das Schloss 43 in seiner
geöffneten
Stellung dargestellt, mit freigegebenem Stift 46 und durch
die Kraft der Schraubendruckfeder 21 nach oben ausgeschobenem Überrollbügel 1.
Der Aktuator 42 öffnet
bei einem durch eine Sensorik erkannten, sich anbahnenden Überschlag
des Cabriolets das Schloss 43, wodurch die vorgespannte
Schraubendruckfeder 21 innerhalb kürzester Zeit den Überrollbügel 1 in
seine oberste Schutzposition S verlagert.
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Die
Rasteinrichtung 60 weist eine Welle 61 auf, die
am Querträger 3 gelagert
ist. Die Welle 61 kann entsprechend dem Pfeil 62 (7) durch einen Fahrzeugnutzer über den
Hebel 63 in einem begrenzten Winkelbereich entgegen der
Vorspannung einer nicht dargestellten Feder verdreht werden. An der
Welle 61 ist verdrehfest ein Rastdorn 64 angeordnet,
der in eine untere oder in eine obere Rastöffnung 65 bzw. 66 am
Rohr 22 eingreifen kann. Somit kann das Rohr 22 in
den beiden Positionen „untere
Ausgangsposition A" und „Durchladeposition
D" am Querträger 3 formschlüssig fixiert
werden.
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Die
Arretiereinrichtung 80 weist an den Außenseiten der Schenkel 2 der Überrollbügel 1 Zahnleisten 81 mit
einem tannenbaumartigen Profil auf. Die Zahnleisten 81 wirken
mit Sperrklinken 82 zusammen, die ebenfalls auf der Welle 61 gelagert
und damit am Querträger 3 angeordnet
sind. Durch die Federvorspannung der Welle 61 werden die
Sperrklinken 82 ständig
gegen die Zahnleisten 81 gedrückt. Hierdurch wird einerseits
stets das Ausschieben des Überrollbügels 1 ermöglicht,
indem die Sperrklinken 82 entlang der schrägen Anlaufflächen 83 der
Zahnleisten 81 (siehe insbesondere 6 bis 8)
gleiten können.
Andererseits rasten die Sperrklinken 82 nach jeder Ausschubbewegung
des Überrollbügels 1 in
die nächsttiefere
Rastfläche 84 der
Zahnleisten 81 ein und arretieren die Überrollbügel 1 somit in jeder
ausgeschobenen Lage.
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Die
Sperrklinken 82 sind auf der Welle 61 in nicht
näher dargestellter
Weise so federbelastet gelagert, dass sie bei einer Verdrehung der
Welle 61 entsprechend dem Pfeil 62 bis zu einem
Verdrehwinkel, der die Rastdorne 64 bereits außer Eingriff
mit den Rastöffnungen 65 oder 66 bringt,
noch nicht zusammen mit der Welle 61 verdreht werden und
somit unverändert
in Kontakt mit den Zahnleisten 81 bleiben. Erst bei einem
größeren Verdrehwinkel
entsprechend dem Pfeil 85 heben nun auch die Sperrklinken 82 von
den Zahnleisten 81 ab, wodurch eine Bewegung der Überrollbügel 1 nach
unten im Sinn einer Einschubbewegung ermöglicht wird, gegen die Kraft der
Schraubendruckfeder 21.
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Die
Funktionsweise des erfindungsgemäßen Überroll-Schutzsystems
wird nachfolgend in den 2 bis 4 durch Gegenüberstellung
der einzelnen Positionen des Überrollbügels 1 erläutert.
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Im
linken Teil von 2 befindet
sich der Überrollbügel 1 in
seiner untersten Position, der Ausgangsposition A. In dieser Position
befindet sich auch die Antriebsein richtung 20 mit ihrem
Rohr 22 in ihrer Ausgangsposition A, wobei der Rastdorn 64 in
die obere Rastöffnung 66 eingreift
und somit das Rohr 22 formschlüssig mit dem Querträger 3 verbindet.
Die Nutzung des Raumes unter dem Querträger 3 zum Zwecke des
Durchladens von Ladegut ist wegen der nach unten abstehenden Schenkel 2 des Überrollbügels 1 und
wegen des nach unten vom Querträger 3 abstehenden
Rohres 22 nicht möglich.
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Im
rechten Teil von 2 befindet
sich der Überrollbügel 1 in
seiner Durchladeposition D. In dieser Durchladeposition D ist die
Antriebseinrichtung 20 mit ihrem Rohr 22 in ihrer
oberen Position, in der der Rastdorn 64 in die untere Rastöffnung 65 eingreift
und somit das Rohr 22 in dieser Lage formschlüssig mit
dem Querträger 3 verbindet.
Die Überführung des Überrollbügels 1 zusammen
mit der Antriebs- und der Auslöseeinrichtung 20 bzw. 40 von der
Ausgangsposition A in die Durchladeposition D erfolgt durch einen
Nutzer des Cabriolets, der über den
Hebel 63 die Welle 61 gemäß dem Pfeil 62 verdreht,
wodurch das Rohr 22 freigegeben wird. Anschließend wird
der Überrollbügel 1 mit
Antriebs- und Auslöseeinrichtung 20 bzw. 40 durch
Muskelkraft nach oben verlagert, so lange, bis der Rastdorn 64 sich
auf Höhe
der unteren Rastöffnung 65 am
Rohr 22 befindet und dort einrasten kann. Die Vorspannung
der Schraubendruckfeder 21 verändert sich bei diesem Vorgang
nicht.
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In
der Durchladeposition D liegt die Verkleidung 5 bevorzugt
noch nicht an der Innenkontur 14 des geschlossenen Daches
des Cabriolets an (2, 7 und 10). Der verbleibende Ausschubweg bis
zur obersten Schutzposition S kann im normalen Fahrbetrieb bei geschlossenem
Dach zwar nicht vollständig
ausgenutzt werden, jedoch stehen die Schenkel 2 des Überrollbügels 1 nur
noch geringfügig
nach unten vom Querträger 3 ab.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
nach den 9 und 10 wird die Durchladehöhe H in
der Durchladeposition D durch die Unterkante des Verdeckkastenbodens 15 und nicht
durch die Schenkel 2 begrenzt. Somit ist die Nutzung des
Raumes unter dem Querträger 3 zum Zwecke
des Durchladens sehr gut möglich,
wie in 1 anschaulich
dargestellt.
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In
der Durchladeposition D kommt es bereits zu einer verrastenden Überlappung
der Sperrklinken 82 mit den Zahnleisten 81. Somit
ist in der Durchladeposition D gewährleistet, dass sich bei einem
Fahrzeugüberschlag
der Überrollbügel 1 form schlüssig direkt
am Querträger 3 abstützt und
somit hohe Kräfte
aufzunehmen vermag, im Unterschied zu der vergleichsweise gering
dimensionierten formschlüssigen
Abstützung
des Rohres 22 am Querträger 3,
die lediglich die bei der Ausschubbewegung des Überrollbügels 1 auftretenden
Kräfte
aufnehmen muss.
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Ausgehend
von der Ausgangsposition A des Überroll-Schutzsystems
(linker Teil von 3,
entspricht rechtem Teil von 2)
zeigt der rechte Teil der 3 den Überrollbügel 1 in
seiner obersten Schutzposition S. Die Überführung in die Schutzposition
S erfolgt schlagartig bei einem sich anbahnenden Fahrzeugüberschlag,
indem durch die Sensorik der Aktuator 42 das Schloss 43 öffnet, wodurch
der Überrollbügel 1 freigegeben
und durch die Kraft der vorgespannten Schraubendruckfedern 21 maximal nach
oben „ausgeschossen" wird. Das Rohr 22 der Antriebseinrichtung,
an dem sich die Schraubendruckfedern 21 abstützen, bleibt
hierbei in seiner Ausgangsposition A, mit dem Rastdorn 64 in
der oberen Rastöffnung 65.
Nach dem „Ausschießen" des Überrollbügels 1 fixiert
die Arretiereinrichtung 80 die Schenkel 1 des Überrollbügels 1 formschlüssig am Querträger 3,
so dass der Überrollbügel 1 beim Überschlag
große
Kräfte
aufzunehmen vermag. Die oberste Schutzposition S kann im dargestellten
Ausführungsbeispiel
bei geschlossenem Dach in der Regel nicht auf Anhieb vollständig erreicht
werden. Bei einer Beschädigung
des Daches beim Überschlag wirkt
die Schraubendruckfeder 21 jedoch weiter und schiebt den Überrollbügel 1 zusehends
weiter aus.
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Ausgehend
von der Durchladeposition D des Überroll-Schutzsystems
(linker Teil von 4,
entspricht linkem Teil von 2)
zeigt der rechte Teil der 4 den Überrollbügel 1 wiederum
in seiner obersten Schutzposition S. Auch hier erfolgt die Überführung in
die Schutzposition S schlagartig bei einem sich anbahnenden Fahrzeugüberschlag
durch die freigegebene Schraubendruckfeder 21, die den Überrollbügel 1 auch
noch über
den verbleibenden Restweg zwischen Durchladeposition D und oberster Schutzposition
S nach oben verlagert. Das Rohr 22 der Antriebseinrichtung 20,
an dem sich die Schraubendruckfedern 21 auch in diesem
Fall abstützen, bleibt
hierbei in seiner Durchladeposition D, mit dem Rastdorn 64 in
der unteren Rastöffnung 66.
Während des Überführens des Überrollbügels 1 gleiten
die Sperrklinken 82 der Arretiereinrichtung 80 an
den Anlaufflächen 83 der
Zahnleisten 81 entlang und rasten im Verlauf der Ausschubbewegung
nacheinander in die Rast flächen 84 der
Zahnleisten 81 ein, wodurch der Überrollbügel 1 mechanisch mit
dem Querträger verrastet
ist. Hinsichtlich des Einnehmens der obersten Schutzposition S bei
geschlossenem Dach des Cabriolets gelten die Ausführungen
zu 3 entsprechend.
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Zusammenfassend
ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Überroll-Schutzsystem also eine Durchlademöglichkeit
dadurch, dass die Antriebs- und die Auslöseeinrichtung 20 bzw. 40 bei
einer willkürlich
vom Nutzer des Cabriolets bewirkten Verschiebung des Überrollbügels 1 zusammen
mit dem Überrollbügel 1 nach
oben mitbewegt werden, wodurch der Raum 18 unterhalb des
Querträgers 3 über im wesentlichen
der gesamten Innenraumbreite des Cabriolets zwischen den Radhäusern frei
wird. Die Funktion des Überroll-Schutzsystems
bleibt dabei unverändert
erhalten, da das Auslösen
des Überroll-Schutzsystems
auch dann möglich
ist, wenn von der Durchlademöglichkeit
Gebrauch gemacht wird, sich der Überrollbügel 1 also
in einer nicht vollends ausgefahrenen oberen Schutzposition S befindet.
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Bei
einer durch einen Fahrzeugnutzer bewirkten Rückführung des Überrollbügels 1 aus der Durchladeposition
D zurück
nach unten in die Ausgangsposition A werden auch die Antriebs- und
die Auslöseeinrichtung 20 bzw. 40 mit
dem Überrollbügel 1 synchron
nach unten bewegt.
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Zur
Ermöglichung
des Durchladens ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine untere
Rastöffnung 65 im
Rohr 22 der Antriebseinrichtung 20 vorgesehen.
Selbstverständlich
sind weitere Rastpositionen denkbar, um den Überrollbügel 1 aus ästhetischen
Gründen
nur so weit als für
die jeweilige Durchladehöhe
H benötigt
nach oben zu verschieben. Erfindungsgemäß ist dabei gewährleistet,
dass bei einem drohenden Fahrzeugüberschlag aus jeder der Rastpositionen
heraus der Überrollbügel 1 in
seine oberste Schutzposition S „geschossen" werden kann. Auch
ist die wirksame Länge
der Arretiereinrichtung 80 so zu bemessen, dass die Zahnleisten 81 und
die Sperrklinken 82 bei jeder Rastposition in Eingriff
stehen.
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Bei
Cabriolets, deren Dachverlauf ein Ausschieben der Überrollbügel bei
geschlossenem Dach bis in die oberste Schutzposition ermöglicht,
kann die Durchladeposition D mit der obersten Schutzposition S identisch
sein. Hierbei ist es nicht erforderlich, die Auslöseeinrichtung 40 mit
der Antriebseinrichtung 20 mitzubewegen, da die Überführung des Überrollbügels in
die oberste Schutzposition S durch Auslösen aus der Ausgangslage A
heraus erfolgen kann, mit einer feststehenden Auslöseeinrichtung 40.
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Selbstverständlich sind
andere als die obenstehend beispielhaft beschriebenen Ausführungen der
Antriebs-, Auslöse-,
Rast- und Arretiereinrichtung 20 bzw. 40 bzw. 60 bzw. 80 möglich. Insbesondere kann
die Antriebseinrichtung pyrotechnisch wirken.
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Die 9 und 10 zeigen eine Einrichtung zum Schutz
der nach unten vom Querträger 3 abstehenden
Elemente des Überroll-Schutzsystems,
um diese bei einer Fahrzeugverzögerung
vor einer Beschädigung
durch nach vorne in Fahrtrichtung bewegtes Ladegut zu schützen. Beispielsweise
könnten
durch das Ladegut die Schenkel 2 der Überrollbügel 1 verbogen werden,
mit der Folge einer erschwerten Ausschubbewegung.
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Wie
die 9 und 10 zeigen, ist im Bereich der
Durchladeöffnung 18,
die oberseitig von einem Verdeckkastenboden 15 und unterseitig
vom Boden 91 des Gepäckraums
G begrenzt wird, eine in ihrer Nichtgebrauchslage etwa vertikal
verlaufende Trennwand 92 vorgesehen, die an ihrem unteren
Endabschnitt schwenkbar am Boden 91 angelenkt ist (Schwenkachse 93)
und mit ihrem oberen Endabschnitt an einem Anschlag 95 im
Bereich des Verdeckkastenbodens 15 anliegt. In Fahrtrichtung
stützt sich
die Trennwand 92 über
wenigstens einen Stützlenker 96 an
der Rückseite
der Rückenlehne 7 eines Fahrzeugsitzes
ab. Somit ist die Trennwand 92 durch die in 9 dargestellte aufrechte
Position der Rückenlehne 7 in
ihrer aufrechten Nichtgebrauchslage fixiert.
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Der
wenigstens eine Stützlenker 96 ist
gelenkig sowohl mit der Rückseite
der Rückenlehne 7 des Fahrzeugsitzes
als auch mit der Vorderseite der Trennwand 92 verbunden.
Beim Überführen der
Rückenlehne 7 in
eine etwa horizontale Lage, in der die Vorderseite der Rückenlehne 7 auf
dem Sitzkissen 16 des Fahrzeugsitzes aufliegt, wird über den
Stützlenker 96 auch
die Trennwand 92 zwangsgesteuert in eine etwa horizontale
Lage überführt, in
der sie die Durchladeöffnung 18 freigibt.
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Grundsätzlich ist
es denkbar, eine Steuerung vorzusehen, durch die ein Umklappen der
Rückenlehne 7 und
damit der Trennwand 92 nur dann möglich ist, wenn sich das Überroll-Schutzsystem
in der Durchladeposition D befindet, in der weder die Schenkel 2 der Überrollbügel 1 noch
die Antriebs- oder Auslöseeinrichtung 20 bzw. 40 über den
Querträger
bzw. im vorliegenden Fall über
den Verdeckkastenboden 15 hinaus nach unten abstehen und
somit von nach vorne bewegtem Ladegut beschädigt werden können.
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Abweichend
von der Darstellung der 9 kann
sich das Überroll-Schutzsystem
bei aufrechter Rückenlehne 7 und
aufrechter Trennwand 92 natürlich auch in der Ausgangsposition
A befinden, da der mindestens eine Stützlenker 96 so angeordnet
ist, dass er den Verstellbereich der Überrollbügel 1 nicht einschränkt.