DE1030629B

DE1030629B - Einseitige Waelzlagerabdichtung

Info

Publication number: DE1030629B
Application number: DEF18421A
Authority: DE
Inventors: Kurt Faedler; Roland Heid
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-09-15
Filing date: 1955-09-15
Publication date: 1958-05-22

Description

Einseitige Wälzlagerabdichtung Der heutige Stand der Wälzlagerdichtungen erfordert einen zusätzlichen Raumaufwand, der besonders bei Abdichtung von flüssigen Schmiermitteln verhältnismäßig groß ist.
Es wurde bereits versucht, diesen Nachteil zu beseitigen, indem durch Einpressen von Dichtungsringen in das Kugellager ein Labyrinth geschaffen wird, das den Austritt von Schmiermitteln aus dem Lager verhindert.
Diese Vorrichtung weist jedoch den Nachteil auf, daß keine vollkommene Ölabdichtung gewährleistet ist und das Wälzlager baulich verändert werden muß.
Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, die einseitige Wälzlagerabdichtung, bei welcher der Dichtungskörper ohne zusätzlichen Raumaufwand und ohne Formänderung des Innen- und des Außenringes im Wälzlager untergebracht ist, so auszubilden, daß der Blechführungsring mit dem Dichtkörper in an sich bekannter Weise fest verbunden ist und zugleich die Wälzlagerkäfighälften an Stelle von Nieten fest zusammenhält.
Dies hat den Vorteil, daß eine vollkommene Ölabdichtung gewährleistet ist und ausschließlich genormte Wälzlager verwendet werden können. Auf Grund der kleinen Beanspruchung durch die sich gegenseitig nahezu aufhebenden Reibungskräfte an den Dichtlippen des Außen- bzw. Innenringes vom Wälzlager kann ohne weiteres eine wechselweise Befestigung des Blechführungsringes mit den Wälzlagerkäfighälften sowie eine Nietverbindung zwischen den beiden Wälzlagerkäfighälften vorgenommen werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Wälzlager beim Auswechseln der Dichtung nicht auseinandergenommen zu werden braucht.
In den Fig. I bis III ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. I einen Schnitt durch ein Wälzlager mit einseitiger Abdichtung, wobei der Anpreßdruck der Dichtlippen des Dichtkörpers 6 mittels Federn 7 und 8 erfolgt.
Wo der Einbau von Federn 7 und 8 zur Erzielung der Lippenspannung nicht möglich ist, insbesondere bei sehr kleinen Lagern, wird gemäß Fig. II der Anpreßdruck der Dichtlippen durch Vorspannung des Materials des Dichtkörpers 6 erzeugt.
Fig. III zeigt die Verbindung der Wälzlagerkäfighälften 4 und 5 mit dem Blechring 9 des Dichtkörpers 6.
Als besonderes Merkmal ist hervorzuheben, daß der Wälzlagerkäfig 4, 5 bei Rotation des Außen- oder Innenringes 1 oder 2 des Wälzlagers durch die an den Dichtlippen auftretenden Reibungskräfte vollkommen unbelastet bleibt, daß also auch zwischen den Rollkörpern 3 und dem Wälzlagerkäfig 4, 5 kein dauerndes Anlaufen stattfindet, was zur schnellen Zerstörung des Wälzlagerkäfigs 4, 5 führen würde.
Diese Erscheinung beruht auf folgender Erkenntnis: Hält man den Innenring 2 des Wälzlagers fest und wird der Außenring 1 z. B. im Uhrzeigersinn, also nach rechts gedreht, so kann man feststellen, daß der Wälzlagerkäfig 4, 5 und damit der Dichtungskörper 6 sich ebenfalls nach rechts bewegen, allerdings, und das ist entscheidend, mit kleinerer Drehzahl als der Wälzlageraußenring 1. Es findet also, von der äußeren Dichtlippe aus gesehen, eine Bewegung des Außenringes 1 im Uhrzeigersinn statt, während von der inneren Dichtlippe aus betrachtet, eine Drehung des Innenringes 2 entgegen dem Uhrzeigersinn hervorgerufen wird. Die an der äußeren und an der inneren Dichtlippe auftretenden Reibungskräfte bzw. -momente sind gegenläufig, heben sich also in ihrer Wirkung auf.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Einseitige Wälzlagerabdichtung, bei welcher die Dichtungskörper ohne zusätzlichen Raumaufwand und ohne Formänderung des Innenringes bzw. des Außenringes im Wälzlager untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Blechführungsring (9) mit dem Dichtungskörper (6) in an sich bekannter Weise fest verbunden ist und zugleich die Wälzlagerkäfighälften (4 und 5) an Stelle von Nieten zusammenhält: 2. Einseitige Wälzlagerabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungskörper 6 eine Außen- und eine Innendicht-Lippe aufweist, wodurch zwischen den Rollkörpern (3) und dem Wälzlagerkäfig (4, 5) keine zusätzlichen Reibungskräfte auftreten. 3. Einseitige Wälzlagerabdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippen des Dichtkörpers 6 in an sich bekannter Weise durch Federn (7, .$) an die Wälzlagerringe gedrückt werden. 4. Einseitige Wälzlagerabdichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei kleinen Lagerabmessungen der Dichtkörper (6) zur Vermeidung von Federn an den Dichtlippen unter Vorspannung zwischen die Wälzlagerringe eingesetzt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 273 178.