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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Changieren mehrerer zulaufender Fäden in mehreren nebeneinander
angeordneten Spulstellen gemäß dein Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Zum Aufwickeln von Fäden zu Kreuzspulen ist
es erforderlich, daß die
Fäden vor
Auflauf auf die Spulen innerhalb einer Changierstrecke oszillierend geführt werden.
Das Hin- und Herführen
eines Fadens innerhalb einer vorbestimmten Strecke wird als Changieren
bezeichnet, da der Faden am Ende einer Changierstrecke seine Bewegungsrichtung
wechseln muß.
Um einen oder mehrere Fäden
zu Changieren lassen sich grundsätzlich
zwei verschiedene Methoden unterscheiden. Bei einer ersten Methode
wird der Faden durch einen oszillierend angetriebenen Changierfadenführer geführt. Derartige
Verfahren und Vorrichtungen sind nur für niedrige und mittlere Changiergeschwindigkeiten
geeignet, da der Fadenführer
in den Endbereichen der Changierstrecke abgebremst und wieder beschleunigt
werden muß.
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Bei einer zweiten Methode wird der
Faden innerhalb der Changierstrecke durch gegensinnig laufende Fadenführer geführt. Der
Faden wird in den Endbereichen der Changierstrecke von einem den Faden
führenden
Fadenführer
auf einen den Faden übernehmenden
Fadenführer übergeben.
Derartige Systeme sind für
höchste
Changiergeschwindigkeiten geeignet und werden insbesondere beim
Aufwickeln von frisch gesponnenen synthetischen Fäden eingesetzt.
Von dieser Art der Changierung geht die Erfindung aus. Eine bekannte
Vorrichtung hierzu geht beispielsweise aus der
DE 42 14 237 hervor.
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Bei der bekannten Vorrichtung werden
die Fadenführer
zum Hin- und Herführen
der Fäden durch
zwei gegensinnig angetriebene Riementrume geführt. Dabei ist jeder der Riementrume
mit einer Vielzahl von Fadenführern
dicht an dicht besetzt. Zum Umlegen der Fäden an den Enden der Changierstrecken
sind Umlegeinrichtungen vorgesehen. Beim Changieren und Aufwickeln
von frisch gesponnenen Fäden,
die bekanntlich aus einer Vielzahl von Einzelfilamenten bestehen,
tritt das Problem auf, daß die
Fadenübergabe
an den Enden der Changierstrecke sehr schnell erfolgen muß, da sonst
die Gefahr besteht, daß der
Faden über
einige Fadenführer
aufgefächert
wird. So legt der Faden beispielsweise bei einer Changiergeschwindigkeit
von 900 m/min. in einer msec. einen Weg von 15 mm zurück. Somit
dürfte schon
wegen der Eigenfrequenz des Fadens eine schnelle definierte Übergabe
problematisch sein und ein Aufspleißen des Fadens kaum vermeidbar
sein.
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Aus der
DE 198 03 190 ist eine weitere Vorrichtung
bekannt, bei welcher die zulaufenden Fäden durch zwei gegensinnig
angetriebene Riemen mit befestigten Fadenführern verlegt werden. Die Fadenführer sind
mit großen
Abständen
an dein Riemen befestigt, der im wesentlichen durch die Länge der Changierstrecken
bestimmt ist. Um trotz der relativ kurzen Abstände zwischen den Changierstrecken eine
Fadenübergabe
in den Endbereichen der Changierstrecken zu ermöglichen, werden die Riementriebe
abwechselnd mit einer Führungsgeschwindigkeit und
mit einer Wechselgeschwindigkeit betrieben, so daß bei höheren Changiergeschwindigkeiten
die Antriebe und Steuerung entsprechend hohe Anforderungen erfüllen müssen. Insbesondere
bei kurzen Abständen
zwischen den Changierstrecken müssen entsprechend
hohe Beschleunigungen beim Umstellen von der Wechselgeschwindigkeit
auf die Führungsgeschwindigkeit
an dem Riementrieb realisiert werden, wo zudem das Umlegen der Fäden in den Umkehrbereichen
erschwert.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zum Changieren mehrerer zulaufender Fäden der
gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, daß die
Fäden in
mehreren nebeneinander angeordneten Spulstellen bei hohen Changiergeschwindigkeiten
geführt
und an den Enden der Changierstrecke sicher umlegbar sind.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der
Unteransprüche
definiert.
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Die Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß alle
an den Riementrumen befestigten Fadenführer mit einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit angetrieben
werden können.
Durch den zwischen den Fadenführern
gebildeten Mindestabstand, der im wesentlichen gleich einem zwischen
benachbarten Changierstrecken gebildeten Changierabstand ist, wird
gewährleistet,
daß an
den Enden der Changierstrecken ein Umlegen der Fäden von den Fadenführern eines
der Riementrume zu den Fadenführern des
anderen Riementrumes gewährleistet
ist. Die Treffpunkte der gegenläufigen
Fadenführer
bleiben unberücksichtigt
von der Einstellung der jeweiligen Umlaufgeschwindigkeit unverändert, wobei
beide Riementriebe mit konstanter Geschwindigkeit führbar sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insbesondere für
Aufspulmaschinen geeignet, bei welchen 8, 10, 12 oder noch mehr
frisch gesponnene Fäden parallel
nebeneinander zu Spulen gewickelt werden. Hierbei sind die Spulen
durch eine Spulspindel gehalten, an deren Umfang Spulhülsen säulenförmig hintereinander
zur Aufnahme der Spulen aufgesteckt sind. Bei derartigen Aufspulmaschinen
sind die Changierstrecken als konstante Größen vorgegeben, so daß sich gleiche
Changierabstände
zwischen benachbarten Changierstrecken zwangsläufig einstellen.
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Die vorteilhaften Weiterbildungen
der Erfindung gemäß Anspruch
2 und 3 ist insbesondere dafür
geeignet, die parallel zulaufenden Fäden gleichmäßig zu führen. Der Bewegungsablauf zum
Führen und
Umlegen der Fäden
wird zu jedem Zeitpunkt in jeder Spulstelle identisch ausgeführt. Somit
lassen sich in den einzelnen Spulstellen qualitativ gleichwertige
Spulen herstellen. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Längen der
Changierstrecken sowie der Mindestabstand zwischen den Fadenführern durch das
Vielfache oder das Einfache des Changierabstandes bestimmt ist.
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Eine besonders einfache und sichere
Antriebsmöglichkeit
ist dadurch gegeben, daß die
Riementrume als zwei umlaufende angetriebene Endlosriemen ausgebildet
sind, die gemeinsam oder separat mit jeweils einer konstanten Umlaufgeschwindigkeit
gegensinnig antreibbar sind. An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, daß die Riementrume selbstverständlich durch
andere äquivalente
Mittel wie beispielsweise Bänder,
Ketten, Streifen, Drähte oder
sonstige Umlaufmittel ersetzt werden können.
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Um bei sehr hohen Changiergeschwindigkeiten
an den Enden der Changierstrecken eine schnelle und sichere Übergabe
der Fäden
zu erreichen, ist die Ausbildung der Erfindung gemäß Anspruch
5 besonders bevorzugt. Hierbei sind die Außenseiten der Riementrume derart
gegenüberliegend
angeordnet, daß die
an den Außenseiten
befestigten Fadenführer sich
mit ihren freien Führungsenden überlappen
und daß die
Fäden zwischen
den Riementrumen führbar sind.
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Die Übergabe der Fäden an den
Enden der Changierstrecken läßt sich
somit vorteilhaft durch einfache Führungsmittel ausführen. So
sind die Umlenkeinrichtungen pro Spulstelle zumindest aus zwei an
den Enden der Changierstrecken angeordneten Umkehrleitlineale gebildet.
Dabei sind die Umkehrleitlineale derart angeordnet, daß der an
dem Umkehrleitlineal entlanggleitende Faden zwangsgeführt aus
dem Einflußbereich
des Fadenführers
gelangen, welcher den Faden zum jeweiligen Ende einer Changierstrecke
führt.
Sobald der Faden aus dem Einflußbereich
des führenden
Fadenführers
gelangt, wird dieser von dem in die Gegenrichtung geführten Fadenführer übernommen.
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Zur Einstellung oder Veränderung
der Fadenübergabe
sind die Umkehrleitlineale der Umlenkeinrichtungen vorzugsweise
in ihren Führungspositionen
bewegbar ausgebildet.
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So lassen sich die Umkehrleitlineale schwenkbar
ausführen,
wobei die Schwenkbewegung durch einen gemeinsamen Schwenkantrieb oder
durch separate Einzelantriebe möglich
ist. Eine derartige Weiterbildung der Erfindung besitzt zudem den
Vorteil, daß zum
Anlegen der Fäden
vor Prozeßbeginn
die Umkehrleitlineale in eine Anlegestellung außerhalb des Führungsbereiches
der Fadenführer bewegt
werden können.
Zum Anlegen der Fäden werden
diese vereinzelt am Ende der Riementrume von den Fadenführern eines
der Riementrume erfaßt und
zu der jeweiligen Spulstelle geführt.
Zur Selektierung werden sodann die Umkehrleitlineale nacheinander
in ihre Umlenkpositionen bewegt.
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Um sicherzustellen, daß während des
Changierens die Fäden
nicht von entgegenkommenden Fadenführern kontaktiert werden, sind
die Fadenführer
gemäß einer
besonders vorteilhaften Weiterbildung mit einer Gleitkante ausgebildet,
die sich vom Führungsende
des Fadenführers
bis hin zu einer Führungskehle
am befestigten Ende des Fadenführers
erstreckt. Die Führungskehle
des Fadenführers liegt
außerhalb
des Überlappungsbereiches
der sich gegensinnig bewegenden Fadenführern, so daß die Fäden in beide
Richtungen ohne Behinderung geführt
werden können.
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Hierbei hat sich die Ausführung, bei
welcher die Gleitkante der Fadenführer jeweils eine Neigung in
Laufrichtung aufweisen, als besonders vorteilhaft herausgestellt.
Dadurch wird ein Abgleiten der Fäden vom
Führungsende
bis hin zur Führungskehle
bewirkt.
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Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
den Spulstellen jeweils ein Führungsleitlineal
zuzuordnen, welches mit den Fadenführern derart zusammenwirkt,
daß die
Fäden sicher
in den Führungskehlen
der Fadenführer
gehalten sind.
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Dabei werden die Fadenführer eines
der Riementrume vorzugsweise gemeinsam mit den Spulstellen zugeordneten
Kopffadenführern
in einer Changierebene angeordnet. Dadurch wird eine durch das Führungsleitlineal
erzwungene Führung
der Fäden
nur für
den Fall erforderlich, daß die
Fäden von den
gegenüberliegenden
Fadenführern
geführt
werden.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind
nachfolgend anhand einiger Ausfühungsbeispiele
unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen nachfolgend beschrieben.
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Es stellen dar:
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1 schematisch
eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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2 schematisch
eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
aus 1
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3 schematisch
ein Ausschnitt des Ausführungsbeispiels
aus 2
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4 schematisch
eine Draufsicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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5 schematisch
eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus 4
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In 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. 1 zeigt das Ausführungsbeispiel
in einer Seitenansicht und 2 in
einer Draufsicht. Insoweit kein Bezug zu einem der Figuren gemacht
ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
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Zum Aufwickeln von zwei parallel
nebeneinander geführten
Fäden 4.1 und 4.2 sind
zwei nebeneinander liegende Spulstellen 3.1 und 3.2 an
einer Aufspuleinrichtung 1 ausgebildet. Die Aufspuleinrichtung 1 weist
eine auskragende Spulspindel 5 und einen Spindelträger 8 auf.
Die Spulspindel 5 ist angetrieben. Am Umfang der Spulspindel 5 sind
zwei hintereinander aufgeschobene Spulhülsen 7.1 und 7.2 aufgespannt,
an deren Umfang jeweils die Spulen 6.1 und 6.2 gebildet
werden.
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Zum Changieren der Fäden 4.1 und 4.2 ist der
Aufspuleinrichtung 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
das hier als Changiervorrichtung mit den Bezugszeichen 2 bezeichnet ist.
Die Changiervorrichtung 2 besteht aus zwei endlosen umlaufenden
Riemen 9 und 12, die in einer quer zur Fadenlaufrichtung
ausgerichteten Riemenebene umlaufen. Hierzu wird der Riemen 9 über die Treibrolle 10.1 und
die Umlenkrolle 11.1 und der Riemen 12 um die
Trei brolle 10.2 und die Umlenkrolle 112 geführt. Die
Treibrollen 10.1 und 102 und die Umlenkrollen 11.1 und 11.2 liegen
außerhalb
der Spulstellen 3.1 und 3.2. Die Treibrollen 10.1 und 10.2 werden
jeweils durch separate Riemenantriebe 13.1 und 13.2 angetrieben.
Zwischen der Treibrolle 10.1 und der Umlenkrolle 11.1 bildet
der Riemen 9 die frei laufenden Riementrume 9.1 und 9.2.
Dementsprechend sind zu den Riemen die frei laufenden Riementrume 12.1 und 12.2 zwischen
der Treibrolle 10.2 und der Umlenkrolle 11.2 ausgebildet.
Der Riemen 9 liegt mit seinem Riementrum 9.1 unmittelbar
dein Riementrum 12.1 des Riemens 12 gegenüber. Der
Riementrum 9.1 bewegt sich in Pfeilrichtung von rechts
nach links. Der Riementrume 12.1 bewegt sich in einer Gegenrichtung
von links nach rechts, was ebenfalls durch einen Pfeil gekennzeichnet
ist. An den Riemen 9 sind eine Vielzahl von Fadenführern 16 angeordnet.
Die Fadenführer 16 weisen
jeweils zwischen zwei benachbarten Fadenführern einen Mindestabstand
F auf. Der Mindestabstand F zwischen zwei benachbarten Fadenführern 16 an
dein Riemen 9 ist gleich einem Changierabstand B, welcher
sich zwischen zwei benachbarten Changierstrecken C ausbildet. Die
Chanigerstrecken C der Spulstellen 3.1 und 3.2 sind
gleichgroß und
kennzeichnen den Bereich, in welchem die Fäden 4.1 und 4.2 jeweils
hin- und hergeführt
werden. Die Changierstrecken C sind somit im wesentlichen identisch
zu den Spulenbreiten der Spulen 6.1 und 6.2.
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Dem Riemen 12 sind ebenfalls
eine Vielzahl von Fadenführern 17 angeordnet.
Die Fadenführer 17 sind
an dem Riemen 12 mit einem Mindestabstand F zueinander
befestigt. Der Mindestabstand F ist dabei identisch zu dem Mindestabstand
F der Fadenführer 16 an
dein Riemen 9 und identisch zu dem Changierabstand B.
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Die Führung der Fäden 4.1 und 4.2 werden durch
die Fadenführer 1G des
Riementrumes 9.1 und durch die Fadenführer 17 des Riementrumes 12.1 abwechselnd
hin- und hergeführt.
Die Funktion zur Führung
und Übergabe
der Fäden
innerhalb der Spulstellen wird nachfolgend noch näher erläutert.
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Jeder Spulstelle 3.1 und 3.2 ist
jeweils eine Umlenkeinrichtung in Form von zwei in den Endbereichen
der Changierstrecken angeordneten Umkehrleitlineale 14.1 und 14.2 zugeordnet.
Jeder der Umkehrleitlineale 14.1 und 14.2 einer
Spulstelle 3.1 sind schwenkbar gelagert und weisen jeweils
einen Schwenkantriebe 15.1 und 15.2 auf.
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Die Schwenkantriebe 15.1 und 15.2 sowie die
Riemenantriebe 13.1 und 13.2 sind mit einer zentralen
Steuereinrichtung 25 verbunden. So werden die Riemenantriebe 13.1 und 13.2 derart
angesteuert, daß beide
Riemen 9 und 12 mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit
umlaufen. Die über
die Steuereinrichtung 25 vorgegebene Umlaufgeschwindigkeit
bestimmt die Changiergeschwindigkeit der Fäden 4.1 und 4.2 in
den Spulstellen 3.1 und 3.2, wobei höchste Changiergeschwindigkeiten
umgesetzt werden können.
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Zur Zuführung der Fäden 4.1 und 4.2 ist
jeder Spulstelle 3.1 und 3.2 ein Fadenführer 24.1 und 24.2 zugeordnet.
Die Kopffadenführer 24.1 und 24.2 bilden
das Ende eines sogenannten Changierdreiecks, in welchem der changierte
Faden sich hin- und herbewegt.
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Zur weiteren Erläuterung der Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in 3 ein Ausschnitt
des Ausführungsbeispiels
aus 2 gezeigt. Der Ausschnitt
stellt die gegensinnig laufenden Riementrume 9.1 und 12.1 mit
den jeweils befestigten Fadenführern 16 und 17 dar.
Die 3.1 und 3.2 zeigen eine Fadenübergabe
am Ende einer Changierstrecke und 3.3 die
Führung
des Fadens nach erfolgter Übergabe.
Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für alle
Figuren.
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Die Fadenführer 16 und 17 sind
alle identisch aufgebaut. Jeder der Fadenführer 16 und 17 ist
L-förmig
ausgebildet, dessen kurzer Schenkel an dein jeweiligen Riementrume 9.1 oder 12.1 befestigt
ist. Der lange Schenkel des Fadenführers 16 oder 17 stellt ein
freies Führungsende 19 dar.
Die Führungsenden 19 der
Fadenführer 16 und
die Führungsenden 19 der
Fadenführer 17 sind
versetzt zueinander an den Riementrumen 9.1 und 12.1 befestigt,
so daß sich
die Führungsenden 19 überlappen
können.
An dein langen Schenkel der Fadenführer 16 oder 17 ist
eine Gleitkante 18 ausgebildet, die von dem Führungsende 19 zu
einer Führungskehle 20 führt. Die
Führungskehle 20 ist
zwischen den kurzen und langen Schenkeln der Fadenführer 16 oder 17 ausgebildet.
Die Gleitkante 18 weist eine Neigung auf, die in Laufrichtung
der Riementrume 9.1 oder 12.1 geneigt ist. Die Neigung
der Gleitkante 18 wird hierbei durch eine schräge Anordnung
des langen Schenkels der Fadenführer 16 und 17 bewirkt.
Die Neigung der Gleitkante 18 ist dabei derart gewählt, daß bei fortschreitender
Bewegung der Riementrume 9.1 oder 12.1 ein an
der Gleitkante 18 anliegender Faden selbsttätig abwärts in die
Führungskehle 20 gleitet.
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Um an den Enden der Changierstrecken
ein Fadenübergang
von einem Fadenführer 16 des
Riementrumes 9.1 auf einen Fadenführer 17 des Riementrumes 12.1 zu übergeben,
ist das Umkehrleitlineal 14.1 in einer Übergabeposition positioniert.
In den 3.1 und 3.2 ist die Situation an
einem Ende einer Changierstrecke gezeigt. Der Faden 4.1 wird durch
den Fadenführer 16 zum
Ende der Changierstrecke geführt.
Durch das quer zur Changierebene angeordnete Umkehrleitlineal 14.1 wird
bei Auftreffen des Fadens 4.1 dieser entlang des Umkehrleitlineals 4.1 geführt. Dabei
gleitet der Faden 4.2 aus der Führungskehle 20 des
Fadenführers 16 heraus
entlang der Gleitkante 18 zu dem Führungsende 19. Bei
fortschreitender Bewegung des Fadenführers 16 wird der
Zustand erreicht, bei welchem der Faden 4.1 über das
Führungsende 19 des
Fadenführers 16 hinausgleitet.
Zu diesem Zeitpunkt ist der entgegenlaufende Fadenführer 17 des
Riementrumes 12.1 am Umkehrpunkt und übernimmt den Faden 4.1.
Diese Situation ist in 3.2 dargestellt.
Die Übergabe
des Fadens am Ende der Changierstrecke ist vollzogen. Bei fortschreitender
Bewegung des Fadenführers 17 gleitet
nun der Faden an der Gleitkante 18 des Fadenführers 17 herunter
zu der Führungskehle 20.
Der Faden wird in der Führungskehle 20 des
Fadenführers 17 bis
zum gegenüberliegenden
Ende der Changierstrecke zurückgeführt. Diese
Situation ist in der 3.3 dargestellt.
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An dem gegenüberliegenden Ende der Changierstrecke
wiederholt sich diese Vorgang, so daß der Faden von dem Fadenführer 17 auf
einen Fadenführer 16 übergeben
wird.
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In 4 und 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch
dargestellt. 4 zeigt
das Ausführungsbeispiel
in einer Draufsicht und 5 in
einer Querschnittsansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer der
Figuren gemacht ist, gilt nachfolgende Beschreibung für beide
Figuren.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel
ist im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach 1 und 2, so daß auf die vorhergehende Beschreibung
an dieser Stelle Bezug genommen wird und nur die Unterschiede aufgezeigt werden.
Die Riemen 9 und 12 werden über die Treibrollen 10.1 und 10.2 sowie über die
Umlenkrollen 11.1 und 11.2 in einer gemeinsamen
Riemenebene geführt.
Die Treibrollen 10.1 und 10.2 werden durch eine
gemeinsame Antriebseinheit 21 angetrieben. Die Antriebseinheit 21 könnte beispielsweise
durch einen Elektromotor und ein Getriebe gebildet sein.
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Die Anordnung der Fadenführer 16 und 17 an
den Riemen 9 und 12 ist hierbei identisch zu den vorhergehenden
Ausführungsbeispiel,
so daß zwischen
den einzelnen Fadenführern
ein Mindestabstand F eingehalten ist, der identisch ist zu dem Changierabstand
B.
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Die Form der Fadenführer 16 und 17 unterscheidet
sich im wesentlichen dadurch, daß die Gleitkanten 18 orthogonal
zu den Riementrumen 9.1 und 12.1 ausgerichtet
sind. Zur Führung
der Fäden
innerhalb der Changierstrecken sind den Spulstellen 3.1 und 3.2 jeweils
ein Führungsleitlineal 22 zugeordnet, die
jeweils durch einen Linearantrieb 23 parallel zur Riemenebene
bzw. quer zur Fadenlaufrichtung verschiebbar ausgebildet sind. An
den Enden der Changierstrecken befinden sich die Umkehrleitlineale 14.1 und 14.2,
die in ihrer Form und Gestaltung im wesentlichen zu den vorhergehenden
Ausführungsbeispiel
identisch sind. Die Faden übergabe
an den Enden der Changierstrecken zu den Spulstellen 3.1 und 3.2 erfolgt
somit entsprechend dein vorhergehenden Ausführungsbeispiel.
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Um die Funktion und den Aufbau des
Ausführungsbeispiel
im Hinblick auf die Fadenführung
innerhalb der Changierstrecke zu erläutern, ist in 5.1 die Situation gezeigt, bei welcher
der Faden 4.2 mit den Fadenführern 12 des Rimentrumes 12.1 geführt wird
und die 5.2 die Situation,
bei welcher der Faden 4.2 mit den Fadenführern 16 des
Riementrumes 9.1 geführt
wird. Die Fadenführer 17 an dem
Riementrume 12.1 befinden sich mit den den Spulstellen
vorgeordneten Kopffadenführern 24.1 und 24.2 (vergl. 1) in einer gemeinsamen
Changierebene. Der Faden 4.2 besitzt somit das natürliche Verhalten,
in die Führungskehle
des Fadenführers 17 zu
bleiben. Bei dieser Situation ist das Führungsleitlineal 22 in
einer Warteposition gehalten.
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Um den Faden 4.1 nach der Übergabe
zu einem gegenüberliegenden
Fadenführer 16 des
Riementrumes 9.1 zu führen,
wird das Führungsleitlineal 22 durch
den Linearantrieb 23 parallel zur Changierebene in Richtung
des Riementrumes 9.1 geführt. Der von dein Kopffadenführer 24.2 kommende
Faden 42 wird nun durch das Führungsleitlineal 22 ausgelenkt
und in dem Führungsbereich
des Fadenführers 16 gehalten.
Der Faden 4.2 läßt sich
nun durch den gegenüberliegenden
Riementrume 9.1 zum gegenüberliegenden Ende der Changierstrecke
führen.
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Bei den zuvor gezeigten Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
läßt sich zu
Prozeßbeginn
das Anlegen der Fäden 4.1 und 42 in
die einzelnen Spulstellen 3.1 und 3.2 auf einfache Art
und Weise ausführen.
Die von einer Spinneinrichtung kommenden Fäden werden üblicherweise über eine
Saugpistole gehalten. In der Changiervorrichtung 2 werden
zunächst
die Umkehrleitlineale 14.1 und 14.2 der einzelnen
Spulstellen 3.1 und 3.2 durch die zugeordneten
Schwenkantriebe 15.1 und 15.2 aus dem Führungsbereich
der Fadenführer 16 und 17 herausgeschwenkt.
Die über
die Saugpistole abgeführten
Fäden 4.1 und 4.2 werden
nun an einem Ende der umlaufenden Riemen 9 und 12 gehalten. Für den Fall,
daß die
Fäden von
dem nicht angetriebenen Ende der Riemen 9 und 12 an gelegt
werden, wird die Saugpistole in Richtung des Riementrumes 9.1 gehalten.
Dann wird der erste Faden 4.1 an einem der Fadenführer 16 des
Riementrumes 9.1 eingelegt. Der Faden 4.1 wird
sodann durch den Fadenführer 16 zur
betreffenden Spulstelle geführt.
Dementsprechend erfolgt das Einlegen des zweiten Fadens 4.2,
der ebenfalls durch einen der Fadenführer 16 übernommen
wird und zur Spulstelle geführt
wird. Das Selektieren der Fäden
kann hierbei sowohl durch entsprechende Abstandshaltung beim Einlegen
der Fäden
oder durch selektives Einschwenken der Umkehrleitlineale erfolgen.
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Die Anordnung und Ausgestaltung der
gezeigten Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind beispielhaft. Grundsätzlich
können
die Riemen beliebig zueinander angeordnet werden. Wesentlich hierbei
ist die Einhaltung der Mindestabstände der an den Riemen befestigten
Fadenführer.
Es lassen sich jedoch geringe Abweichungen zwischen dein Mindestabstand
der Fadenführer
und dem Changierabstand durch entsprechende Kompensation der Fadenübergabe
an den Enden der Changierstrecke ausführen. Derartige Ausbildungen sind
jedoch ausdrücklich
als äquivalent
einzubeziehen, da die Mindestabstände wesentlich durch die Changierabstände und
nicht durch die Längen
der Changierstrecken bestimmt sind.
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- 1
- Aufspuleinrichtung
- 2
- Changiervorrichtung
- 3.1,
3.2
- Spulstellen
- 4.1,
4.2
- Faden
- 5
- Spulspindel
- 6.1,
6.2
- Spule
- 7.1,
72
- Spulhülse
- 8
- Spindelträger
- 9
- Riemen
- 9.1,
9.2
- Riementrum
- 10.1,
10.2
- Treibrolle
- 11.1,
11.2
- Umlenkrolle
- 12
- Riemen
- 12.1,
12.2
- Riementrum
- 13.1,
13.2
- Riemenantrieb
- 14.1,
14.2
- Umkehrleitlineal
- 15.1,
15.2
- Schwenkantrieb
- 16
- Fadenführer
- 17
- Fadenführer
- 18
- Gleitkante
- 19
- Führungsende
- 20
- Führungskehle
- 21
- Antriebseinheit
- 22.1,
22.2
- Führungsleitlineal
- 23.1,
23.2
- Linearantrieb
- 24.1,
24.2
- Kopffadenführer
- 25
- Steuereinrichtung