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Die Erfindung befaßt sich
mit einem Schalungselement für
einen Fenster- oder Türsturz
mit einer inneren Schalungswand und einer äußeren Schalungswand aus Hartschaum,
zwischen denen ein mit Beton verfüllbarer Hohlraum vorgesehen
ist.
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Beim Aufbau eines Geschosses aus
Schalungselementen aus beispielsweise Polysterol-Hartschaum werden
zunächst
die Wände
einschließlich der
Fenster- und Türstürze geschoßhoch errichtet und
anschließend
die Hohlräume
mit fließfähigem Beton
verfüllt.
Der Vorteil einer solchen Bauweise besteht in der hohen Wärmedämmung und
der damit einhergehenden Heizenergieersparnis bei rationellem Aufbau.
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Nachteilig bei bekannten Schalungselementen
dieser Art ist, daß zwischen
der inneren und äußeren Schalungswand
an der Unterseite Hartschaumverbindungen bestehen, die im Brandfall rasch
zerstört
werden und ein Durchschlagen der Flammen auf die Außendämmung ermöglichen,
die nach dem Abfallen des unter der Hitzeeinwirkung abplatzenden
Außenputzes
brennend abtropfen kann. Bei den heute üblichen Dämmschichtdicken von über 100
mm kann dies in Verbindung mit höheren
Gebäuden
zu einer besonderen Gefährdung
führen,
da dann die Brandlast überproportional
stark zunimmt. Der gleiche Effekt kann auftreten, wenn die Fenstergläser unter
der Hitzeeinwirkung bersten, was nach einer bestimmten Branddauer
zu erwarten ist. Selbst wenn man im Bereich des Fenstersturzes die
Außenwandung
des Hartschaumschalungselements entfernt und durch ein Material
mit besseren Brandschutzeigenschaften ersetzt, besteht dennoch die Gefahr,
daß nach
dem Verbrennen des Hartschaums eine un mittelbare Hitzeeinwirkung
auf die Verklebung dieses Brandstreifens auftritt, so daß dieser
abgesprengt wird und die Flammen wiederum die darüberliegende
Außendämmung erreichen
können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein Schalungselement für einen Sturz, beispielsweise
einen Fenster- oder Türsturz
zu schaffen, das bessere Brandschutzeigenschaften aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein
Schalungselement der eingangs beschriebenen Art gelöst, an dessen
Unterseite und an dessen beiden Längsseiten eine Beschichtung
vorgesehen ist, die eine durchgängige
Rinne bildet und aus einem gegen Brandeinwirkung widerstandsfähigen Material besteht,
das eine geschlossene Form der Rinne auch unter Brandeinwirkung
sicherstellt.
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Durch die rinnenartige, geschlossene
Beschichtung wird zum einen vermieden, daß die Flammen unmittelbar auf
den Hartschaum einwirken und diesen entflammen können. Insbesondere die durchgängige Beschichtung
auch im Bereich des Fensterrahmens verhindert die unmittelbare Brandeinwirkung
und sorgt auch dafür,
daß die
Beschichtung eine in sich stabile Rinne bildet, die auch nach einem Verbrennen
oder Schmelzen des Hartschaumes ihre ursprüngliche Gestalt beibehält. Selbst
nach einem Verbrennen oder Zusammenfallen des Fensterrahmens bleibt
die den Hartschaum schützende
Rinne bestehen. Dabei dient sie als Auffang für geschmolzenen Hartschaum,
so daß dieser
auf der Außenseite des
Gebäudes
nicht abtropfen kann. Die Brandausbreitung wird dadurch wirkungsvoll
eingedämmt.
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Die Beschichtung kann auch an den
beiden schmalen Stirnseiten des Schalungselements vorgesehen sein,
so daß die
Beschichtung eine geschlossene Wanne bildet, die u. U. eine noch
höhere
Stabilität
bietet und ein seitliches Heraustropfen des geschmolzenen Hartschaumes
verhindert, wenn sich die Beschichtung oder die sich anschließenden Gebäudeteile
infolge der Hitzeeinwirkung verziehen oder kleinere Teile des Mauerwerks
abplatzen.
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Die Beschichtung wird in der Regel
bereits bei der Herstellung des Schalungselements aufgebracht, um
insbesondere die geschlossene Ausführung im Bodenbereich auch
im Bereich der Ansatzstelle des Fensterrahmens zu gewährleisten.
Die Beschichtung kann aus einem Putz bestehen, der in seiner Konsistenz ähnlich oder
gleich dem auf der Gebäudeaußenseite
aufzubringenden Außenputz
ist.
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Um die Formstabilität auch im
Brandfall zu gewährleisten,
ist der Einsatz eine gewebearmierten Putzes besonders bevorzugt,
der vorzugsweise mit einer Glasgewebearmierung versehen ist, die
auch bei länger
andauernder Hitzeeinwirkung ein Abplatzen oder Reißen des
Putzes verhindert.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist eine Dämmstoffplatte
vorgesehen, die zwischen den Schalungswänden und der Beschichtung der
Bodenfläche
liegt. Eine solche Dämmstoffplatte
vermeidet insbesondere eine übermäßige Hitzeeinwirkung
auf den wärmeempfindlichen
Hartschaum, da die Beschichtung beispielsweise bei der Verwendung
von Putz nur relativ dünnwandig
ausgeführt
ist und daher selbst den Hartschaum nur weniger gut gegen Temperatureinwirkung
schützen
kann. Die Dämmstoffplatte,
die beispiels weise aus Mineralfasern oder einem PU-Hartschaum bestehen
kann und beispielsweise eine Höhe
von ungefähr
5 cm besitzt, sorgt hierbei für
eine wirksame Wärmedämmung auch
dann, wenn die Fensterscheiben bereits geborsten sind und die Flammen
großflächig von
unten auf das Schalungselement wirken. Daneben sorgt dieser schwerst-entflammbare
oder unbrennbare Dämmstoff
auch für eine
zusätzliche
Stabilisierung der Rinnen- bzw. Wannenstruktur,
so daß die
Funktion als Auffang für abgeschmolzenen
Hartschaum länger
erhalten bleibt.
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Die Schalungswände aus vorzugsweise Polysterol-Hartschaum
können über Verbindungsstege oder
einen Verbindungsboden miteinander verbunden sein, wie z. B. durch
die zuvor beschriebene Dämmstoffplatte.
Denkbar ist es dabei aber auch, die Schalungswände und die Stege oder den
Boden einteilig aus Hartschaum zu fertigen, wodurch eine zusätzliche
Stabilität
für das
Schalungselement während
der Herstellung und beim Einbau sowie während des Befüllvorgangs
mit dem fließenden
Beton erreicht wird.
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Denkbar ist ferner der Einsatz separater
Stege aus einem vorzugsweise brandbeständigen Material, wie z. B.
Drahtstege.
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen
näher auf
Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 einen
Schnitt eines Schalungselements;
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2 einen
Schnitt durch ein modifiziertes Schalungselement;
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3 eine
weitere Ausführungsform
eines Schalungselements.
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In 1 ist
ein erstes Schalungselement 10 gezeigt, das aus einem Hartschaumelement 12 mit einer
inneren Schalungswand 14, einer äußeren Schalungswand 16 und
einem beide Schalungswandungen 14, 16 verbindenden
Bodenbereich 18 aus Hartschaum ausgebildet ist. Wegen seiner
guten wärmedämmenden
Eigenschaften wird bevorzugt Polysterol-Hartschaum eingesetzt. Zwischen
den Schalungswandungen 14, 16 verbleibt ein Hohlraum 20,
der nach einer geschoßhohen
Errichtung von Schalungswänden
mit Hilfe des gezeigten Sturzelements und weiterer Wandschalungselemente
mit Beton verfüllt
wird.
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Zur Verbesserung der Brandschutzeigenschaften
ist das Schalungselement 10 bereits werksseitig, d. h.
vor dem Aufbau der Schalungswand, mit einer Dünnputzbeschichtung 22,
die mit einer Armierung aus Glasgewebe versehen ist. Die Beschichtung
erstreckt sich über
die beiden Längsstirnseiten des
Schalungselements 10, d. h. über die zur Gebäudeaußenseite
und die zur Gebäudeinnenseite
weisende Fläche
sowie über
den Bodenbereich und bildet eine geschlossene Rinne, die in der
Lage ist, im Brandfall auch dann formstabil zu bleiben, wenn bereits
die Fensterscheiben geborsten und der Fensterrahmen verbrannt ist.
Das unter der Hitzeeinwirkung schmelzende Polysterol wird in dieser
Beschichtungsrinne 22 zurückgehalten und daran gehindert, brennend
abzutropfen. Auch Dämmaterial
oberhalb des Sturzelements, das infolge der durch die geborstene
Fensterscheibe schlagenden Flammen eventuell schmilzt, kann von
der Beschichtungsrinne 22 aufgefangen werden, so daß es schlimmstenfalls
kontrolliert verbrennt.
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Die Dünnputzbeschichtung 22 kann
so ausgeführt
sein, daß sie
nach Fertigstellung der Wand überputzt
wird oder sie kann auf der Außenseite
bereits den Außenputz
bilden.
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In 2 ist
eine weitere Ausführungsform
eines Sturz-Schalungselements 110 gezeigt,
dessen Längsstirnseiten
und Bodenfläche
wiederum mit einer Beschichtung 122 aus einem Dünnputz mit
Glasgewebearmierung versehen sind. Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen
Ausführungsform
sind eine innere Schalungswandung 114 und eine äußere Schalungswandung 116 aus
Polysterol-Hartschaum vorgesehen, die getrennt voneinander ohne
Verbindungsstege aus Polystyrol-Hartschaum oder einen gemeinsamen
Hartschaumboden ausgebildet sind. Die beiden Schalungswandungen 114 und 116 sind auf
einem Dämmstoffboden 118 stehend
aufgeklebt, der aus einem nicht-brennbaren oder schwerst-entflammbaren
Dämmstoff,
wie z. B. PU-Schaum oder Mineralfasern besteht. Der Dämmstoffboden 118 erstreckt
sich über
die gesamte Bodenfläche
des Schalungselements 110 und schützt dadurch die darüber angeordneten
Schalungswände 114, 116 vor übermäßiger Erwärmung im
Brandfall. Der Dämmboden 118 kann
sich im Brandfall auch stabilisierend auf die rinnenartige Beschichtung 122 auswirken.
Nachteilig bei dieser Ausführungsform
sind der erhöhte
Fertigungsaufwand und die geringere Stabilität im unverfüllten Zustand, wobei die Stabilität allerdings
durch zusätzliche
Verbindungsstege, beispielsweise Metalldrähte, erhöht werden kann. Die Verwendung
von Stegen aus nicht-brennbarem Material bietet gegenüber der
zuvor beschriebenen Ausführungsform auch
den Vorteil, daß selbst
dann, wenn die innere Schalungswandung 114 bereits entflammt
ist, der Betonkern im verfüllten
Hohlraum 120 noch einen guten Schutz gegen das Durchschlagen
der Flammen auf die äußere Schalungswandung 116 bietet.
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Eine dritte Ausführungsform, die in 3 gezeigt ist, sieht ein
Sturzschalungselement 210 vor, dessen Front- und Bodenflächen wiederum
mit einer Dünnputzbeschichtung 222 mit
Glasgewebearmierung verkleidet sind. Bei dem Schalungselement 210 ist
wiederum ein Dämmstoffboden 218 aus
beispielsweise PU-Schaum
oder Mineralfasern vorgesehen, der die Polystyrol-Hartschaumteile vor übermäßiger Wärmeeinwirkung
schützt.
Diese Ausführungsform stellt
sich als Mittelweg zwischen den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen
dar, denn die beiden Schalungswände 114, 116 sind
einstückig
mit einem sie verbindenden Verbindungsboden 219 ausgebildet.
Da die Gesamthöhe
des Schalungselements 210 den beiden zuvor beschriebenen
Ausführungsformen
entspricht und die mit Beton zu verfüllenden Hohlräume 220 aus
statischen Gründen
im wesentlichen gleich sein sollen, ist der Verbindungsboden 219 entsprechend
der Stärke
des Dämmstoffbodens 218 dünner ausgebildet,
wobei der aus Polystyrol-Hartschaum bestehende Einsatz auch durch Abtrennen
des entsprechenden Volumens aus einem Polystyrol-Hartschaumeinsatz der Ausführungsform gemäß 1 hergestellt werden kann.
Die Herstellung der Schalungselemente 110 und 210 gemäß den Ausführungsformen
nach 2 und 3 werden so hergestellt,
daß zunächst die
Polystyrol-Hartschaumteile 114, 116; 214, 216, 219 mit
dem Dämmstoffboden 118; 218 verklebt
werden und abschließend
die Dünnputzbeschichtung 122; 222 aufgebracht
wird.
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Ggf. können auch die Schmalseiten
der Schalungselemente mit einer entsprechenden Beschichtung versehen
sein, so daß die
Beschichtung statt einer Rinnen- eine Wannenform besitzt. Dies kann
dann vorteilhaft sein, wenn ein Durchschlagen der Flammen über die
Seitenflächen
zu befürchten sein
könnte, beispielsweise
weil sich dort brandgefährdete
Elemente anschließen.