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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Papierbahn,
aus einer Faserstoffsuspension mit einem Doppelsiebformer, der ein
erstes und ein zweites miteinander zusammenwirkende Siebbänder aufweist.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus
der
DE 44 02 274 A1 (PB10044
DE) des Anmelders bekannt. Die bekannte Vorrichtung ist geeignet
zum Formen einer mehrlagigen oder mehrschichtigen Papier- oder Kartonbahn.
Dabei wird die Lage an einem dritten Sieb mit einer weiteren Lage
zusammengeführt. Bei
der bekannten Vorrichtung befinden sich in der von dem ersten und
dem zweiten Siebband gebildeten Doppelsiebzone in der Schlaufe des
einen Siebes ein Entwässerungskasten,
der das eine Sieb berührende
starre Leisten aufweist. In der Schlaufe des anderen Siebes sind
einige nachgiebig an das andere Sieb andrückbare Stützleisten sowie in der Schlaufe eines
der beiden Siebe eine Formierwalze, die mit diesem Sieb eine Umschlingungszone
bildet. Die Formierwalze hat einen glatten, geschlossenen Walzenmantel,
und das in der Umschlingungszone äußere Siebband trennt sich in
einem Abstand vor dem Ende der Umschlingungszone von der Bahn und
dem inneren Siebband.
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Bei dieser Konstruktion ergibt sich
sowohl bei hoher Betriebsgeschwindigkeit als auch bei der Herstellung
einer Faserstoffbahn mit geringer flächenbezogener Masse das Problem,
dass die Faserstoffbahn nicht mit dem vorgesehenen Siebband mitläuft, sondern
wenigstens teilweise an dem anderen Siebband haften bleibt. Dies
Problem ergibt sich ebenso, wenn die Formierwalze als von beiden
Siebbändern
umschlungene Saugwalze ausgeführt
ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung,
den Lauf einer Faserstoffbahn eindeutig zu bestimmen.
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Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass im Bereich der Auslaufseite des Doppelsiebformers an einem
der Siebbänder
ein Trennelement angebracht ist, das die Faserstoffbahn auf dem
ersten Siebband hält.
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Durch diese Vorrichtung wird ein
stabiler Lauf Faserstoffbahn in der Vorrichtung gewährleistet. Besonders
von Vorteil ist die Vorrichtung bei Bahn- und Siebgeschwindigkeiten
von mehr als 800 m/min, insbesondere bei Geschwindigkeiten von mehr
als 1.000 m/min und insbesondere bei Geschwindigkeiten von 1.100
m/min und mehr.
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Insbesondere ist die Vorrichtung
von Vorteil, wenn die flächengezogene
Masse weniger als 80 g/m2 beträgt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist das Trennelement ein Saugschuh mit gerader oder
gekrümmter
Fläche.
Durch das Ansaugen wird die Faserstoffbahn an die Fläche des
einen Siebes angesaugt, wodurch sie sich leichter von der Fläche des
anderen Siebes löst,
als dies ohne Saugunterstützung
der Fall ist.
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In einer Alternative hierzu ist das
Trennelement eine Saugwalze, insbesondere eine Vollmantelwalze.
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In einer weiteren Alternative ist
das Trennelement ein umlaufendes, insbesondere wasserundurchlässiges,
Band. Das Band ist so feinporig aufgebaut, dass es ausschließlich die
Luft hindurchlässt.
Dadurch wird erreicht, dass das Trennelement keine Entwässerungsfunktion
wahrnimmt, die ausschließlich
mit Hilfe der Entwässerungskästen oder -leisten
erreicht werden soll.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist zusätzlich
zu dem Trennelement im Bereich der Auslaufseite des Doppelsiebformers
an dem zweiten Siebband ein Leitelement angebracht, das die Faserstoffbahn
auf dem ersten Siebband hält.
Hierzu wird Luft aus dem Leitelement auf die Faserstoffbahn geblasen
und dadurch die Ablösung
von dem einen Sieb unterstützt,
während
sie durch das Trennelement auf das andere Sieb angesaugt wird.
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Das Leitelement ist dem Trennelement
in Laufrichtung der Faserstoffbahn vor- oder nachgeordnet oder gegenüberliegend
angeordnet. Je nach der gewählten
Anordnung kann eine optimale Trennung der Faserstoffbahn von dem
einen der beiden Siebe erreicht werden.
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Es erweist sich in einer Ausgestaltung
der Erfindung von Vorteil, wenn das Leitelement eine Blaswalze,
insbesondere eine Vollmantelwalze, oder ein Gleitschuh ist. Somit
kommen sowohl feststehende Elemente als auch bewegliche Elemente
in Betracht, um die Trennung der Faserstoffbahn von dem Sieb zu
unterstützen.
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Wenn das Leitelement in die Faserstoffbahn eintauchend
angeordnet ist, wird die Trennung auch durch die Geometrie der Anordnung
erleichtert.
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Zusätzlich zu dem Leitelement kann
auch das Trennelement in die Faserbahnebene eintauchend angeordnet
sein. Hierdurch wird erreicht, dass die Faserstoffbahn das Trennelement
und das Leitelement S-förmig
umschlingt.
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Von Vorteil ist außerdem,
wenn das Trennelement und das Leitelement zwischen einer Formierwalze
und einem Gautschelement angeordnet sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich auch aus der Beschreibung und den Figuren.
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Nachfolgend wird die Erfindung in
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In
den beigefügten Zeichnungen
zeigen:
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1 einen
Doppelsiebformer in Verbindung mit einer Langsiebmaschine zur Herstellung
einer zweilagigen Papierbahn mit zwei entgegengerichtet angeordneten
Stoffaufläufen;
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2 einen
Doppelsiebformer in Verbindung mit einer Langsiebmaschine zur Herstellung
einer zweilagigen Papierbahn mit zwei gleichgerichtet angeordneten
Stoffaufläufe;
und
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3 den
Doppelsiebformer gemäß 2 mit einer anderen Anordnung
eines Trennelementes.
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In einer Vorrichtung zur Herstellung
einer Faserstoffbahn aus einer Faserstoffsuspension ist ein Doppelsiebformer 1 (1) oberhalb eines Langsiebformers
L angebracht, um zusammen mit diesem eine zweilagige Papierbahn
herzustellen.
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Ein Stoffauflauf STA1 beschickt ein
erstes, aus einem Endlosband bestehendes Siebband D1 mit einer Stoffsuspension,
die über
eine Vorentwässerungsstrecke
VE mit einer Mehrzahl von hinter einander angeordneten Entwässerungskästen entwässert wird. Über eine
schwenkbare Walze 2 ist ein zweites ebenfalls als Endlosband
ausgebildetes Siebband D2 an das Siebband D1 heranschwenkbar. Die
Siebbänder
oder Siebe D1 und D2 schließen
die Faserstoffsuspension sandwichartig ein. Mittels einer zweiseitigen
Entwässerungsanordnung
ZE wird der vorentwässerten
Faserstoffsuspension weitere Feuchtigkeit entzogen. Die Entwässerungsanordnung
ZE umfasst einen innerhalb des Siebes D2 angeordneten mehrteiligen
Saugkasten mit über
die gesamte Bahnbreite verlaufenden Entwässerungsleisten 3,
die mit auf der Unterseite des Siebes D1 angeordneten Entwässerungsleisten 4 zusammenwirken.
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Die auf der Oberseite angebrachten
Entwässerungsleisten
sind beispielsweise feststehend angebracht, während die auf der Unterseite
der Faserstoffbahn angebrachten Entwässerungsleisten
4 elastisch
gegen die Faserstoffsuspension andrückbar sind, wobei der Anpressdruck
mittels einer beispielsweise aus der
DE 299 16 627 U1 (PB10960 DEG) des Anmelders
bekannten Regeleinheit geregelt wird.
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Anschließend wird die Faserstoffbahn über eine
Formierwalze FW mit glatter Oberfläche geführt. Auch nach dem Verlassen
der Formierwalze FW verbleibt die Faserstoffsuspension im Sandwich
zwischen den Sieben D1 und D2. Zur Trennung der Faserstoffsuspension
von dem Sieb D2 dient ein Trennelement TE, das die Faserstoffsuspension
an das Sieb D1 ansaugt, so dass es stärker auf diesem als auf dem
Sieb D2 haftet und von dem Sieb D1 mitgeführt wird.
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Im vorliegenden Fall ist das Trennelement TE
ein Saugschuh mit einer in Bezug zu der Faserstoffsuspension ebenen
Fläche.
Alternativ kann die Fläche
auch konvex gekrümmt
sein, so dass sie in der Mitte der Faserstoffbahn stärker in
Richtung zu dieser herausragt.
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In einer alternativen Ausgestaltung
ist das Trennelement TE als Saugwalze mit einem sich drehenden Mantel
ausgebildet, unter dem ein Saugkasten oder mehrere Saugkästen angeordnet
sind. Alternativ kann das Trennelement auch eine Vollwalze sein.
In beiden Fällen
sind der Mantelfläche
Bohrungen vorhanden, durch die die Faserstoffsuspension angesaugt
wird.
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In einer anderen Alternative ist
das Trennelement ein umlaufendes Band, durch das die Faserstoffbahn
angesaugt wird. Dieses ist insbesondere wasserundurchlässig, so
dass es keine die Faserstoffsuspension entwässernde Wirkung hat, sondern diese
nur ansaugt.
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Dem Trennelement TE ist in Drehrichtung der
Siebe D1, D2 ein Leitelement LE nachgeordnet, das den Ablösevorgang
der Faserstoffsuspension von dem Sieb D2 unterstützt, indem es Druckluft auf die
Faserstoffbahn bläst.
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Gemäß der 1 dargestellten Ausführungsform ist das Leitelement
LE eine Walze. Die Walze ist entweder eine Vollmantelwalze mit Bohrungen
in der Mantelfläche,
durch die Druckluft herausgeblasen wird, oder sie weist eine sich über einen feststehenden
Kern hinwegdrehenden Mantel mit Bohrungen auf, wobei im Inneren
der Walze eine Anordnung zur Erzeugung der Druckluft angeordnet
ist. Wenn die Walze eine Vollmantelwalze ist, wird die Druckluft
beispielsweise über
eine Drehdurchführung in
der Welle der Walze zugeführt.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
ist entweder nur das Trennelement TE in den Sandwich aus den Sieben
D1, D2 und der von ihnen mitgeführten
Faserstoffsuspension oder das Leitelement LE eintauchend angeordnet.
Dies bedeutet, dass das Trennelement TE gegenüber der in 1 dargestellten Anordnung längs eines
strichlinierten Bahnverlaufs A angebracht ist. Andererseits kann
auch das Leitelement LE in den Sandwich eintauchen, was zu dem punktierten
Bahnverlauf B führt.
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Wenn beide Bahnverläufe durch
eine Hintereinanderanordnung des Trennelements TE und des Leitelements
LE kombiniert sind, ergibt sich ein S-förmiger Verlauf, indem der Sandwich,
wenn das Trennelement TE oberhalb des Leitelements LE eintauchend
angeordnet ist, in Bahnlaufrichtung zunächst den Verlauf entsprechend
der Linie B und sodann, wenn auch das Leitelement LE eintauchend
angeordnet ist, entsprechend der Linie B nimmt.
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Über
ein Gautschelement GE wird die Faserstoffsuspension an ein Langsieb
L herangeführt.
Auf diesem wird aus einer über
einen Stoffauflauf STA2 zugeführten
Faserstoffsuspension eine zweite, über Entwässerungskästen 5 entwässerte Papierlage
erzeugt, die mit der aus den Sieben D1, D2 zugeführten Faserstoffsuspension
zusammengeführt
wird. Im weiteren Verlauf wird dann das Sieb D2 an einer Walze 6 von
der dem Langsieb L weg nach oben geführt, während die beiden Papierlagen
auf dem Langsieb L verbleiben und zur weiteren Verarbeitung transportiert
werden.
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In einer anderen Ausführung der
Erfindung (2) sind Stoffaufläufe STA3
und STA4 gleichgerichtet angeordnet, um mittels eines Doppelsiebformers
mit den Sieben D1 und D2 und mittels des Langsiebs L eine zweilagige
Faserstoffbahn zu bilden. Auch in diesem Fall durchläuft die
aus dem Stoffauflauf STA3 auf das Sieb D1 gelangende Fasersuspension
zunächst
eine Vorentwässerungsstrecke
VE, anschließend
eine zweiseitige Entwässerung
ZE mit beidseitig der Siebe D1, D2 angeordneten Entwässerungsleisten 4, 5 und
wird dann über eine
Formierwalze FW geführt.
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Von dort gelangt sie zu einem Trennelement TE,
das in dieser Anordnung innerhalb der Siebschlaufe des Siebes D2
angebracht ist, aber im übrigen
dieselben Ausgestaltungen wie anhand des von 1 erläuterten
Ausführungsbeispiels
haben kann. Entsprechend ist in Bahnlaufrichtung unterhalb des Trennelements
TE ein Leitelement LE innerhalb der Siebschlaufe des Siebes D1 angeordnet.
Die Faserstoffbahn läuft
nach Verlassen der Doppelsiebanordnung aus den Sieben D1, D2 an
einem auf derselben Seite wie das Trennelement TE angebrachten Gautschelement
GE vorbei und vereinigt sich mit der Papierlage auf dem Langsieb
L. Eine Walze 7 ist zur Bestimmung der Spannung des Siebes
D2 verschiebbar angeordnet.
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In einer weiteren Ausführungsform
(3) ist bei derselben
Anordnung der Stoffaufläufe
STA1, STA2 und der Siebe D1, D2 sowie des Langsiebes L, wie in 2 dargestellt, das Trennelement
TE als über
eine Schwenkvorrichtung 8 schwenkbare Rolle ausgebildet.
Dadurch lässt
es sich in Richtung zu dem Sieb D1 verschwenken, so dass das Sieb
D2 über
einen Teil des Umfangs der Mantelfläche des Trennelements TE entlanggeführt wird.
Auch in diesem Fall kann das Trennelement zusätzlich in den Verlauf des Siebes
D1 eintauchen. Insbesondere bei dieser Anordnung kann ein Leitelement
entfallen, es kann jedoch auch vorhanden sein.
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- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Walze
- 3
- Entwässerungsleiste
- 4
- Entwässerungsleiste
- 6
- Walze
- 7
- Walze
- 8
- Schwenkvorrichtung
- A
- Bahnverlauf
- B
- Linie
- D1,
D2
- Siebband
- FW
- Formierwalze
- GE
- Gautschelement
- L
- Langsieb
- LE
- Leitelement
- STA1
- Stoffauflauf
- STA2
- Stoffauflauf
- STA3
- Stoffauflauf
- STA4
- Stoffauflauf
- TE
- Trennelement
- VE
- Vorentwässerungsstrecke
- ZE
- Entwässerungsanordnung