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Die
Erfindung betrifft eine Markise mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle,
von der ein Tuch mittels eines Ausfahrprofils abwickelbar ist, wobei
das Tuch insbesondere im Bereich seiner in Ausfahrrichtung verlaufenden
Längskanten
gesäumt
ist.
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Derartige
Markisen oder Sonnenschutzanlagen mit ausfahrbaren bzw. von einer
drehbar gelagerten Tuchwelle abwickelbaren Tüchern sind bekannt. Bekannt
sind verschiedene Bauarten wie beispielsweise Gelenkarmmarkisen,
bei denen das Ausfahrprofil mittels Gelenkarmen ausfahrbar ist,
oder aber auch so genannte Wintergartenmarkisen, bei denen das Ausfahrprofil
in oder auf Führungsschienen
in Ausfahrrichtung verfahrbar geführt ist. Insbesondere kann
im Fall einer so genannten Wintergartenmarkise das Ausfahrprofil
mittels umlaufender Zugelemente angetrieben sein. Die – insbesondere elektromotorische – Betätigung der
drehbar gelagerten Tuchwelle und/oder des Ausfahrprofiles soll dergestalt
erfolgen, dass das Tuch zwischen Tuchwelle und Ausfahrprofil in
Ausfahrrichtung, d. h. in Längsrichtung,
die die Ausfahrrichtung bezeichnet, stets gespannt ist, d. h. in
Ausfahrrichtung unter Spannung steht. Im Falle einer Gelenkarmmarkise
ist dies durch die Kräfte
der Gelenkarme gewährleistet.
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Nachteilig
bei den bekannten Markisen ist, dass es sich nach einer gewissen
Anzahl von Betriebszyklen, d. h. des Aus- und Einfahrens der Markise,
zeigt, dass das Tuch im Bereich seiner in Ausfahrrichtung verlaufenden
Längskanten
und auch im Bereich von Längsnähten bei
aus mehreren Abschnitten zusammengesetzten Tüchern ausleiert und durchhängen kann.
Dies führt
zu optischen Beeinträchtigungen
der Markise und des Weiteren zu dem Problem, dass das Tuch beim
Einfahren des Sonnenschutzes nicht mehr sauber aufgewickelt wird,
was zu einer Faltenbildung und langfristig zu Beschädigungen
führt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Markise der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, dass auch nach einer längeren Betriebszeit und einer hohen
Anzahl von Zyklen gewährleistet
ist, dass das Tuch nicht durchhängt
und sauber aufwickelt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass bei einer Markise mit einer drehbar gelagerten Tuchwelle, von
der ein Tuch mittels eines Ausfahrprofiles abwickelbar ist, wobei
das Tuch insbesondere im Bereich seiner in Ausfahrrichtung verlaufenden
Längskanten
gesäumt
ist, das Tuch im Bereich jedes Saumes entlang einer Längskante
einen Spannungsstreifen aufweist, der vorgespannt ist und gegenüber dem
Tuch eine – zumindest
in Ausfahrrichtung – größere Elastizität aufweist.
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Besonders
vorteilhaft ist dabei, dass dadurch, dass der Spannungsstreifen,
der im Bereich jedes Saumes entlang einer Längskante verläuft, vorgespannt
ist, einem Durchhängen
des Tuches im Bereich der Säume
wirkungsvoll entgegengewirkt wird. Hierdurch werden einerseits optische
Beeinträchtigungen
vermieden und andererseits wird gewährleistet, dass das Tuch beim
Einfahren der Markise stets sauber auf der Tuchwelle aufwickelt.
Mit der Bezeichnung „Längskante" ist dabei die seitliche Kante
des Tuches, parallel zur Ausfahrrichtung, d. h. zur Bewegungsrichtung
des Ausfahrprofiles, gemeint, also jene Kanten des Tuches, die im
ausgefahrenen Zustand senkrecht zur Tuchwelle stehen.
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Mit
dem Begriff Elastizität
ist die Fähigkeit des
Spannungsstreifens gemeint, sich unter einer einwirkenden Kraft
elastisch zu verformen und nach dem Entlasten seine Ausgangsform
wieder einzunehmen, also ohne eine plastische, bleibende Verformung.
Man könnte
auch sagen, dass der Spannungsstreifen leichter dehnbar ist als
das Markisentuch.
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Eine
größere Elastizität entspricht
somit einer erhöhten
bzw. besseren reversiblen Dehnbarkeit oder Verformbarkeit.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So
ist es vorteilhaft, wenn das Tuch im Bereich von Längsnähten ebenfalls
einen Spannungsstreifen aufweist, der vorgespannt ist und gegenüber dem
Tuch eine größere Elastizität zumindest
in Ausfahrrichtung aufweist.
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Bei
mehrteiligen Tüchern
können
also sowohl im Bereich der Säume,
als auch im Bereich von Längsnähten Spannungsstreifen
Anwendung finden, die aus einem homogenen Werkstoff bestehen, d.
h. deren Festigkeitseigenschaften in Längs- und in Querrichtung identisch sind.
Alternativ ist es jedoch auch möglich,
solche Spannungsstreifen zu verwenden, die inhomogene Materialeigenschaften
aufweisen, d. h. die in Längs-
und Querrichtung unterschiedliche Elastizitäten aufweisen, da es bei der
Erfindung insbesondere auf die Elastizität bzw. Dehnbarkeit in Längsrichtung,
d. h. in Ausfahrrichtung, ankommt.
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Vorzugsweise
sind die Spannungsstreifen lose in den Säumen oder Längsnähten eingelegt und zwischen
der Tuchwelle und dem Ausfahrprofil vorgespannt. Dies kann dadurch
erfolgen, dass Säume oder
Längsnähte derartig
gefertigt werden, dass diese nach dem Kleben und/oder Nähen der
Säume bzw.
Längsnähte einen
in Längsrichtung
verlaufenden Hohlraum bilden, in den ein Spannungsstreifen einbringbar
ist. Ein derartiger Spannungsstreifen kann auch vor dem Nähen und/oder
Kleben eingelegt werden, da dies fertigungstechnisch vorteilhaft
ist. Letztendlich liegt der Spannungsstreifen vorzugsweise lose
in einem Hohlraum, der durch den Saum oder zwischen zwei Tuchabschnitten
im Bereich der Längsnähte gebildet
ist, ein und ist zwischen der Tuchwelle und dem Ausfahrprofil vorgespannt,
d. h. dass der Spannungsstreifen einem Durchhängen des Tuches im Bereich
eines Saumes oder einer Längsnaht
jederzeit durch seine Vorspannung in Längsrichtung, d. h. in Ausfahrrichtung,
wirkungsvoll entgegenwirkt.
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Vorzugsweise
sind die Spannungsstreifen im Bereich der Tuchwelle und/oder im
Bereich des Ausfahrprofiles in Ausfahrrichtung nachspannbar. Insbesondere
kann zwecks Nachspannen des Spannungsstreifens ein verstellbares
bzw. betätigbares Aufnahmemittel
an der Tuchwelle und/oder am Ausfahrprofil vorgesehen sein. Dies
kann beispielsweise durch Betätigung
eines Verstellgewindes an einer entsprechenden Aufnahme erfolgen,
an dem ein Ende des Spannungsstreifens einhängbar ist und wobei durch Betätigung des
Verstellgewindes die Weglänge
und somit die Vorspannung des Spannungsstreifens einstellbar ist.
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Bevorzugt
handelt es sich bei den Spannungsstreifen um Elastomere, insbesondere
Gummistreifen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Figur dargestellt und wird nachfolgend
näher erläutert.
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Dargestellt
in 1 ist eine perspektivische Aufsicht auf einen
Ausschnitt eines Markisentuches 1. Nicht dargestellt sind
die Tuchwelle und das Ausfahrprofil der Markise. Das Markisentuch 1 ist
im Bereich seiner Längskante 2 gesäumt dadurch,
dass das Tuch umgeschlagen und zu einem Saum 3 vernäht wird
und einen schlaufenförmigen
Bereich 4 ausbildet, der einen in Ausfahrrichtung verlaufenden Hohlraum
bildet.
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In
die Schlaufe 4 eingelegt ist ein Gummistreifen 5,
der in Längsrichtung,
d. h. in Ausfahrrichtung entsprechend den Pfeilen 10, 11,
wobei der Pfeil 10 der Ausfahrrichtung und der Pfeil 11 der
Einfahrrichtung in Richtung auf die nicht dargestellte Tuchwelle entspricht,
vorgespannt ist. Durch die Vorspannung entsprechend der Pfeile 10, 11 des
in die entlang der Seitenkante 2 verlaufenden Schlaufe 4 eingelegten Gummistreifens 5 wird
verhindert, dass die Seitenkante 2 bzw. der Saum 3 des
Tuches 1 durchhängt und
den optischen Gesamteindruck beeinträchtigt. Der Gummistreifen 5 weist
ein Auge 6 an seinem vorderen Ende auf, mittels dessen
der Gummistreifen 5 in einem entsprechenden Haken am nicht
dargestellten Ausfahrprofil der Markise einhängbar ist. Dieser Haken am
Ausfahrprofil ist durch Betätigung
eines Verstellgewindes in Ausfahrrichtung verstellbar, wodurch die
Vorspannung des Gummistreifens 5 im Bereich der Seitenkante 2 des
Tuches 1 durch eine Verstellung der Weglänge, verbunden
mit einer entsprechenden Kürzung
oder Längung
des Gummistreifens 5, verändert werden kann. Insbesondere
kann der Gummistreifen 5 hierdurch nach einer gewissen
Anzahl von Betätigungszyklen
der Markise nachgespannt werden.
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Mit
seinem hinteren Ende in Richtung des Pfeiles 11 ist der
Gummistreifen 5 an der nicht dargestellten Tuchwelle der
Markise befestigt.