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Die Erfindung betrifft ein elektronisches
Papier zur Wiedergabe von Informationen, insbesondere sicherheitskritischen
Informationen.
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Patientendaten werden zunehmend elektronisch
gespeichert, und zwar in sogenannten elektronischen Patientenakten.
Die gleiche Tendenz zur elektronischen Akte bzw. zum elektronischen
Büro ist in
fast allen anderen Bereichen des täglichen Lebens vorhanden. Insbesondere
in medizinischen oder Labor-Umgebungen ist es aufgrund der Verwendung elektronischer
Akten zunehmend schwierig, Daten wie diagnostische Bilder, Befunde
oder Analyseergebnisse ohne Computer-Terminal einzusehen. Bei vielen
Gelegenheiten, z.B. beim Besuch beim Patienten oder der Arbeit im
Labor, ist es jedoch unerlässlich,
diese Daten unmittelbar einsehen zu können.
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In Fällen, in denen zum Einsehen
von elektronischen Daten keine Computer-Terminals zur Verfügung stehen,
werden bisher Ausdrucke auf Papier bzw. Film erstellt, um die Daten
laufend mobil verfügbar
zu haben. Solche Ausdrucke haben jedoch den Nachteil, ihre Aktualität einzubüßen, sobald Änderungen
oder Ergänzungen
an der Akte vorgenommen werden. Daher müssen häufig erneut Ausdrucke von aktualisierten
Daten erzeugt werden, was mit einem entsprechenden Aufwand an Material,
Zeit und Kosten verbunden ist. Darüber hinaus müssen nicht
mehr aktuelle Ausdrucke häufig
wegen der Vertraulichkeit der darauf befindlichen Daten vernichtet werden,
was zusätzlichen
Aufwand an Arbeit verursacht und die Anschaffung entsprechender
Geräte, z.B.
Aktenvernichter, erforderlich macht. Die unvollständige Vernichtung
solcher Ausdrucke stellt ein Sicherheitsrisiko für die dargestellten, vertraulichen Daten
dar.
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Eine Alternative zur Vermeidung von
Ausdrucken auf Papier oder Film, die ungleich preisgünstiger
als die Verwendung von Computer-Terminals ist, stellt sogenanntes
elektronisches Papier dar, im folgenden auch e-Papier. E-Papier
besteht im wesentlichen aus Kunststoff, ist aber nahezu wie herkömmliches
Papier handhabbar. Die Beschriftung erfolgt jedoch elektronisch
und nicht unter Verwendung von Farbstoffen. E-Papier stellt Informationen
reversibel auf elektronische Weise dar. Es bietet den Vorteil, beliebig
oft beschriftet, gelöscht
und neu beschriftet werden zu können,
ohne sich dabei abzunutzen.
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Die grundsätzlich nahezu unbegrenzte Wiederverwendbarkeit
von elektronischem Papier macht eine lange Lebensdauer der e-Papier-Bögen wünschenswert.
Im Gegensatz zu herkömmlichem
Papier, das bei Verunreinigungen oder Beschädigung ohne besonderen Kostenaufwand
ersetzt werden kann, ist e-Papier nämlich ungleich teuerer. Insbesondere
bei der Verwendung in Krankenhäusern oder
medizinischen bzw. chemischen Labors sind Verunreinigungen und Beschädigungen
des Papiers durch Blut, Chemikalien und Arzneimittel sowie durch Schneidwerkzeuge
nicht auszuschließen.
Derartige schädigende
Einflüsse
können
die Verwendung von e-Papier unerschwinglich machen.
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Außerdem können Störeinflüsse elektrischer Art, z.B.
Wechselfelder von Hochspannungsgeneratoren oder Magnetresonanz-Einrichtungen,
zur Beeinträchtigung
der Funktion von e-Papier führen.
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Daraus ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, dass
zum Löschen
der auf e-Papier dargestellten Information spezielle Löschwerkzeuge
erforderlich sind. Um eine Wirkung auf e-Papier ausüben zu können, muss
ein Löschwerkzeug
eine elektronische Funktionalität
aufweisen, es ist also sozusagen ein e-Radiergummi erforderlich.
Das Erfordernis, solch spezielle Löschwerkzeuge verwenden zu müssen, ist jedoch
im alltäglichen
Leben unpraktikabel und umso mehr in Arbeitsumfeldern mit großem Zeitdruck
zu umständlich
und daher nicht akzeptabel.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein elektronisches Papier zur Darstellung von sicherheitskritischen
Daten anzugeben, dessen dargestellte Information zur Vermeidung
von Daten-Sicherheitsrisikien ohne Verwendung spezieller Löschwerkzeuge
löschbar
ist.
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Die Erfindung erreicht diese Ziele
durch ein elektronisches Papier mit den Merkmalen des 1. Patentanspruchs.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht
darin, ein elektronisches Papier zur Wiedergabe sicherheitskritischer
Informationen anzugeben, in das ein Steuerchip zur Ansteuerung der
Darstellung auf dem Papier integriert ist, der die wiedergegebenen
Informationen, z.B. in regelmäßigen Zeitabständen oder bei
Empfang vorbestimmter Signale von außen, automatisch löscht. Damit
kann die Verfügbarkeit
der Informationen von vorne herein auf bestimmte räumliche
Umgebungen oder Zeiträume
beschränkt
werden und eine unbegrenzte Fluktuation sicherheitskritischer Daten
wird ebenso vermieden wie der kaum nachprüfbare Umlauf veralteter, nicht
mehr aktueller Daten.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, das elektronische Papier gegen Beinträchtigung
oder Löschung
durch Störeinflüsse, insbesondere
in medizinischen oder Laborumgebungen, durch eine schützende Umhüllung zu
schützen. Die
Schutz-Umhüllung
kann integraler Bestandteil des Papiers sein, sie kann als zusätzlicher
Bestandteil aufgedruckt oder auflaminiert sein, sie kann aber auch
in einer Folientasche bestehen, in die das Papier eingeschoben wird.
Dadurch kann elektronisches Papier ohne Beschädigungsgefahr in grundsätzlich für das Papier
kritischen Umgebungen wie Krankenhäusern und Labors eingesetzt
werden. Der dadurch erhöhte
Widerstand gegen unbeabsichtigtes Löschen der dargestellten Informationen
erstreckt sich unbeabsichtigter Weise auch auf das beabsichtigte
Löschen,
was jedoch durch die oben beschriebene automatische Löschung kompensiert
wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 System
zum ortsunabhängigen
Ausgeben und Einlesen von auf elektronischem Papier wiedergegebenen
Informationen,
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2 nicht-maßstäblicher
Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Variante elektronischen
Papiers,
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3 nicht-maßstäblicher
Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Variante elektronischen
Papiers,
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1 zeigt
ein System zur Verwendung von elektronischem Papier, im folgenden
auch einfach e-Papier genannt, in medizinischen Umgebungen, wobei
es sich ebenso gut um ein System für Labor-Umgebungen oder chemikalisch
oder technisch arbeitende Einrichtungen handeln kann. Das System basiert
auf einem Computer 1 mit Bildschirm 3 und Tastatur 5,
der Zugriff auf einen Speicher 7 für elektronische Akten hat.
Da 1 die Erfindung anhand eines
Systems in einer medizinischen Umgebung, z.B. in einem Krankenhaus,
beschreibt, handelt es sich bei den elektronischen Akten in Speicher 7 um Patientenakten.
Diese enthalten Angaben zur Person des jeweiligen Patienten, zu
Untersuchungen oder Befunden. Außerdem enthalten sie Bilddaten,
die von medizinischen Modalitäten
stammen, wie z.B. von Magnetresonanz- oder Röntgeneinrichtungen. Mit derartigen
Modalitäten
ist der Computer 1 über eine
Modalitäten-Schnittstelle 9 verbunden, über die die
Bilddaten ausgetauscht werden.
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Der Computer 1 weist eine
e-Papier-Schnittstelle 11 auf, über die verschiedene Geräte zur Verwendung
von elektronischem Pa pier ansprechbar sind. Dies ist zunächst ein
e-Papier-Drucker 13, der die Funktion eines herkömmlichen
Druckers für
die Arbeit am Computer 1 wahrnimmt, der jedoch statt herkömmlichem
Papier e-Papier bedrucken kann. Ein weiterer e-Papier-Drucker 13 ist
statt in unmittelbarer Nähe
des Computers 1 entfernt von diesem angeordnet. Die Datenverbindung
zu entfernt angeordneten e-Papier-Druckern 13 wird über ein
Daten-Modem 15 realisiert, das in bekannter Weise auf Basis von
Telefon-, Mobiltelefon- oder Netzwerk-Verbindungen arbeitet.
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Im Gegensatz zu e-Papier-Druckern
müssen herkömmliche
Drucker über
eigene Papierreservoirs verfügen,
weswegen sie einigermaßen
groß und
unhandlich sind. Darüber
hinaus müssen
sie auch Vorratsbehälter
für Toner
oder Tinte besitzen, die ebenfalls zum Bauvolumen beitragen. Außerdem müssen sie
regelmäßig mit
Betriebsstoffen versorgt und gewartet werden. Drucker für elektronisches
Papier kommen dagegen ohne Papier- oder Farbstoff-Reservoir aus.
Dadurch können
sie bedeutend kleiner und handlicher aufgebaut sein und erfordern
keinerlei Wartungs-Aufwand. Dies macht e-Papier-Drucker 13 in
besonderer Weise dazu geeignet, in beliebiger Anzahl flexibel positioniert
zu werden. Die flexible Positionierbarkeit nutzt das in 1 dargestellt System dadurch,
dass eine Vielzahl von e-Papier-Druckern 19 in
kleinerem Format vorhanden ist, die jeweils vor Ort bei Patienten
oder bei Patienten-Zimmern positioniert sind.
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Um die vor Ort positionierten e-Papier-Geräte jederzeit
nutzen zu können,
müssen
Personen, die in der medizinischen Umgebung arbeiten, lediglich einen
oder wenige Bögen
elektronischen Papiers mit sich führen. Im Gegensatz zu herkömmlichem
Papier ist e-Papier beliebig oft wiederbeschreibbar und es genügt, eine
kleine Anzahl von Bögen
mit sich zu führen.
Im Gegensatz dazu wäre
es nicht praktikabel, laufend größere Mengen
an Druckerpapier mit sich zu führen,
wie unmittelbar einzusehen ist. Dies macht die Positionierung einer
Vielzahl von Ausgabe-Geräten
und Eingabe-Geräten
für e-Papier
an ver schiedensten Stellen vor Ort im Gegensatz zu Geräten für normales
Papier wirtschaftlich und praktikabel.
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Unter Verwendung der verteilt positionierten e-Papier-Drucker
19 kann z.B. ein Arzt, der mehrere Patientenbesuche in Folge macht,
etwa bei der täglichen
Patientenvisite, einen einzigen Bogen elektronischen Papiers mit
sich führen,
den er beim jeweiligen Patienten mit patientenspezifischen Informationen aus
der elektronischen Patientenakte bedrucken lässt. Dadurch erhält er zum
einen jederzeit vollkommen aktuelle Informationen, zum anderen sind
Verwechslungen ausgeschlossen, da über den jeweiligen e-Papier-Drucker 19 nur
Informationen über
exakt den Patienten ausgegeben werden, bei dem der e-Papier-Drucker 19 positioniert
ist. Außerdem
wird es dem medizinischen Personal erspart, Akten aller zu besuchenden
Patienten mit sich führen
zu müssen und
beim jeweiligen Patienten jeweils aus dem Stapel mitgeführter Akten
die richtige heraussuchen zu müssen.
Die e-Papier-Drucker 19 können z.B. an der Tür zu Patientenzimmern,
an deren Krankenbetten oder an den zugehörigen Nachttischen positioniert sein.
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Eine weitere Möglichkeit zur Verwendung von
elektronischem Papier ist dessen Anbringung am Krankenbett. An Krankenbetten
werden häufig
Blätter
mit Patientendaten angebracht, anhand derer auf einen Blick aktuelle
physiologische Daten des Patienten, wie z.B. eine Fieberkurve, einsehbar
sind. Anstelle dieser herkömmlichen
Blätter
mit Patientendaten werden Blätter
aus selbstschreibendem e-Papier 21 vorgesehen. Die selbstschreibenden
e-Blätter 21 sind
fest am Krankenbett installiert und über die e-Papier-Schnittstelle 11 mit
dem Computer 1 verbunden, wodurch auch gleichzeitig die
Gefahr von Verwechslungen beim Verteilen der Patientenblätter vermieden
wird. Sie sind so ausgeführt,
dass sie die über
die e-Papier-Schnittstelle 11 mitgeteilten
Informationen unmittelbar selbst darstellen können. Dazu weisen sie eine
elektronische Steuerung auf, die die Ansteuerung der einzelnen Pixel
auf dem e-Papier 21 mittels einer überlagerten elektrisch aktiven Matrix oder
eines Gitters ermöglichen, ähnlich einer LCD-Panel-Steuer-Chip.
Sie besitzen also die Funktionalität flexibler Displays, sind
aber aufgrund ihrer geringen Kosten vielfältiger einsetzbar und benötigen keine
Energie-Versorgung zum Erhalt der dargestellten Information.
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Sind physiologische Daten täglich an
Patienten zu messen und in die Patientenakte zu ergänzen, so
ist es zweckmäßig, diese
auch jeweils vor Ort bei Patienten in die Akte eingeben zu können. Zu
diesem Zweck weisen die e-Papier-Drucker 19 und das selbstschreibende
e-Patientendatenblatt 21 die Fähigkeit auf, Daten nicht nur
anzeigen sondern auch einlesen zu können. Die mit einem elektronischen Stift
geschriebenen Informationen liegen dann bereits in elektronischer
Form vorliegen und können
sofort elektronisch in die Patientenakte übernommen werden. Dazu wird
der elektrische Steuerungs-Chip des selbstschreibenden e-Papiers 21 ausgelesen.
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An das System ist weiter eine Magnetresonanz-Steuerung 25 angeschlossen,
die die Aufzeichnung von Bilddaten mittels einer Magnetresonanz-Einrichtung 27 ermöglicht.
Um die jeweils gewünschte
Aufnahme machen zu können,
sind Informationen aus der Patientenakte erforderlich, z.B. welches
Körperteil
eines Patienten unter welchem Aspekt zu untersuchen ist. Daher verfügt die Magnetresonanz-Steuerung 25 über einen
e-Papier-Drucker 13, über den
der jeweilige Aufnahme-Durchführende
ein e-Papier bedrucken kann.
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Aufgrund der nicht erforderlichen
Papier- und Farbstoff-Reservoirs können die e-Papier-Drucker 13 besonders
flexibel an den jeweiligen Einsatzort angepasst werden. Sie können z.B.
für die
Positionierung an einer Magnetresonanz-Einrichtung gegen elektrische
Felder geschützt,
zur Positionierung in Chemie-Labors Chemikalien- und Spritzwasser-geschützt oder
zur Positionierung in Operationsbereichen desinfizierbar sein. Wie
oben beschrieben, können
sie außerdem
die Fähigkeit
zum Einlesen von auf e-Papier dargestellten Informationen be sitzen,
so dass beispielsweise vor Ort aufgenommene Bilddaten unmittelbar
kommentiert oder markiert werden und diese Kommentare in die Patientenakte übertragen
werden können.
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In dem System ist auch ein Druck-Modem 29 vorgesehen, über das
Daten an selbstbedruckendes e-Papier 21 übermittelt
werden können.
Das Druck-Modem 29 kann neben fest installierten kabelgebundenen
Schnittstellen, wie zuvor bei dem selbstschreibendes e-Patientendatenblatt 21 dargestellt, auch über kabellose
Datenverbindungen, z.B. über Mobilfunk,
verfügen.
Zu diesem Zweck weist das selbstbedruckende e-Papier 21 einen
e-Papier-Transceiver 33 auf, mittels dessen Daten vom Druck-Modem 29 empfangen
oder an dieses übertragen
werden können,
z.B. unter Verwendung von Mobilfunk-Technologie. Ein mit e-Papier-Transceiver 33 ausgestattetes
selbstschreibendes e-Papier 21 kann zur Darstellung und
zum Eingeben von Informationen in die Patientenakte jederzeit und
an beliebigen Orten verwendet werden.
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Im Gegensatz zu vor Ort fest installierten e-Papier-Ausgabe- und Eingabe-Geräten müssen jedoch
besondere Vorkehrungen zur Zuordnung von Daten getroffen werden.
Während
nämlich
z.B. ein selbstschreibendes e-Patientendatenblatt 21 die
Daten desjenigen Patienten anzeigt, bei dem es fest installiert
ist, ist bei einer kabellosen Verbindung zunächst unbekannt, wo sich der
Benutzer des selbstschreibenden e-Papiers 21 mit e-Papier-Transceiver 33 gerade
aufhält,
welchen Patienten er untersucht oder mit welcher Einrichtung 27 oder
in welchem Labor er gerade beschäftigt
ist. Die deswegen erforderliche Zuordnung kann zum einen über eine
Detektion des Aufenthaltsorts und zum anderen über auf dem e-Papier 21 erfolgende
Eingaben des Benutzers erfolgen. Letzteres setzt voraus, dass das
e-Papier 21 auch zur Übertragung
von Daten an das e-Druck-Modem 29 geeignet
ist.
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2 zeigt
das e-Papier 41 gemäß der Erfindung.
Es ist ohne Zuhilfenahme von Schreibwerkzeugen durch die direkte Übertragung
der darzustellenden Daten beschreibbar. Zur Übertragung der Daten weist
das selbst-beschreibende e-Papier 21 einen e-Papier-Transceiver 33 auf,
der einen Steuerchip 47 und eine Transceiver-Spule 49 umfasst. Außerdem ist
es in bekannter Weise auch durch elektronische Schreibwerkzeuge,
z.B. einen elektronischen Stift oder e-Pen, beschreibbar.
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Der Steuerchip 47 ist mit
dem elektronischen Papier 41 direkt verbunden. Er steuert
das e-Papier 41 so an, dass die einzelnen Pixel entsprechend
der zu erzielenden Darstellung eingefärbt werden. Dazu werden elektrische
Signale an ein in der Figur nicht dargestelltes Array oder eine
Matrix von elektrischen Pixeln angelegt, die dem e-Papier 41 überlagert
sind, um die Pixel des e-Papiers 41 farblich einstellen
zu können.
Der Steuerchip 47 ist außerdem mit der Transceiver-Spule 49 verbunden, über die
er Daten empfangen kann. Darüber
hinaus wird über
die Transceiver-Spule 49 auch die zum Einstellen der Pixel erforderliche
elektrische Energie eingestrahlt. Durch dieses Transponder-Prinzip
kann auf Verwendung einer Batterie verzichtet werden.
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Falls das e-Papier 41 nicht
nur mittels Datenübertragung
sondern auch durch Schreibwerkzeuge beschrieben werden kann, werden
durch das Beschreiben mit einem elektronischen Stift die Pixel des e-Papiers 41 elektrisch
ausgerichtet, was in dem überlagerten
Array elektrisch wahrnehmbar wird. Der Steuerchip 47 liest
die elektrischen Signale des Arrays aus und kann sie mittels der
Transceiver-Spule 49 versenden. Die zur Versendung erforderliche
Energie wird ebenfalls durch die Transceiver-Spule 49 empfangen.
Damit kann das selbstschreibende e-Papier 41 gleichzeitig
als komfortable, mobile Dateneingabe-Möglichkeit genutzt werden.
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Der Steuerchip 47 ist so
programmiert, dass die auf dem e-Papier 41 dargestellten
Informationen bei Eintreten vorbestimmter Bedingungen automatisch
gelöscht
werden. Die Löschung
kann z.B. in regelmäßigen Zeitabständen erfolgen.
Sie kann außerdem
bei Empfang eines Lösch-Signals über die
Transceiver-Spule 49 ausgelöst werden, z.B. falls dass Papier 41 aus
der bestimmungsgemäßen Umgebung,
z.B. einem Labor oder Krankenhaus, entfernt wird. Die Löschung kann
anstatt durch den Steuerchip 47 auch durch eine andere
Einrichtung bewerkstelligt werden, z.B. eine Spannungsquelle zur Erzeugung
eines elektrischen Lösch-Feldes
innerhalb des e-Papiers 41. Zur Löschung überschreibt der Steuerchip 47 oder
die Lösch-Einrichtung
die Informationen in dem überlagerten
Array, indem sämtliche
Pixel gleichfarbig oder dem Zufall folgend eingefärbt werden.
Durch die Löschmechanismen
kann verhindert werden, dass die auf dem e-Papier dargestellten
Informationen versehentlich unautorisiertem Zugriff ausgesetzt werden.
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Zum Schutz gegen elektromagnetische
und chemische Störeinflüsse sowie
gegen mechanische Zerstörung
weist das e-Papier 41 eine Schutz-Umhüllung 45 auf, die
es von allen Seiten vollständig umschließt. Die
Schutz-Umhüllung 45 ist
ebenso wie das e-Papier 41 aus flexiblem Material gefertigt,
z.B. aus Gummi. Das Material ist resistent gegen Laborchemikalien
und andere Wirkstoffe, mit denen es in Kontakt kommen könnte.
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In das elektrisch isolierende Material
der Schutz-Umhüllung 45 ist
ein elektrisch leitfähiges
Abschirm-Gitter 51 eingelassen, das elektromagnetische
Störeinflüsse blockiert.
Die Gitterstreben sind so dünn
gewählt,
dass sie die Sicht auf das darunter liegende e-Papier nicht wesentlich
behindern. Welche Frequenzen dabei blockiert werden, hängt vom Widerstand
sowie von der Gitterweite des Abschirm-Gitters 51 ab. Die
Abschirm-Charakteristika werden so eingestellt, dass niederfrequente
Störungen
blockiert werden. Dagegen muss elektromagnetische Strahlung mit
der Arbeits-Frequenz der Transceiver-Spule 49 möglichst
gut passieren können.
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Das Abschirm-Gitter 51 ist
mechanisch ausreichend stabil, um einen guten Schutz gegen Schnitte,
z.B. von Messern oder Skalpellen, zu bieten. Dadurch werden Beschädigungen
in Labor- oder sonstigen Arbeitsumgebunden wirksam verhindert.
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3 zeigt
eine Variante des e-Papiers gemäß der Erfindung
im Querschnitt. Zentrales Element der nicht-maßstäblichen Darstellung ist das e-Papier 41 selbst.
Da die Darstellung von Informationen auf dem e-Papier 41 über elektronische
Mechanismen erfolgt, ist ein Schutz vor elektromagnetischen Störeinflüssen vorgesehen
werden. Als Schutz ist eine Abschirm-Umhüllung 43 vorgesehen, die
das e-Papier 41 von allen Seiten umschließt. Da das
e-Papier 41 aus einem flexiblen Kunststoff hergestellt
ist, wird für
die Abschirm-Umhüllung 43 ebenfalls
ein flexibler Kunststoff gewählt.
Dieser ist elektrisch leitfähig,
was durch Füllung
mit leitfähigen
Fasern oder Partikeln, z.B. auf Basis von Kohlenstoff, erreicht
werden kann. Dadurch bildet die Abschirm-Umhüllung 43 eine Abschirmung,
durch die elektromagnetische Störeinflüsse nicht
ohne weiteres eindringen können,
nach Art eines Faraday'schen Käfigs.
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Die Frequenz der elektromagnetischen
Signale, die durch die Abschirm-Umhüllung 43 blockiert werden,
hängt im
wesentlichen vom elektrischen Widerstand der Abschirm-Umhüllung 43 sowie
von ihrer Dicke ab. Blockiert werden vor allem niederfrequente und
Gleichspannungs-Störsignale,
die eine Veränderung
der Pixel des e-Papiers 41 bewirken könnten. Selbstverständlich ist
die Abschirmung so beschaffen, dass das Beschreiben des e-Papiers 41 durch Anlegen
ausreichend hohe elektrischer Feldstärken trotzdem möglich ist.
Die Höhe
der durch die Abschirm-Umhüllung 43 wirksam
werdenden elektrischen Feldstärke
hängt zum
einen von der Höhe
der durch das Schreibwerkzeug erzeugten Feldstärke ab, zum anderen aber auch
vom Abstand des Schreibwerkzeugs zum e-Papier 41. Um höhere Feldstärken erzielen
zu können,
kann die Abschirmschicht 43 ausreichend flexible und weich
beschaffen sein, um beim Beschreiben des e-Papiers 41 durch Druck
komprimiert zu werden. Dadurch wird der Abstand des Schreibwerkzeugs
zum e-Papier 41 verringert und die Feldstärke erhöht.
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Zum Schutz gegen zerstörende Einflüsse von
Laborchemikalien oder Desinfektions-Maßnahmen ist eine weitere Schutz-Umhüllung 45 vorgesehen.
Diese ist ebenfalls aus einem flexiblen Material, z.B. Gummi, hergestellt
und umschließt
das e-Papier 41 samt Abschirm-Umhüllung 43 von allen
Seiten in dichter Weise. Das Material der Schutz-Umhüllung 45 ist
resistent gegen die fraglichen Chemikalien und Wirkstoffe und dämpft UV-Strahlung sowie thermische
Spitzenbelastungen, die zur Desinfektion eingesetzt werden können. Dadurch
ist gewährleistet, dass
das e-Papier 41 keinen Schaden nimmt. Außerdem ist
die Schutz-Umhüllung 45 mechanisch
ausreichend stabil, um durch den Druck von Schreibwerkzeugen keinen
Schaden zu nehmen.
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Um die auf dem e-Papier dargestellten,
sicherheitskritischen Informationen trotz aller Schutzmaßnahmen
gegen löschende
Störeinflüsse regelmäßig ohne
besonderes Werkzeug löschen
zu können
und so vor unautorisiertem Zugriff zu bewahren, weist das e-Papier
den in der vorangehenden Beschreibung der 2 erläuterten
Steuerchip 47 mit Löschfunktionalität auf sowie
die Transceiver-Spule 49 zum Empfang von Löschbefehlen.
Die Sende- und Empfangsfähigkeit
der Transceiver-Spule 49 wird dadurch ermöglicht,
dass diese deckungsgleich mit einer Öffnung des Abschirm-Gitters 51 angeordnet
ist. Stattdessen wäre
es auch möglich,
sie gänzlich
außerhalb
des Abschirm-Gitters 51 anzuordnen.