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Stand der
Technik
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Die Erfindung geht aus von einem
Sensorelement nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
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Ein derartiges Sensorelement ist
beispielsweise aus der
DE
100 13 882 A1 bekannt. Das Sensorelement ist in Planartechnik
schichtförmig
aufgebaut und enthält
einen Messgasraum, in dem auf gegenüberliegenden Seiten zwei ringförmige Elektroden
angeordnet sind. Die beiden Elektroden sind jeweils Teil einer elektrochemischen
Zelle, zu der eine weitere Elektrode sowie ein zwischen den Elektroden angeordneter
Festelektrolyten gehört.
Die beiden im Messgasraum angeordneten Elektroden sind über eine
ringförmige
Diffusionsbarriere und eine Gaszutrittsöffnung mit einem außerhalb
des Sensorelements befindlichen Messgas verbunden. Die eine der beiden
elektrochemischen Zellen wird als Nernstzelle betrieben, bei der
sich zwischen der Elektrode im Messgasraum und einer einem Referenzgas
ausgesetzten Elektrode eine Spannung (Nernstspannung) ausbildet,
die ein Maß für das Verhältnis des
Sauerstoffpartialdrucks an der Elektrode im Messgasraum und der
dein Referenzgas ausgesetzten Elektrode ist.
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Die Diffusionsbarriere ist in einen
grobporösen
und einen feinporösen
Abschnitt unterteilt. Der grobporöse Abschnitt weist ein katalytisch
aktives Material zur Einstellung des Gleichgewichtes im Gasgemisch
auf.
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Derartige Sensorelemente werden beispielsweise
zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Abgasen von Brennkraftmaschinen
verwendet. Im Betrieb können
sogenannte Druckpulse, also plötzliche
starke Druckanstiege, im Messgas auftreten. Bei ansonsten gleicher
Messgaszusammensetzung erhöht
sich durch den Druckpuls auch der Sauerstoffpartialdruck an den
Elektroden im Messgasraum und damit auch die Nernstspannung. Das
Sensorelement reagiert also bei gleicher Messgaszusammensetzung,
insbesondere bei gleichem Sauerstoffanteil, auf eine Änderung
des Sauerstoffpartialdrucks. Es ist jedoch gewünscht, dass das Messsignal
des Sensorelements den Sauerstoffanteil des Messgases, also der
prozentuale Anteil des Sauerstoffs im Messgas wiedergibt, und nicht
die durch Druckschwankungen bedingten Änderungen des Sauerstoffpartialdrucks.
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Das erfindungsgemäße Sensorelement mit den kennzeichnenden
Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
hat demgegenüber
den Vorteil, dass die Abhängigkeit
des Messsignals des Sensorelements von Druckschwankungen bei ansonsten
gleicher Messgaszusammensetzung reduziert wird.
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Das Sensorelement weist eine Elektrode
auf, die mit dem Messgas über
einen Diffusionsweg verbunden ist, in dem eine Diffusionsbarriere
angeordnet ist. Entlang des Diffusionsweges kann das Messgas beziehungsweise
der Sauerstoff zu den Elektroden gelangen beziehungsweise von den
Elektroden über
die Diffusionsbarriere aus dem Sensorelement austreten. Die Diffusionsbarriere
enthält
ein sauerstoffspeicherndes Mittel und kann somit Sauerstoff speichern
und abgeben. Bei einem Anstieg des Sauerstoffpartialdrucks durch
einen Druckpuls (plötzlicher
Druckanstieg im Messgas) nimmt die Diffusionsbarriere Sauerstoff
auf, so dass der Anstieg des Sauerstoffpartialdrucks aufgrund des
Druckpulses im Bereich der Elektrode vermindert wird. Nach der Druckschwankung,
also wenn der Druck des Messgases wieder bei einem durchschnittlichen
Wert liegt, gibt die Diffusionsbarriere aufgrund des nunmehr wieder niedrigeren
Sauerstoffpartialdrucks Sauerstoff ab. Die sauerstoffspeichernde
Diffusionsbarriere bewirkt somit, dass plötzliche Spitzen des Sauerstoffpartialdrucks
geglättet
werden. Eine entsprechend glättende
Wirkung ergibt sich auch bei plötzlichem
Abfall des Sauerstoffpartialdrucks. Hierdurch wird erreicht, dass
die Abhängigkeit
des Messsignals von Druckschwankungen deutlich reduziert wird.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des im unabhängigen Anspruch genannten Verfahrens
möglich.
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Ein gute sauerstoffspeichernde Wirkung wurde
bei einer Diffusionsbarriere erreicht, die Sauerstoffleerstellen
nur einer Dichte von größer oder gleich
5 Molprozent aufweist. Vorteilhaft enthält die Diffusionsbarriere hierzu
Zirkonoxid und Ceroxid und/oder Yttriumoxid und/oder Scandiumoxid
enthält.
Der Anteil an Ceroxid liegt vorteilhaft bei 5 bis 50 Volumenprozent,
der Anteil an Yttriumoxid und/oder Scandiumoxid bei 5 bis 20 Molprozent.
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Weiterhin hat sich als vorteilhaft
erwiesen, dass die Diffusionsbarriere ein katalytisch aktives Material
enthält,
das den Austausch von Sauerstoff zwischen dem Messgas und der Diffusionsbarriere begünstigt.
Als katalytisch aktives Material hat sich ein Metall aus der Gruppe
Pt, Ru, Rh, Pd, Ir oder eine Mischung davon, als geeignet erwiesen.
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Alternativ wurde eine gute sauerstoffspeichernde
Wirkung erreicht, indem die Diffusionsbarriere ein hochtemperaturfestes
Metalloxid umfasst, das reversibel mindestens zwei Oxide bildet,
und dass beim Übergang
zwischen zwei Oxidationsstufen Sauerstoff aufnimmt beziehungsweise
abgibt. Als besonders geeignet haben sich Oxide des Eisens, des
Chroms, des Nickels, des Palladiums oder eine Mischung davon erwiesen.
Eine gute sauerstoffspeichernde Wirkung hat sich auch bei einer
Erdalkalinitrate, insbesondere Bariumnitrat enthaltenden Diffusionsbarriere
ergeben.
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Weiterhin hat sich als vorteilhaft
erwiesen, dass die Diffusionsbarriere einen ersten Abschnitt mit einer
höheren
sauerstoffspeichernden Wirkung und einen zweiten Abschnitt mit einer
niedrigeren oder gar keinen sauerstoffspeichernden Wirkung aufweist, wobei
der erste Abschnitt bezüglich
des Diffusionsweges zwischen der Elektrode und dem zweiten Abschnitt
angeordnet ist. Der dem ersten Abschnitt vorgelagerte zweite Abschnitt
der Diffusionsbarriere verringert den Einfluss von Verschmutzungen
durch das Messgas.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind
in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. 1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel der
Erfindung einen Längsschnitt
durch ein erfindungsgemäßes Sensorelement
gemäß der Linie
I – I
in 2, 2 zeigt einen Schnitt durch das erste
Ausführungsbeispiel
gemäß der Linie
II – II
in 1, und 3 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel
das Sensorelement in Schnittdarstellung.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 und 2 zeigen als erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein planares, schichtförmig aufgebautes Sensorelement 10,
das in einem Gehäuse
gasdicht angeordnet ist und dem Nachweis des Sauerstoffanteils in
einem Abgas einer Brennkraftmaschine dient. In 1 dargestellt ist der die Messelemente
enthaltende Abschnitt des Sensorelements 10. Der nicht
dargestellte Abschnitt des Sensorelements 10 enthält den Zuleitungsbereich
und den Kontaktierungsbereich, deren Aufbau dem Fachmann bekannt
ist.
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Das Sensorelement 10 weist
eine erste, eine zweite und eine dritte Festelektrolytschicht 21, 22, 23 auf.
In das Sensorelement 10 ist zwischen der ersten und der
zweiten Festelektrolytschicht 21, 22 ein ringförmiger Messgasraum 31 eingebracht,
in dessen mittlerem Bereich eine ebenfalls ringförmige porös ausgebildete Diffusionsbarriere 51 vorgesehen
ist. Das außerhalb
des Sensorelements 10 befindliche Messgas kann über eine
Gaszutrittsöffnung 3G,
die in die erste Festelektrolytschicht 21 eingebracht ist und
in die Mitte der Diffusionsbarriere 51 mündet, und
durch die Diffusionsbarriere 51 in den Messgasraum 31 gelangen.
Der Messgasraum 31 ist seitlich durch einen Dichtrahmen 34 abgedichtet.
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Zwischen der ersten und der zweiten
Festelektrolytschicht 21, 22 ist weiterhin ein
Referenzgasraum 32 vorgesehen, der durch ein Trennelement 33 vom
Messgasraum 31 gasdicht getrennt ist und der sich in Richtung
der Längsachse
des Sensorelements 10 erstreckt. Der Referenzgasraum 32 enthält als Referenzgas
ein Gas mit einem hohen Sauerstoffanteil, beispielsweise Umgebungsluft.
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Zwischen der zweiten und der dritten
Festelektrolytschicht 22, 23 ist ein Heizelement 37 vorgesehen,
das eine Heizerleiterbahn enthält,
die durch eine Isolierung von den umgebenden Festelektrolytschichten
getrennt ist (Heizerleiterbahn und Isolierung sind nicht dargestellt).
Das Heizelement 37 ist seitlich von einem Heizerrahmen 38 umgeben,
der das Heizelement 37 elektrisch isoliert und gasdicht abdichtet.
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Auf der Außenfläche der ersten Festelektrolytschicht 21 ist
eine ringförmige
erste Elektrode 41 vorgesehen, in deren Mitte die Gaszutrittsöffnung 36 liegt.
Im Messgasraum 31 ist auf die der ersten Elektrode 41 gegenüberliegenden
Seite der ersten Festelektrolytschicht 21 eine ringförmige zweite
Elektrode 42 aufgebracht. Auf der zweiten Festelektrolytschicht 22 ist
im Messgasraum (der zweiten Elektrode 42 gegenüberliegend)
eine ebenfalls ringförmige
dritte Elektrode 43 angeordnet. Eine vierte Elektrode 44 ist im
Referenzgasraum 32 vorgesehen.
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Die erste und die zweite Elektrode 41, 42 und der
zwischen der ersten und der zweiten Elektrode 41, 42 liegende
Festelektrolyt 21 bilden eine elektrochensche Zelle, die
durch eine außerhalb
des Sensorelements 10 angeordnete Beschaltung als Pumpzelle
betrieben wird. Die dritte und die vierte Elektrode 43, 44 und
der zwischen der dritten und der vierten Elektrode 43, 44 liegende
Festelektrolyt 22 bilden eine als Nernstzelle betriebene
elektrochemische Zelle. Die Nernstzelle misst den Sauerstoffpartialdruck
im Messgasraum. Die Pumpzelle pumpt derart Sauerstoff in den oder
aus dem Messgasraum, dass im Messgasraum ein Sauerstoffpartialdruck
von Lambda = 1 vorliegt. Derartige Sensorelemente sind dem Fachmann
als Breitband-Lambda-Sonden bekannt.
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Das Messgas beziehungsweise der Sauerstoff
strömt
durch die Gaszutrittsöffnung 36 und
die Diffusionsbarriere 51 in den oder aus dem Messgasraum 31.
Bei plötzlichem
Druckanstieg im Messgas (Druckpuls) kann die Diffusionsbarriere 51 Sauerstoff aufnehmen.
Vermindert sich der Druck, gibt die Diffusionsbarriere 51 den
Sauerstoff wieder ab.
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Die Diffusionsbarriere 51 ist
eine poröse Schicht
mit Sauerstoffleerstellen, auf deren Oberfläche ein katalytisch aktives
Material aufgebracht ist. Bei einem hohen Sauerstoffpartialdruck
reagiert der molekulare Sauerstoff im Messgas derart mit dem katalytisch
aktiven Material, dass der molekulare Sauerstoff in einzelne Sauerstoffatome
aufgebrochen und ionisiert wird. Die Sauerstoffionen besetzen dann die
Sauerstoffleerstellen. Vermindert sich der Sauerstoffpartialdruck,
gibt die Diffusionsbarriere 51 den Sauerstoff durch die
umgekehrte Reaktion wieder ab.
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Als katalytisch aktives Material
wird Platin verwendet, das durch Mahlung oder Abscheidung auf den
Porenbildner aufgebracht wird und damit nach dein Sintern auf der
Oberfläche
der Diffusionsbarriere 51 angeordnet ist. Bezogen auf die
Diffusionsbarriere 51 beträgt der Anteil an Platin 2 Volumenprozent.
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Folgende Zusammensetzungen haben
sich für
die Diffusionsbarriere (nach dem Sintern, ohne den Anteil des katalytisch
aktiven Materials) als besonders geeignet erwiesen:
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1. Beispiel:
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- 80 Volumenprozent ZrO2
- 20 Volumenprozent CeO2
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2. Beispiel:
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- 90 Volumenprozent ZrO2
- 10 Volumenprozent Y2O3
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3. Beispiel:
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- 90 Volumenprozent ZrO2
- 10 Volumenprozent Sc2O3
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4. Beispiel:
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- 77 Volumenprozent ZrO,
- 15 Volumenprozent CeO2
- 8 Volumenprozent Y2O3
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3 zeigt
als zweites Ausführungsbeispiel ein
Sensorelement, das sich vom ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 und 2 darin unterscheidet, dass die Diffusionsbaniere 51 zwei
Abschnitte aufweist. Einander entsprechende Elementen sind beim
ersten und beim zweiten Ausführungsbeispiel mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die Diffusionsbarriere 51 des
zweiten Ausführungsbeispiels
weist einen ersten Abschnitt 51a und einen zweiten Abschnitt 51b auf.
Beide Abschnitte 51a, 51b sind ringförmig (hohlzylinderförmig). Der zweite
Abschnitt 51b der Diffusionsbarriere 51 liegt innerhalb
des ersten Abschnitts 51a. Der zweite Abschnitt 51b enthält im wesentlichen
Zirkonoxid und weist keine oder nur eine geringe Speicherfähigkeit für Sauerstoff
auf. Die Zusammensetzung des ersten Abschnitts 51a entspricht
der Zusammensetzung der Diffusionsbarriere 51 des ersten
Ausführungsbeispiels.
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Die Erfindung lässt sich auch auf anderen Anordnungen
von Elektrode und Diffusionsbarrieren übertragen. Beispielsweise könnte eine
auf einer Außenfläche des
Sensorelements aufgebrachte Elektrode (wie die erste Elektrode 41)
mit einer porösen Schicht überzogen
sein, die als Diffusionsbarriere wirkt und eine sauerstoffspeichernde
Wirkung hat. Die Erfindung lässt
sich auch auf anderen Sensortypen übertragen, bei denen der Sauerstoffanteil
einen Einfluss auf das Messsignal ausübt. Es ist auch denkbar, dass
die sauerstoffspeicherde Diffusionsbarriere als Schicht ausgebildet
ist, entlang der das Messgas strömt.
Ebenso ist eine Anordnung denkbar, in der die Diffusionsbarriere
wie im zweiten Ausführungsbeispiel
nur in bestimmten Bereichen sauerstoffspeichernde Abschnitte aufweist.
Beispielsweise könnte
die innere und die äußere Mantelfläche eines hohlzylinderförmigen,
nicht oder nur wenig sauerstoffspeichernden Abschnitts, mit jeweils
einem sauerstoffspeichernden Abschnitt bedeckt sein. Ebenso könnten sich
die sauerstoffspeichernden Abschnitte strahlenförmig nach außen erstrecken.
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Weitere Ausführungsbeispiele sind der Beschreibungseinleitung
und den Ansprüchen
zu entnehmen.