TECHNISCHER HINTERGRUND
1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit
und insbesondere ein Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit, bei dem in
einem Gießverfahren eine Zylinderblock-Einheit durch Umgießen einer gußeisernen
Zylinderlaufbuchse mit einem Zylinderblockmaterial erzeugt wird.
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2. BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN TECHNIK
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Im Hinblick auf einen sparsameren Energieverbrauch durch die Reduzierung des
Zylinderblockgewichts eines Motors wird bereits heute eine Technik angewandt, bei der
eine Zylinderblock-Einheit dadurch ausgebildet wird, daß man eine Zylinderlaufbuchse
aus Gußeisen, die als Einsatz bzw. Kern bereitgestellt wird, mit einem
Zylinderblockmaterial aus Aluminiumlegierung umgießt.
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Bei einem Motor, der eine Zylinderblock-Einheit enthält, die durch Umgießen
einer Zylinderlaufbuchse aus Gußeisen mit einer Aluminiumlegierung gebildet wurde,
ergeben sich jedoch Probleme. Das heißt, wenn der Motor in Betrieb ist, entsteht ein
Spalt an der Übergangs- bzw. Grenzfläche (boundary) zwischen der Zylinderlaufbuchse
und dem Zylinderblock.
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Wenn ein Spalt zwischen dem Zylinderblock und der Zylinderlaufbuchse entsteht,
variiert die Wärmeübertragung in Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse. Wenn die
Wärmeübertragung in Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse variiert, variiert auch
die Wärmedehnung der Zylinderlaufbuchse in Umfangsrichtung abhängig von der
Position. Infolgedessen dehnt sich die Zylinderlaufbuchse nicht vollkommen
kreisförmig aus. Wenn die Zylinderlaufbuchse, welche die Oberfläche einer Zylinderbohrung
bildet, sich nicht vollkommen kreisförmig ausdehnt, nimmt die Zylinderbohrung eine
verzerrte Zylinderform an und weist einen erhöhten Reibungskoeffizienten bezüglich
des Kolbens auf, der sich innerhalb der Zylinderbohrung hin und her bewegt. Dadurch
entsteht das Problem, daß der Motor in mehrfacher Hinsicht verschlechtert wird, und
zwar bezüglich des Kraftstoffverbrauchs, der Leistung, der Lebensdauer usw.,
beispielsweise durch einen erhöhten Ölverbrauch, einen schnelleren Abrieb des Kolbenrings und
dergleichen.
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Das Problem der Entstehung eines Spalts zwischen der Zylinderlaufbuchse und
dem Zylinderblock, der die Zylinderlaufbuchse umgibt, ist nicht auf den Fall
beschränkt, wo eine Zylinderlaufbuchse als Gießeinsatz bzw. -kern mit einem
Zylinderblockmaterial aus Aluminium oder Aluminiumlegierung umgegossen wird, sondern tritt
auch in Fällen auf, wo eine Zylinderlaufbuchse als Gießeinsatz bzw. -kern mit einem
Zylinderblock aus anderen Metallen umgegossen wird. Das heißt, dieses Problem kann
auch in einem Fall auftreten, wo eine Zylinderblock-Einheit durch Umgießen einer
gußeisernen Zylinderlaufbuchse mit einem gußeisernen Zylinderblockmaterial erzeugt wird.
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Um die Entstehung eines Spalts zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem
Zylinderblock einer Zylinderblockeinheit, die durch Umgießen der Zylinderlaufbuchse
mit einem Zylinderblockmaterial gebildet wurde, zu verhindern, wurden Verfahren
vorgeschlagen, welche den Verbund zwischen dem Zylinderblock und der
Zylinderlaufbuchse verbessern, und zwar durch Bereitstellen von Erhebungen, Vorsprüngen usw.
auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, das heißt, der Oberfläche der
Zylinderlaufbuchse, die mit dem Zylinderblock verbunden ist.
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Beispielsweise offenbart die japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. JP
A-58-211550 einen "Zylinderblock, der durch Gießen einer Aluminiumlegierung oder
dergleichen um die äußere Umfangsfläche einer Zylinderlaufbuchse, die aus einem
Gießmaterial auf Eisenbasis besteht, hergestellt wird, wobei die Zylinderblock-Einheit
dadurch gekennzeichnet ist, daß die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, die
integral mit zahlreichen Vorsprüngen versehen ist, welche eine konische Form
aufweisen und vorzugsweise in Längsrichtung geneigt oder gebogen sind, durch Gießen
in einen Zylinderblock aus Aluminiumlegierung oder dergleichen eingebettet wird"
(Anspruch 1). Was die Vorsprünge betrifft, so steht in der Beschreibung einer
Ausführungsform (im linken unteren Abschnitt der Seite (2) der japanischen
Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-S8-211550): "In der Ausführungsform ragen die Vorsprünge 3
über die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse hinaus und sind gleichsinnig in
Umfangsrichtung gebogen.
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Vorzugsweise ragen die Vorsprünge 3 so weit vor, daß ihre Länge mindestens
etwa 10% der Wanddicke der Zylinderlaufbuchse 2 beträgt. Beispielsweise beträgt die
Wanddicke der Laufbuchse 3 mm, die Vorsprünge stehen in einer Länge von 0,5 mm
hervor, der Basisabschnitt jedes Vorsprungs beträgt 1,0 mm, und der distale
Endabschnitt jedes Vorsprungs mißt 0,2 mm. Die Abstände zwischen den Vorsprüngen sind
größer als der Basisabschnitt jedes Vorsprungs, so daß das Fließen nicht behindert
wird". Ebenso wird ein Beispiel beschrieben, bei dem die Vorsprünge gleichzeitig mit
der Ausbildung der Zylinderlaufbuchse unter Verwendung einer Form ausgebildet
werden. Fig. 30 zeigt eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform, die in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. JP A-S8-211550 offenbart ist.
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Angesichts der üblichen Wanddicke einer Gußeisen-Zylinderlaufbuchse von etwa
2 mm steht das Verfahren, bei dem Vorsprünge von 0,5 mm Länge auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bereitgestellt werden, wie in dieser
Ausführungsform, einer Reduzierung der Abstände zwischen den Zylinderbohrungen
entgegen und erschwert daher die Bereitstellung einer kompakten Zylinderblock-Einheit.
Wenn die Länge, mit der die Vorsprünge hervorstehen, auf oder über 0,5 mm erhöht
wird, um die Ausbildung der Vorsprünge sicherzustellen, wird es noch schwieriger, eine
kompakte Zylinderblock-Einheit bereitzustellen. Das Vorhandensein von Vorsprüngen
bringt auch die Gefahr einer Verschlechterung des Fließens während des Umgießens der
Zylinderlaufbuchse mit sich.
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Die japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. JP A-3-238157 offenbart ein
"Herstellungsverfahren für eine Motorzylinderblock-Einheit, die durch Umgießen einer
Zylinderlaufbuchse aus Gußeisen mit einem Zylinderblockmaterial aus Gußeisen
ausgebildet wird, wobei das Herstellungsverfahren für die Zylinderblock-Einheit dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse gestrahlt
wird, um die Oberfläche zu aktivieren und um zahlreiche kleine Vorsprünge
auszubilden, und daß anschließend die Zylinderlaufbuchse als Gießkern in dem
Zylinderblockmaterial aus Gußeisen eingeschlossen wird." (Anspruch 1). Ein ähnliches
Verfahren, bei dem die Oberfläche einer Zylinderlaufbuchse durch Sandstrahlen aufgerauht
wird, ist in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. JP A 10-94867 offenbart.
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Die in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. JP A-3-238157 und in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. JP A-10-94867 offenbarten Verfahren
unterscheiden sich von dem in der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. JP
A-58-211550 offenbarten Verfahren zur Ausbildung von Vorsprüngen auf der
Oberfläche einer Zylinderlaufbuchse dadurch, daß die äußere Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse einer Oberflächen-Aufrauhung durch Sandstrahlen unterzogen wird.
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Jedoch hat sich gezeigt, daß dieses Oberflächen-Bearbeitungsverfahren auf der
Grundlage von Sandstrahlen nicht in der Lage ist, zuverlässig eine ausreichend starke
Verbindung zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock zu bewirken. Auf
der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse befindet sich darauf angelagertes
unerwünschtes Material, beispielsweise Sand (Quarzsand (SiO2)), der während des
Zylinder-Gießformens als Auskleidung der Innenfläche einer Form verwendet wurde,
sowie ein Entformungsmittel, das auf der Form verwendet wurde.
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Das Sandstrahlen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse kann den
Sand und das Entformungsmittel, die sich auf der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse abgelagert haben, jedoch nicht ausreichend entfernen. Insbesondere werden
wegen des Sands, der als Auskleidung auf der Innenfläche der Form bereitgestellt wird,
Unebenheiten auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse ausgebildet. Der
Sand, der sich in den Vertiefungen der rauhen Oberfläche der Zylinderlaufbuchse
abgelagert hat, kann durch Sandstrahlen nicht entfernt werden; außerdem kann durch das
Sandstrahlen Sand in die Vertiefungen geschoben werden.
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Wenn die Zylinderlaufbuchse, die den Sand und das Entformungsmittel trägt, die
sich auf ihrer äußeren Umfangsfläche angelagert haben, als Gießkern in einem
Zylinderblock eingeschlossen wird, befinden sich der Sand und das Entformungsmittel,
die auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zurückgeblieben sind,
nunmehr zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock, so daß die Stärke
der Verbindung zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock auf ein
ungenügendes Maß sinkt. Es hat sich gezeigt, daß während des Betriebs eines Motors,
der eine Zylinderblock-Einheit enthält, bei der Sand und ein Entformungsmittel
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock vorhanden sind, ein Spalt
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock entsteht.
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Außerdem erzeugt das Sandstrahlen der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse bis zu einem gewissen Grad Vertiefungen und Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse. Jedoch haben die Vertiefungen und Vorsprünge
keine bestimmten Merkmale, sondern stellen einfach Unebenheiten dar. Beispielsweise
weisen die Vertiefungen und Vorsprünge, die durch Sandstrahlen ausgebildet werden,
nicht das Merkmal der gebogenen distalen Enden der Vorsprünge auf. Deshalb
erreichen die durch Sandstrahlen ausgebildeten Vertiefungen und Vorsprünge nicht
unbedingt eine ausreichende Verbesserung der Verbindung zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist Gegenstand der Erfindung, ein Verfahren zum Umgießen einer aus
Gußeisen hergestellten Zylinderlaufbuchse mit einem Zylinderblockmaterial bereitzustellen,
um eine Zylinderblock-Einheit herzustellen, die eine ausgezeichnete Verbundstärke
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock aufweist.
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(1) Ein erster Aspekt der Erfindung ist ein Herstellungsverfahren für eine
Zylinderblock-Einheit, bei dem eine aus Gußeisen erzeugte Zylinderlaufbuchse durch
Umgießen in einem Zylinderblock eingeschlossen wird, wobei das Verfahren als Schritt
vor dem Umgießen, durch den die Zylinderlaufbuchse in dem Zylinderblockmaterial
eingeschlossen wird, eine Erodierung/Reinigung einschließt, bei der eine äußere
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse gereinigt wird und ein Teil der Grundstruktur
des Gußeisens, welches die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet,
erodiert wird, und zwar so, daß durch ein Hochdruck-Fluidstrahlen der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zahlreiche kleine Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche erzeugt werden, um die Stärke der Verbindung zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock zu verbessern.
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Kurz gesagt wird im Erodierungs/Reinigungsschritt die Grundstruktur des
Gußeisens, das die Zylinderlaufbuchse bildet, durch ein mit hohem Druck auftreffendes
Fluid teilweise erodiert, wodurch zahlreiche kleine Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse ausgebildet werden, und die äußere Umfangsfläche
wird durch das unter hohen Druck gesetzte Fluid gereinigt. Die gereinigte
Zylinderlaufbuchse, deren äußere Umfangsfläche kleine Vorsprünge aufweist, wird einem
Umgießen unterzogen. Deshalb ist das Zylinderblock-Herstellungsverfahren der Erfindung
in der Lage, eine Zylinderblock-Einheit zu erzeugen, die eine ausgezeichnete
Verbundstärke zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock aufweist.
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(2) Im Erodierungs/Reinigungsschritt des Herstellungsverfahren für eine
Zylinderblock-Einheit wird in einem ersten Aspekts der Erfindung die Grundstruktur des
Gußeisens, das die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet, durch ein Fluid,
das unter hohem Druck auf die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse gestrahlt
wird, teilweise erodiert. Wenn die Grundstruktur durch ein unter hohem Druck
auftreffendes Fluid teilweise erodiert wird, entstehen im Gußeisen an Stellen mit
niedriger Festigkeit Risse, und Teile der Grundstruktur in der Umgebung der Risse
fallen ab.
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Gußeisen weist Graphitanteile und Grundstrukturanteile auf, welche die
Graphitanteile umgeben. Normalerweise weisen die Übergänge zwischen der Grundstruktur und
dem Graphit eine geringe Festigkeit auf und dort entstehen leicht Risse. Wenn sich in
Gußeisen wegen eines mit hoher Geschwindigkeit auftreffenden Fluids Risse bilden,
bilden sich diese Risse daher an den Übergängen zwischen der Grundstruktur und dem
Graphit, oder es bilden sich Risse innerhalb des Graphits. Wenn beispielsweise
Graphitanteile dreidimensional verbunden sind, wie in Lamellengraphit-Gußeisen, wachsen
Risse entlang der Grenzen zwischen den Graphitanteilen und der Grundstruktur, so daß
Teile der Grundstruktur in der Umgebung der Risse abfallen.
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Die Graphitanteile sind in der Grundstruktur verteilt. Wenn daher durch
Teilerosion der Grundstruktur beim Auftreffen eines unter hohen Druck gesetzten Fluids
zahlreiche kleine Vorsprünge auf der äußeren Umfangsfläche ausgebildet werden,
schließen die kleinen Vorsprünge komplex geformte Vorsprünge ein, beispielsweise
kleine gebogene Vorsprünge oder kleine Vorsprünge, deren distale Enden zur äußeren
Umfangsfläche gerichtet sind.
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Deshalb erzeugt das Umgießen der Zylinderlaufbuchse, deren äußere
Umfangsfläche zahlreiche kleine Vorsprünge, einschließlich komplex geformter kleiner
Vorsprünge, aufweist, eine Zylinderblock-Einheit, deren Verbundstärke besser ist als
die einer Zylinderblock-Einheit, die durch Umgießen einer Zylinderlaufbuchse
hergestellt wurde, deren äußere Umfangsfläche einfache Unebenheiten aufweist,
beispielsweise Unebenheiten, die durch Sandstrahlen erzeugt wurden.
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Da außerdem die Grundstruktur des Gußeisens, welches die äußere Umfangsfläche
bildet, durch das Hochdruckfluid im Erodierungs/Reinigungsschritt teilweise erodiert
wird, können der Sand und das Entformungsmittel, die sich während des Gießens der
Zylinderlaufbuchse auf deren äußerer Umfangsfläche abgelagert haben, in
ausreichendem Maß entfernt werden. Da Teile der Grundstruktur durch das mit hohem Druck
ausgestrahlte Fluid erodiert werden, werden der Sand und das Entformungsmittel, die an
den abfallenden Teilen der Grundstruktur haften, entfernt. Außerdem wäscht das
Hochdruckfluid den Sand und das Enformungsmittel von der äußeren Umfangsfläche
ab. So ist die dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogene äußere Umfangsfläche
der Zylinderlaufbuchse ausreichend frei von Sand und Entformungsmittel. Deshalb wird
durch das Umgießen der Zylinderlaufbuchse mit dem Zylinderblockmaterial im Schritt
des Umgießens vermieden, daß Sand und Entformungsmittel an den Übergängen
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock zurückbleiben. Als Ergebnis
wird die Verbundstärke zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock
verbessert.
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Bei Hochdruck-Fluid kann es sich um Wasser oder ein
konservierungsmittelhaltiges Wasser handeln. Das Fluid ist nicht auf Wasser beschränkt, sondern kann auch
Öl oder dergleichen sein. Das heißt, jede Flüssigkeit, die geeignet ist, unter hohem
Druck als Fluid ausgestrahlt zu werden, kann ausgewählt und verwendet werden. Im
Hinblick auf die Reinigung der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse ist die
Verwendung von Wasser bevorzugt.
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(3) Wenn im Erodierungs/Reinigungsschritt kleine Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche durch Erodieren von Teilen der Grundstruktur ausgebildet werden,
können die kleinen Vorsprünge solche einschließen, die komplex geformt sind, wie
oben erwähnt. In diesem Fall können kleine schlüsselförmigen Vorsprünge ausgebildet
werden, die eine Oberfläche ausweisen, welche einen Winkel von weniger als 90 Grad
bezüglich der äußeren Umfangsfläche aufweist. Es können auch kleine schlüsselförmige
Vorsprünge ausgebildet werden, die einen Winkel von weniger als 90 Grad bezüglich
der äußeren Umfangsfläche aufweisen sowie ein distales Ende, das zur äußeren
Umfangsfläche hin gebogen ist.
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"Äußere Umfangsfläche" im Ausdruck "90 Grad bezüglich der äußeren
Umfangsfläche" meint eine ideale glatte Oberfläche, die als Bezug für das Ausbilden einer
tatsächlichen äußeren Umfangsfläche dient.
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Wenn komplex geformte kleine Vorsprünge, einschließlich der obengenannten
schlüsselförmigen kleinen Vorsprünge, auf der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse ausgebildet werden, weist die Zylinderblock-Einheit, die durch Umgießen
der Zylinderlaufbuchse mit dem Zylinderblockmaterial gebildet wird, eine verbesserte
Verbundstärke zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock auf.
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(4) Im Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit des ersten Aspekts
der Erfindung wird die Grundstruktur des Gußeisens, das die Zylinderlaufbuchse bildet,
durch Hochdruckstrahlen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse mit einem
Fluid, beispielsweise Wasser oder dergleichen, teilweise erodiert. Vorzugsweise ist der
Strahl des Hochdruckfluids ein Flachstrahl.
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In dem Verfahren wird das Hochdruck-Fluidstrahlen, beispielsweise Hochdruck-
Wasserstrählen oder dergleichen, unter Verwendung einer Düse durchgeführt. Breite
und Form der Auftreffläche des Hochdruck-Fluidstrahls variieren abhängig vom
Düsentyp. Beispielsweise ermöglichen es Variationen der Düsenform und insbesondere der
Form des Hochdruckfluid-Auslasses der Düse, das Hochdruckfluid so auszustrahlen,
daß das Hochdruckfluid an einem Punkt oder auf einer kleinen Fläche eines
Gegenstands konzentriert wird, wodurch das Hochdruckfluid so ausgestrahlt werden
kann, daß der hohe Druck jeweils eine bestimmte Fläche eines Gegenstands trifft.
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Im Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit des ersten Aspekts der
Erfindung wird das Hochdruck-Fluidstrahlen der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse vorzugsweise so durchgeführt, daß jeweils eine bestimmte Fläche eines
Gegenstands getroffen wird. Wenn das Hochdruck-Fluidstrahlen so durchführt wird,
daß jeweils eine bestimmte Fläche eines Gegenstands getroffen wird, können kleine
Vorsprünge über der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zuverlässig und
gleichmäßig ausgebildet werden.
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Das Hochdruck-Fluidstrahlen, das so durchgeführt wird, daß jeweils eine
bestimmte Fläche eines Objekts getroffen wird, kann durch ein Hochdruck-Flachstrahlen
des Fluids durchgeführt werden. Daher ist der Strahl des Hochdruckfluids vorzugsweise
ein Flachstrahl. Flachstrahl bedeutet hierin, daß das Hochdruckfluid sich ausbreitet und
in Tröpfchen zerfällt bzw. zerstäubt, nachdem es aus der Düse ausgetreten ist.
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(5) im Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit des ersten Aspekts
der Erfindung kann die Grundstruktur des Gußeisens, das die äußere Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse bildet, durch einen auf der äußeren Umfangsfläche auftreffenden
Hochdruck-Fluidstrahl teilweise erodiert werden. Daher wird vorzugsweise ein
Gußeisen ausgewählt und verwendet, das sich ohne weiteres teilweise erodieren läßt,
wenn es von einem Hochdruckfluid getroffen wird.
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Da beispielsweise Risse an den Übergängen zwischen dem Graphit und der
Grundstruktur oder innerhalb des Graphits entstehen, so daß die Grundstruktur teilweise
erodiert wird und kleine Vorsprünge gebildet werden, wird vorzugsweise eine
Zylinderlaufbuchse verwendet, die aus einem Gußeisen erzeugt wurde, welches, wenn es einen
Schlag erhält, die Entstehung von Rissen an den Übergängen zwischen dem Graphit und
der Grundstruktur begünstigt, oder aus einem Gußeisen, welches, wenn es einen Schlag
erhält, die Entstehung von Rissen innerhalb des Graphits begünstigt.
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Bevorzugte Beispiele für solch ein Gußeisen schließen ein
Lamellengraphit-Gußeisen ein, bei dem der Graphit aus einem gewöhnlichen A-Graphits besteht, ein
Lamellengraphit-Gußeisen, bei dem ein oberflächennaher Bereich eine Struktur aus
Perlit und D-Graphit (unterkühltem Graphit) aufweist, die durch rasches Abkühlen
während des Gießens eines Lamellengraphit-Gußeisens gebildet wird, ein graues
Gußeisen, das teilweise eine Ledeburit-Struktur (chilled structure) aufweist, ein
Vermiculargraphit-Gußeisen usw.
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Dies wird nun am Beispiel eines Lamellengraphit-Gußeisens erklärt. In einem
Querschnitt des Lamellengraphit-Gußeisens weist der Graphit eine Lamellenform auf.
Die meisten lamellenförmigen Graphitbereiche sind untereinander auf komplizierte
Weise dreidimensional verbunden. Wenn das Lamellengraphit-Gußeisen einen Schlag
erhält, können leicht Risse an den Übergängen zwischen den untereinander verbundenen
Graphitbereichen und der Grundstruktur. Wenn daher die äußere Umfangsfläche einer
aus solch einem Lamellengraphit-Gußeisen geformten Zylinderlaufbuchse einem
Hochdruck-Fluidstrahlen ausgesetzt wird, entstehen Risse an den Übergängen zwischen
der Grundstruktur und den untereinander verbundenen Graphitbereichen, so daß die
Grundstruktur teilweise abfällt. Im Falle von Lamellengraphit-Gußeisen sind die
Graphitbereiche auf komplexe Weise untereinander verbunden. Daher entstehen auch
Risse innerhalb des Graphits, und die Grundstruktur fällt mit den Rissbereichen teilweise
ab.-
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(6) So weist die Zylinderblock-Einheit, die durch Herstellungsverfahren für eine
Zylinderblock-Einheit des ersten Aspekts der Erfindung erzeugt wird, eine verbesserte
Verbundstärke zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock auf. Wenn
diese Zylinderblock-Einheit als Bauteil eines Motors verwendet wird, kann daher die
Entstehung von Spalten zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock im
wesentlichen verhindert werden.
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Infolgedessen können Unterschiede im Wärmeleitverhalten in Umfangsrichtung
einer Zylinderlaufbuchse vermieden werden, und die vollkommen runde Form der
Zylinderbohrung in einem Bereich senkrecht zur Achse der Zylinderbohrung bleibt
erhalten.
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(7) Wenn ein Zylinderblock aus einem Metall um eine Zylinderlaufbuchse aus
einem anderen Metall gegossen wird, ist es normalerweise schwierig, die Verbundstärke
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock zu erhöhen, beispielsweise
wegen schlechter Haftung oder Affinität zwischen der Metallschmelze des
Zylinderblocks und der Zylinderlaufbuchse. Jedoch ermöglicht die Anwendung des
Herstellungssverfahrens für eine Zylinderblock-Einheit des ersten Aspekts der Erfindung
die Herstellung einer Zylinderblock-Einheit mit ausgezeichneter Verbundstärke, selbst
wenn die Zylinderblock-Einheit durch Umgießen einer aus Gußeisen gebildeten
Zylinderlaufbuchse mit einem Zylinderblockmaterial gebildet wird, das aus Aluminium
oder einer Aluminiumlegierung besteht.
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Daher kann die Gewichtsreduzierung einer Zylinderblock-Einheit durch
Verwenden von Aluminium oder einer Aluminiumlegierung als Material für den
Zylinderblock erreicht werden. Da eine gute Rundheit der Zylinderbohrungen einer
Zylinderblock-Einheit beibehalten werden kann, die aus einer aus Gußeisen gebildeten
Zylinderlaufbuchse und einem aus einer Aluminiumlegierung gebildeten Zylinderblock
hergestellt wurde, kann außerdem der Kraftstoffverbrauch des Motors verbessert werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die genannten sowie zusätzliche Ziele, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf
die begleitenden Zeichnungen deutlich, wobei gleiche Bezugszahlen verwendet werden,
um gleiche Elemente darzustellen, und wobei:
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Fig. 1 ein Schema ist, das eine Ausführungsform des Erodierungs/Reinigungsschritts
im Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit der Erfindung
erläutert;
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Fig. 2 den Querschnitt einer Düse entlang ihrer Achse zeigt, welche als eine
Ausführungsform der japanischen Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-7-299390
offenbart ist;
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Fig. 3 den Aufriß eines Hochdruck-Wasserauslasses einer als Ausführungsform der
japanischen Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-7-299390 offenbarten Düse
darstellt;
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Fig. 4 Front- und Seitenansichten einer als Ausführungsform der japanischen Patent-
Offenlegungsschrift Nr. JP A-7-299390 offenbarten Düse zeigt, und die Form
der Auftreffläche eines unter hohem Druck aus der Düse austretenden
Wasserstrahls anzeigt;
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Fig. 5 ein Schema ist, das den Zustand der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse darstellt, die mittels einer Form gegossen wurde, deren Innenfläche
mit Sand ausgekleidet wurde;
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Fig. 6 ein Schema ist, das den Zustand der Zylinderlaufbuchse darstellt, wo Teile der
Grundstruktur des Gußeisens, das die äußere Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse bildet, durch einen Erodierungs/Reinigungsschritt entfernt wurden;
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Fig. 7A und 7B verschiedene Ausgestaltungen von Unebenheiten der äußeren
Umfangsfläche von Zylinderlaufbuchsen darstellen;
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Fig. 8 eine vergrößerte Photographie der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1 zeigt, die einem Sandstrahlen unterzogen
wurde, jedoch keinem Erodierungs/Reinigungsschritt durch ein Hochdruck-
Fluidstrahlen;
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Fig. 9 eine vergrößerte Photographie der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse des Beispiels 1 zeigt, welche einem Sandstrahlen und dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen
wurde;
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Fig. 10 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen einem Harz und der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1
einschließt;
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Fig. 11 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen einem Harz und der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 1 einschließt;
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Fig. 12 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
des Vergleichsbeispiels 1 einschließt, die aufgenommen wurde, um das
Vorhandensein eines Entformungsmittels zu zeigen;
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Fig. 13 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
des Beispiels 1 einschließt, die aufgenommen wurde, um das Vorhandensein
eines Entformungsmittels zu zeigen;
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Fig. 14 eine vergrößerte Photographie der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 2 ist, welche einem Sandstrahlen und einem
Spanen, aber nicht dem Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-
Wasserstrahlen unterzogen wurde;
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Fig. 15 eine vergrößerte Photographie der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse des Beispiels 2 ist, die einem Sandstrahlen, einem Spanen und dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen
wurde;
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Fig. 16 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen einem Harz und der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 2
einschließt;
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Fig. 17 eine Photographie des Querschnitts eines Bereichs ist, der den Übergang
zwischen einem Harz und der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 2 einschließt;
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Fig. 18 das Diagramm einer Zylinderlaufbuchse ist, welches die Lage des Schnitts
anzeigt;
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Fig. 19 eine Darstellung ist, welche die Verbundstärken zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock in den Zylinderblock-Einheiten von Beispiel 1,
Vergleichsbeispiel 1, Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 2 anzeigt;
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Fig. 20 eine Darstellung ist, welche die Verbundstärken zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock in den Zylinderblock-Einheiten von Beispiel 1,
Vergleichsbeispiel 1, Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel 2 anzeigt;
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Fig. 21 eine Darstellung ist, die die Rundheit der Zylinderbohrung einer in Beispiel 1
hergestellten Zylinderblock-Einheit anzeigt;
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Fig. 22 eine Darstellung ist, die die Rundheit der Zylinderbohrung einer in
Vergleichsbeispiel 1 erzeugten Zylinderblock-Einheit anzeigt;
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Fig. 23 die Photographie eines Querschnitts der Zylinderblock-Einheit des Beispiels 3
ist, die einen Bereich zeigt, der den Übergang zwischen der Zylinderlaufbuchse
und dem Zylinderblock einschließt;
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Fig. 24 die Photographie eines Querschnitts der Zylinderblock-Einheit des
Vergleichsbeispiels 3 ist, die einen Bereich zeigt, der den Übergang zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock einschließt;
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Fig. 25 die Photographie von kleinen schlüsselförmigen Vorsprüngen ist, die auf der
äußeren Umfangsfläche einer Zylinderlaufbuchse gebildet wurden;
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Fig. 26 eine Darstellung ist, welche die Beziehung zwischen der Anzahl der kleinen
schlüsselförmigen Vorsprünge und dem Durchsatz des Hochdruckwassers
anzeigt, welche sich aus Tabelle 1 ergibt;
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Fig. 27 eine Raster-Elektronenmikroskop-(REM-)Photographie der äußeren
Umfangsfläche einer sandgestrahlten Zylinderlaufbuchse zeigt;
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Fig. 28 die Photographie der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zeigt, die
nach dem Erodierungs/Reinigungsschritt von einem
Raster-Elektronenmikroskop (REM) aufgenommenen wurde;
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Fig. 29 eine Darstellung ist, welche die Beziehung zwischen dem Wasserdruck des
Hochdruck-Wasserstrahls und dem Vorkommen von mit Sand behafteten
Bereichen in der äußeren Umfangsfläche anzeigt; und
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Fig. 30 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform einer in der japanischen
Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-58-211550 offenbarten
Zylinderlaufbuchse ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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(1) Nachstehend werden Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Das
Verfahren der Erfindung für die Herstellung einer Zylinderblock-Einheit ist ein
Verfahren, bei dem eine Zylinderlaufbuchse aus Gußeisen durch Umgießen in ein
Zylinderblockmaterial eingeschlossen wird, wobei das Verfahren einen
Erodierungs/-Reinigungsschritt und einen Schritt des Umgießens umfaßt.
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(2) Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit
schließt einen Schritt des Umgießens ein, bei dem eine Zylinderlaufbuchse nach dem
Erodierungs/Reinigungsschritt mit einem Zylinderblockmaterial umgossen wird.
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Der Schritt des Umgießens kann anhand eines bekannten Verfahrens durchgeführt
werden. Das heißt, eine Zylinderlaufbuchse, die dem Erodierungs/Reinigungsschritt
unterzogen worden ist, wird in den Hohlraum einer Kokille eingebracht, und dann wird
die Zylinderlaufbuchse anhand eines Kokillengießverfahrens oder dergleichen
umgossen, und zwar dadurch, daß eine Metallschmelze, welche den Zylinderblock bildet,
in die Form gegossen wird.
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Bei dem Metall, das verwendet wird, um den Zylinderblock zu bilden, kann es
sich um jedes Metall handeln, das für einen Zylinderblock geeignet ist. Beispiele für das
Metall schließen Gußeisen, Aluminium, Aluminiumlegierungen,
Magnesiumlegierungen usw. ein. Was das Gußeisen betrifft, das für die Zylinderlaufbuchse verwendet wird,
so ist es möglich, die Zylinderlaufbuchse mit einem anderen Metall zu umgießen, und es
ist auch möglich, die gußeiserne Zylinderlaufbuchse mit Gußeisen zu umgießen.
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(3) Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit
schließt einen Erodierungs/Reinigungsschritt ein, bei dem zahlreiche kleine Vorsprünge
auf der äußeren Umfangsfläche einer Zylinderlaufbuchse ausgebildet werden, und zwar
durch Hochdruckstrahlen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse mit einem
Fluid, beispielsweise Wasser oder dergleichen, um die Grundstruktur eines Gußeisens,
das die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet, teilweise zu erodieren und
um die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zu reinigen.
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Der Erodierungs/Reinigungsschritt kann beispielsweise anhand einer nachstehend
beschriebenen Ausführungsform durchgeführt werden. Fig. 1 stellt schematisch eine
Ausführungsform des Erodierungs/Reinigungsschritts dar. In dieser Ausführungsform
wird Wasser als Hochdruckfluid verwendet. Jedoch ist das verwendete Hochdruckfluid
nicht auf Wasser beschränkt, sondern kann auch Konservierungsmittel enthaltendes
Wasser oder ein anderes Fluid sein, beispielsweise Öl oder dergleichen.
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Eine Zylinderlaufbuchse A, die mittels einer Form oder dergleichen gebildet
wurde, wird in einem Spannfutter B befestigt. Das Spannfutter B ist so angeordnet, daß
die Zylinderlaufbuchse A, die im Spannfutter B befestigt ist, um eine Achse der
Zylinderlaufbuchse A gedreht werden kann.
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Während die Zylinderlaufbuchse A gedreht wird, wird Wasser aus einer Düse C
über eine Hochdruckpumpe D unter hohem Druck auf die äußere Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse gestrahlt. Der Hochdruck-Wasserstrahl trifft die äußere
Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A und entfernt dadurch Teile der Grundstruktur des
Gußeisens, das die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse A bildet.
Infolgedessen werden zahlreiche kleine Vorsprünge auf der äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A ausgebildet, und gleichzeitig wird die äußere Umfangsfläche AS
der Zylinderlaufbuchse A gereinigt.
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Die kleinen Vorsprünge werden durch unter hohen Druck gesetztes Wasser
ausgebildet, das Teile der Grundstruktur des Gußeisens erodiert. Deshalb können kleine
schlüsselförmige Vorsprünge ausgebildet werden, die eine Oberfläche ausweisen, die
sich in einem Winkel von unter 90 Grad zur äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A erstreckt. Weiterhin können kleine schlüsselförmige Vorsprünge
ausgebildet werden, deren distale Enden zur äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A hin gebogen sind.
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Das Hochdruck-Wasserstrahlen kann bei einem Druck, einem Durchsatz usw.
durchgeführt werden, die geeignet sind, Teile der Grundstruktur, welche die äußere
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet, zu erodieren.
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(4) Vorzugsweise wird das Hochdruck-Wasserstrahlen mit einem Flachstrahl
durchgeführt. Der Flachstrahl macht es möglich, jeweils nur eine bestimmte Fläche der
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse mit Hochdruck-Wasser zu treffen.
Infolgedessen ist es möglich, die gesamte Fläche der äußeren Wandumfangsfläche
gleichmäßig mit dem Hochdruck-Wasser zu treffen, wenn man die Düse C so bewegt,
daß jeweils eine andere Fläche von dem Hochdruck-Wasser getroffen wird. Daher
können Teile der Grundstruktur gleichmäßig über die ganze äußere Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse erodiert werden.
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Bei der Düse, die für das Hochdruck-Wasser-Flachstrahlen verwendet wird, kann
es sich um die Flachstrahldüse handeln, die in der japanischen
Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-6-278027 offenbart ist (Titel: "Verfahren zum Entfernen von harten
Überzügen durch Ultrahochdruck-Flachstrahlen", Anmelder Flow International
Corporation) oder um die Flachstrahldüse, die in der japanischen
Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-7-299390 offenbart ist (Titel: "Ultrahochdruck-Flachstrahldüse",
Anmelder Flow International Corporation).
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Die japanische Patent-Offenlegungsschrift Nr. JP A-7-299390 beschreibt als
bevorzugte Ausführungsform eine in Fig. 2 und 3 gezeigte Flachdüse wie folgt. Diese
"Düse 12 weist ein erstes Ende 14, ein zweites Ende 16, eine äußere Fläche 18 und eine
innere Fläche 20 auf. Die innere Fläche 20 ist durch eine konische Bohrung 22 definiert,
die sich von dem ersten Ende 14 bis zu dem zweiten Ende 16 erstreckt. Die konische
Bohrung 22 weist eine Eintrittsöffnung 24 und eine Auslaßöffnung 26 auf, die im ersten
Ende 14 bzw. im zweiten Ende 16 ausgebildet sind. Ein keilförmiger Schlitz bzw eine
Kerbe 28 erstreckt sich von dem zweiten Ende 16 in Richtung auf das erste Ende 14 bis
zu einer solchen Tiefe 44, daß der keilförmige Schlitz bzw. die Kerbe 28 und die
konische Bohrung 22 sich kreuzen. Die Gestalt der Austrittsöffnung 26 ist deshalb
definiert durch die Überkreuzung zwischen der konischen Bohrung 22 und dem
keilförmigen Schlitz bzw. der Kerbe 28. Wenn ein Volumen des unter Druck stehenden
Fluids die Düse 12 passiert und aus der Austrittsöffnung 12 austritt, bewirkt die Gestalt
der Austrittsöffnung 26, daß das unter Druck stehende Fluid in Form eines Flachstrahls
mit einer im wesentlichen linearen Auftreffläche aus der Düse 12 austritt." ((0009) in
Abschnitt 6, Seite (4) der Patentanmeldung).
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Wie in Fig. 3 gezeigt, ist die äußere Fläche 18 der Düse 12 "konisch, so daß das
zweite Ende 16 eine im wesentlichen kreisförmige ebene Oberfläche 45 aufweist. Der
keilförmige Schlitz bzw. die Kerbe 28 ist ausgerichtet auf den Durchmesser der
kreisförmigen Oberfläche 45, so daß er durch das Zentrum 47 des zweiten Endes 16
hindurchgeht. Als Folge davon tritt der Flachstrahl des unter Druck stehenden Fluids aus
der Düse 12 in einer Richtung aus, die im wesentlichen ausgerichtet ist auf die
Längsachse 50 der Düse 12." ((0010) in Abschnitt 6, Seite (4) der Patentanmeldung).
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Aufgrund dieser Düsenkonstruktion kann der Flachstrahl aus der Düse, wie in
Fig. 4 gezeigt, "als "gerader" Flachstrahl 49 bezeichnet werden. Ein gerader Flachstrahl
49 kann für verschiedene Anwendungszwecke nützlich sein, beispielsweise bei der
Reinigung oder der Entfernung eines Überzugs usw., wie nachstehend näher
beschrieben wird". ((0010) in Abschnitt 6, Seite (4) der Patentanmeldung). Fig. 4 zeigt
eine Frontansicht und eine Seitenansicht der Flachstrahldüse und die Form der
Auftreffläche des unter hohem Druck aus der Düse austretenden Wasserstrahls.
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Dann hat das "unter Druck gesetzte Fluid, das aus der Düse 12 austritt, die Form
eines Flachstrahls mit einer im wesentlichen linearen Auftreffläche. Die Breite des
Flachstrahls variiert bei Änderung der geometrischen Form der Düse 12. Für die
Zwecke der Beschreibung kann die Auftreffläche als schmales Rechteck oder als Oval
mit einem sehr hohen Aspektverhältnis (Längsachse zu Seitenachse), beispielsweise von
100 zu 1, betrachtet werden. Die geometrische Form des Flachstrahls kann durch
Einstellen der geometrischen Form der Düse gesteuert werden. Vorzugsweise ist die
geometrische Form des Flachstrahls eine von mehreren geometrischen Formen, je nach
durchzuführender Arbeit. So ist beispielsweise bei der Reinigung häufig erwünscht, eine
Materialschicht von einer darunter liegenden Oberfläche selektiv zu entfernen, ohne die
darunter liegende Oberfläche zu beschädigen. Es ist auch erwünscht und häufig
erforderlich, eine zu 100% reine Oberfläche zu erzeugen. Durch Führen des
Flachstrahls, der gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Düse 12, die in den
Zeichnungen dargestellt ist, erzeugt wird, über eine zu reinigende Oberfläche in Richtung der
Nebenachse der Auftreffläche des Flachstrahls ist es möglich, eine Materialschicht
gleichmäßig und vollständig zu entfernen. Dadurch können die mit der Rotation und der
Verschiebung eines kreisförmigen Strahls verbundenen Problem vermieden werden. Es
ist für einen Fachmann klar, daß eine Reihe von Düsen 12 ausgerichtet sein kann und
gemeinsam über eine Oberfläche bewegt werden kann, um eine größere Fläche schneller
und wirksamer zu reinigen." ((0011) in Abschnitt 7, Seite 5 der Patentanmeldung.
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Der aus der Düse unter hohem Druck austretende Wasserstrahl teilt sich in einem
gewissen Abstand von der Auslaßöffnung in einzelne Tröpfchen auf. Deshalb
vergrößert sich die Auftreffläche des Hochdruckwassers auf eine bestimmte Fläche von
elliptischer Form.
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Im Erodierungs/Reinigungsschritt des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
für eine Zylinderblock-Einheit kann ein Wasserstrahl unter hohem Druck aus einer
Flachdüse austreten, wie derjenigen, die oben als Düse C beschrieben und in Fig. 1
gezeigt ist. In diesem Fall wird die Zylinderlaufbuchse A, die im Spannfutter B befestigt
ist, um die Achse der Zylinderlaufbuchse A gedreht. Außerdem wird die Düse C so
eingestellt, daß die Richtung der Längsachse der Auftreffläche des unter hohem Druck
aus der Düse C austretenden Wasserstrahls E mit einer Richtung zusammenfällt, die
senkrecht zur Achse der in Fig. 1 gezeigten Zylinderlaufbuchse A verläuft, und daher
fällt die Richtung der Nebenachse der Auftreffläche des mit hohem Druck austretenden
Wasserstrahls E mit der Richtung der Achse der Zylinderlaufbuchse A zusammen.
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Dann wird die Düse C mit einer geeigneten Geschwindigkeit in Richtung der
Achse der Zylinderlaufbuchse A bewegt, während ein Wasserstrahl E unter hohem
Druck als Flachstrahl aus der Düse C in Richtung zur äußeren Umfangsfläche der
rotierenden Zylinderlaufbuchse A austritt. Durch Bewegen der Düse C, so daß ein
Wasserstrahl E, der unter hohem Druck als Flachstrahl aus der Düse C austritt, die
äußere Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A vom oberen Ende bis zum unteren
Ende der Fläche bestreicht, kann der unter hohem Druck als Flachstrahl austretende
Wasserstrahl E die gesamte Fläche der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
A im wesentlichen gleichmäßig bestreichen.
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Wenn Wasser unter hohem Druck unter Verwendung der oben beschriebenen
Flachstrahldüse als Flachstrahl auf die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
trifft, können der Düsendurchmesser, das heißt, der Durchmesser des
Wasserstrahlauslasses, ebenso wie der Wasserdruck, der Durchsatz des unter hohen Druck gesetzten
Wassers usw. auf Werte eingestellt werden, die eine Entfernung von Teilen der
Grundstruktur des Gußeisens, welches die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
bildet, ermöglichen.
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Der Düsendurchmesser kann etwa 0,25 bis 0,56 mm und vorzugsweise 0,3 bis
0,45 mm betragen. Da ein gewisser Durchsatz notwendig ist, muß der
Düsendurchmesser eine bestimmte Größe aufweisen. Wenn der Düsendurchmesser jedoch zu groß
ist, muß eine Hochleistungsanlage bereitgestellt werden. Der Wasserdruck kann etwa
207 MPa oder mehr und vorzugsweise 276 bis 414 MPa betragen. Um Teile des
Gußeisens zu erodieren, muß der Wasserdruck mindestens 207 MPa betragen. Unter dem
Gesichtspunkt der Effektivität liegt ein bevorzugter Wasserdruck jedoch bei 276 bis
414 Mpa.
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Der Durchsatz des unter hohen Druck gesetzten Wassers kann etwa 2 bis 201/min
und vorzugsweise 2,67 bis 10 l/min betragen. Die Durchsatzkapazität ergibt sich aus
Druck × Durchsatz. Der Durchsatz wird vom Druck bestimmt.
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Wenn ein Hochdruck-Wasser-Flachstrahlen unter den oben genannten
Bedingungen durchgeführt wird, kann der Abstand vom Hochdruckwasser-Auslaß der Düse zur
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse etwa 5 bis 40 mm und vorzugsweise 10
bis 25 mm betragen. Bei der Konstruktion der Düse kann der Abstand vom
Hochdruckwasser-Auslaß der Düse zur äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
frei gewählt werden. Wenn man jedoch den Abstand, der erforderlich ist, damit das
Wasser in einzelne Tröpfchen zerfällt, ebenso wie die Druckabschwächung in Betracht
zieht, so ist der oben genannte Abstand im allgemeinen geeignet.
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Außerdem kann die ist der Düse in Achsenrichtung etwa 1 bis 20 mm/s und
vorzugsweise 2 bis 8 mm/s betragen. Wenn es die Kapazität der Hochdruckpumpe
zuläßt, ist im Hinblick auf Leistung und Rostverhütung eine höhere
Wanderungsgeschwindigkeit der Düse bevorzugt. Angesichts der Kapazität der zur Zeit zur
Verfügung stehenden Pumpen ist die oben genannte Wanderungsgeschwindigkeit der Düse
jedoch im allgemeinen geeignet.
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Die Drehgeschwindigkeit einer Zylinderlaufbuchse, die einen Außendurchmesser
von etwa 80 mm aufweist, kann etwa 50 bis 1000 Umdrehungen/Minute (UpM) und
vorzugsweise 100 bis 600 UpM betragen. Wenn die Drehgeschwindigkeit der
Zylinderlaufbuchse zu niedrig ist, sind Unregelmäßigkeiten die Folge. Wenn die
Drehgeschwindigkeit der Zylinderlaufbuchse zu hoch ist, wird der Vektor des Wasserstroms,
der senkrecht auf das Werkstück (die Zylinderlaufbuchse) trifft, zu klein.
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Der in den nachstehend beschriebenen Beispielen durchgeführte
Erodierungs/-Reinigungsschritt auf der Basis eines Hochdruck-Wasserstrahlens wurde in
Übereinstimmung mit Ausführungsformen durchgeführt, bei denen die oben beschriebene
Flachstrahldüse verwendet wird.
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(5) Das Gußeisen weist normalerweise Grundstrukturanteile und Graphitanteile
auf. Wenn solch ein Gußeisen von einem Schlag getroffen wird, bilden sich
normalerweise an Schwachstellen Risse, so daß die Grundstruktur von den Stellen, die Risse
aufweisen, abfallen kann. Im Fall von Gußeisen werden die Übergangsbereiche
zwischen der Grundstruktur und dem Graphit im allgemeinen als Schwachstellen
betrachtet, und das Innere des Graphits wird im allgemeinen ebenfalls als Schwachstelle
betrachtet.
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Deshalb wird in der Erfindung vorzugsweise ein Gußeisen verwendet, in dem der
Graphit so verteilt ist, daß sich Risse, die in Bereichen mit niedriger Festigkeit
entstehen, auf komplexe Weise miteinander verbinden, damit durch Entfernen von Teilen
der Grundstruktur zahlreiche kleine Vorsprünge gebildet werden können. Daher wird
vorzugsweise ein Gußeisen ausgewählt und verwendet, in dem die Graphitanteile
dreidimensional verbunden sind, oder in dem die Graphitanteile nahe beieinander liegen, so
daß sich die Risse, die in den Übergangsbereichen zwischen dem Graphit und der
Grundstruktur entstehen, oder die Risse, die innerhalb der Graphitbereiche entstehen,
verbinden können. Solch ein Gußeisen kann als Gußeisen bezeichnet werden, in dem
sich nach einem Schlag Risse miteinander verbinden und Teile der Grundstruktur
abfallen, so daß kleine, komplex geformte Vorsprünge entstehen können.
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Bevorzugte Beispiele für das Gußeisen schließen ein Lamellengraphit-Gußeisen
ein, in dem der Graphit ein gewöhnlicher A-Graphit ist, und ein
Lamellengraphit-Gußeisen, in dem in Oberflächennähe aufgrund der raschen Abkühlung der
oberflächennahen Bereiche ein D-Graphit vorliegt. Wenn ein Gußeisen rasch abgekühlt wird, kann
eine Ledeburit-Struktur (chilled structure) entstehen. Es kann auch ein Gußeisen
verwendet werden, das eine Struktur aufweist, in der zum Teil eine Ledeburit-Struktur
vorliegt, die aber nicht durchgehend ausgebildet ist. Es ist auch möglich, ein
"Wurmgraphit-Gußeisen" zu verwenden, üblicherweise als Vermicular-Gußeisen
bezeichnet.
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Deshalb wird im erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für eine
Zylinderblock-Einheit vorzugsweise eine Zylinderlaufbuchse verwendet, die durch Gießen aus
einem der oben erwähnten Gußeisen gebildet wurde.
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(6) Fig. 5 zeigt schematisch den Zustand der äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A, der sich einstellt, wenn die Zylinderlaufbuchse unter
Verwendung einer Form gegossen wird, welche eine mit Sand ausgekleidete Innenfläche
aufweist. Das heißt, Fig. 5 zeigt den Zustand der äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A in einem Stadium vor der Durchführung des
Extrudierungs/-Reinigungsschritts. Fig. 6 zeigt schematisch den Zustand der äußeren Umfangsfläche
AS der Zylinderlaufbuchse A, der sich einstellt, wenn Teile der Grundstruktur des
Gußeisens, das die äußere Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A bildet, durch
den Erodierungs/Reinigungsschritts entfernt worden sind. In den Fig. 5 und 6 sind die
Zylinderlaufbuchse und die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse mit den
gleichen Bezugszahlen bezeichnet wie in Fig. 1.
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Gußeiserne Zylinderlaufbuchsen werden häufig unter Verwendung einer Kokille
gegossen, welche eine mit Sand ausgekleidete Hohlraum-Oberfläche aufweist. Die
Sandauskleidung wird bereitgestellt, um eine thermische Zerstörung der Kokille, die für
das Gießen des Gußeisens verwendet wird, zu verhindern und um Unebenheiten auf der
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse aufgrund der Sandauskleidung zu
erzeugen. Darum werden, wie in Fig. 5 gezeigt, Unebenheiten auf der äußeren
Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A ausgebildet, und Sand und
Entformungsmittel F bleiben in Vertiefungen der äußeren Umfangsfläche AS zurück.
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Wenn solch eine Zylinderlaufbuchse A von einem Zylinderblockmaterial
umgossen wird, stellen der Sand und das Entformungsmittel F eine Ursache für einen
schlechteren Verbund zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock dar.
In der verwandten Technik ist es übliche Praxis, vor dem Umgießen einer
Zylinderlaufbuchse A mit einem Zylinderblockmaterial ein Sandstrahlen der
Zylinderlaufbuchse A durchzuführen. Obwohl das Sandstrahlen weitere Unebenheiten erzeugen
kann, kann das Sandstrahlen den Sand und das Entformungsmittel F, die sich auf der
äußeren Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A abgelagert haben, nicht entfernen.
Außerdem können durch das Sandstrahlen manchmal kleine Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche AS abbrechen.
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Im Gegensatz dazu wird im Erodierungs/Reinigungsschritt der Erfindung ein
Fluid, wie Wasser oder dergleichen, unter hohem Druck auf die äußere Umfangsfläche
AS der Zylinderlaufbuchse A gestrahlt, um Teile der Grundstruktur des Gußeisen, das
die äußere Umfangsfläche AS der Wand der Zylinderbuchse A bildet, zu erodieren, so
daß zahlreiche kleine Vorsprünge G auf der äußeren Umfangsfläche AS ausgebildet
werden, wie in Fig. 6 gezeigt. Als kleine Vorsprünge G, die entstehen, wenn Teile der
Grundstruktur abfallen, können auch kleine schlüsselförmige Vorsprünge H gebildet
werden, die eine Oberfläche aufweisen, die sich in einem Winkel von unter 90 Grad zur
äußeren Umfangsfläche AS erstreckt.
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Außerdem werden gleichzeitig mit der Erodierung von Teilen der Grundstruktur
auch der Sand und das Entformungsmittel F, die sich auf der äußeren Umfangsfläche
AS abgelagert haben, durch den Hochdruck-Wasserstrahl entfernt, wodurch die äußere
Umfangsfläche gereinigt wird. Das heißt, wenn Teile der Grundstruktur durch das
Hochdruck-Wasserstrahlen erodiert werden, werden zusammen mit den Teilen der
Grundstruktur, die durch das Hochdruckwasser erodiert werden, auch der Sand und das
Entformungsmittel F abgewaschen, die sich auf der äußeren Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A, die gegossen wurde wie in Fig. 5 gezeigt, abgelagert hatten.
Daher können der Sand und das Entformungsmittel F von der äußeren Umfangsfläche
AS der Zylinderlaufbuchse A entfernt werden, wie in Fig. 6 gezeigt.
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Die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, die einem erfindungsgemäßen
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen wird, ist
nicht auf eine äußere Umfangsfläche beschränkt, die Unebenheiten aufweist wie in Fig.
5 gezeigt. Der Erodierungs/Reinigungsschritt kann auch auf eine Oberfläche angewandt
werden, die durch Spanen geglättet wurde. Der Erodierungs/Reinigungsschritt kann
auch auf eine äußere Umfangsfläche angewendet werden, die rechteckige Vertiefungen
und Vorsprünge aufweist wie in Fig. 7(A) gezeigt, und auf eine äußere Umfangsfläche
mit sägezahnförmigen Vertiefungen und Vorsprüngen, wie in Fig. 7(B) gezeigt.
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Im Erodierungs/Reinigungsschritt werden Teile der Grundstruktur des Gußeisens,
das die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet, unter Verwendung eines
Hochdruckfluids erodiert. Daher kann der Erodierungs/Reinigungsschritt auf die äußere
Umfangsfläche einer Zylinderlaufbuchse angewandt werden, solange Teile der
Grundstruktur des Gußeisens durch das Hochdruckfluid entfernt werden können,
unabhängig davon, ob vor der Durchführung des Erodierungs/Reinigungsschritts
Vertiefungen und Vorsprünge auf der äußeren Umfangsfläche vorliegen oder nicht, unabhängig
von der Form der Vertiefungen und Vorsprünge usw.
[1] BEISPIELE
HERSTELLUNG EINER ZYLINDERBLOCK-EINHEIT
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Nachstehend sind Beispiele für das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für
eine Zylinderblock-Einheit beschrieben.
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(1) Im Beispiel 1 des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für eine
Zylinderblock-Einheit wurde eine Zylinderblock-Einheit hergestellt wie nachstehend
beschrieben.
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Eine röhrenförmige Zylinderlaufbuchse aus Lamellengraphit-Gußeisen (JIS 5501
F230 im folgenden einfach als "FC230" bezeichnet) mit einem Innendurchmesser von
79 mm, einem Außendurchmesser von 89 mm und eine Länge von 136 mm wurde
durch ist hergestellt. Da das Lamellengraphit-Gußeisen einem Schleudergießen
unterzogen wurde, wurde der oberflächennahe Bereich der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse von einem Lamellengraphit-Gußeisen gebildet, welches Graphit
vom Typ D aufwies, und der innere Teil der Zylinderlaufbuchse wurde von einem
Lamellengraphit-Gußeisen gebildet, welches Graphit vom Typ A aufwies.
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Die Zylinderlaufbuchse wurde unter Verwendung einer Kokille gegossen, deren
Innenfläche mit Sand ausgekleidet war. Deshalb blieben während des Gießens der
Zylinderlaufbuchse Sand, der die Kokille auskleidete (Quarzsand SiO2) und das
Entformungsmittel an der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse haften. Das
Auskleiden der Kokille mit Sand wurde durchgeführt, um eine Zerstörung der Kokille
aufgrund der Hitze der Metallschmelze zu verhindern und um aufgrund der
Sandauskleidung kleine Unebenheiten auf der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse auszubilden.
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Angesichts dessen, daß in der verwandten Technik eine gegossene
Zylinderlaufbuchse normalerweise einem Sandstrahlen unterzogen wird, um den Sand und das
Entformungsmittel, die an der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse haften,
zu entfernen, wurde in diesem Beispiel ebenfalls ein Sandstrahlen der äußeren
Umfangsfläche der durch Gießen gebildeten Zylinderlaufbuchse durchgeführt. In
diesem Beispiel wurde das Sandstrahlen vor dem Erodierungs/Reinigungsschritt
durchgeführt, nachstehend im Zusammenhang mit einem Vergleichsbeispiel für die Herstellung
einer Zylinderblock-Einheit beschrieben. Die gegossene Zylinderlaufbuchse kann
jedoch auch ohne die Durchführung eines Sandstrahlens sofort dem durch Hochdruck-
Wasserstrahlen durchgeführten Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen werden.
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Das Sandstrahlen wurde unter Verwendung von Aluminiumteilchen (Nr. 24) als
Strahlsand durchgeführt, und zwar so, daß die Menge des ausgestoßenen Strahlsands bei
135 g/min lag, die Strahlsandgeschwindigkeit 60 m/s betrug und die Bearbeitungszeit
0,07 s/cm2 betrug. Als Ergebnis davon bildeten sich bis zu einem gewissen Grad
Unebenheiten auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, wobei
Vertiefungen dieser Unebenheiten im wesentlichen mit zurückgebliebenem Sand gefüllt waren.
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Die sandgestrahlte Zylinderlaufbuchse wurde dann dem
Erodierungs/Reinigungsschritt der oben beschriebenen Ausführungsform unterzogen. Der
Erodierungs/-Reinigungsschritt dieses Beispiels wird mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben, die oben im
Zusammenhang mit der Beschreibung der Ausführungsform erklärt wurde.
Komponenten und Teile, die den in Fig. 1 gezeigten ähneln, haben die Bezugszeichen, die in
Fig. 1 verwendet werden.
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Zuerst wurde die Zylinderlaufbuchse A so im Spannfutter B befestigt, daß die
Zylinderlaufbuchse A um ihre Achse drehbar war.
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Während die Zylinderlaufbuchse A mit einer Drehgeschwindigkeit von 650 UpM
rotierte, wurde Wasser unter hohem Druck aus der Düse C zur äußeren Umfangsfläche
AS der Zylinderlaufbuchse A gestrahlt. Der Druck des Hochdruckwassers betrug 270 MPa.
Der Durchsatz des Hochdruckwassers betrug 4,16 l/min. Der Durchmesser der
verwendeten Düse C betrug 0,38 mm. Die Düse wurde mit einer Geschwindigkeit von 2
mm/min bewegt. Die verwendete Düse C war eine Flachstrahldüse, die in einem
Abstand von 10 mm vom Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) eine Aufteilung des
Hochdruckwassers in Tröpfchen bewirkte. Der Abstand vom Auslaß der Düse C zur
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse war auf 12,5 mm eingestellt.
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Unter den genannten Bedingungen wurde die äußere Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen, der durch ein
Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführt wurde, wodurch Teile der Grundstruktur der
äußeren Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A erodiert wurden.
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Nach dem Erodierungs/Reinigungsschritt wurde die Zylinderlaufbuchse einem
Umgießen unterzogen, wodurch eine Zylinderblock-Einheit erzeugt wurde. In diesem
Schritt des Umgießens wurde die Zylinderlaufbuchse anhand eines
Kokillengießverfahrens unter Verwendung einer Aluminiumlegierung für einen Zylinderblock (JIS H
ADC 12) im folgenden einfach "ADC 12" genannt)) umgegossen.
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Für Vergleichszwecke wurde in Vergleichsbeispiel 1 eine Zylinderlaufbuchse
unmittelbar nach dem Sandstrahlverfahren, d. h. ohne sie dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen zu unterziehen, dem gleichen Umgießen wie in
Beispiel 1 unterzogen, so daß eine Zylinderblock-Einheit durch Gießen einer
Aluminiumlegierung (ADC 12) um die Zylinderlaufbuchse erzeugt wurde.
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Fig. 8 zeigt eine vergrößerten Photographie der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1, die einem Sandstrahlen, aber nicht dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruckwasser unterzogen wurde. Fig. 9 zeigt
eine vergrößerte Photographie der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des
Beispiels 1, die dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen wurde. Ein Vergleich
von Fig. 8 und Fig. 9 zeigt, daß die in Fig. 9 gezeigte äußere Umfangsfläche mehr
sichtbare Unebenheiten aufweist als die äußere Umfangsfläche, die in Fig. 8 gezeigt ist.
Außerdem ist in Fig. 8 anhaftendes Entformungsmittel zu erkennen.
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Die Fig. 10, 11, 12 und 13 zeigen jeweils eine Photographie des Querschnitts eines
Übergangsbereichs zwischen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse und
einem Phenolharz-Überzug auf der äußeren Umfangsfläche. In Fig. 10 bis 13 ist der
obere, dunklere Teil das Harz und der untere, hellere Teil ist die Zylinderlaufbuchse.
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Die Fig. 10 und 12 sind Photographien des Querschnitts eines Übergangsbereichs
zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse von
Vergleichsbeispiel 1. Die Fig. 11 und 13 sind Photographien des Querschnitts eines
Übergangsbereichs zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse des Beispiels 1.
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Wie in Fig. 10 gezeigt, weist die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
des Vergleichsbeispiels 1 nach dem das Sandstrahlen Unebenheiten auf. Die
Unebenheiten auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1
sind einfach geformt, verglichen mit den Vorsprüngen, die auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 1 gebildet wurden, die dem
Erodierungs/-Reinigungsschritt durch Hochdruckwasserstrahlen unterzogen worden war und die in
Fig. 11 gezeigt ist. Die in Fig. 11 gezeigten kleinen Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche sind komplex geformt. Die kleinen Vorsprünge schließen kleine
schlüsselförmige Vorsprünge ein sowie kleine schlüsselförmige Vorsprünge, die zur
äußeren Umfangsfläche gebogen sind. Ein denkbarer Grund für die Bildung der
komplex geformten kleinen Vorsprünge ist, daß Teile der Grundstruktur des Gußeisens,
das die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bildet, durch mit hohem Druck
auftreffende Wasserstrahlen erodiert wurden.
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Fig. 12 und 13 sind Photographien, die zeigen, ob Entformungsmittel zwischen
dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse vorhanden ist. In
Fig. 12 ist Entformungsmittel zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse vorhanden. Im Gegensatz dazu ist in Fig. 13 kein
Entformungsmittel zwischen dem Harz und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zu
sehen. Das heißt, man kann davon ausgehen, daß Sand auf der Oberfläche der
Zylinderlaufbuchse durch den mit Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführten
Erodierungs/-Reinigungsschritt entfernt werden kann.
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Obwohl es aus den Figuren nicht eindeutig hervorgeht, war mit bloßen Auge zu
sehen, daß die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1,
die lediglich sandgestrahlt worden war, mit schwarzem Eisenoxid-Zunder bedeckt war,
während die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 1, die dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen worden
war, nicht diesen schwarzen Zunder aufwies, sondern silbrig glänzte.
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Das Gußeisen in Beispiel 1 war ein Lamellengraphit-Gußeisen, das einen
D-Graphit (unterkühlten Graphit) aufwies, wie in den Zylinderlaufbuchsen-Abschnitten
der Fig. 10 und 11 zu sehen ist. Es liegt nahe, daß, wenn viele D-Graphitbereiche in der
Oberfläche des Lamellengraphits vorhanden sind, Risse hauptsächlich an den
Übergängen zwischen dem Graphit und der Grundstruktur und im Inneren des Graphits
entstehen, so daß Teile der Grundstruktur erodiert werden.
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(2) Als Beispiel 2 des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für eine
Zylinderblock-Einheit wurde eine Zylinderblock-Einheit hergestellt wie nachstehend
beschrieben.
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Eine röhrenförmige Zylinderlaufbuchse aus Lamellengraphit-Gußeisen (FC 230)
mit einem Innendurchmesser von 79 mm, einem Außendurchmesser von 89 mm und
einer Länge von 136 mm wurde durch Standgießen erzeugt. Aufgrund des Standgießens
des Lamellengraphit-Gußeisens wurde bis hinauf zur Oberfläche ein Lamellengraphit
gebildet, der aus gewöhnlichem A-Graphit bestand.
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Die Zylinderlaufbuchse wurde unter Verwendung einer Form gegossen, deren
Innenfläche mit Sand (Quarzsand SiO2) ausgekleidet war. Deshalb blieben während des
Gießens der Zylinderlaufbuchse der Sand und das Entformungsmittel der Form an der
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse haften.
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Wie in Beispiel 1 wurde angesichts dessen, daß in der verwandten Technik eine
gegossene Zylinderlaufbuchse normalerweise einem Sandstrahlen unterzogen wird, um
den Sand und das Entformungsmittel, die an der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse haften, zu entfernen, auch in diesem Beispiel ein Sandstrahlen der äußeren
Umfangsfläche der standgegossenen Zylinderlaufbuchse durchgeführt.
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Das Sandstrahlen wurde unter Verwendung von Aluminiumteilchen (Nr. 24) als
Strahlsand durchgeführt, und zwar so, daß die Menge des ausgestoßenen Strahlsands bei
135 g/min lag, die Strahlsandgeschwindigkeit 60 m/s betrug und die Bearbeitungszeit
0,07 s/cm2 betrug. Als Ergebnis wurden bis zu einem gewissen Grad Unebenheiten auf
der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse gebildet, wobei die tieferen
Bereiche der Unebenheiten im wesentlichen mit zurückgebliebenem Entformungsmittel
gefüllt waren.
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Die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, die dem oben beschriebenen
Sandstrahlen unterzogen worden war, wurde dann einem Spanen unterzogen. Das
Spanen wurde unter Verwendung einer Drehbank durchgeführt. Was die Drehbank
betrifft, so wurde die Drehgeschwindigkeit auf 1500 UpM eingestellt, die
Vorschubgeschwindigkeit wurde auf 0,6 m/min eingestellt und die Schnitttiefe wurde auf
0,1 mm eingestellt. In der Praxis besteht eigentlich kein Bedarf an einer
Spanbehandlung. In diesem Beispiel wurde jedoch durch Spanen ein Glätten der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse bis zu einem gewissen Glattheitsgrad
durchgeführt, so daß das Hochdruck-Wasserstrahlen der geglätteten äußeren Umfangsfläche es
möglich machte, die Wirkung des Erodierungs/Reinigungsschritts des
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für eine Zylinderblock-Einheit zu überprüfen.
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Die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, die unter Verwendung der
Drehbank gespant worden war, wie oben beschrieben, wurde dem
Erodierungs/-Reinigungsschritt der oben beschriebenen Ausführungsform unterzogen. Der
Erodierungs/Reinigungsschritt dieses Beispiels wird mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben, die
oben im Zusammenhang mit der Beschreibung der Ausführungsformen erklärt ist.
Komponenten und Teile, die den in Fig. 1 gezeigten ähneln, haben die Bezugszeichen, die in
Fig. 1 verwendet werden.
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Wie oben beschrieben, wurde die Zylinderlaufbuchse A im Spannfutter B so
befestigt, daß die Zylinderlaufbuchse A um ihre Achse gedreht werden konnte.
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Während die Zylinderlaufbuchse A mit einer Drehgeschwindigkeit von 650 UpM
rotierte, wurde Wasser unter hohem Druck aus der Düse C auf die äußere
Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A gestrahlt. Der Waserdruck betrug 270 MPa.
Der Durchsatz des unter hohen Druck gesetzten Wassers betrug 3,55 l/min. Der
Durchmesser der verwendeten Düse C betrug 0,38 mm. Die Düse wurde mit einer
Geschwindigkeit von 1 mm/min bewegt. Die verwendete Düse C war eine Flachstrahldüse,
die in einem Abstand von 10 mm vom Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) eine
Aufteilung des unter hohen Druck gesetzten Wassers in Tröpfchen bewirkte. Der
Abstand vom Auslaß der Düse C zur äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
war auf 12,5 mm eingestellt.
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Unter den oben genannten Bedingungen wurde die äußere Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen, der durch
Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführt wurde, wodurch Teile der Grundstruktur der
äußeren Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A erodiert wurden.
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Dann wurde die Zylinderlaufbuchse demselben Schritt des Umgießens wie in
Beispiel 1 unterzogen, so daß eine Zylinderblock-Einheit durch Gießen einer
Aluminiumlegierung (ADC 12) um die Zylinderlaufbuchse erzeugt wurde.
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Für Vergleichszwecke wurde als Vergleichsbeispiel 2 eine Zylinderlaufbuchse, die
einem Sandstrahlen und Spanen, aber nicht dem Erosions/Reinigungsschritt durch
Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen worden war, auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 umgossen, so daß eine Zylinderblock-Einheit durch Gießen der
Aluminiumlegierung um die Zylinderlaufbuchse erzeugt wurde.
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Fig. 14 zeigt eine vergrößerte Photographie der einem Sandstrahlen und Spanen,
aber nicht dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogenen äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse 2 des Vergleichsbeispiels 2. Fig. 15 zeigt eine vergrößerte
Photographie der einem Sandstrahlen und Spanen und dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogenen äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse von Beispiel 2. Ein Vergleich zwischen Fig. 14 und Fig. 15 zeigt,
daß die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse von Beispiel 2 der Fig. 15, die
dem Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen worden war, komplexere Unebenheiten
aufweist als die einem Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogene äußere Umfangsfläche
der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 2 von Fig. 14. In Fig. 14 zeigt die
gespante äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse streifenartige
Bearbeitungsspuren.
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Die Fig. 16 und 17 zeigen jeweils die Photographie eines Querschnitts des
Übergangsbereichs zwischen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse und einem
Phenolharz-Überzug auf der äußeren Umfangsfläche. In Fig. 16 und 17 ist ein oberer
Teil, der dunkler ist, das Harz, und ein unterer Teil, der heller ist, ist die
Zylinderlaufbuchse.
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Fig. 16 zeigt die Photographie eines Übergangsbereichs zwischen dem Harz und
der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 2, nach dem
Spanen. Fig. 17 zeigt die Photographie eines Übergangsbereichs zwischen dem Harz
und der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 2, die dem
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen wurde. Das
graue Gußeisen war ein gewöhnliches Lamellengraphit-Gußeisen. Das heißt, das graue
Gußeisen war hierin ein Lamellengraphit-Gußeisen, dessen Graphit ein A-Graphit war.
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Da die äußere Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des in Fig. 16 gezeigten
Vergleichsbeispiels 2 gespant worden war, ist die in Fig. 16 gezeigte äußere
Umfangsfläche eine glatte Oberfläche ohne kleine Unebenheiten. Obwohl in den Figuren nicht
gezeigt, war eine unregelmäßige metallische Reflektierung auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Beispiels 2, die dem Erodierungs/Reinigungsschritt
durch Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen worden war, zu sehen, und ein Glitzern
infolge des Spanens war auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des
Vergleichsbeispiels 2 zu sehen, nachdem diese dem Spanen unterzogen worden war.
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Aus Fig. 7 geht hervor, daß komplex geformte kleine Vorsprünge auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse ausgebildet werden, wenn die äußere
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 2, die im wesentlichen keine
Unebenheiten aufweist, einem Erodierungs/Reinigungsschritt durch
Hochdruck-Wasserstrahlen unterzogen wird. Die äußere Umfangsfläche weist kleine, schlüsselförmige
Vorsprünge auf. Ein denkbarer Grund für die Existenz von kleinen schlüsselförmigen
Vorsprüngen ist, daß das unter hohem Druck ausgestrahlte Wasser Risse an den
Übergängen zwischen der Grundstruktur und dem Graphit des Lamellengraphit-Gußeisens
erzeugte, so daß Teile der Grundstruktur abfielen. Daraus geht hervor, daß, wenn der
Erodierungs/Reinigungsschritt durch Hochdruck-Wasserstrahlen auf eine
Zylinderlaufbuchse angewendet wird, die eine glatte Oberfläche aufweist, kleine Vorsprünge auf der
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse ausgebildet werden.
(3) UNTERSUCHUNG DER VERBUNDSTÄRKE
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Mit Bezug auf die Zylinderblock-Einheit des Beispiels 1, die Zylinderblock-
Einheit des Vergleichsbeispiels 1, die Zylinderblock-Einheit des Beispiels 2 und die
Zylinderblock-Einheit des Vergleichsbeispiels 2 wurde die Verbundstärke zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock untersucht.
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Die Zylinderblöcke von Beispiel 1, Vergleichsbeispiel 1, Beispiel 2 und
Vergleichsbeispiel 2 wurden jeweils abgeschnitten, wie in Fig. 18 gezeigt. Das heißt, die
Zylinderblock-Einheit H wurde senkrecht zu den Achsen der Zylinderbohrungen I
durchschnitten, wie von der Linie a-a in Fig. 18 angezeigt.
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Auf der Schnittfläche jeder Zylinderblock-Einheit wurden Stellen mit guter
Verbindung zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock und Stellen, wo sich
ein Spalt zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock gebildet hatte, im
Mikroskop betrachtet und vermessen.
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Der Gesamtumfang der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse wurde als
100% definiert, und der Anteil von Stellen, die gut mit dem Zylinderblock verbunden
waren (der Verbundanteil) wurde berechnet. Die Ergebnisse sind in Fig. 19 gezeigt.
Was die Beispiele 1 und 2 betrifft, so lag der Verbundanteil bei 100%. Ein
denkbarer Grund für einen Verbundanteil von 100% ist, daß der Sand und das
Entformungsmittel, die sich auf der Zylinderlaufbuchse abgelagert hatten, durch den mit
Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführten Erodierungs/Reinigungsschritt des
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für eine Zylinderblock-Einheit entfernt worden
waren. Ein denkbarer Grund dafür, daß die Zylinderblock-Einheit des
Vergleichsbeispiels 1 einen niedrigeren Verbundanteil aufweist als die Zylinderblock-Einheit des
Beispiels 1, ist, daß der Sand und das Entformungsmittel durch bloßes Sandstrahlen
nicht entfernt werden konnten. Ein denkbarer Grund dafür, daß die Zylinderblock-
Einheit des Vergleichsbeispiels 2 einen niedrigeren Verbundanteil aufweist als die
Zylinderblock-Einheit des Beispiels 2, ist, daß das Spanen den Sand und das
Entformungsmittel und außerdem im wesentlichen die Unebenheiten von der äußeren
Umfangsfläche entfernt hat, so daß die Verbundstärke des Gußeisens der
Zylinderlaufbuchse mit der Aluminiumlegierung des Zylinderblocks reduziert worden war.
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Die Zylinderblöcke von Beispiel 1, Vergleichsbeispiel 1, Beispiel 2 und
Vergleichsbeispiel 2 wurden jeweils senkrecht zu den Achsen der Zylinderbohrungen
abgeschnitten, und zwar an einer Stelle, von der man annahm, daß dort die
Zylinderlaufbuchse mit dem Zylinderblock verbunden war. Die Verbundstärke zwischen dem
Zylinderblock und der Zylinderlaufbuchse wurde gemessen. Die Verbundstärke wurde
mit einem Test der Scherfestigkeit der Verbindung (shear adhesion test) gemessen. Die
Meßergebnisse aus diesem Test sind in Fig. 20 gezeigt. Es ist eindeutig zu sehen, daß
die Zylinderblöcke der Beispiele 1 und 2 einen festeren Verbund aufwiesen als die
Zylinderblöcke der Vergleichsbeispiele 1 und 2. Ein denkbarer Grund für den festeren
Verbund ist, daß die Zylinderlaufbuchsen der Beispiele 1 und 2 im wesentlichen frei
von Sand und Entformungsmittel waren, und daß die äußere Umfangsfläche jeder der
Zylinderlaufbuchsen komplexgeformte Vorprünge aufwies, einschließlich von kleinen
schlüsselförmigen Vorsprüngen. Die Zylinderlaufbuchse des Vergleichsbeispiels 1 wies
zwar Unebenheiten auf, aber diese Unebenheiten waren nicht komplex, sondern einfach
geformt. Außerdem blieben Sand und Entformungsmittel an den Übergängen zwischen
der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock zurück. Deshalb war die Verbundstärke
des Vergleichsbeispiels 1 niedrig. In der Zylinderblock-Einheit des Vergleichsbeispiels
2 waren weder Sand noch Entformungsmittel an den Übergängen zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock vorhanden. Aufgrund des Spanens der
Oberfläche der Zylinderlaufbuchse waren jedoch Spuren, die das Spanen hinterlassen
hatte, zu sehen. Die Spanungsspuren bildeten jedoch keine Unebenheiten, die fein genug
waren, um die Verbundstärke zu erhöhen. Es wird angenommen, daß die Verbundstärke
des Vergleichsbeispiels 2 darum niedrig war.
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Der Unterschied zwischen der Verbundstärke der Zylinderblock-Einheit des
Beispiels 1 und der Zylinderblock-Einheit des Beispiels 2 kann wie folgt betrachtet werden.
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Die sandgestrahlte äußere Umfangsfläche der Zylinderblock-Einheit des Beispiels 2
wurde durch Spanen geglättet. Verglichen mit der Zylinderlaufbuchse der
Zylinderblock-Einheit von Beispiel 1 weist die Zylinderlaufbuchse von Beispiel 2 weniger
kleine schlüsselförmige Vorsprünge und nicht so komplex geformte kleine Vorsprünge
auf.
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(4) MESSUNG DER RUNDHEIT
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Ein 100stündiger Motorlauftest wurde mit der Zylinderblock-Einheit des
Beispiels 1 und der Zylinderblock-Einheit des Vergleichsbeispiels 1 durchgeführt. Nach
dem Test wurde der Motor auseinandergenommen, und die Rundheit der
Zylinderbohrungen wurde gemessen. Fig. 21 zeigt die Rundheit der Zylinderbohrung der in
Beispiel 1 erzeugten Zylinderblock-Einheit. Fig. 22 zeigt die Rundheit der
Zylinderbohrung der im Vergleichsbeispiel 1 erzeugten Zylinderblock-Einheit. Das Ergebnis der
Rundheit der Zylinderbohrung des Beispiels 1 war 6 µm, während das Ergebnis der
Rundheit der Zylinderbohrung des Vergleichsbeispiels 1 42 µm war.
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Ein denkbarer Grund, warum die Zylinderblock-Einheit des Beispiels 1 im
Vergleich zur Zylinderblock-Einheit des Vergleichsbeispiels 1 eine wesentlich bessere
Rundheit aufweist, ist, daß die Verbundstärke zwischen der Zylinderlaufbuchse und
dem Zylinderblock besser war, so daß die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von
Spalten zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock während des
Motorbetriebs niedriger und daher die Wärmeübertragung während des Motorbetriebs in
Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse im wesentlichen gleichmäßig war. Das heißt, man
nimmt an, daß aufgrund der gleichmäßigen Wärmeübertragung in Umfangsrichtung der
Zylinderlaufbuchse die Verformung der Zylinderbohrung verringert werden konnte.
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Die geringere Verformung einer Zylinderbohrung reduziert den Ölverbrauch für
die Zylinderbohrung und ermöglicht eine Senkung der Ringspannung. Infolgedessen
wird die Reibung verringert, was zu einem gesenkten Kraftstoffverbrauch führt.
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(5) Als Beispiel 3 wurde eine Zylinderblock-Einheit gemäß dem
erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-Einheit hergestellt.
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Eine röhrenförmige Zylinderlaufbuchse aus Lamellengraphit-Gußeisen (FC 230)
mit einem Innendurchmesser von 79 mm, einem Außendurchmesser von 89 mm und
einer Länge von 136 mm wurde durch Schleudergießen erzeugt. Die Zylinderlaufbuchse
wurde unter Verwendung einer Form gegossen, deren Innenfläche mit Sand (Quarzsand
SiO2) ausgekleidet war. Deshalb blieben während des Gießens der Zylinderlaufbuchse
der Sand und das Entformungsmittel der Form an der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse haften.
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Dann wurde die durch Schleudergießen gebildete Zylinderlaufbuchse auch
sandgestrahlt. Das Sandstrahlen wurde unter Verwendung von Aluminiumteilchen (Nr. 24)
als Strahlsand durchgeführt, und zwar so, daß die Menge des ausgestoßenen Strahlsands
bei 135 g/min lag, die Strahlsandgeschwindigkeit 60 m/s betrug und die
Bearbeitungszeit 0,07 s/cm2 betrug. Als Ergebnis davon bildeten sich bis zu einem gewissen Grad
Unebenheiten auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, wobei
Vertiefungen dieser Unebenheiten im wesentlichen mit zurückgebliebenem Sand gefüllt waren.
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Die Zylinderlaufbuchse, die wie oben beschrieben sandgestrahlt worden war,
wurde dem Erodierungs/Reinigungsschritt der oben beschriebenen Ausführungsform
unterzogen. Der Erodierungs/Reinigungsschritt in diesem Beispiel wird mit Bezug auf
Fig. 1 beschrieben, die oben im Zusammenhang mit der Beschreibung der
Ausführungsformen erklärt wurde. Komponenten und Teile, die den in Fig. 1 gezeigten ähneln,
haben die Bezugszeichen, die in Fig. 1 verwendet werden.
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Wie oben beschrieben, wurde die Zylinderlaufbuchse A im Spannfutter B so
befestigt, daß die Zylinderlaufbuchse A um ihre Achse gedreht werden konnte.
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Während die Zylinderlaufbuchse A mit einer Drehgeschwindigkeit von 200 UpM
rotierte, wurde Wasser unter hohem Druck aus der Düse C zur äußeren Umfangsfläche
AS der Zylinderlaufbuchse A gestrahlt. Der Wasserdruck betrug 414 MPa. Der
Durchsatz des unter hohen Druck gesetzten Wassers betrug 4,94 l/min. Der
Durchmesser der verwendeten Düse C betrug 0,38 mm. Die Wanderungsgeschwindigkeit der
Düse betrug 2 mm/min. Die verwendete Düse C war eine Flachstrahldüse, die bewirkte,
daß sich das Hochdruckwasser in einem Abstand von 10 mm vom
Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) in Tröpfchen aufteilte. Der Abstand vom Auslaß der Düse C zur
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse war auf 12,5 mm eingestellt.
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Unter den oben genannten Bedingungen wurde die äußere Umfangsfläche AS der
Zylinderlaufbuchse A dem Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen, der mit
Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführt wurde, wodurch Teile der Grundstruktur der
äußeren Umfangsfläche AS der Zylinderlaufbuchse A erodiert wurden.
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Nach dem Erodierungs/Reinigungsschritt wurde die Zylinderlaufbuchse dem
Schritt des Umgießens unterzogen, um eine Zylinderblock-Einheit zu erzeugen. Im
Schritt des Umgießens wurde eine Aluminiumlegierung (ADC 12) für den
Zylinderblock verwendet und durch Kokillengießen um die Zylinderlaufbuchse gegossen.
Für Vergleichszwecke wurde als Vergleichsbeispiel 1 eine Zylinderlaufbuchse, die
einem Sandstrahlen, aber nicht dem durch Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführten
Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen worden war, dem gleichen Schritt des
Umgießens unterzogen wie in Beispiel 1, so daß durch Gießen einer Aluminiumlegierung
um die Zylinderlaufbuchse eine Zylinderblock-Einheit erzeugt wurde.
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Die Fig. 23 und 24 zeigen vergrößerte Photographien von Schnittflächen der
Zylinderblock-Einheit von Beispiel 3 und der Zylinderblock-Einheit von
Vergleichsbeispiel 3, die senkrecht zu den Achsen der Zylinderbohrungen verlaufen.
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Fig. 23 zeigt die Photographie eines Abschnitts der Zylinderblock-Einheit von
Beispiel 3, die den Übergang zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock
zeigt. Die Photographie zeigt einen guten Verbund zwischen dem Lamellengraphit-
Gußeisen, das die Zylinderlaufbuchse bildet, und der Aluminiumlegierung (ADC 12),
die den Zylinderblock bildet. Es ist im wesentlichen kein Entformungsmittel am
Übergang zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock vorhanden.
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Fig. 24 ist die Photographie eines Querschnitts der Zylinderblock-Einheit von
Vergleichsbeispiel 3 und zeigt den Übergang zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem
Zylinderblock. Die Photographie zeigt das Vorhandensein von Entformungsmittel am
Übergang zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock. Es wird
angenommen, daß dieser Sand die Ursache für die Schwächung des Verbunds zwischen der
Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock ist.
[2] DURCHFÜHRUNG DES ERODIERUNGS/REINIGUNGSSCHRITTS
DURCH HOCHDRUCK-WASSERSTRAHLEN: VERMESSUNG VON
KLEINEN VORSPRÜNGEN AUF DER ÄUßEREN UMFANGSFLÄCHE
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(1) Fig. 25 zeigt eine Photographie von kleinen schlüsselförmigen Vorsprüngen,
von denen jeder eine Oberfläche aufweist, die einen Winkel von weniger als 90 Grad
bezüglich der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse aufweist. Die
Zylinderlaufbuchse war durch Schleudergießen von grauem Gußeisen (FC 230) erzeugt worden,
so daß die Zylinderlaufbuchse aus einem Lamellengraphit-Gußeisen bestand, das im
Oberflächenbereich der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse einen D-Graphit
aufwies. Die Photographie zeigt einen Querschnitt der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse, die im erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für eine
Zylinderblock-Einheit einem durch Hochdruck-Wasserstrahlen ausgeführten
Erodierungs/-Reinigungsschritt unterzogen worden war. Was die Konstruktion der
Zylinderlaufbuchse betrifft, so hatte sie einen Innendurchmesser von 79 mm, einen
Außendurchmesser von 89 mm und eine Länge von 136 mm.
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Was die Durchführungsbedingungen des Hochdruck-Wasserstrahlens betrifft, so
betrug der Düsendurchmesser 0,38 mm, der Wasserdruck 414 MPa, und der Durchsatz
4,35 l/min. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Düse war auf 2 mm/s eingestellt. Der
Abstand vom Hochdruckwasserauslaß der Düse zur äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse war auf 12,5 mm eingestellt. Die verwendete Düse war eine
Flachstrahldüse, die bewirkte, daß sich das Hochdruckwasser in einem Abstand von 10 mm
vom Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) in Tröpfchen aufteilte. Die
Drehgeschwindigkeit der Zylinderlaufbuchse war auf 200 UpM eingestellt.
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Diese Schnittaufnahme wurde gemacht, nachdem die äußere Umfangsfläche mit
einem Harz überzogen und dann senkrecht zur Achse der Zylinderlaufbuchse
abgeschnitten worden war. Deshalb ist ein oberer Teil der Photographie, der dunkler ist, das
Harz, und ein unterer Teil, der hell ist, die Zylinderlaufbuchse.
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Fig. 25 zeigt zwei kleine schlüsselförmige Vorsprünge. Wenn die
Zylinderlaufbuchse, die eine äußere Umfangsfläche mit solchen kleinen schlüsselförmigen
Vorsprüngen aufweist, mit einem Gießmaterial umgossen wird, wie einer
Aluminiumlegierung oder dergleichen, werden die kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge in das sie
umgebende Gießmaterial eingebettet, wodurch ein starker Verbund möglich wird.
(2) MESSUNG 1
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Die schleudergegossene Zylinderlaufbuchse aus Lamellengraphit-Gußeisen
(FC 230), in der nahe der Oberfläche ein D-Graphit gebildet worden war, wurde der
oben im Zusammenhang mit der Ausführungsform beschriebenen
Erodierung/Reinigung unterzogen. Was die Konstruktion der Zylinderlaufbuchse betrifft, so hatte sie
einen Innendurchmesser von 79 mm, einen Außendurchmesser von 89 mm und eine
Länge von 136 mm.
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Die Zylinderlaufbuchse wurde in einem Spannfutter befestigt. Während die
Zylinderlaufbuchse rotierte, wurde der Erodierungs/Reinigungsschritt durch Versetzen
der Düse in Richtung der Achse der Zylinderlaufbuchse und durch
Hochdruck-Wasserstrahlen der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse durchgeführt. Der
Erodierungs/Reinigungsschritt wurde bei einer Drehgeschwindigkeit der
Zylinderlaufbuchse von 200 UpM und einer Düsen-Wanderungsgeschwindigkeit von 2 mm/s
durchgeführt, wobei die anderen Bedingungen des Hochdruck-Wasserstrahlens variiert
wurden. Der Abstand vom Hochdruckwasserauslaß der Düse zur äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse wurde auf 12,5 mm eingestellt. Die verwendete Düse war
eine Flachstrahldüse, die im Abstand von 10 mm vom Hochdruckwasserauslaß
(Auslaßöffnung) eine Aufteilung des Hochdruckwassers in Tröpfchen bewirkte.
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Dann wurden die Anzahl der auf der äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse gebildeten kleinen Vorsprünge, die Schnittiefe der äußeren
Umfangs-Wandfläche und die Rauhigkeit der äußeren Umfangsfläche gemessen. Was die Messung der
Anzahl der kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge betrifft, so wurde die Anzahl von
kleinen schlüsselförmigen Vorsprüngen mit einer Höhe von mindestens 0,1 mm, die in
einem Bereich von 40 mm in Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse, d. h. an zwei
Stellen auf einer Umfangslinie der Zylinderlaufbuchse, gemessen wurden, gezählt. Die
Meßergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. In Tabelle 1 sind die gemittelte
Zehnpunktehöhe (Rz) und der arithmetische Mittenrauhwert (Ra) in der Einheit µm
angegeben. In Tabelle 1 ist die Anzahl der kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge an
zwei Meßstellen in den Spalten Nr. 1 und Nr. 2 für die Anzahl der Vorsprünge
angegeben.
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Die gegenwärtigen Erfinder haben durch Forschung erkannt, daß eine Anzahl von
mehr als 10 kleinen schlüsselförmigen Vorsprüngen die Stärke eines Verbunds wirksam
verbessert. Eine Beziehung zwischen der Anzahl der kleinen schlüsselförmigen
Vorsprünge und dem Durchsatz des Hochdruckwassers ist aus Tabelle 1 ersichtlich, wie in
Fig. 26 angezeigt.
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Aus Tabelle 1 und Fig. 26 ist ersichtlich, daß die Anzahl der kleinen
schlüsselförmigen Vorsprünge insgesamt 10 oder mehr beträgt, wenn das
Hochdruck-Wasserstrahlen bei einem Durchsatz von über 3,621/min durchgeführt wurde, das heißt, wenn
Wasser unter hohem Druck zu den Bedingungen von Nr. 6 bis Nr. 15 ausgestrahlt wird.
Es wurde daher gefunden, daß kleine schlüsselförmige Vorsprünge gebildet werden
können, um die Anforderungen and die Festigkeit eines Verbunds zu erfüllen, und zwar
durch Hochdruck-Wasserstrahlen der Zylinderlaufbuchse, die aus einem grauen
Gußeisen (FC 230) durch Schleudergießen hergestellt wurde, zu den Bedingungen von Nr. 6
bis Nr. 15.
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Aus Tabelle 1 geht daher hervor, daß, um mindestens 10 kleine schlüsselförmige
Vorsprünge zu bilden, ein Wasserdruck von 345 MPa oder höher und ein Durchsatz von
3,461/min oder mehr bevorzugt sind, wenn der Düsendurchmesser 0,36 mm beträgt. Es
ist auch ersichtlich, daß, wenn der Düsendurchmesser 0,38 mm beträgt, ein
Wasserdruck von 310 MPa oder höher und ein Durchsatz von 3,76 l/min genügen, um
mindestens 10 kleine schlüsselförmige Vorsprünge auszubilden. Es ist auch ersichtlich, daß,
wenn der Düsendurchmesser 0,41 mm beträgt, ein Wasserdruck von 241 MPa oder
mehr und ein Durchsatz von 3,78 l/min oder mehr ausreichen, um mindestens 10 kleine
schlüsselförmige Vorsprünge auszubilden.
(3) MESSUNG 2
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Der Erodierungs/Reinigungsschritt wurde unter verschiedenen Bedingungen des
Hochdruck-Wasserstrahlens mit schleudergegossenen Zylinderlaufbuchsen aus
Lamellengraphit-Gußeisen (FC 230) durchgeführt, in dem ein D-Graphit nahe der
Oberfläche gebildet worden war, sowie mit Zylinderlaufbuchsen aus anderen Materialien.
Die Konstruktion der Zylinderlaufbuchsen war die gleiche wie bei "Messung 1", das
heißt, ihr Innendurchmesser betrug 79 mm, ihr Außendurchmesser betrug 89 mm und
ihre Länge betrug 136 mm.
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Messung 2 unterscheidet sich von Messung 1 dadurch, daß sämtliche Düsen, die
für das Hochdruck-Wasserstrahlen verwendet wurden, einen Durchmesser von 0,38 mm
aufwiesen, während der Wasserdruck, die Drehgeschwindigkeit der im Spannfutter
befestigten Zylinderlaufbuchse und die Wanderungsgeschwindigkeit der Düse in
Achsenrichtung der Zylinderlaufbuchse variiert wurden. Der Abstand vom
Hochdruckwasserauslaß der Düse zur äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse wurde auf
12,5 mm eingestellt. Die verwendeten Düsen waren Flachstrahldüsen, die in einem
Abstand von 10 mm vom Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) eine Aufteilung des
Hochdruckwassers in Tröpfchen bewirkten.
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Wenn der Wasserdruck 310 MPa betrug, lag der Durchsatz bei 3,76 l/min. Wenn
der Wasserdruck 345 MPa betrug, lag der Durchsatz bei 4,16 l/min. Wenn der
Wasserdruck 379 MPa betrug, lag der Durchsatz bei 4,35 l/min. Wenn der Wasserdruck
414 MPa betrug, lag der Durchsatz bei 4,571/min.
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Ähnlich wie bei der obigen Messung wurden die Anzahl der kleinen
schlüsselförmigen Vorsprünge, die auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
ausgebildet worden waren, die Schnittiefe der äußeren Umfangsfläche und die Rauheit
der äußeren Umfangsfläche gemessen. Was die Messung der Anzahl der kleinen
schlüsselförmigen Vorsprünge betrifft, so wurde die Anzahl von kleinen
schlüsselförmigen Vorsprüngen mit einer Höhe von mindestens 0,1 mm, die in einem Bereich
von 40 mm in Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse, d. h. zwischen zwei Stellen auf
einer Umfangslinie der Zylinderlaufbuchse vorhanden waren, gezählt.
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Tabelle 2 zeigt Meßergebnisse für die äußeren Umfangsflächen von
schleudergegossenen Zylinderlaufbuchsen aus Lamellengraphit-Gußeisen (FC 230), in denen in
der Nähe der Oberfläche ein D-Graphit gebildet worden war. Tabelle 3 zeigt
Meßergebnisse für die äußeren Umfangsflächen von Zylinderlaufbuchsen, die aus anderen
Materialien gebildet wurden.
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Die Materialien, die verwendet werden, um die Zylinderlaufbuchsen von Nr. 36
bis Nr. 39 in Tabelle 3 herzustellen, sind nachstehend angegeben.
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In Nr. 36 wurde die Zylinderlaufbuchse aus einem Lamellengraphit-Gußeisen
(FC 230) durch Standgießen gebildet. In Nr. 37 wurde die Zylinderlaufbuchse aus
einem Kugelgraphit-Gußeisen gebildet. In Nr. 38 wurde die Zylinderlaufbuchse aus
Kohlenstoffstahl (JIS G 4051 S45C) gebildet. In Nr. 39 wurde die Zylinderlaufbuchse
aus einem hitzebeständigen Stangenstahl gebildet (JIS G 4311 SUS304).
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In den Tabellen 2 und 3 sind die gemittelte Zehnpunktehöhe (Rz) und der
arithmetische Mittenrauhwert (Ra) in der Einheit µm angegeben. In den Tabellen 2 und 3 ist
die Anzahl von kleinen schlüsselförmigen Vorsprüngen an zwei Meßstellen in den
Spalten von Nr. 1 und Nr. 2 der Anzahl der Vorsprünge angegeben.
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Tabelle 4 zeigt den arithmetischen Mittenrauhwert (Ra) und die gemittelte
Zehnpunktehöhe (Rz) der äußeren Umfangsflächen der Zylinderlaufbuchsen von Nr. 16 bis
Nr. 39 sowie die Anzahl der kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge auf den äußeren
Umfangsflächen, die vor dem Hochdruck-Wasserstrahlen gemessen wurden. In Tabelle
4 sind die gemittelte Zehnpunktehöhe (Rz) und der arithmetische Mittenrauhwert (Ra)
in der Einheit µm angegeben. In Tabelle 4 ist die Anzahl der kleinen schlüsselförmigen
Vorsprünge an zwei Meßstellen in den Spalten Nr. 1 und Nr. 2 der Anzahl der
Vorsprünge angegeben.
Tabelle 4
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In sämtlichen Zylinderlaufbuchsen (Nr. 18 bis Nr. 35), die durch Schleudergießen
aus einem Lamellengraphit-Gußeisen erzeugt wurden, lag die Anzahl der kleinen
schlüsselförmigen Vorsprüngen bei über 10.
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Daher wird die Zylinderlaufbuchse vorzugsweise durch Schleudergießen aus
einem Lamellengraphit-Gußeisen erzeugt, um die Zahl der kleinen schlüsselförmigen
Vorsprünge und damit die Festigkeit des Verbunds zu erhöhen. In der
Zylinderlaufbuchse (Nr. 36), die durch Standgießen aus einem Lamellengraphit-Gußeisen erzeugt
wurde, war die Anzahl der kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge 10.
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Im Gegensatz zu den Zylinderlaufbuchsen (Nr. 18 bis Nr. 35 und Nr. 36), die aus
Lamellengraphit-Gußeisen hergestellt worden waren, bildeten sich in den
Zylinderlaufbuchsen (Nr. 37 bis Nr. 39), die aus anderen Materialien hergestellt worden waren, das
heißt, aus Kugelgraphit-Gußeisen, aus Kohlenstoffstahl (JIS G 401 S45C) und aus
einem hitzebeständigen Stangenstahl (JIS G 4311 SUS304), unter den oben im
Zusammenhang mit "Messung 2" aufgeführten Bedingungen des
Hochdruck-Wasserstrahlens keine kleinen schlüsselförmigen Vorsprünge.
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Die Schnittiefen der Zylinderlaufbuchsen (Nr. 18 bis Nr. 35 und Nr. 36), die aus
Lamellengraphit-Gußeisen erzeugt worden waren, betrug mindestens 0,07 mm.
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Dagegen betrug die Schnittiefe der aus Kugelgraphit-Gußeisen erzeugten
Zylinderlaufbuchse 0,04 mm. Die Schnittiefe der Zylinderlaufbuchse (Nr. 38), die aus
Kohlenstoffstahl (JIS G 4051 S45C) hergestellt worden war, und der
Zylinderlaufbuchse (Nr. 39), die aus einem hitzebeständigen Stangenstahl (JIS G 4311 SUS304)
hergestellt worden war, betrug 0 mm. Es wurde gefunden, daß unter den im
Zusammenhang mit "Messung 2" angegebenen Bedingungen des Hochdruck-Wasserstrahlens im
wesentlichen keine Schnitte erreicht werden konnten, geschweige denn
zufriedenstellend kleine schlüsselförmige Vorsprünge.
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Ein Vergleich der Oberflächenrauheit der Zylinderlaufbuchsen (Nr. 37 bis Nr. 39),
die aus anderen Materialien als dem Lamellengraphit-Gußeisen gebildet worden waren,
mit der Oberflächenrauheit, die sie vor dem Hochdruck-Wasserstrahlen zeigten, wies
auf das Phänomen hin, daß das Hochdruck-Wasserstrahlen die Oberflächenrauheit
verringert.
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Ein denkbarer Grund dafür, daß die Verwendung von Lamellengraphit-Gußeisen
das Einschneiden der Oberflächen und die Bildung von kleinen schlüsselförmigen
Vorsprüngen ermöglicht, ist, daß sich Risse an den Übergängen zwischen
zusammenhängend verbundenen Lamellengraphit-Bereichen und der Grundstruktur oder innerhalb
der zusammenhängend verbundenen Graphit-Bereiche bilden, so daß die Grundstruktur
entlang der Risse teilweise abfällt. Ein Grund dafür, daß die Verwendung von
Lamellengraphit-Gußeisen beim Schleudergießen die Bildung von kleinen
schlüsselförmigen Vorsprüngen besonders erleichtert, wird im folgenden gesehen. In Folge der
raschen Abkühlung von oberflächennahen Bereichen eines schleudergegossenen
Produkts enthalten die oberflächennahen Bereiche nämlich große Mengen an Perlilt und
D-Graphit. Das Auftreffen von Wasser unter hohem Druck bewirkt, daß der D-Graphit
und die ihn umgebende Grundstruktur abfallen, so daß kleine, schlüsselförmige
Vorsprünge, die hauptsächlich aus Perlit bestehen, gebildet werden.
[3] DURCHFÜHRUNG DES ERODIERUNGS/REINIGUNGSSCHRITTS:
MESSUNG VON SAND, ENTFORMUNGSMITTEL, USW.
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(1) In Zylinderlaufbuchsen, die durch Schleudergießen hergestellt wurden, bleiben
Sand (Quarzsand SiO2), der für die Auskleidung der Innenfläche der Form verwendet
wird, sowie Entformungsmittel in tiefen Bereichen der Unebenheiten der äußeren
Umfangsfläche zurück. Während des Umgießens solch einer Zylinderlaufbuchse mit
einer Aluminiumlegierung oder dergleichen behindern der Sand und das
Entformungsmittel, die auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse
zurückgeblieben sind, das Eindringen der Schmelze aus Aluminiumlegierung oder dergleichen
in die Vertiefungen der äußeren Umfangsfläche oder bewirken eine schlechte
Anbindung der Aluminiumlegierung oder dergleichen, wodurch die Verbundstärke
zwischen der Zylinderlaufbuchse und dem Zylinderblock verringert wird.
(2) Entfernen von Sand und Entformungsmittel durch Sandstrahlen
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Üblicherweise wird in der Technik ein Sandstrahlen der äußeren Umfangsfläche
einer Zylinderlaufbuchse ausgeführt, um Sand und Entformungsmittel von der äußeren
Umfangsfläche zu entfernen. Dieses Verfahren ist jedoch nicht wirksam genug.
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Fig. 27 zeigt eine Raster-Elektronenmikroskop-(REM-)Photographie der äußeren
Umfangsfläche einer sandgestrahlten Zylinderlaufbuchse. Das hierin beschriebene
Sandstrahlverfahren wurde unter Verwendung von Aluminiumteilchen (Nr. 24) als
Strahlsand unter der Bedingung durchgeführt, daß die Menge des ausgestoßenen
Strahlsands 135 g/min betrug, die Geschwindigkeit des Strahlsands 60 m/s betrug und die
Bearbeitungsdauer bei 0,07 s/cm2 lag. Was die Form der Zylinderlaufbuchse betrifft, so
betrugen ihr Innendurchmesser 79 mm, ihr Außendurchmesser 89 mm, und ihre Länge
136 mm.
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In Fig. 27 zeigen die hellen Punkte restliches Entformungsmittel auf der äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse an. Das zeigt, daß das Enformungsmittel nach
dem Sandstrahlen auf der äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse zurückbleibt,
wie in Fig. 27 gezeigt. Es ist zu erwarten, daß die weitere Anwendung eines härteren
Strahls lediglich die Vorsprünge auf der äußeren Zylinderlaufbuchse-Umfangsfläche
abbricht und nicht in der Lage ist, Entformungsmittel, das tief in den Vertiefungen
haftet, zu entfernen.
(3) Entfernen von Sand und Entformungsmittel durch einen
Erodierungs/-Reinigungsschritt
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Daher wurde eine identische Zylinderlaufbuchse dem oben im Zusammenhang mit
der Ausführungsform beschriebenen, mit Hochdruck-Wasserstrahlen durchgeführten
Erodierungs/Reinigungsschritt unterzogen. Was die Bedingungen des Hochdruck-
Wasserstrahlens betrifft, so betrug der Düsendurchmesser 0,38 mm (0,015 Inch), der
Wasserdruck lag bei 310 MPa (45 000 Psi), die Düsenwanderungsgeschwindigkeit bei
2 mm/s, die Drehgeschwindigkeit der Zylinderlaufbuchse bei 200 UpM und der
Abstand vom Hochdruckwasserauslaß der Düse zur äußeren Umfangsfläche der
Zylinderlaufbuchse betrug 12,5 mm. Die verwendete Düse war eine Flachstrahldüse, die in
einem Abstand von 10 mm vom Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) eine
Aufteilung des Hochdruckwassers in Tröpfchen bewirkte.
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Unter den obengenannten Bedingungen wurde ein Hochdruck-Wasserstrahlen der
äußeren Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse durchgeführt. Fig. 28 zeigt die
Photographie der von einem Raster-Elektronenmikroskop (REM) aufgenommenen äußeren
Umfangsfläche der Zylinderlaufbuchse, nachdem ein Hochdruck-Wasserstrahlen unter
den oben genannten Bedingungen durchgeführt worden war. Die in Fig. 28 gezeigte
Ansicht der äußeren Umfangsfläche zeigt, daß der Sand im wesentlichen vollständig
von der äußeren Umfangsfläche entfernt worden ist.
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Daher wurden Zylinderlaufbuchsen aus Lamellengraphit-Gußeisen, die durch
Schleudergießen erzeugt worden waren, einem Hochdruck-Wasserstrahlen mit
unterschiedlichen Wasserdrücken unterzogen, und der Anteil der Fläche, auf der sich Sand
befand, welcher auf der äußeren Umfangsfläche zurückgeblieben war, zur äußeren
Umfangsfläche jeder Zylinderlaufbuchse wurde gemessen.
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Was die Bedingungen des Hochdruck-Wasserstrahlens betrifft, so lag der
Düsendurchmesser bei 0,38 mm, die Drehgeschwindigkeit der Zylinderlaufbuchse wurde auf
200 UpM eingestellt und der Abstand vom Hochdruckwasserauslaß der Düse zur
äußeren Zylinderlaufbuchse-Umfangsfläche wurde auf 12,5 mm eingestellt. Die
verwendete Düse war eine Flachstrahldüse, die in einem Abstand von 10 mm vom
Hochdruckwasserauslaß (Auslaßöffnung) eine Aufteilung des Hochdruckwassers in
Tröpfchen bewirkte. Die Wanderungsgeschwindigkeit der Düse wurde auf drei Werte
eingestellt, das heißt, auf 2 mm/s, 4 mm/s und 6 mm/s. Der Wasserdruck für den
Hochdruck-Wasserstrahl wurde variabel auf 207 MPa, 241 MPa, 276 MPa, 310 MPa,
345 MPa, 379 MPa und 414 MPa eingestellt.
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Die Meßergebnisse sind in Fig. 29 gezeigt. Aus Fig. 29 ist ersichtlich, daß im Fall
eines Hochdruckstrahlens unter den obengenannten Bedingungen der Anteil der Fläche,
auf der Sand vorhanden war, bei einem Wasserdruck von 310 MPa stark abfiel. Daraus
ist ersichtlich, daß, wenn der Düsendurchmesser etwa 0,38 mm beträgt, im Hinblick auf
die Entfernung von Sand und Entformungsmittel eine Durchführung des Hochdruck-
Wasserstrahlens mit einem Wasserdruck von 310 MPa oder höher bevorzugt ist.
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Infolgedessen ist nunmehr klar, daß die Durchführung des
Erodierungs/Reinigungsschritts im erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für eine Zylinderblock-
Einheit nicht nur die Bildung von kleinen Vorsprüngen, einschließlich von kleinen
schlüsselförmigen Vorsprüngen, auf der äußeren Umfangsfläche einer
Zylinderlaufbuchse erreicht, sondern auch die Entfernung von Sand und Entformungsmittel, die auf
der äußeren Umfangsfläche haften.
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Die Erfindung ist zwar mit Bezug auf ihre derzeit als bevorzugt angesehenen
Ausführungsformen beschrieben worden, es ist aber selbstverständlich, daß die
Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsformen oder Konstruktionen beschränkt ist.
Die Erfindung soll im Gegenteil auch verschiedene Abwandlungen und gleichartige
Anordnungen einschließen. Darüber hinaus sind, obwohl die verschiedenen Elemente der
offenbarten Erfindung in verschiedenen Kombinationen und Konfigurationen gezeigt
sind, die als Beispiel dienen sollen, auch andere Kombinationen und Konfigurationen,
einschließlich von mehreren, wenigeren oder nur einer einzigen Ausführungsform,
ebenfalls im Gedanken und Bereich der Erfindung eingeschlossen.