DE10309021A1 - Schleifkörper - Google Patents

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Abstract

Schleifkörper (1) für die Schruppbearbeitung ebener oder gekrümmter Seitenflächen (8) oder Flanken (8) von profilierten Stahlerzeugnissen, insbesondere von Schienenprofilen, in einem Arbeitsgang, insbesondere für das Schruppschleifen verschleißgeschädigter oder durch Auftrags- oder Reparaturschweißungen aufgearbeiteter Seitenflächen (8) oder Flanken (8) an Profilschienen, insbesondere Rillenschienen, mit hohen Schnittgeschwindigkeiten,
wobei der Schleifkörper (1) im Profil einen rechteckigen Querschnitt oder einen Querschnitt mit beidseitiger Aussparung (9) aufweist, der im Wesentlichen als formideales Gegenstück zu den zu bearbeitenden Werkstückflächen ausgebildet ist, und die Aufnahme der axial wirkenden Schnittkraftkomponenten durch eine im Wesentlichen rotationssymmetrische, radiale Abstützung (3) erfolgt, die mit der Werkzeugaufnahme (4) drehfest verbunden ist,
wobei sich die Abstützung (3) in radialer Richtung des Schleifkörpers (1) von einem vom Schienenprofil abhängigen Durchmesser und, ausgehend von der Werkzeugaufnahme (4) bis in den Bereich des Schleifkörpers (1) erstreckt, in dem die in axialer Richtung wirkenden Kräfte und impulsartigen Belastungen auftreten,
und die im Wesentlichen biege-...

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Schleifkörper für die Schruppbearbeitung ebener oder gekrümmter Seitenflächen von profilierten Stahlerzeugnissen, insbesondere von Schienenprofilen, in einem Arbeitsgang.
  • Bei der Schruppbearbeitung ebener oder gekrümmter Seitenflächen von Stahlprofilen, insbesondere bei der Aufarbeitung verschleißgeschädigter Schienenprofile oder nach vorangegangenen Schweißarbeiten werden speziell bei Rillenschienen für den Seitenschliff trotz entgegenstehender arbeitsschutzrechtlicher Normative Schleifscheiben verwendet, die auch bei höheren Umfangsgeschwindigkeiten einsetzbar sind.
  • So werden für den Seitenschliff der Fahrkante von Schienen nicht zugelassene unarmierte und armierte Schleifscheiben eingesetzt, wobei die Armierung aus vorrangig bis zu drei Glasgeweberonden besteht. Gemäß EN 12 413 ist der Einsatz derartiger Schleifkörper nur für den Umfangschliff zugelassen. Durch die notwendige Mindestbreite der Schleifscheibe ist ein Einsatz selbst dieser Schleifkörper auf Grund der geometrischen Gegebenheiten bei Rillenschienen nicht oder nur eingeschränkt möglich.
  • Zudem sind diese Schleifscheiben nicht zur Aufnahme größerer axialer Kräfte geeignet, wie sie regelmäßig bei der Schruppbearbeitung der seitlichen Fahrflächen von Schienenprofilen auftreten. Dies umso mehr, da das zu bearbeitende Schienenprofil auf Grund von Gleisverwerfungen auch regelmäßig Form- und Lageabweichungen vom Normal aufweist, so dass mit stochastischen, schlag- oder impulsartigen, axialen Belastungen des Schleifkörpers gerechnet werden muss. Damit besteht latent die Gefahr des Ausbrechens größerer Segmente des Schleifkörpers oder der explosionsartigen Zertrümmerung der gesamten Schleifscheibe.
  • Um diesen Erscheinungen entgegenzuwirken, werden – insbesondere bei frei- und handgeführten Schleifkörpern, wie z. B. bei Trennschleifmaschinen- dünnwandige Schleifkörper mit einer Armierung aus vorzugsweise mineralischem Gewebe eingesetzt.
  • Beim Auftreten größerer axialer Kräfte – z. B. beim Verkanten der von Hand geführten Trennschleifmaschine in der Trennfuge – ist das Glasfasergewebe der Armierung in der Lage, sich in Grenzen elastisch zu verformen. Beim Überschreiten zulässiger Kräfte oder Spannungen kommt es zu einer dauerhaften Deformation des Schleifkörpers, ohne dass es in jedem Fall zu einem Herausreißen größerer Segmente des Trennschleifkörpers kommt. Nachteil dieser armierten, dünnwandigen Schleifscheibe ist die fehlende Starrheit als Voraussetzung für die sichere und dauerhafte Übertragung axialer Kräfte auf die Seitenfläche des Schleifkörpers.
  • Aus der DE 28 29 609 C2 ist eine Schleifscheibe, bestehend aus Schleifkorn, einem auf Kunstharzbasis aufgebautem, vorzugsweise duroplastischem Bindemittel und vorzugsweise Füllstoff mit einer in den Schleifkörper eingebetteten Faserarmierung aus hochfesten Fasern bekannt. Die Faserarmierung ist dabei mit einem Überzug versehen, der aus Kornmaterial und einem Bindemittel besteht, das auf der Faser gut haftet und mit der Scheibenbindung eine mechanisch ausreichende chemische und/ oder physikalische Verbindung eingeht. Dabei ist die Körnung des Kornmaterial des Überzuges der Fasern, welches aus Schleifkornmaterial und/ oder feinkörnigem, schleifaktivem Füllstoff besteht, feiner als die Körnung des Schleifkornes der Schleifscheibe. Die beanspruchte Schleifscheibe ist insbesondere geeignet für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung von Werkstoffen. Die Armierung besteht aus unidirektionalem Gewebe aus Kohlenstofffasern, Stahlfasern oder Bohrfasern. Die bevorzugt verwendeten Glasfasern sind als statistisch (normal-)verteilte Kurzfasern, als Wirrfaservliese oder als Gewebe im Schleifkörper eingebettet.
  • Untersuchungen haben gezeigt, dass derartige faserarmierte Trennschleifscheiben nicht geeignet sind, die beim Flankenschliff (Seitenschliff) verschleißgeschädigter Schienenprofile auftretenden Dauerbelastungen sicher und verformungsfrei aufzunehmen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die zur Erreichung der notwendigen Steifigkeit und Dauerfestigkeit der Schleifkörper eingesetzten Fasergewebe und der dazu geeigneten Bindemittel sich nachteilig auf die Fertigungskosten dieser Spezialschleifkörper auswirken.
  • Aus der DE 69509788 T2 ist ein Schleifwerkzeug zum Schneiden oder dergleichen bekannt, das aus einem Träger besteht, der mit einer Struktur verbunden ist, die Diamantkörner positioniert und dazu bestimmt ist, entlang einer bestimmten Richtung an ein zu behandelndes Material angesetzt zu werden. Dieses Schleifwerkzeug ist dadurch charakterisiert, dass der Träger im Wesentlichen aus einem geformten, gegossenen, gespritzten oder gepressten Material gebildet wird, das einen Schmelzpunkt aufweist, der höher als die Verwendungstemperatur des Werkzeugs und niedriger als 1000 °C ist.
  • Bei dem Schleifwerkzeug sind die Diamantkörner zumindest entlang der oben genannten bestimmten Richtungen in Bezug auf die Struktur verteilt, wobei diese Struktur offene Zwischenräume oder Poren aufweist und zumindest teilweise im Material versenkt ist, wobei das letztere zumindest teilweise in diese Zwischenräume oder Poren eindringt, so dass diese Struktur fest mit dem Träger verbunden ist und ein Moment von dem letzteren auf die Diamantkörner übertragen werden kann.
  • Das Schleifwerkzeug besteht nach der erfindungsgemäßen Lehre aus einem massiven, biegesteifen Träger, an dessen äußerem Umfang eine Vielzahl geometrisch bestimmter und/ oder unbestimmter Einzelschneiden angeordnet ist. Der Träger ist dabei bevorzugt als durchbrochene Platte ausgebildet, an der die Diamantkörner starr befestigt sind.
  • Mit einem derartigen Spezialschleifkörper ist es grundsätzlich möglich, eine Bearbeitung der verschleißgeschädigten Seitenflächen oder Flanken eines Schienenprofils vorzunehmen. Unter praktischen Bedingungen kann ein derartiger Schleifkörper indes nicht zum Einsatz gelangen, da auf Grund der eingangs beschriebenen, zum Teil erheblichen Form- und Lageabweichungen eines Schienenprofils und wegen der daraus resultierenden stoßartigen axialen Belastung mit einem frühzeitigen Ausfall des Schleifkörpers oder einem notwendigen Werkzeugwechsel vor Erreichen der normativen Nutzungsdauer gerechnet werden muss.
  • Die verwendeten Schleifmittel aus Diamant sind zudem für die extremen Belastungen bei der Schruppbearbeitung, den daraus resultierenden Temperaturen und den stochastischen Belastungsverhältnissen ungeeignet.
  • Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der in der DE 695 09 788 T2 beschriebenen Schleifkörper besteht in den vergleichsweise hohen Fertigungskosten. Die dargestellten Sonderformen setzen zudem größere wirtschaftliche Mindestlosgrößen für die Fertigung des Werkzeugträgers voraus. Eine Spanabnahme erfolgt zudem nur durch die an der äußeren Randzone angeordneten Einzelschneiden aus Diamantkörnern. Nach dem Verschleiß der mit dem spanend zu bearbeitenden Werkstoff unmittelbar in Berührung stehenden Zone der Schleifkörner ist ein nochmaliges Abrichten und ein weiterer Einsatz des Werkzeuges nicht möglich. Durch die dadurch begrenzte normative Nutzungsdauer des Schneidwerkzeuges und die vergleichsweise hohen Werkzeugkosten ist diese Lösung nicht geeignet für eine wirtschaftliche Schruppbearbeitung verschleißgeschädigter Schienenprofile.
  • Aus der EP 0 501 022 A2 ist ein Schleif- oder Trennwerkzeug mit einem faserverstärkten Grundkörper mit einer Kunststoff-Matrix und einem Belag aus Diamant- oder Bohrnitritschleifkörnern bekannt, die eine Bindung aufweisen, bei der zwischen dem Belag und dem Grundkörper eine auf den Grundkörper galvanisch oder stromlos aufgetragene Zwischenschicht aus Metall angeordnet ist, in der nach außen über den Kunststoff vorstehende und in dem Kunststoff verankerte elektrisch leitfähige Fasern eingebettet sind. Diese elektrisch leitfähigen Fasern dienen dazu, die Gefahr eines Abspringens des Schleifbelages vom Grund körper zu minimieren. Die faserartige Armierung hat hierbei in an sich bekannter Weise die Aufgabe, bei radial wirkenden Belastungen durch die Schnittkräfte das explosionsartige Herausreißen größerer Segmente des Schleifkörpers zu unterbinden.
  • Aus der US 5,695,394 ist eine Schleifscheibe bekannt, die aus Schleifpartikeln mit organischem Binder besteht und über amorphe Metallbänder als Armierungsmaterial verfügt, wobei die Metallbänder eine mittlere Länge zwischen 5 mm und 30 mm, eine Breite von 0,5 mm bis 7 mm und eine Dicke zwischen 0,2 mm und 0,5 mm aufweisen. Die Metallarmierung nimmt dabei etwa 2 bis 3 Volumenprozent des Gesamtvolumens des Schleifkörpers ein. Durch den Einsatz einer Armierung aus einem metallischen Geflecht wird die Standzeit des Schleifkörpers gegenüber vergleichbaren Werkzeugen mit einer Armierung aus Glasfasern signifikant verbessert. Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer metallischen Armierung besteht in der verbesserten Wärmeableitung. Durch die verwendete faserförmige Armierung ist auch dieser Schleifkörper nur bedingt zur Aufnahme axial wirkender Schnittkraftkomponenten geeignet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schleifkörper vorzuschlagen, der die Nachteile des bekannten Standes der Technik eliminiert und insbesondere für das Schruppschleifen verschleißgeschädigter oder durch Auftrags- oder Reparaturschweißungen aufgearbeiteter Seitenflächen oder Flanken an Profilschienen, insbesondere Rillenschienen, mit hohen Schnittgeschwindigkeiten einsetzbar ist. Zudem soll der Schleifkörper mit bekannten Verfahren und Einrichtungen wirtschaftlich hergestellt werden können.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruches. Vorzugsweise Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind in den rückbezogenen Unteransprüchen dargelegt.
  • Der Schleifkörper für die Schruppbearbeitung ebener oder gekrümmter Seitenflächen oder Flanken von profilierten Stahlerzeugnissen, insbesondere von Schienenprofilen in einem Arbeitsgang weist im Profil einen rechteckigen Querschnitt mit nach dem Pressvorgang angebrachten beidseitigen Aussparungen im Spannbereich auf. Diese Form ist fertigungstechnisch kostengünstig herstellbar. Alternativ weist der Schleifkörper im Profil einen Querschnitt auf, der als formideales Gegenstück zu den zu bearbeitenden Werkstückflächen ausgebildet ist.
  • Für die Schruppbearbeitung von Schienenprofilen, insbesondere von Rillenschienen, sind vorteilhaft beide Seitenflächen/Flanken des Schleifkörpers als Gegenstück zu der zu bearbei tenden Werkstückkontur ausgebildet. Untersuchungen zeigten, dass trotz der einhergehenden Wanddickenreduzierung des Schleifkörpers beim Einsatz beider Flanken des Schleifkörpers für die Konturbearbeitung des Werkstückes die mechanische und thermische Belastbarkeit des Schleifkörpers nicht gefährdet ist. Durch die Möglichkeit des Einsatzes beider Flanken des Schleifkörpers wird zudem die normative Nutzungsdauer des Schleifkörpers signifikant erhöht.
  • Als Schleifmittel werden bekannte, kostengünstige Schneidstoffe wie Normalkorund eingesetzt. Die Körnung des Schleifmittels liegt im Bereich zwischen F 10 und F 36, vorzugsweise im Bereich von F 16 und F 24. Die Bindung des Korns erfolgt mit bekannten Kunstharzen, wie Phenolharzen oder modifizierten Phenolharzen.
  • Die Aufnahme der axial wirkenden Schnittkraftkomponenten erfolgt durch eine im Wesentlichen rotationssymmetrische Abstützung. Vorzugsweise ist die Abstützung als kreisringförmige, biege- und torsionssteife Massiv-armierung ausgebildet. Um eine Werkstückbearbeitung mit beiden Flanken des Schleifkörpers zu ermöglichen, ist die Abstützung in axialer Richtung vorzugsweise mutig im Schleifkörper angeordnet.
  • Die Abstützung besteht vorzugsweise aus Stahl, insbesondere aus Stahlblech.
  • Die Abstützung erstreckt sich, von einem vom Schienenprofil abhängigen Durchmesser und ausgehend von der Werkzeugaufnahme, in radialer Richtung bis in den Bereich des Schleifkörpers, in dem die in axialer Richtung wirkenden Kräfte und impulsartigen Belastungen auftreten.
  • Die vorzugsweise verwendete Abstützung aus Stahl in Kombination mit kompatiblen Bindemitteln ermöglicht in definierten Grenzen auch elastische Verformungen des Schleifkörpers bei schlag- oder stoßartigen, axial wirkenden Belastungen, wie z. B. bei auftretenden Form- und Lageabweichungen des zu bearbeitenden Werkstückes oder bei der Bearbeitung von Bereichen mit Aufhärtungsgefüge.
  • Die Dauerfestigkeit und Standsicherheit des Schleifkörpers resultiert im Wesentlichen daraus, dass die Abstützung eine Anzahl von Ausnehmungen und/oder Durchbrüchen aufweist. Die Ausnehmungen schaffen eine innige Verbindung des in diesen Bereichen angeordneten Korns mit der strukturierten Oberfläche der Abstützung. Die vorzugsweise kreisförmigen Durchbrüche der Abstützung ermöglichen eine Brückenbildung zwischen dem in diesen Bereichen beiderseits der Abstützung befindlichen Korn.
  • Zur Realisierung guter Gleichlaufeigenschaften des Schleifkörpers sind die Ausnehmungen und Durchbrüche vorzugsweise rotationssymmetrisch über der Abstützung verteilt. Vorteilhaft sind die Ausnehmungen und/oder Durchbrüche in der äußeren Randzone der Abstützung angeordnet, die bei der spanenden Bearbeitung am höchsten mechanisch beansprucht werden.
  • Die vorzugsweise Verwendung einer Abstützung aus Stahl ermöglicht daneben eine leichtere Wärmeabfuhr der bei der Schruppbearbeitung auftretenden Reibungsenergie.
  • In einer besonders bevorzugten Ausbildung weist die Abstützung eine Anzahl von Durchbrüchen auf, die rotationssymmetrisch zwischen der Werkzeugaufnahme und dem äußeren Rand der Abstützung angeordnet sind. Vorteilhaft ist zudem die optionale Anordnung von Durchbrüchen und/oder Aussparungen am Umfang der Abstützung. Neben der Masse-Reduktion des Schleifkörpers wird dadurch eine besonders innige Verbindung des Korns in diesen hochbeanspruchten äußeren Randzonen realisiert.
  • Überraschend zeigte sich, dass bei einem Verhältnis der projizierten Fläche aller Durchbrüche und Aussparungen im Verhältnis zur projizierten Gesamtfläche der Abstützung von mindestens 25 %, höchstens jedoch 45 %, die seitliche Belastbarkeit der Flanke des im Eingriff befindlichen Schleifkörpers über den beim Schruppschleifen auftretenden, maximalen Spanungskräften liegt.
  • Die Ausnehmungen oder Erhebungen in oder an der Oberfläche der Abstützung sind aus fertigungstechnischen Gründen vorzugsweise als Rändelprofil ausgebildet.
  • Um die Verbindung zwischen Abstützung und umgebendem Korn weiter zu verbessern, wird die Abstützung mit Hilfsstoffen, wie mit einer Phenolharzlösung, vorbehandelt, die haftvermittelnd wirkt.
  • Um die Standzeit des Schleifkörpers zu erhöhen und die Rundlaufeigenschaften und damit die Arbeitssicherheit und auch die Laufruhe zu erhöhen, werden vorzugsweise spannungsfreie oder -arme Abstützungen eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäß ausgebildeten Schleifkörper erlauben bei der bestimmungsgemäßen Schruppbearbeitung einer oder mehrerer Seitenflächen/Flanken von profilierten Stahlerzeugnissen Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 63 m/s.
  • Ein erfindungsgemäßer Schleifkörper wird in nachfolgendem Ausführungsbeispiel beschrieben und in den zugehörigen Zeichnungen illustriert.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Schleifkörper (1) für die Schruppbearbeitung eines verschleißgeschädigten Schienenprofils in einer schematisierten, geschnittenen Seitenansicht,
  • 2 als Einzelteil die Abstützung (3) des Schleifkörpers (1) nach 1 in einer Draufsicht und einer geschnittenen Seitenansicht.
  • Der Schleifkörper (1) für die Schruppbearbeitung der Flanken verschleißgeschädigter Schienenprofile weist eine Abmessung von 230 × 23 × 22 mm auf. Die Aufnahme des Schleifkörpers (1) auf der Schienenschleifmaschine erfolgt über die Bohrungshülse (10). Die Bohrungshülse (10) ermöglicht es, den Bohrungsdurchmesser der Größe der Schienenschleifmaschine anzupassen. Die Abstützung (3) ist als dünnwandiger Kreisring ausgebildet.
  • Die Abstützung (3) verläuft im Inneren des Schleifkörpers (1), ausgehend von der Werkzeugaufnahme (4) bis in den Bereich, in dem der Schleifkörper (1) mit dem aufzuarbeitenden Schienenprofil unmittelbar in spanendem Einsatz steht. In einer fertigungstechnisch einfachen, kostengünstigen Variante ist das seitliche Profil (2) des Schleifkörpers (1) als Rechteckprofil ausgebildet. In einer alternativen Ausführungsform (gestrichelt dargestellt) ist das seitliche Profil (2a) des Schleifkörpers (1) an die Kontur des aufzuarbeitenden Schienenprofils angepasst.
  • Die Abstützung (3) ist axialsymmetrisch und mittig im Inneren des Schleifkörpers (1) angeordnet. Die Abstützung (3) besteht aus einem dünnwandigen, 3 mm starken, spannungsfreien Stahlblechs aus St 37. Um eine innige Verbindung des Schleifkorns und des Bindemittels untereinander und mit der Oberfläche der Abstützung (11) zu realisieren, weist die Abstützung (3) eine Anzahl von Durchbrüchen (5) und am äußeren Umfang der Abstützung (3) angeordneten Ausnehmungen (6) auf (vgl. hierzu auch 2).
  • Zur weiteren Verbesserung der Verbindung zwischen Schleifkorn und Oberfläche der Abstützung (11) weist diese eine Anzahl nicht näher dargestellter Ausformungen (7) auf. Zusätzlich wird die Oberfläche der Abstützung (11) vor dem Urformen des Schleifkörpers (1) mit einem Haftmittler benetzt.
  • Die Aussparung (9) dient der Aufnahme des Schleifkörpers (1).
  • 2 zeigt den Schleifkörper (1) für die Schruppbearbeitung eines Schienenprofils nach 1 in einer Seitenansicht. Die insgesamt sechs zentrisch angeordneten Durchbrüche (5) weisen aus fertigungstechnischen Gründen einen rechteckigen Querschnitt auf. Überraschend hat es sich gezeigt, dass neben der Form der Durchbrüche (5) insbesondere das Verhältnis der in axialer Richtung des Schleifkörpers (1) projizierten Gesamtfläche der Durchbrüche (5) und Ausnehmungen (6) im Verhältnis zur Gesamtfläche der Abstützung (3) von maßgeblicher Bedeutung für die Dauerfestigkeit und die normative Nutzungsdauer des Schleifkörpers (1) ist.
  • Die an der Peripherie der Abstützung (3) angeordneten Ausnehmungen (6) verleihen der Abstützung (3) und damit im weiteren auch dem Schleifkörper (1) in definierten Grenzen elastische Verformungseigenschaften. Damit vereint die massive Abstützung (3) die Vorteile einer Faserarmierung (hohe Sicherheit gegenüber dem explosionsartigen Herausreißen einzelner Segmente des Schleifkörpers (1)) bei insbesondere stochastischer axialer Belastung der Flanken mit der Fähigkeit, in definierten Grenzen axial wirkende Schnittkraftkomponenten bei der spanenden Bearbeitung der Seitenflächen (8) sicher aufzunehmen.
  • 1
    Schleifkörper
    2
    Profil des Schleifkörpers
    2a
    alternatives Profil
    3
    Abstützung
    4
    Werkzeugaufnahme
    5
    Durchbruch
    6
    Ausnehmung
    7
    Ausformung
    8
    Seitenfläche / Flanke
    9
    Aussparung
    10
    Bohrungshülse
    11
    Oberfläche der Abstützung

Claims (19)

  1. Schleifkörper (1) für die Schruppbearbeitung ebener oder gekrümmter Seitenflächen (8) oder Flanken (8) von profilierten Stahlerzeugnissen, insbesondere von Schienenprofilen, in einem Arbeitsgang, insbesondere für das Schruppschleifen verschleißgeschädigter oder durch Auftrags- oder Reparaturschweißungen aufgearbeiteter Seitenflächen (8) oder Flanken (8) an Profilschienen, insbesondere Rillenschienen, mit hohen Schnittgeschwindigkeiten, wobei der Schleifkörper (1) im Profil einen rechteckigen Querschnitt oder einen Querschnitt mit beidseitiger Aussparung (9) aufweist, der im Wesentlichen als formideales Gegenstück zu den zu bearbeitenden Werkstückflächen ausgebildet ist, und die Aufnahme der axial wirkenden Schnittkraftkomponenten durch eine im Wesentlichen rotationssymmetrische, radiale Abstützung (3) erfolgt, die mit der Werkzeugaufnahme (4) drehfest verbunden ist, wobei sich die Abstützung (3) in radialer Richtung des Schleifkörpers (1) von einem vom Schienenprofil abhängigen Durchmesser und, ausgehend von der Werkzeugaufnahme (4) bis in den Bereich des Schleifkörpers (1) erstreckt, in dem die in axialer Richtung wirkenden Kräfte und impulsartigen Belastungen auftreten, und die im Wesentlichen biege- und torsionssteife Massivarmierung eine Anzahl von Durchbrüchen (5) und/oder Ausnehmungen (6) und/oder Ausformungen (7) aufweist.
  2. Schleifkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (3) kreisringförmig oder außen symmetrisch unterbrochen ausgebildet ist.
  3. Schleifkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (3) in axialer Richtung mutig im Schleifkörper (1) angeordnet ist.
  4. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (3) Durchbrüche (5), insbesondere kreisförmige oder eliptische Durchbrüche (5) aufweist.
  5. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der projizierten Fläche aller Durchbrüche (5) und Ausnehmungen (6) im Verhältnis zu der in axialer Richtung projizierten Gesamtfläche der Abstützung (3) 25 % bis 45 % beträgt.
  6. Schleifkörper (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der projizierten Fläche aller Durchbrüche (5) und Ausnehmungen (6) im Verhältnis zu der in axialer Richtung projizierten Gesamtfläche der Abstützung (3) 30 % bis 34 % beträgt.
  7. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrüche (5) und/oder Ausnehmungen (6) und/oder Ausformungen (7) rotationssymmetrisch über der Abstützung (3) verteilt angeordnet sind.
  8. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (7) in oder an der Oberfläche der Abstützung (11) als Rändelprofil ausgebildet sind.
  9. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrüche (5) und/oder Ausnehmungen (6) und/oder Ausformungen (7) in der äußeren Randzone der Abstützung (3) angeordnet sind, die bei der spanenden Bearbeitung mechanisch am höchsten beansprucht wird.
  10. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (3) aus Stahl, insbesondere aus kaltgewalztem oder -gezogenen Stahlblech besteht.
  11. Schleifkörper (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seitenflächen/Flanken (8) des Schleifkörpers (1) als formideales Gegenstück zu der jeweils zu bearbeitenden Werkstückkontur ausgebildet sind.
  12. Schleifkörper (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (3) aus spannungsfreiem oder -armem Werkstoff besteht.
  13. Schleifkörper (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifkörper (1) als Schleifmittel Normalkorund aufweist.
  14. Schleifkörper (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel eine Körnung zwischen F 10 und F 36 aufweist.
  15. Schleifkörper (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifmittel eine Körnung zwischen von F 16 und F 24 aufweist.
  16. Schleifkörper (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifkörper (1) eine Bindung aus Kunstharz aufweist.
  17. Schleifkörper (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifkörper (1) eine Bindung aus Phenolharzen oder modifizierten Phenolharzen aufweist.
  18. Verfahren zur Herstellung eines Schleifkörpers (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Abstützung (11) vor dem Urformen des Schleifkörpers (1) mit einem Haftvermittler benetzt wird.
  19. Verfahren zur Herstellung eines Schleifkörpers (1) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass als Haftvermittler eine Phenolharzlösung verwendet wird.
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