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Die Erfindung betrifft ein Bewegungsfugenbauteil für Boden-, Wand- und/oder Deckenbelägen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Im Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Überbrücken einer Dehnfuge bekannt. Diese herkömmlichen Fugenanordnungen werden dort vorgesehen, wo beispielsweise auf Rohbauböden Estrich-, Fliesen-, Terrazzo- oder Natursteinbeläge bzw. entsprechende Beläge auf Mörtelbetten verlegt werden können. Die Fugenanordnungen umfassen beispielsweise seitlich der Dehnfuge an den Bauwerksteilen befestigte, flache, im vertikalen Querschnitt rechteckige Ankerschienen.
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Es zeigt sich jedoch, dass bei bereits erfolgtem Verbau herkömmlicher Fugenanordnungen nachträglich der Abstand zwischen der Oberseite von Böden zu den Fugenanordnungen variieren kann. Die nachträgliche Änderbarkeit des Abstands zwischen der Oberseite von Böden zu der bereits in Böden verbauten Fugenanordnung kann hervorgerufen werden durch beispielsweise Fehler in der Bemessung der Dicke der zu verwendenden Fliesen, unterschiedliche Ausdehnungen der die Dehnfuge ausbildenden Bauwerksteile und/oder Verwendung unterschiedlicher Fliesendicken, auf den die Dehnfuge begrenzenden Seiten der Böden oder Bauwerksteile.
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In der
DE-AS 1 808 092 wird ein herkömmliches Abdeckprofil für Dehnungsfugen in Bauwerken mit einem Überbrückungsteil offenbart, das an seinen beiden Längsrändern mit von den betreffenden Bauwerksteilen abstehenden Schenkeln von Verankerungswinkeln formschlüssig verbunden ist. Hierbei sind zur Verbindung des Überbrückungsteils mit den abstehenden Schenkeln schienenförmige Zwischenprofile angeordnet. Diese Zwischenprofile umfassen die abstehenden Schenkeln klammernd umfassen, wobei diese Mittel zur formschlüssigen, jedoch lösbaren Verbindung mit dem Überbrückungsteil aufweisen. Der Nachteil eines solchen Abdeckprofils ist unter anderem, dass das herkömmliche Abdeckprofil nicht Fugen jeglicher Art von Bauwerksteilen zu überbrücken vermag. Es kann nicht ohne weiteres an die Oberseiten der die Fugen ausbildenden Bauwerksteile angepasst bzw. angeglichen werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung soll sein, ein Bewegungsfugenteil bereitzustellen, welches Fugen jeglicher Art von Bauwerksteilen zu überbrücken vermag und die Anpassbarkeit oder Angleichung der Oberseite des Bewegungsfugenteils an die Oberseiten der die Fugen ausbildenden Bauwerksteile auf einfacherer Art und Weise ermöglichen soll.
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Außerdem soll das bereitzustellende Bewegungsfugenteil die Höheneinstellbarkeit einer Profileinlage des Bewegungsfugenteils an die Oberseiten der Bauwerksteile nicht nur nach Verbau derselben ermöglichen, sondern ebenso leicht zugänglich auch für einen ungeübten Benutzer des bereitzustellenden Bewegungsfugenteils sein.
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Zudem soll die Oberseite des bereitzustellenden Bewegungsfugenteils nicht nur längs der Senkrechten der Bauwerksteile, verstellbar sein. Es soll sich ebenso an Versetzungen, beispielsweise seitliche bedingte oder Schrägversetzungen, anpassen.
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Die Aufgaben werden gelöst durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen des Erfindungsgegenstandes.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil ermöglicht die Anpassung der Oberflächen von Profileinlagen in einer Verankerungsschiene oder sonstigen Oberflächen von Teilen des Bewegungsfugenbauteil oder in denselben angeordneten Bauteilen an Oberflächen von Bauwerksteilen.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil umfasst eine Profileinlage, zwei Verankerungsschienen und zwei Ausgleichssättel.
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Die Verankerungsschiene ist vorzugsweise im Querschnitt U-förmig ausgebildet. Sie erstreckt sich in Längsrichtung einer Fuge. Die Verankerungsschiene umfasst einen Führungsnutabschnitt, welcher zwei Führungsschenkel verbindet unter Ausbildung einer Führungsnut. Die Führungsnut dient zur Aufnahme eines Teils des Ausgleichssattels, hier im wesentlichen der Ausgleichsfeder des Ausgleichssattels. An der Außenseite des einen Führungsschenkels ist ein Kragen zur Verankerung der Verankerungsschiene in einem Bauwerksteil angeformt. Der Kragen kann sich längs zu der Führungsnut bzw. Längskanal der Verankerungsschiene erstrecken.
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Unter Bauwerksteile wird im Sinne der Erfindung auch verstanden Bodenbeläge, Wandbeläge, Deckenbeläge, Estrich-, Fliesen-, Terrazzo- oder Natursteinbeläge oder entsprechende Beläge auf Mörtelbetten oder dergleichen.
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Unter Fugen wird im Sinne der Erfindung auch verstanden Dehnungsfugen, Beabstandungen zwischen zwei gleichen oder unterschiedlichen Bauwerksteilen.
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Unter Verschiebbarkeit oder Höhenverschiebbarkeit kann im Sinne der Erfindung auch verstanden werden die Verschiebung der Ausgleichssattels senkrecht und/oder in Schrägrichtung zu der Längsachse des Längskanals der Verankerungsschiene. Zudem kann man unter Verschiebbarkeit oder Höhenverschiebbarkeit im Sinne der Erfindung verstehen, dass der Ausgleichssattels mit seiner Achse X parallel, quer und/oder im spitzen Winkel zu der Mitte-Längsachse A der Führungsnut ausgerichtet werden kann.
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Unter Profileinlagen kann im Sinne der Erfindung auch verstanden werden sonstige in Verankerungsschienen bzw. Führungsnuten derselben des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteil eingreifbaren Einrichtungen zur nachträglichen leichten Einstellbarkeit bzw. Höheneinstellbarkeit der Einrichtungen.
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Der andere der beiden Führungsschenkel kann im Vergleich zu dem einen Führungsschenkel im Querschnitt kürzer bemessen sein. Die Relativbewegung von Ausgleichssattel und Verankerungsschienen gegeneinander kann mit herkömmlichen Schraubeinrichtungen, wie Befestigungsschrauben, oder dergleichen bestimmt werden, wobei die Zugänglichkeit der Schraubeinrichtungen von außen über die Längsnutenöffnung und Längsnut des Ausgleichssattels für den Benutzer bereit gestellt ist.
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In dem Führungsnutabschnitt ist zum Beispiel ein Durchbruch vorgesehen. Der Durchbruch dient der Zugänglichkeit der Befestigungsschraube über die Längsnutenöffnung für einen Benutzer nach Entfernen der Profileinlage. So kann in dem Führungsnutabschnitt ein Durchbruch vorgesehen sein. Der Durchbruch dient der Zugänglichkeit der Befestigungsschraube über die Längsnutenöffnung für einen Benutzer nach Entfernen der Profileinlage. Man kann über den Durchbruch die Befestigungsschraube mittels Schraubendreher soweit drehen, dass man die Lage des Ausgleichssattel in der Führungsnut der Verankerungsschiene verändern kann.
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Der Ausgleichssattel bzw. -feder kann zum Beispiel mit einem zu dem Durchbruch sich erstreckenden Flansch oder ringförmiger Ausnehmung auf dem Kopfteil der Befestigungsschrauben ruhen. Ebenso ist es möglich, dass die Ausgleichsfeder oder -sattel mit einem Kragenflansch, dessen Öffnung zu dem Durchbruch hin sich erstreckt, den Befestigungsschraubenkopf untergreift, so dass die Befestigungsschraube drehbar in dem Ausgleichssattel gelagert ist. Die Befestigungsschraube ist vorzugsweise in einem mit einem Innengewinde versehenen Durchbruch in dem Führungsnutabschnitt geführt. Dadurch wird ein Herausragen der Befestigungsschraube in die Längsnut des Ausgleichsattels vermieden, welcher ansonsten das Einklemmen der Profilleisten der Profileinlage in die Längsnut behindern würde.
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Der Ausgleichssattel des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils umfasst im Querschnitt einen Ausgleichsabschnitt, welcher zwei parallel zueinander ausgerichtete Schenkel verbindet. Der Ausgleichsabschnitt bildet mit den Schenkeln eine Längsnut des Ausgleichssattels. Die Längsnut des Ausgleichssattels hat eine Längsnutöffnung, welche von oben die Zugänglichkeit der Längsnut für den Benutzer ermöglicht ist. Mit dem unteren Teil, hier mit dem Ausgleichsabschnitt, der Ausgleichsfeder und den beiden Schenkeln der Ausgleichsfeder kann die Ausgleichsfeder in der Führungsnut der Verankerungsschiene geführt werden. Die bewegliche Führung kann parallel zu der Mitte-Längsachse A der Führungsnut der Verankerungsschiene erfolgen. Ebenso kann die Beweglichkeit der Ausgleichsfeder quer zu der Mitte-Längsachse A, längs des Längskanals bzw. der Führungsnut der Verankerungsschiene möglich sein.
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Da der Ausgleichssattel mit seiner Ausgleichsfeder in der Führungsnut beweglich geführt wird, kann der Ausgleichssattel jeder möglichen Höheneinstellung angepasst werden. Die Relativbewegungen des Ausgleichssattels und der Verankerungsschiene gegeneinander werden mit Hilfe herkömmlicher Befestigungsschrauben, Stellschrauben oder dergleichen, festgelegt, so dass durch Drehbewegungen der Befestigungsschraube der Ausgleichssattel stufenlos von der Verankerungsschiene beabstandet werden kann. Auch bei Anordnung von zwei oder mehr Befestigungsschrauben in Längsrichtung des Längskanals sind diese über die Längsnutenöffnung des Ausgleichssattels von außen für den Benutzer soweit zugänglich, dass der Benutzer den Abstand zwischen Führungsnutabschnitt der Verankerungsschiene und dem Ausgleichsabschnitt der Ausgleichsfeder und Schrägversatz von Bauwerkteilen festlegen kann.
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An der Außenseite des einen Schenkels der Ausgleichsfeder ist ein L-förmiger Fortsatz angeformt vorzugsweise unter Ausbildung einer Verschiebungsnut. Der L-förmige Fortsatz umfasst vorzugsweise einen quer zu dem Schenkel ausgerichteten Fortsatzschenkel. Quer zu dem Fortsatzschenkel schließt sich ein weiterer Fortsatzschenkel an.
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Um eine mögliche Verkantung der Ausgleichsfeder in der Führungsnut der Verankerungsschiene zu vermeiden, wird die Beweglichkeit der Ausgleichsfeder in der Führungsnut durch die Führung des einen Schenkels in der Verschiebungsnut unterstützt. Hierdurch wird hinzukommend verhindert, dass von Bauwerksteilen sich ablösende Teilchen zwischen Führungsnut und Ausgleichsfeder gelangen können und ggf. die Beweglichkeit bzw. die Relativbewegungen der Verankerungsschiene gegen die Ausgleichsfeder des Ausgleichssattels einschränken oder behindern können.
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Ebenso können sich der Ausgleichssattel und/oder die Verankerungsschiene in Längsrichtung der Fuge der voneinander beabstandeten Bauwerksteile erstrecken. Die Länge des Ausgleichssattels kann der der Verankerungsschiene entsprechen.
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Der eine Fortsatzschenkel, welcher quer zu dem einen Parallelschenkel der Verankerungsschiene im Querschnitt ausgerichtet ist, weist eine Oberseite auf, welche durch die Festlegung der Anordnung bzw. Lage des Ausgleichssattels in der Verankerungsschiene bündig an die Oberseite des Bauwerksteils angepasst werden kann. Auch kann die Oberseite des einen Fortsatzschenkels so gestaltet sein, dass diese von der Profileinlage gleichfalls nach außen zu verdeckt, so dass die Oberseite der Profileinlage an dem Rand des Bauwerkteils anliegt und mit dessen Oberseite durch Festlegung der Anordnung oder Lage des Ausgleichssattels in der Verankerungsschiene bündig ausgerichtet werden kann.
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Unter bündig wird im Sinne der Erfindung auch verstanden, dass zum Beispiel die Oberseite des einen Fortsatzschenkels auf gleicher Ebene liegt wie die Oberseite des Bauwerksteils.
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Unter fluchtend wird im Sinne der Erfindung auch verstanden, dass zum Beispiel die Oberseiten des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils mit der Oberseite des Bauwerksteils in einer geraden Linie liegt oder gebracht wird.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil weist eine Profileinlage auf, welche aus einem elastischen Material hergestellt sein kann. Das elastische Material kann kunststoffartiges Material und/oder sonstiges oder weiteres verformbares oder rückformbares Material jeglicher Art sein. Vorteilhafterweise kann die Verankerungsschiene des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils aus Metall, Kunststoff und/oder dergleichen bestehen, insbesondere aus Aluminium. Die Profileinlage des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils kann aus thermoplastischen Kunststoffen bestehen.
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Die Profileinlage weist unterseitig an ihrer der Verankerungsschiene zugewandten Seite zwei Profilleisten auf. Die an der Unterseite der Profileinlage angeformten Profilleisten können parallel zueinander ausgerichtet sein. Die Profilleisten können an ihrer Außenseite Klemmlippen aufweisen. Die Profilleisten werden in die Längsnut des Ausgleichssattels eingesetzt. Dabei biegen sich die Klemmlippen entgegen der Einsteckrichtung um. Der besonders sichere Halt kommt auch dadurch zustande, dass die Klemmlippen sofort geneigt sind, bei Herausziehen der Profilleisten auswärts in ihrer Ursprungsform verbleiben.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil für Boden-, Wand- und/oder Deckenbeläge zum Überbrücken von Dehnfugen kann mit zwei Verankerungsschienen mit Längskanälen mit im Querschnitt als Führungsnuten mit je zwei Führungsschenkeln verbindende Führungsnutabschnitte ausgestaltet sein, wobei mindestens zwei Ausgleichssättel in den Verankerungsschienen zur Höhenverschiebbarkeit der Ausgleichssättel beweglich geführt und die Ausgleichssättel mit Hilfe von Schraubverbindungen mit den Verankerungsschienen lösbar gekoppelt sind, die Ausgleichssättel mit Ausgleichsfedern im Querschnitt je zwei Schenkeln verbindenden Ausgleichsabschnitten ausgestaltet sind, die Schenkel und die Ausgleichsabschnitte Längsnuten begrenzen, die Längsnuten mit zu der Profileinlage hin zugewandten Längsnutenöffnungen ausgebildet sind, in welche die Profilleisten der Profileinlage eingreifen, eine Profileinlage unterseitig angeformte Profilleisten aufweist, die Schraubverbindungen die Ausgleichsabschnitte der Ausgleichsfedern mit den Führungsnutabschnitten der Verankerungsschienen verbinden und zur Höheneinstellung der Ausgleichssättel über die Längsnutenöffnung vorgesehen sind, vorzugsweise mindestens zwei Schraubverbindungen längs zu dem Längskanälen der Ausgleichssättel angeordnet sind, die Schraubverbindungen zum Drehen derselben über Längsnutenöffnungen von außen zugänglich sind.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil wird mit seinen beiden Verankerungsschienen in die Bauwerksteile verbaut. Die Verankerungsschienen sind voneinander beabstandet unter Bildung der Fuge, Dehnungsfuge oder dergleichen. Die Verankerungsschiene wird mit ihrem an der Außenseite des einen Schenkels angeordneten Kragen ortsfest und lagesicher z. B. in Mörtel eingebaut. Der Kragen kann auch mit Hilfe von Befestigungsschrauben an Mauerwerk gekoppelt werden. Zu Seiten der Verankerungsschienen kann Mörtel aufgebracht werden. Bei unterschiedlicher Setzung der Bauwerksteile zueinander werden die Anordnung der Ausgleichssättel mit Hilfe der Befestigungsschrauben derart in der Führungsnut der Verankerungsschienen festgelegt, dass die Oberseite beispielsweise des einen Fortsatzschenkels des L-förmigen Fortsatzes des Ausgleichssattels mit der Oberseite des ihm zugewandten Bauwerksteils bündig und/oder fluchtend angeordnet ist.
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Durch das anschließende Einsetzen der Profileinlage mit ihren Profilleisten in die Längsnuten der Ausgleichssättel wird eine Oberfläche geschaffen, wobei die Oberseite der Profileinlage und die Oberseiten des Fortsatzschenkels des L-förmigen Fortsatzes des Ausgleichsmantels mit der Oberseite des Bauwerksteils bündig miteinander ausgerichtet sind.
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Es zeigt sich, dass nur geringe Anforderungen an den Benutzer zu stellen sind, um diesen zu ermöglichen, nachträglich Höhenanpassungen des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils wegen Versatz der Bauwerksteile gegeneinander erfolgen zu lassen. Ebenso zeigt das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil sich von Vorteil, weil nicht nur eine Verschiebbarkeit des Ausgleichssattels parallel zu der Mitte-Längsachse A der Führungsnut der Verankerungsschiene ermöglicht wird, sondern auch bei Verwendung von mindestens zwei Befestigungsschrauben, welche parallel zu dem Längskanal der Verankerungsschiene angeordnet sind, die Verschiebung des Ausgleichssattels schräg zu der Mitte-Längsachse beispielsweise im spitzen Winkel bereit gestellt und lagesicher festgelegt werden kann. Diese Einstellbarkeit zeigt sich von Vorteil insbesondere dann, wenn die Oberseiten der Bauwerksteile nicht parallel zueinander verschoben, sondern hinzukommend einander versetzt sind, beispielsweise im spitzen Winkel ausgerichtet sind.
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Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils können Fugen jeglicher Art von Bauwerksteilen jeglicher Art überbrückt werden. Die Überbrückung kann auch nach Verbau des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils durch den Benutzer entfernt und neu justiert werden. Die Anpassung der Oberseite des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils an die der miteinander zu verbindenden Oberseiten der Bauwerksteile erfolgt lediglich durch Einstellen bzw. Drehen der Stellschrauben als Befestigungsschrauben. Durch Drehen der Stellschrauben werden die Abstände zwischen Verankerungsschiene und Ausgleichssattel zueinander verändert.
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Durch die Verwendung des erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteils kann eine Oberfläche bereitgestellt werden, welche fluchtend ausgebildet ist, ohne dass die Oberseite des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils von der der Bauwerksteile hervorzustehen vermag im Gegensatz zum Stand der Technik.
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Ausführungsbeispiel:
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Die Zeichnungen zeigen aufgrund der zeichnerischen Vereinfachung in schematischer, stark vergrößerter Weise, ohne Anspruch auf eine maßstabsgetreue Wiedergabe, Ausführungsformen und Weiterentwicklungen ohne Beschränkungen der Erfindung auf diese in
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1 den Querschnitt durch das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil mit zwei Verankerungsschienen,
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2 den Querschnitt durch eine Verankerungsschiene des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils mit einem Ausgleichssattel,
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3 den Querschnitt durch einen Teil einer Verankerungsschiene und durch Ausgleichssattel,
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4 den Querschnitt durch eine Verankerungsschiene ohne Ausgleichssattel des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil hat zwei, vorteilhafterweise in Draufsicht länglichen, Verankerungsschienen 1. Jede Verankerungsschiene 1 umfasst eine, vorzugsweise im Querschnitt U-förmige, Führungsnut 4, welche durch die beiden zueinander parallel ausgerichteten Schenkel 2, 3 und den die Schenkel verbindenden Führungsnutabschnitt 5 ausgebildet wird. An der Außenseite des einen im Querschnitt, vorzugsweise dickeren, Schenkels 3 wird unterseitig, in dem dem Ausgleichssattel 16 abgewandten Bereich, ein Kragen 6 angeformt. Der Ausgleichssattel ist in Draufsicht vorteilhafterweise länglich ausgebildet. Die Verankerungsschiene 1 wird mit ihrem Kragen 6 in Mörtel 6 eingebettet und ortsfest und lagesicher verankert beispielsweise durch Befestigungsschrauben oder Dübel 24.
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Die Verankerungsschienen 1 sind voneinander unter Bildung einer Fuge, wie Dehnungsfuge, beabstandet. Die Verankerungsschiene 1 weist oberseitig eine Führungsnutöffnung 8 auf. Der Ausgleichssattel 16 wird mit seiner Ausgleichsfeder 11 über die Führungsöffnung 8 in die Führungsnut 4 der Verankerungsschiene 1 eingeführt. Die Führungssnut kann sich in Draufsicht bzw. Längsschnitt auf die Verankerungsschiene längs der Fuge oder Längskanals der Verankerungsschiene mit oder ohne Unterbrechungen erstrecken. In dem Führungsnutabschnitt 5 und in dem Ausgleichsabschnitt 15 des Ausgleichssattel 16 sind Durchbrüche 25 angeordnet., über welche die Stellschraube 23 mittels Schraubendreher einstellbar und die Lage des Ausgleichssattels 16 bzw. -feder 11 in der Führungsnut der Verankerungsschiene 1 festlegbar ist. Der Ausgleichssattel 16 umfasst die Ausgleichsfeder 11, welche einen Ausgleichsabschnitt 15 und zwei Schenkel 12, 13 aufweist.
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Die Achse X des Ausgleichssattels 16 kann parallel zu den Schenkeln 12, 13 der Ausgleichsfeder 11 des Ausgleichssattels 16 ausgerichtet sein. Die Mitte-Längsachse A der Verankerungsschiene 1 kann senkrecht zu dem Längskanal 9 ausgerichtet sein.
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Die Ausgleichsfeder 11 ist in ihrem oberen Bereich im Querschnitt vorzugsweise U-förmig ausgebildet, wobei der Ausgleichsabschnitt 15 und die beiden Schenkel 12, 13, welche über den Ausgleichsabschnitt 15 miteinander verbunden werden, eine Längsnut 14 im Querschnitt ausbilden. Die Längsnut kann sich in Draufsicht bzw. Längsschnitt längs der Fuge oder Längskanals der Verankerungsschiene mit oder ohne Unterbrechungen erstrecken. Die Verankerungsschiene 1 mit dem Längskanal 9 erstreckt sich in Längsrichtung der Fuge der voneinander beabstandeten Bauwerksteile 7. Ebenso erstreckt sich der Ausgleichssattel 16 in Längsrichtung der Fuge der voneinander beabstandeten Bauwerksteile 7. Die Länge des Ausgleichssattel kann der der Verankerungsschiene entsprechen.
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Die Stellschraube 23 ist über die obere Längsnutöffnung 18 und über den Durchbruch 25 in den Ausgleichsabschnitt 15 soweit zugänglich, dass diese in dem mit Innengewinde versehenen Durchbruch 26 des Führungsnutabschnitts 5 drehbar ist. Der Ausgleichssattel 16 ruht auf dem oberen Bereich der Stellschraube 23. In einer bevorzugten Ausgestaltung (nicht gezeigt) kann der Schraubenkopf der Stellschraube 23 von einem Kragenflansch der Ausgleichsfeder 11 untergriffen und die Stellschraube 23 in demselben drehbar sein, um eine Ablösung des Ausgleichssattels 16 von derselben 23 zu vermeiden.
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Der in der Ausgleichsfeder 11 des Ausgleichssattels 16 über oder oberhalb der Stellschraube 23 ausgenommene Durchbruch 25 ermöglicht die rasche, leichte lagesichere und ortsfeste Festlegung der Relativbewegung von Ausgleichssattel und Verankerungsschiene gegeneinander. Im oberen Bereich an der Außenseite des einen Schenkels 13 des Ausgleichssattels 16 ist ein Fortsatzschenkel 31 angeordnet. Die Oberseite des Fortsatzschenkels 31 des L-förmigen Fortsatzes 30 kann durch Drehen der Stellschraube 23 bündig mit der Oberseite des Bauwerksteils 7, hier Steinbodens 7a oder Mörtelbetts, ausgerichtet werden.
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Die Profileinlage 21 aus kunststoffartigen elastischem Material weist an ihrer Unterseite, an der Verankerungsschiene 1 zugewandten Seite, Profilleisten 22 auf. Die Längsnut 14 des Ausgleichssattels 16 nimmt die Profilleiste 22 der Profileinlage 21 auf. Die Profilleiste 21 weist an ihrer Außenseite Klemmlippen auf, um eine hinreichende Lagesicherheit der Profileinlage 21 in dem Ausgleichssattel 16 zu ermöglichen.
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Der andere Führungsschenkel 2, ist im Vergleich zu dem einen Führungsschenkel 3 kürzer bemessen, um beispielsweise bei Absenkung in Richtung Befestigungsschrauben 23 des Kragens einen kürzeren Abstand zwischen Profileinlage 21 und Verankerungsschiene 1 bzw. zu dem Führungsnutabschnitt 5 der Verankerungsschiene 1 bereit zu stellen.
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Um eine Verkantung des Ausgleichssattels 16 bzw. der Ausgleichsfeder 11 desselben in der Führungsnut 4 der Verankerungsschiene 1 zu vermeiden, wird der eine Führungsschenkel 3, welcher außenseitig sich befindet, zusätzlich in einer Verschiebungsnut 41 geführt, welche aus dem L-förmigen Fortsatz 30 und dem einen Schenkel 13 des Ausgleichssattels 16 ausgebildet wird. Hinzukommend verhindert das Führen des einen Führungsschenkels 3 in der Verschiebungsnut 41 ein Eindringen von sich aus dem Bauwerksteil 7, Mörtelbett 78, Fliesen 7a oder dergleichen, ablösenden Teilchen in die Führungsnut 4 der Veränderungsschiene 1.
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Der Führungsnutabschnitt 4 hat einen mit Innengewinde versehenen Durchbruch 26. In diesem wird der untere Bereich eine von zwei in Längsrichtung zu dem Längskanal 9 angeordneten und benachbarten Stellschrauben 23 als Schraubverbindung mit Außengewinde geführt. Die Stellschraube 23 ist über die Längsnutöffnung 18 für den Benutzer zugänglich, um mittels z. B. Schraubendreher die Drehbewegung der Schraubverbindung in Längsbewegung des Ausgleichsattels um zu setzen. Die herkömmliche Stellschraube sichert eine hinreichende Lagesicherheit des Ausgleichssattels in der Verankerungsschiene 1.
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Das Ende des oberen Bereichs der Stellschraube ist in einer ringförmigen Ausfräsung eines ersten Durchbruchs 22 des Ausgleichsabschnitts 15 drehbar geführt ist, wobei der Ausgleichsabschnitt 15 der Ausgleichsfedern 11 auf dem oberen Bereich der Schraubverbindung 23 ruht. Hilfreich kann auch das Führen des Endes der Stellschraube 23 in einer im Querschnitt U-förmigen Rinne im unteren Bereich des ersten Durchbruchs sein (nicht gezeigt).
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Der Ausgleichsabschnitt 15 der Ausgleichsfeder 11 hat einen zweiten mit Innengewinde versehenen Durchbruch 26. In diesem wird die andere der zwei in Längsrichtung zu dem Längskanal 9 angeordneten und benachbarten Stellschrauben 23 als Schraubverbindung mit Außengewinde im oberen Bereich geführt. Das Ende des unteren Bereichs der Stellschraube 23 liegt auf der Oberseite des Führungsnutabschnitts 5 auf. Die Stellschraube 23 ist über die Längsnutöffnung 18 und den zweiten Durchbruch zugänglich und drehbar. Die herkömmliche Stellschraube sichert ebenfalls eine hinreichende Lagesicherheit des Ausgleichssattels in der Verankerungsschiene 1 (nicht gezeigt).
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Zudem wird durch Drehen der beiden benachbarten Stellschrauben 23 die Verschiebbarkeit des Ausgleichssattels 16 in der Verankerungsschiene 1 senkrecht zu der Längsrichtung des Längskanals 9 ermöglicht. Die Ausrichtung der Achse X des Ausgleichssattels parallel zu der Mitte-Längsachse A der Führungsnut erfolgt vorteilhafterweise stufenlos. Hinzutretend ist die Ausrichtung der Achse X des Ausgleichssattels im spitzen Winkel zu der Mitte-Längsachse A der Führungsnut durch unterschiedliches Drehausmaß beider benachbarter Stellschrauben je nach Ausmaß der Versetzung der zu überbrückenden Bauwerksteil 7 ebenso gut möglich.
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Das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil ermöglicht durch die Drehbestimmung der Stellschraube 23, zugänglich über den Durchbruch 25 in dem Ausgleichsabschnitt 15 des Ausgleichssattels 16 eine Anpassung der Oberseite des erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteils an die Oberseiten der miteinander zu überbrückenden und zu verbindenden Bauwerksteile 7.
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Ebenso kann nach Versatz der Bauwerksteile 7 gegeneinander nachträglich durch Entfernen der Profileinlage die Oberseiten der Bewegungsfugenbauteile den Oberseiten der Bauwerksteile 7 angepasst werden.
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Hinzukommend zeigt sich, dass die Lage des Ausgleichssattels 16 mit Hilfe von zwei Nuten dauerhaft und führungssicher in der Verankerungsschiene 1 jederzeit einstellbar und festlegbar verbleibt und die die Höheneinstellbarkeit einschränkenden Verkantungen durch Verschmutzung vermieden werden.
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Ebenso ist die lediglich durch Entfernung der Profileinlage 21 die Zugänglichkeit zu der Stellschraube 23 gegeben und stellt hinzutretend keine hohen Anforderungen an die Geschicklichkeit des Benutzers. Daher eignet sich auch das erfindungsgemäße Bewegungsfugenbauteil für Fugen jeglicher Art und Anbringung derselben in Wand-, Decken- und Bodenbelägen, Estrich-, Fliesen-, Terrazzo- oder Natursteinbelägen.
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Auch zeigt sich von Vorteil, dass durch die Anordnung von mindestens zwei Stellschrauben 23 parallel in Längsrichtung der Längskanälen 9 eine Verschiebung der Oberseiten der Verankerungsschienen nicht nur parallel sondern auch schräg zu der Senkrechten von Bauwerksteilen zur bündigen Ausrichtung der Oberseiten der erfindungsgemäßen Bewegungsfugenbauteile an die der Bauwerksteile ermöglichst wird.