DE10306518B3 - Markise - Google Patents
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Abstract
Bei einer Markise mit einem Tuch (4), das mit seinem hinteren Randbereich an einer antreibbaren Wickelwelle (2) und mit seinem vorderen Randbereich an einer in Ausfallrichtung des Tuchs (4) beweglichen Zugstange (5) angebracht ist und das entgegen einer an der Zugstange (5) angreifenden Auszugskraft auf die Wickelwelle (2) aufwickelbar ist, wird dadurch eine wirksame Längsbewehrung erreicht, ohne dass der Wickeldurchmesser unzulässig vergrößert wird, dass zumindest im Bereich jeder Längskante des Tuchs (4) eine Längsbewehrungseinrichtung (10) vorgesehen ist, die wenigstens einen in Längsrichtung des Tuchs (4) durchgehenden, dünnen Bewehrungsstreifen (12) enthält, der unter Last eine gegenüber der Dehnung des Tuchs (4) geringere Dehnung aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Markise mit einem vorzugsweise zumindest im Bereich seiner Längskanten gesäumten Tuch, das mit seinem hinteren Randbereich an einer antreibbaren Wickelwelle und mit seinem vorderen Randbereich an einer in Ausfallrichtung des Tuchs beweglichen Zugstange angebracht ist und das entgegen einer an der Zugstange angreifenden Auszugskraft auf die Wickelwelle aufwickelbar ist.
- Die in Auszugsrichtung wirkende Kraft muss vom Tuch übertragen werden. Dies führt zu einer vergleichsweise hohen Zugbelastung des aus einem textilen Gewebe bestehenden Tuchs. Eine derartige Gewebebeanspruchung führt in der Regel zu einer gewissen Längung des Gewebes. In diesem Zusammenhang hat die Erfahrung gezeigt, dass die seitlichen Ränder des Tuchs besonders stark nachgeben. Dies lässt sich auch durch die seitlichen Saumanordnungen nicht vermeiden. Das Tuch wird daher vielfach im Bereich seiner seitlichen Längskanten spannungslos, was zu einer gewissen Labilität der seitlichen Ränder des Tuchs führt. Dies ergibt nicht nur ein unschönes Aussehen, sondern kann bei entsprechender Windbelastung auch ein starkes Flattern etc. des Tuchs begünstigen, was unerwünscht ist.
- Man könnte zwar versuchen, dem mittels im Bereich der Längskanten vorgesehener, in den jeweiligen Saum eingenähter Zugseile entgegenzuwirken. Diese würden jedoch zu einer nicht unbeträchtlichen, lokalen Verdickung des Tuchs und damit zu einer unbrauchbaren Vergrößerung des Wickeldurchmessers des Tuchs führen.
- Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Markise eingangs erwähnter Art eine durch Längung verursachte, seitliche Labilität des Tuchs zu vermeiden, ohne dass hierdurch der Wickeldurchmesser unzulässig vergrößert wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest im Bereich jeder Längskante des Tuchs eine Zugkraftaufnahmebewehrungseinrichtung vorgesehen ist, die wenigstens einen in Längsrichtung des Tuchs durchgehenden, dünnen Bewehrungsstreifen enthält, der unter Last eine gegenüber der Dehnung des Tuchs geringere Dehnung aufweist.
- Die streifenförmige Konfiguration der erfindungsgemäßen Bewehrungseinrichtung ergibt eine besonders schlanke Anordnung, die bezüglich der Dicke des Tuchs kaum aufträgt. Dennoch wird in Folge des hohen Dehnungswiderstands der Bewehrungsstreifen im jeweils zugeordneten Tuchbereich eine hohe Spannung und damit eine straffe Tuchanordnung erreicht. Hiermit wird daher die oben genannte Aufgabe auf höchst einfache und kostengünstige Weise gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Vorteilhaft kann jeder Bewehrungsstreifen eine in seiner Längsrichtung sich erstreckende Filamentanordnung enthalten. Filamente lassen sich in vorteilhafter Weise endlos in einen dünnen Streifen integrieren, wobei diese Bewehrung eine hohe Zugfestigkeit erzeugt.
- Zweckmäßig kann die Filamentanordnung als gleichmäßig über die Breite des Bewehrungsstreifens verteilte Multifilamentanordnung ausgebildet sein. Dies ergibt eine besonders geringe Dicke.
- Eine weitere Steigerung dieses Vorteils lässt sich dadurch erreichen, dass die Multifilamentanordnung als einlagige Multifilamentschar ausgebildet ist.
- Mit Vorzug kann die Filamentanordnung auf einem aus Kunststoff bestehenden Tragstreifen aufgenommen sein. Dies ergibt eine einfache Handhabung.
- Zweckmäßig kann der Tragstreifen als Klebstreifen ausgebildet sein, was eine vorläufige Fixierung erleichtert.
- Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, dass die die Filamentanordnung bildenden Filamente als Mineralfasern, vorzugsweise Glasfasern ausgebildet sind. Diese Maßnahmen ergeben nicht nur eine besonders hohe Dehnungssteifigkeit, sondern führen auch zu einer vergleichsweise kostengünstigen Ausführung.
- Eine weitere zweckmäßige Maßnahmen kann darin bestehen, dass im Bereich zwischen den seitlichen Bewehrungen des Tuchs wenigstens ein weiterer, mittlerer Bewehrungsstreifen vorgesehen ist. Dies ergibt eine zuverlässige Bewehrung des Tuchs auf der ganzen Breite.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
- In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Wintergartenmarkise, -
2 einen randseitigen Ausschnitt eines in Auszugsrichtung gesehenen Endes des Tuchs in gegenüber1 vergrößerter Darstellung und -
3 einen schematischen Querschnitt durch den Bewehrungsstreifen der Anordnung gemäß2 in weiterer Vergrößerung. - Die der
1 zugrundeliegende Markise ist als an der Außenseite einer nicht näher dargestellten Glasfläche angeordnete Wintergartenmarkise ausgebildet. Diese enthält eine in einem Kasten1 angeordnete Wickelwelle2 , die in Auf- und Abwickelrichtung antreibbar ist. Im dargestellten Beispiel ist hierzu eine Handkurbel3 vorgesehen. Der Kasten1 ist mit einem Auslassschlitz für ein mit seinem hinteren Rand an der Wickelwelle2 befestigtes, bahnförmiges Tuch4 versehen, durch welches die zugeordnete Glasfläche je nach Ausfahrlänge des Tuchs mehr oder weniger abdeckbar ist. - Das vordere Ende des Tuchs
4 ist an einer über seine Breite durchgehenden, wickelwellenparallelen Zugstange5 angebracht, die gegenüber der Wickelwelle in Längsrichtung des Tuchs4 beweglich angeordnet ist. Im dargestellten Beispiel ist die Zugstange5 über nach unten abstehende Halter6 auf zwei Laufwagen7 abgestützt, die auf in Längsrichtung des Tuchs4 verlaufenden Führungsschienen8 verfahrbar gelagert sind. Der Kasten1 kann am hinteren Ende der Führungsschienen8 angebracht sein. - An den Laufwagen
7 greift eine über in den Führungsschienen8 verlaufende, in1 durch eine unterbrochene Linie angedeutete Seile9 übertragbare Federkraft an, durch die die Laufwagen7 in Ausfahrrichtung, das heißt in von der Wickelwelle2 wegweisender Richtung gezogen werden. Diese Kraft wird über die Zugstange5 auf das Tuch4 und von diesem auf die Wickelwelle2 übertragen. Bei entsprechender Betätigung der Wickelwelle2 ist das Tuch entgegen der genannten Kraft auf die Wickelwelle2 aufwickelbar und bei entgegengesetzter Betätigung der Wickelwelle2 durch die genannte Kraft von der Wickelwelle2 abwickelbar und aus dem Auslassschlitz ausziehbar. In jedem Fall fungiert dabei das Tuch4 als durch Zugkräfte beanspruchtes Kraftübertragungsmittel. - Um eine unerwünschte Längung des Tuchs
4 durch die Wirkung der genannten Zugkräfte zu vermeiden ist das Tuch4 , wie1 weiter erkennen lässt, zumindest im Bereich seiner seitlichen Randkanten und bei größeren Tuchbreiten auch in seinem mittleren Bereich mit einer in seiner Längsrichtung durchgehenden Zugkraftaufnahmebewehrung10 versehen. Hierdurch wird das dem Tuch4 zugrundeliegende, textile Material entlastet, wodurch eine auf eine ungleichmäßige Längung des textilen Materials zurückzuführende, randseitige Spannungslosigkeits des Tuchs4 unterbleibt und ein über seiner ganzen Breite sauber gespanntes Tuch4 erreicht wird. - Die genannte Bewehrung
10 enthält, wie aus2 entnehmbar ist, einen dünnen, in einen jeweils zugeordneten Saum11 des Tuchs4 eingenähten Bewehrungsstreifen12 . Dieser besitzt eine geringe Dicke im Bereich bis zu 0,15 mm, vorzugsweise bis zu 0,1mm, so dass hierdurch die Gesamtdicke der zugeordneten Saumanordnung nicht nennenswert vergrößert wird und sich dementsprechend auch bei der Aufwicklung des Tuchs4 auf die Wickelwelle2 keine nennenswerte Vergrößerung des Wickeldurchmessers ergibt. Die Bewehrungsstreifen12 sind so aufgebaut, dass ihre Längung unter Last geringer als die Längung des dem Tuch4 zugrundeliegenden textilen Materials bei derselben Last ist, wodurch die gewünschte Entlastung des textilen Materials erreicht wird, so dass dieses sich nicht lokal unterschiedlich längen und verfestigen kann, was bisher zu einer unerwünschten Labilität und Lapprigkeit der Tuchränder geführt hat. - Die Bewehrungsstreifen
12 können auf der Ober- oder Unterseite des Tuchs4 angebracht werden. Im dargestellten Beispiel sind die Bewehrungsstreifen12 in einen jeweils zugeordneten Saum11 eingelegt und treten daher optisch nicht in Erscheinung. Gleichzeitig wird hierdurch erreicht, dass die Bewehrungsstreifen12 , wie aus2 weiter ersichtlich ist, durch die Saumnähte13 zuverlässig mit dem Tuch4 verbunden werden. Zweckmäßig werden die Bewehrungsstreifen12 zunächst auf dem Tuch4 etwa durch eine Klebverbindung oder Heftverbindung etc. fixiert, was ein Verrutschen während des Abnähens des jeweils zugeordneten Saums11 verhindert und so die Herstellung vereinfacht. - Die Bewehrungsstreifen
12 bestehen jeweils wie am besten . aus3 erkennbar ist, aus einem Tragsteifen14 , auf dem eine in seiner Längsrichtung sich erstreckende Filamentanordnung15 aufgenommen ist. Dabei kann es sich um ein streifenförmiges Monofilament handeln. Im dargestellten Beispiel ist die Filamentanordnung15 als Multifilamentanordnung ausgebildet, die durch gleichmäßig über die Breite des Tragstreifens14 verteilte, in Längsrichtung durchgehende Fasern16 gebildet wird. Diese sind im dargestellten Ausführungsbeispiel zur Erzielung einer besonders geringen Dicke einzeln nebeneinander angeordnet und bilden dementsprechend eine einlagige Multifilamentschar. - Der Tragstreifen
14 ist als Kunststofffolie ausgebildet, in die die Filamentanordnung15 eingebettet ist. Zweckmäßig kann der Tragstreifen14 als Klebstreifen ausgebildet sein, der mit seiner Klebebeschichtung auf dem Tuch4 fixierbar ist. - Zur Bildung der Filamentanordnung
15 findet zweckmäßig Mineralfasermaterial Verwendung. Im dargestellten Beispiel sind die Fasern16 der die Filamentanordnung15 bildenden Multifilamentschar als Glasfasern ausgebildet, deren Durchmesser vorzugsweise unter 0,1mm liegen kann und zweckmäßig 0,1mm nicht übersteigt. Mineralfasern und insbesondere Glasfasern stellen ein kostengünstiges und dennoch hoch belastbares Material dar.
Claims (14)
- Markise mit einem vorzugsweise zumindest im Bereich seiner Längskanten gesäumten Tuch (
4 ), das mit seinem hinteren Randbereich an einer antreibbaren Wickelwelle (2 ) und mit seinem vorderen Randbereich an einer in Ausfallrichtung des Tuchs (4 ) beweglichen Zugstange (5 ) angebracht ist und das entgegen einer an der Zugstange (5 ) angreifenden Auszugskraft auf die Wickelwelle (2 ) aufwickelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Bereich jeder Längskante des Tuchs (4 ) eine Zugkraftaufnahmebewehrungseinrichtung (10 ) vorgesehen ist, die wenigstens einen in Längsrichtung des Tuchs (4 ) durchgehenden, dünnen Bewehrungsstreifen (12 ) enthält, der unter Last eine gegenüber der Dehnung des Tuchs (4 ) geringere Dehnung aufweist. - Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewehrungsstreifen (
16 ) eine in seiner Längsrichtung sich erstreckende Filamentanordnung (15 ) aufweist. - Markise nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentanordnung (
15 ) als Multifilamentanordnung ausgebildet ist. - Markise nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die Filamentanordnung (
15 ) bildende Multifilamentanordnung gleichmäßig über die Breite des Bewehrungsstreifens (12 ) verteilte Fasern (16 ) aufweist. - Markise nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die die Filamentanordnung (
15 ) als einlagige Multifilamentschar ausgebildet ist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentanordnung (
15 ) auf einem aus Kunststoff bestehenden Tragstreifen (14 ) aufgenommen ist. - Markise nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragstreifen (
14 ) als Klebstreifen ausgebildet ist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentanordnung (
15 ) eine Dicke von höchstens 0,1mm, vorzugsweise weniger als 0,1mm, aufweist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentanordnung (
15 ) aus Mineralfasermaterial besteht. - Markise nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Filamentanordnung (
15 ) aus Glasfasermaterial besteht. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in jedem Saum (
11 ) des Tuchs (4 ) ein Bewehrungsstreifen (12 ) enthalten ist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bewehrungsstreifen (
12 ) in einem Saum (11 ) des Tuchs (4 ) eingeschlossen ist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich zwischen den den Längskanten des Tuchs (
4 ) zugeordneten Bewehrungsstreifen (12 ) wenigstens ein mittlerer Bewehrungsstreifen (12 ) vorgesehen ist. - Markise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewehrungsstreifen (
12 ) eine Dicke von höchstens 0,15mm, vorzugsweise 0,1mm, aufweist.
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Also Published As
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