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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Ermittlung einer fehlerhaften Abtastung
eines digitalen Datensignals durch ein phasenstarres Taktsignal.
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Datenübertragungsnetze
sind häufig
mit 3R-Regeneratoren ausgerüstet,
die Amplitude, Takt und Form der übertragenen Impulse regenerieren. Zur
Taktregeneration werden Phasenregelkreise verwendet, die aus dem
empfangenen Signal ein möglichst
stabiles neues Taktsignal gewinnen. Bei transparenten Datennetzen
können
Daten mit erheblich unterschiedlichen Datenraten übertragen
werden. Falls keine zusätzlichen
Maßnahmen
getroffen werden, kann ein entsprechend einstellbarer Phasenregelkreis
dann auf einer Oberwelle der Datenrate oder sogar auf einer Frequenz
einrasten, die ein rationales Verhältnis zur Datenrate aufweist.
Hierdurch kommt es zu einer ungewollten Überabtastung (Oversampling)
bzw. fehlerhaften Abtastung des Datensignals.
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Eine
Möglichkeit
die fehlerhafte Einrastung des Phasenregelkreise zu vermeiden ist
in der Patentschrift
DE
19952 197 C2 beschrieben. Hier werden spezielle Frequenzdiskriminatoren
verwndet, die die Frequenz des erzeugten Taktsignals mit der des Empfangsignals
vergleichen und einen Frequenzteiler des Phasenregelkreises entsprechend
des gemessenen Frequenzunterschieds entsprechend verstellen.
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In
der Anmeldung WO 99/30457 wird ebenfalls eine Kombination eines
Phasenregelkreises und eines Frequenzdetektors beschrieben, der
hier als „Forward
Rate Detector" ausgebildet
ist. Realisiert wird der „Forward
Rate Detector" mittels
einer Vielzahl von Kippstufen, die mit einer Flanke des Datensignals
eingestellt werden und mit von dieser Flanke abgelei teten und unterschiedlich
lange verzögerten Impulsen
zurückgestellt
werden. Hierdurch werden die kürzesten
gleichbleibenden logischen Zustände, d.
h. die Dauer einzelner Datenbits, ermittelt und ein Filter entsprechend
der ermittelten Datenrate eingestellt. Wenn die Taktgewinnung in
einem größerer Bereich
erfolgen soll, sind entsprechend viele Verzögerungsglieder und Abtastkippstufen
neben einer entsprechend aufwendigen Auswerteeinheit erforderlich.
Tabelle 1 läßt vermuten,
dass die Anordnung zudem nur für
festgelegte Datenraten geeignet ist. Auch die Verwendung eines einstellbaren
Filters zur Taktregeneration lässt
vermuten, dass die Anordnung nur für bestimmte Anwendungsfälle geeignet ist,
da ein Filter, sobald es nicht angeregt wird, auf seiner Eigenfrequenz
schwingt und deshalb eine phasenstarre Abtastung nicht gewährleistet
erscheint.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine fehlerhafte Abtastung eines Datensignals
zu ermitteln. Die gewonnene Erkenntnis soll genutzt werden, um in
einem Phasenregelkreis ein Taktsignal mit der richtigen Abtastfrequenz
zu erzeugen.
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Die
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen 1 und
7 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorteilhaft
ist die rein digitale Arbeitsweise des Verfahrens. Der Grundgedanke
der Erfindung besteht darin, dass eine Überabtastung zu einer Mehrfachabtastung
der gleichen Daten bits führt
bzw. sich eine ausgeprägten
positiven Autokorrelation der Datenbits ergibt, wenn die (vom Abtasttakt
bestimmte) Verzögerungszeit
des Datensignals kürzer
als die tatsächliche
Bitlänge
ist. Eine Veränderung
der „Abtaststatistik" ermöglicht auch
ein Erkennen der Unterabtastung. Je nach Aufwand kann das Verhältnis der Frequenzen
zwischen Taktsignal und Datensignal direkt ermittelt werden oder – bei geringerem
Aufwand –,
ob beispielsweise eine Überabtastung
vorliegt.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
anhand von Figuren näher
beschrieben.
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Es
zeigen
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1 einen
Phasenregelkreis,
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2 eine
Phasenvergleichsschaltung,
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3 ein
Zeitdiagramm zur korrekten Abtastung,
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4 einen
Prozessor,
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5 eine
Häufigkeitsverteilung
von Abtastfolgen gleicher Bits,
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6 eine
Häufigkeitsverteilung
von Abtastfolgen bei Überabtastung,
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7 eine
Variante des Phasenregelkreises,
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8 eine
Häufigkeitsverteitung
bei geringfügiger Überabtastung,
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9 ein
Anordnung zur Gewinnung der Autokorrelationsfunktion und
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10 Autokorrelationsfunktionen
bei Überabtastung.
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1 zeigt
das Prinzipschaltbild eines Phasenregelkreises, der aus der Reihenschaltung
eines Phasenkomparators 1, eines Filters 2, eines
steuerbaren Oszillators 3 und eines einstellbaren Frequenzteilers 4,
dessen Ausgang auf einen zweiten Eingang des Phasenkomparators 1 geführt ist,
gebildet wird. Dem ersten Eingang des Phasenkomparators wird ein
Datensignal DS zugeführt,
auf dessen Frequenz der Phasenregelkreis einrastet, so dass ein
erzeugtes Taktsignal TS mit der selben Frequenz erzeugt wird. Bei
bestimmten Dimensionierungen kann der Phasenregelkreis jedoch auch
auf einer vielfach höheren
Frequenz einrasten oder bei einer Frequenz, die einem rationalen
Verhältnis
zur Datenrate entspricht.
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Um
eine Überabtastung
zu erkennen, ist ein Prozessor 5 vorgesehen, dem sowohl
das Taktsignal TS als auch das abgetastete Datensignal DSV zugeführt wird.
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In 2 ist
ein Ausführungsbeispiel
des Phasendiskriminators dargestellt, der aus zwei in Serie geschalteten
Kippstufen 6 und 7 und zwei Exclusive-OR-Gattern 8 und 9 besteht,
von denen die erste eingangsseitig an den Ein- und Ausgang der ersten Kippstufe 6 und
die zweite an den Ein- und Ausgang der zweiten Kippstufe 7 angeschaltet
ist. Die Ausgänge
der Exclusive-OR-Gatter sind mit den Eingängen eines als Komparator dienenden
Operationsverstärkers 10 verbunden,
dessen Ausgangssignal über
das Filter 2 den Oszillator steuert.
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Bei
einem ordnungsgemäß arbeitenden Phasenregelkreis
werden die Bits des Datensignals DS durch eine Flanke des Taktsignals
TS exakt in ihrer Mitte abgetastet und liegen am Ausgang der ersten
Kippstufe 6 als abgetastetes Datensignal DSA an. Ein entsprechendes
Datensignal DS und das dazugehörige
Taktsignal TS sind in 3 dargestellt. Vom Ausgang der
zweiten Kippstufe 7 wird das Datensignal DSV verzögert einem
Prozessor 5 zugefügt.
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Das
Prinzipschaltbild des Prozessors ist in 4 dargestellt.
Dieser besteht aus einer Zähleinrichtung 12 (oder
in einer nicht dargestellten Variante aus zwei Zählern), einer Summationseinrichtung 13 und
einer Auswerteeinrichtung 14. Die Zähleinrichtung zählt aufeinanderfolgende
gleiche Abtastwerte. Bei binären
Daten sind dies die logische 0 oder die logische 1. Bei einer korrekt
arbeitenden Phasenregelschleife wird eine alleinstehende logische
1 oder logische 0 jeweils nur einmal abgetastet werden, was hier
einer Folge F1 ent spricht. Folgen von zwei gleichen Bits werden
2-fach abgetastet und als F2-Folge gewertet, Folgen von drei gleichen
Bits werden 3-fach abgetastet usw.
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In
der Summationseinrichtung 13 des Prozessors nach 4 wird
zunächst
jeweils die Anzahl (Summenwert) SF1–SFm der verschieden langen Folgen
F1–Fm
während
einer Messperiode ermittelt. Es ist zweckmäßig hieraus die Häufigkeitsverteilung dieser
Summenwerte in der Auswerteeinrichtung 14 zu errechnen.
Die Zeitpunkte dieser Auswertung können durch einen Timer (Zähler) 15 bestimmt
werden, der die Abtastinpulse zählt.
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Bei
einer richtigen Abtastung ergibt sich die in 5 dargestellte
Häufigkeitsverteilung
H der Folgen Fi mit jeweils i = 1–m aufeinanderfolgender Bits. Die
Häufigkeitsverteilung
ist von der Verteilungen der Bitfolgen unterschiedlicher Länge und
damit vom verwendeten Code abhängig.
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In
einer vereinfachten Anordnung und abhängig von der Realisation der
Phasenregelschleife bzw. der möglichen Überabtastung
kann es ausreichen, die Häufigkeitsverteilungen
nur für
wenige Folgen zu ermitteln.
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5 zeigt
eine typische Häufigkeitsverteilung
H der Folgen Fi bei einem unkorrelierten Datensignal und korrekter
Abtastung. Am häufigsten
treten kurze Folgen mit jeweils 1 Bit auf. Mit geringerer Häufigkeit
treten Folgen mit zwei identischen Bits auf, und mit weiter abnehmender
Häufigkeit
Folgen von 3, 4 usw. Bits.
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Bei
einer Überabtastung,
beispielsweise bei einem 3-fachen Oversampling, wird jedes Bit dreifach
abgetastet. Eine Folge von zwei gleichen Bits wird entsprechend
6-fach abgetastet usw. Dadurch ergibt sich die in 6 dargestellte
Häufigkeitsverteilung.
Der Faktor FA der Überabtastung
bzw. fehlerhaften Abtastung wird aus den Summenwerten bzw. SFl – SFm der Häufigkeitsverteilung
ermittelt und – gegebenenfalls
umgesetzt – als
Stellsignal für
den Phasenregelkreis verwendet, um das Teilungsverhältnis N
: 1 des Frequenzteilers und/oder die Frequenz des Oszillators 3 zu ändern.
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Einige
Phasenregelschleifen können
nicht nur auf der 1, 2, 3,..., n-fachen Bitrate des Datensignals
einrasten, sondern auch auf Frequenzen, die einem rationalen Verhältnis zur
Datenrate entsprechen. Diese Fälle
können
ebenfalls erkannt werden, wenn entweder die Frequenz des Abtastsignals
geändert
wird oder gleich eine bewusste Überabtastung für Messzwecke
erfolgt. Die Änderung
der Frequenz des Taktsignals ist natürlich nur dann möglich, wenn für Messzwecke
ein weiterer Phasenregelkreis vorgesehen ist. Erfolgt dagegen stets
eine Überabtastung
zu Messzwecken, dann ist kein zusätzlicher Phasenregelkreis erforderlich.
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7 zeigt
eine Variante des Phasenregelkreises, bei der der Frequenzteiler
aus zwei Teilern 41 und 42 gebildet wird, wobei
der Teiler 42 beispielsweise ein 2:1 Teiler ist. Dem Phasenkomparator
ist eine Abtaststufe 17 vorgeschaltet, die das Datensignal
mit einem Messtaktsignal TSM abtastet, das gegenüber dem Tastsignal die doppelte
Taktrate aufweist. Bei korrekter Abtastung würden also Abtastfolgen mit
2, 4, 6, 8 usw. Bits auftreten, bei 1,5-facher Überabtastung Folgen von 3,
6, 9 usw. Bits.
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Wenn
der Abtastfaktor n kein ganzzahliges Verhältnis zur Datenrate ist, beispielsweise
eine 1,5-fache Überabtastung
vorliegt, so werden 1-Bit-Folgen je nach Phasenlage der Datenbits
zu den Abtastimpulsen 1- oder 2-fach abgetastet. 2-Bit-Folgen werden 3-fach
abgetastet, 3-Bit-Folgen werden 4- oder 5-fach abgetastet usw. Dies
ergibt eine andere Verteilungshäufigkeit,
die zur Ermittlung des Faktors der Überabtastung ausgewertet wird. Eine
solche Häufigkeitsverteilung
ist in 8 dargestellt.
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Entsprechend
der Ermittlung der Überabtastung
können
der Frequenzteiler 4 und/oder der Oszillator 3 vom
Prozessor eingestellt werden. Die Häufigkeitsverteilung der Summenwerte
SF1 bis SFm kann auch in ein Frequenzspektrum umgerechnet und dann
ausgewertet werden. Die Auswertung der Folgen erfolgt periodisch,
wobei die bisherigen Summenwerte fortgeschrieben oder gelöscht werden können. Bei
einer Neueinstellung des Phasenregelkreises wird auch die Summationseinrichtung 13 zurückgestellt.
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Bei
einer Variante der Auswertung kann bei Erkennen einer Überabtastung
auch das Ermitteln und Einstellen der richtigen Abtastfrequenz unterbleiben
und statt dessen die Frequenz des Taktsignals kontinuierlich und/oder
stufenweise verringert werden.
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Eine
in 9 dargestellte Variante der Erfindung verwendet
die Autokorrelationsfunktion der abgetasteten Signalwerte, die beispielsweise
in einer erweiterten Hogge-Schaltung gewonnen werden. Die Abtastwerte
Ai–Ai–m werden
in Kippstufen V1–Vm
eines Schieberegisters gespeichert, um 1, 2,.. bis m Abtasttaktperioden
T (die sich entsprechend der Taktrate ändern) verzögert, und die verzögerten Abtastwerte
Ai–1 bis
Ai–m werden
jeweils mit dem aktuellen Abtastwert Ai in
Exclusive-Or-Gattern
EX1–EXm
verglichen. Die so erhaltenen Vergleichsfunktionen AF1–AFm werden
summiert und ergeben die Autokorrelationsfunktionen ACFT.
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Bei
einer Zufallsfolge ist die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten zweier gleicher
Bits 0,5. Werden sie mit der richtigen Frequenz des Taktsignals abgetastet,
ist bei allen Verzögerungszeiten
keine Korrelation der Eingangssignale erkennbar. Sobald aber eine Überabtastung
des Datensignals durch das Taktsignal vorliegt, ergeben sich zusätzliche Übereinstimmungen
dieser Eingangssignale und damit eine mit der Überabtastung zunehmende Korrelation.
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Bei
einer Variante mit nur einer Kippstufe V1 wird das Ausgangssignal
des Exclusive-Or-Gatter EX1 zu geeigneten Zeitpunkten mit dem Taktsignal TS
(bei hohen Datenraten sind andere digitale Lösungen oft nicht möglich) abgetastet
und die Abtastergebnisse gleich/ungleich werden als Folgen ausgewertet
und aufsummiert, wie unter den 1 bis 3 beschrieben.
Das Verfahren entspricht dann der bei der Anordnung nach 1 beschriebenen Methode.
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Bei
mehreren unterschiedlichen Verzögerungen
durch die Kippstufen V1–Vm,
wie in 9 dargestellt, ist es ausreichend, die bei unterschiedlichen Verzögerungszeiten
die aus den Vergleichsfunktionen AF1–AFm gewonnenen Korrelationensfunktionen
ACF auszuwerten.
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Die
Korrelationswerte ACF für
eine Überabtastung
sind im Diagramm 10 dargestellt. Ist keine Verzögerung vorhanden,
stimmen die Abtastwerte immer überein.
Dieses banale Ergebnis wird natürlich
nicht ermittelt. Ist die Frequenz des Abtasttaktsignals dagegen
höher als
die Datenrate, werden Bits mehrfach abgetastet, was zu einer höheren Korrelation
führt. Überschreitet
die Verzögerungszeit
die Bitdauer, ist bei statistisch verteilten Nullen und Einsen keine
Korrelation mehr feststellbar. Auch hier kann durch ein Messtaktsignal
mit höherer
Frequenz ein differenzierteres Bild gewonnen werden, das auch ein
Erkennen von nicht ganzzahligen Überabtastfaktoren
ermöglicht.
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Ebenso
kann hier am einfachsten erkannt werden, ob eine Überabtastung
vorliegt und der Phasenregelkreis kontinuierlich oder stufenweise
nachgestellt werden.