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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Sensorelement
zur Bestimmung der Wasser- und/oder Kohlendioxid-Konzentration in
einem Gas sowie deren Verwendung.
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Stand der Technik
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Moderne
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren weisen zur Abgasreinigung eine
Abgasnachbehandlung auf. Während
in Otto-Motoren die Abgasreinigung mit dem so genannten 3-Wege-Katalysator
als beherrscht gilt, ist die Abgasreinigung in einem Dieselmotor
vergleichsweise aufwändig.
Eine Alternative zu den derzeit aktuellen direkt einspritzenden
Dieselmotoren können
in Zukunft Dieselmotoren sein, die eine homogene Verbrennung zumindest
im Teillastbereich nutzen, um die Emissionen deutlich zu reduzieren
oder die Zusammensetzung des Abgases im Vergleich zu konventionellen
Brennverfahren derart zu verändern,
dass die Primäremissionen
des Motors einfacher zu beseitigen sind. Derartige Brennverfahren
werden unter dem Begriff „homogenious
charched combustion ignition" (HCCI)
zusammengefasst. Diese Brennverfahren arbeiten mit einer hohen Abgasrückführrate,
reagieren aber auch sehr empfindlich auf letzt genannte. Für derartige
Verfahren ist es besonders vorteilhaft, wenn die Abgasrückführrate direkt
gemessen werden kann. Dies kann anhand der Leitkomponenten Wasser
oder Kohlenstoffdioxid, die ein Maß für die Abgasrückführrate darstellen, erfolgen.
Ein Wassersensor (H2O-Sensor) oder einem
Kohlenstoffdioxidsensor (CO2-Sensor, Kohlendioxid-Sensor)
kann in der Abgasrückführung oder
in dem Luftansauftrakt hinter der Vereinigung von Luftzufuhr und
Abgasrückführung untergebracht
sein. Derartige Sensoren müssen
eine gute Beständigkeit
im Abgas sowie gegenüber
kondensiertem Wasser im abgestellten Fahrzeug und geringe Antwortzeiten
im Bereich << 1 s aufweisen.
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Es
ist bekannt, dass eine Kohlenstoffdioxid- oder Wasser-Konzentrationsmessung
durch Lichtabsorption im Infrarotbereich erfolgen kann. Bei diesem
Prinzip sind jedoch Verschmutzungen der optischen Bauteile (z. B.
des Lichtfenster) problematisch, die zu einer Empfindlichkeitsabnahme
oder Signaldrift über
die Betriebszeit führen,
weshalb derartige Sensoren nicht im Bereich eines Verbrennungsmotors
anwendbar sind.
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Stand
der Technik ist ferner die Bestimmung von Wasser in gasförmigen Medien
durch eine kapazitive Messung. Typischerweise wird dabei eine Polymermembran,
deren reversible Wasseraufnahme mit dem Wassergehalt der umgebenden
Atmosphäre
korreliert, in das elektrische Feld zwischen zwei Elektroden gebracht. Durch
Wasseraufnahme verstärkt
sich das Dielektrikum und erhöht
somit die Kapazität
des Kondensators. Derartige Sensoren sind jedoch wegen der sehr
beschränkten
Einsatztemperatur des Polymermaterials nicht im Bereich des Verbrennungsmotors
anwendbar.
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Darüber hinaus
sind Kohlenstoffdioxidsensoren bekannt, die Hochtemperatur-Innenleitern
wie komplexe Phosphate (NASICON) bzw. Na-β''-Aluminat
zur Kohlenstoffdioxidbestimmung verwenden. Das Grundprinzip derartiger
Sensoren beruht auf einer leistungslosen Spannungsmessung an einer
galvanischen Zelle mit alkaliionenleitenden Festelektrolyten. Derartige
Kohlenstoffdioxidsensoren können
jedoch sowohl während des
Betriebs als auch im nicht betriebenen Zustand durch Einwirken von
flüssigem
Wasser und Herauslösen von
Alkali- oder Erdalkaliionen
irreversibel geschädigt
werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Bestimmung der Wasser- und/oder Kohlendioxid-Konzentration in einem Gas mit den kennzeichnenden
Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs hat den Vorteil, dass anhand der erfindungsgemäß bestimmten
Wasser- oder Kohlenstoffdioxid-Konzentration
die Abgasrückführrate eines
auf einem „homogenious
charched combustion ignition"-Verfahren
basierenden Verbrennungsmotors direkt ermittelt werden kann, was
sich vorteilhaft auf dessen Betrieb auswirkt. Darüber hinaus
weisen erfindungsgemäße Sensorelemente
eine gute Beständigkeit
im Abgas und gegenüber
kondensiertem Wasser im abgestellten Fahrzeug sowie geringe Antwortzeiten
von << 1 s und insbesondere
von < 100 ms auf.
Ferner sind erfindungsgemäße Sensorelemente
vorteilhafterweise in großer
Stückzahl
herstellbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindungen sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
einer herkömmlichen
Sauerstoff-Breitbandsonde in Planartechnik;
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2a zeigt
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
mit zwei Pumpzellen, wobei die Elektroden der beiden Pumpzellen
abgesehen vom Festelektrolyt elektrisch getrennt Anschlusskontaktiert
sind, im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen;
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2b zeigt
das Sensorelement aus 2a im Längsschnitt parallel zu den
Hauptflächen
entlang der Linie A1-A1';
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2c zeigt
das Sensorelement aus 2a im Längsschnitt parallel zu den
Hauptflächen
entlang der Linie A2-A2';
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2d zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 2a und 2b;
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3a zeigt
eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
mit zwei Pumpzellen, wobei die inneren Pumpelektroden der beiden
Pumpzellen elektrisch leitend miteinander verbunden sind, im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen;
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3b zeigt
das Sensorelement aus 3a im Längsschnitt parallel zu den
Hauptflächen
entlang der Linie B-B';
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3c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 3a und 3b;
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4a zeigt
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
mit zwei Pumpzellen und einer Nernstzelle, wobei die inneren Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen elektrisch leitend miteinander verbunden sind,
im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen;
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4b zeigt
das Sensorelement aus 4a im Längsschnitt parallel zu den
Hauptflächen
entlang der Linie C-C';
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4c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 4a und 4b;
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5a zeigt
eine vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
mit zwei Pumpzellen und zwei Nernstzellen, wobei die inneren Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen elektrisch leitend miteinander verbunden sind,
im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen;
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5b zeigt
das Sensorelement aus 5a im Längsschnitt parallel zu den
Hauptflächen
entlang der Linie D-D';
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5c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 5a und 5b;
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6 zeigt
I/U-Kennlinien für
die kathodische Sauerstoffreduktion von 20,9 Vol.-% O2 in
N2 gegen Luft an verschiedenen Platin und/oder
Gold umfassenden Elektroden;
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7 zeigt
die Abhängigkeit
der Zersetzungsspannung von 20,9 Vol.-% O2 in
N2 gegen Luft von dem Gold-Gehalt der Kathode;
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8 zeigt
die Abhängigkeit
der Zersetzungsspannung von 3 Vol.-% H2O
in N2 gegen Luft von dem Gold-Gehalt der
Kathode;
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9 zeigt
die Abhängigkeit
der Zersetzungsspannung von 7 Vol.-%, 28 Vol.-% und 50 Vol.-% CO2 in N2 gegen Luft
von dem Gold-Gehalt der Kathode.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
einer herkömmlichen
Sauerstoff-Breitbandsonde in Planartechnik, beispielsweise einer
universalen Lambdasonde (LSU). Eine herkömmliche Sauerstoff-Breitbandsonde
basiert auf einem keramischen Grundkörper 2 mit einer Gaszutrittsöffnung 3 und
einem durch eine Diffusionsbarriere 4 abgetrennten inneren
Gasraum. In dem inneren Gasraum ist ein inneres Pumpelektrodenpaar 11a, 11b angeordnet,
welches zusammen mit der auf der Außenseite des keramischen Grundkörpers 2 angeordneten äußeren Pumpelektrode 8 über Anschlusskontakte 7 an
eine Stromquelle angeschlossen ist und eine Pumpzelle bildet. Darüber hinaus
bildet die innere Pumpelektrode 11a, 11b über Anschlusskontakte 7 mit
einer Referenzelektrode 10 eine Nernstzelle. Wie 1 zeigt,
sind das innere Pumpelektrodenpaar 11a, 11b, die äußere Pumpelektrode 8 und
die Referenzelektrode 10 über jeweils voneinander getrennt
Leitungen an Flächen
zur elektrischen Anschlusskontaktierung 7 angeschlossen.
Darüber
hinaus ist die äußere Pumpelektrode 8 von
einer Schutzschicht 9 überzogen,
um diese vor Abrasion und/oder Ablagerungen zu schützen. Ferner
weist eine herkömmliche
Sauerstoffbreitbandsonde eine durch eine elektrische Isolation 6 isolierte
Heizvorrichtung 5 mit zwei Anschlusskontakten 7a, 7b zum
Anschluss an eine Stromquelle auf.
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2a, 2b und 2c zeigen
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
mit zwei Pumpzellen, wobei die Elektroden der beiden Pumpzellen
abgesehen vom Festelektrolytkörper 2 elektrisch
getrennt anschlusskontaktiert sind, im Längsschnitt senkrecht zu den
Hauptflächen,
im Längsschnitt
parallel zu den Hauptflächen
entlang der Linie A1-A1' und
im Längsschnitt
parallel zu den Hauptflächen
entlang der Linie A2-A2'. 2a und 2b zeigen,
dass die zwei elektrochemischen Pumpzellen eines erfindungemäßen Sensorelementes
derart angeordnet sind, dass das Messgas über eine Gaszutrittsöffnung 10 in
einem Festelektrolytkörper 2 und über zwei,
insbesondere identische, diffusionslimitierende poröse Strukturen 16, 26,
eine sog. Diffusionsbarriere, in einen ersten 11 und einen
zweiten 21 Gasraum der elektrochemischen Pumpzellen eindringen
kann. Die Gaszutrittsöffnung 10 ist
im Rahmen dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform
in Form eines zur Hauptfläche
senkrechten Schachtes ausgestaltet, der sich im inneren des Festkörperelektrolyten 2 T-förmig verzweigt
und an zwei parallel zur Hauptfläche
angeordnete Kanäle
anschließt,
welche die Diffusionsbarrieren 16, 26 und die
inneren Gasräume 11, 21 umfassen.
In diesen inneren Gasräumen 11, 21 ist
jeweils eine erste 12a, 12b und eine zweite innere 22a, 22b Pumpelektrode
(IPE) angeordnet, die an einen Sauerstoffionen-leitenden Festkörperelektrolytkörper 2 grenzt.
Wie die 2a und 2b zeigen
setzen sich die inneren Pumpelektroden 12a, 12b; 22a, 22b im
Rahmen dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform
jeweils aus einem Paar von an den beiden Hauptflächen des jeweiligen inneren
Gasraums 11, 21 platziert Elektroden 12a, 12b; 22a, 22b zusammen,
die miteinander elektrisch leitend und niederohmig verbunden sind.
Auf der dem zu messenden Gas zugewandeten, äußeren Seite des Festelektrolytkörpers 2,
insbesondere der äußeren Seite
des Festelektrolytkörpers 2 in
die die Gaszutrittsöffnung 10 eingelassen
ist, sind eine erste 13 und eine zweite 23 äußere Pumpelektrode
(APE) angeordnet, die über
eine Stromquelle mit den inneren Pumpelektroden (IPE) 12a, 12b; 22a, 22b verbunden
sind und zusammen mit der dazugehörigen ersten bzw. zweiten inneren
Pumpelektrode (IPE) 12a, 12b; 22a, 22b eine
erste und zweite elektrochemische Pumpzellen bilden. Im Rahmen dieser
Ausführungsform
weisen sowohl die äußeren 13, 23 als auch
die inneren 12a, 12b; 22a, 22b Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen jeweils voneinander getrennte Leitungen und
Anschlusskontakte 32a, 32b, 32c, 32d auf.
Somit lässt
sich zumindest eine relativ hochohmige Entkopplung beider Messzellen
bewerkstelligen. Darüber
hinaus sind die äußeren Pumpelektroden 13, 23 im Rahmen
dieser Ausführungsform
von einer Schutzschicht 14, 24 überzogen,
um diese vor Korrosion zu schützen.
Wie 2c zeigt weist diese erfindungsgemäße Ausführungsform
ferner eine durch eine elektrische Isolation 31 isolierte
Heizvorrichtung 30 mit zwei Anschlusskontakten 33a, 33b zum
Anschluss an eine Stromquelle auf, welche parallel zur Hauptfläche in dem
Festelektrolytkörper 2 unterhalb
der Ebene der elektrochemischen Pumpzellen angeordnet ist. Vorzugsweise
weist das Messgas, das zu den Pumpzellen gelangt, einen Sauerstoffüberschuss
auf.
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Zur
Bestimmung der Wasser-Konzentration in einem Messgas wird die erste
Pumpzelle derart betrieben, dass nur molekularer Sauerstoff zu O2–-Ionen
an der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b kathodisch reduziert
wird. Die O2–-Ionen
werden dann durch den beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der ersten äußeren Pumpelektrode 13 wieder
zu molekularem Sauerstoffoxidiert und an das Gas abgegeben wird. Die
dafür an
die erste Pumpzelle anzulegende Spannung muss die Zersetzungsspannung
von Wasser im Grenzstromfall unterschreiten. Diese Spannung ist
bei planar aufgebauten Pumpzellen ca. 1 V (O2-Pumpspannung
im Grenzstromfall zuzüglich
der Zersetzungsspannung von Wasser).
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Ferner
wird die zweite Pumpzelle zur Bestimmung der Wasser-Konzentration
in einem Messgas derart betrieben, dass an der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b molekularer
Sauerstoff kathodisch reduziert sowie Wasser gespalten wird. Die
O2–-Ionen
werden dann durch den beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der zweiten äußeren Pumpelektrode 23 wieder
zu molekularem Sauerstoffoxidiert und an das Messgas abgegeben.
Die Pumpspannung der zweiten Pumpzelle liegt dabei ≥ 500 mV bis ≤ 800 mV über jener der
ersten Pumpzelle. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht nur molekularer
Sauerstoff, sondern auch Wasser gespalten wird und zum Innenstrom
(Pumpstrom) beiträgt.
Da die Differenz der Pumpströme
der ersten und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen
proportional zur Wasser-Konzentration im Messgas ist, kann eine
Messung dieser Pumpströme
bzw. der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Wasser-Konzentration
im Messgas herangezogen werden.
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In
Analogie zur Bestimmung der Wasser-Konzentration in einem Messgas
wird die erste Pumpzelle zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
in einem Messgas derart betrieben, dass an der ersten inneren Pumpelektrode 22a, 22b molekularer
Sauerstoff kathodisch reduziert und Wasser gespalten wird. Die dafür an die
erste Pumpzelle anzulegende Spannung muss die Zersetzungsspannung
von Kohlenstoffdioxid im Grenzstromfall unterschreiten. Diese zu
unterschreitende Spannung ist bei planar aufgebauten Pumpzellen ca. ≥ 1200 mV bis ≤ 1800 mV (O2/H2O-Pumpspannung
im Grenzstromfall zuzüglich
der Zersetzungsspannung von Kohlenstoffdioxid).
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Ferner
wird die zweite Pumpzelle zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
in einem Messgas derart betrieben, dass an der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b molekularer
Sauerstoff kathodisch reduziert sowie Wasser und Kohlenstoffdioxid
gespalten wird. Die O2–-Ionen werden dann analog
zum bereits erläuterten
Verfahren zur Bestimmung der Wasser-Konzentration in einem Messgas
durch den beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der zweiten äußeren Pumpelektrode 23 wieder
zu molekularem Sauerstoff oxidiert und an das Messgas abgegeben.
Die Pumpspannung der zweiten Pumpzelle liegt dabei ≥ 100 bis ≤ 300 mV über jener
der ersten Pumpzelle. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht nur molekularer Sauerstoff
reduziert und Wasser gespalten wird, sondern auch die Spaltung von
Kohlenstoffdioxid zum Innenstrom (Pumpstrom) beiträgt. Da die
Differenz der Pumpströme
der ersten und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen
proportional zur Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Messgas ist,
kann eine Messung dieser Pumpströme
bzw. der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
im Messgas herangezogen werden.
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Sowohl
im Rahmen dieser ersten Ausführungsform
als auch der im Zusammenhang mit den 3a bis 5c erläuterten
zweiten, dritten und vierten Ausführungsform umfassen die äußeren 13, 23 und
inneren 12a, 12b; 22a, 22b Pumpelektroden
ein Platingruppenmetall oder eine Platingruppenmetalllegierung,
insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, und/oder
Ruthenium. Vorzugsweise ist diejenige innere Pumpelektrode an der
sowohl Sauerstoff reduziert als auch Wasser gespalten werden soll,
aus einer Platingruppenmetall-Gold-Legierung, insbesondere mit einem
Goldanteil von ≥ 0,1 Gew.-% bis ≤ 10 Gew.-%,
ausgebildet.
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2d zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 2a, 2b und 2c.
Im Rahmen dieser Ausführungsform
stellen zwei Stromquellen die elektrischen Pumpströme mit den
bereits erläuterten
Pumpspannungen zur Verfügung.
Die Operationsverstärker
OV1 und OV2 verstärken
die über
die Messwiderstände
abfallende Spannung und der Spannungsunterschied aus beiden wird
ermittelt. Dieser Spannungsunterschied dient als Messsignal und
ist der Wasser- oder Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Messgas
proportional.
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3a und 3b zeigen
eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes mit
zwei Pumpzellen, wobei die inneren Pumpelektroden der beiden Pumpzellen
elektrisch leitend miteinander verbunden sind, im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen
und im Längsschnitt
parallel zu den Hauptflächen
entlang der Linie B-B'.
Die in 3a und 3b gezeigte zweite
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
weist die gleichen Elemente und eine ähnlichen Elementanordnung wie
die erste, bereits im Zusammenhang mit 2a bis 2d erläuterte,
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
auf. Wie in der ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes,
weisen die äußeren Pumpelektroden 13, 23 der
beiden Pumpzellen jeweils voneinander getrennte Leitungen und Anschlusskontakte 32a, 32b auf.
Die zweite Ausführungsform
unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform jedoch dadurch,
dass die erste 12a, 12b und die zweite 22a, 22b innere
Pumpelektrode der ersten und der zweiten Pumpzelle miteinander über eine
elektrische Leitung verbunden sind und über eine einzige weitere elektrische
Leitung mit einem einzigen elektrischen Anschlusskontakt 32e verbunden
sind.
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Die
Betriebsweise der zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
der Pumpzellen entspricht der im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
erläuterten
Betriebsweise.
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3c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektroniken für das
Sensorelement aus 3a und 3b. Wie
ein Vergleich von 3c mit 2d zeigt, ähnelt die
Betriebsschaltung der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorelementes,
abgesehen davon, dass die Operationsverstärker OV1, OV2, Messwiderstände RMess, 1, RMess, 2 und
inneren Pumpelektroden IPE1, IPE2 auf Masse gelegt sind, der Betriebsschaltung
der ersten Ausführungsform.
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4a und 4b zeigen
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes zwei
Pumpzellen und einer Nernstzelle, wobei die inneren Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen elektrisch leitend miteinander verbunden sind,
im Längsschnittsenkrecht
zu den Hauptflächen
und im Längsschnitt
parallel zu den Hauptflächen
entlang der Linie C-C'.
Die dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
unterscheidet sich dadurch von der zweiten, in 3a und 3b gezeigten,
Ausführungsform, dass
co-planar zu der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b eine
erste Referenzelektrode (RE) 15 angeordnet ist, welche über eine
elektrische Leitung an einen Anschlusskontakt 32f angeschlossen
ist. Die Referenzelektrode 15 bildet mit der ersten inneren
Pumpelektrode 12a, 12b eine Nernstzelle. Die Referenzelektrode 15 wird
einer Gasatmosphäre
mit hohem, gleich bleibendem Sauerstoffgehalt ausgesetzt. Dies kann
durch eine direkte Zuführung
von Luft durch eine entsprechende Kanalstruktur oder über eine
so genannte gepumpte Referenz, bei der von der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b zur
Referenzelektrode 15 ein kleiner Sauerstoffpumpstrom getrieben
wird, erfolgen.
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Wird
die erste Pumpzelle derart betrieben, dass der molekulare Sauerstoff
an der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b kathodisch
reduziert wird und die dadurch entstehenden O2–-Ionen
durch den beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der ersten äußeren Pumpelektrode 13 wieder
zu molekularem Sauerstoffoxidiert und an das Messgas abgegeben werden,
so erniedrigt sich der Sauerstoffpartialdruck im ersten inneren
Gasraum 11 der ersten Pumpzelle. Aufgrund der Sauerstoffpartialdruckunterschieds
zwischen der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b und
der Referenzelektrode 15 kann eine Nernstspannung entsprechend dem
Nernst'schen Gesetz
gemessen werden. Diese Nernstspannung dient als Regelgröße für die Regelung der
Pumpspannung der ersten Pumpzelle. Beispielsweise soll die Pumpspannung
der ersten Pumpzelle derart geregelt werden, dass die Nernstzelle
eine Nernstspannung von 450 mV erreicht.
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Wird
ferner die zweite Pumpzelle derart betrieben, dass an der zweiten
inneren Pumpelektrode 22a, 22b der molekulare
Sauerstoff kathodisch reduziert und Wasser gespalten wird und die
entstehenden O2–-Ionen dann durch den
beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der zweiten äußeren Pumpelektrode 23 wieder
zu molekularem Sauerstoff oxidiert und an das Messgas abgegeben
werden, so erniedrigt sich der Sauerstoffpartialdruck im inneren
Gasraum 21 der zweiten Pumpzelle. Die Pumpspannung der
zweiten äußeren Pumpelektrode 23 soll
dabei ≥ 500
mV bis ≤ 800
mV über
jener der ersten Pumpzelle liegen. Dadurch wird nicht nur die Reduktion
von molekularem Sauerstoff, sondern auch die Spaltung von Wasser
gewährleistet
welche zu dem Innenstrom (Pumpstrom) beiträgt. Die Differenz der Pumpströme der ersten
und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen ist proportional
zur Wasser-Konzentration im Messgas, sodass eine Messung dieser
Pumpströme
bzw der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Wasser-Konzentration
im Messgas herangezogen werden kann.
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Zur
Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration in einem Messgas
wird die erste Pumpzelle der dritten Ausführungsform derart betrieben,
dass an der ersten inneren Pumpelektrode 22a, 22b molekularer Sauerstoff
kathodisch reduziert und Wasser gespalten wird. Beispielsweise soll
die Pumpspannung der ersten Pumpzelle dazu derart geregelt werden,
dass die Nernstzelle eine Nernstspannung von ≥ 950 bis ≤ 1250 mV erreicht. Ferner wird
die zweite Pumpzelle zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
in einem Messgas derart betrieben, dass an der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b molekularer
Sauerstoff kathodisch reduziert sowie Wasser und Kohlenstoffdioxid
gespalten wird. Die O2–-Ionen werden dann analog
zum bereits erläuterten
Verfahren zur Bestimmung der Wasser-Konzentration in einem Messgas
durch den beheizten Festelektrolytkörper 2 transportiert,
an der zweiten äußeren Pumpelektrode 23 wieder
zu molekularem Sauerstoff oxidiert und an das Messgas abgegeben.
Die Pumpspannung der zweiten Pumpzelle liegt dabei ≥ 300 bis ≤ 600 mV über jener
der ersten Pumpzelle. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht nur molekularer Sauerstoffreduziert
und Wasser gespalten wird, sondern auch die Spaltung von Kohlenstoffdioxid
zum Innenstrom (Pumpstrom) beiträgt.
Da die Differenz der Pumpströme
der ersten und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen
proportional zur Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Messgas ist,
kann eine Messung dieser Pumpströme
bzw. der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
im Messgas herangezogen werden.
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4c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 4a und 4b. Der
in der Betriebsschaltung in 4c gezeigte
Operationsverstärker
OV1.1 ist als Komparator beschaltet und stellt am Ausgang die Spannung
derart ein, dass an der ersten äußeren Pumpelektrode 13 eine
Spannung anliegt die zu einem derartigen Pumpstrom führt, dass
der invertierende Eingang die gleiche Spannung aufweist, wie der
nicht invertierende. Dazu muss in der Nernstzelle betragsmäßig die
gleiche Spannung anliegen wie die Referenzspannung. Die Nernstzellenspannung
und damit der Partialdruck der Gasmoleküle werden über den durch die Pumpspannung
getriebenen Pumpstrom durch die erste Pumpzelle eingestellt. OV2.1
entkoppelt als Impedanzwandler die Pumpspannung hochohmig von der
nachfolgenden Schaltung. OV2.2 ist zusammen mit R1, R2 und R3 als
invertierender Addierer beschaltet und addiert auf die Spannung
der ersten äußeren Pumpelektrode 13 die
Spannung URef2, wobei der über das
Verhältnis
der Widerstände
R1, R2 und R3 einzustellende Verstärkungsfaktor eins beträgt. Über den Inverter
OV2.3 wird der Pumpstrom wieder gleichsinnig zum Pumpstrom aus OV1.1
invertiert. URef2 weist einen Wert zwischen
500 und 800 mV auf. Dadurch erhält
die zweite äußere Pumpelektrode 13 eine
um diesen Betrag höhere
Pumpspannung als die erste äußere Pumpelektrode 23,
wodurch ein Pumpstrom durch die zweite Pumpzelle getrieben wird,
der durch die Zersetzung von Sauerstoff und Wasser bedingt ist.
Die Spannungsabfälle
an den Messwiderständen
RMess werden durch die Operationsverstärker OV1.2
und OV2.4 in Spannungssignale umgewandelt und der Spannungsunterschied
aus beiden ermittelt. Dieser Spannungsunterschied dient als Messsignal
und ist der Wasser-Konzentration im Messgas proportional.
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5a und 5b zeigen
eine vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes mit
zwei Pumpzellen und zwei Nernstzellen; wobei die inneren Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen elektrisch leitend miteinander verbunden sind,
im Längsschnitt
senkrecht zu den Hauptflächen
und im Längsschnitt parallel
zu den Hauptflächen
entlang der Linie D-D'.
Die vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
unterscheidet sich dadurch von der dritten, in 4a und 4b gezeigten,
Ausführungsform,
dass co-planar zu der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b eine
zusätzliche
zweite Referenzelektrode (RE) 25 angeordnet ist, welche über eine
elektrische Leitung an einen Anschlusskontakt 32g angeschlossen
ist. Coplanar zu den inneren Pumpelektroden 12a, 12b; 22a, 22b ist
daher jeweils eine Referenzelektrode (RE) 15; 25 angeordnet.
So bildet die Referenzelektrode 15 mit der ersten inneren
Pumpelektrode 12a, 12b eine erste Nernstzelle
und die Referenzelektrode 25 mit der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b eine zweite
Nernstzelle. Die erste und zweite Referenzelektrode 15; 25 werden
einer Gasatmosphäre
mit hohem, gleich bleibendem Sauerstoffgehalt ausgesetzt. Dies kann
durch eine direkte Zuführung
von Luft durch eine entsprechende Kanalstruktur oder über eine
so genannte gepumpte Referenz, bei der von der ersten inneren Pumpelektrode 12a, 12b zur
Referenzelektrode 15 und/oder von der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b zur
Referenzelektrode 25 ein kleiner Sauerstoffpumpstrom getrieben
wird, erfolgen.
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Die
Referenzelektroden 15 und 25 der in 4a und 4b gezeigten
dritten und der in 5a und 5b gezeigten
vierten Ausführungsform
umfassen vorzugsweise ein Platingruppenmetall oder eine Platingruppenmetalllegierung,
insbesondere ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, und/oder
Ruthenium.
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Die
erste Pumpzelle wird wie im Rahmen der in 4a und 4b erläuterten
dritten Ausführungsform
betrieben.
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Wird
ferner die zweite Pumpzelle derart betrieben, dass der molekulare
Sauerstoff und Wassermoleküle
an der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b kathodisch
reduziert, als O2–-Ionen durch den beheizten Festelektrolyt
transportiert, an der zweiten äußeren Pumpelektrode 23 wieder
zu molekularem Sauerstoffoxidiert und an das Messgas abgegeben werden,
so erniedrigt sich der Sauerstoffpartialdruck im zweiten inneren Gasraum 21 der
zweiten Pumpzelle. Aufgrund der Sauerstoffpartialdruckunterschieds
zwischen der zweiten inneren Pumpelektrode 22a, 22b und
der Referenzelektrode 25 kann eine Nernstspannung entsprechend
dem Nernst'schen
Gesetz gemessen werden. Diese dient als Regelgröße für die Regelung der Pumpspannung
der zweiten Pumpzelle. Die zweite Nernstzelle soll eine Nernstspannung
erreichen, die zu einer zweiten Pumpspannung führt, die ≥ 500 mV bis ≤ 800 mV über der Pumpspannung der ersten
Pumpzelle liegt. Beispielsweise liegt die Nernstspannung der zweiten
Nernstzelle in einem Bereich von ≥ 950
mV bis ≤ 1250
mV. Dadurch wird gewährleistet,
dass nicht nur molekularer Sauerstoff reduziert, sondern auch Wasser
gespalten wird und zum Innenstrom (Pumpstrom) beiträgt. Die
Differenz der Pumpströme
der ersten und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen
ist proportional zur Wasser-Konzentration im Messgas, sodass eine
Messung dieser Pumpströme
bzw. der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Wasser-Konzentration
im Messgas herangezogen werden kann.
-
Zur
Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration in einem Messgas
werden die erste Nernstzelle und die erste Pumpzelle wie im Rahmen
der in 4a und 4b erläuterten
Kohlenstoffdioxid-Konzentrationsmessung mit der dritten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
betrieben. Die zweite Nernstzelle wird im Rahmen der vierten Ausführungsform
derart betrieben, dass die zweite Nernstzelle eine Nernstspannung
erreicht, die zu einer zweiten Pumpspannung führt, die ≥ 300 bis ≤ 600 mV über der Pumpspannung der ersten
Pumpzelle liegt. Dadurch wird gewährleistet, dass nicht nur molekularer
Sauerstoff reduziert und Wasser gespalten wird, sondern auch die
Spaltung von Kohlenstoffdioxid zum Innenstrom (Pumpstrom) beiträgt. Da die
Differenz der Pumpströme
der ersten und zweiten Pumpzelle bzw. der daraus erzeugten Spannungen
proportional zur Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Messgas ist,
kann eine Messung dieser Pumpströme
bzw. der erzeugten Spannungen zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration
im Messgas herangezogen werden.
-
5c zeigt
eine Prinzipschaltskizze einer möglichen
Ausführungsform
einer Betriebselektronik für das
Sensorelement aus 5a und 5b; Die
Betriebsschaltung in 5c, zeigt zwei Operationsverstärker OV1.1
und OV2.1, die als Komparatoren beschaltet sind und am Ausgang die
Spannung derart einstellen, dass an der äußeren Pumpelektrode eine Spannung
anliegt die zu einem derartigen Pumpstrom führt, dass der invertierende
Eingang die gleiche Spannung aufweist, wie der nicht invertierende.
Dazu muss in der Nernstzelle betragsmäßig die gleiche Spannung anliegen
wie die Referenzspannung. Die Nernstzellenspannung und damit der
Partialdruck der Gasmolekel werden über den durch die Pumpspannung
getriebenen Pumpstrom durch die Pumpzelle eingestellt. Die Referenzspannung
Uref1 und Uref2 unterscheiden
sich derart, dass die Pumpspannung der zweiten äußeren Pumpelektrode 23, ≥ 500 mV bis ≤ 800 mV höher liegt
als die Pumpspannung der erstem äußeren Pumpelektrode 13.
Die Spannungsabfälle
an den Messwiderständen
RMess werden durch die Operationsverstärker OV1.2
und OV2.2 in Spannungssignale umgewandelt und der Spannungsunterschied aus
beiden ermittelt. Dieser Spannungsunterschied dient als Messsignal
und ist der Wasser-Konzentration im Messgas proportional.
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6 zeigt
eine Kurvenschar von Strom/Spannungskennlinien für die kathodische Sauerstoffreduktion
von 20,9 Vol.-% O2 in N2 an
verschiedenen Platin und/oder Gold umfassenden Elektroden. Um die Stom/Spannungskennlinien
aufzuzeichnen wurde eine Breitbandsonde in dem oben genannten Sauerstoff/Stickstoff-Gasgemisch
betrieben. Dabei wurden die äußere Pumpelektrode
kathodisch (negativ) und die innere Pumpelektrode anodisch beschaltet,
um Grenzstromeffekte weitestgehend zu vermeiden. Da die beiden Elektroden
einer identischen Atmosphäre
ausgesetzt wurden, mussten keine nennenswerten Nernstspannungen
berücksichtigt
werden. 6 zeigt, dass bei Elektroden
aus Platin-Gold-Legierungen mit einem Goldanteil von ≥ 1 Gew.-%
ein Überspannungseffekt
auftritt, während
sich Elektroden aus einer Platin-Gold-Legierung mit einem Goldanteil
von 0,01 Gew.-% ähnlich
wie reine Platinelektroden verhalten. Die Überspannungen können aus
den Messkurven an der Stelle abgelesen werden, an der der flache
Bereich der Strom/Spannungskurve in einen steil verlaufenden Bereich übergeht.
Das Minimum der ersten Ableitung der Strom/Spannungskennlinie entspricht
im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Überspannung.
-
7, 8 und 9 zeigen
die Abhängigkeit
der Zersetzungsspannung von 20,9 Vol.-% O2,
3 Vol.-% H2O sowie 7 Vol.-%, 28 Vol.-% und 50 Vol.-%
CO2 in N2 von dem
Gold-Gehalt der Kathode, jeweils gemessen gegen eine Anode aus Platin.
Dabei wurden die Zersetzungsspannungen wie im Rahmen von 6 erläutert bestimmt.
Die 7 bis 9 zeigen, dass mit zunehmendem
Goldanteil der Kathode die Zersetzungsspannung für Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid
aufgrund von Überspannungseffekten
zunimmt, während die
Zersetzungsspannung für
Wasser nahezu unberührt
bleibt. Bei einer Elektrode mit einem Goldanteil von ≥ 0,1 Gew.-%
bis ≤ 10
Gew.-%, insbesondere von ≥ 2
Gew.-% bis < 4
Gew.-%, wird die Zersetzungsspannung von Kohlenstoffdioxid deutlich
angehoben, sodass ein größerer Abstand
zwischen der Zersetzungsspannung von Kohlenstoffdioxid und Wasser
vorliegt, als es bei einer reinen Platinelektrode der Fall wäre. Dabei
wird zwar auch die Zersetzungsspannung für Sauerstoff erhöht, jedoch
resultiert insbesondere im Fall eines Goldanteils von ≥ 2 Gew.-%
bis ≤ 4 Gew.-%
eine zur Zersetzungsspannung von Wasser vergleichbare Zersetzungsspannung
mit ebenfalls großem
Abstand zur Zersetzungsspannung von Kohlenstoffdioxid. In den bereits
erläuterten
Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
werden daher vorzugsweise diejenigen Elektroden an denen nur Sauerstoff
reduziert und Wasser gespalten werden (das heißt an denen keine Kohlenstoffdioxid-Spaltung
stattfinden soll) aus einer Platin-Gold-Legierung mit einem erfindungsgemäßen Goldanteil
ausgebildet.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung der
Wasser- oder Kohlendioxid-Konzentration in einem Gas mit einem Sensorelement,
umfassend
- – einen
Festelektrolytkörper,
- – eine
erste elektrochemische Pumpzelle umfassend eine in einem ersten
inneren Gasraum des Festelektrolytkörpers angeordnete erste innere
Pumpelektrode und eine auf der dem Messgas zugewandten Seite des
Festelektrolytkörpers
angeordnete erste äußere Pumpelektrode,
wobei die erste innere Pumpelektrode und die erste äußere Pumpelektrode über eine
Stromquelle miteinander verbunden sind, und
- – eine
zweite elektrochemische Pumpzelle umfassend eine in einem zweiten
inneren Gasraum des Festelektrolytkörpers angeordnete zweite innere
Pumpelektrode und eine auf der dem Messgas zugewandten Seite des
Festelektrolytkörpers
angeordnete zweite äußere Pumpelektrode,
wobei die zweite innere Pumpelektrode und die zweite äußere Pumpelektrode über eine
Stromquelle miteinander verbunden sind,
in dem - – die
erste Pumpzelle mit einer Pampspannung betrieben wird, die nur zur
Reduktion von molekularem Sauerstoff zu O2–-Ionen
führt,
und
- – die
zweite Pumpzelle mit einer höheren
Pumpspannung betrieben wird, die sowohl zur Reduktion von molekularem
Sauerstoff zu O2–-Ionen als auch zur
Spaltung von Wasser zu O2–-Ionen führt, und
- – aus
der Differenz der Pumpströme
der beiden Pumpzellen und/oder aus der aus den Pumpströmen resultierenden
Spannungsdifferenz, insbesondere unter Anwendung des 1. Fick'schen Gesetzes, die
Wasser-Konzentration im Messgas ermittelt wird; oder
- – die
erste Pumpzelle mit einer Pumpspannung betrieben wird, die sowohl
zur Reduktion von molekularem Sauerstoff zu O2–-Ionen
als auch zur Spaltung von Wasser zu O2–-Ionen
führt,
und
- – die
zweite Pumpzelle mit einer höheren
Pumpspannung betrieben wird, die sowohl zur Reduktion von molekularem
Sauerstoff zu O2–-Ionen als auch zur
Spaltung von Wasser zu O2–-Ionen und Kohlenstoffdioxid
zu O2 –-Ionen führt, und
- – aus
der Differenz der Pumpströme
der beiden Pumpzellen und/oder aus der aus den Pumpströmen resultierenden
Spannungsdifferenz, insbesondere unter Anwendung des 1. Fick'schen Gesetzes, die
Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Messgas ermittelt wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
beruht dabei auf dem Prinzip, dass sich die elektrochemischen Zersetzungsspannungen
von molekularem Sauerstoff, Wasser und Kohlenstoffdioxid an Elektroden
aus den erfindungsgemäßen Elektrodenmaterialien
um mehrere 100 mV unterscheiden. Beispielsweise wurden im Rahmen
der vorliegenden Erfindung für
eine elektrochemische Pumpzelle mit einem Zirkoniumdioxidfestelektrolytkörper und
eine äußeren und
inneren Platinpumpelektrode die in der folgenden Tabelle angegebenen
elektrochemischen Zersetzungsspannungen für molekularem Sauerstoff, Wasser
und Kohlenstoffdioxid ermittelt.
-
Dabei
wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte um den aufbaubedingten
Ohm'sche Verlust
korrigiert.
Gaskomponente | Gemessene
minimale Zersetzungsspannung | Gaskonzentration |
molekularer
Sauerstoff (O2) | 0,01
V | 2.1
Vol.-% |
Wasser
(H2O) | 0,48
V | ca.
3 Vol.-% |
Kohlenstoffdioxid
(CO2) | 0,83
V | 7
Vol.-% |
Kohlenstoffdioxid
(CO2). | 0,77
V | 28
Vol.-% |
Kohlenstoffdioxid
(CO2) | 0,75
V | 50
Vol.-% |
-
Aus
der Tabelle wird deutlich, dass wenn an eine Pumpzelle eine Spannung
von wenigen hundertstel Volt angelegt wird, an der Kathode molekularer
Sauerstoff zu O2–-Ionen reduziert wird,
wobei keine Zersetzung/Spaltung von Wasser und Kohlenstoffdioxid
auftritt. Erhöht
man die Spannung auf ca. 0,5 V, erfolgt neben der Zersetzung von
molekularem Sauerstoff auch eine Zersetzung von Wasser in O2–-Ionen,
wobei noch keine Zersetzung von Kohlenstoffdioxid auftritt. Nach
weiterer Erhöhung
der Spannung auf über
ca. 0,8 Volt erfolgt auch die Zersetzung von Kohlenstoffdioxid zu
O2–-Ionen.
-
Grundsätzlich kann
das erfindungsgemäße Verfahren
mit Sensorelementen durchgeführt
werden deren erste und/oder zweite, innere Pumpelektrode, und/oder
deren erste und/oder zweite äußere Pumpelektrode,
und/oder deren erste und/oder zweite Referenzelektrode ein Platinmetall
oder eine Platinmetalllegierung, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, und/oder
Ruthenium, umfassen. Das heißt,
das erfindungsgemäße Verfahren
kann beispielsweise mit Sensorelementen durchgeführt werden, die über zwei
innere Pumpelektroden aus Platin verfügen.
-
Es
hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch als vorteilhaft
herausgestellt, wenn diejenigen inneren Pumpelektroden, an denen
molekularer Sauerstoff und Wasser oder molekularer Sauerstoff, Wasser
und Kohlenstoffdioxid zersetzt wird, aus einer erfindungsgemäßen Platin-Gold-Legierung
ausgebildet sind. Das heißt,
das erfindungsgemäße Verfahren
kann auch mit Sensorelementen durchgeführt werden, die über eine
innere Pumpelektroden aus Platin und über eine innere Pumpelektrode
aus einer erfindungsgemäßen Platin-Gold-Legierung,
oder über
zwei innere Pumpelektroden aus einer erfindungsgemäßen Platin-Gold-Legierung,
verfügen.
-
Im
Rahmen einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, wenn das bei der Bestimmung der Wasser- oder Kohlendioxid-Konzentration
verwendete erfindungsgemäße Sensorelement
keine Referenzelektroden aufweist,
- – zur Bestimmung
der Wasser-Konzentration an die erste Pumpzelle eine Pumpspannung
von ≥ 200
mV bis ≤ 700
mV, beispielsweise von ≥ 300
mV bis ≤ 650
mV, insbesondere von ≥ 400
mV bis ≤ 650
mV angelegt, und an die zweite Pumpzelle eine Pumpspannung, die ≥ 500 mV bis ≤ 800 mV, beispielsweise ≥ 550 mV bis ≤ 750 mV, insbesondere ≥ 600 mV bis ≤ 700 mV höher als
die Pumpspannung der ersten Pumpzelle ist, angelegt oder
- – zur
Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration an die erste Pumpzelle
eine Pumpspannung von ≥ 700
mV bis ≤ 1200
mV, beispielsweise von ≥ 750
mV bis ≤ 1150
mV, insbesondere von ≥ 800
mV bis ≤ 1000 mV
angelegt, und an die zweite Pumpzelle eine Pumpspannung, die ≥ 300 mV bis ≤ 600 mV, beispielsweise ≥ 350 mV bis ≤ 550 mV, insbesondere ≥ 375 mV bis ≤ 525 mV höher als
die Pumpspannung der ersten Pumpzelle ist, angelegt.
-
Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, wenn das bei der Bestimmung der Wasser- oder Kohlendioxid-Konzentration
verwendete erfindungsgemäße Sensorelement
eine Referenzelektroden aufweist, welche mit einer Pumpzelle eine
Nernstzelle bildet,
- – zur Bestimmung der Wasser-Konzentration
die Pumpspannung der Pumpzelle, welche mit der Referenzelektrode
eine Nernstzelle bildet, derart geregelt, dass die Nernstzelle eine
Nernstspannung von ≥ 350
mV bis ≤ 550
mV, beispielsweise von ≥ 400
mV bis ≤ 500
mV, insbesondere von ≥ 430
mV bis ≤ 470
mV, aufweist, und an die Pumpzelle, welche keine Nernstzelle mit
der Referenzelektrode bildet, wird eine Pumpspannung angelegt, die ≥ 500 mV bis ≤ 800 mV, beispielsweise ≥ 550 mV bis ≤ 750 mV, insbesondere ≥ 600 mV bis ≤ 700 mV höher als
die Pumpspannung der Pumpzelle, welche mit der Referenzelektrode
eine Nernstzelle bildet, ist; oder
- – zur
Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration die Pumpspannung
der Pumpzelle, welche mit der Referenzelektrode eine Nernstzelle
bildet, derart geregelt, dass die Nernstzelle eine Nernstspannung
von ≥ 950
mV bis ≤ 1250
mV, beispielsweise von ≥ 1000
mV bis ≤ 1200
mV, insbesondere von ≥ 1050
mV bis ≤ 1150
mV, aufweist, und an die Pumpzelle, welche keine Nernstzelle mit
der Referenzelektrode bildet, wird eine Pumpspannung angelegt, die ≥ 300 mV bis ≤ 600 mV, beispielsweise ≥ 350 mV bis ≤ 550 mV, insbesondere ≥ 400 mV bis ≤ 500 mV, höher als
die Pumpspannung der Pumpzelle, welche mit der Referenzelektrode
eine Nernstzelle bildet, ist.
-
Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird, wenn das bei der Bestimmung der Wasser- oder Kohlendioxid-Konzentration
verwendete erfindungsgemäße Sensorelement
zwei Referenzelektroden aufweist, von denen jeweils eine Referenzelektrode
mit einer Pumpzelle eine Nernstzelle bildet,
- – zur Bestimmung
der Wasser-Konzentration die Pumpspannung der ersten Pumpzelle derart
geregelt, dass die erste Nernstzelle eine Nernstspannung von ≥ 350 mV bis ≤ 550 mV, beispielsweise
von ≥ 400
mV bis ≤ 500
mV, insbesondere von ≥ 430
mV bis ≤ 470
mV, aufweist, wobei die zweite Nernstzelle eine Nernstspannung aufweist,
die ≥ 500
V bis ≤ 800
mV, beispielsweise ≥ 550
mV bis ≤ 750
mV, insbesondere ≥ 600 mV
bis ≤ 700
mV höher
als die Nernstspannung der ersten Nernstzelle ist; oder
- – zur
Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-Konzentration die Pumpspannung
der ersten Pumpzelle derart geregelt, dass die erste Nernstzelle
eine Nernstspannung von ≥ 950
mV bis ≤ 1250
mV, beispielsweise von ≥ 1000
mV bis ≤ 1200
mV, insbesondere von ≥ 1050
mV bis ≤ 1150
mV, aufweist, wobei die zweite Nernstzelle eine Nernstspannung aufweist,
die ≥ 300
V bis ≤ 600
mV, beispielsweise ≥ 350
mV bis ≤ 550
mV, insbesondere ≥ 400
mV bis ≤ 500
mV, höher
als die Nernstspannung der ersten Nernstzelle ist.
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Sensorelement
zur Bestimmung der Wasser- und/oder Kohlendioxid-Konzentration in
einem Gas, beispielsweise unter Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
umfassend
- – einen
Festelektrolytkörper,
- – eine
erste elektrochemische Pumpzelle umfassend eine in einem ersten
inneren Gasraum des Festelektrolytkörpers angeordnete erste innere
Pumpelektrode und eine auf der dem Messgas zugewandten Seite des
Festelektrolytkörpers
angeordnete erste äußere Pumpelektrode,
wobei die erste innere Pumpelektrode und die erste äußere Pumpelektrode über eine
Stromquelle miteinander verbunden sind, und
- – eine
zweite elektrochemische Pumpzelle umfassend eine in einem zweiten
inneren Gasraum des Festelektrolytkörpers angeordnete zweite innere
Pumpelektrode und eine auf der dem Messgas zugewandten Seite des
Festelektrolytkörpers
angeordnete zweite äußere Pumpelektrode,
wobei die zweite innere Pumpelektrode und die zweite äußere Pumpelektrode über eine
Stromquelle miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass
die erste innere Pumpelektrode und/oder die zweite innere
Pumpelektrode eine Platinmetall-Gold-Legierung umfasst.
-
Dabei
umfasst der Begriff „Gas" im Sinn der vorliegenden
Erfindung auch Gasgemische, beispielsweise Abgase von einem Verbrennungsmotor,
beispielsweise eines Benzin- oder Dieselmotors, und/oder von einer
Verbrennungsanlage, beispielsweise einer Ölheizung.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die erste innere Pumpelektrode
und/oder die zweite innere Pumpelektrode beispielsweise aus einer
Platin-Gold-Legierung ausgebildet sein. Vorzugsweise ist/sind die
erste innere Pumpelektrode und/oder die zweite innere Pumpelektrode
aus einer Platinmetall-Gold-Legierung, insbesondere Platin-Gold-Legierung,
mit einem Goldanteil von ≥ 0,1
Gew.-% bis ≤ 10
Gew.-%, beispielsweise von ≥ 1
Gew.-% bis ≤ 7
Gew.-%, insbesondere
von ≥ 2 Gew.-%
bis ≤ 4 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Legierung, ausgebildet.
-
Vorteilhafterweise
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung diejenigen inneren Pumpelektroden, an
denen molekularer Sauerstoff und Wasser oder molekularer Sauerstoff,
Wasser und Kohlenstoffdioxid zersetzt wird, aus einer erfindungsgemäßen Platinmetall-Gold-Legierung, insbesondere
Platin-Gold-Legierung, ausgebildet. Eine erfindungsgemäße Platin-Gold-Legierung
hat den Vorteil, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrodenmaterialien,
bei denen der Unterschied in der Zersetzungsspannung von Wasser
und Kohlenstoffdioxid in einem Bereich von 0,3 V liegt und bei denen
die Zersetzungsspannungen darüber
hinaus von der Konzentration der Komponenten des Gasgemischs abhängig sind,
eine klare Trennung zwischen der Zersetzung von Wasser und Kohlenstoffdioxid
möglich
ist. Die erfindungsgemäße Platinmetall-Gold-Legierung
ermöglicht
vorteilhafterweise auch eine Zersetzung von Wasser bei sehr niedrigen
Wasser-Konzentrationen und hohen Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen,
ohne dabei Kohlenstoffdioxid zu zersetzen.
-
Insofern
mindestens eine innere Pumpelektrode eine erfindungsgemäße Platinmetall-Gold-Legierung umfasst,
können
die erste und/oder zweite, innere Pumpelektrode, und/oder die erste
und/oder zweite äußere Pumpelektrode,
und/oder die erste und/oder zweite Referenzelektrode, ein Platinmetall
oder eine Platinmetalllegierung, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe umfassend Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, und/oder Ruthenium,
umfassen. Vorzugsweise umfasst die erste und/oder zweite, innere
Pumpelektrode und/oder die erste und/oder zweite äußere Pumpelektrode,
und/oder die erste und/oder zweite Referenzelektrode, Platin.
-
Vorzugsweise
verfügen
die erste und zweite Pumpzelle über
eine gemeinsame Gaszutrittsöffnung.
Die Gaszutrittsöffnung
ist beispielsweise in Form eines zu den Hauptflächen des Sensorelementes senkrechten Schachtes
ausgestaltet, der sich im inneren des Festkörperelektrolyten T-förmig verzweigt
und an zwei parallel zu den Hauptflächen angeordnete Kanäle anschließt, welche
jeweils eine Diffusionsbarriere und einen inneren Gasraum umfassen.
In diesen inneren Gasraum ist jeweils die erste und zweite innere
Pumpelektrode (IPE) der ersten und zweiten Pumpzelle angeordnet.
Zweckmäßigerweise
grenzen die erste und zweite innere Pumpelektrode (IPE) an den Festkörperelektrolytkörper an.
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Im
Rahmen einer Ausführungsform
sind die erste und zweite Pumpzelle im wesentlichen spiegelsymmetrisch
bezüglich
der Achse der Gaszutrittsöffnung
ausgestaltet. Dabei bedeutet „im
wesentlichen", dass auch
Abweichungen von einer vollkommenen Symmetrie von ≤ 30%, beispielsweise
von ≤ 20%,
insbesondere von ≤ 10%,
im Rahmen dieser Ausführungsform
möglich
sind.
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Vorzugsweise
weist die erste Pumpzelle eine erste die Gaszutrittsöffnung begrenzende
Diffusionsbarriere und die zweite Pumpzelle eine zweite die Gaszutrittsöffnung begrenzende
Diffusionsbarriere auf. Die Diffusionsbarrieren können dabei
beispielsweise identisch ausgestaltet sein Über die gemeinsame Gaszutrittsöffnung und
die Diffusionsbarrieren stehen die inneren Gasräume der ersten und zweiten
Pumpzelle im Kontakt mit dem zu messenden Gas. Vorzugsweise basieren
die erste und/oder zweite Diffusionsbarriere auf einem porösen Material,
beispielsweise porösem,
teilstabilisiertem oder vollstabilisiertem Zirkoniumoxid und/oder Aluminiumoxid.
Dabei wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter „teilstabilisiertem
oder vollstabilisiertem Zirkoniumoxid und/oder Aluminiumoxid" beispielsweise dotiertes
Zirkoniumoxid und/oder Aluminiumoxid, insbesondere Yttrium-, Calcium-,
Magnesium- und/oder Scandium-dotiertes Zirkoniumoxid und/oder Aluminiumoxid,
verstanden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung können die erste innere Pumpelektrode
und die zweite innere Pumpelektrode über jeweils voneinander getrennte
elektrische Leitungen mit jeweils einem elektrischen Anschlusskontakt
verbunden werden; oder die innere Pumpelektroden der ersten und
der zweiten Pumpzelle können
miteinander über
eine elektrische Leitung verbunden sein und über eine, insbesondere einzige,
weitere elektrische Leitung mit einem, insbesondere einzigen, elektrischen
Anschlusskontakt verbunden sein; oder die inneren Pumpelektroden
der ersten und der zweiten Pumpzelle können über eine elektrische Leitung
miteinander und mit einem elektrischen Anschlusskontakt verbunden
sein.
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Die äußeren Pumpelektroden
der beiden Pumpzellen weisen beispielsweise jeweils voneinander
getrennte Leitungen und Anschlusskontakte auf. Vorteilhafterweise
sind die äußeren Pumpelektroden
von einer Schutzschicht überzogen,
um diese vor Abrasion und/oder Ablagerungen zu schützen. Eine
derartige Schutzschicht kann beispielsweise aus porösem, teilstabilisiertem
oder vollstabilisiertem Zirkoniumoxid und/oder Aluminiumoxid ausgebildet
sein.
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Das
erfindungsgemäße Sensorelement
kann weiterhin eine oder zwei Referenzelektroden umfassen. Im Rahmen
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist co-planar zu der ersten inneren Pumpelektrode
eine erste Referenzelektrode angeordnet, welche mit der ersten Pumpelektrode
eine erste Nernstzelle bildet. Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist zusätzlich co-planar zu der zweiten
inneren Pumpelektrode eine zweite Referenzelektrode angeordnet,
welche mit der zweiten Pumpelektrode eine zweite Nernstzelle bildet.
-
Die
Referenzelektrode/n wird/werden einer Gasatmosphäre mit hohem, gleich bleibendem
Sauerstoffgehalt ausgesetzt. Beispielsweise kann/können die
Referenzelektrode/n durch eine direkte Zuführung von Luft durch eine entsprechende
Kanalstruktur oder über
eine gepumpte Referenz, bei der von der inneren Pumpelektrode zur
Referenzelektrode ein kleiner Sauerstoffpumpstrom getrieben wird,
einer Gasatmosphäre
mit hohem, gleich bleibendem Sauerstoffgehalt ausgesetzt werden.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das zu
den Pumpzellen gelangende Messgas einen Sauerstoffüberschuss
aufweist.
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Das
Festelektrolytmaterial des Festelektrolytkörpers ist zweckmäßigerweise
sauerstoffleitend. Beispielsweise ist der Festelektrolytkörper aus
teilstabilisiertem oder vollstabilisiertem Zirkoniumoxid, insbesondere
Yttrium-, Calcium-, Magnesium- und/oder Scandium-dotiertem Zirkoniumoxid,
ausgebildet. Die Nutzung einer ZrO2-Technologie
hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung aufgrund der Robustheit
und Abgasbeständigkeit
als besonders vorteilhaft erwiesen.
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Im
Rahmen einer weiteren Ausführungsform
sind die erste innere Pumpelektrode und/oder die zweite Pumpelektrode
ein Elektrodenpaar aus zwei miteinander elektrisch leitend, insbesondere
niedrigohmig elektrisch leitend, verbundenen Elektroden. Beispielsweise
sind die Elektroden eines inneren Pumpelektrodenpaares dabei auf
gegenüberliegenden
Hauptflächen
des inneren Gasraumes angeordnet.
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Vorteilhafterweise
weist ein erfindungsgemäßes Sensorelement
weiterhin eine Heizvorrichtung auf. Zweckmäßigerweise ist die Heizvorrichtung
von einer elektrisch isolierenden Schicht umgeben. Beispielsweise ist
die Heizvorrichtung parallel zu den Hauptflächen des Sensorelementes in
dem Festelektrolytkörper,
insbesondere unterhalb der Ebene der elektrochemischen Pumpzellen,
angeordnet.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Sensorelementes
und/oder eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Überwachung
der Betriebsweise eines Verbrennungsmotors, beispielsweise eines
Benzin- oder Dieselmotors, insbesondere eines auf einem „homogenious
charched combustion ignition"-Verfahren basierenden
Verbrennungsmotors, und/oder zur Ermittlung der Abgasrückführrate eines
Verbrennungsmotors, insbesondere eines auf einem „homogenious
charched combustion ignition"-Verfahren
basierenden Verbrennungsmotors, oder zur Überwachung der Betriebsweise einer
Verbrennungsanlage, beispielsweise einer Ölheizung, oder zur Überwachung
von chemischen Herstellungsprozessen, Abluftanlagen und/oder Abluftnachbehandlungsanlagen.
-
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gegenstandes
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen zu
entnehmen.