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Die Erfindung betrifft eine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildete Einrichtung zum Herstellen einer Faserstoffbahn, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn.
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Eine Einrichtung der eingangsgenannten Art ist z.B. aus
DE 10 2011 003 970 A1 bekannt. Diese Einrichtung umfasst ein erstes Formiersystem mit einer zum Endlosumlauf eingerichteten ersten Siebbandanordnung und einer ersten Stoffauflaufanordnung, die eingerichtet ist, suspendierten Faserstoff zum Formen einer Lage der Faserstoffbahn auf die erste Siebbandanordnung aufzubringen.
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Ein zweites Formiersystem dieser bekannten Einrichtung weist eine zum Endlosumlauf eingerichtete zweite Siebbandanordnung und eine zweite Stoffauflaufanordnung auf, die eingerichtet ist, suspendierten Faserstoff zum Formen einer zwei Schichten aufweisenden weiteren Lage der Faserstoffbahn auf die zweite Siebbandanordnung aufzubringen.
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Bei dieser bekannten Einrichtung ist das zweite Formiersystem über dem ersten Formiersystem angeordnet, so dass ein zum Tragen der zweischichtigen Lage der Faserstoffbahn vorgesehenes eine vorgegebene Laufrichtung aufweisendes Siebband der zweiten Siebbandanordnung an einem zum Tragen der einschichtigen Lage der Faserstoffbahn vorgesehenen eine vorgegebene Laufrichtung aufweisenden Siebband der ersten Siebbandanordnung entlanggeführt ist, um an einer Gautschstelle die zweischichtige Lage auf die einschichtige Lage der Faserstoffbahn aufzugautschen.
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Die beiden Siebbänder der ersten und der zweiten Siebbandanordnung sind dabei so angeordnet, dass sie in ihrer jeweiligen Laufrichtung vor der Gautschstelle einen Einlaufwinkel von 90 Grad miteinander einschließen. Mit anderen Worten läuft die auf der zweiten Siebbandanordnung befindliche zweischichtige Lage in einem rechten Winkel zur auf der ersten Siebbandanordnung befindlichen einschichtigen Lage in die Gautschstelle ein. Diese Konfiguration kann eine sehr feine Abstimmung der Laufgeschwindigkeiten der Siebbänder der ersten und der zweiten Siebbandanordnung erfordern, da deren Bewegungen bzw. Geschwindigkeiten an der Gautschstelle senkrecht aufeinander treffen, und kann ggf. zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen hinsichtlich der Vergautschung der Lagen der Faserstoffbahn führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ausgebildete Einrichtung zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, bereitzustellen, mit welcher eine verbesserte Qualität der Vergautschung der Lagen der Faserstoffbahn erreichbar ist.
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Dies wird mit einer Einrichtung gemäß Anspruch 1 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß der Erfindung weist eine Einrichtung zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, auf: ein erstes Formiersystem mit einer zum Endlosumlauf eingerichteten ersten Siebbandanordnung, einer ersten Stoffauflaufanordnung, die eingerichtet ist, suspendierten Faserstoff zum Formen einer Lage der Faserstoffbahn auf die erste Siebbandanordnung aufzubringen, und bevorzugt einer ersten Entfeuchtungsanordnung, die eingerichtet ist, den von der ersten Stoffauflaufanordnung auf die erste Siebbandanordnung aufgebrachten Faserstoff zu entfeuchten; ein zweites Formiersystem mit einer zum Endlosumlauf eingerichteten zweiten Siebbandanordnung, einer zweiten Stoffauflaufanordnung, die eingerichtet ist, suspendierten Faserstoff zum Formen einer weiteren Lage der Faserstoffbahn auf die zweite Siebbandanordnung aufzubringen, und bevorzugt einer zweiten Entfeuchtungsanordnung, die eingerichtet ist, den von der zweiten Stoffauflaufanordnung auf die zweite Siebbandanordnung aufgebrachten Faserstoff zu entfeuchten. Gemäß der Erfindung ist das zweite Formiersystem über dem ersten Formiersystem angeordnet, so dass ein zum Tragen der weiteren Lage der Faserstoffbahn vorgesehenes eine vorgegebene Laufrichtung aufweisendes Siebband der zweiten Siebbandanordnung bevorzugt über eine Gautschwalze, welche eine Gautschstelle bildet, an einem zum Tragen der einen Lage der Faserstoffbahn vorgesehenen eine vorgegebene Laufrichtung aufweisenden Siebband der ersten Siebbandanordnung entlanggeführt ist, um an der Gautschstelle die weitere Lage auf die eine Lage der Faserstoffbahn aufzugautschen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Siebbänder der ersten und der zweiten Siebbandanordnung so angeordnet sind, dass sie in Laufrichtung vor der Gautschstelle einen spitzen Einlaufwinkel miteinander einschließen.
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Bevorzugt sind die Siebbänder der ersten und der zweiten Siebbandanordnung dabei so angeordnet, dass sie sich in Laufrichtung unmittelbar nach der Gautschstelle in etwa richtungsgleich erstrecken.
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Mit anderen Worten läuft die auf der zweiten Siebbandanordnung befindliche weitere Lage in einem Winkel von kleiner als 90 Grad zur auf der ersten Siebbandanordnung befindlichen einen Lage der Faserstoffbahn in die Gautschstelle ein und weist somit schon eine Richtungskomponente in Laufrichtung der auf der ersten Siebbandanordnung befindlichen einen Lage auf. Dadurch lassen sich die Laufgeschwindigkeiten der beiden Lagen leichter aneinander angleichen, wodurch sich das miteinander Vergautschen der beiden Lagen mit verbesserter Qualität realisieren lässt.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das zweite Formiersystem eine erste und eine zweite Formiereinheit auf, die jeweils mit einem Langsiebformer ausgebildet sind, wobei die zweite Siebbandanordnung ein zum Endlosumlauf eingerichtetes erstes Siebband, welches der ersten Formiereinheit zugeordnet ist, und ein zum Endlosumlauf eingerichtetes zweites Siebband aufweist, welches der zweiten Formiereinheit zugeordnet ist. Die zweite Stoffauflaufanordnung weist einen ersten Stoffauflauf, der eingerichtet ist, Faserstoff zum Formen einer Lage der Faserstoffbahn auf das erste Siebband aufzubringen, und einen zweiten Stoffauflauf auf, der eingerichtet ist, Faserstoff zum Formen noch einer Lage der Faserstoffbahn auf das zweite Siebband aufzubringen. Das erste Siebband der zweiten Siebbandanordnung ist dabei über die Gautschstelle, insbesondere über die Gautschwalze, an dem Siebband der ersten Siebbandanordnung entlanggeführt.
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Gemäß der Erfindung realisiert ein Langsiebformer die Entfeuchtung, insbesondere Entwässerung, vonseiten des jeweiligen Siebbandes (ersten bzw. zweiten Siebbandes) her, d.h. auf einer dem Siebband zugewandten Flächenseite der jeweiligen Lage der Faserstoffbahn.
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Bevorzugt schließt auch das zweite Siebband der zweiten Siebbandanordnung in Laufrichtung vor der Gautschstelle einen spitzen Winkel mit dem Siebband der ersten Siebbandanordnung ein, d.h. verläuft etwa parallel zu dem ersten Siebband der zweiten Siebbandanordnung. Mit dieser Konfiguration lässt sich die Einrichtung zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn besonders platzsparend realisieren.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind das erste und das zweite Siebband bevorzugt über jeweilige Zwischengautschwalzen, welche eine Zwischengautschstelle bilden, aneinander entlanggeführt, um an der Zwischengautschstelle bzw. unter Zusammenwirkung der Zwischengautschwalzen die auf dem zweiten Siebband befindliche Lage der Faserstoffbahn auf die auf dem ersten Siebband befindliche Lage der Faserstoffbahn aufzugautschen. Die beiden miteinander Vergautschten Lagen des ersten und des zweiten Siebbandes der zweiten Siebbandanordnung werden dann auf dem ersten Siebband der zweiten Siebbandanordnung befindlich an der Gautschstelle auf die auf dem Siebband der ersten Siebbandanordnung befindliche eine Lage aufgegautscht.
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Bevorzugt schließt dabei das zweite Siebband der zweiten Siebbandanordnung in Laufrichtung nach der Zwischengautschstelle und vor der Gautschstelle einen spitzen Winkel mit dem Siebband der ersten Siebbandanordnung ein, d.h. verläuft etwa parallel zu dem ersten Siebband der zweiten Siebbandanordnung.
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Bei dieser Konfiguration lässt sich mit der erfindungsgemäßen Einrichtung bei optimiertem bzw. reduziertem Platzbedarf und optimierten Gautschpunkten eine Faserstoffbahn mit drei Lagen herstellen.
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Bevorzugt ist die Laufrichtung des ersten Siebbandes der zweiten Siebbandanordnung entgegengesetzt zur Laufrichtung des Siebbandes der ersten Siebbandanordnung. Mit anderen Worten läuft das erste Siebband der zweiten Siebbandanordnung in entgegengesetzter Richtung zu jener des Siebbandes der ersten Siebbandanordnung um. Außerdem ist bevorzugt die Laufrichtung des ersten Siebbandes der zweiten Siebbandanordnung entgegengesetzt zur Laufrichtung des zweiten Siebbandes der zweiten Siebbandanordnung. Mit anderen Worten läuft das erste Siebband der zweiten Siebbandanordnung in entgegengesetzter Richtung zu jener des zweiten Siebbandes der zweiten Siebbandanordnung um.
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Zur weiteren Optimierung der Gautschpunkte (Gautschstelle und Zwischengautschstelle) ist ein jeweiliger Gautschwalzendurchmesser der Gautschwalze und der Zwischengautschwalzen bevorzugt in einem Bereich von 400 mm bis 1500 mm definiert. Eine jeweilige Mantelfläche der Gautschwalze und der Zwischengautschwalzen kann zudem gerillt oder glatt ausgeführt sein.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich das erste und das zweite Siebband der zweiten Siebbandanordnung im Bereich der Langsiebformer horizontal, wobei eine Differenz zwischen einem Höhenniveau des Langsiebformers der ersten Formiereinheit des zweiten Formiersystems und einem Höhenniveau des Langsiebformers der zweiten Formiereinheit des zweiten Formiersystems kleiner als 1500 mm ist. Auf diese Weise wird eine noch platzsparendere Konfiguration der erfindungsgemäßen Einrichtung erzielt.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das zweite Formiersystem eine Formiereinheit auf, die mit einem Doppelsiebformer ausgebildet ist, wobei die zweite Stoffauflaufanordnung einen Stoffauflauf aufweist, welcher als Mehrschichtstoffauflauf ausgebildet ist, so dass damit zum Formen einer mindestens zweischichtigen Lage der Faserstoffbahn mindestens zwei aufeinanderliegende Faserstoffsuspensionsschichten gleichzeitig zum siebbandseitigen Aufbringen ausgebbar sind.
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Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung ist die Einrichtung bei optimiertem bzw. reduziertem Platzbedarf und reduzierten Gautschpunkten zum Herstellen einer zweilagigen Faserstoffbahn mit mindestens drei Schichten konfiguriert.
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Gemäß der Erfindung realisiert ein Doppelsiebformer die Entfeuchtung, insbesondere Entwässerung, sowohl vonseiten des jeweiligen Siebbandes, d.h. auf einer dem Siebband zugewandten Flächenseite der jeweiligen Lage der Faserstoffbahn, als auch vonseiten eines zusätzlichen Formersiebbandes her, d.h. auch auf einer dem Siebband abgewandten und dem Formersiebband zugewandten Flächenseite der jeweiligen Lage der Faserstoffbahn.
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Bevorzugt ist der Doppelsiebformer als Hybridformer ausgebildet, welcher vor der von dem jeweiligen Siebband und dem Formersiebband gebildeten Doppelsiebzone eine Vorentfeuchtung, insbesondere Entwässerung, vonseiten des Siebbandes her, d.h. auf der dem Siebband zugewandten Flächenseite der jeweiligen Lage der Faserstoffbahn realisiert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Hybridformer derart eingerichtet, dass er einer Änderung einer Erstreckungsrichtung des bahnführenden Siebbandes der damit versehenen Formiereinheit von größer als 90 Grad nachkommt.
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Auf diese Weise kann der Hybridformer dem jeweiligen Siebband über eine längere Strecke, also auch nach einer Umlenkung, folgen und kann somit die Entwässerung der betreffenden Lage der Faserstoffbahn optimiert werden.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weist die Einrichtung außerdem eine Pressvorrichtung auf, die mit dem Siebband des ersten Formiersystems eine Übergabestelle bildet, um in Laufrichtung nach der Gautschwalze die mindestens zweilagige Faserstoffbahn von dem Siebband des ersten Formiersystems an die Pressvorrichtung zu überführen. Eine letzte Walze des ersten Formiersystems vor der Übergabestelle ist dabei mit einer geschlossenen Mantelfläche, d.h. z.B. nicht als Siebsaugwalze bzw. als nicht besaugte Walze, ausgebildet. Dabei kann die geschlossene Mantelfläche auch gerillt ausgebildet sein.
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Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung – soweit dies technisch sinnvoll ist – beliebig miteinander kombiniert sein können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren detaillierter beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ausgebildeten Einrichtung zum Herstellen einer Faserstoffbahn.
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2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ausgebildeten Einrichtung zum Herstellen einer Faserstoffbahn.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung ausgebildeten Einrichtung zum Herstellen einer Faserstoffbahn.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 1 eine gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ausgebildete Einrichtung 1 zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn FB, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, beschrieben werden.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist die Einrichtung 1 eine erste Formiereinheit 10 auf, welche eine zum Endlosumlauf eingerichtete erste Siebbandanordnung 11, eine erste Stoffauflaufanordnung 16 und eine erste Entfeuchtungsanordnung 20 umfasst.
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Die erste Siebbandanordnung 11 weist ein Siebband 12 sowie eine Mehrzahl von jeweils drehbar gelagerten Walzen 13, 14, 15 auf, um welche das Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 mit einer Laufrichtung LR1 entgegen dem Uhrzeigersinn (gemäß 1) endlos umläuft.
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Die erste Stoffauflaufanordnung 16 ist eingerichtet, suspendierten Faserstoff zum Formen einer einschichtigen ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB auf das Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 aufzubringen. Zu diesem Zweck weist die erste Stoffauflaufanordnung 16 einen Stoffauflauf 17 auf, welcher als Einschichtstoffauflauf ausgebildet ist, um für die erste Lage L1 der Faserstoffbahn FB eine einzige Faserstoffsuspensionsschicht auf das Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 auszugeben.
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Die erste Entfeuchtungsanordnung 20 umfasst einen Siebtisch 21 und mehrere saugluftbasierte Saugkästen 22, welche der Reihe nach in Laufrichtung LR1 des Siebbandes 12 der ersten Siebbandanordnung 11 nach dem Stoffauflauf 17 der ersten Stoffauflaufanordnung 16 unterhalb des Siebbandes 12 angeordnet sind. Der Siebtisch 21 und die Saugkästen 22 bilden gemeinsam mit dem Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 einen Langsiebformer zur Entwässerung des vom Stoffauflauf 17 der ersten Stoffauflaufanordnung 16 auf das Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 aufgebrachten Faserstoffs und zum Formen der ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB.
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Die erste Formiereinheit 10 mit der ersten Siebbandanordnung 11, der ersten Stoffauflaufanordnung 16 und der ersten Entfeuchtungsanordnung 20 bildet ein erstes Formiersystem 2 der Einrichtung 1 zum Herstellen der Faserstoffbahn FB.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist die Einrichtung 1 außerdem eine zweite Formiereinheit 25 auf, welche eine zum Endlosumlauf eingerichtete zweite Siebbandanordnung 26, eine zweite Stoffauflaufanordnung 31 und eine zweite Entfeuchtungsanordnung 33 umfasst.
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Die zweite Siebbandanordnung 26 weist ein Siebband 27 sowie eine Mehrzahl von jeweils drehbar gelagerten Walzen 28, 29 und eine drehbar gelagerte Gautschwalze 30 auf, um welche Walzen 28–30 das Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 mit einer Laufrichtung LR2 im Uhrzeigersinn (gemäß 1), d.h. entgegengesetzt zur Laufrichtung LR1 des Siebbandes 12 der ersten Siebbandanordnung 11, endlos umläuft.
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Die zweite Stoffauflaufanordnung
31 ist eingerichtet, suspendierten Faserstoff zum Formen einer zweischichtigen zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB auf das Siebband
27 der zweiten Siebbandanordnung
26 aufzubringen. Zu diesem Zweck weist die zweite Stoffauflaufanordnung
31 einen Stoffauflauf
32 auf, welcher als Mehrschichtstoffauflauf ausgebildet ist, um für die zweite Lage L2 der Faserstoffbahn FB zwei aufeinanderliegende Faserstoffsuspensionsschichten gleichzeitig auf das Siebband
27 der zweiten Siebbandanordnung
26 auszugeben. Eine beispielshafte Ausgestaltung eines Mehrschichtstoffauflaufs ist z.B. in
DE 10 2010 030 707 A1 beschrieben.
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Die zweite Entfeuchtungsanordnung 33 umfasst mehrere saugluftbasierte Saugkästen 34, eine Doppelsiebzone 36 sowie einen weiteren hochvakuumbasierten Saugkasten 35, welche der Reihe nach in Laufrichtung LR2 des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 nach dem Stoffauflauf 32 der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 am Siebband 27 angeordnet sind. Die Saugkästen 34 der zweiten Entfeuchtungsanordnung 33 bilden gemeinsam mit dem Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 eine Vorentwässerung für den vom Stoffauflauf 32 der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 auf das Siebband 27 aufgebrachten Faserstoff.
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Die Doppelsiebzone
36, welche einen Doppelsiebformer definiert, ist gebildet durch einen Längenabschnitt des Siebbandes
27 der zweiten Siebbandanordnung
26, ein oberhalb dieses Längenabschnitts um mehrere drehbar gelagerte Walzen
37 endlos umlaufendes Obersiebband bzw. Formersiebband
38, eine Mehrzahl von unterhalb des Längenabschnitts des Siebbandes
27 der zweiten Siebbandanordnung
26 angeordneten Formerleisten
39 und einen oberhalb des Längenabschnitts des Siebbandes
27 der zweiten Siebbandanordnung
26 und der Formerleisten
39 angeordneten saugluftbasierten Saugkasten
40. Die Doppelsiebzone
36 bildet zusammen mit der durch die Saugkästen
34 der zweiten Entfeuchtungsanordnung
33 und das Siebband
27 der zweiten Siebbandanordnung
26 realisierten Vorentwässerung einen Hybridformer zur Entwässerung des vom Stoffauflauf
32 der zweiten Stoffauflaufanordnung
31 auf das Siebband
27 aufgebrachten Faserstoffs und zum Formen der zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB. Arten solcher Hybridformer sind beispielsweise in
DE 10 2011 003 970 A1 beschrieben.
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Um die zweite Lage L2 der Faserstoffbahn FB nach der Doppelsiebzone 36 des Hybridformers auf dem Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 zu halten und weiter zu entfeuchten, ist der hochvakuumbasierte Saugkasten 35 der zweiten Entfeuchtungsanordnung 33 am Ende der Doppelsiebzone 36 auf der der zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB abgewandten Seite des Siebbandes 27 angeordnet.
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Die zweite Formiereinheit 25 mit der zweiten Siebbandanordnung 26, der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 und der zweiten Entfeuchtungsanordnung 33 bildet ein zweites Formiersystem 3 der Einrichtung 1 zum Herstellen der Faserstoffbahn FB.
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Wie aus 1 ersichtlich, ist das zweite Formiersystem 3 so über dem ersten Formiersystem 2 angeordnet, dass das zum Tragen der zwei Schichten aufweisenden zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB vorgesehene Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 über die eine Gautschstelle bildende Gautschwalze 30 an dem zum Tragen der eine Schicht aufweisenden ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB vorgesehenen Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 entlanggeführt ist, um an der Gautschwalze 30 die zweischichtige zweite Lage L2 auf die einschichtige erste Lage L1 der Faserstoffbahn FB aufzugautschen.
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Dabei sind die Siebbänder 12, 27 der ersten und der zweiten Siebbandanordnung 11, 26 so angeordnet, dass sie in ihrer jeweiligen Laufrichtung LR1 bzw. LR2 vor der Gautschwalze 30 einen spitzen Einlaufwinkel W1 (Winkel kleiner als 90 Grad) miteinander einschließen und sich in ihrer jeweiligen Laufrichtung LR1 bzw. LR2 unmittelbar nach der Gautschwalze 30 bevorzugt in etwa richtungsgleich erstrecken. Mit anderen Worten läuft die obere zweite Lage L2 in dem spitzen Einlaufwinkel W1 zur sich horizontal in einer Produktionsrichtung PR bewegenden unteren ersten Lage L1 in die Gautschstelle ein und weist somit schon eine Richtungskomponente in Produktionsrichtung PR auf. Dadurch lässt sich das miteinander Vergautschen der beiden Lagen L1, L2 der Faserstoffbahn FB optimal durchführen. Ein Gautschwalzendurchmesser ist dabei in einem Bereich von 400 mm bis 1500 mm definiert. Eine Mantelfläche (nicht bezeichnet) der Gautschwalze 30 kann zudem gerillt oder glatt ausgeführt sein.
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Wie aus 1 ersichtlich, weist die Einrichtung 1 in Produktionsrichtung PR den ersten und zweiten Formiersystemen 2, 3 nachgeordnet außerdem eine Pressvorrichtung 80 mit einem ersten Walzenzug 81, einer drehbar gelagerten zentralen Gegenwalze bzw. Zentralwalze 90 und einem zweiten Walzenzug 91 auf.
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Der erste Walzenzug 81 weist eine als Saugwalze ausgebildete drehbar gelagerte Übernahmewalze bzw. Pickup-Walze 82, eine Mehrzahl von jeweils drehbar gelagerten Umlenkwalzen 83 und eine als Saug-Presswalze ausgebildete drehbar gelagerte erste Presswalze 84 auf, um deren Mantelflächen (nicht bezeichnet) zum Endlosumlauf in einer Laufrichtung LR3 im Uhrzeigersinn (gemäß 1) ein erstes Filzband 85 geführt ist.
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Die Übernahmewalze 82 ist so angeordnet, dass das erste Filzband 85 über die Übernahmewalze 82 in Produktionsrichtung PR bzw. Laufrichtung LR1, LR2 nach der Gautschwalze 30 an dem Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 entlanggeführt ist, und ist eingerichtet, die drei Schichten aufweisende zweilagige Faserstoffbahn FB von dem Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 auf das erste Filzband 85 zu überführen.
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Die Übernahmewalze 82 bildet somit mit dem Siebband 12 des ersten Formiersystems 2 eine Übergabestelle P1, um die drei Schichten aufweisende zweilagige Faserstoffbahn FB von dem Siebband 12 des ersten Formiersystems 2 an die Pressvorrichtung 80 zu überführen. Eine letzte Walze 14 der ersten Siebbandanordnung 11 des ersten Formiersystems 2 vor der Übergabestelle P1 ist dabei optional mit einer geschlossenen Mantelfläche (nicht bezeichnet) ausgebildet.
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Die Gegenwalze 90 weist eine glatte Mantelfläche (nicht bezeichnet) auf und wirkt mit der ersten Presswalze 84 so zusammen, dass zwischen diesen ein einfachbefilzter erster Pressspalt bzw. Nip NP1 gebildet ist, um die auf dem ersten Filzband 85 befindliche Faserstoffbahn FB unter direktem Flächenkontakt einer von dem ersten Filzband 85 abgewandten ersten Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB mit der glatten Mantelfläche der Gegenwalze 90 durch den ersten Pressspalt NP1 hindurchzuführen. Zusätzlich weist der erste Walzenzug 81 eine drehbar gelagerte Andrückwalze 86 auf, welche die Faserstoffbahn FB kurz vor dem ersten Pressspalt NP1 an die erste Presswalze 84 andrückt.
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Da der erste Pressspalt NP1 einfachbefilzt ist, so dass die von dem ersten Filzband 85 abgewandte erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB mit der glatten Mantelfläche der Gegenwalze 90 in direkten Flächenkontakt gelangt, kann neben der weiteren Entfeuchtung der Faserstoffbahn FB diese erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB auf eine höhere Oberflächengüte gebracht werden, d.h. glatter bzw. mit geringerer Rauigkeit ausgebildet werden.
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Der zweite Walzenzug 91 weist eine Mehrzahl von jeweils drehbar gelagerten Umlenkwalzen 92 und eine drehbar gelagerte zweite Presswalze 93 auf, um deren Mantelflächen (nicht bezeichnet) zum Endlosumlauf in einer Laufrichtung LR4 im Uhrzeigersinn (gemäß 1) ein zweites Filzband 94 geführt ist.
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Die zentrale Gegenwalze 90 wirkt so mit der zweiten Presswalze 93 zusammen, dass zwischen diesen ein einfachbefilzter zweiter Pressspalt bzw. Nip NP2 gebildet ist, um die Faserstoffbahn FB nach Durchlaufen des ersten Pressspalts NP1 auf dem zweiten Filzband 94 aufgenommen unter direktem Flächenkontakt der von dem zweiten Filzband 94 abgewandten ersten Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB mit der glatten Mantelfläche der Gegenwalze 90 durch den zweiten Pressspalt NP2 hindurchzuführen.
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Da auch der zweite Pressspalt NP2 einfachbefilzt ist, so dass die von dem zweiten Filzband 94 abgewandte erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB mit der glatten Mantelfläche der Gegenwalze 90 in direkten Flächenkontakt gelangt, kann neben der weiteren Entfeuchtung der Faserstoffbahn FB die erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB auf eine noch höhere Oberflächengüte gebracht werden, d.h. noch glatter bzw. mit noch geringerer Rauigkeit ausgebildet werden.
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Wie aus 1 ersichtlich, sind die erste Formiereinheit 10 des ersten Formiersystems 2 und die Pressvorrichtung 80 so eingerichtet, so dass die zum direkten Flächenkontakt mit der glatten Mantelfläche der Gegenwalze 90 vorgesehene erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB von der in der ersten Formiereinheit 10 geformten ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB gebildet wird.
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Bevorzugt ist dabei die in der ersten Formiereinheit 10 geformte erste Lage L1 der Faserstoffbahn FB als Toplage der Faserstoffbahn FB vorgesehen und ist die geglättete erste Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB als zu bebildernde, insbesondere zu bedruckende, Flächenseite der Faserstoffbahn FB vorgesehen.
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Somit kann die Einrichtung 1 zum Herstellen der Faserstoffbahn FB insbesondere zum Herstellen einer Testlinerbahn als Faserstoffbahn FB eingerichtet sein. Da Testliner als Deckenpapier insbesondere in der Wellpappeherstellung Verwendung findet, können hier mit der von der ersten Lage L1 bzw. Toplage gebildeten geglätteten ersten Flächenseite FS1 der Faserstoffbahn FB höchste Qualitätsanforderungen erfüllt werden.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 2 eine gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ausgebildete Einrichtung 1a zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn FB, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, beschrieben werden.
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Die in 2 gezeigte Einrichtung 1a ist bis auf wenige Unterschiede identisch zu der in 1 gezeigten Einrichtung 1 ausgebildet. Aus diesem Grund sind in Bezug auf die in 2 gezeigte Einrichtung 1a zur in 1 gezeigten Einrichtung 1 identische Komponenten mit zu 1 identischen Bezugszeichen versehen und wird deren nochmalige Beschreibung weggelassen. Demgemäß werden im Folgenden nur die Unterschiede der in 2 gezeigten Einrichtung 1a zu der in 1 gezeigten Einrichtung 1 aufgezeigt werden, wobei modifizierte Komponenten mit Bezugszeichen mit einem hinzugefügten Kleinbuchstaben "a" versehen sind.
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Wie aus 2 ersichtlich, weist die Einrichtung 1a das erste Formiersystem 2 mit der ersten Formiereinheit 10, die Pressvorrichtung 80 sowie ein zweites Formiersystem 3a mit einer zweiten Formiereinheit 25a auf.
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Die zweite Formiereinheit 25a umfasst wieder die zweite Siebbandanordnung 26 und die zweite Stoffauflaufanordnung 31 sowie eine modifizierte zweite Entfeuchtungsanordnung 33a.
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Die zweite Entfeuchtungsanordnung 33a umfasst mehrere saugluftbasierte Saugkästen 34a, eine Doppelsiebzone 36a sowie zwei weitere hochvakuumbasierte Saugkästen 35a, welche der Reihe nach in Laufrichtung LR2 des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 nach dem Stoffauflauf 32 der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 am Siebband 27 angeordnet sind. Die Saugkästen 34a der zweiten Entfeuchtungsanordnung 33a bilden gemeinsam mit dem Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 eine Vorentwässerung für den vom Stoffauflauf 32 der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 auf das Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 aufgebrachten Faserstoff.
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Die Doppelsiebzone 36a, welche einen Doppelsiebformer definiert, ist gebildet durch einen Längenabschnitt des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26, ein oberhalb dieses Längenabschnitts um mehrere drehbar gelagerte Walzen 37a endlos umlaufendes Obersiebband bzw. Formersiebband 38a, eine Mehrzahl von unterhalb des Längenabschnitts des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 angeordneten Formerleisten 39a und einen oberhalb des Längenabschnitts des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 und der Formerleisten 39a angeordneten saugluftbasierten Saugkasten 40a. Die Doppelsiebzone 36a bildet zusammen mit der durch die Saugkästen 34a der zweiten Entfeuchtungsanordnung 33a und das Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 realisierten Vorentwässerung einen Hybridformer zur Entwässerung des vom Stoffauflauf 32 der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 auf das Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 aufgebrachten Faserstoffs und zum Formen der zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB.
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Wie aus 2 ersichtlich, sind die zum Führen und Umlenken des Obersiebbandes 38a vorgesehenen Walzen 37a der Doppelsiebzone 36a des Hybridformers so angeordnet, dass die Doppelsiebzone 36a des Hybridformers einer Änderung einer Erstreckungsrichtung des Siebbandes 27 der zweiten Formiereinheit 25a von größer als 90 Grad nachkommt.
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Auf diese Weise kann die Doppelsiebzone 36a des Hybridformers dem Siebband 27 der zweiten Formiereinheit 25a über eine längere Strecke, also auch nach dessen Umlenkung, folgen und kann somit die Entwässerung der zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB optimiert werden.
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Um die zweite Lage L2 der Faserstoffbahn FB nach der Doppelsiebzone 36a des Hybridformers und vor Einlauf in die Gautschwalze 30 auf dem Siebband 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 zu halten und weiter zu entfeuchten, ist einer der hochvakuumbasierten Saugkästen 35a der Doppelsiebzone 36a an deren Ende auf der der zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB abgewandten Seite des Siebbandes 27 der zweiten Siebbandanordnung 26 angeordnet.
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Die zweite Formiereinheit 25a mit der zweiten Siebbandanordnung 26, der zweiten Stoffauflaufanordnung 31 und der modifizierten zweiten Entfeuchtungsanordnung 33a bildet das modifizierte zweite Formiersystem 3a der Einrichtung 1a zum Herstellen der Faserstoffbahn FB.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf 3 eine gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung ausgebildete Einrichtung 1b zum Herstellen einer mindestens zweilagigen Faserstoffbahn FB, wie insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, beschrieben werden.
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Auch die in 3 gezeigte Einrichtung 1b ist bis auf wenige Unterschiede identisch zu der in 1 gezeigten Einrichtung 1 ausgebildet. Aus diesem Grund sind in Bezug auf die in 3 gezeigte Einrichtung 1b zur in 1 gezeigten Einrichtung 1 identische Komponenten mit zu 1 identischen Bezugszeichen versehen und wird deren nochmalige Beschreibung weggelassen. Demgemäß werden im Folgenden nur die Unterschiede der in 3 gezeigten Einrichtung 1b zu der in 1 gezeigten Einrichtung 1 aufgezeigt werden, wobei modifizierte Komponenten mit Bezugszeichen mit einem hinzugefügten Kleinbuchstaben "b" versehen sind.
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Wie aus 3 ersichtlich, weist die Einrichtung 1b das erste Formiersystem 2 mit der ersten Formiereinheit 10, die Pressvorrichtung 80 sowie ein modifiziertes zweites Formiersystem 3b auf.
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Das zweite Formiersystem 3b umfasst eine erste Formiereinheit 50, eine zweite Formiereinheit 65, eine zum Endlosumlauf eingerichtete zweite Siebbandanordnung 41, eine zweite Stoffauflaufanordnung 42, die eingerichtet ist, suspendierten Faserstoff zum Formen von zwei Lagen L2, L3 der Faserstoffbahn FB auf die zweite Siebbandanordnung 41 aufzubringen, und eine zweite Entfeuchtungsanordnung 43, die eingerichtet ist, den von der zweiten Stoffauflaufanordnung 42 auf die zweite Siebbandanordnung 41 aufgebrachten Faserstoff zum Formen der zwei Lagen L2, L3 der Faserstoffbahn FB zu entfeuchten bzw. zu entwässern.
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Die zweite Siebbandanordnung 41 weist ein der ersten Formiereinheit 50 zugeordnetes erstes Siebband 51 sowie der ersten Formiereinheit 50 zugeordnet mehrere jeweils drehbar gelagerte Walzen 52, 53, eine drehbar gelagerte Zwischengautschwalze 54 und eine drehbar gelagerte Gautschwalze 55 auf, um welche Walzen 52–54 das erste Siebband 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 mit einer Laufrichtung LR2 im Uhrzeigersinn (gemäß 3) endlos umläuft.
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Die zweite Siebbandanordnung 41 weist außerdem ein der zweiten Formiereinheit 65 zugeordnetes zweites Siebband 66 sowie der zweiten Formiereinheit 65 zugeordnet mehrere jeweils drehbar gelagerte Walzen 67, 68 und eine drehbar gelagerte Zwischengautschwalze 69 auf, um welche Walzen 67–69 das zweite Siebband 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 mit einer Laufrichtung LR5 entgegen dem Uhrzeigersinn (gemäß 3), d.h. gleichsinnig mit der Laufrichtung LR1 des ersten Siebbandes 12 der ersten Siebbandanordnung 11 und entgegengesetzt zur Laufrichtung LR2 des ersten Siebbandes 51 der zweiten Siebbandanordnung 41, endlos umläuft.
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Die zweite Stoffauflaufanordnung 42 weist einen der ersten Formiereinheit 50 zugeordneten ersten Stoffauflauf 56 auf, welcher als Einschichtstoffauflauf ausgebildet ist, um für eine einschichtige zweite Lage L2 der Faserstoffbahn FB eine einzige Faserstoffsuspensionsschicht auf das erste Siebband 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 des zweiten Formiersystems 3b auszugeben.
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Die zweite Stoffauflaufanordnung 42 weist außerdem einen der zweiten Formiereinheit 65 zugeordneten zweiten Stoffauflauf 70 auf, welcher als Einschichtstoffauflauf ausgebildet ist, um für eine einschichtige dritte Lage L3 der Faserstoffbahn FB eine einzige Faserstoffsuspensionsschicht auf das zweite Siebband 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 des zweiten Formiersystems 3b auszugeben.
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Die zweite Entfeuchtungsanordnung 43 weist der ersten Formiereinheit 50 zugeordnet einen Siebtisch 57, mehrere saugluftbasierte Saugkästen 58 und einen weiteren hochvakuumbasierten Saugkasten 59 auf, welche der Reihe nach in Laufrichtung LR2 des ersten Siebbandes 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 nach dem ersten Stoffauflauf 56 der zweiten Stoffauflaufanordnung 42 unterhalb des ersten Siebbandes 51 angeordnet sind. Der Siebtisch 57 und die Saugkästen 58 bilden gemeinsam mit dem ersten Siebband 51 einen Langsiebformer zur Entwässerung des vom ersten Stoffauflauf 56 auf das erste Siebband 51 aufgebrachten Faserstoffs und zum Formen der einschichtigen zweiten Lage L2 der Faserstoffbahn FB.
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Die zweite Entfeuchtungsanordnung 43 weist außerdem der zweiten Formiereinheit 65 zugeordnet einen Siebtisch 71 sowie mehrere saugluftbasierte Saugkästen 72 auf, welche der Reihe nach in Laufrichtung LR5 des zweiten Siebbandes 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 nach dem zweiten Stoffauflauf 70 der zweiten Stoffauflaufanordnung 42 unterhalb des zweiten Siebbandes 66 angeordnet sind. Der Siebtisch 71 und die Saugkästen 72 bilden gemeinsam mit dem zweiten Siebband 66 einen Langsiebformer zur Entwässerung des vom zweiten Stoffauflauf 70 auf das zweite Siebband 66 aufgebrachten Faserstoffs und zum Formen der einschichtigen dritten Lage L3 der Faserstoffbahn FB.
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Wie aus 3 ersichtlich, sind das erste Siebband 51 und das zweite Siebband 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 über ihre jeweiligen Zwischengautschwalzen 54, 69 aneinander entlanggeführt, um unter Zusammenwirkung der Zwischengautschwalzen 54, 69 die auf dem zweiten Siebband 66 befindliche dritte Lage L3 auf die auf dem ersten Siebband 51 befindliche zweite Lage L2 der Faserstoffbahn FB aufzugautschen. Bei diesem Gautschvorgang wirkt jede Zwischengautschwalze 54, 69 als Gegenwalze für die jeweils andere Zwischengautschwalze 69, 54.
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Um die miteinander vergautschten zweiten und dritten Lagen L2, L3 der Faserstoffbahn FB bei Trennung der Siebbänder 51, 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 nach den Zwischengautschwalzen 54, 69 und vor Einlauf in die eine Gautschstelle bildende Gautschwalze 55 auf dem ersten Siebband 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 zu halten und weiter zu entfeuchten, ist der der ersten Formiereinheit 50 zugeordnete hochvakuumbasierte Saugkasten 59 der zweiten Entfeuchtungsanordnung 43 auf der den zweiten und dritten Lagen L2, L3 der Faserstoffbahn FB abgewandten Seite des ersten Siebbandes 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 angeordnet.
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Wie aus 3 ersichtlich, ist das zweite Formiersystem 3b so über dem ersten Formiersystem 2 angeordnet, dass das zum Tragen der zwei Schichten bzw. der miteinander vergautschten zweiten und dritten Lagen L2, L3 der Faserstoffbahn FB vorgesehene erste Siebband 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 über die der ersten Formiereinheit 50 zugeordnete Gautschwalze 55 der zweiten Siebbandanordnung 41 an dem zum Tragen der eine Schicht aufweisenden ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB vorgesehenen Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 entlanggeführt ist, um an der Gautschwalze 55 die von den zweiten und dritten Lagen L2, L3 gebildeten zwei Schichten der Faserstoffbahn FB auf die von der ersten Lage L1 gebildete eine Schicht der Faserstoffbahn FB aufzugautschen.
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Dabei sind das Siebband 12 der ersten Siebbandanordnung 11 und das erste Siebband 51 der zweiten Siebbandanordnung 41 so angeordnet, dass sie in ihrer jeweiligen Laufrichtung LR1 bzw. LR2 vor der Gautschwalze 55 den spitzen Einlaufwinkel W1 (Winkel kleiner als 90 Grad) miteinander einschließen und sich in ihrer jeweiligen Laufrichtung LR1 bzw. LR2 unmittelbar nach der Gautschwalze 55 bevorzugt in etwa richtungsgleich erstrecken. Mit anderen Worten laufen die miteinander vergautschten oberen zweiten und dritten Lagen L2, L3 in dem spitzen Einlaufwinkel W1 zur sich horizontal in Produktionsrichtung PR bewegenden unteren ersten Lage L1 in die Gautschstelle ein und weisen somit schon eine Richtungskomponente in Produktionsrichtung PR auf. Dadurch lässt sich das miteinander Vergautschen der zwei Schichten der zweiten und dritten Lagen L2, L3 mit der einen Schicht der ersten Lage L1 der Faserstoffbahn FB optimal durchführen.
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Ein jeweiliger Gautschwalzendurchmesser der Gautschwalze 55 und der Zwischengautschwalzen 54, 69 ist in einem Bereich von 400 mm bis 1500 mm definiert. Eine jeweilige Mantelfläche (nicht bezeichnet) der Gautschwalze 55 und der Zwischengautschwalzen 54, 69 kann zudem gerillt oder glatt ausgeführt sein.
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Wie außerdem aus 3 ersichtlich, erstrecken sich das erste und das zweite Siebband 51, 66 der zweiten Siebbandanordnung 41 im Bereich ihrer jeweiligen Langsiebformer jeweils horizontal. Eine Differenz D1 zwischen einem Höhenniveau des Langsiebformers bzw. dem ersten Siebband 51 der ersten Formiereinheit 50 und einem Höhenniveau des Langsiebformers bzw. dem zweiten Siebband 66 der zweiten Formiereinheit 65 ist dabei kleiner als 1500 mm und vorzugsweise kleiner als 1000 mm.
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Bezugszeichenliste
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- 1; 1a; 1b
- Einrichtung
- 2
- Formiersystem
- 3; 3a; 3b
- Formiersystem
- 10
- Formiereinheit
- 11
- Siebbandanordnung
- 12
- Siebband
- 13, 14, 15
- Walzen
- 16
- Stoffauflaufanordnung
- 17
- Stoffauflauf
- 20
- Entfeuchtungsanordnung
- 21
- Siebtisch
- 22
- Saugkästen
- 25; 25a
- Formiereinheit
- 26
- Siebbandanordnung
- 27
- Siebband
- 28, 29
- Walzen
- 30
- Gautschwalze
- 31
- Stoffauflaufanordnung
- 32
- Stoffauflauf
- 33; 33a
- Entfeuchtungsanordnung
- 34; 34a
- Saugkästen
- 35; 35a
- Saugkasten
- 36; 36a
- Doppelsiebzone
- 37; 37a
- Walzen
- 38; 38a
- Obersiebband
- 39; 39a
- Formerleisten
- 40; 40a
- Saugkasten
- 41
- Siebbandanordnung
- 42
- Stoffauflaufanordnung
- 43
- Entfeuchtungsanordnung
- 50
- Formiereinheit
- 51
- Siebband
- 52, 53
- Walzen
- 54
- Zwischengautschwalze
- 55
- Gautschwalze
- 56
- Stoffauflauf
- 57
- Siebtisch
- 58
- Saugkästen
- 59
- Saugkasten
- 65
- Formiereinheit
- 66
- Siebband
- 67, 68
- Walzen
- 69
- Zwischengautschwalze
- 70
- Stoffauflauf
- 71
- Siebtisch
- 72
- Saugkästen
- 80
- Pressvorrichtung
- 81
- Walzenzug
- 82
- Übernahmewalze
- 83
- Umlenkwalzen
- 84
- Presswalze
- 85
- Filzband
- 86
- Andrückwalze
- 90
- Gegenwalze
- 91
- Walzenzug
- 92
- Umlenkwalzen
- 93
- Presswalze
- 94
- Filzband
- L1
- Lage
- L2
- Lage
- FB
- Faserstoffbahn
- FS1
- Flächenseite
- LR1, LR2
- Laufrichtung
- LR3, LR4
- Laufrichtung
- LR5
- Laufrichtung
- PR
- Produktionsrichtung
- P1
- Übergabestelle
- NP1
- Pressspalt
- NP2
- Pressspalt
- W1
- Einlaufwinkel
- D1
- Differenz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011003970 A1 [0002, 0043]
- DE 102010030707 A1 [0041]