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Die Erfindung betrifft allgemein
die Behandlung von Oberflächen,
insbesondere die Reinigung von Gebäude- oder Bodenflächen.
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Die Substanz vieler Baudenkmäler wird
unter anderem durch die zunehmende Umweltverschmutzung bedroht.
Zu der Erhaltung historischer Gebäude sind aufwendige Restaurierungen
erforderlich, die erhebliche Kosten verursachen. Besonders betroffen
sind dabei Baudenkmäler,
bei denen Kalkstein oder Sandstein als Baumaterial verwendet wurde.
Gerade diese Baustoffe sind aber aufgrund ihrer leichten Bearbeitbarkeit
besonders häufig
verwendet worden. Kalziumkarbonat, welches in beiden Gesteinsarten
vorkommt, ist chemisch wenig resistent und wird beispielsweise durch
sauren Regen angegriffen. Dabei kommt es unter anderem auch durch die
im sauren Regen vorhandene Schwefelsäure unter Reaktion mit dem
mineralischen Kalziumkarbonat zur Bildung von Gips. Dieser füllt Poren
im Gestein aus und sprengt dieses schließlich auf. Problematisch ist
bei der Restaurierung historischer Gemäuer dabei auch die Entfernung
solcher Gipsablagerungen unterhalb der Oberfläche.
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Zur Restauration von Baudenkmälern sind verschiedene
Methoden aus dem Stand der Technik bekannt. Vielfach angewendete
Verfahren sind das Naß-
oder Trockensandblasen, oder auch die zu diesen Verfahren ähnliche
Mikrokornstreuuung. Beim Naßsandblasen
wird Sand über
einen Mischkopf unter Drücken
von 120 bis 150 Bar mit Wasser vermischt und auf die zu behandelnde
Oberfläche
gesprüht.
Beim Trockensandblasaen, beziehungsweise Sandstrahlen der Oberflächen wird
der Sand von einem Preßluftstrahl
mitgerissen und auf die Oberfläche
geblasen. Diese Verfahren haben jedoch gravierende Nachteile. Die
Verfahren wirken unter anderem hochgradig abrasiv. Sie erhalten
daher die ursprüngliche
Struktur des Steins nicht, sondern tragen vielmehr die Oberfläche ab.
Dies wirkt sich unter anderem auch deshalb besonders schädlich auf
den Zustand des Gesteins aus, da die Härte der Steinoberfläche im allgemeinen
nicht gleichmäßig ist.
Vielfach ist sogar die Abriebfestigkeit der zu entfernenden Schmutzschicht
höher als
die des Steins selbst. Dies führt
zu einem sehr ungleichmäßigen Abtrag
und damit zu einer Aufrauhung oder dem Einfügen von Mulden und Wellen in
die Oberfläche.
Zudem wird die ursprüngliche
Struktur des Steins, wie etwa Kantenprofile und Reliefs geglättet, so
daß die
vorhandenen Strukturen verändert
und so der ursprüngliche
Zustand mehr und mehr zerstört
wird. Schließlich
wird die Oberflächenrauhigkeit
durch eine Sandstrahlbehandlung um ein Vielfaches vergrößert. Dadurch
verschmutzt der Stein anschließend
noch schneller und wird stärker
durch Umwelteinflüsse
angegriffen. Zudem können
sich bei diesen Verfahren Feinststäube entwickeln, die sehr ungesund
sind. Diese Nachteile weisen in geringerem Maße auch Mischverfahren, wie
etwa die Yos-Technik auf, bei welcher Streukörner zusammen mit Wassertröpfchen in
einem Luftstrom vermischt unter Hochdruck auf die Oberfläche gesprüht werden.
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Zur Reinigung verschmutzter Steinoberflächen sind
auch verschiedene chemische Verfahren bekannt geworden, die aber,
wie beispielsweise bei Verwendung saurer oder alkalischer Chemikalien den
Stein ebenfalls angreifen, oder schlecht umweltverträglich sind,
oder auch lange Einwirkungszeiten bei gewissen Mindesttemperaturen
benötigen.
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Eine moderne Methode ist auch die
Laserbehandlung. Dabei brennt der gebündelte Laser die oberflächliche
Schmutzschicht ab. Dabei wird die Steinoberfläche ohne Zerstörung gereinigt.
Hier besteht allerdings der Nachteil, daß der Stein durch die intensive
Bestrahlung verfärbt
werden kann. Außerdem
können
Gipseinlagerungen unter der Oberfläche nicht entfernt werden.
Aus der
DE 197 49 981 ist außerdem ein
Verfahren zur Abtragung von Oberflächenverunreinigungen metallischer,
organischer oder mineralischer Untergründe bekannt, bei welcher die
Oberfläche
mit einem dünnen
Wasserfilm überzogen
und dann anschließend
mit einem fokussierten Laser bestrahlt wird. Im Fluidfilm kommt
es so zu einer explosionsartigen Verdampfung des Wassers, wodurch
die Kontaminationen abgelöst
werden. Bei diesem wie auch bei anderen Verfahren unter Einsatz von
Lasern besteht allerdings unter anderem der Nachteil, daß diese
Verfahren sehr langsam arbeiten und teuer sind.
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Gegenüber der abrasiven Mikrokornstreuung
ist die Verwendung von Hochdruck-Wasserstrahlen, wie sie bei üblichen
Hochdruckreinigern eingesetzt werden, wesentlich schonender. Allerdings
ist hier nachteilig, daß der
Wasserstrahl die Oberfläche im
wesentlichen nur aus einer Richtung oder unter einem begrenzten
Einfallswinkelbereich trifft. Um damit eine gründliche Reinigung zu erzielen,
muß die
Oberfläche
zum Teil sehr lange besprüht
werden. Bei der Hochdruckreinigung treten außerdem große Mengen Wasser als kontinuierlicher
Strahl aus. Ein solcher Wasserstrahl kann dabei ähnlich abrasive Wirkungen entfalten,
wie das Naß-
oder Trockensandblasen.
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In der
HU
209 962 wird ferner ein Verfahren zur Reinigung für die Außenflächen eines
Gebäudes beschrieben,
bei welchem ein Hochdruck-Wasserstrahl auf eine Prallfläche gelenkt
und dort in sehr feine Wasserkörner
zerlegt wird, die so klein sind, daß sie in die Poren in der zu
reinigenden Oberfläche
eindringen können.
Dadurch wird eine gute Tiefenwirkung erzeugt und Verschmutzungen
und Ablagerungen unterhalb der Oberfläche können entfernt werden. Dementsprechend
wird die Reinigungszeit verkürzt
und die abrasive Wirkung gegenüber
einer konventionellen Hochdruckreinigung reduziert. Allerdings werden
die Wasserkörner
durch den bei der Reinigung entstehenden Wasserfilm gebremst und deren
reinigende Wirkung so reduziert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
somit die Aufgabe zugrunde, eine gründliche und schonende Reinigung
von Oberflächen
zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird bereits in höchst überraschend
einfacher Weise durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, sowie eine Vorrichtung
gemäß Anspruch 17
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen
Unteransprüche.
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Dementsprechend sieht die Erfindung
ein Verfahren zur Reinigung von Oberflächen, insbesondere von Gebäude- oder
Bodenflächen
vor, bei welchem
- – zumindest ein Tröpfchenstrahl
auf eine zu reinigende Oberfläche
derart gerichtet wird, daß wenigstens
einen Bereich der Oberfläche
unter verschiedenen Winkeln getroffen wird, wobei
- – der
Tröpfchenstrahl
während
vorgegebener Zeitintervalle unterbrochen wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Reinigung von Oberflächen,
die insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist, umfaßt
demgemäß
- – zumindest
eine Einrichtung zur Erzeugung eines Tröpfchenstrahls mit zumindest
einer Düse,
- – eine
Einrichtung zur Bewegung der zumindest einen Düse derart, daß wenigstens
ein Bereich einer zu reinigenden Oberfläche unter verschiedenen Winkeln
vom Strahl getroffen wird, sowie
- – eine
Einrichtung zur Unterbrechung des Tröpfchenstrahls während vorgegebener
Zeitintervalle.
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Durch das Unterbrechen des Tröpfchenstrahls
während
der vorgegebenen Zeitintervalle wird ein Ablaufen oder Versickern
der sich auf der zu reinigenden Oberfläche aus dem Tröpfchenstrahl
niederschlagenden Flüssigkeit
ermöglicht.
Auf diese Weise wird eine dämpfende
Wirkung eines sich auf der Oberfläche bildenden Flüssigkeitsfilms
auf die auftreffenden Flüsigkeitströpfchen vermindert.
Ein solcher Flüssigkeitsfilm
würde ansonsten
besonders in den Poren der Oberfläche haften bleiben und die Wirkung
des Tröpfchenstrahls
behindern. Durch das erfindungsgemäße Verfahren, beziehungsweise
die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann so, indem in den Unterbrechungsintervallen bei der Behandlung der
Flüssigkeitsfilm
wenigstens teilweise abgeführt wird,
eine besonders gute Tiefenwirkung bei der Reinigung erzielt werden.
Außerdem
wird auch der für die
Reinigung erforderliche Flüssigkeits-
und Energieverbrauch deutlich gegenüber anderen Verfahren verringert.
Wird als Flüssigkeit
zur Erzeugung des Tröpfchenstrahls
außerdem
Wasser verwendet, so ist das Verfahren zudem überaus umweltfreundlich.
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Ferner wird, indem der Tröpfchenstrahl
einen zu reinigenden Bereich der Oberfläche unter verschiedenen Winkeln
trifft, eine sehr gründliche
Reinigung ermöglicht,
da die Tröpfchen auf
diese Weise in Poren vorhandene Verschmutzungen oder Ablagerungen
unter weitgehender Vermeidung von Abschattungseffekten erreichen
und so entfernen können.
So können
auch beispielsweise Gipsablagerungen, die tief in Poren sitzen,
weitgehend ohne Zerstörung
der Oberfläche
entfernt werden. Selbst verhältnismäßig weiche
Materialien, wie beispielsweise Edelputz-Verzierungen oder Bemalungen
auf Fassaden können
so gereinigt werden, daß der
Originalzustand erhalten bleibt.
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Um einen zu reinigenden Bereich der
Oberfläche
unter verschiedenen Winkeln mit dem Tröpfchenstrahl zu erreichen,
kann der Tröpfchenstrahl, beziehungsweise
die Düse
vorteilhaft auf verschiedene Weisen bewegt werden. Beispielsweise
kann die Bewegung eine Schwenkbewegung umfassen, insbesondere eine
Schwenkbewegung mit einer im wesentlichen in Richtung entlang des
zu reinigenden Oberflächenbereichs,
beziehungsweise parallel zum Oberflächenbereich liegenden Schwenkachse.
Auch eine translatorische Bewegung des Strahls oder der Düse entlang
einer oder zweier Richtungen des Oberflächenbereichs ist möglich. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der Strahl dabei sowohl geschwenkt, als auch entlang der Oberfläche bewegt.
Dementsprechend kann die Einrichtung zur Bewegung der zumindest
einen Düse
eine Einrichtung zum Schwenken der Düse und/oder eine Einrichtung
zum Translatieren oder Verschieben der Düse umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
der Tröpfchenstrahl
einen Fächerstrahl, der
beispielsweise mittels einer geeigneten Fächerstrahl-Düse erzeugt
wird. Ein derartiger Strahl ist insbesondere in Verbindung mit einer
geschwenkten Düse
vorteilhaft. Ebenso sind aber auch andere Strahlformen, wie beispielsweise
Kegelstrahlen möglich,
beispielsweise in Verbindung mit einer rotierend oder nur entlang
der Oberfläche
translatierend bewegten Düse.
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Der Winkelbereich, unter dem der
Tröpfchenstrahl
den Bereich der Oberfläche
trifft, kann vorteilhaft im Bereich von zumindest –45° bis +45° um die Normalenrichtung
des Bereichs liegen. Besonders vorteilhaft ist es dabei auch, wenn
die Einfallsrichtungen des Tröpfchenstrahls
nicht nur in einer zum Bereich der Oberfläche nicht parallelen Ebene
liegen. Vielmehr ist es auch von Vorteil, wenn die verschiedenen
Einfallsrichtungen des Tröpfchenstrahls
auf und/oder innerhalb eines Kegels liegen. Bevorzugt liegt dabei
die Kegelachse im wesentlichen in Normalenrichtung. Für eine gute
Reinigungswirkung ist es dabei außerdem von Vorteil, wenn der Öffnungswinkel
des Kegels zumindest 45° beträgt. Um eine Überstreichung
der Oberfläche
mit Tröpfchenstrahlen
unter diesen Winkeln zu ermöglichen, kann
die Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer Einrichtung zum Schwenken der Düse vorteilhaft für einen
Schwenkbereich von zumindest 90° ausgelegt
sein.
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Die Reinigungswirkung bei gegebener
Flüssigkeitsmenge
wird im allgemeinen um so besser, je mehr Flüssigkeitströpfchen die Oberfläche berieseln. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist dabei der Tröpfchenstrahl
Tröpfchen
mit einem Tröpfchendurchmesser
kleiner oder gleich 0,5 Millimeter auf. Sehr gute Ergebnisse bei
der Reinigung können mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
erreicht werden, wenn 105 bis 1012 Flüssigkeitstropfen
pro Sekunde und Quadratdezimeter auf die zu reinigende Oberfläche gespritzt
werden.
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Derartige Tröpfchenstrahlen mit feinen Tröpfchen können besonders
vorteilhaft durch das Zerstäuben
eines Flüssigkeitsstrahles
an einer Prallfläche
erzeugt werden. Geeignete Verfahren und Einrichtungen, bei welchen
zur Erzeugung eines Tröpfchenstrahls
ein Wasserstrahl an einer Prallfläche zerstäubt wird, sind auch aus der
HU 209 962 und der
DE 3738898 bekannt, deren
Offenbarungsgehalt vollumfänglich
auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gemacht wird.
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Vorzugsweise wird ferner zur Erzeugung
des Tröpfchenstrahls
eine Flüssigkeit
unter Hochdruck aus einer Düse
gesprüht
wobei die Flüssigkeit
vorzugsweise mit einem Druck von zumindest 1,5 Bar, besonders bevorzugt
mit einem Druck in einem Bereich von 2 bis 8 Bar beaufschlagt wird.
Die Flüssigkeit
kann dabei direkt beim Austreten aus der Düse, oder, wie oben beschrieben
durch Auftreffen auf eine Prallfläche zerstäubt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das Reinigen unter Einsatz mehrerer Düsen, beziehungsweise
mehrerer Tröpfchenstrahlen
durchgeführt.
Vorteilhaft können
zum Beispiel mehrere Tröpfchenstrahlen
mit entlang einer Reihe angeordneten Düsen erzeugt werden. Dazu kann
eine Düsenkonsole
mit mehreren entlang einer Reihe angeordneten Düsen vorgesehen sein, die mittels
einer geeigneten Einrichtung zur Bewegung der zumindest einen Düse bewegt,
also beispielsweise geschwenkt und/oder translatiert wird. Gemäß einer
Variante dieser Ausführungsform
wird dabei die Konsole sowohl geschwenkt, als auch translatiert. Dementsprechend
umfaßt
bei dieser Variante die Einrichtung zur Bewegung der zumindest einen
Düse eine
Einrichtung zum Schwenken und Translatieren der Düsenkonsole.
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Um größere Flächen gleichzeitig bearbeiten zu
können,
umfaßt
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung außerdem
mehrere Reinigungsköpfe
mit jeweils zumindest einer Düse
oder jeweils einer Düsenkonsole
mit mehreren Düsen.
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Vorteilhaft können mehrere Düsen ferner
jeweils einzeln, gemeinsam oder in zumindest zwei Gruppen zusammengefaßt, beziehungsweise
miteinander verbunden angesteuert oder betrieben werden, um je nach
Anordnung der Düsen
und dem Ablauf des Reinigungsvorgangs eine gute Winkelverteilung
der auf einen zu reinigenden Bereich der Oberfläche auftreffenden Tröpfchenstrahlen
zu erreichen. Insbesondere können
dabei mit Vorteil einzelne Düsen
oder Gruppen von Düsen
nacheinander betrieben werden. Das Ansteuern jeweils einzelne Düsen oder
Gruppen von Düsen
kann in einfacher Weise durch Betätigen einer oder mehrerer an
den Düsen beziehungsweise
deren Flüssigkeitszufuhr
angeschlossener Ventileinrichtungen. Besonders geeignet sind dafür insbesondere
Magnetventile.
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Gemäß einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, daß
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- – Tröpfchenstrahlen
mit einer ersten Reihe von Düsen
erzeugt werden, während
die Düsen
entlang eines vorgegebenen Winkelbereiches geschwenkt werden,
- – die
Tröpfchenstrahlen
dann unterbrochen,
- – nach
vorgegebenem Zeitintervall dann Tröpfchenstrahlen mit einer zweiten,
zur ersten Reihe bevorzugt parallel angeordneten Reihe von Düsen erzeugt
werden, während
die Düsen
entlang eines vorgegebenen Winkelbereiches geschwenkt werden, und
- – die
Tröpfchenstrahlen
dann unterbrochen werden.
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Anstelle mit zwei Reihen von Düsen kann dieses
Verfahren auch auf drei oder mehr Düsenreihen erweitert werden,
indem der Vorgang entsprechend für
die weiteren Düsenreihen
fortgesetzt wird. Dies kann unter anderem bei besonders leistungsstarken
erfindungsgemäßen Vorrichtungen,
mit denen schnell große
Flächen
bearbeitet werden können,
von Vorteil sein.
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Der oben beschriebene Vorgang kann
ein- oder mehrmals wiederholt werden. Ist ein solcher Reinigungszyklus
abgeschlossen, so können
die erste und zweite Reihe von Düsen,
insbesondere nach Ablauf des Vorgangs oder nach Ablauf ein- oder mehrmaliger
Wiederholung des Vorgangs entlang der zu reinigenden Oberfläche translatiert
werden, um einen weiteren Teilbereich der zu reinigenden Oberfläche zu behandeln.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
weist diese außerdem
eine elektronische Steuerungeinrichtung zur Steuerung des Reinigungsablaufs.
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Vorteilhaft kann eine geeignete elektronische oder
mechanische Steuerungeinrichtung auch eine Einrichtung zur Vorgabe
der Zeitintervalle der Unterbrechung des Tröpfchenstrahls und/oder eine
Einrichtung zur Einstellung der Bewegung der zumindest einen Düse umfassen.
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Insbesondere um Gebäude und
Denkmäler zu
reinigen, ist es schließlich
von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung leicht vor Ort
aufgestellt und in Betrieb genommen werden kann. Dazu kann die Vorrichtung
unter anderem eine tragbare und/oder zerlegbare Gestelleinrichtung
umfassen, die auf diese Weise schnell vor der zu reinigenden Oberfläche aufstellbar
ist. Mittels einer geeigneten Justiereinrichtung kann außerdem vorteilhaft
vor der Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Position
der Düse
zur Oberfläche
eingestellt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend genauer
anhand bevorzugter Ausführungsformen
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert. Dabei
verweisen gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
Teile.
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Es zeigen:
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1 eine
Teilansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
Aufsicht auf einen Reinigungskopf der in 1 gezeigten Ausführungsform,
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3 anhand
einer schematischen Ansicht und
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4 anhand
einer schematischen Aufsicht auf eine zu reinigende Oberfläche Verfahrensschritte gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung
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In 1 ist
eine Teilansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Reinigung von Oberflächen,
insbesondere von Gebäude-
oder Bodenflächen
dargestellt, die als Ganzes mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet
ist. Der Reinigungsvorgang wird bei dieser Ausführungsform durch eine Steuereinheit 4 mit
elektronischer Steuerungseinrichtung und mechanischer Antriebseinrichtung
gesteuert. Bevorzugt können
auch Parameter für
den zeitlichen und örtlichen
Bewegungsablauf eingegeben und in der elektronischen Steuerungseinrichtung
der Steuereinheit gespeichert werden, so daß die elektronische Steuerungseinrichtung
zusammen mit einer geeigneten Eingabeeinrichtung als Einrichtung
zur Einstellung der Bewegung der Düse und/oder als Einrichtung
zur Vorgabe der Zeitintervalle der Unterbrechung des Tröpfchenstrahls
dient. In einem Speicher der elektronischen Steuerungseinrichtung
können
auch verschiedene vorgegebene Parameter abgespeichert sein, die
dann mit einer Eingabeeinrichtung als vorgegebene Reinigungsabläufe ausgewählt werden
können.
So können
verschiedene Reinigungsabläufe
an die Eigenschaften verschiedener Materialien zu reinigender Oberflächen angepaßt sein.
Beispielsweise weisen verschiedene Materialien wie etwa Sandstein
oder Marmor im allgemeinen unterschiedliche Porösitäten auf, was unter anderem
die Geschwindigkeit des Ablaufens des Flüssigkeitsfilms beeinflußt. Durch
Wahl Die Vorrichtung 1 weist eine oder mehrere Einrichtungen zur
Erzeugung eines Tröpfchenstrahls
auf, wobei die Einrichtung zur Erzeugung eines Tröpfchenstrahls
in dieser Ausführungsform
eine Düsenkonsole 11 umfaßt, die
mit einem Flüssigkeitsanschluß 7 zu
Zuführung
von Reinigungsflüssigkeit
verbunden ist. Auf der Düsenkonsole 11 sind
mehrere Düsen 12 entlang
einer Reihe angeordnet. Die Flüssigkeitszufuhr über den
Flüssigkeitsanschluß 7 kann
außerdem
mittels eines manuellen Sperrventils 9 geöffnet oder
unterbrochen werden.
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Die Einrichtung zur Erzeugung eines
Tröpfchenstrahls
umfaßt
ferner eine in 1 nicht
dargestellte Pumpeinrichtung, mittels welcher eine Flüssigkeit
mit Hochdruck, bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 8 Bar beaufschlagt
wird. Die Flüssigkeit
wird über eine
Druckleitung dem Anschluß 7 zugeführt. Bevorzugt
wird als Flüssigkeit
Wasser verwendet. Es ist jedoch auch die Verwendung anderer Flüssigkeiten, wie
beispielsweise von mit Detergenzien versetztem Wasser, sauren oder
alkalischen Lösungen
je nach Einsatzzweck und der zu entfernenden Verunreinigungen möglich.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt außerdem eine
Einrichtung zur Bewegung der zumindest einen Düse, um Bereiche einer zu reinigenden
Oberfläche
unter jeweils möglichst
vielen verschiedenen Winkeln vom Tröpfchenstrahl zu treffen. Diese
Einrichtung umfaßt
eine schwenkbare oder drehbare Rohrkupplung 10, mit welcher
die Düsenkonsole 11 dreh-
oder schwenkbar an einem Reinigungskopf 5 befestigt ist,
wobei die Düsen 12 entlang der
Schwenkachse angeordnet sind. 2 zeigt dazu
ergänzend
eine Aufsicht auf den Reinigungskopf der in 1 dargestellten Ausführungsform. Die Einrichtung
zur Bewegung der Düsen 12 umfaßt ferner
eine Einrichtung zum Schwenken der Düsen, beziehungsweise der Düsenkonsole 11 mit
den Düsen 12.
Dazu ist eine Antriebskurbel 8, die an der Düsenkonsole 11 befestigt
ist, sowie eine von einem elektronischen Schaltkreis der Steuereinheit 4 gesteuerten
elektromechanische Antriebseinrichtung, welche die Antriebskurbel 8 betätigt, vorgesehen.
Die Betätigung
erfolgt dabei über
einen Bowdenzug 61 einer Verbindungsleitung 6 von
der Steuereinheit 4 zum Reinigungskopf 5. Die Steuereinheit 4 weist
mehrere Steueranschlüsse 63 auf,
um mehrere Reinigungsköpfe
an die Steuereinheit anschließen
zu können.
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Vorteilhaft kann die Antriebskurbel
für einen Schwenkbereich
von mindestens –45° bis +45° um die Ruhe-
oder Mittenstellung der Düsenkonsole 11 ausgelegt
sein, so daß bei
geeigneter Ausrichtung des Reinigungskopfes Bereiche auf der zu
reinigenden Oberfläche
unter Winkeln von –45° bis +45° um deren
Normalenrichtung von den Tröpfchenstrahlen aus
den Düsen 12 getroffen
werden. Der Bowdenzug 61 kann auch mit einem kürzeren Hebelarm
an der Antriebskurbel 8 befestigt werden, so daß sich bei gleichem
Weg der mechanischen Antriebseinrichtung der Steuereinheit 4 eine
entsprechend größere Auslenkung
des Hebelarms 8 und damit ein größerer Winkelbereich der Schwenkbewegung
der Düsenkonsole 11 ergibt.
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Die Düsen 12 können als
Fächerstrahl-Düsen oder
beispielsweise auch als Kegelstrahl-Düsen ausgebildet sein. Auch
können
auf der Düsenkonsole 11 mehrere
verschiedene Düsentypen
angeordnet sein.
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Für
die Vorrichtung 1 ist außerdem eine Einrichtung zur
Unterbrechung des oder der Tröpfchenstrahlen
während
vorgegebener Zeitintervalle vorgesehen, um ein Ablaufen des durch
die Berieselung mit den Tröpfchenstrahlen
auf der zu reinigenden Oberfläche
entstehenden Flüssigkeitsfilms
zu ermöglichen.
Die Vorrichtung umfaßt
eine elektronische Schaltungseinrichtung in der Steuereinheit 4, sowie
ein oder mehrere, über
elektrische Zuleitungen 62 der Verbindungsleitung 6 mit
der elektronischen Schaltungseinrichtung verbundene elektromechanische
Magnetventile im Reinigungskopf 5, mit welchen durch Schließen oder Öffnen die
Flüssigkeitszufuhr über den
Anschluß 7 zu
den Düsen
der Düsenkonsole 11 und
damit auch der Tröpfchenstrahl unterbrochen
oder fortgesetzt werden kann. Es kann ein gemeinsames Magnetventil
für alle
Düsen 12 der Düsenkonsole 11 vorgesehen
sein. Die Düsen 12 können auch
in Gruppen unterteilt sein, wobei jede Gruppe separat von der Steuereinrichtung
durch Ansteuern eines Magnetventils betätigt wird. Auf diese Weise
können
die Gruppen von Ventilen durch aufeinanderfolgendes Betätigen der
Ventile auch nacheinander betätigt
werden, so daß ein
Bereich der zu reinigenden Oberfläche nacheinander von Tröpfchenstrahlen
verschiedener Düsen
aus verschiedenen Richtungen getroffen wird.
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Die Vorrichtung 1 umfaßt ferner
ein Gestellrohr 20, an welchem der Reinigungskopf 5 mit
einstellbaren Spannelementen 13, 15 und 17 und
Befestigungsstangen als Justiereinrichtung angebracht ist. Mit dem
Spannelement 17 kann so beispielsweise bei vertikaler Aufstellung
des Gestellrohres 20 die Höhe des Reinigungkopfes 5 grob
eingestellt und unter Verwendung der Spannelemente 13 und 15 fein bezüglich der
Höhe und
dem Abstand zu einer zu beschichtenden Oberfläche eingestellt werden. Die
Gestelleinrichtung mit dem Gestellrohr 2 kann tragbar und/oder
zerlegbar konstruiert sen, um das Aufstellen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vor Ort an der zu reinigenden Oberfläche zu ermöglichen.
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Das Spannelement kann vorteilhaft
auch an einer am Gestellrohr befestigten Verschiebeeinrichtung befestigt
sein, wobei die Verschiebeeinrichtung ebenso wie die Antriebskurbel
8 mittels
einer geeigneten elektromechanischen Antriebseinrichtung gesteuert
durch eine elektronische Steuerungseinrichtung der Steuereinheit 4 betätigt wird.
Auf diese Weise kann neben einer Schwenkbewegung der Düsenkonsole
um die Schwenkachse 24 auch eine Translation der Düsenkonsole 11 entlang
der Translationsrichtung 22 vorgenommen und eingestellt
werden, so daß die
Einrichtung zur Bewegung der zumindest einen Düse auch eine Einrichtung zum
Translatieren der Düse
umfaßt.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher anhand
der 3 und 4 erläutert. Dabei zeigt 3 eine Ansicht und 4 eine schematische Aufsicht
auf eine zu reinigende Oberfläche 3 eines
Körpers 3,
Verfahrensschritte gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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Die zur Reinigung gemäß dieser
Ausführungsform
des Verfahrens verwendete Vorrichtung weist zwei Reinigungsköpfe 51 und 52 mit
Düsenkonsolen 111 und 112 auf
und entsprechen im wesentlichen dem Reinigungskopf 5 mit
Düsenkonsole 11, wie
er in den 1 und 2 dargestellt ist. Die Reinigungsköpfe 51 und 52 sind
dabei so angeordnet, daß die
Düsenkonsolen 111 und 112 parallel
zueinander unter etwa gleichem Abstand zur Oberfläche 3 des Körpers 2 stehen
und deren Düsen
in zueinander parallelen Reihen angeordnet sind.
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Zunächst werden gemäß dieser
Ausführungsform
des Verfahrens Tröpfchenstrahlen 34 bis 37 mit
einer ersten Reihe von Düsen 12 erzeugt
und auf die Oberfläche 2 gesprüht, während die
Düsen entlang
eines vorgegebenen Winkelbereiches geschwenkt werden. Dazu werden
aus den Düsen 12 der
Düsenkonsole 111 des
Reinigungskopfes 51 Tröpchenstrahlen 34 bis 37 erzeugt,
wobei die Düsenkonsole 111 geschwenkt
wird, so daß die
Tröpfchenstrahlen 34 bis 37 einen
Bereich der Oberfläche 2 überstreichen.
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Dabei werden vorzugsweise Fächerstrahlen eingesetzt,
die mittels geeignet ausgebildeter Düsen erzeugt werden, wobei die
Strahlen vorteilhaft im wesentlichen senkrecht zu der Richtung auf
der Oberfläche,
entlang welcher der Strahl bei Schwenken wandert, aufgefächert ist.
Auf diese Weise wird ein möglichst
großer
Bereich der Oberfläche
mit einem einzelnen Strahl überstrichen.
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Anschließend werden die Tröpfchenstrahlen durch
Unterbrechung der Flüssigkeitszufuhr,
beispielsweise durch Schalten eines Magnetventils für ein vorgegebenes
Zeitintervall unterbrochen, so daß ein Flüssigkeitsfilm, der sich auf
der Oberfläche
bildet, ablaufen oder versickern kann.
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Daraufhin werden nach Ablauf des
vorgegebenen Zeitintervalls dann Tröpfchenstrahlen mit einer zweiten,
zur ersten Reihe parallel angeordneten Reihe von Düsen erzeugt,
während
die Düsen
entlang eines vorgegebenen Winkelbereiches geschwenkt werden. Dazu
wird durch Schalten eines weiteren Magnetventils die Reinigungsflüssigkeit
zu der weiteren Düsenkonsole 112 des
Reinigungskopfes 52 geleitet, so daß die Besprühung der Oberfläche 2,
nun aus den Düsen 12 der
Düsenkonsole 112 fortgesetzt wird,
wobei die Düsenkonsole 112 ebenfalls
geschwenkt wird und einen Bereich der Oberfläche überstreicht, der teilweise
mit dem durch die Düsen 12 der
Düsenkonsole 111 überstrichenen
Bereich überlappt.
Daraufhin werden auch die Tröpfchenstrahlen 38 bis 41 aus
den Düsen
der Düsenkonsole 112 unterbrochen,
so daß die
auf die Oberfläche 2 treffenden
Tröpfchenstrahlen
wiederum für
ein vorgegebenes Zeitintervall unterbrochen werden. Dieser Vorgang,
bei welchem Gruppen von Düsen
nacheinander betrieben werden, kann je nach Verschmutzungsart auch
ein- oder mehrmals wiederholt werden. Während dieses Vorgangs befinden
sich die Reinigungsköpfe 51 und 52 an
einer ersten Position 30.
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Anschließend werden die Reinigungsköpfe entlang
einer Richtung parallel zu der zu reinigenden Oberfläche von
der ersten Position 30 zu einer weiteren Position 32 verfahren,
und der Vorgang an dieser Stelle wiederholt.
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Bereiche oder Punkte der Oberfläche, die
im Überlappungsbereich
der Tröpfchenstrahlen
liegen, werden auf diese Weise von Tröpfchenstrahlen aus unterschiedlichen
Richtungen besprüht,
beziehungsweise aus unterschiedlichen Richtungen von einem Tröpfchenstrahl
getroffen. Zur Verdeutlichung sind in 3 beispielhaft
zwei beliebige Bereiche 43 und 45 der Oberfläche 2 ausgewählt. Nach
dem einmaligen Translatieren der Reinigungsköpfe 51 und 52 und dem
Durchführen
des oben beschriebenen Vorgangs wird jeder dieser Bereiche 43 und 45 bereits
aus vier verschiedenen Richtungen getroffen, wie anhand der auf
die jeweiligen Bereiche gerichteten Pfeile zu erkennen ist. Die
entlang der Schwenkachse in Reihe angeordneten Düsen der Düsenkonsole 112 sind
ferner zu den Düsen
der Düsenkonsole 111 entlang
dieser Richtung versetzt angeordnet. Damit wird erreicht, daß diese
Richtungen nicht nur in einer Ebene liegen, sondern innerhalb eines
Kegels. Vorzugsweise wird dabei der Schwenkbereich der Düsenkonsolen 111 und 112 und
deren Abstand zur Oberfläche 2 außerdem so
gewählt,
daß die
Tröpfchenstrahlen
auf oder innerhalb eines Kegels mit einem Öffnungswinkel von zumindest
45°, vorzugsweise
mit Kegelachse in Normalenrichtung der Oberfläche liegen. Auf diese Weise
wird erreicht, daß die
Tröpfchenstrahlen
besonders gut auch Verunreinigungen in Poren 36 in der
Oberfläche
erreichen können
und dort somit auch Verunreinigungen unterhalb der Oberfläche beseitigen.
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- 1
- Vorrichtung
zur Reinigung von Oberflächen
- 2
- Körper
- 3
- Oberfläche von 2
- 4
- Steuereinheit
- 5,
51, 52
- Reinigungskopf
- 6
- Verbindungsleitung
- 61
- Bowdenzug
- 62
- Elektrische
Zuleitung
- 63
- Steueranschlüsse an Steuereinheit 4
- 7
- Flüssigkeitsanschluß
- 8
- Antriebskurbel
- 9
- manuelles
Sperrventil
- 10
- Rohrkupplung
- 11,
111, 112
- Düsenkonsole
- 12
- Düse
- 13,
15, 17
- Spannelement
- 19
- Befestigungsstangen
- 20
- Gestellrohr
- 22
- Translationsrichtung
- 24
- Schwenkachse
- 30,
32
- Positionen
der Reinigungsköpfe 51, 52
- 34 – 41
- Tröpfchenstrahlen
- 36
- Pore