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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Auffindung schmerzrelevanter Substanzen, zugehörige Polynukleotide,
Peptide, Proteine, Vektoren und Zellen, dadurch identifizierte Verbindungen,
entsprechende Arzneimittel und Diagnostika sowie deren Verwendung
in der Schmerztherapie.
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Zur Therapie von Schmerzen stehen
unterschiedliche Arzneimittel zur Verfügung wie z.B. Acetylsalicylsäure, Paracetamol,
Dipyrone, Tramadol, Morphin und Fentanyl; aber auch Substanzen wie
Amitryptilin und Ketamin kommen zur Behandlung von Schmerzpatienten
zum Einsatz. Trotz zunehmend verfeinerter Therapieschemata kann
jedoch insbesondere bei chronischen Schmerzzuständen oft keine dauerhafte Verbesserung
für die
Patienten erzielt werden. Hierfür
ist unter anderem auch die Tatsache verantwortlich, daß es beim chronischen
Schmerz zu dauerhaften Veränderungen
beteiligter Nervenzellen kommt.
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Die Schmerzforschung der letzten
Jahre erbrachte die grundlegende Erkenntnis, daß der Entwicklung gerade chronischer
Schmerzzustände
plastische Veränderungen
des Nervensystems, insbesondere in den nozizeptiven Neuronen der
Hinterwurzelganglien und der Neurone im Bereich der Dorsalhörner des
Rückenmarks,
zugrunde liegen (als Überblick
siehe: Coderre et al. 1993; Zimmermann & Herdegen, 1996). Die neuronale Plastizität geht einher
mit Veränderungen
in der Expression bestimmter Gene und führt zur langanhaltenden Veränderung
des Phänotyps
der betroffenen Neuronen. Das Konzept der neuronalen Plastizität wurde bisher
vor allem auf Entwicklungs-, Lern- und Regenerationsprozesse an gewandt,
doch die neueren Befunde aus der Schmerzforschung zeigen, daß dieses
Konzept auch bei pathophysiologischen Vorgängen greift (Tölle, 1997).
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Die Chronifizierung des Schmerzes
ist tierexperimentell auf phänomenologischer
Ebene bereits relativ gut charakterisiert. Die Induktion chronischer
Schmerzzustände
führt zu
folgenden Veränderungen:
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- – Erhöhte Empfindlichkeit
und verringerte Reizschwelle peripherer Nozizeptoren
- – Aktivierung
sogenannter stiller Nozizeptoren
- – Reorganisation
rezeptiver Felder
- – Erregbarkeitszunahme
im Rückenmark.
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Diese plastischen Veränderungen
sind sowohl für
die in den Ganglien vorkommenden primären Afferenzen, als auch für die im
Rückenmark
lokalisierten nachgeschalteten Neurone beschrieben worden und werden
auch supraspinal z. B. im Thalamus vermutet. In Analogie zu den
für Lern-
und Gedächtnisprozesse
beschriebenen Mechanismen ist anzunehmen, daß in den beteiligten Zellen
ein spezifisches Genprogramm abläuft,
das die koordinierte Regulation relevanter Gene beinhaltet, deren
Expression dann maßgeblich
zur pathophysiologischen Ausprägung
chronischer Schmerzen beiträgt.
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Ausgangspunkt der Erfindung war daher
die Identifizierung derartiger schmerzregulierter Gene, die in ihrer
Expression unter Schmerzbedingungen verändert und deshalb wahrscheinlich
an der Entstehung und Verarbeitung von insbesondere chronischen
Schmerzen beteiligt sind, über
ihre Regulationszusammenhänge.
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Für
eine Reihe bekannter Gene wurde bereits eine Regulation in verschiedenen
Schmerzmodellen nachgewiesen (s. Tabelle 1), so zum Beispiel für Neurotransmitter
(Substanz P, CGRP), Rezeptoren (Substanz P-Rezeptor, μ, κ, δ-Opiatrezeptoren,
NMDA-Rezeptor) und Transkriptionsfaktoren (cJun, Jung, cFos oder Krox24).
Die Tatsache, daß die
genannten Rezeptoren bereits als molekulare Targets für die Entwicklung
neuer Analgetika verwendet werden (Dickenson, 1995), gibt einen
deutlichen Hinweis darauf, daß auch
die Identifizierung neuer schmerzregulierter Gene für die Entwicklung
von Analgetika, insbesondere für
entsprechende Screeningverfahren, von großem Interesse ist. Die zentrale
Idee ist hierbei, die Entstehung oder Persistenz von Schmerzen,
insbesondere chronischer Art, zu unterbrechen, indem solche Proteine
in ihrer Funktion beeinflußt
werden, die in Schmerz-Zuständen
verstärkt
oder vermindert gebildet werden.
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In WO-A-02/12338 sind ein Screeningverfahren
zur Auffindung schmerzrelevanter bzw. schmerzregulierender Substanzen,
entsprechende Polynukleotide, Peptide, Proteine, Vektoren und Zellen,
durch das Screeningverfahren identifizierte Verbindungen, zugehörige Arzneimittel
und Diagnostika sowie deren Verwendung in der Schmerztherapie offenbart.
Das Screeningverfahren gemäß WO-A-02/12338
beruht insbesondere auf der schmerzregulierten Expression der Gene
für JNK3,
PIM-2, LR-11, TFIIFβ,
GGT-β, GATA3,
CLC-7, Katalase, Tetraspanin (TM4SF/TSPAN-6TTM4-D), Caseinkinase
1a, MAP3K7/TAK-1 (TGF-β activated
kinase), BAB14112 bzw. Spermidin-Synthase im dorsalen Teil des Rückenmarks
der Ratte in den Segmenten L3-L6 nach Schmerzauslösung durch
Injektion von Formalin in die Rattenpfote (sog. Formalinmodell).
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Tabelle
1: Regulation bekannter Gene/Genprodukte in Schmerz-Tiermodellen
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Daraus folgend war primäre Aufgabe
der Erfindung, ein alternatives Screeningverfahren zur Identifizierung
schmerzrelevanter, insbesondere schmerzregulierender Substanzen
zu entwickeln. Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Auffindung
schmerzregulierender Substanzen mit folgenden Verfahrensschritten:
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- (a) Inkubation einer zu testenden Substanz
unter geeigneten Bedingungen mit einer Zelle und/oder einer Präparation
aus einer solchen Zelle, die mindestens ein Peptid oder Protein
synthetisiert hat, das ausgewählt
ist aus folgender Gruppe:
– LuzP,
PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing Protein,
Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens "Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease (insbesondere
das Orthologe des entsprechenden Gens von Oryza sativa; vgl. cDNA-Sequenz
gemäß 60a) und Aminosäuresequenz
gemäß 60b)), Epithelialer Zell wachstumsinhibitor,
Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69 und/oder
– einem Peptid oder Protein,
für das
oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
% ähnliches
Polynukleotid kodiert, und/oder
– einem Peptid oder Protein
mit einer Aminosäuresequenz
gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 % ähnliches
Peptid oder Protein und/oder
– einem Protein, das durch
eine Nukleinsäure
kodiert wird, die unter Standardbedingungen an ein Polynukleotid
gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a),
35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
deren Antisense-Polynukleotid bindet, und/oder
– einem
mindestens 10 Aminosäuren
langen Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, und/oder
– einem
Peptid oder Protein, für
das ein Gen bestehend aus einem Polynukleotid kodiert, dessen Nukleotidsequenz
ein Genfragment gemäß einer
der in den 1 bis 18 dargestellten Sequenzen
umfaßt,
oder für
das ein zu einem solchen Gen mindestens 90 % ähnliches Polynukleotid kodiert,
– einem
mindestens 10 Aminosäuren
langen Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, und/oder
– einem
Peptid oder Protein, für
das ein Gen bestehend aus einem Polynukleotid kodiert, dessen Nukleotidsequenz
ein Genfragment gemäß einer
der in den 1-18 dargestellten Sequenzen
umfaßt,
oder für das
ein zu einem solchen Gen mindestens 90 % ähnliches Polynukleotid kodiert,
- (b) Messung der Bindung der Testsubstanz an das/die von der
Zelle synthetisierten Peptid(e) oder Proteine) oder Messung mindestens
eines der durch die Bindung der Testsubstanz an das/die Peptid(e)
oder Proteine) veränderten
funktionellen Parameters.
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Die erfindungsgemäß als schmerzrelevant erkannten
Proteine bzw. Peptide sind vorzugsweise solche von Wirbeltieren,
insbesondere Säugern,
wie Mensch, Nagern (z.B. Maus, Ratte, Meerschweinchen, Kaninchen),
Schwein, Rind, Ziege usw. Umfasst werden insbesondere auch alle
funktionshomologen Fragmente, Derivate und Allele der entsprechenden
Proteine bzw. Peptide sowie Polynukleotide, einschließlich aller
Fragmente, Derivate und Allele sowie hiermit unter Standardbedingungen
hybridierenden Nukleotidsequenzen, die für die genannten Pro teine bzw.
Peptide oder deren funktionshomologe Fragmente, Derivate oder Allele
codieren.
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Das Screeningverfahren der vorliegenden
Erfindung basiert darauf, daß hier
eine potentielle Schmerz-Wirksamkeit einer Substanz über ihre
Wechselwirkung mit einer schmerzregulierten Peptid- oder Proteinstruktur
aufgefunden werden kann.
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Dabei bezieht sich der Begriff „schmerzregulierend" auf einen potentiellen
regulierenden Einfluß auf das
physiologische Schmerzgeschehen, insbesondere auf eine analgetische
Wirkung.
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Der Begriff „Substanz" umfaßt jede als Arzneimittel-Wirkstoff
geeignete chemische Verbindung. Eine erfindungsgemäße chemische
Verbindung ist bspw. eine organisch-chemische Verbindung, insbesondere
eine niedermolekulare Spzies, z.B. mit einem Molekulargewicht von < 5000, insbesondere < 3000, vor allem < 1500 und ist typischerweise
physiologisch gut verträglich.
Ggf. wird sie Bestandteil einer Zusammensetzung mit mindestens einem
weiteren Wirkstoff sowie vorzugsweise Hilfs- und/oder Zusatzstoffen
sein und als Arzneimittel eingesetzt werden können. Besonders bevorzugt wird
das organische Molekül
dann sein, wenn die Bindungskonstante für die Bindung an ein erfindungsgemäßes Protein
mindestens 107 mol–1 beträgt. Die
erfindungsgemäße Verbindung
wird vorzugsweise so beschaffen sein, daß sie die Zellmembran passieren
kann, sei es durch Diffusion oder über (intra)membranöse Transportproteine.
Weitere erfindungsgemäße Substanzen
sind biologisch-chemische Verbindungen wie Nukleinsäuren, insbesondere
DNA oder RNA und deren jeweilige Bausteine, Fette, und deren Bestandteile,
Zucker, seien es Mono-, Oligo- oder Polysaccharide, Peptide, insbesondere
Oilgo- oder Polypeptide, oder Proteine wie Enzyme, Antikörper usw.
Des weiteren kann eine „Substanz" im Sinne der vorliegenden
Erfindung selbstverständlich
aus mehreren gleichen oder verschiedenen der vorgenannten Spezies
zusammengesetzt sein oder ein Gemisch derselben darstellen.
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Die Inkubation unter geeigneten Bedingungen
ist hier so zu verstehen, daß die
zu untersuchende Substanz mit der Zelle oder der entsprechenden
Präparation
in einem wässrigen
Medium eine definierte Zeit vor der Messung reagieren kann. Die „Präparation" aus diesen Zellen
umfaßt
insbesondere Homogenate aus den Zellen, bspw. entsprechende Zellysate,
z.B. das Cytosol, eine Membranfraktion der Zellen mit Membranfragmenten,
eine Suspension isolierter Zellorganellen etc. Dabei kann das wässrige Medium
temperiert werden, beispielsweise zwischen 4°C und 40°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur
oder bei 37°C.
Die Inkubationszeit kann zwischen wenigen Sekunden und mehreren
Stunden variiert werden, je nach der Wechselwirkung der Substanz
mit dem Peptid oder Protein. Bevorzugt sind aber Zeiten zwischen
1 min und 60 min. Das wäßrige Medium
kann geeignete Salze und/oder Puffersysteme enthalten, so daß bei der
Inkubation beispielsweise ein pH zwischen 6 und 8, vorzugsweise
pH 7,0 – 7,5
im Medium herrscht. Dem Medium können
weiter geeignete Substanzen, wie Coenzyme, Nährstoffe etc. beigefügt werden.
Die geeigneten Bedingungen können
vom Fachmann in Abhängigkeit
von der zu untersuchenden Wechselwirkung der Substanz mit dem Peptid
oder Protein aufgrund seiner Erfahrung, der Literatur oder weniger,
einfacher Vorversuche leicht festgelegt werden, um im Verfahren
einen möglichst
deutlichen Meßwert
zu erhalten.
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Eine Zelle, die ein bestimmtes Peptid
oder Protein synthetisiert hat, ist ein Zelle, die dieses Peptid
oder Protein bereits endogen exprimiert hat oder eine solche, die
gentechnisch verändert
wurde, so daß sie
dieses Peptid oder Protein exprimiert und entsprechend vor Beginn
des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Peptid oder Protein enthält.
Die Zellen können
Zellen aus evt. immortalisierten Zellinien sein oder native aus
Geweben stammende und aus diesen isolierte Zellen sein, wobei der
Zellverband meist aufgelöst
ist.
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Die hier aufgezählten Proteine und Peptid wurden
im Rahmen dieser Erfindung als durch Schmerz reguliert identifiziert,
in dem in einem Tier Schmerz ausgelöst wurde und nach angemessener
Zeit das Expressionsmuster in bestimmten Geweben des Tieres mit
denen eines Kontroll-Tieres ohne schmerzauslösende Maßnahmen verglichen. Die dabei
gefundenen verändert
exprimierten Peptide und Proteine umfassen auch bekannte Proteine,
wie LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing
Protein, Interleukin-6 Rezeptoruntereinheitbeta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor 6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und CGI-69. Aus
welcher Spezies diese Proteine stammen, ist für die Funktion des Verfahrens
unerheblich, es ist aber bevorzugt, die humane, Maus- oder Ratten-Variante
zu verwenden. Die genannten Proteine sind in Hinblick auf die kodierende
DNA- und die Aminosäure-Sequenz
bekannt und auch in Ihrer generellen Funktion beschrieben. Sie wurden
aber bisher im Stand der Technik nicht in einen Zusammenhang mit
Schmerz und insbesondere der Schmerzregulation gebracht. Da hier
die Identifizierung der Proteine über eine Veränderung
der Expression in einem In-vivo-Schmerzmodell erfolgte, hat das
daraus abgeleitete erfindungsgemäße Screening-Verfahren
für zukünftige Arzneimittel
unter Verwendung dieser Proteine den erheblichen Vorteil, nicht
nur auf theoretischen Überlegungen
aufzubauen, sondern vermutlich eine starke In-vivo-Relevanz zu besitzen.
Da mit diesem Verfahren die Wechselwirkung von Substanzen mit im
Schmerzbereich bisher nicht verwendeten Proteinen und Peptiden als
Maßstab
für das
Auffinden schmerzregulierender Substanzen ermöglicht wird, sind mit diesem Verfahren
jetzt möglicherweise
schmerzrelevante Substanzen aufzufinden, die bei den im Stand der
Technik bisher bekannten Verfahren mit anderen Peptiden oder Proteinen
nicht aufgefallen wären.
Auch dies ist ein erheblicher Vorteil des neuen erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausgewählt werden können die
verwendeten Proteine oder Peptide auch aus solchen, für die ein
Polynukleotid gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) kodiert. Abgebildet
sind die meisten der bekannten kodierenden cDNA-Sequenzen für Maus, Ratte und Mensch von LuzP,
PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing Protein,
Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase,
RNA Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1,
RAB21, TNF-Receptor-Associated-Factor 6-Binding Protein, Ortholog
des Drosophila-Gens "Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und CGI-69. Für das erfindungsgemäße Verfahren
sind auch Peptide und Proteine verwendbar, für die lediglich ein Abschnitt
(Teil) des Polnukleotids kodiert, wobei es sich dabei aber mindestens
um ein Polypeptid (≥ 10
Aminosäuren)
oder ein Protein handeln muß.
Schließlich
sind für
ein Screeningverfahren unter bestimmten Umständen auch nur Teilabschnitte
eines der vorgenannten Proteine von mindestens 10 Aminosäuren notwendig.
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vorgenannten Proteine von mindestens
10 Aminosäuren
notwendig. Verwendbar sind auch Peptide und Proteine, für die eine
DNA-Sequenz kodiert, die ein Fragment, ein Derivat oder eine Mutante
der für
die vorstehend genannten Genprodukte codierenden oder der in den
vorstehend genannten Figuren gezeigten Sequenzen darstellt. Eine
Mutante bzw. ein Allel oder auch ein Derivat einer erfindungsgemäßen Sequenz geht
dabei insbesondere durch Deletion, Addition, Insertion und/oder
Substitution eines oder mehrere Nukleotide der jeweiligen Wildtyp-Sequenz
aus dieser hervor. Vorzugsweise sind derartige Fragmente, Derivate oder
Mutanten einer der abgebildeten zu mindestens 90% ähnlich ist,
da so geringe Abweichungen die Wechselwirkung mit Peptid und Protein
und damit die Funktion des Verfahrens meist nicht beeinflussen.
Dabei versteht man unter 90% Ähnlichkeit
eine 90%-ige Übereinstimmung
der Basenfolge im kodierenden Bereich des Polynukleotids.
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Die Proteine können auch ausgewählt sein
aus solchen mit einer Aminosäuresequenz
gemäß einer der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b). Auch dies sind überwiegend
aus dem Stand der Technik bekannte Sequenzen, die im Rahmen der
Erfindung ermittelt wurden. Verwendbar sind hier auch Peptide und
Proteine, deren Aminosäure-Sequenz
ein Fragment, Derivat und/oder Mutante der vorstehend genannten
Proteine bzw. einer der abgebildeten Sequenzen darstellt. Derartige
gegenüber
der Wildtyp-Sequenz veränderte
Sequenzen gehen durch Addition, Deletion, Insertion und/oder Substitution
ein oder mehrerer Aminosäurereste
aus der Wildtyp-Sequenz hervor, wobei jedoch die Funktonalität des jeweiligen Wildtyps,
insbesondere im vorliegenden Zusammenhang mit der Schmerzregulation,
vorzugsweise im wesentlichen erhalten bleibt. Vorzugsweise ist die
veränderte
Sequenz der Wildtyp-Aminosäuresequenz
zu mindestens 90% ähnlich
ist, da auch geringe Abweichungen in der Aminosäureabfolge die Wechselwirkung
der Substanz mit Peptid und Protein und damit die Funktion des Verfahrens
meist nicht beeinflussen. Dabei versteht man unter 90% Ähnlichkeit
eine 90%-ige Übereinstimmung
in der Aminosäureabfolge.
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Die Proteine können auch ausgewählt sein
aus solchen, die durch eine Nukleinsäure kodiert werden, die unter
Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder deren Antisense-Polynukleotid binden.
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In Hinblick auf die Hybridisierungsbedingungen
wird im einzelnen offenbart, dass homologe oder sequenzverwandte
DNA-Sequenzen aus allen Säugerspezies,
einschließlich
Mensch, nach gängigen
Verfahren durch Homologie-Screening durch Hybridisierung mit einer
Probe der erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenzen
oder Teilen davon isoliert werden. Unter funktionellen Äquivalenten
sind auch Homologe der nativen Sequenzen, bspw. der in vorstehenden
Sequenzen, beispielsweise ihre Homologen aus anderen Mammalia, verkürzte Sequenzen,
Einzelstrang-DNA oder RNA der codierenden und nicht-codierenden
DNA-Sequenz zu verstehen.
-
Zur Hybrisierung können z.B.
kurze Oligonukleotide der konservierten Bereiche, die auf dem Fachmann
bekannte Weise ermittelt werden können, verwendet werden. In
jedem Fall wird die Verwendung und Funktion von mindestens 15, vorzugsweise
mindestens 20 AS langen Nukleotidabschnitten (auch als solche offenbart)
der in erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
als Primer für
PCR Reaktionen oder als Oligonukleotide auf DNA-Chips, insbesondere
in Form von Mikroarrays offenbart. Es können aber auch längere Fragmente
der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren oder
die vollständigen
Sequenzen für
die Hybridisierung verwendet werden. Je nach der verwendeten Nukleinsäure-Sequenz
(Oligonukleotid, längeres
Fragment oder vollständige
Sequenz) bzw. je nachdem, welche Nukleinsäureart (DNA oder RNA) für die Hybridisierung
verwendet werden, varieren diese Standardbedingungen. So liegen
beispielsweise die Schmelztemperaturen für DNA:DNA-Hybride ca. 10 °C niedriger
als die von DNA:RNA-Hybriden gleicher Länge. Unter Standardbedingungen
sind beispielsweise, je nach Nukleinsäure, Temperaturen zwischen
42 und 58 °C
in einer wäßrigen Pufferlösung mit
einer Konzentration zwischen 0,1 bis 5 × SSC (1 × SSC = 0,15 M NaCl, 15 mM
Natriumcitrat, pH 7,2) oder zusätzlich
in Gegenwart von 50% Formamid, wie beispielsweise 42 °C in 5 × SSC, 50%
Formamid, zu verstehen. Vorteilhafterweise liegen die Hybridisierungsbedingungen
für DNA:DNA-Hybride
bei 0,1 × SSC
und Temperaturen zwischen etwa 20 °C bis 45 °C, bevorzugt zwischen etwa 30 °C bis 45 °C. Für DNA:RNA-Hybride
liegen die Hybridisierungsbedingungen vorteilhaft bei 0,1 × SSC und
Temperaturen zwischen etwa 30 °C
bis 55 °C,
bevorzugt zwischen etwa 45 °C
bis 55 °C.
Diese angegebenen Temperaturen für die
Hybridisierung sind beispielhaft kalkulierte Schmelztemperaturwerte
für eine
Nukleinsäure
mit einer Länge von
ca. 100 Nukleotiden und einem G + C-Gehalt von 50 % in Abwesenheit
von Formamid. Die experimentellen Bedingungen für die DNA-Hybridisierung sind in einschlägigen Lehrbüchern der
Genetik, wie beispielsweise bei Sambrook et al. ("Molecular Cloning", Cold Spring Harbor
Laboratory, 1989), beschrieben und lassen sich nach dem Fachmann
bekannten Formeln, beispielsweise abhängig von der Länge der
Nukleinsäuren,
der Art der Hybride oder dem G + C-Gehalt berechnen. Weitere Informationen
zur Hybridisierung kann der Fachmann folgenden Lehrbüchern entnehmen:
Ausubel et al. (eds), 1985, Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley & Sons,
New York; Hames and Higgins (eds), 1985, Nucleic Acids Hybridization:
A Practical Approach, IRL Press at Oxford University Press, Oxford;
Brown (ed), 1991, Essential Molecular Biology: A Practical Approach,
IRL Press at Oxford University Press, Oxford.
-
Ein „Antisense-Polynukleotid" bzw. eine „Antisense-Nukleinsäure" gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein aus mehreren natürlichen oder modifizierten
Nukleinsäurebausteinen
bestehendes Molekül,
dessen Basenabfolge mindestens teil- bzw. bereichsweise komplementär zur Basenabfolge
eines Teilbereiches einer in der Natur vorkommenden Spezies, bspw.
der in der Natur vorkommenden mRNA, ist. Augrund der Komplementarität ist das
erfindungsgemäße Antisense-Polynukleotid bzw.
die erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure unter
Standardhybridisierungen, wie oben definiert, vorzugsweise unter
stringenten Bedingungen gemäß nachstehender
Definition, mit dem Zielmolekül
befähigt.
Erfindungsgemäß umfasst
die Antisense-Nukleinsäure
bzw. das Antisense-Polynukleotid
DNA- oder RNA-Spezies, die unmodifizierte oder modifizierte Nukleotide
enthalten oder auch daraus bestehen können. Insbesondere bei Antisense-RNA
ist es außerdem
bevorzugt, daß diese
zur Stabilisierung gegenüber
dem Abbau durch RNAsen mindestens ein Analoges natürlich vorkommender
Nukleotide aufweist. Dies beruht auf der Tatsache, daß die in
den Zellen vorkommenden RNA-abbauenden Enzyme als Substrat vorzugsweise
natürlich
vorkommende Nukleotide erkennen. Durch Einfügen von Nukleotidanaloga kann
daher der RNA-Abbau erschwert werden, wobei die Auswirkung auf die Translationseffizienz
bei Einfügen
von diesen Analoga, insbesondere in den codierenden Bereich der
mRNA, einen positiven oder negativen Effekt auf die Translationseffizienz
haben kann.
-
Die Modifikation des Analogous gegenüber dem
natürlich
vorkommenden Nukleotid kann sowohl die Base als auch die Zucker-
und/oder Phosphorsäure-Einheit
des jeweiligen Nukleinsäurebausteins
betreffen. In einer keineswegs abschließenden Aufzählung können als Beispiele erfindungsgemäß verwendbarer
Nukleotidanaloga Phosphoramidate, Phosphorthioate, Peptidnukleotide
(d.h. die Antisense-Nukleinsäure
ist mindestens teilweise eine Peptidnukleisäure (engl. „peptide nucleic acid" PNA)), Methylphosphonate,
7-Deazaguaonsin, 5-Methylcytosin und Inosin genannt werden.
-
Grundsätzlich kann es für das erfindungsgemäße Verfahren
genügen,
wenn ein mindestens 10 Aminosäuren
langes Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide
verwendet wird, da bereits 10 Aminosäuren, vorzugsweise 15, insbesondere
20 Aminosäuren
völlig
spezifisch sind oder sein können.
-
Die Peptide und Proteine können allerdings
auch aus solchen Verbindungen ausgewählt werden, für das ein
Gen, bestehend aus einem Polynukleotid, kodiert, dessen Nukleotidsequenz
ein Genfragment gemäß einer
der in den 1-18 dargestellten Sequenzen,
bzw. ein Derivat, ein Abschnitt, ein Allel oder eine Mutante davon,
umfaßt.
Im Rahmen dieser Erfindung wurden durch Schmerz regulierte Genfragmente
identifiziert und sequenziert, die im Stand der Technik noch keinem
bekannten Peptid oder Protein zugeodnet sind. Eine Nachanalyse der
Genfragmente hat allerdings in einigen Fällen noch einen Zusammenhang
mit Protein Phosphatase EF-hands-1 (vgl. 1 und 42),
Jerky (vgl. 2 und 56), „rRNA intron-encoded homing
endonuclease" (vgl. 3 und 60), Epithelialem Zelwachstum Inhibitor
(vgl. 5 und 61) bzw. CGI-69 (vgl. 6 und 63) erlaubt. Das jeweils ausreichend
umfangreich sequenzierte Genfragment definiert eindeutig das zugehörige Gen,
das Polynukleotid, von dessen Sequenz das Genfragment ein Teil ist.
Dadurch, daß das
entsprechende Genfragment als schmerzreguliert identifiziert wurde,
ist auch eine klar physiologische Funktion des Gens umrissen. Zum
vollständigen
Gen, das das Fragment umfaßt,
gelangt der Fachmann über
bekannte Methoden. So kann ein Polynukleotid gemäß einer der 1 – 18 als Sonde markiert, eine
cDNA-Bank mit der Sonde hybridisiert und unter Standardbedingungen
gewaschen werden und der cDNA-Klon, an den die Sonde gebunden hat,
isoliert und gegebenenfalls sequenziert werden. Ebenso ist das Gen,
bzw. Polynukleotid dadurch erhältlich,
daß Abschnitte
eines Polynukleotids gemäß einer
der 1 – 18 als Gen-spezifische Oligonukleotid-Primer ermittelt
und synthetisiert werden, mit denen dann durch PCR, ausgehend von
einzel- oder doppelsträngiger
DNA, von cDNA-Bibliotheken oder genomischer DANN, als Template das
verlängerte
Polynukleotid generiert und gegebenenfalls sequenziert wird. Das
Vorgehen wird anhand eines Beispiels nachstehend genauer erläutert. Auch
für diese
Gruppe der Peptide und Proteine gilt der Vorteil gegenüber den
bekannten Verfahren, daß bei
ihrer Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren ein in vivo-Bezug
sichergestellt ist und das Verfahren erlaubt, potentiell schmerzregulierende
Substanzen zu identifizieren, die in den im Stand der Technik bisher
bekannten Screening-Methoden möglicherweise
nicht aufgefallen wären.
-
Der Maßstab über den das Verfahren die Auffindung
interessanter Substanzen erlaubt, ist entweder die Bindung an das
Protein oder Peptid, die z.B. durch Verdrängung eines bekannten Liganden
oder das Ausmaß gebundener
Substanz nachgewiesen werden kann, oder die Veränderung eines funktionellen
Parameters durch die Wechselwirkung der Substanz mit dem Peptid
oder Protein. Diese Wechselwirkung kann insbesondere in einer Regulation,
Hemmung und/oder Aktivierung von Rezeptoren, Ionenkanälen und/oder
Enzymen liegen und veränderte
funktionelle Parameter können
beispielsweise die Genexpression, das Ionenmilieu, der pH oder das
Membranpotential, bzw. die Veränderung
der Enrymaktivität
oder der Konzentration eines oder mehrerer sog. „2nd messenger" sein.
-
Die Wechselwirkung einer Testsubstanz
oder die Verdrängung
einer mit dem jeweiligen schmerzregulierten Zielmolekül (Peptid
oder Protein) wechselwirkenden Substanz durch eine Testsubstanz
wird bevorzugt mit Hilfe geeignet makierter Verbindungen (Testsubstanz
oder zu verdrängende
Substanz) bestimmt. Eine „Markierung" ist jedes Atom oder
Gruppe von Atomen, die durch geeignete Nachweis bzs. Messverfahren
detektiert werden kann. Eine detektierbare Antikörpermarkierung kann auf verschiedene
Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Substanz an ein nachweisbares
Substrat eines Enzyms gebunden werden, wobei das Enzym schließlich in
einem Immunoassay (EIA) eingesetzt werden kann. Das Enzym kann dann
mit dem entsprechenden Substrat reagieren, so daß eine chemische Verbindung
entsteht, die auf eine dem Fachmann geläufige Art und Weise detektiert
und ggf. quantifiziert werden kann, z. B. durch Spektrophotometrie,
Fluorometrie oder andere optische Verfahren. Bei dem Enzym kann
es sich um Malat-Dehydrogenase, Staphylokokken-Nuklease, delta-5-Steroid
Isomerase, Hefealkohol-Dehydrogenase, alpha-Glycerophosphat-dehydrogenase,
Triosephos phatisomerase, Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phsophatase,
Aspariginase, Glucoseoxidase, beta-Galactosidase, Ribonuklease,
Urease, Katalase, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase,
Glucoamylase oder Acetylcholinesterase handeln. Die Detektion wird
dann über
ein chromogenes Substrat, das spezifisch für das für die Markierung eingesetzte
Enzym ist, ermöglicht
und kann schließlich
z.B. über
Sichtvergleich des durch die Enzymreaktion umgesetzten Substrats
im Vergleich zu Kontrollstandards erfolgen.
-
Weiterhin kann die Detektion durch
andere Assays sichergestellt werden, z.B. durch radioaktive Markierung
der Substanz (bspw. durch einen Radioimmunoassay (RIA; Laboratory
Techniques and Biochemistry in Molecular Biology, Work, T. et al.
North Holland Publishing Company, New York (1978). Das radioaktive
Isotop kann dabei durch die Verwendung von Szintillationszählern oder
durch Autoradigraphie detektiert und quantifiziert werden.
-
Bevorzugt werden fluoreszierende
Verbindungen zur Markierung eingesetzt, beispielsweise Verbindungen
wie Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Phyoerythrin, Phycocyanin,
Allophycocyanin, o-Phthalaldehyd und Fluorescamin sowie GFP (engt. „green
fluorescent protein")
und dessen Derivate (vgl. auch Biolumineszenz weiter unten). Auch
fluoreszensemittierende Metalle, wie z. B. 152E
oder andere Metalle aus der Lanthanid-Gruppe, können eingesetzt werden. Diese
Metalle werden an die Substanz über
Chelatgruppen, wie z. B. Diethylentriaminpentaessigsäure (ETPA)
oder EDTA angekoppelt. Weiterhin kann an die erfindungsgemäße Substanz über eine
mit Hilfe von Chemilumineszenz wirkende Verbindung angekoppelt werden.
Die Gegenwart der Chemilumineszenz-markierten Verbindung wird dann über die
Lumineszenz, die im Verlauf einer chemischen Reaktion entsteht,
detektiert. Beispiele für
derartige Verbindungen sind Luminol, Isoluminol, Acridiniumester,
Imidazol, Acridiniumsalz oder Oxalatester. Gleichermaßen können auch
biolumineszente Verbindungen zum Einsatz kommen. Biolumineszenz
ist eine Unterart der Chemilumineszenz, die bei biologischen Systemen
vorgefunden wird, wobei ein katalytisches Protein die Effizienz
der chemilumineszenten Reaktion verstärkt. Die Detektion des biolumineszenten
Proteins erfolgt wiederum über
die Lumineszenz, wobei als biolumineszente Verbindung beispielsweise
Luciferin, Luciferase oder Aequorin in Betracht kommen.
-
Zur Erläuterung der Erfindung werden
im folgenden neben den im allgemeinen Text zu Begriffen gegebenen
Erklärungen
weitere Definitionen angegeben, um klarzustellen, wie bestimmte,
insbesondere in den Ansprüchen
verwendete Begriffe im Sinne dieser Erfindung zu verstehen und auszulegen
sind.
-
- – Substanz:
Damit ist eine chemische Verbindung gemeint (vgl. auch die vorstehenden
Erläuterungen
hierzu). Hier handelt es sich im engeren Sinne um Verbindungen,
die potentiell eine Wirkung im Körper
entfalten können,
niedermolekulare Wirkstoffe, Nukleinsäuren, Fette, Zucker, Peptide
oder Proteine, insbesondere hier niedermolekulare Wirkstoffe.
- – schmerzregulierend:
Im Sinne der Erfindung heißt
schmerzregulierend, daß die
Substanz die Wahrnehmung von Schmerz direkt oder indirekt beeinflußt, insbesondere
analgetisch wirkt.
- – Inkubation:
Unter Inkubation ist das Einbringen und Belassen eines biologischen
Untersuchungsobjektes, beispielsweise einer Zelle oder eines Proteins,
in einem temperierten Medium wie in einem Brutschrank oder auf einem
Wasserbad zu verstehen. Dabei heißt hier unter geeigneten Bedingungen
eine Inkubation unter physiologischen Bedingungen (z.B. 37°C, pH 7,2)
oder bei den Bedingungen, bei denen eine optimale Messung im Verfahren
möglich
wird.
- – Zelle:
Die Zelle ist ein sich selbst regulierendes, offenes, mit seiner
Umgebung durch permanenten Stoffaustausch in einem Fließgleichgewicht
stehendes System mit eigenem Stoffwechsel, und Vermehrungsfähigkeit.
Die Zelle kann separat kultiviert oder Teil eines Gewebes, insbesondere
aus einem Organ, sein, und dort vereinzelt oder noch im Zellverband
vorliegen.
- – Präparation
aus einer Zelle: Darunter versteht man Präparate, die mittels chemischer,
biologischer, mechanischer oder physikalischer Methoden unter Änderung
der Zellstruktur hergestellt werden, beispielsweise Zellysate, Membranfragmente,
isolierte Zellkompartimente, isoliertes Cytosol, oder aus Gewebe
gewonnenes Homogenat.
- – Peptid:
Verbindung aus über
peptidische Bindungen zu Ketten verknüpften Aminosäuren. Ein
Oligopeptid besteht aus zwischen 2 und 9 Aminosäuren, ein Polypeptid aus zwischen
10 und 100 Aminosäuren.
- – Protein:
Verbindung aus über
peptidische Bindungen zu Ketten verknüpften mehr als 100 Aminosäuren u.U.
mit einer definierten Raumstruktur.
- – Polynukleotid
bzw. Nukleinsäure:
Das zugrundeliegende Nukleotid ist ein grundsätzlich aus Nukleobase, Pentose
und Phosphorsäure
bestehender Grundbaustein der Nukleinsäuren. Diese entspricht einem
hochmolekularen Polynukleotid aus mehreren Nukleotiden, die über Phosphorsäure-Pentose-Veresterung miteinander
verknüpft
sind. Unter diesen Begriff fallen erfindungsgemäß aber auch modifizierte Polynukleotide,
die zwar die Basenabfolge beibehalten, aber über ein modifiziertes Rückrat statt
der Phosphorsäure-Pentose verfügen (vgl.
hierzu auch die vorstehenden Ausführungen hinsichtlich Antisense-Polynukleotid bzw.
Antisense-Nukleinsäure,
die hinsichtlich der Analoga usw. entsprechend gelten).
- – zu
mindestens 90 (95, 97)% ähnlich:
Darunter ist zu verstehen, daß die
mit erfaßten
Polynukleotide in ihrem kodierenden Bereich bezüglich der Basenabfolge zu mindestens
90% (95%, 97%) identisch mit der Referenz (Figur etc.) sind und
die mit erfaßten
Peptide und Proteine in ihrer Primärstruktur, der Abfolge der Aminosäuren zu
mindestens 90% (95%, 97%) mit der Referenz identisch sind.
- – Gen:
Mit dem Begriff Gen wird ein Genomabschnitt mit einer definierten
Nukleotidsequenz bezeichnet, der die Information zur Synthese einer
m- oder prä-mRNA
oder einer sonstigen RNA (z.B. tRNA, rRNA, snRNA etc.) enthält. Es besteht
aus kodierenden und nicht kodierenden Abschnitten.
- – Genfragment:
Nukleinsäureabschnitt,
der in seiner Basenabfolge einen Teilbereich eines Gens beinhaltet.
- – physiologisch
verlängertes
Genfragment: Genfragment, das durch molekularbiologische Verfahren,
wie z.B. das Durchmustern einer cDNA-Bibliothek, das Herausziehen
komplementärer
DNA-Stränge
aus einem Nukleinsäuregemisch
oder PCR-vermittelten Verfahren (sog. RACE-Protokolle) so verlängert wird,
daß es in
seiner Sequenz der in dem entsprechenden Zielorgan (Gehirn, Rückenmark,
Hinterwurzelganglion) exprimierten mRNA entspricht.
- – Bindung
an das Peptid oder Protein: Wechselwirkung zwischen Substanz und
Peptid oder Protein, die zu Fixierung führt.
- – funktionelle
Parameter: Darunter versteht man Meßgrößen eines Experimentes, die
mit der Funktion eines Proteins (z.B. Ionenkanal, Rezeptor, Enzym)
korrelieren.
- – gentechnisch
manipuliert: Manipulation von Zellen, Geweben oder Organismen derart,
daß hier
genetisches Material eingebracht wird.
- – endogen
exprimiert: Expression eines Proteins, die eine Zelllinie unter
geeigneten Kulturbedingungen aufweist, ohne das dieses entsprechende
Protein durch gentechnische Manipulation zur Expression veranlasst
wurde.
- – G-Protein:
International übliche
Abkürzung
für ein
Gunaosintriphosphat (GTP)bindendes Protein, das als Signalprotein
durch G-Protein gekoppelte Rezeptoren aktiviert wird.
- – Reportergen:
Generelle Bezeichnung für
Gene, deren Genprodukte sich mit Hilfe einfacher biochemischer Methoden
oder histochemischer Methoden einfach nachweisen lassen, wie z.B.
Luziferase, alkalische Phosphatase oder Green Fluorescent Protein
(GFP).
- – (rekombinantes)
DNA-Konstrukt: Generelle Bezeichnung für jede Art von DNA-Molekülen, die
durch die in vitro-Verknüpfung
von DNA-Molekülen
entstanden sind.
- – Klonierungsvektor:
Generelle Bezeichnung für
Nukleinsäure-Moleküle, die
beim Klonieren als Träger
von Fremdgenen oder Teilen dieser Gene dienen.
- – Expressionsvektor:
Bezeichnung für
speziell konstruierte Klonierungsvektoren, die nach Einbringen in eine
geeignete Wirtszelle die Transkription und Translation des in den
Vektor einklonierten Fremdgens erlauben.
- – LTR-Sequenz:
Abkürzung
für engl. „Long Terminal
Repeat". Generelle
Bezeichnung für
längere
Sequenzbereiche, die an beiden Enden eines linearen Genoms zu finden
sind. Derartige Sequenzbereiche kommen z.B. in den Genomen von Retroviren
und an den Enden eukaryontischer Transposons vor.
- – Poly-A-Schwanz:
die am 3'-Ende von
mRNAs durch Polyadenylierung angeheftenen Adenyl-Reste (ca. 20-250).
- – Promotor-Sequenz:
Bezeichnung für
einen DNA-Sequenzbereich, von dem aus die Transkription eines Gens,
d.h. die Synthese der mRNA, gesteuert wird.
- – ORI-Sequenz:
Abkürzung
für engt. „Origin
of Replication".
Die ORI-Sequenz erlaubt einem DNA-Molekül, sich als autonome Einheit
in der Zelle zu vermehren.
- – Enhancer-Sequenz:
Bezeichung für
im allgemeinen relativ kurze, zum Teil als Repetitionen auftretende, genetische
Elemente, die in der Regel die Expression mancher Gene in unterschiedlichem
Maße verstärken.
- – Transkriptionsfaktor:
Bezeichnung für
ein Protein, das über
eine Bindung an spezifische DNA-Sequenzen, die Transkription eines
Gens beeinflußt.
- – kultivieren:
Zellen oder Gewebe unter geeigneten Kulturbedingungen halten.
- – Bedingungen,
die eine Expression erlauben: Darunter versteht man die Auswahl
und Anwendung von Kulturbedingungen die eine Expression des interessierenden
Proteins erlauben, darunter gehören
Temperaturänderung,
Mediumwechsel, Zusatz von induzierenden Substanzen, Weglassen hemmender
Substanzen.
- – Inkubationszeit:
Zeitdauer, während
der ein Untersuchungsobjekt, bspw. Zellen, Gewebe oder einzelne Moleküle oder
Molekülgemische,
inkubiert, d.h. definierten Bedingungen, wie Temperatur, Druck,
Salzgehalt, pH-Wert usw., ausgesetzt werden.
- – Selektionsdruck:
Anwendungen von Kulturbedingungen die Zellen mit einem bestimmtem
Phänotyp,
insbesondere durch Expression eines bestimmten Genprodukts, dem
sog. Selektionsmarker, einen Wachstumsvorteil verschaffen.
- – Amphibienzelle:
Zelle aus einem Tier der Klasse der Amphibia.
- – Bakterienzelle:
Zelle, die dem Überreich
der Eubacteria oder Archaebacteria zuzuordnen ist, oder von ihr abstammt.
- – Hefezelle:
Zelle, die der Ordnung der Endomycetalse zuzuordnen ist, oder von
ihr abstammt.
- – Insektenzelle:
Zelle, die der Ordnung der Hexapoda zuzuordnen ist, oder von ihr
abstammt.
- – native
Säugetierzelle:
Aus einem Säugetier
stammende Zelle, die in ihren relevanten Merkmalen der im Organismus
befindlichen Zelle entspricht.
- – immortalisierte
Säugetierzelle:
Zelle, die durch die angewendeten Kulturbedingungen oder gentechnische Manipulation
die Eigenschaft erlangt hat, sich über die normalerweise übliche Teilungshäufigkeit
hinaus (ca.100), in der Kultur zu teilen.
- – markiert:
Durch entsprechende Modifizierung oder Derivatisierung für einen
Nachweisn zugänglich
gemacht. Beispielsweise radioaktiv oder lumineszierend, insbesondere
fluoreszierend (vgl. auch obige Ausführungen bzgl. geeigneter Markierungen).
- – Ligand:
Substanz, die an ein im Körper
oder einer Zelle befindliches Molekül, bspw. einen Rezeptor, bindet.
- – Verdrängung: Vollständiges oder
partielles Entfernen eines Liganden von seiner Bindungsstelle.
- – gebundene
Aktivität:
Biochemisch oder physikalisch erfaßter Meßwert, der mit der an einem
Rezptor gebundenen Ligandenmenge korreliert.
- – Regulation:
Die als Teil eines Regelprozesses erfolgte Hemmung oder Aktivierung
eines Vorgangs.
- – Hemmung:
Als Sonderfall der Regulation die Verhinderung/Minderung eines Vorgangs.
- – Aktivierung:
Als Sonderfall der Regulation die Auslösung/Verstärkung eines Vorgangs.
- – Rezeptoren:
Im weitesten Sinne alle im pro- oder eukaryoten Organismus vorhandenen
Moleküle,
an die ein Ligand, bspw. ein Wirkstoff, binden kann. Im engeren
Sinne membrangebundene Proteine oder Komplexe mehrerer Proteine,
die durch Bindung eines Liganden eine Änderung in der Zelle hervorrufen.
- – Ionenkanäle: Membrangebundene
Proteine oder Komplexe mehrerer Proteine, durch die Kationen oder Anionen
durch die Membran hindurchgelangen können.
- – Enzyme:
Bezeichnung für
Proteine oder Komplexe aus einer aktivierenden Nichteiweißkomponente
mit einem Protein, die katalytische Eigenschaften besitzen.
- – Genexpression
(exprimieren/exprimierbar): das Übersetzen
der genetischen Information eines Genes in RNA (RNA-Expression)
oder in Protein (Proteinexpression).
- – Ionenmilieu:
Konzentration eines oder mehrerer Ionen in einem bestimmten Kompartiment.
- – Membranpotential:
Spannungsdifferenz über
eine Membran aufgrund eines Überschusses
an Kationen auf der einen Seite und Anionen auf der anderen Seite
der Membran.
- – Veränderung
der Enzymaktivität:
Hemmung oder Induktion der katalytischen Aktivität eines Enzyms.
- – 2nd messenger: Kleines Molekül, das als
Antwort auf ein extrazelluläres
Signal entweder im Cytosol gebildet wird oder in das Cytosol hineinwandert
und dabei hilft die Information an das Zellinnere weiterzugeben, wie
zum Beispiel cAMP, IP3.
- – (Gen-)Sonde:
Bezeichnung für
jede Art von Nukleinsäuren,
mit deren Hilfe man ein gesuchtes Gen oder eine bestimmte DNA-Sequenz
nachweisen kann. Durch Derivatisierung der Gensonde (z.B. Biotin,
magnetische Beads, Digoxinin) können
zudem DNA-Moleküle
aus einem Gemisch herausgezogen werden. Als Sonden werden klonierte
Gene, Genfragmente, chemisch synthetisierte Oligonukleotide und
auch RNA verwendet, die meist radioaktiv markiert ist.
- – DNA:
Internationale Bezeichnung für
Desoxyribonukleinsäure.
- – genomische
DNA: Generelle Bezeichnung für
die bei eukaryontischen Organismen aus dem Zellkern einer Zelle
stammenden DNA.
- – cDNA:
Abkürzung
für "complementary DNA". Bezeichnung für die einzel-
bzw. doppelsträngige
DNA-Kopie eines RNA-Moleküls.
- – cDNA-Bank/Bibliothek:
Bezeichung für
eine Sammlung von willkürlich
klonierten cDNA-Fragmenten, die zusammengenommen die Gesamtheit
aller von einer Zelle oder einem Gewebe synthetisierten RNA repäsentieren.
- – cDNA-Klon:
Bezeichnung für
eine Population genetisch einheitlicher Zellen, die sich von einer
einzigen Zelle ableiten, derart, daß diese Zelle eine künstlich
eingebrachtes cDNA-Fragment enthält.
- – Hybridisierung:
Durch Basenpaarung bewirkte Ausbildung eines doppelsträngigen Nukleinsäuremoleküls aus zwei
getrennten Einzelsträngen.
- – stringente
Bedingungen: Bedingungen, unter denen nur perfekt basengepaarte
Nukleinsäure-Stränge gebildet
werden und stabil bleiben.
- – isolieren:
ein gesuchtes Molekül
aus einem Gemisch herausfinden und abtrennen.
- – DNA-Sequenzierung:
Bestimmung der Abfolge der von Basen in einem DNA-Molekül.
- – Nukleinsäuresequenz:
Bezeichnung für
die Primärstruktur
eines Nukleinsäure-Moleküls, d.h.
die Abfolge der einzelnen Basen, aus denen sich eine Nukleinsäure zusammensetzt.
- – Genspezifische
Oligonukleotid-Primer: Oligonukleotide, also etwa 10-40 Basen lange
Nukleinsäurefragmente,
die in ihrer Basenzusammensetzung eine vorzugsweise stringente Hybridisierung
an das gesuchte Gen oder die gesuchte cDNA erlauben.
- – Ermitteln
von Oligonukleotid-Primern: Die manuelle oder computerunterstützte Suche
von Oligonukleotiden zu einer vorgegebenen DNA-Sequenz, die für eine Hybridisierung
und/oder eine Polymerase-Kettenreaktion möglichst optimal geeignet sind.
- – PCR:
Abkürzung
für „Polymerase-Kettenreaktion". In vitro-Verfahren
zur selektiven Anreicherung von Nukleinsäure-Bereichen definierter Länge und
definierter Sequenz aus einem Gemisch von Nukleinsäure-Molekülen.
- – DNA-Template:
Nukleinsäuremolekül oder ein
Gemisch von Nukleinsäuremolekülen, aus
denen ein DNA-Abschnitt mit Hilfe der PCR (s.o.) vervielfältigt wird.
- – RNA:
International gebräuchliche
Abkürzung
für Ribonukleinsäure.
- – mRNA:
International gebräuchliche
Abkürzung
für messenger-Ribonukleinsäuren, die
am Transfer der genetischen Information aus dem Kern in die Zelle
beteiligt sind und die Information für die Synthese eines Polypetids
oder eines Proteins beinhalten.
- – Antisense-Polynukleotid
bzw. Antisense-Nukleinsäure:
Ein aus mehreren natürlichen
oder modifizierten Nukleinsäurebausteinen
bestehendes Molekül,
deren Basenabfolge mindestens teilweise komplementär zur Basenabfolge
eines Teilbereiches einer in der Natur vorkommenden RNA ist.
- – PNA:
International gebräuchliche
Abkürzung
für „Peptidic
Nucleic Acid" (Peptidnukleinsäure). Hierbei
bilden peptidisch verknüpfte
Aminosäuren
eine Kette, wobei die Aminosäuren
als Seitenkette eine für
die Hybridisierung mit DNA oder RNA befähigte Base trägt.
- – Sequenz:
Abfolge von Nukleotiden oder Aminosäuren. Im spezifischen Sinne
dieser Erfindung ist damit die Nukleinsäuresequenz gemeint.
- – Ribozym:
Bezeichnung für
eine katalytisch aktive Ribonukleinsäure (z.B. Ligase, Endonuklease,
Polymerase, Exonuklease)
- – DNA-Enzym:
Bezeichnung für
ein DNA-Molekül,
das katalytische Aktivität
beinhaltet (z.B. Ligase, Endonuklease, Polymerase, Exonuklease)
- – katalytische
RNA/DNA: Generelle Bezeichnung für
Ribozyme bzw. DNA-Enzyme
(s.o.).
- – Adenovirus:
Bei Vertebraten vorkommendes cytopathogenes Virus.
- – Adenoassoziiertes
Virus (AAV): Gehört
zur Familie der Parvoviren. Für
eine effektive Vermehrung des AAV ist eine Coinfektion der Wirtszellen
mit Helferviren (z.B. Herpes-, Vaccinia- oder Adenoviren) erforderlich.
Die Eigenschaft von AAV, stabil in das Wirtsgenom zu integrieren,
macht es als Transduktionsvektor für Säugetierzellen besonders interessant.
- – Hergesvirus:
Viraler Erreger der Herpes-Infektion.
- – posttranslationale
Modifikation: Veränderung
an Proteinen oder Polypetiden, die nach der Translation durchgeführt wird,
hierzu zählen
z.B. Phosphorylierung, Glykosylierung, Amidierung, Acetylierung
oder Proteolyse.
- – glykosylieren:
Bezeichnung für
das Anhängen
von einzelnen Zuckermolekülen
oder ganzen Zuckerketten an Proteine.
- – phosphorylieren:
Bezeichnung für
das Anhängen
von einem oder mehreren Phosphatresten an ein Protein, bevorzugt
an die OH-Gruppen der Aminosäuren
Serin, Threonin oder Tyrosin.
- – amidieren.
Die Bezeichnung für
das Umwandeln einer Carboxylfunktion in eine Amidfunktion, z.B.
an den carboxyterminalen Aminosäurerest
eines Peptides oder Proteins.
- – mit
Membrananker versehen: Posttranslationelle Modifikation eines Proteins,
oder eines anderen organischen Moleküls derart, daß es durch
Anhängen
eines hydrophoben Moleküls,
geeigneterweise einer Fettsäure
oder eines Derivats derselben, in der Lipiddoppelschicht-Membran
von Zellen verankert wird.
- – spalten:
In diesem spezifischen Fall die Spaltung eines Peptids oder Proteins
in mehrere Untersequenzen.
- – verkürzen: Ein
aus mehreren Einzelteilen bestehendes Molekül um eine oder mehrere Teile
verkürzen.
- – Antikörper: Lösliches,
oder an Zellmembranen gebundenes, als Immunglobulins bezeichnetes
Protein mit einer spezifischen Bindungsstelle für ein Antigen.
- – monoklonaler
Antikörper:
Sind gegen eine einzige antigene Determinante eines Antigens gerichtete
Antikörper
mit extrem hoher Selektivität.
- – polyklonaler
Antikörper:
Gemisch aus Antikörpern,
die gegen mehrere Determinanten eines Antigens gerichtet sind.
- – transgen:
Genetisch verändert.
- – nichthumanes
Säugetier:
Die Gesamtheit der Säugetiere
(Klasse der Mammalia) mit Ausnahme der Spezies Mensch.
- – Keimzelle:
Zelle mit haploidem Genom, die durch Verschmelzung mit einer zweiten
Keimzelle die Bildung eines neuen Organismus ermöglicht.
- – somatische
Zelle: Diploide Zelle als Bestandteil eines Organismus.
- – chromosomale
Einbringung: Eingriff in die Nukleotidsequenz auf chromosomaler
Ebene.
- – Genom:
Allgemeine Beschreibung für
die Gesamtheit aller Gene in einem Organismus.
- – Vorfahr
des Tieres: Ein Tier (der Vorfahr), das auf natürliche oder künstliche
Weise durch Weitergabe an seinem genetischen Material in direkter
Linie mit einem anderen Tier (dem Nachfahren) verwandt ist.
- – exprimierbar:
Ein Nukleinsäuremolekül ist dann
exprimierbar, wenn es die Information zur Synthese eine Proteins
oder Polypetids beinhaltet und mit ensprechenden regulatorischen
Sequenzen versehen ist, die eine Synthese dieses Proteins oder Polypeptids
in vitro oder in vivo erlauben. Wenn diese Voraussetzungen nicht
mehr gegeben sind, beispielsweise durch Eingriff in der kodierenden
Sequenz, ist das Nukleinsäuremolekül nicht
mehr exprimierbar.
- – Nagetier:
Tier aus der Ordnung der Rodentia, z.B. Ratte oder Maus.
- – als
schmerzregulierende Substanz identifizierbar: Substanz, die bei
Einbringung in einen lebenden Organismus eine Verhaltensänderung
bewirkt, die der Fachmann als schmerzhemmend bezeichnet (antinozizeptiv,
antihyperalgetisch oder antiallodynisch). Im Falle des Screeningverfahrens
bezieht sich dieser Ausdruck darauf, daß die Substanz beim Screening
durch stärkere
Bindung oder Auslösung
einer Änderung eines
funktionellen Parameters deutlich, beispielsweise zu 100 %, die
Bindung oder Wechselwirkung des Durchschnitts der getesteten Substanzen übertrifft.
- – Verbindung:
Anderer Name für
Molekül,
als aus mehreren Atomen bestehend, hier ein durch das erfindungsgemäße Verfahren
identifiziertes Molekül.
- – Wirkstoff:
Eine Verbindung, die bei Anwendung an einem Organismus eine Veränderung
in diesem Organismus hervorruft. Im Besonderen werden darunter organisch-chemisch
synthetisierte Moleküle
verstanden, die auf den Organismus eine heilende Wirkung ausüben. Hier
insbesondere Moleküle,
die an die erfindungsgemäßen Proteine
und Peptide binden.
- – niedermolekular:
Molekül
mit einem Molekulargewicht < 2kDa.
- – Arzneimittel:
ein Stoff entsprechend der Definition im Artikel 1 § 2 des Gesetzes über den
Verkehr mit Arzneimitteln.
- – Diagnostikum:
Verbindung oder Verfahren, das verwendet werden kann, um eine Krankheit
zu diagnostizieren.
- – Behandlung
von Schmerz: Verfahren, mit dem Ziel Schmerzen zu lindern oder aufzuheben,
oder das zu erwartende Auftreten von Schmerzen zu hemmen (präemptive
Analgesie).
- – chronischer
Schmerz: eine Schmerzempfindung von länger anhaltender Dauer, oft
dadurch gekennzeichnet, daß sie über Zeitpunkt
und Ort des initialen Stimulus hinausreicht, die Schmerzempfindlichkeit
des Körpers
steigert.
- – Gentherapie:
Unter Gentherapie versteht man alle Verfahren, die das Ziel haben,
genetische Erkrankungen durch geeignete Veränderungen des Genoms kausal
zu behandeln.
- – In-vivo-Gentherapie:
Einbringen von genetischem Material in den lebenden Organismus mit
dem Ziel der Gentherapie. Man kann zwischen somatischem und Keimbahn-Eingriff
unterscheiden, der einmal an diploiden Zellen und einmal an haploiden
Zellen stattfindet.
- – In-vitro-Gentherapie:
Einbringen von genetischem Material in Zellen außerhalb des Organismus, bspw. des
menschlichen Körpers,
mit dem Ziel, diese nachher wieder durch Einbringen in den Organismus,
bspw. den menschlichen Körper,
zur Gentherapie zu verwenden.
- – Diagnostik:
Verfahren, um eine Krankheit zu identifizieren.
- – Wirksamkeitsuntersuchung:
Untersuchung mit dem Ziel, die Wirksamkeit einer Verbindung nach
Einwirkung auf einen lebenden Organismus zu untersuchen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Zelle vor dem Schritt (a) gentechnisch manipuliert.
Dabei wird genetisches Material in die Zelle eingebracht, insbesondere
eine oder mehrere Polynukleotidsequenzen. In einer weiter bevorzugten
Variante dieser Ausführungsform
erlaubt die gentechnische Manipulation die Messung mindestens eines
der durch die Testsubstanz veränderten
funktionellen Parameter. In dieser Ausführungsform wenden durch gentechnische
Manipulation Voraussetzungen geschaffen, unter denen die Veränderung
eines funktionellen Parameters überhaupt
oder verbessert gemessen werden kann. Dabei ist es insbesondere
bevorzugt, daß durch
die gentechnische Manipulion eine in der Zelle nicht endogen exprimierte
Form eines G-Proteins exprimiert oder ein Reportergen eingeführt wird.
Darunter ist insbesondere die gentechnische Einführung eines endogen nicht vorhandenen
oder physiologisch nicht exprimierten G-Proteins (GTP-bindenden
Proteins) in die Zelle zu verstehen, beispielsweise die Einführung eines
chimären G-Proteins,
das eine Veränderung
des Signalweges erlaubt oder eines promiskuitiven G-Proteins, das
sehr bindungsfreudig ist. Die Einführung eines Reportergens wiederum
erlaubt die Messung einer (extrazellulär ausgelösten) induzierten Expression
des Genproduktes.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Zelle gentechnisch so manipuliert, daß die Zelle mindestens ein
Polynukleotid gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
ein dazu zu mindestens 90% ähnliches
Polynukleotid oder ein Polynukleotid aus der kodierenden Sequenz
eines Genes, das ein Genfragment gemäß einer der in den 1-18 dargestellten Sequenzen umfaßt, oder
ein dazu zu mindestens 90% ähnliches
Polynukleotid enthält.
Damit kann beispielsweise erreicht werden, daß ein Peptid oder Protein,
das in der im Verfahren verwendeten Zelle oder Präparation
nicht endogen exprimiert wird, von der Zelle synthetisiert wird.
Dabei ist es insbesondere der Zelle synthetisiert wird. Dabei ist
es insbesondere bevorzugt, wenn das Polynukleotid in einem rekombinanten
DNA-Konstrukt enthalten ist. Unter einem (rekombinanten) DNA-Konstrukt
versteht man ein in-vitro hergestelltes DNA-Molekül.
-
Wenn beim Verfahren vor dem Schritt
(a) die Zelle gentechnisch manipuliert wird, ist es bevorzugt, daß die Zelle
nach der gentechnischen Manipulation und vor dem Schritt (a) unter
Bedingungen, die eine Expression erlauben, kultiviert wird, gegebenenfalls
unter Selektionsdruck. Unter „kultivieren" versteht man, Zellen oder
Gewebe bei Bedingungen, die ein Überleben
der Zellen, bzw. deren Nachfolgegeneration sichern, zu halten. Dabei
sollten die Bedingungen hier so gewählt werden, daß eine Expression
des durch die gentechnische Manipulation eingefügten Materials ermöglicht wird.
Dazu sollten pH, Sauerstoffgehalt und Temperatur physiologisch gehalten
sein und ausreichend Nährstoffe
und notendige Cofaktoren beigefügt
sein. Der Selektionsdruck erlaubt, nur die Zellen weiter zu kultivieren,
bei denen die gentechnische Manipulation zumindest teilweise erfolgreich
war. Dazu gehört
beispielsweise die Einführung
einer Antibiotikaresistenz über
das DNA-Konstrukt.
-
Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
besonders bevorzugt, wenn die verwendete Zelle eine Amphibienzelle,
Bakterienzelle, Hefezelle, Insektenzelle oder eine immortalisierte
oder native Säugetierzelle ist.
Beispiele für
Amphibienzellen sind Xenopus Oocyten, für Bakterienzellen E-coli-Zellen,
für Hefezellen
solche von Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe,
Pichia pastoris usw., für
Insektenzellen Sf9-Zellen, für
immortalisierte Säugetierzelle
He-La-Zellen und
für native
Säugetierzellen
die CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zelle.
-
Bei einer bevorzugten Meßmethode
zur Feststellung der Bindung der Substanz an ein Peptid oder Protein
im erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt die Messung der Bindung über
die Verdrängung
eines bekannten markierten Liganden vom Peptid oder Protein und/oder über die
daran gebundene Aktivität
einer markierten Testsubstanz. Dabei ist ein Ligand ein mit hoher
Spezifität
an das Protein oder Peptid bindendes Molekül, das durch eine ebenfalls
bindende, zu testende Sub stanz aus der Bindungsstelle verdrängt wird.
Unter Markierung ist eine den Nachweis erleichternde künstliche
Modifikation am Molekül
zu verstehen. Beispiele sind radioaktive oder lumineszierende, insbesondere
fluoreszierende Markierungen.
-
Bei einer anderen bevorzugten Meßmethode
zur Feststellung der durch die Bindung der Substanz an ein Peptid
oder Protein im erfindungsgemäßen Verfahren
ausgelösten
Veränderung
der funktionellen Parameter, erfolgt die Messung mindestens eines
der durch die Testsubstanz veränderten
funktionellen Parameter über
Messung der Regulation, Hemmung und/oder Aktivierung von Rezeptoren,
Ionenkanälen
und/oder Enzymen, insbesondere über
Messung der Veränderung
der Genexpression, des Ionenmilieus, des pH oder des Membranpotentials, über Veränderung
der Enzymaktivität
oder der Konzentration der 2nd messenger.
Damit ist auf der einen Seite direkt die Messung der Wirkung der
Substanz über
die Beeinflußung
von Rezeptoren, Ionenkanälen
und/oder Enzymen erfaßt,
auf der anderen Seite als bevorzugt zu messende Beispiele sich ändernder
Parameter wie Genexpression, Ionenmilieu, pH, Membranpotential,
Enzymaktivität
oder Konzentration der 2nd messenger. Dabei
versteht man unter Ionenmilieu insbesondere die Konzentration eines
oder mehrer Ionen in einem Zellkompartiment, insbesondere dem Cytosol,
unter Membranpotential die Ladungsdiffferenz zwischen zwei Seiten
einer Biomembran und unter 2nd messenger
Botenstoffe des intrazellulären
Signalwegs wie z.B. zyklisches AMP (cAMP), Inositoltriphosphat (IP3)
oder Diacylglycerol (DAG).
-
In einer bevorzugten Variante des
Verfahrens wird das Peptid oder Protein in den Schritten (a) und
(b) aus folgenden Gruppen ausgewählt:
-
- – LuzP,
PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing Protein,
Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
- – ein
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
oder
- – ein
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f),
30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein
- – und/oder
einem Protein, das durch eine Nukleinsäure kodiert wird, die unter
Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c) 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 36a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder deren Antisense-Polynukleotid
bindet, und/oder
- – einem
mindestens 10, vorzugsweise mindestens 15, insbesondere mindestens
20 Aminosäuren
langen Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide.
-
Darunter erfaßt ist die Verwendung von Peptiden
und insbesondere Proteinen mit bekannter Sequenz und Funktion, ohne
daß für diese
im Stand der Technik eine Funktion im Schmerz bekannt war.
-
In einer anderen bevorzugten Variante
des Verfahrens kodiert für
das Peptid oder Protein in den Schritten (a) und (b) ein Gen bestehend
aus einem Polynukleotid, das ein Genfragment gemäß einer der in den 7 – 16, insbesondere 15 oder 16, dargestellten
Sequenzen umfaßt,
oder es kodiert für
das Peptid oder Protein ein zu dem Gen zu mindestens 90%, insbesondere
95%, vorzugsweise 97%, ähnliches
Polynukleotid.
-
In einer anderen bevorzugten Variante
des Verfahrens kodiert für
das Peptid oder Protein in den Schritten (a) und (b) ein Gen bestehend
aus einem Polynukleotid, das ein Genfragment gemäß einer der in den 1 – 6, 17 oder 18 dargestellten Sequenzen
umfaßt,
oder es kodiert für
das Peptid oder Protein ein zu dem Gen zu mindestens 90%, insbesondere
95 %, vorzugsweise 97%, ähnliches
Polynukleotid.
-
Ein werterer bevorzugter Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Polynukleotid, welches einer der in einer
der 1 – 18, dargestellten Nukleotidsequenzen
oder einem Polynukleotid aus der kodierenden Sequenz eines Genes,
das ein Genfragment gemäß einer
der 1 – 18 umfaßt, zu wenigstens 90%, vorzugsweise
95%, insbesondere zu wenigstens 97% entspricht. Hiervon sind die
dargestellten Genfragmente selbst umfaßt, wie auch ein Polynukleotid,
das entweder vollständig
oder zumindest Teilen der kodierenden Sequenz des dem Fragment entsprechenden
Gens entspricht. Damit sind auch Polynukleotide gemeint, die mindests 90%-ige,
vorzugsweise 95%-ige, insbesondere wenigstens 97%-ige Übereinstimmung
in der Basenabfolge mit der kodierenden Sequenz der abgebildeten
Polynukleotide oder der kodierenden Sequenz der Gens aufweisen.
-
Die erste besonders ausgewählte Form
des Polynukleotids ist ein Polynukleotid, das einer der in einer der 7 – 16, insbesondere 15 oder 16, dargestellten
Nukleotidsequenzen oder Teilen davon oder einem Polynukleotid aus
der kodierenden Sequenz eines Genes, das ein Genfragment gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, umfaßt,
zu wenigstens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere zu wenigstens
97% entspricht.
-
Ein weiterer bevorzugter Gegenstand
ist ein erstes durch das Herstellungsverfahren definiertes Polynukleotid,
nämlich
ein Polynukleotid, das zu wenigstens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere
zu wenigstens 97% einer definierten Nuklein säuresequenz entspricht, das
man dadurch erhält,
daß ein
Polynukleotid gemäß einer
der 1 – 18 als Sonde markiert, eine
cDNA-Bank mit der Sonde hybridisiert und unter Standardbedingungen
gewaschen wird und der cDNA-Klon, an den die Sonde gebunden hat,
isoliert und gegebenenfalls sequenziert wird. Hier wird ein Polynukleotid,
oder Gen, über
einen Herstellungsprozeß definiert,
mit dem ein bestimmtes Produkt, das Gen, das ein bestimmtes, bekanntes
Genfragment enthält,
isoliert, beziehungsweise sequenziert werden kann. Eine Sonde ist
eine Nukleinsäure,
die zur Identifizierung komplementärer oder entsprechender Nukleotidsequenzen
verwenden kann und dazu meist zur Identifizierung markiert wird.
Eine cDNA-Bank sind klonierte cDNA-Fragmente einer Zelle oder eines
Gewebes, die möglichst
vollständig
die mRNA des ausgewählten
Gewebes wiedergeben sollen. Hybridisierung bedeutet die Bindung
zweier einzelsträngiger Nukleinsäuremoleküle, wobei
das Waschen unter Standardbedingungen gewährleisten soll, daß nur über exakt
gepaarte Basen hybridisierte Nukleinsäuremoleküle gebunden bleiben. Ein cDNA-Klon
ist eine genetisch einheitliche Nachkommengruppe, hier mit einheitlicher
cDNA.
-
Ein weiterer bevorzugter Gegenstand
ist ein zweites durch das Herstellungsverfahren definiertes Polynukleotid,
nämlich
ein Polynukleotid, das zu wenigstens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere
zu wenigstens 97% einer definierten Nukleinsäuresequenz entspricht, das
man dadurch erhält,
daß Abschnitte
eines Polynukleotids gemäß einer
der 1 – 18 als Gen-spezifische Oligonukleotid-Primer ermittelt
und synthetisiert werden, mit denen dann durch PCR ausgehend von
einzel- oder doppelsträngiger
DNA, von cDNA-Bibliotheken oder genomischer DNA als Template das
verlängerte
Polynukleotid generiert und gegebenenfalls sequenziert wird. Auch
hier wird ein Polynukleotid, bzw. Gen, über einen weiteren Herstellungsprozeß definiert,
mit dem ein bestimmtes Produkt, das Gen, das ein bestimmtes, bekanntes
Genfragment enthält,
isoliert, beziehungsweise sequenziert werden kann. Ein Primer ist
ein Oligonukleotid, das mit der Ziel-DNA (als sog. Template) hybridisiert
und Startpunkt der Synthese ist. PCR ist die Abkürzung für Polymerasekettenreaktion,
bei der die Wärmebeständigkeit
einer bestimmten Polymerase zur selektiven Vervielfältigung
genutzt wird. Dabei dient das Template als Ausgangsamterial, an
der die Vervielfältigung
selektiv mit den Primern hybridisierender passender DNA stattfindet.
-
Die zweite besonders ausgewählte Form
des Polynukleotids sind die durch die Herstellungsverfahren definierten
Polynukleotide insbesondere dann, wenn als Ausgangspunkt ihrer Herstellung/Isolierung/Sequenzierung
ein Polynukleotid (Genfragment) gemäß einer der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, verwendet wird.
-
Es ist weiter bevorzugt, daß es sich
bei dem Polynukleotid um RNA bzw. einzel- oder doppelsträngige DNA, insbesondere mRNA
oder cDNA, handelt.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Antisense-Polynukleotid
bzw. eine Antisense-Nukleinsäure,
wobei es sich auch um eine PNA handeln kann, das/die eine Sequenz
aufweist, die in der Lage ist, spezifisch an ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
zu binden (vgl. auch die unter diesem Gesichtspunkt der vorliegenden
Erfindung ebenfalls geltenden vorstehenden Ausführungen zum Begriff „Antisense-Polynukleotid" bzw. Antisense-Nukleinsäure"). Dabei versteht
man unter PNA (engl. „peptidic
nucleic acid") eine
peptidische Nukleinsäure,
die zwar die Basenpaare trägt,
aber dessen Rückrat
peptidisch gebunden ist. Eine Antisense-Nukleinsäure zeigt die komplementäre Basenabfolge
zu mindestens einem Teil einer Basis-Nukleinsäure. Die erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure ist
vorzugsweise Teil eines Ribozyms oder eines DNA-Enzyms oder einer sonstigen katalytischen
RNA bzw. DNA. Unter Ribozym ist eine katalytisch aktive Ribonukleinsäure zu verstehen,
unter DNA-Enzym ein entsprechende Desoxyribonukleinsäure, also
katalytische RNA bzw. DNA. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bildet eine siRNA, die gegen eine der erfindungsgemäßen Gene
gerichtet ist. Der Begriff „siRNA" ist erfindungsgemäß ein doppelsträngiges RNA-Molekül (dsRNA),
das 19 bis 29 Bp, insbesondere 21 bis 23 Bp, umfasst und eine der
mRNA der erfindungsgemäßen Gene
komplementäre
Sequenz aufweist. siRNA-Moleküle
können
bei verschiedenen Anbietern, bspw. IBA GmbH (Göttingen, Deutschland), bezogen
werden.
-
Die siRNA der vorliegenden Erfindung
liegt gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
chemisch modifiziert vor, insbesondere um einen vorzeitigen Abbau
durch Nukleasen zu umgehen. Diesbezüglich gelten die vorstehenden
Ausführungen
im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Antisense-Nukleinsäure bzw. dem
Antisense-Polynukleotid entsprechend.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Vektor, enthaltend eines der bereits beschriebenen Polynukleotide.
Unter einem Vektor versteht man ein Nukleinsäuremolekül, das bei gentechnischer Manipulation dazu
dient Fremdgene zu enthalten bzw. zu übertragen. Besonders bevorzugt
ist dabei, daß es
sich um einen Expressionsvektor handelt. Er dient damit der Expression
des enthaltenen Fremdgens, des Polynukleotids.
-
Werter bevorzugt ist ein Vektor,
der abgeleitet von einem Virus ist, beispielsweise dem Adenovirus, Adenoassoziiertem
Virus oder Herpesvirus und der vorzugsweise mindestens eine LTR-,
Poly A-, Promotor- und/oder ORI-Sequenz enthält. Ein LTR ist ein Long Terminal
Repeat", ein am
Ende befindlicher Abschnitt, der sich beispielsweise bei Viren findet.
Poly-A-Sequenz ist ein mehr als 20 Adenosinreste langer Schwanz
am 5'-Ende. Eine
Promotorsequenz ist der Steuerungsbereich für die Transkription.
-
Eine besonders ausgewählte Form
des erfindungsgemäßen Vektors
ist ein Vektor der ein Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90%,
vorzugsweise 95%, insbesondere 97% ähnliches Polynukleotid gemäß 7 – 16, insbesondere 15 oder 16, oder ein
Polynukleotid oder ein dazu mindestens 90 %, vorzugsweise 95 %,
insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid, das die Sequenz gemäß den 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, enthält
oder ein Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90%, vorzugsweise
95%, insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid, das durch ein Herstellungsverfahren ausgehend von
einem Genfragment gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, erhalten wird, enthält.
-
Ein weiterer Gegenstand ist ein Peptid,
insbesondere Oligopeptid oder Polypeptid, oder Protein, das durch
eines der bereits als Gegenstände
der Erfindung beschriebenen Polynukleotide kodiert wird.
-
Ein weiter Gegenstand der Erfindung
ist auch ein Peptid, insbesondere Oligopeptid oder Polypeptid, oder
Protein, für
das ein Polynukleotid kodiert, daß unter Standardbedingungen
mit einem der Polynukleotide gemäß 1 – 18 oder dessen Antisense-Polynukleotid
hybridisiert.
-
Es ist auch Gegenstand dieser Erfindung,
wenn das Peptid oder Protein posttranslational modifiziert wurde,
es insbesondere glykosyliert, phosphoryliert, amidiert, methyliert,
acetyliert, ADP-ribosyliert, hydroxyliert, mit einem Membrananker
versehen, gespalten oder verkürzt
wurde. Posttranslationale Modifikationen sind beispielsweise Voet & Voet, Biochemistry,
1. Aufl., 1990, S. 935-938, zu entnehmen.
-
Eine besonders ausgewählte Form
des Peptid oder Proteins wird durch ein Polynukleotid, oder ein dazu
mindestens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid gemäß 7 – 16, insbesondere 15 oder 16, oder ein
Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere
97% ähnliches
Polynukleotid , das die Sequenz gemäß den 7- 16,
insbesondere 15 oder 16, enthält oder
ein Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90%, vorzugsweise 95%,
insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid, das durch ein Herstellungsverfahren, ausgehend von
einem Genfragment gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, erhalten wird, kodiert.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
sind Antikörper
gegen ein bereits als Gegenstand der Erfindung beschriebenes Peptid
oder Protein.
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Der Begriff "Antikörper" umfaßt i.S. der vorliegenden Erfindung
sowohl polyklonale Antikörper
als auch monoklonale Antikörper,
chimäre
Antikörper,
humanisierte Antikörper,
die alle in gebundener oder löslicher Form
vorliegen können,
sowie auch Fragmente der vorgenannten Antikörper. Neben den Fragmenten
von erfindungsgemäßen Antikörpern in
Alleinstellung können
erfindungsgemäße Antikörper auch
in rekombinanter Form als Fusionsproteine mit anderen (Protein)-Bestandteilen auftreten.
Fragmente als solche oder Fragmente von erfindungsgemäßen Antikörpern als
Bestandteile von Fusionsproteinen werden typischerweise durch die
Methoden enzymatischer Spaltung, der Protein-Synthese oder die dem
Fachmann geläufigen
Rekombinationsmethoden hergestellt. Als Antikörper werden nach der vorliegenden
Erfindung also sowohl polyklonale, monoklonale, humane oder humanisierte
oder rekombinante Antikörper
oder Fragmente davon, single chain Antikörper, bspw. scFv-Konstrukte,
oder auch synthetische Antikörper
bezeichnet.
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Bei den polyklonalen Antikörpern handelt
es sich um heterogene Mischungen von Antikörpermolekülen, die aus Seren von Tieren
hergestellt werden, die mit einem Antigen immunisiert worden sind.
Zum Gegenstand der Erfindung gehören
aber auch polyklonale monospezifische Antikörper, die nach Aufreinigung
der Antikörper
(bspw. über
eine Säule,
die mit Peptiden eines spezifischen Epitops beladen sind) erhalten
werden. Ein monoklonaler Antikörper
enthält
eine im wesentlichen homogene Population von Antikörpern, die
spezifisch gegen Antigene gerichtet sind, wobei die Antikörper im
wesentlichen gleiche Epitop-Bindungsstellen aufweisen. Monoklonale
Antikörper
können
durch die im Stand der Technik bekannten Verfahren erhalten werden (z.
B. Köhler
und Milstein, Nature, 256, 495-397, (1975); US-Patent 4,376,110;
Harlow und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring, Harbor
Laboratory (1988); Ausubel et al., (eds), 1998, Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York). Die in den vorgenannten Literaturstellen enthaltene Beschreibung
wird als Bestandteil der vorliegenden Erfindung in die Offenbarung
der vorliegenden Erfindung einbezogen.
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Auch lassen sich gentechnisch manipulierte
erfindungsgemäße Antikörper nach
Verfahren, wie in den vorgenannten Druckschriften beschrieben herstellen.
Kurz gesagt, werden dazu Antikörper-produzierende Zellen
angezogen und die mRNA bei ausreichender optischer Dichte der Zellen über Zellyse
mit Guanidiniumthio cyanat, Ansäuern
mit Natriumacetat, Extraktion mit Phenol, Chloroform/Isoamylalkohol,
Fällungen
mit Isopropanol und Waschen mit Ethanol aus den Zellen in bekannter
Weise isoliert. Anschließend
wird mit Hilfe der Reversen Transcriptase cDNA aus der mRNA synthetisiert.
Die synthetisierte cDNA kann direkt oder nach genetischer Manipulation
beispielsweise durch "site
directed mutagenesis",
Einführung
von Insertionen, Inversionen, Deletionen oder Basenaustausche in
geeignete tierische, pilzliche, bakterielle oder virale Vektoren
insertiert und in den entsprechenden Wirtsorganismen exprimiert
werden. Bevorzugt werden bakterielle oder Hefe-Vektoren wie pBR322,
pUC18/19, pACYC184, Lambda oder Hefe-mu-Vektoren zur Klonierung
der Gene und die Expression in Bakterien wie E. coli bzw. in der
Hefe wie Saccharomyces cerevisiae.
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Erfindungsgemäße Antikörper können einer der folgenden Immunglobulinklassen
angehören:
IgG, IgM, IgE, IgA, GILD und ggf. einer Unterklasse der vorgenannten
Klassen, wie die Subklassen des IgG oder deren Mischungen. Bevorzugt
sind IgG und seine Subklassen wie beispielsweise IgG1, IgG2, IgG2a,
IgG2b, IgG3 oder IgGM. Besonders bevorzugt sind die IgG Subtypen
IgG1/k oder IgG2b/k. Ein Hybridom-Zellklon, der erfindungsgemäße monoklonale
Antikörper
produziert, kann in vitro, in situ oder in vivo kultiviert werden.
Die Herstellung von großen
Titern an monoklonalen Antikörpern
erfolgt vorzugsweise in vivo oder in situ.
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Bei den efindungsgemäßen chimären Antikörpern handelt
es sich um Moleküle,
die verschiedene Bestandteile enthalten, wobei diese sich aus verschiedenen
Tierarten ableiten (z. B. Antikörper,
die eine variable Region, die aus einem Mäuse-monoklonalen Antikörper abgeleitet
ist, und eine konstante Region eines humanen Immunglobulins aufweisen).
Chimäre
Antikörper
werden vorzugsweise eingesetzt, um einerseits die Immunogenizität bei der
Anwendung zu reduzieren und andererseits die Ausbeuten bei der Produktion
zu erhöhen,
z.B. ergeben murine monoklonale Antikörper höhere Ausbeuten aus Hybridom-Zellinien,
führen
aber auch zu einer höheren
Immunogenizität
beim Menschen, so daß human/murine
chimäre
Antikörper
vorzugsweise eingesetzt werden. Noch mehr bevorzugt ist ein monoklonaler
Antikörper,
der die hypervariablen, Komplementari täts-bestimmenden Regionen (CDR,
engl. "complementarity
defining region")
eines murinen monoklonalen Antikörpers
mit den übrigen
Bereichen eines humanen Antikörpers
in sich vereinigt. Ein derartiger Antikörper wird humanisierter Antikörper genannt.
Chimäre
Antikörper
und Verfahren zu ihrer Herstellung sind aus dem Stand der Technik
bekannt (Cabilly et al., Proc. Natl. Sci. USA 81: 3273-3277 (1984); Morrison
et al. Proc. Natl. Acad. Sci USA 81:6851-6855 (1984); Boulianne
et al. Nature 312 643-646 (1984); Cabilly et al.,
EP-A-125023 ; Neuberger et
al., Nature 314: 268-270 (1985); Taniguchi et al.,
EP-A-171496 ; Morrion et al.,
EP-A-173494 ; Neuberger
et al., WO 86/01533; Kudo et al.,
EP-A-184187 ; Sahagan et al., J. Immunol. 137: 1066-1074
(1986); Robinson et al., WO 87/02671; Liu et al., Proc. Natl. Acad.
Sci USA 84: 3439-3443 (1987); Sun et al., Proc. Natl. Acad. Sci
USA 84: 214218 (1987); Better et al., Science 240: 1041-1043 (1988)
und Harlow und Lane, Antibodies: A Laboraton Manual, supra. Diese
Zitatstellen werden als zur Offenbarung gehörig in die vorliegende Erfindung
einbezogen.
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Die Bezeichnung "Antikörper" soll sowohl intakte Moleküle als auch
Fragmente derselben einschließen.
Als Fragmente seien alle verkürzten
oder veränderten
Antikörperfragmente
mit einer oder zwei Antigen-komplementären Bindungsstellen, wie Antikörperteile
mit einer den Antikörper
entsprechenden von leichter und schwerer Kette gebildeten Bindungsstelle
wie Fv-, Fab- oder F(ab')2-Fragmente
oder Einzelstrangfragmente, genannt. Bevorzugt sind verkürzte Doppelstrangfragmente
wie Fv-, Fab- oder F(ab')2. Fab und F(ab')2-Fragmente
entbehren eines Fc-Fragments, wie etwa in einem intakten Antikörper vorhanden,
so daß sie
im Blutkreislauf schneller transportiert werden können und
vergleichsweise weniger nicht-spezifische Gewebsbindung als intakte
Antikörper
aufweisen. Solche Fragmente werden typischerweise durch proteolytische Spaltung
hergestellt, indem Enzyme, wie z. B. Papain (zur Herstellung von
Fab-Fragmenten) oder Pepsin (zur Herstellung von F(ab')2,
Fragmenten) verwendet werden, oder durch chemische Oxidation oder
durch gentechnische Manipulation der Antikörpergene erhalten werden.
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Es ist die besonders ausgewählte Form
des Antikörpers,
wenn er gegen ein Peptid oder Protein gerichtet ist, für das ein
Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90 %, vorzugsweise 95 %,
insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid gemäß 7 – 16, insbesondere 15 oder 16, oder ein
Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90 %, vorzugsweise 95 %,
insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid, das die Sequenz gemäß den 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, enthält
oder ein Polynukleotid, oder ein dazu mindestens 90 %, vorzugsweise
95 %, insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid, das durch ein Herstellungsverfahren ausgehend von
einem Genfragment gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, erhalten wird, kodiert.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist eine Zelle, enthaltend ein bereits als Gegenstand der Anmeldung
beschriebenes Polynukleotid oder eine wie vorstehend definierte
Antisense-Nukleinsäure,
ein bereits als Gegenstand der Anmeldung beschriebenes Peptid oder
Protein und/oder einen bereits als Gegenstand der Anmeldung beschriebenen
Vektor. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn es sich um um eine
Amphibienzelle, Bakterienzelle, Hefezelle, Insektenzelle oder eine
immortalisierte oder native Säugetierzelle
handelt. Beispiele für
Amphibienzellen sind Xenopus Oocyten, für Bakterienzellen E-coli-Zellen,
für Hefezellen
solche von Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe und
Pichia pastoris, für
Insektenzellen Sf9-Zellen, für
immortalisierte Säugetierzelle
HeLa-Zellen und
für native
Säugetierzellen
die CHO (Chinese Hamster Ovary)-Zelle.
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Die besonders ausgewählte Form
der Zelle enthält
die besonders ausgewählte
Form des Polynukleotids, die besonders ausgewählte Form des Peptids oder
Proteins und/oder die besonders ausgewählte Form des Vektors.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein transgenes nichthumanes Säugetier, dessen Keim- und somatische
Zellen eine der bereits als Gegenstand der Erfindung beschriebenen
Polynukleotide als Resultat einer chromosomalen Einbringung in das
Genom des Tieres oder das Genom eines der Vorfahren des genannten
Tieres enthalten. Dabei versteht man unter chromosomaler Einbringung, dass
sich der gentechnische manipulative Eingriff im Chromosom des Tieres
auswirkt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein transgenes nichthumanes Säugetier, dessen Keim- und somatische
Zellen als Resultat einer chromosomalen Manipulation im Genom des
Tieres oder im Genom eines der Vorfahren des genannten Tieres eine
der vorstehend definierten Nukleotidsequenzen nicht mehr in exprimierbarer
Form enthalten. Die chromosomale Manipulation betraf das Gen des
Tieres oder seiner Vorfahren. Unter nicht mehr exprimierbar versteht
man, wenn die Information zur Synthese eines Polypeptids oder Proteins,
obwohl in nativer Form vorhanden, nicht mehr die vollständige Synthese
erlauben. Beispiele sind Veränderung
der regulatorischen Sequenzen oder Herausschneiden eines Teils des
nativen Nukleinsäuremoleküls im kodierenden
Bereich.
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Dabei ist es besonders bevorzugt,
wenn das transgene nichthumane Säugetier
ein Nagetier ist.
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Die besonders ausgewählte Form
des transgenen nichthumanen Säugetiers
liegt vor, wenn die Nukleotidsequenz der besonders ausgewählten Form
des Polynukleotids entspricht.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist eine Verbindung, die als schmerzregulierende Substanz durch
ein erfindungsgemäßes Verfahren
identifizierbar ist. Hierbei bezieht sich der Begriff „Verbindung" insbesondere auf
niedermolekulare Wirkstoffe wie vorstehend erläutert, aber auch auf biologisch-chemische
Moleküle,
wie Peptide, Proteine, Saccharide, Fette und Nukleinsäuren. Dabei
bedeutet identifizierbar, daß die
Verbindung das Merkmal aufweist, daß es beim erfindungsgemäßen Screeningvertahren
bezüglich
der Bindung deutlich stärker,
vorzugsweise doppelt so stark bindet wie der Durchschnitt der zu
testenden Substanzen oder bezüglich
der Änderung
der funktionellen Parameter deutlich vom Durchschnitt der zu testenden
Substanzen abweicht.
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Eine besonders ausgewählte Form
der efindungsgemäßen Verbindung
ist eine solche, die durch ein Verfahren unter Verwendung der bekannten
Proteine, LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing
Protein, Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase,
RNA Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor 6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens
Spaghetti", Protein
mit 4 Transmembrandomänen
Member 3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t,
Sorting Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10, SOUL
Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer Zellwachstumsinhibitor,
Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69, oder einem Peptid oder
Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
oder einem Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d),
54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein und/oder einem Protein, das durch eine Nukleinsäure kodiert
wird, die unter Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
deren Antisense-Polynukleotid bindet, und/oder einem mindestens
10, vorzugsweise mindestens 15, insbesondere mindestens 20 Aminosäuren langen
Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, als
schmerzregulierende Substanz identifizierbar ist.
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Eine ebenfalls besonders ausgewählte Form
der erfindungsgemäßen Verbindung
ist eine solche, die durch ein Verfahren identifizierbar ist, in
dem für
das Peptid oder Protein in den Schritten (a) und (b) ein Gen, bestehend
aus einem Polynukleotid, das ein Genfragments gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder 16,
umfaßt,
kodiert, oder ein zu dem Gen zu mindestens 90%, insbesondere 95%,
vorzugsweise 97%, ähnliches
Polynukleotid.
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Ebenfalls bevorzugt ist eine Verbindung,
die durch ein Verfahren identifizierbar ist, in dem für das Peptid
oder Protein in den Schritten (a) und (b) ein Gen bestehend aus
einem Polynukleotid, das ein Genfragments gemäß einer der 1 – 6, 17 oder 18 umfaßt, kodiert,
oder ein zu dem Gen zu mindestens 90%, insbesondere 95 %, vorzugsweise
97%, ähnliches
Polynukleotid als schmerzregulierende Substanz.
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Ein weiterer Gegenstand ist auch
ein Wirkstoff, der an ein erfindungsgemäßes . Peptid oder Protein bindet,
wobei besonders bevorzugt ist, wenn der Wirkstoff ein niedermolekularer
Wirkstoff ist.
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Eine besonders ausgewählte Form
des Wirkstoffes ist es, wenn der Wirkstoff an die besonders ausgewählte Form
des Peptids oder Proteins bindet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Arzneimittel enthaltend mindestens ein erfindungsgemäßes Polynukleotid,
eine erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure, ein
erfindungsgemäßes Peptid
oder Protein, einen erfindungsgemäßen Vektor, einen erfindungsgemäßen Antikörper, eine
erfindungsgemäße Zelle,
eine erfindungsgemäße Verbindung
und/oder einen erfindungsgemäßen Wirkstoff
sowie gegebenenfalls geeignete Hilfs- und/oder Zusatzstoffe.
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Entsprechende Wege zur geeigneten
Formulierung und Herstellung derartiger Formulierungen sind bspw.
bei "Remington's Pharmaceutical
Sciences" (Mack
Pub. Co., Easton, PA, 1980) offenbart, das vollinhaltlich Bestandteil
der Offenbarung der vorliegenden Erfindung ist. Für die parenterale
Verabreichung kommen als Hilfs- bzw. Zusatzstoffe bspw. steriles
Wasser, sterile Kochsalzlösung,
Polyalkylenglykole, hydrierte Naphthalene und insbesondere biokompatible
Lactidpolymere, Lactid/Glykolidcopolymere oder Polyoxyethylen-/Polyoxypropylencopolymere
in Betracht. Erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen können Füllsubstanzen
oder Substanzen, wie Laktose, Manitol, Substanzen zur kovalenten
Anknüpfung
von Polymeren, wie z.B. Polyethylenglykol an erfindungsgemäße Nukleinsäuren, Proteine
oder Antikörper,
Komplexierung mit Metallionen oder Einschluß von Materialien in oder auf
besondere Präparationen
von Polymerverbindungen, wie z.B. Polylaktat, Polyglykolsäure, Hydrogel
oder auf Liposomen, Mikroemulsionen, Mizellen, unilamerare oder
multilamelare Vesikel, Erythrozyten-Fragmente oder Spheroblasten,
enthalten. Die jeweiligen Ausführungsformen
der phannazeutischen Zusammensetzungen werden abhängig vom
physikalischen Verhalten, bspw. in Hinblick auf die Löslichkeit,
die Stabilität,
Bioverfügbarkeit
oder Abbaubarkeit gewählt.
Kontrollierte oder konstante Freisetzung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkomponenten
schließt
die Formulierung auf Basis lipophiler Depots ein (z.B. Fettsäuren, Wachse
oder Öle).
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden auch Beschichtungen
erfindungsgemäßer pharma zeutischer
Zusammensetzungen bzw. Arzneimittel, enthaltend die therapeutisch
wirksamen Substanzen, nämlich
Beschichtungen mit Polymeren offenbart (z.B. Polyoxamere oder Polyoxamine).
Weiterhin können
erfindungsgemäße therapeutisch
wirksame Substanzen oder Zusammensetzungen protektive Beschichtungen,
z.B. Proteaseinhibitoren, Nukleaseinhibitoren oder Permeabilitätsverstärker, aufweisen.
Bevorzugte Träger
sind typischerweise wässrige
Trägermaterialien,
wobei Wasser zur Injektion (WFI) oder Wasser, gepuffert mit Phosphat,
Zitrat, HEPES oder Acetat usw. verwendet wird und der pH typischerweise
auf 5,0 bis 8,0 (vorzugsweise 6,5 bis 7,5) eingestellt wird. Der
Träger
bzw. das Vehikel wird zusätzlich
vorzugsweise Salzbestandteile enthalten, z.B. Natriumchlorid, Kaliumchlorid
oder andere Komponenten, welche die Lösung bspw. isotonisch machen.
Weiterhin kann der Träger
bzw. das Vehikel neben den vorstehend genannten Bestandteilen zusätzliche
Komponenten, wie humanes Serumalbumin (HSA), Polysorbat 80, Zucker
oder Aminosäuren
usw., enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können als
flüssige
Arzneiformen in Form von Injektionslösungen, Tropfen oder Säfte, als
halbfeste Arzneiformen in Form von Granulaten, Tabletten, Pellets,
Patches, Kapseln, Pflaster oder Aerosolen verabreicht werden und
enthalten neben den mindestens einem erfindungsgemäßen Gegenstand
je nach galenischer Form gegebenenfalls vorstehend genannte Trägermaterialien,
Füllstoffe,
Lösungsmittel,
Verdünnungsmittel,
Farbstoffe und/oder Bindemittel. Die Auswahl der Hilfsstoffe sowie die
einzusetzenden Mengen derselben hängt davon ab, ob das Arzneimittel
oral, peroral, parenteral, intravenös, intraperitoneal, intradermal,
intramuskulär,
intranasal, buccal, rectal oder örtlich,
zum Beispiel auf Infektionen an der Haut, der Schleimhäute und
an den Augen, appliziert werden soll. Für die orale Applikation eignen sich
Zubereitungen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Granulaten,
Tropfen, Säften
und Sirupen, für
die parenterale, topische und inhalative Applikation Lösungen,
Suspensionen, leicht rekonstituierbare Trockenzubereitungen sowie
Sprays. Erfindungsgemäße Gegenstände in einem
Depot in gelöster
Form oder in einem Pflaster, gegebenenfalls unter Zusatz von die
Hautpenetration fördernden
Mitteln, sind geeignete perkutane Applikationszubereitungen. Oral
oder perkutan anwendbare Zubereitungsformen können die erfindungsgemäßen Gegenstände verzögert freisetzen.
Die an den Patienten zu verabreichende Wirkstoffmenge variiert in
Abhängigkeit
vom Gewicht des Patienten, von der Applikationsart, der Indikation
und dem Schweregrad der Erkrankung. Üblichweise werden 2 bis 500
mg/kg wenigstens eines erfindungsgemäßen Gegenstandes appliziert.
Wenn das Arzneimittel insbesondere zur Gentherapie verwendet werden
soll, empfehlen sich als geeignete Hilfs- oder Zusatzstoffe beispielsweise
eine physiologische Kochsalzlösung,
Stabilisatoren, Proteinase-, DNAse-Inhibitoren, RNAse-Inhibitoren
etc.
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Besonders bevorzugt ist weiterhin
ein Arzneimittel, das bevorzugte Formen oder die besonders ausgewählte Formen)
des/der Polynukleotids(e), der Antisense-Nukleinsäure(n), Peptids oder Proteins,
Vektors, Antikörpers,
Zelle, Verbindung und/oder Wirkstoffes enthält.
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Dabei kann es besonders bevorzugt
sein, wenn das Arzneimittel eine bevorzugte erfindungsgemäße Verbindung
enthält,
die durch ein Verfahren unter Verwendung der bekannten Proteine,
LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing
Protein, Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat 5 Kinase,
Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A
Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA Polymerase II TF SIII p18 UE,
Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21, TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
einem Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Poly nukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
oder einem Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein und/oder einem Protein, das durch eine Nukleinsäure kodiert wird,
die unter Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
deren Antisense-Polynukleotid bindet, und/oder einem mindestens
10, vorzugsweise mindestens 15, insbesondere mindestens 20 Aminosäuren langen
Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, als
schmerzregulierende Substanz identifizierbar ist.
-
Bevorzugt ist es auch, wenn das Arzneimittel
eine Verbindung, die durch ein Verfahren identifizierbar ist, in
dem für
das Peptid oder Protein in den Schritten (a) und (b) ein Gen bestehend
aus einem Polynukleotid, das ein Genfragments gemäß einer
der 7 – 16, insbesondere 15 oder
16, umfaßt,
kodiert, oder ein zu dem Gen zu mindestens 90%, insbesondere 95%,
vorzugsweise 97%, ähnliches
Polynukleotid, oder einen Wirkstoff enthält, der an die besonders ausgewählte Form
des Peptids oder Proteins bindet.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Diagnostikum enthaltend mindestens ein erfindungsgemäßes Polynukleotid,
eine erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure, ein
erfindungsgemäßes Peptid
oder Protein, einen erfindungsgemäßen Vektor, Antikörper oder
Teile davon und/oder eine erfindungsgemäße Zelle sowie gegebenenfalls
geeignete Hilf- und/oder Zusatzstoffe. Dabei versteht man unter
Diagnostikum ein Hilfsmittel zur Diagnose beispielsweise eines Krankheitsgeschehens.
-
Besonders bevorzugt ist ein Diagnostikum,
das die vorstehend als besonders bevorzugte Form des/der Polynukleotids,
Antisense-Nukleinsäure(n),
Peptids oder Proteins oder eines Teiles davon, Vektors, Antikörpers und/oder
der Zelle enthält.
-
Besonders bevorzugt ist eine Form
des Diagnostikums, das eine Antisense-Nukleinsäure enthält, die eine Sequenz aufweist,
die in der Lage ist, spezifisch an ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
zu binden.
-
Ferner werden erfindungsgemäß diagnostische
in-vitro Verfahren offenbart, die es erlauben, in einem Organismus,
insbesondere beim Menschen, auf molekularer Grundlage der Ursache
für auftretende
krankhafte Schmerzzustände
nachzugehen bzw. mit Schmerzen einhergehende Erkrankungen nachzuweisen
(vgl. auch die nachstehenden Ausführungen hierzu unter dem Punkt
2. Diagnose). Für
derartige Verwendungszwecke eignen sich insbesondere PCR-Methoden,
bspw. RT-PCR-Verfahren,
also die Diagnose auf der Basis von mRNA, die in vitro entsprechend
in cDNA übersetzt
wird und dann mit Hilfe von herkömmlichen
PCR-Verfahren vervielfältigt wird.
Auch entsprechende Array-Techniken, die erfindungsgemäße Oligonukleotide
auf einem Chip positionieren, erlauben die Dia gnostik mit Hilfe
von Hybridisierungsreaktionen. Hierbei wird die Patientenprobe gegen
einen Array mit erfindungsgemäßen Oligonukleotiden,
die die erfindungsgemäßen Sequenzen repräsentieren,
getestet. Entsprechend gegenüber
einem Vergleichsexperiment mit einer Probe eines gesunden Organ
ismus abweichende Signale auf dem Array bei Oligonukleotiden lassen
daher eine entsprechende Diagnose zu. Selbstverständlich können derartige
Diagnosen auf Nukleinsäure-Ebene auch mit klassischen Blot-Verfahren
(Northern- und/oder Southern-Blot) durchgeführt werden.
-
In ähnlicher Weise eignen sich
auch Tests mit (erfindungsgemäßen) Antikörpern gegen
die erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen,
um eine veränderte
Expression der erfindungsgemäß mit der
Schmerzregulation zusammenhängenden
Proteine oder Peptide in einem kranken, d.h. mit akuten, vorzugsweise
chronischen Schmerzen belasteten Organismus, insbesondere einem
humanen Patienten, gegenüber
einem gesunden Vergleichsorganismus nachzuweisen. Hierzu stehen
einem Fachmann entsprechende Testformate, bspw. Radioimmunoassays,
ELISA-Tests usw. zur Verfügung.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Gegenstands, bspw. eines
Polynukleotids, einer Antisense-Nukleinsäure, eines Peptids oder Proteins,
Vektors, Antikörpers, einer
Zelle, Verbindung, und/oder eines Wirkstoffes, der an ein Peptid
oder Protein ausgewählt
aus der folgenden Gruppe:
- – LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol
Synthase; Valosin Containing Protein, Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta,
Aspartat-Aminotransferase, Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock
Protein 27, HSC70, Calmodulin, Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales
Protein SAP155, Neurodap 1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b),
46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein, und/oder
- – einem
Protein, das durch eine Nukleinsäure
kodiert wird, die unter Standardbedingungen an ein Polynukleotid
gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
deren Antisense-Polynukleotid bindet, und/oder
- – einem
mindestens 10, vorzugsweise 15, insbesondere 20, Aminosäuren langen
Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide,
bindet,
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Schmerz bzw
als Arzneimittel bzw. zur Anwendung als Arzneimittel zur Behandlung
von Schmerz.
-
Besonders bevorzugt ist die Verwendung
zur Behandlung des chronischen Schmerzes.
-
Bevorzugt ist auch eine Verwendung
der besonders ausgewählten
Form des Polynukleotids, der Antisense-Nukleinsäure, des Peptids oder Proteins,
Vektors, Antikörpers,
der Zelle, Verbindung, und/oder eines Wirkstoffes, der an ein Peptid
oder Protein ausgewählt
aus der folgenden Gruppe:
- – LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol
Synthase; Valosin Containing Protein, Interleukin-6 Rezeptonantereinheit-beta,
Aspartat-Aminotransferase, Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock
Protein 27, HSC70, Calmodulin, Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales
Protein SAP155, Neurodap 1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE; Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
oder
- – einem
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein
bindet, zur Behandlung von Schmerz.
-
Eine weitere stark bevorzugte Verwendung
zur Behandlung von Schmerz bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Schmerz betrifft die erste besonders ausgewählte Form
der Verbindung und/oder einen Wirkstoff der an ein Peptid oder Protein
ausgewählt
aus der folgenden Gruppe:
- – LuzP, PEP-19, Phosphatidylinositol
Synthase; Valosin Containing Protein, Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta,
Aspartat-Aminotransferase, Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock
Protein 27, HSC70, Calmodulin, Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales
Protein SAP155, Neurodap 1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophi la-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonudease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
%, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches Polynukleotid kodiert,
oder
- – einem
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder
63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 %, vorzugsweise 95%, insbesondere 97%, ähnliches
Peptid oder Protein;
bindet.
-
Eine weitere stark bevorzugte Verwendung
zur Behandlung von Schmerz bzw. zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von Schmerz betrifft die zweite besonders ausgewählte Form
der Verbindung und/oder die besonders ausgewählte Form des Wirkstoffes.
-
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polynukleotids,
Peptids oder Proteins, Vektors, Antikörpers und/oder Zelle für die Gentherapie
bzw. die Verwendung zur Herstellung eines entsprechenden gentherapeutischen
Mittels. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn es sich um In-vivo
oder In-vitro Gentherapie handelt. Unter Gentherapie versteht man
eine Therapieform, bei der durch die Einführung von Nukleinsäuren in
Zellen ein Effektorgen, meist ein Protein, exprimiert wird. Man
unterscheidet prinzipiell In-vivo- und In-vitro-Verfahren. In In-vitro-Verfahren
werden Zellen aus dem Organismus entfernt und ex-vivo mit Vektoren
transfiziert, um anschließend
wieder in denselben oder in einen anderen Organismus eingebracht
zu werden. Bei der In-vivo-Gentherapie werden Vektoren, beispielsweise
zur Bekämpfung
von Tumoren, systemisch (z.B. über
die Blutbahn) oder direkt in den Tumor appliziert.
-
Besonders bevorzugt ist diese Verwendung,
wenn das durch das Herstellungsverfahren definierte Polynukleotid,
insbesondere dessen besonders ausgewählte Form, die zweite besonders
ausgewählte
Form der Polynukleotids, verwendet wird.
-
Ebenfalls bevorzugt beim Einsatz
in der Gentherapie ist die Verwendung der ersten besonders ausgewählten Form
des Polynukleotids.
-
Bevorzugt beim Einsatz in der Gentherapie
ist auch die Verwendung eines Antisense-Polynukleotids bzw. einer
Antisense-Nukleinsäure,
wie vorstehend definiert, das/die eine Sequenz aufweist, die in
der Lage ist, spezifisch an ein erfindungsgemäßes Polynukleotid zu binden,
oder das/die Teil eines Ribozyms oder DNA-Enzyms oder einer sonstigen
katalytischen RNA oder DNA ist.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist auch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Polynukleotids, einer Antisense-Nukleinsäure, eines
Peptids oder Proteins, eines Vektors, eines Antikörpers, einer
Zelle, einer Verbindung und/oder eines Wirkstoffes für die Diagnostik
und/oder für
Wirksamkeitsuntersuchungen. Dabei versteht man unter Diagnostik
die Analyse von einem Krankheitsbild zugeordneten Symptomen und
unter Wirksamkeitsuntersuchungen Untersuchungen über die Wirksamkeit zu testender
Substanzen, insbesondere ihrer medizinischen Wirksamkeit.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein anderes Screening-Verfahren, nämlich ein Verfahren zur Auffindung
schmerzregulierender Substanzen mit folgenden Verfahrensschritten:
-
- (a) Inkubation einer zu testenden Substanz
unter geeigneten Bedingungen mit einer Zelle und/oder einer Präparation
aus einer solchen Zelle, die ein Peptid oder Protein synthetisiert
hat, für
das ein durch das Herstellungsverfahren definiertes Polynukleotid
vorzugsweise die zweite besonders ausgewählte Form des Polnukleotids,
oder ein dazu zu mindestens 90%, vorzugsweise 95%, insbesondere
97%, ähnliches
Polynukleotid kodiert,
- (b) Messung der Bindung der Testsubstanz an dem von der Zelle
synthetisierten Peptid oder Protein oder Messung mindestens eines
der durch die Bindung der Testsubstanz an das Peptid oder Protein
veränderten funktionellen
Parameter.
-
Es ist bevorzugt, daß die Zelle
vor dem Schritt (a) gentechnisch manipuliert wird. Dabei ist es
besonders bevorzugt, wenn die gentechnische Manipulion die Mes sung
mindestens eines der durch die Testsubstanz veränderten funktionellen Parameter
erlaubt. Ebenso besonders bevorzugt ist es, wenn die Zelle gentechnisch
so manipuliert wird, daß die
Zelle mindestens ein durch das Herstellungsverfahren definiertes
Polynukleotid, vorzugsweise die zweite besonders bevorzugte Form
des Polynukleotids, oder ein dazu zu mindestens 90%, vorzugsweise
95%, insbesondere 97% ähnliches
Polynukleotid enthält.
-
Es ist weiter eine bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens, wenn die Zelle nach der gentechnischen Manipulation
und vor dem Schritt (a) unter Bedingungen, die eine Expression erlauben,
gegebenenfalls unter Selektionsdruck, kultiviert wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Peptids
oder Proteins, bei dem eine erfindungsgemäße Zelle, die ein erfindungsgemäßes Polynukleotid und/oder
einen erfindungsgemäßen Vektor
enthält,
kultiviert und gegebenfalls das Peptid oder Protein isoliert wird.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung eines Peptids oder Proteins ausgewählt aus
einer der folgenden Gruppen:
- – LuzP,
PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing Protein,
Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophi la-Gens "Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
% ähnliches
Polynukleotid kodiert, und/oder
- – einem
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b), 24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder
63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 % ähnliches
Peptid oder Protein
- – und/oder
einem Protein, das durch eine Nukleinsäure kodiert wird, die unter
Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder deren Antisense-Polynukleotid
bindet,
- – einem
mindestens 10 Aminosäuren
langen Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das ein Gen bestehend aus einem Polynukleotid kodiert, dessen Nukleotidsequenz
ein Genfragment gemäß einer
der in den 1 – 18 dargestellten Sequenzenumfaßt, oder
für das
ein zu einem solchen Gen mindestens 90% ähnliches Polynukleotid kodiert,
in
einem Verfahren zur Auffindung schmerzregulierender Substanzen.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Behandlung, insbesondere Schmerzbehandlung,
eines nichthumanen Säugetieres
oder Menschen, das oder der eine Behandlung von Schmerzen, insbesondere
chronischer Schmerzen, benötigt,
durch Verabreichung einer Substanz, die an ein Protein oder Peptid
bindet, das ausgewählt
ist aus der folgenden Gruppe:
-
- – LuzP,
PEP-19, Phosphatidylinositol Synthase; Valosin Containing Protein,
Interleukin-6 Rezeptoruntereinheit-beta, Aspartat-Aminotransferase,
Neuronal Immediate Early Gene, Heat Shock Protein 27, HSC70, Calmodulin,
Syntaxin Binding Protein 1, Spliceosomales Protein SAP155, Neurodap
1, Bamacan, Leukotrien A4 Hydrolase, Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphat
5 Kinase, Chondromodulin-1, 26S Proteasom UE p112, Proteasom UE
Z, Ingensin, 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co A Synthase, Phosphoglyceratkinase, RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE, Protein Phosphatase EF hands-1, RAB21,
TNF-Receptor-Associated-Factor
6-Binding Protein, Ortholog des Drosophila-Gens „Spaghetti", Protein mit 4 Transmembrandomänen Member
3, Vacuolar Protein Sorting Protein, HSKM-B, Calnexin-t, Sorting
Nexin 3, Glia Derived Nexin Precursor, Microtubuli-assoziiertes
Protein 4, CDC10, 26S Proteasom UE p44.5, Transkriptions Ko-Aktivator
CRSP150, JERKY, Protein mit der Zugriffsnummer XM_209528, TF SOX-10,
SOUL Protein, rRNA Intron-Encoded Homing Endonuclease, Epithelialer
Zellwachstumsinhibitor, Glutathiontransferase A4 und/oder CGI-69,
und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das oder für
einen Teil dessen ein Polynukleotid gemäß einer der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder ein dazu zu mindestens 90
% ähnliches
Polynukleotid kodiert,
- – einem
Peptid oder Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß einer
der 19b), 19d), 19f), 20b), 20d), 20f), 21b), 21d), 21f), 22b), 22d), 22f), 23b), 23d), 23f), 24b),
24d), 24f), 26b), 26d), 26f), 27b), 28b), 28d) 29b), 29d), 29f), 30b), 31b), 32b), 32d), 32f), 33b), 34b), 34d), 34f), 35b), 35d), 35f), 36b), 36d), 37b), 37d), 37f), 38b), 39b), 39d), 40b), 40d), 40f), 41b), 41d), 42b), 43b), 44b), 45b), 46b), 46d), 46f), 47b), 47d), 47f), 48b), 48d), 48f), 49b), 49d), 50b), 50d), 51a), 51c), 51e), 52b), 53b), 53d), 54b), 54d), 54f), 55b), 55d), 56b), 57b), 58b), 58d), 58f), 59b), 61 oder 63b) oder
ein dazu zu mindestens 90 % ähnliches
Peptid oder Protein
- - und/oder einem Protein, das durch eine Nukieinsäure kodiert
wird, die unter Standardbedingungen an ein Polynukleotid gemäß einer
der 19a), 19c), 19e), 20a), 20c), 20e), 21a), 21c), 21e), 22a), 22c), 22e), 23a), 23c), 23e), 24a), 24c), 24e), 25, 26a), 26c), 26e), 27a), 28a), 28c), 29a), 29c), 29e), 30a), 31a), 32a), 32c), 32e), 33a), 34a), 34c), 34e), 35a), 35c), 35e), 36a), 36c), 37a), 37c), 37e), 38a), 39a), 39c), 40a), 40c), 40e), 41a), 41c), 42a), 43a), 44a), 45a), 46a), 46c), 46e), 47a), 47c), 47e), 48a), 48c), 48e), 49a), 49c), 50a), 50c), 51b), 51d), 52a), 53a), 53c), 54a), 54c), 54e), 55a), 55c), 56a), 57a), 58a), 58c), 58e), 59a), 62 oder 63a) oder
deren Antisense-Polynukleotid bindet,
- – einem
mindestens 10 Aminosäuren
langen Teilprotein eines der vorgenannten Proteine und/oder Peptide, und/oder
- – einem
Peptid oder Protein, für
das ein Gen bestehend aus einem Polynukleotid kodiert, dessen Nukleotidsequenz
ein Genfragment gemäß einer
der in den 1 – 18 dargestellten Sequenzenumfaßt, oder
für das
ein zu einem solchen Gen mindestens 90 % ähnliches Polynukleotid kodiert.
-
Die Verabreichung kann beispielsweise
in Form eines Arzneimittels, wie oben . beschrieben, erfolgen.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Behandlung, insbesondere Schmerzbehandlung,
eines nichthumanen Säugetieres
oder Menschen, das oder der eine Behandlung von Schmerzen, insbesondere
chronischer Schmerzen, benötigt,
durch Verabreichung eines erfindungsgemäßen Arzneimittels, insbesondere
solche enthaltend eine erfindungsgemäße Substanz und/oder einen
erfindungsgemäßen Wirkstoff.
-
Insgesamt ist eine wichtige Grundlage
der Erfindung die Identifizierung schmerzregulierter Gene und Genfragmente.
Darauf basiert das Screeningverfahren. Aber auch die Verwendung
zur Diagnose oder Therapie bietet sich, wie bereits ausgeführt, an.
Im folgenden werden entsprechende Anwendungsmöglichkeiten und weitere Ausführungsbeispiele
erläutert.
-
1. Therapie
chronischer Schmerzen
-
Die Sequenzen wurden aus Rückenmarksgewebe
isoliert. Im Rückenmark
projizieren die primären sensorischen
Neurone auf nachgeschaltete zentralnervöse Neurone, es handelt sich
hierbei neben supraspinalen Vorgängen
um die zentrale Umschaltstelle für
nozizeptive Information. Zahlreiche Experimente konnten zeigen,
daß der
Entwicklung chronischer Schmerzzustände plastische Veränderungen
des Nervensystems zugrundeliegen (als Überblick siehe Corderre et
al., 1993; Zimmermann und Herdegen, 1996). Insbesondere in den Neuronen
der dorsalen Wurzelganglien und des Rückenmarks sind plastische Veränderungen
beschrieben worden, die mit der Regulation schmerzrelevanter Gene
einhergeht. So ist für
eine Reihe von Neurotransmitter-Rezeptoren, die für die Schmerztherapie
von Bedeutung sind, eine Gen-Regulation im Rückenmark beschrieben worden
(siehe Tabelle 1). Auf dieser Grundlage könnten die gefundenenen, unter
Schmerz regulierten cDNA-Sequenzen zur Therapie (Gentherapie, Antisense,
Ribozyme) und Diagnose chronischer Schmerzzustände verwendet werden.
-
1.1 Antisense-Strategien
-
Hierbei werden, abgeleitet von der
Nukleinsäuresequenz
der vollständigen
cDNA oder von Teilbereichen, Konstrukte erstellt, die die mRNA oder
Proteinkonzentration herabsetzen können. Dies können z.B.
Antisense-Oligonukleotide (DNA oder RNA) sein, die eventuell unter
Verwendung modifizierter Nukleotidbausteine (z.B. O-Allyl-Ribose)
eine erhöhte
Stabilität
gegenüber
Nukleasen aufweisen. Zudem ist die Verwendung von Ribozymen denkbar,
die als enzymatisch aktive RNA-Moleküle eine
spezifische Spaltung der RNA katalysieren. Daneben können auch
Vektoren eingesetzt werden, die die erfindungsgemäßen Sequenzen
oder Teilbereiche dieser Nukleotidsequenzen unter Kontrolle eines
geeigneten Promotors exprimieren und somit für eine in-vivo oder ex-vivo
Therapie geeignet sind. Zusätzlich
sind auch Antisense-Konstrukte möglich,
die unter Austausch bzw. Modifikation des Phosphatrückgrats
von Nukleotidsequenzen (z.B. PNAs, d.h. Peptide Nucleic Acids) oder
Verwendung von nichttraditionellen Basen wie Inosin, Queosin oder
Wybutosin als auch von Acetyl-, Methyl-, Thio- und ähnlichen
modifizierten Formen von Adenin, Cytidin, Guanosin u, Thymidin und
Uridin nicht oder in geringerem Masse durch endogene Nukleasen abgebaut
werden können.
-
1.2. Antagonisten/Agonisten
bzw. Inhibitoren/Aktivatoren der von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
kodierten Genprodukte.
-
Dieser Gesichtspunkt umfaßt Substanzen,
die durch eine Bindung an das Genprodukt dessen Funktion verändern. Dies
können
sein:
-
- 1.2.1. Organisch-chemische Moleküle, die
im Rahmen eines Wirkstoffscreenings unter Verwendung der Genprodukte
der erfindungsgemäßen cDNA
als Bindungspartner gefunden werden.
- 1.2.2. Antikörper,
seien es polyklonale, chimäre,
single-chain, Fab-Fragmente oder Fragmente
aus Phagen-Banken, die bevorzugt als neutralisierende Antikörper über eine
Bindung an die Genprodukte spezifisch die Funktion beeinflußen.
- 1.2.3. Aptamere, d.h. Nukleinsäuren oder Nukleinsäurederivate
mit Proteinbindenden Eigenschaften. Dazu gehören auch sog. Spiegelmere,
die durch Spiegelevolution gewonnene spiegelbildliche und damit
stabile Oligonukleotide darstellen, die hochaffin und hochspezifisch
ein Zielmolekül
binden können
(Klußmann
et al., 1996).
-
1.3. Gentherapie
-
Die beschriebenen Sequenzen können zur
Therapie neurologischer Erkrankungen insbesondere chronischer Schmerzustände eingesetzt
werden, indem sie nach Klonierung in geeignete Vektoren (z.B. Adenovirus-Vektoren
oder adenoassozierter-Virus-Vektoren) zur in vivo oder ex-vivo Therapie
verwendet werden, um dort z.B. einer Überexpression oder Unterexpression
des endogenen Genproduktes entgegenzusteuern, die Sequenz des defekten
Genproduktes zu korrigieren (z.B. durch Transsplicing mit dem exogenen
Konstrukt) oder ein funktionelles Genprodukt zur Verfügung zu
stellen.
-
2. Diagnose
-
Polynukleotidsequenzen (bspw. Oligonukleotide,
Antisense -DNA & RNA-Moleküle, PNAs),
die von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
abgeleitet sind, können
zur Diagnose von Zuständen
oder Erkrankungen eingesetzt werden, die mit einer Expression dieser
Gensequenzen assoziiert sind. Beispiele dieser Zustände oder
Erkrankungen beinhalten neurologische Erkrankungen inklusive chronischer
Schmerzen oder neuropathischer Schmerzen (hervorgerufen z.B. durch
Diabetes, Krebs oder AIDS) oder neurodegenerativer Erkrankungen
wie Alzheimer, Parkinson, Chorea Huntington, Jacob-Creutzfeld, amyotrophe
Lateralsklerose und Demenzen. Die Nukleotidsequenzen können auf
vielfältige
Weise (Northernblot, Southernblot, FISH-Analyse, PRINS-Analyse,
PCR, Microarrays) enweder zur Identifizierung der Genproduktes oder
abweichender diagnostisch relevanter Genprodukte oder zur Quantifizierung
des Genproduktes dienen. Neben der Nukleinsäurediagnostik können auch
Antikörper
oder Aptamere gegen das von den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren kodierte
Protein zur Diagnostik eingesetzt werden (z. B. mittels ELISA, RIA,
immuncytochemische oder immunhistochemische Verfahren), um das Protein
oder abweichende Formen zu identifizieren und das Protein zu quantifizieren.
-
Im Hinblick auf eine Gendiagnostik
könnten
Nukleinsäure-Sonden,
abgeleitet von den erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
zur Bestimmung des Gen-Lokus eingesetzt werden (z.B. durch FISH,
FACS, artifizielle Chromosomen wie YACs, BACs oder P1-Konstrukte).
-
Die folgenden Beispiele und Figuren
sollen die Erfindung erläutern,
ohne sie darauf zu beschränken.
-
Figuren und
Beispiele
-
Figuren:
-
1 Genfragment
ab13-78-B (Verbindung zur „Protein
Phosphatase, EFhands-1 "/Fig. 42).
-
2 Genfragment
18-15 (Verbindung zu „jerky"/56).
-
3 Genfragment
N21-4 (Verbindung zur „rRNA
intron-encoded homing endonuclease"/60).
-
4 Genfragment
abN-22-5-B.
-
5 Genfragment
ab50-51-B (Verbindung zum „Epithelialen
Zellwachstum Inhibitor"/61).
-
6 Genfragment
ab5 (Verbindung zum „CGI-69"/63).
-
7 zeigt
die verlängerte
Sequenz des Genfragments 6-2. Die Sequenz des Genfragments 6-2 wurde
mit Hilfe von EST/cDNA-Sequenzen auf insgesamt 1140bp erweitert.
Der 1. Teil der Sequenz (Pos. 1-625) entspricht dem EST BE110520
(Pos. 1-625). Der 2. Teil (Pos. 626-1140) entspricht dem EST BE107354
(Pos. 526-1). Die analysierte Sequenz des ursprünglichen Fragments 6-2 ist
einfach unterstrichen. Mittels der RT-PCR-Methode wurde ein 850bp
goßes
Fragment aus Spinalganglien-cDNA der Ratte isoliert und in den Vektor
pGEM-T (Fa. Clontech) in antisense-Richtung ligiert. Die Primer,
die für
die RT-PCR verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen (5'-TGTGTAAARTAAAAGTGTTCGG-3', 5'-AACTATTCTTTATTATCCCAGCAA-3'). Die Antisense-RNA-Sonde
kann durch in vitro Transkription vom T7-Promotor aus synthetisiert
werden.
-
8 zeigt
die verlängerte
Sequenz des Genfragments 38-13. Die Sequenz des Genfragments 38-13 wurde
mit Hilfe von EST/cDNA-Sequenzen auf insgesamt 950bp erweitert.
Der 1. Teil (Pos. 1- 310) entspricht dem EST Aw142547 (Pos. 1-312).
Der 2. Teil der Sequenz (Pos. 311-950) entspricht dem EST BG378585 (Pos.
640-1). Die analysierte Sequenz des ursprünglichen Fragments 38-13 ist
einfach unterstrichen. Mittels der RT-PCR-Methode wurde ein 659bp
goßes
Fragment aus Spinalganglien-cDNA der Ratte isoliert und in den Vektor
pGEM-T (Fa. Clontech) in reverser Richtung ligiert. Die Primer,
die für
die RT-PCR verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen (5'– ATGTAGTGGTGAACGGCAGAC-3', 5'-AGTATCCATTTCTCAGTAAGGGGA-3'). Die as-RNA-Sonde
kann vom Promotor T7 aus synthetisiert werden. Die Sequenz enthält ein Polyadenylierungssignal
an Pos. 918 und einen Teil der angehängten Poly-A-Sequenz (beide
Sequenzen sind kursiv dargestellt).
-
9 zeigt
die verlängerte
Sequenz des Genfragments 24-21. Die Sequenz des Genfragments 24-21 wurde
mit Hilfe von EST/cDNA-Sequenzen auf insgesamt 1088bp erweitert.
Der 1. Teil der Sequenz (Pos. 1-385) entspricht dem EST BI295776
(Pos. 716-334). Der 2. Teil (Pos. 386-1088) entspricht der cDNA-Sequenz BG667993
(Pos. 1-703). Die analysierte Sequenz des ursprünglichen Fragments 24-21 ist
einfach unterstrichen. Mittels der RT-PCR-Methode wurde ein 675bp
goßes
Fragment aus Spinalganglien-cDNA der Ratte isoliert und in den Vektor
pGEM-T (Fa. Clontech) in reverser Richtung ligiert. Die Primer,
die für
die RT-PCR verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen (5'-AGTTCAGAGTCACCCTAAGCAC-3', 5'-CAGACTAAAGATGGGTGGGTAT-3') . Die Antisense-RNA-Sonde
kann durch in vitro Transkription vom T7-Promotor aus synthetisiert
werden.
-
10 zeigt
die verlängerte
Sequenz des Genfragments ab54-36-A. Die Sequenz des Genfragments ab54-36-A
wurde mit Hilfe von EST/cDNA-Sequenzen
auf insgesamt 674bp erweitert. Der 1. Teil der Sequenz (Pos. 1-666)
entspricht dem EST AA849729 (Pos. 666-1). Der 2. Teil (Pos. 667-674)
entspricht dem EST AI599426 (Pos. 8-1). Die analysierte Sequenz
des ursprünglichen
Fragments ab54-36-A ist einfach unterstrichen. Mittels der RT-PCR-Methode
wurde ein 541 by goßes
Fragment aus Spinalganglien-cDNA der Ratte isoliert und in den Vektor
pGEM-T (Fa. Clontech) in sense-Richtung ligiert. Die Primer, die
für die
RT-PCR verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen (5'-GCACTTTGGAGCACAGGTTC-3', 5'-AACAGCAAACAGAGCCAAGACT-3') . Die Antisense-RNA-Sonde kann durch
in vitro Transkription vom Sp6-Promotor aus synthetisiert werden.
-
11 zeigt
die verlängerte
Sequenz des Genfragments ab40-41-B. Die Sequenz des Genfragments ab40-41-B
wurde mit Hilfe von EST/cDNA-Sequenzen
auf insgesamt 600bp erweitert. Der 1. Teil (Pos. 1-3) entspricht
dem EST BF546896 (Pos. 429-397). Der 2. Teil der Sequenz (Pos. 4-600)
entspricht dem EST AI412988 (Pos. 1-567). Des weiteren wurde der
EST AW141812 identifiziert. Allerdings enthält der EST AI412988 205 bp,
die nicht im EST AW141812 vorhanden sind. (Dieser Sequenzabschnitt
ist kursiv dargestellt.) Daher wurden zwei RT-PCR-Ansätze mit
Spinalganglien-cDNA durchgeführt.
Einmal mit dem Primer ab4041 bfW (5'-CGCCGCCATCTGCTCCTA-3') und einem Primer
(5'-TGCCGATGTTCAGAGATGGGTAG-3') , der in dem „205bp"-Bereich liegt und
zum anderen mit dem Primer ab4041 bfw und einem Primer der außerhalb
(5'-TCGTCATAGCCGCCAGCC-3') dieses Bereiches
lokalisiert ist. Beide Ansätze
ergaben PCR-Produkte entsprechend der dargestellten Sequenz. Die
analysierte Sequenz des ursprünglichen
Genfragments ist einfach unterstrichen. Die Primer, die für die RT-PCR
verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen. Das 562bp große RT-PCR-Fragment wurde
in den Vektor pGEM-T (Fa. Promega) in sense-Richtung ligiert. Die Antisense-RNA-Sonde
kann durch in vitro Transkription vom Sp6-Promotor aus synthetisiert
werden.
-
12 Genfragment
22-19.
-
13 Genfragment
6-3.
-
14 Genfragment
ab7.
-
15 Genfragment
ab-N-23-6-B.
-
16 Genfragment
ab3.
-
17 Genfragment
ab07-72-B.
-
18 Genfragment
39-9.
-
19 LuzP:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
20 PEP-19:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
21 Phosphatidylinositol
Synthase:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz (AV225403).
-
22 Valosin
containing Protein (VCP):
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
23 Interleukin-6
Rezeptoruntereinheit-Beta:
a) human; cDNA-Sequenz,
b)
human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
24 Aspartat-Aminotransferase:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
25 Neuronal
Immediate Early Gene: Ratte; cDNA-Sequenz.
-
26 Heat
Shock Protein 27 (HSP27):
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
27 Hsc
70 (Chaperon):
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz.
-
28 Calmodulin:
a)
Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
c) Maus;
cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
29 Syntaxin
Binding Protein 1:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
30 Spliceosomales
Protein SAP155:
a) Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
31 Neurodap
1:
a) Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
32 Bamacan:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
33 Leukotrien
A4 Hydrolase:
a) Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
34 Mss4/Phosphatidylinositol-4-phosphate
5 kinase:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
35 Chondromodulin-1:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
36 26S
Proteasome, UE p112:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
37 Proteasome,
UE Z:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
38 Ingensin:
a)
Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
39 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Co-A-Synthase:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz.
-
40 Phosphoglyceratkinase:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
41 RNA
Polymerase II TF SIII p18 UE:
a) Ratte; cDNA-Sequenz,
b)
Ratte; Aminosäure-Sequenz,
c)
Maus; cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
42 Protein
Phosphatase, EF hands-1:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz.
-
43 RAB21:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz.
-
44 TNF-receptor-associated
factor 6-binding protein:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz.
-
45 Ortholog
des Drosophila-Gens „Spaghetti":
a) Maus; cDNA-Sequenz,
b)
Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
46 Protein
mit 4 Transmembrandomänen,
Member 3:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
47 VPS28;
Vacuolar Protein Sorting Protein:
a) human; cDNA-Sequenz,
b)
human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
48 HSKM-B:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Ratte;
cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
49 Calnexin-t:
a)
Ratte; cDNA-Sequenz,
b) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
c) Maus;
cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
50 Sorting
Nexin 3:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Maus; cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
51 Glia-derived
Nexin precursor PN-1:
a) human; Aminosäure-Sequenz,
b) Ratte;
cDNA-Sequenz,
c) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
d) Maus;
cDNA-Sequenz,
e) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
52 Microtubuli-assoziiertes
Protein 4:
a) Maus; cDNA-Sequenz,
b) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
53 CDC10:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c) Maus;
cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
54 26S
Proteasome, UE p44.5:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
55 Transkriptions
Ko-Aktivator CRSP150:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz,
c)
Maus; cDNA-Sequenz,
d) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
56 jerky:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz.
-
57 Neurotransmitter
assoziiertes Protein:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human;
Aminosäure-Sequenz.
-
58 TF
SOX-10:
a) human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz,
c)
Ratte; cDNA-Sequenz,
d) Ratte; Aminosäure-Sequenz,
e) Maus;
cDNA-Sequenz,
f) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
59 SOUL
Protein:
a) Maus; cDNA-Sequenz,
b) Maus; Aminosäure-Sequenz.
-
60 rRNA
intron-encoded homing endonuclease:
a) Oryza sativa; cDNA-Sequenz,
b)
Oryza sativa; Aminosäure-Sequenz.
-
61 Epithelialer
Zellwachstum Inhibitor: human; Aminosäure-Sequenz.
-
62 Glutathiontransferase
A4: human; cDNA-Sequenz.
-
63 CGI-69:
a)
human; cDNA-Sequenz,
b) human; Aminosäure-Sequenz.
-
64 zeigt
einen schematischen Überblick über die
angewandte generelle Klonierungsstrategie.
-
65 ist
ein Überblick über die
identifizierten schmerzregulierten Gene bzw. Genfragmente. In der ersten
Spalte ist die Zugehörgikeit
des jeweiligen Klons zu einer der erfindungsgemäß definierten Gruppen (1 bis
8; vgl. nachstehende Ausführungen)
angegeben. Die Spalten 2 bis 5 enthalten Angaben über das
jeweilige RFDD-Fragment. In der zweiten Spalte ist die Nr. des Datenblatts
angegenben, welches die Sequenz- und Expressionsdaten des jeweiligen
Klons zusammenfasst. In der dritten Spalte ist angegeben, ob der
Klon durch CFA hoch- (+) oder herrunterreguliert (–) wurde.
In der vierten Spalte ist jedem Klon eine Arbeitsbezeichnung zugeordnet.
In der fünften
Spalte ist die Länge
des Klons in Basenpaaren angegeben. Die Spalten 6 bis 10 enthalten
Angaben über
ggf. mit dem RFDD-Fragment homologe Sequenzen. In der sechsten Spalte
sind Bezeichnungen der homologen Sequenzen angeführt. In der siebenten Spalte
ist die Zugriffsnummer (AC-Nr.) der homologen Sequenz in GenBank
bzw. Swiss-Prot angegeben. In der achten Spalte sind die Nukleotide bzw.
Aminosäuren
des identifizierten RFDD-Fragments
in der homologen Sequenz angegeben. In der neunten Spalte ist die
Größe (Länge) des
homologen Bereichs angeführt.
In der zehnten Spalte ist der Grad der Homologie (in %) des RFDD-Fragments mit der
homologen Sequenz angegeben.
-
66 zeigt
in tabellarischen Aufsttellungen die Ergebnisse von Microarray-Experimenten zur schmerzinduzierten
Veränderung
der Genexpression (66A-C)
sowie eine Zusammenfassung der Resultate bezüglich der Henunter- bzw. Hochregulation
erfindungsgemäßer schmerzrelevanter
Gene (66D). Die Veränderung
der Genexpression wurde mittels der Micoarray-Hybridisierung analysiert
(A-C). Die Versuchsbedingungen, Material und Methoden sind im Zwischenbericht
vom 31.07.2002 der Fa. Memorec beschrieben (s. Anhang). Es wurde
das Tiermodelle Completet Freund Adjunvans (CFA) sowie zwei Modelle
neurophatischen Schmerzes als Folge von Ligaturen nach Bennett (Ben)
bzw. Chung (Ch) untersucht. Bei jedem Experiment ist in der ersten
Spalte der Signalquotient behandelte Tiere/Kontrolltiere und in
der zweiten Spalte der Variationskoeffizient (CV) der Vierfachspots
(%) angegeben. Falls kein CV angegeben ist, war nur ein Spot lesbar.
Bei reprimierten Genen wurde der Kehrwert des Originalquotienten
mit –1
multipliziert. Damit ist +1-fach identisch zu –1-facher Regulation (entsprechend
nicht differentieller Expression). Für die gleichen Gene wurde auch
mit Hilfe der RFDD-Methode nach 6 Tagen CFA-Behandlung eine Regulation
beobachtet (D). Die Behandlungsdauer ist in Tagen (d) bzw. Wochen
(w) angegeben.
-
67 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des Transkriptes des Gens PEP-19. Die in-situ-Hybridisierung mit
einer genspezifischen antisense-RNA-Sonde (as) ist einmal im Dunkelfeld
(obere Abbildung, A.) und einmal im Hellfeld (untere Abbildung,
B.) dargestellt. Das Gen wird ausschließlich in Neuronen (N) exprimiert.
-
68 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des Transkriptes des Gens Phosphatidylinositol Synthase
(PPI). Die in-situ-Hybridisierung mit einer genspezifischen antisense-RNA-Sonde
(as) ist einmal im Dunkelfeld (obere Abbildung, A.) und einmal im
Hellfeld (untere Abbildung, B.) dargestellt. Das Gen wird ausschließlich in
Neuronen (N) exprimiert.
-
69 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des Transkriptes des Gens Interleukin 6 signal transducer (IL-6R-Beta).
Die in-situ-Hybridisierung mit einer genspezifischen antisense-RNA-Sonde
(as) ist einmal im Dunkelfeld (obere Abbildung, A.) und einmal im
Hellfeld (untere Abbildung, B.) dargestellt. Das Gen wird in Neuronen
(N) und in nicht-neuronalen Zellen exprimiert.
-
70 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des Transkriptes des Gens Valosin Containing Protein
(VCP). Die in-situ-Hybridisierung mit einer genspezifischen antisense-RNA-Sonde
(as) ist einmal im Dunkelfeld (obere Abbildung, A.) und einmal im
Hellfeld (untere Abbildung, B.) dargestellt. Das Gen wird ausschließlich in
Neuronen (N) exprimiert.
-
71 zeigt
die zelluläre
Lokalisation des Transkriptes des Gens LUZP. Die in-situ-Hybridisierung
mit einer genspezifischen antisense-RNA-Sonden (as) ist einmal im Dunkelfeld
(obere Abbildung, A.) und einmal im Hellfeld (untere Abbildung,
B.) dargestellt. Das Gen wird ausschließlich in Neuronen (N) exprimiert.
-
Beispiele:
-
Beispiel 1
-
Identifizierung, Isolierung
und Sequenzierung schmerzregulierter Gene
-
1.) Vorgehen
-
Es wurde folgendes Vorgehen gewählt (zur
Erläuterung
s. 64):
Als Ausgangspunkt
für die
Isolierung schmerzregulierter Gene wurde das sogenannte CFA-Arthritis-Modell
an der Ratte gewählt
(vgl. D. Dubuisson, S.G. Dennis, Pain 4, 161 – 174 (1977)), bei dem CFA
(engt. „complete Freud's adjuvans", komplettes Freudsches
Adjuvanz) jeweils an 6 aufeinanderfolgenden Tagen in die recht und
linke Rattenpfote injiziert wird. Das Zielgewebe, in dem die schmerzregulierte
Expression der erfindungsgemäßen Gene
nachgewiesen wurde, waren Spinalganglien im Lendenbereich (Segmente
L2, L4 und L5). Zur Isolierung differentiell regulierter Gene stehen
vier Methoden zur Verfügung:
-
- – cDNA-RDA
(cDNA-representational difference analysis; Hubank & Schatz, 1994)
- – DDRT-PCR
(Differential Display RT-PCR; Liang & Pardee 1992, Bauer et al., 1994),
- – RFDD-PCR
(Restriction Fragment Differential Display PCR; vgl. Habu, Fukuda-Tanaka et al. 1997)
- – Subtraktive
Hybridisierung (Watson & Margulies,
1993)
- – SAGE
(Serial Analysis of Gene expression, Velculescu et al., 1995).
-
Eine vergleichende Bewertung der
genannten Methoden führte
zur Auswahl der RFDD-PCR, da diese Methode im Gegensatz zur subtraktiven
Hybridisierung und der SAGE in der Lage ist, sowohl hoch- und herunterregulierte
Gene als auch seltene Transkripte zu erfassen und darüberhinaus
innerhalb kurzer Zeitspannen eine Fülle von Ergebnissen liefert.
Gegenüber
der unter den vorstehend genannten Gesichtspunkten ähnlich effizienten
DDRT-PCR bietet die RFDD-PCR bspw. den Vorteil, dass hierbei ausschließlich codierende
Bereiche amplifiziert werden, während
die DDRT-PCR, bei der OligodT-Rückwärtsprimer
verwendet werden, oft wenig interessante Amplifikate mit 3'-nichttranslatierter
Sequenzinformation liefert. Des weiteren werden bei der RFDD-PCR
hochspezifische Primer verwendet, welche die Einhaltung hochstringenter
PCR-Bedingungen erlaubt, was zur Erzeugung sehr gut auflösbarer und
isolierbarer PCR-Fragmente führt.
-
2.) MATERIAL UND METHODEN
-
Isolierung
und Charakterisierung schmerzregulierter cDNA-Sequenzen
-
Methode: RFDD Kit displayPROFILE® von
Qbiogen [korrekt?] und nachfolgender Auftrennung der Fragmente mittels
TAE-Polyacrylamid-Gelelektrophorese.
-
Tiermodell: Es wurden an 6 aufeinanderfolgenden
Tagen 100 μl
CFA-Lösung
(1 mg/ml) bilateral in die Hinterpfoten adulter Spargue Dawley Ratten
injiziert und die Tiere 6 Tage nach der ersten Injektion zur Gewebeentnahme
getötet.
Parallel wurden bei den Kontrolltieren isotonische Kochsalzlösung in
beide Hinterpfoten injiziert.
-
Gewebeentnahme: Die Tiere wurden
dekapitiert und das Rückenmark
durch Präparation
entfernt. Danach wurden die Spinalganglien des Bereiches L2, L4
und L5 herauspräpariert
und sofort in Reaktionsgefäße überführt, die
in Trockeneis gekühlt
wurden. Anschließend
wurden die Ganglien bis zur RNA-Extraktion
bei –80°C gelagert.
-
RNA-Isolierung: Aus den Gewebeproben
wurde die Gesamt-RNA mit dem Trizol-Kit (Fa. Invitrogen) nach Angaben
des Herstellers isoliert. Die RNA wurde UV-spektrometrisch quantifiziert (Extinktion
bei 260 nm) und durch Gelelektrophorese in einem Agarosegel (Sambrook
et al., 1989) auf ihre Integrität überprüft.
-
DNasel-Behandlung: Vor Einsatz in
die DDRT-PCR wurden eventuelle Spuren an genomischer DNA durch DNasel-Behandlung
entfernt. Hierbei wurden 25 μl
RNA-Lösung
(ca. 20 μg)
in einem Gesamtvolumen von 100 μl
in 1 × Transkriptionspuffer
(Fa. Boehringer-Mannheim) und 20 U RNAse-freie DNAse I (Fa. Boehringer-Mannheim)
für 30
min bei 37°C
inkubiert. Nach Phenol-Chloroform-Extraktion wurde die RNA durch Zugabe
an 1110 Vol. Natriumacetat (pH 5,2) und 2,5 Vol. Ethanol präzipitiert,
in DEPC-Wasser gelöst,
UV-spektrometrisch quantifiziert und durch erneute Agarose-Gelelektrophorese
charakterisiert.
-
Reverse Transkription: Je 2,5 μg mit DNAse
I behandelte Gesamt-RNA wurden mit oligo-dT-Primer durch Inkubation
für 5 min
bei 70°C
denaturiert, auf Eis abgeschreckt und dann in einem Gesamtvolumen
von 10 μl
Reaktionsgemisch für
60 min bei 37°C
inkubiert. Das Reaktionsgemisch enthielt 1 × Transkriptionspuffer (Fa.
Boehringer-Mannheim), 20 mM DTT, je 1 mM dATP, dCTP, dGTP, dTTP
(Fa. Boehringer-Mannheim), 40 U RNAseInhibitor (Fa. MBI) und 200
U Superscript II RnaseH– Reverse
Transkriptase (Fa. Invitrogen). Anschließend wurde das Enzym durch
Erhitzen bei 99°C
für 5 min
inaktiviert und der cDNA-Ansatz bei –20°C gelagert.
-
RFDD-PCR: Es wurde eine modifizierte
Methode der DD-RT-PCR, die sogenannte Restriction Fragment Differential
Display (RFDD-PCR) Technik, verwendet. (Habu, Fukada-Tanaka et al.
1997). Das gebrauchsfertige Reaktionssystem wurde von der Fa. Qbiogen
bezogen.
-
Die cDNA-Synthese und RFDD-PCR wurde
nach den Angaben des Herstellers durch geführt. Für die PCR-Reaktion wurde [33P]-dATP (3000 Cilmmol) verwendet. Die Auftrennung
der radioaktiv markierten PCR-Fragmente erfolgte in einem denaturierenden
6% Polyacrylamid-Gel und wurden mittels Autoradiographie sichtbar
gemacht (Sambrook et al., 1989). Differentiell regulierte PCR-Banden
wurden mit einem Skalpell aus dem Gel ausgeschnitten und durch 10
minütiges
Kochen in 100 ml bidest. Wasser aus dem Gelstück eluiert. Das Eluat wurde
mit S-200 HR Säulen
der Fa. Amersham aufgereinigt. Für
die Reamplifikation wurden 5 μl
des aufgereinigten Eluats eingesetzt. Die Reamplifikation erfolgte
nach den Angaben des Herstellers.
-
Klonierung in TA-Klonierungsvektor:
PCR-Fragmente wurden in den pGEM-T Vektor mittels dem pGEM-T Kit
(Fa. Promega) nach Angaben des Herstellers ligiert und in XL-blue-E.
coli -Zellen transformiert. Der Transformationsansatz wurde auf
LB-Agarplatten mit 100 μg/ml
Ampicillin, X-Gal (1 mM) und Isopropylthiogalactosid (40 μg/ml) ausgestrichen
und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Die weißen
Bakterien-Klone wurden mit Hilfe der PCR Methode hinsichtlich der
Größe des Plasmid-Inserts überprüft. Hierfür wurde
ein Teil der Bakterien-Kolonien in ein Reaktionsgefäß mit 20 μl Wasser überführt und
für 10
min gekocht. Anschließend
wurden 5 μl
dieser Suspension für
einen 25 μl
PCR-Ansatz verwendet. Für
die PCR wurde die AmpliTAQ-DNA-Polymerase der Fa. Perkin-Elmer und
die Primer T7 und Sp6 verwendet. Das Reaktionsgemisch wurde nach
Angaben des Herstellers zusammengesetzt. Für die Amplifikation der Plasmid-Inserts
wurde folgendes PCR-Temperaturprofil verwendet: 10 min bei 95°C; 25 Zyklen
mit 45 s bei 94°C,
45 s bei 54°C,
x min bei 72°C (die
Elongationszeit x wurde der Länge
des amplifizierten Fragmentes angepasst: 1 min/1000 Nukleotide);
6 min bei 72 °C.
Anschließend
wurde die Größe der PCR-Produkte
durch Gelelektrophorese ermittelt. Bakterien-Klone, die ein Plasmid-Insert
mit der erwarteten Größe enthielten,
wurden in 5 ml LB-Flüssigmedium
mit 100 μg/ml
Amplicillin überführt und über Nacht
bei 37°C
unter Schütteln
inkubiert. Aus diesen Kulturen wurde Plasmid-DNA unter Verwendung
des Qiagen-Spin-Miniprep-Kits (Fa. Qiagen) nach Angaben des Herstellers isoliert.
-
Sequenzanalyse: Die Sequenzierung
wurde von der Fa. SeqLab in Göttingen
nach der DYE Terminator Cycle Sequencing Methode durchgeführt. Die
DNA-Sequenzen wurden
unter Verwendung der bioSCOUT-Software (Fa. LION, Heidelberg) mit
den Datenbanken abgeglichen.
-
3.1 Ergebnisse
-
Unter Anwendung dieser Methode (s. 64) wurden 63 schmerzregulierte
cDNA-Klone (siehe die tabellarische Zusammenfassung der Daten in 65) zunächst als Partialsequenz, im
weiteren Verlauf des Arbeitsprozesses zum Teil als verlängerte Sequenz
kloniert.
-
Ausgehend vom ausgewählten Tiermodell
wurden mit der angewandten Klonierungsstrategie cDNA-Sequenzen aus
der Ratte kloniert.
-
Die als schmerzreguliert aufgrund
der Auslösung
einer CFA-Arthritis nachgewiesenen cDNA-Sequenzen bzw. Genfragmente
aus Spinalganglien von Ratten können
gemäß nachfolgenden
Kriterein in 8 Gruppen eingeteilt werden:
-
- 1. RFDD-Fragmente mit einer Sequenzübereinstimmung
von mindestens 97% zu einem bekannten Gen der Ratte.
- 2. RFDD-Fragmente mit einer Sequenzübereinstimmung von mindestens
98% zu einem oder mehreren cDNA-Klonen der Ratte und einer signifikanten
Homologie zu einem bekannten Gen der Maus oder des Menschen.
- 3. RFDD-Fragmente mit einer signifikanten Homologie zu einem
bekannten Gen der Maus oder des Menschen, aber ohne deutliche Sequenzübereinstimmung
zu einem bekannten Gen, einem cDNA-Klon oder genomischer DNA der
Ratte.
- 4. RFDD-Fragmente mit einer Sequenzübereinstimmung von mindestens
96% zu einem cDNA- oder genomischen Klon der Ratte, aber ohne signifikante
Homologie zu einem bekannten Gen.
- 5. RFDD-Fragmente mit einer Sequenzübereinstimmung von mindestens
82% zu einem cDNA- oder genomischen Klon der Ratte, aber ohne signifikante
Homologie zu einem bekannten Gen.
- 6. RFDD-Fragmente, bei denen mindestens zwei Drittel der identifizierten
Sequenz eine Sequenzübereinstimmung
von mindestens 90% mit einem cDNA-Klon der Ratte aufweist.
- 7. RFDD-Fragmente, die eine signifikante Homologie zu mehreren
Genen aufweisen.
- 8. RFDD-Fragmente, die keine signifikante Homologie zu einem
Gen, einem cDNA- oder genomischen Klon aufweisen.
-
Die Zugehörgigkeit der erfindungsgemäß identifizierten
cDNA-Klone zu den obigen Gruppen ist in der Tabelle gemäß 65 angegeben.
-
Besonders interessant sind die Genfragmente
der vorstehenden Gruppe 8. Darunter fallen die Genfragmente ab-N-23-6-B
(15) und ab3 (16).
-
Die in der 15 gezeigte Sequenz des Genfragments
ab-N-23-6-B hat in der Analyse ergeben, das hier ein neues Gen vorliegt,
das keine signifikante Homologie zu Datenbanksequenzen zeigt. Es
wurde lediglich in einem EST-Klon der Maus (AC-Nr. BB190235) ein
nur 18 Basenpaare umfassender Bereich mit 100%iger Homologie identifiziert.
Es handelt sich bei diesem Genfragment somit um einen Teil eines
bisher unbekannten Gens.
-
Das weitere unter der Gruppe 8 (bisher
unbekannte Gene) eingeordnete Genfragment ab3 (16) zeigt auf Aminosäureebene zu ASTH1J (aus Mensch
oder Maus) eine geringe Homologie von 52% und zu dem HIV-Protein
TAT (HIVgroup0) eine geringe Homologie von 36%.
-
Beispiel 2a)
-
In-situ-Hybridisierung
verschiedener aufgefundener Genfragmente oder bekannter Gene.
-
Ratten werden verschiedenen Schmerzmodellen
unterworfen, einige Zeit nach Auslösung des Schmerzes Rückenmarks-
und Spinalganglienschnitte gewonnen und durch in-situ-Hybridisierung
mit DNA-Sonden oder mit spezifischen Antikörpern die Expression des jeweiligen
Gens oder Genfragments untersucht und mit Kontrolltieren verglichen.
-
Als Modelle können CFA induzierte Arthritis
(CFA), Collagen induzierte Arthritis (CIA) und der Formalin-Test
(Formalin) (vgl. D. Dubuisson, S.G. Dennis, Pain 4, 161 – 174 (1977))
verwendet werden.
-
Beispiel 2b)
-
Expressionsniveau-Bestimmung über RT-PCR
verschiedener bekannter Gene nach verschiedenen Schmerzmodellen.
-
Der Umfang der Expression nach verschiedenen
Schmwerzmodellen im Vergleich zu Kontrollen in Ratten wird durch
RT-PCR (s.o.) untersucht.
-
Beispiel 2c)
-
Klonierung der vollständigen humanen
bzw. Ratten-Sequenzen, bzw. des entsprechenden vollständigen Gens zu
den in Beispiel 1 gefundenen Genfragmenten gem. Abildungen 1-18
-
1.) Klonierung der full-length-Ratten-cDNA-Sequenzen
-
Die Klonierung der vollständigen Ratten-cDNA-Sequenzen
erfolgt entweder mittels Durchscreenen von cDNA-Banken oder PCR-vermittelten
Methoden.
-
a) Durchscreenen
-
Die cDNA-Banken werden mit RNA eines
Gewebes erstellt, das die mRNA des gesuchten Genes exprimiert. Als
Sonden finden einzel- oder doppelsträngige DNA oder RNA-Moleküle Verwendung,
die entweder radioaktiv (z.B. mit [α32P]dCTP)
oder nicht radioaktiv markiert sind (z.B. mit Digoxigenin markiertes
UTP). Die in Bakterien oder Phagen vorhandene cDNA-Bank wird auf
Agar-Platten aufgebracht,
nach Übertragen
auf geeigneten Filtermembranen mit den Nukleinsäuresonden hybridisiert und
nach stringenter Waschprozedur detektiert. Die durch diese Verfahren
identifizierten cDNA-Klone werden weiter vereinzelt und durch Sequenzierung
analysiert (siehe hierzu Sambrooks et al., 1989; Ausubel et al.,
1990).
-
b) PCR-vermittelte Methode
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Bei den PCR-vermittelten Methoden
werden ausgehend von den regulierten cDNA-Sequenzen Oligonukleotid-Primer
in sense oder antisense- Orienterung ermittelt und synthetisiert.
Bei dem herkömmlichen 5'-RACE Verfahren (Rapid
amplification of 5'-cDNA
Ends) wird der antisense-orientierte Primer zur cDNA-Synthese verwendet,
danach die entstandene einzelsträngige
cDNA durch Ligation eines Oligonukleotides mit RNA-Ligase oder Tailing-Reaktion
mit terminaler Transferase verlängert
und dann einer PCR-Reaktion mit einem weiter innen gelegenen (sog.
nested) Primer und einem Tail-spezifischen Primer unterzogen. Die PCR-Amplifikate
werden kloniert und durch Sequenzierung analysiert. Eine Abwandlung
dieser Methode nutzt den Effekt der sogenannten Supression-PCR,
um ausgehend von einem cDNA-Template sowohl in 5' als auch in 3'-Richtung die cDNA-Sequenz zu verlängern (Marathon
cDNA Amplification Kit, Fa. Clontech). Hierbei wird eine doppelsträngige cDNA
ausgehend von RNA aus Ratten-Rückenmark
erstellt, und mit speziell modifizierten Linkern ligiert. Diese
cDNA wird dann mit einem Gen-spezifischen Primer und einem Linker-spezifischen Primer
mittels PCR amplifiziert, die Amplifikationsprodukte kloniert und
sequenziert.
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2.) Klonierung der homologen
humanen cDNA-Sequenzen
-
Die homologen humanen cDNA-Sequenzen
werden durch Modifikation der oben erwähnten Methoden isoliert. Beim
herkömmlichen
Screenen von cDNA-Banken werden Banken humanen Ursprungs verwendet und
die Hybridisierung unter weniger Standardbedingungen durchgeführt, um
auch cDNA-Klone geringerer Homologie zu erfassen.
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Bei den PCR-vermittelten Strategien
versucht man zunächst
mit einer Vielzahl verschiedener Primer, die bevorzugt aus der kodierenden
Region stammen, eine humane cDNA zu amplifizieren. Gelingt dies
nicht, so kann man degenerierte PCR-Primer verwenden oder man wählt weniger
stringente PCR-Bedingungen.
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Beispiel 3
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Verifizierung der schmerzinduzierten
Veränderung
der Genexpression mit Hilfe der Microarray-Analyse
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Mittels der Hybridisierung von Microarrays
wurden die Veränderung
der Genexpression in Spinalganglien aus verschiedenen Ratten-Schmerzmodellen
untersucht (Microarray-Analyse). Die Untersuchungen wurden mittels
PIQOR® cDNA
Array-Hybridisierungen der Fa. Memorec (Köln, Deutschland) nach deren
Protokollen und Materialien durchgeführt. Im Rahmen dieser Analyse
wurde die Expression von Genen analysiert, die mit Hilfe der RFDD-Methode
als schmerzregulierte Gene isoliert wurden. Die untersuchten Gene
sind im Folgenden aufgelistet, wobei die Bezeichnung des ursprünglich isolierten
Genfragmentes in der Klammer angegeben ist: Bamacan (ab-11-76-B),
Calmodulin (ab-22-23-C), Aspartataminotransferase (07-3), SH3-Domäne Protein
5 (24-21), Ratten Ortholog eines uncharakterisierten humanen Gens
mit der Zugriffsnummer BC015480 (38-13), Ratten Ortholog eines Gens der
Maus mit der Zugriffsnummer NM_019998 (ab40-41-B), Ratten Ortholog
des Gens 1110033009 der Maus (ab-54-36-A ), Transmembrane 4 Superfamily,
Member3 (ab-54-55-B), HSKM-B (ab34-16-A), Neurodap1 (ab-24-89-B),
Vacuolar Sorting Protein (VPS28; ab18-83), 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym
A Synthase (44-15), Heat Shock Protein 70 (HSP70.1; abN45-46-B),
Microtubuli-assoziiertes Protein 4 (MAP4; 25-25), RAS-realated protein
21 (RAB21; ab-21-51-B), Splicesomales Protein 155 (SAP155; 19-16).
-
Für
die Microarray-Analyse wurde das CFA-Modell mit einer Behandlungsdauer
von 2 Tagen und 1 bzw. 3 Wochen verwendet, während beim ursprünglichen
RFDD-Experiment die Dauer der Behandlung 6 Tage umfasste. Mit Ausnahme
der Gene HSKM-B und Neurodap1 wurden die Ergebnisse des RFDD- Experiments durch
die Microarray-Analyse, die nach einer Woche CFA-Behandlung erfolgte, bestätigt (vgl. 66A und 66D), d.h. in beiden Ansätzen war
eine Hoch- bzw. Herunterregulation dieser Gene zu beobachten. Die
Gene HSKM-B und Neurodap1 zeigten im RFDD-Experiment nach 6 Tagen
CFA-Behandlung jeweils
eine Hochregulation, während
die Microarray-Hybridisierung nach einer Behandlungsdauer von einer
Woche eine Herunterregulation zeigte. Allerdings war bei der Micoraray-Analyse
nach einer zweitägigen
CFA-Behandlung ebenfalls
eine Hochregulation dieser Gene zu beobachten, so dass möglicherweise
erst eine längere
Behandlungsdauer die Herunterregulation bewirkt. Die Ergebnisse
der Microarray-Analyse zur differenziellen Expression erfindungsgemäß schmerzrelevanter
Gene sind in 66A-C zusammengefasst. 66D zeigt in einer zusammenfassenden
Darstellung die Ergebnisse hinsichtlich Herrunter- bzw. Hochregulation
der erfindungsgemäß schmerzrelevanten
Gene.
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Beispiel 4
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Zelluläre Lokalisation
der Transkripte von identifizierten schmerzregulierten Genen in
Spinalganglien
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Die Transkripte der Gene PEP-19,
Phosphatidylinositol Synthase (PPI), Interleukin 6 signal transducer (IL-6R-Beta),
Valosin Containing Protein (VCP) und LuzP wurden in Gewebedünnschnitte
von L2-Spinalganlien der Ratte detektiert. Hierfür wurde die in-situ-Hybridisierung
wie beschrieben angewandt (Schafer, Varoqui et al. 2002). Als Matrize
für die
RNA-Sonde wurde für
PEP-19 das ca. 400 by große
Genfragment 54-22 verwendet. Die Matrizen für PPI (AB022890; Position 616-1056, 5'-AATTTCTCCGAGGGACCACT-3', 5'-CAGTCTTCAGACAGGCCTCC-3'), IL-6R-Beta (M92340;
Position 216-1478, 5' -AGGTGTACTCCGTGAATGCC-3', 5'-TCACAGTGCCATCTTCTTGC-3'), VCP (U11760; Position
904-1825, 5'-AGCTGCCACTGAGACATCCT-3', 5'-GCCAGTAAGGTTTTCCCACA-3') und LuzP (AF181259;
Position 2505-2848, 5'-GGCTGAGATCGAGGTGCTAC-3', 5'-GCTCAGTCTTTTCCAGTCGG-3') wurden mittels
der RT-PCR Methode hergestellt (s. o.).
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Für
alle fünf
Gene wurden Transkripte in Spinalganglien nachgewiesen. Es zeigte
sich, dass die Gene Pep-19 (67),
PPI (68), VCP (70) und LuzP ( 71) ausschließlich in
Neuronen exprimiert werden, während
die IL-6R-Beta-mRNA auch in nicht-neuronalen Zellen detektiert wurde
(69).
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Beispiel 5:
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Beispiel für ein Arzneimittel
enthaltend einen erfindungsgemäßen Wirkstoff – Tablettenformulierung
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Tabletten können durch direktes Verpressen
von Mischungen des erfindungsgemäßen Wirkstoffes
mit entprechenden Hilfsstoffen oder durch Verpressen von wirkstoffhaltigen
Granulaten (mit gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen) hergestellt
werden. Die Granulate können
dabei entweder durch Feuchtgranulation mit z.B. wäßrigen Granulierflüssigkeiten
und anschließender
Trocknung dieser Granulate oder durch Trockengranulation z.B. über Kompaktierung
hergestellt werden.
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Homogene Mischung des Wirkstoffes
mit den Hilfsstoffen herstellen und diese auf einer Tablettenpresse
zu Tabletten mit einem ⌀ von
10 mm verpressen.
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Homogene Mischung des Wirkstoffes
mit der Mikrokristallinen Cellulose und der I-HPC herstellen und diese
Kopaktieren. Nach dem Sieben der Komprimate wird das entstandene
Granulat mit Magnesiumstearat und Siliziumdioxid gemischt und auf
einer Tablettenpresse zu Tabletten mit einem ⌀ von 9 mm verpreßt.
-
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Homogene Mischung des Wirkstoffes
mit der Mikrokristallinen Cellulose und dem Crospovidon herstellen
und diese in einem Granulator mit einer wäßrigen Lösung des Povidons granulieren.
Das feuchte Granulat wird anschließend nachgranuliert und nach
der Trocknung im Trockenschrank (50°C) 10 h getrocknet. Das trockene
Granulat wird mit dem Magnesi umstearat zusammen gesiebt, endgemischt
und auf einer Tablettenpresse zu Tabletten mit einem ⌀ von 8
mm verpreßt.
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Beispiel 5
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Beispiel für ein Arzneimittel
enthaltend einen erfindungsgemäßen Wirkstoff – parenterale
Lösung
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1 g eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes
wird in 1 l Wasser für
Injektionszwecke bei Raumtemperatur gelöst und anschließend durch
Zugabe von NaCl (Natriumchlorid) auf isotone Bedingungen eingestellt.
-
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