DE2815236C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Gebäudeteilen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Gebäudeteilen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen von Gebäudeteilen, insbesondere aus oberflächennah eisenarmiertem Beton, auf den Wasser und/ouer Wasserdampf mit einem Wasser- und/oder Dampfstrahlgerät aufgebracht wird.
Es ist allgemein bekannt, Fassadenflächen durch Dampfstrahl- oder Heißwasseranwendung zu reinigen, welche die bei mechanischen Reinigungsverfahren in der Regel vorhandene Staubentwicklung nicht zeigen. Diese Art der Reinigung beseitigt jedoch nur Oberflächenverschmutzung.
ίο Neben der Verschmutzung von Oberflächen, speziell solcher, die eine mehr oder weniger ausgeprägte poröse Struktur aufweisen, durch Rußpartikel und Staub, findet jedoch in bestimmten Gebieten eine peimanente Schadstoffaufnahme aus der Luft statt.
Chlorid-, Sulfat- und Nitrananreicherungen in porösen Baustoff-Oberflächenschichten werden durch die gasförmige Immission verursacht. Die Immission in Gebäudeteile erfolgt durch Adsorption an Oberflächen und innerhalb gasförmig permeierbarer Schichten der verschiedensten Stoffe. Hier findet Lösung bei Kondensationsprozessen mit anschließender Verteilung innerhalb des Gefüges durch Kapillar- oder Diffusionskräfte statt. Außer der Immission in der Gasphase, die in Abhängigkeit von der Luftfeuchte unterschiedlich hohe Wasserdampfanteile enthält, werden in Regenwasser gelöste Luftschadstoffionen durch Kapillarkräfte aufgesogen.
Es ist bekannt, daß bestimmte Baustoffe, speziell Klinkeranteile des Zementes, d. h. Hydrate des Zementsteins, Chloride in begrenztem Umfang zu binden vermögen. Auch Calciumaluminat- und Calciumaluminatferrithydrat reagieren mit Chloriden unter Bildung des schwerlöslichen Friedeischen Salzes — 3 CaO · (Al2Oj, Fe2O3) · CaCI2 · 10 H2O. Es ist jedoch gleichfalls bekannt, daß bereits im Anmachwasser des Betons Chlorionen in einer Menge enthalten sind, die je nach Wasserqualität die Bindungskapazitäten erschöpfen. Es fehlt demnach eine Bindungsreserve für das permanent existierende Chloridangebot aus der Atmosphäre.
Sulfationen reagieren mit den Gipsbestandteilen der meisten Zemente und naturgemäß anderer gipshaltigcr Baustoffe in Form von Treibwirkungen, die je nach Verfügung der Reaktionspartner zu erheblichen Gefügeschäden führen können.
Nitrationen kristallisieren in der Trockenphase zu den bekannten »Salpeterblühungen«, die Zermürbung des Gefüges hervorrufen können.
Die genannten Schadstoffarten sind bei Konzentration in verschiedenen Gefügeabschnitten für die Bildung und Bindung von Wasser — durch ihre hydroskopische Natur — verantwortlich. Sie tragen innerhalb eines heterogenen Gefüges zur Erhöhung der Taupunkttemperatur bei, die eine Tauwasserbildung selbst bei relativ geringer Luftfeuchtigkeit zur Folge haben kann. Chlorid, Sulfat und Nitrat binden demnach stärker und vor allem frühzeitiger Feuchtigkeit, als die Bestandteile der umgebenden Matrix. Die Weiterleitung bzw. Verteilung des anfallenden Wassers übernehmen Kapillar- und Diffusionskräfte, die ihrerseits Verstärkung durch Temperaturdifferenzen und unterschiedliche Schadstoffkonzentrationen erfahren. Gleichzeitig können osmotische Effekte wirksam werden.
Die in den eintretenden Trockenphasen folgenden Kristallisationsdrücke sorgen für eine Gefügezermürbung mit bekannten Schadensbildern.
Allgemein werden solche Schäden, die sich im Anfangsstadium durch Absandungen und Ausblühun-
gen, später durch schalenartige Ablösungen von Putz- und Steinschäden bemerkbar machen, dem natürlichen Verwitterungsprozeß zugeschrieben.
Korrosionsschäden — z. B. an Betonarmierungen — stellen sich in immer größer werdendem Umfang ein. Hierfür ist zwar überwiegend der Luftkohlensäureeinfluß verantwortlich, der zu der Carbonatisierung des Betons, genauer gesagt, zur Reaktion von Calciumhydroxyd zu Calciumcarbonat führt. Auf diese Weise wird nach Fortschritt der sogenannten »Carbonatisierungsfront« in den Bereich der Armierungsanlage, die bestehende passivierende Calciumhydroxyd-Deckschicht (Schutzschicht) zerstört. Bereits bei geringen Luftfeuchtigkeiten etwa ab 60% rel. Feuchte bilden sich mikrofeine Wasserschichten auf dem Eisen, die zur temporären anodischen Eisenauflösung führen.
Zu einer außerordentlichen Beschleunigung unter Umständen zu Lochfraß und Spani.ungsrißkorrvsion tragen eingelagerte Chlorid-, Sulfat- und Nitratanteile bei, da sie unter anderem die elektrische Leitfähigkeit des Elektrolyten beträchtlich erhöhen. In Ausnahmefällen, etwa bei pH-Werten unter 5, können saure Schadstoffkonzentrationsgemische als Elektronenacceptoren funktionieren, so daß der bei einer Sauerstoffkorrosion notwendige Elektronenacceptor Luftsauerstoff nicht erforderlich ist, um Korrosionsprozesse zu ermöglichen.
Die Wasserbildung aus der Wasserdampfphase bei Taupunktunterschreitung, die Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit von Elektrolyten sowie Kristallisationseffekte in der Trockenphase bewirken eine Substanzschädigung auch unter Schutzanstrichen, wenn diese ohne zweckentsprechende und gründliche Reinigung des Anstrichträgers aufgebracht werden. Da Schadstoffkomponenten jedoch in Gasform solche Anstriche permcieren können, die mit Rücksicht auf die geforderte Atmungsfähigkeit nicht als Dampfsperre wirken, werden speziell dort frühzeitige Anstrichschäden festgestellt, wo kapillarinaktivierende Grundierungen nicht verwendet wurden. Auch eingelagerte Schadstoffe in rissigen bzw. mikrorissigen Altanstrichen sind als Ursache für anscheinend unerklärliche Anstrichschäden anzusehen, die sich durch Blasenbildungen und Abschäligungen des Anstrichfilmes bemerkbar machen. Der Verteilungsspielraum von Schadstoffionen innerhalb des Gefüges richtet sich nach der Anzahl und Größe der materialspezifischen Poren und ist von der Naßphase abhängig, die Voraussetzung für Lösungswirkungen ist. Zwangsläufig wird das Eindringvermögen von Schadstoffen durch das Größenverhältnis des Ions zu den Porenradien begrenzt. Die Verteilungsrichtung und konzentrierte Anhäufung werden von Bindungskräften beeinflußt, die eine chemische Bindung unter Elektronenaustausch herbeiführen und sie werden von vorherrschenden Kapillar- und Diffusionskräften bestimmt. Werden »dichtere« Gefügezonen erreicht, so daß »freie« Ionen zu einem Stau infolge Barrierenwirkung gelangen, kommt es im Laufe der Zeit zu starken »Aufkonzentrationen«. Dies ist auch dann zu erwarten, wenn das quantitative Angebot aus der Atmosphäre oder der unmittelbaren Umgebung relativ gering war.
Es ist nicht möglich, Schadstoffeinlagerungen aus oberflächennahen und porösen Materialschichten durch normales Leitungswasser oder damit erzeugtem Wasserdampf zu entfernen, da Leitungswasser Chloranteile enthält, die oft so reichlich vorhanden sind, daß keine Schadstoffauslaugung erreicht wird, vielmehr die Gefahr der Schadstoffanreichemng besteht. Dies gilt beispielsweise für die in der Zeitschrift »Detail, Heft 3, 1976, S. 301 bis 306« beschriebene Siebreinigung mit reinem, also z. B. säure- oder laugenfreiem Wasser.
Aus der US-PS 35 05 112 ist es bekannt, weiches Wasser zum Reinigen zu verwenden. Allerdings wurde bei diesem bekannten Reinigungsverfahren zuvor ein Lösungsmittel aufgetragen. Das weiche Wasser ist daher erforderlich, um dieses zuvor aufgebrachte Lösungsmittel wegzuspülen. Dabei kann dieses weiche Wasser stets noch Schadstoffe enthalten, welches die beabsichtigte Reinigung zunichte macht, z. B. Chloridanteile.
Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Reinigung von Bauwerken bzw. Bauwerksbestandteilen und -flächen anzugeben, durch das auch Schadstoffeinlagerungen, insbesondere auch aus tiefergelegenen Materialschichten, beseitigt oder verringert werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß chemisch reines oder deionisiertes Wasser und/oder damit erzeugter Wasserdampf verwendet werden. Die Gefahr zusätzlicher Schadstoffeinlagerung, wie bei Behandlung mit Leitungswasser vorhanden, wird vermieden.
In Weiterbildung der Erfindung wird bei einer Verwendung von Wasserdampf und Wasser an demselben Gebäudeteil zuerst mit Wasserdampf und anschließend mit Wasser gereinigt. Dadurch wird erreicht, daß die Poren dampfdurchgängig bleiben und nicht bereits vor der Anwendung des Reinigungsdampfes mit Wasser gefüllt werden. Für eine größere Tielenwirkung ist auch erforderlich, daß an nicht waagerechten Gebäudeteilen oder -flächen von unten nach oben gereinigt wird, da sonst das oben abfließende Wasser die unteren noch mit Dampf zu reinigenden Poren verstopft.
In Ausgestaltung der Erfindung werden zugleich mit dem Wasser und/oder dem Wasserdampf zusätzlich Schadstofflösungsmittel und/oder Schadsioffinhibiloren und/oder die Trocknung beschleunigende Mittel und/ oder Ultraschall verwendet.
Die Schadstoffextraktion wird durch die Verwendung heißen deionisierten Wasser noch gesteigert. Mit chemisch reinem oder deionisiertem Wasser können armierungsüberdeckende carbonatisierte Belonschichten durch Calciumextraktion aus ticferliegenden Betonschichten realkalisiert werden.
Dieses Verfahren kann auch unabhängig von einer zur Schadstoffentfernung durchgeführie Reinigung angewendet werden. Da speziell Chlorionen in Calciumhydroxyd gut löslich sind, wird die Chloriddesorption nicht beeinträchtigt, es wird vielmehr gleichzeitg eine Anhebung des pH-Wertes in bereits carbonatisierten Gefügezonen erreicht. Der Aufbau neuer Calciumhydroxyd-Deckschichten auf der Armierung führt auf diese Weise zur Passivierung latent gefährdeter Armicrungsbereiche. Das Schadstoff-Desorptionsverfahren kann somit vorteilhaft zur Realkalisierung carbonatisierter Betonoberflächenschichten verwendet werden. Überhöhte Auslaugungen können durch vor jeder Behandlung erfolgende Untersuchungen vermieden werden.
In Weiterbildung der Erfindung wurde erkannt, daß eine bloße Reinigung von Gebäudeflächen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren für eine längerzeitige Verhinderung einer Zerstörung nicht ausreicht. Vielmehr ist es insbesondere bei oberflächennah eisenarmierten Betonteilen von Gebäuden erforderlich, das zukünftige Eindringen von Schadstoffen zu verhindern.
Ferner ist es von Bedeutung, den Luft- und Kohlesäurendurchgang durch die Poren des Gebäudeteils zu verhindern oder wesentlich zu verringern, und zwar vor allem im Bereich der Armierung.
Bei Korrosionsschutzarbeiten der bekannten Praxis beschränkt sich die Insiaiidsetzungsarbeil überwiegend lediglich auf sichtbar geschädigte Bereiche, die durch Absprengen der Betonüberdeckung gekennzeichnet sind.
Vorbeugender Betonschutz in Form von Siiiconimprägnierungen usw., etvl. in Verbindung mit verschiedenartigen Deckanstrichen, ist Stand der Technik und wird vielfach auch im Anschluß an Reparaturarbeiten im Korrosionsschadensfall durchgeführt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Schutzverfahren sehr oft nicht ausreichend sind, um einen länger währenden Schutzeffekt im Hinblick auf die Hemmung weiterer — latent vorhandener — Korrosionsvorgänge durch erneute Elementbildung herbeizuführen.
Dieser Mangel ist auf die heteroger<; Gefügestruktur von Betonbauwerken sowie auf die unzureichende Betonüberdeckung zurückzuführen, die zudem unterschiedlich stark von Gasen und Dämpfen permeiert werden kann. Hierdurch wird — trotz Schutzimprägnierung der Oberfläche — eine unterschiedlich starke Sauerstoffanreicherung des Metall-Oberflächen-elektrolyten in Kondensationsphasen bei entsprechend hohen Luftfeuchten der Atmosphäre bewirkt. Bei Temperaturabfall liegt der Taupunkt zunächst in Armierungsnähe, u. a. hervorgerufen durch Kondensationskeime in Rostschichten, so daß alle Voraussetzungen sowohl für die Bildung von Elektrolytschieiiten als auch unterschiedlicher Sauerstoffkonzentration im Elektrolyten gegeben sind, die zwangsläufig zur Entstehung von Korrosionselemenicn führen.
Es ist bekannt, daß selbst geringe Roslschichten die Funktion eines Wasserspeichers übernehmen und daß die Adsorptionskraft dieser Schichten nicht von den Kapillarkräf'.en der umgebenden Betonmatrix — per Absaugung des Speicherwassers — überwunden werden kann. Aus diesem Grunde sind die Austrocknungsvorgänge bei niedrigen Luftfeuchten in unmittelbarer Nähe der Armierung gehemmt, so daß es bei augenscheinlich »trockenem« Beton zum Fortsetzen des Korrosionsprozesses kommt. Diese relativ langanhaltenden Korrosionsphasen finden auch unter Schutzverkleidungen statt und sind ausschließlich von dem Vorhandensein des Elektrolyten abhängig.
Es ist davon auszugehen, daß Korrosionsprozesse des Sauerstoffkorrosionstyps kathodisch gesteuert werden. Hierbei ist das Flächenverhältnis von Kathodenflächen zu Anodenflächen für die Korrosionsgeschwindigkeit sowie für den Zerstörungsgrad von maßgeblicher Bedeutung. Gelingt es, die Sauerstoffreduktion an den Kathodenflächen zu hemmen oder zu verhindern, wird zwangsläufig der Korrosionsprozeß gehemmt bzw. gänzlich verhindert. Wird darüber hinaus der Ladungstransport in einer Elektrolytlösung durch Erhöhung der Lösungskonzentration mit hemmendei Wirkung beeinflußt, entsteht eine mehrfach wirksame Inhibierung des Korrosionssystems.
Die Aufgabe einer Weiterbildung der Erfindung nach der Reinigung von oberflächennah stahlarmiertem Beton ist der Schutz vor Armierungskorrosion in Stahlbeton, der durch Luftkohlensäure karbonatisiert wurde, und deshalb Mangel an Bewehrungspassivierung durch Calciumhydroxyd aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Beton
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65 nur im Bereich seiner Armierung das Hydrophobierungsmittel in armierungsnahe carbonatisierle Betonschichten durch Druckanwendung und/oder über Kompressen und/oder durch Ausnehmungen des Betons mindestens einmal eingebracht wird.
Die systematische Einbringung oder Impfung des Porenraumes der Slahlüberdeckungs- bzw. Einbettungsmatrix in carbonatisierten oder teilcarbonatisierten Stahlbeton inhibiert speziell latente Korrosionsabläufe, die auf Makroelementbildung durch aktivierende Kathodenflächen zurückzuführen sind (Evans-Elemente). Als teilcarbonatisiert sind solche Bereiche anzusehen, bei denen die Carbonatisierungsfront bzw. die . Carbonatierungsspitzen den gesamten Armierungsquerschnitt noch nicht erfaßt hat bzw. haben. Makroelemente können sowohl in Richtung der Armierung als auch quer dazu verlaufen.
Als Ausnehmungen werden sich bis auf eine Armierungsrückseite erstreckende Bohrungs- und/oder Nutenkanäle verwendet, die so angeordnet werden, daß das Einbringen die aktivierenden Kathodenbereiche umfaßt.
Als einzubringendes Hydrophobierungsmittel wird ein alkalibeständiges monomeres Silan verwendet, dessen Molekülstruktur eine Einlagerung in Porenräume relativ geringer Größe zuläßt.
Nach dem Einbringen des monomeren Hydrophobierungsmittels wird zusätzlich mindestens ein weiteres aber polymeres Hydrophobierungsmittel mindestens einmal eingebracht und/oder aufgetragen. Zweckmäßigerweise ist das weitere Hydrophobierungsmittel eine Silikonlösung und/oder das zuletzt verwendete Hydrophobierungsmittel ist gelöstes oder mit Wasser dispergiertes Acrylharz. Je nach Porenstruktur bzw. Permeabilität des Überdeckungsbetons für Gase und Dämpfe wird entweder nur polymere Silikonlösung oder zusätzlich auch polymere Acrylharzlösung verwendet.
Im Gegensatz zum Effekt gebräuchlicher Schutzimprägnierungen durch Silicone führt die gezielte Füllung des armierungsnahen Porenraumes durch hydrophobierende Packungen zu einer beträchtlichen Steigerung des Diffusionswiderstandes der behandelten Schichten, speziell in Kondensationsphasen.
Da die Dicke des sich zeitweise einstellenden Wasserfilmes in Poren grundsätzlich im Gleichgewicht zur relativen Luftfeuchtigkeit des diffundierenden Wasserdampf — Luftgemisches steht, tritt bei ansteigender Luftfeuchtigkeit relativ frühzeitig ein Wasserpropfmechanismus in Kraft. In Poren, deren Radien durch »Packungslagen« infiltrierter hydrophober Substanz verengt wurden, tritt ein Verschlußeffekt durch Randwinkelerhöhung kondensierender Tröpfchen und durch Kapillardepression vergleichsweise stärker in Erscheinung, als in Kapillarporen, deren Radien praktisch unveränderte Größe aufweisen.
Die Andiffusion von Luftsauerstoff, Luftkohlensäure und anderer aggressiver Gase wird nach diesem Verfahren rechtzeitig, nämlich bei Entwicklungsmöglichkeit von Elektrolytenschichten als Folge »kritischer« Luftfeuchte verhindert.
Der sperrende Effekt in Kondensationsphasen wird um so stärker zur Hemmung kathodischer Korrosionsteilschritte bzw. elektrolytischer Reaktionen, je näher die membranbildenden Agenzien an das gefährdete Armierungseisen herangebracht werden. Die Herabsetzung der Elektrolytleitfähigkeit resultiert aus der Erhöhung der Lösungskonzentration mangels Verdün-
nung durch andiffundierendes, sauerstoffreiches Betonporenwasser (siehe u. a.: Debye-Hückeltheorie der Leitfähigkeit, Quadratwurzelgesetz von Kohlrausch).
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusammenfassend folgendermaßen beschrieben:
1. Erhöhung der Betondichte durch Applikation mehrerer Moleküllagen hydrophobierender Agenzien, die zu einer Verengung freier Porenräume führen. Hierdurch Verringerung der Permeation korrosionsstimmulierender Gase und Dämpfe, speziell bei Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit.
2. Hemmung der kathodischen Sauerstoffreduktion durch Sperrung der direkten Sauerstoffandiffusion zum Elektrolyten durch Wasserpfropfmechanismus bei Taupunktunterschreitung.
3. Hemmung der anodischen Teilreaktion als Folge erhöhter Lösungskonzentration des Elektrolyten, mangels Verdünnung durch Betonporenwasser.
4. Hemmung der Ionenbeweglichkeit innerhalb des Elektrolyten durch Erhöhung des Widerstandes als Folge der Konzentrationserhöhung, hierdurch Hemmung des Ladungstransportes.
Die angewendeten Mittel sind:
1. Alkalibeständige Silane in 20 bis 40%iger alkoholischer Lösung.
2. Alkalibeständige Silicone in 4 bis 5%iger Lösung in
Aromaten bzw. Testbenzinen unter Zusatz von Daiceton.
3. Acrylharze in 10%iger Lösung in Xylol bzw. aromatischen Kohlenwasserstoffen bzw. in Wasser dispergiert.
Zweckmäßigerweise wird das Behandlungsverfahren bei dünneren Rostschichten, pH-Werten über 7.5 und bei NichtVorhandensein Lokalkorrosion auslösender Anionen durchgeführt. Desweiteren wird das Behandlungsverfahren vorteilhaft unterhalb der folgenden Grenzwerte durchgeführt, die auf Zementbindemittel in Armierungsnähe bezogen sind: 0,05% Chlorid; 0,02%
Nitrat; 0,01% Sulfat.
Das Inhibitorsystem verhindert die Verdünnung der Elektrolytlösung durch sauerstoffhaltiges Wasser, wenn die Umgebung der Armierung kapillarinaktiviert wurde. Auf diese Weise wird eine temporär kontinuierliche und korrosionsfördernde Frischwasserversorgung des Elektrolyten mit sauerstoffhaltigem Wasser entscheidend gehemmt.
Die Voraussetzungen, nach denen ein Korrosionsprozeß des Sauerstofftyps stattfinden kann: Vorhandensein eines Elektrolyten und gleichzeitig Vorhandensein eines Elektronenacceptors (Luftsauerstoff), sind nach Anwendung der Erfindung entweder nicht mehr gegeben oder treten derart gering in aktivierende Wirkung, daß eine beträchtliche Inhibierung der Korrosion erfolgt.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Verfahren zum Reinigen von Gebäudeteilen, insbesondere aus oberflächennah eisenarmiertem Beton, auf den Wasser und/oder Wasserdampf mit einem Wasser- und/oder Dampfstrahlgerät aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß chemisch reines oder deionisiertes Wasser und/oder damit erzeugter Wasserdampf verwendet werden.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Verwendung von Wasserdampf und Wasser an demselben Gebäudeteil zuerst mit Wasserdampf und anschließend mit Wasser gereinigt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an nicht waagerechten Gebäudeteilen von unten nach oben gereinigt wird.
    4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zugleich mit dem Wasser und/oder dem Wasserdampf zusätzlich Schadstofflösungsmittel und/oder Schadstoffinhibitoren und/oder die Trocknung beschleunigende Mittel und/oder Ultraschall verwendet wird bzw. werden.
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß heißes deionisiertes V/asser verwendet wird.
    6. Vorrichtung für das Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser- und/oder dem Dampfstrahlgerät ein Ionenaustauscher vorgeschaltet ist.
    7. Verfahren zum Reinigen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bei der Sanierung von Gebäudeteilen aus oberflächennah eisenarmicrtcni Beton, bei dem nach der Reinigung eine Behandlung mit einem flüssigen Hydrophobierungsmittel erfolgt, dessen Bindemittel porenpassierende Partikelgrößen hat, dadurch gekennzeichnet, daß in den Beton nur im Bereich seiner Armierung das Hydrophobierungsinittel in armierungsnahe karbonatisierte Betonschichten durch Druckanwendung und/oder über Kompressen und/oder durch Ausnehmungen des Betons mindestens einmal eingebracht wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausnehmungen sich bis auf eine Armierungsrückseite erstreckende Bohrungs- und/ oder Nutenkanäle verwendet werden.
    9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als einzubringendes Hydrophobierungsmittel ein alkalibeständiges monomeres Silan verwendet wird.
    10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einbringen des monomeren Hydrophobierungsmittels zusätzlich mindestens ein weiteres, aber ein polymeres Hydrophobierungsmittel mindestens einmal eingebracht und/oder aufgetragen wird.
    12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Hydrophobierungsmittel eine Silikonlösung ist und/oder daß das zuletzt verwendete Hydrophobierungsmittel ein gelöstes oder mit Wasser dispergiertes Acrylharz ist.
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