DE102917C - - Google Patents

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DE102917C
DE102917C DENDAT102917D DE102917DA DE102917C DE 102917 C DE102917 C DE 102917C DE NDAT102917 D DENDAT102917 D DE NDAT102917D DE 102917D A DE102917D A DE 102917DA DE 102917 C DE102917 C DE 102917C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21CMANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
    • B21C29/00Cooling or heating work or parts of the extrusion press; Gas treatment of work
    • B21C29/02Cooling or heating of containers for metal to be extruded

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forging (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Es ist bisher nur möglich gewesen, die sogenannten weicheren, leicht schmelzbaren Metalle, wie z. B. Blei, Zinn und Zink, im plastischen Zustande zu verarbeiten und ihnen ihre endgültige Verwendungsform zu geben. Keineswegs ist es bisher mit den sogenannten schwer schmelzbaren Metallen , z. B. Eisen und Stahl, Nickel, Kupfer etc., gelungen, sie von ihrem ursprünglichen Zustande aus direct in die gewünschte Verwendungsform zu bringen, ausgenommen bei Gufsstücken, die ihre Form behalten sollen. Bekanntlich werden diese Metalle vor ihrer Formgebung in Stabform, Drähte, Platten und Röhren in Masseln von bestimmtem Querschnitt gegossen und nach Wiedererwärmung in die gewünschte Endform geprefst, geschmiedet oder gewalzt. Der Grund, weshalb man auch diese schwer schmelzbaren Metalle, z. B. Kupfer, Stahl und Eisen, nicht wie Blei, Zinn und Zink etc. in bestimmter Weise im plastischen Zustande mittelst hydraulischer Presse und Flasche zu Stäben, Draht und Röhren etc. prefst, liegt darin, dafs die schwer schmelzbaren Metalle nicht die durchgehende Weichheit wie die leicht schmelzbaren Metalle besitzen, welche auch infolge ihrer niedrigen Schmelztemperatur leicht durch Nachgufs von gleichem Metall und Erwärmung der Flasche ständig im knetbaren plastischen Zustande erhalten werden können.
Wird z. B. Kupfer, Stahl oder Eisen in einer Form gegossen, so erstarrt bekanntlich die zuerst mit der Formwand beim Eingufs in Berührung gekommene flüssige Masse durch Wärmeabgabe und wird hart, während der Kern immer nach oben hin entsprechend länger flüssig bleibt. Das Flüssigbleiben des Kernes wird durch die entstandenen Temperaturunterschiede und durch die im Metall enthaltenen Fremdkörper hervorgerufen, welche das Bestreben haben, wegen ihres leichten specifischen Gewichts nach oben zu steigen und nicht direct zur Wärmeabgabe wie die Aufsenmassen mit der Formwandung in Berührung kommen und ihre Wärme erst durch die hart gewordene Umschliefsung des Metalles abgeben können.
Dieses Hartwerden der Aufsenmassen, d. h. die Bildung von Mantel und Kern beim Giefsen von Kupfer, Eisen und Stahl etc. könnte man nur dann verhindern, wenn man der Form oder Flasche die Temperatur des flüssigen Metalls gäbe; dieses ist zum Theil unmöglich, würde zu Unzuträglichkeiten führen, ohne selbst den Zweck zu erreichen, da durch Ausstrahlung der Wärme zuerst die Form oder Flasche und dann doch die der Formwandung zunächst liegende Masse wieder erkalten und hart werden würde.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen, bedarf es eines Mittels, um die flüssige Metallmasse nicht direct mit der Form u. s. w. in Berührung zu bringen; dieses Mittel mufs nicht allein Flufs besitzen, sondern auch das Vermögen, sich schwer mit dem zur Verarbeitung gelangenden Metall zu legiren, d. h. auszusaigern, wie auch schliefslich gröfsere Leichtflüssigkeit und Wärmeaufnahmefähigkeit. Mit andereren Worten hiefse dies: das Mittel mufs leichter
schmelzbar und specifisch schwerer sein als die zu bearbeitende Metallmasse. Es kann daher nur ein Metall in Frage kommen, und dieses ist wegen seiner Wohlfeilheit, besonders bei der Verarbeitung von Kupfer, Nickel, Stahl und Eisen, Blei, da andere specifisch schwerere Metalle nur seltene theure Edelmetalle sind.
Hierdurch ist jedoch bei dem vorliegenden Verfahren die Anwendung anderer Metalle nicht ausgeschlossen.
Die Schmelztemperatur von Eisen und Stahl ist im Mittel 15 bis 16oo°.
Die Schmelztemperatur von Kupfer und Stahl ist im Mittel 10500.
Die Schmelztemperatur von Blei und Stahl ist im Mittel 3300.
Das specifisehe Gewicht von Eisen und Stahl im flüssigen Zustande ist = 7 bis 7,2.
Das specifische Gewicht von Kupfer im flüssigen Zustande ist = 8,4 bis 8,6.
Das specifische Gewicht von Blei im flüssigen Zustande ist = 11,3.
Das Blei legirt sich nicht mit Eisen, Stahl, Nickel, sehr schwer mit Kupfer, besonders nicht im hochflüssigen Zustande, und läutert sich bei Druckanwendung von diesen Metallen sehr leicht. Das Blei soll als Hilfsmittel den Zweck haben, die Wärmedifferenz zwischen dem flüssigen und plastischen Zustande der zur Verarbeitung gelangenden schwer schmelzbaren Metalle aufzunehmen, dieselben in Flufs so lange zu betten und das Ankleben zu verhindern , bis sie sich in einem gleichmäfsigen plastischen Zusande befinden. Um dieses zu ermöglichen, müssen die innewohnenden Wärmeeinheiten der flüssigen Metalle, ebenso die -Temperatur der die Massen aufnehmenden Vorrichtung in Berücksichtigung gezogen werden, ferner mufs diese Vorrichtung eine gleichzeitig schüttelnde und drehende oder schaukelnde und kippende Bewegung erhalten, um die Metalle in innigste Berührung zu einander zu bringen, denn bekanntlich behalten die Mischungen von Metallen selbst weit unter ihrem Schmelzpunkt ihren Flufs bei und diese Erscheinung wirkt auch hier im günstigen Sinne mit. Auf der beiliegenden Zeichnung ist nur eine gleichzeitig sich drehende und schüttelnde Vorrichtung in den Fig. 1 bis 5 dargestellt. Die Vorrichtung besteht der Hauptachse nach i. aus einem kippbaren, schüttelnden und drehbaren Arbeitscylinder a, 2. aus einem senkrecht h und 3. aus einem waagrecht h1 wirkenden hydraulischen Druckcylinder.
Der Stahlcylinder α kann allein, d.h. ohne Futter benutzt werden oder im Innern mit einem ein- oder mehrtheiligen, auswechselbaren, mit starkem Drahtgewebe durchzogenen, glattgebrannten Thoncylinder (oder einem Glascylinder) a1 als Futter versehen sein (Fig. 4).
Die Füllung des Arbeitscylinders a mit flüssigem Hülfs- und Arbeitsmaterial erfolgt nach einander in horizontaler Stellung nach Lüften des Schraubenstöpsels ο durch die Oeffnung ρ (Fig. 4 und 5), nachdem die Oeffnung pl durch den Stöpsel o1 geschlossen und der Schieber r vor die Druckform vorgeschoben ist. Der Stahl-Arbeitscylinder α ist in einem aus zwei Schalen bestehenden Lager b, das mit Lagerzapfen versehen ist, die in den Ständern cc1 ruhen, dreh- und verschiebbar gelagert.
Die Drehbewegung geschieht mittelst Winkelgetriebes dd1, die Schubbewegung durch Excenter e; durch Riemen wird von einer Hauptantriebswelle die Bewegung auf die entsprechenden Riemscheiben d2 el übertragen, beide Antriebsvorrichtungen werden durch auf der Haupttriebwelle befindliche Kupplungen vermittelst eines einzigen Handhebels ein- und ausgerückt. Es sei noch bemerkt, dafs die Welle des Zahnrades d einerseits im hohlen Zapfen des Cylinderlagers b, andererseits in einem einfachen Stehlager gelagert ist. Excenter e ist mit Riemscheibe e1 aus einem Stück hergestellt und rollt um den Zapfen des Cylinderlagers b. Die Excenterstange greift an Zapfen des aus zwei Hälften bestehenden Ringes f, durch einen ausziehbaren Keil (mit Griff) e'2 kann diese Verbindung gelöst werden. Das Herausnehmen dieses Keils hat zu geschehen unmittelbar bevor der Stahlcylinder a hochgedreht werden soll und hat den Zweck, Hemmung zu vermeiden.
Nachdem nun sowohl das Hülfs- wie das Arbeitsmetall eingelassen ist, wird die Oeffnung ρ durch Vorschrauben des Stöpsels 0 geschlossen und der Cylinder α mittelst der Zahnräder dd1 und Excenters e in Schub- und Drehbewegung gesetzt, so dafs die flüssigen Metallmassen durch einander geschleudert werden. Vor dem Zusammenschütteln mufs der horizontale Cylinder h1 so weit das Metall zusammendrücken, dafs alle Luft aus dem Apparat entfernt wird, um so viel wie möglich ein Verdampfen des Hülfsmetalles zu verhindern. Die Luft entweicht durch die Oeffnung ρ vor dem Schliefsen mit dem Stöpsel 0. Der Kolben q im Arbeitscylinder α wird entsprechend zurückgezogen, um den Metallmassen Platz zu geben. Bei diesem Verfahren ist der Zusatz eines sonstigen Flufsmittels, wie Borax, ' Flufsspath etc., nicht ausgeschlossen, das dann später über dem Blei schwimmt, Schutz bietet und abgeschöpft werden kann. Es ist vorausgesetzt, dafs die Vorrichtung durch häufiges Einlassen von flüssigem Blei oder durch Koksfeuerung entsprechend vorgewärmt, ehe zur Arbeit geschritten wird, und constructiv derart gestaltet ist , dafs genügende Sicherheit gegen den Druck im Cylinder, sowie zur Druckaufnahme, z. B. durch von
einem festen Bock ausgehende Druckschrauben geboten ist.
Ist das zur Verarbeitung gelangende Metall fast in den plastischen Zustand übergegangen, wozu es keiner langen Zeit bedarf, so wird der Arbeitscylinder a in seine senkrechte Stellung vor die hydraulische Presse h gebracht. Der Arbeitscylinder α erhält in senkrechter Stellung oben seine Führung und Widerlager in den entsprechend ausgearbeiteten Ständerfüfsen^g·1. Beim Auspressen der Massen hebt sich der Arbeitscylinder α so weit, bis er oben die Mulde g ausfüllt und so Widerlager erhält. Bei waagrechter Stellung des Arbeitscylinders a ist der Druckcylinder Z?1 in Thätigkeit, dessen Druckstange bufferartig geplattet ist , und auf die ebenso ausgebildete Stange des Druckkolbens des Arbeitscylinders α wirkt. In dieser Stellung des Arbeitscylinders α dient der Druckcylinder h1 nur zum Herausdrücken der Luft, wie vorher beschrieben; ist indessen dieser Druckcylinder genügend stark construirt, so kann die Arbeit des Metalldrückens ebenfalls bei entsprechender Waagrechtstellung erfolgen. Hierbei drückt der Druckcylinder h die plastische Masse durch ein am Arbeitscylinder angeordnetes auswechselbares Formstück hindurch. Dies Formstück ist durch einen Schieber r verschliefsbar und zeigt Querschnitte, die gleich Fertigprofile oder Vorprofile sein können. Sind Vorprofile gewählt, so müssen die herausgedrückten Stäbe, gleich viel welchen Querschnitts, einen Fertigstich in einem naheliegenden Walzwerk passiren, um gegebenenfalls noch jeden Rest etwa vorhandenen Hülfsmetalles zu verlieren. Das Pressen von Hohlkörpern und Röhren geschieht mittelst eines Domes wie bei den bekannten Bleipressen. Derselbe kann, insoweit hohe Temperaturen in Frage kommen, durch entsprechende Einrichtung des Apparates nach dem Plastischmachen vorgeschoben und dazu mit einem Thonschutz - oder einem Platinblechmantel versehen sein und ebenfalls zu gegebener Zeit zurückgezogen werden, kann aber auch während des Plastischmachens feststehend angebracht werden. Um nun den Rest der zur Verarbeitung gelangenden Masse bei horizontaler Arbeitsstellung aus dem Cylinder a herausdrücken zu können, wird flüssiges Blei, heifse Luft oder Gas u. s. w. unter vorherigem Zurückziehen des Kolbens q durch eine nicht gezeichnete Oeffnung ο in den hinteren Theil des Cylinders, entgegengesetzt der Oeffnung p, eingelassen, da in diesem Falle ein Nachgiefsen des Verarbeitungsmetalles nicht stattfinden kann. Der Kolben q wird dann wieder vorgeschoben; hierbei bildet sich zwischen dem Kolben q und Metallmasse ein Prellkissen oder Polster.
Am besten wird hierzu flüssiges Blei benutzt. Das Blei kann zum Theil zur Warmhaltung des Cylinders darin bleiben oder durch eine Oeffnung pl in einen Kesselofen abgelassen werden, um von da wieder nach Bedarf entnommen zu werden. Falls gewünscht, kann man das in dem Cylinder enthaltene Blei oder sonstige Hülfsmetall so weit erkalten lassen, dafs es in den plastischen Zustand übergeht; hierauf prefst man es durch das auswechselbare Formstück, das dann ebenfalls das für das Blei bestimmte Fertigprofil nebenbei besitzt, zu Röhren, Draht u. s. w. Das Abflufsrohr kann ebenso wie die Prefsform mit Dampfund Wasserkühlung versehen sein und auch zu einem anderen für Blei besonders bestimmten, in der Nähe befindlichen, tiefer gelegenen Arbeitscylinder führen und verbunden werden, um dort das Blei zu Fertigproducten umzuwandeln. Es wird noch erwähnt, dafs während des Druckprocesses der Apparat in rotirender Bewegung gehalten werden kann, um ein einseitiges Erkalten der Arbeitsmasse zu verhindern.
Die herausgedrückte Masse wird mittelst Führung durch ein Walzwerk geleitet, welches direct mit der vorliegenden Vorrichtung verbunden ist (Fig. ι und 2) und eine gewisse Voreilung erhält, also ziehend wirkt und das Pressen bezw. Herausdrücken der Masse erleichtert. Das Product erhält im Walzwerk seine Fertiggesfalt und kann durch entsprechend in bekannter Weise angebrachte Rollen nach der Hüttensohle geleitet werden. Bei Röhrenerzeugung befindet sich die Dornstange, die, durch Kolben q geleitet, im Kopf η befestigt, welcher hier als bekannt nicht gezeichnet ist. Die das Walzwerk passirenden Röhren müssen senkrecht geleitet werden (durch auf Luftbahnen hängende Zangen). Um nun eine proportionale Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der gewünschten Voreilung zwischen Masse und Walzen zu erzielen, soll folgende Vorrichtung angewendet werden.
Auf die Kolbenstange der hydraulischen Presse h ist eine Traverse χ gekeilt (Fig. 2), woran massive Zähnstangen iil geschraubt sind; letztere greifen in die Zahnräder KK1 und stehen wiederum mit weiteren Zahnrädern wechselbar wie bei Drehbänken in Verbindung und dienen dazu, variable Geschwindigkeiten zu erzielen, die zur Menge der zu drückenden Masse im Verhältnifs stehen. (Die Wechselzahnräder sind nicht gezeichnet, da man die Wechselbeziehungen der Geschwindigkeit zur Arbeitsmasse nicht zeichnerisch wiedergeben kann.) Ein jedes dieser Zahnräder KK1 hat auf seiner Welle je ein Schneckenrad Z, welche in die vom Walzwerk oder vom Druckcylinder aus getriebenen Schnecken m m1 greifen (Fig. 2 und 3). Das in der Anordnung gezeichnete Walzwerk erhält oder kann nun von Z aus einen extra Angriff erhalten, und
zwar durch eine Frictionskupplung, wie bei Universalwalzwerken etc. gebräuchlich, mit der Triebkraft verbunden, welche am besten durch Seil- oder Riemenbetrieb übertragen bezw. herbeigeführt wird. Indem nun einerseits von dem hydraulischen Cylinder h aus Druck auf die Schnecken ausgeübt werden und die Walzgeschwindigkeit geregelt wird, hilft andererseits die Walzenzugmaschine durch das Schneckengetriebe dem Cylinder h und wird somit die eine Bewegung von der anderen abhängig. Rechnerisch kann die Arbeitsmenge, die durch die Prefsform geht, in Bezug auf die Drehgeschwindigkeit regelnden Zahnräder (oder Stufenscheiben) festgestellt werden. Bei eintretenden Widerständen tritt die Frictionskupplung in Action und tritt auch ein Gleiten der Riemen und besonders der Zugseile auf ihren jeweiligen Scheiben ein. Es sei noch bemerkt, dafs die Zahnstange iil in den Ständern Z in Schwalbenschwanzführung geführt werden. Die Triebkraft 2Γ1 kann aber auch fortfallen und kann die geregelte Walzgeschwindigkeit auch nur von h aus mittelst Traverse x, Zahnstangen i il und mehrfacher Räder sowie Schneckengetriebe K K1 m und m1 allein getrieben werden.
Der Stahlcylinder α (Fig. 4 und 5) besteht aus einem glatten Cylinder, der im Innern nach Wunsch einen mit Drahtgewebe durchzogenen Thon oder Glascylinder a1 erhält; über diesen glatten Stahlcylinder ist wieder ein Stahl- oder ein gufseiserner Cylinder, welcher im Innern spiralförmige Rinnen enthält, gezogen und durch die Mutter η festgestellt. Es werden somit zwischen den Cylindern Kanäle gebildet. Hinten am Cylinder α ist ein Deckel aufgeschraubt, damit der lose Kolben q nicht herausfallen kann.
Es werden nun, nachdem der Stöpsel 0 aufgeschraubt, durch die Oeffnung p, wie schon gesagt, die Massen eingeführt, hierdurch wird mittelst des Cylinders h1 der Kolben q mit den plastisch gemachten Massen so weit vorgedrückt, bis die Luft, die sich im Cylinder befindet, vollständig durch die Oeffnung ρ entwichen ist, sodann wird diese Oeffnung wieder geschlossen und der Kolben q, nachdem der Kolben des Druckcylinders Z?1 zurückgezogen, von den Metallmassen wieder in seine Anfangslage gedrückt. Das flüssige Blei sammelt sich bei senkrechter Stellung des Cylinders a vermöge seines schweren Gewichts unterhalb der plastischen Arbeitsmasse auf den Kolben q. Nach dem Senkrechtstellen des Arbeitscylinders a tritt der Druckcylinder h in Wirkung, und damit beginnt das Pressen der Masse durch die Form und Walzen. Das unterhalb der Arbeitsmasse befindliche Blei hilft mit, die zuletzt noch sich im Konus des Cylinders a befindliche Arbeitsmasse vollständig durch die Formöffnung zu drücken. Ist dieses geschehen, wird der Cylinder wieder in Horizontalstellung gebracht, und es wird das flüssige, noch im Cylinder befindliche Blei durch Abschrauben bezw. Aufschrauben des Stopfens o1 durch die Oeffnung pl in die-J5piralkanäle eingeführt, event, durch Druck vom Cylinder hl aus, was zum Warmhalten des Cylinders a geschieht. Das Blei kann aber auch nach jeder folgenden Arbeitsperiode durch p1 abgelassen werden. Beim Druck zur Füllung der Kanäle wird der Schieber r selbstverständlich vor die Form geschoben. Man kann auch das Blei zuerst aus dem inneren Cylinder in die spiralförmigen Kanäle pressen und dann erst das Arbeitsmetall herausdrücken. In dem Cylinderlager b ist ein Keil s beweglich angeordnet. Dieser Keil geht oben als Schraubenbolzen durch die Kapsel t. Zwischen Kapsel und Keilviereck sitzt eine Feder, welche beim Heraufschrauben des Keiles mittelst Handrades u Spannung erhält; der Zweck dieser Vorrichtung ist der folgende:
Nachdem die im Cylinder befindliche Masse plastisch gemacht ist, wird, wie bereits erwähnt, mittelst eines Hebels Dreh- und Schubbewegung stillgestellt, und ist es erforderlich, dafs der bisher rotirende Cylinder α nach Abstellen in einer bestimmten Stellung stehen bleibt, und zwar in solcher Lage, dafs beim Hochdrehen desselben das im Mundstück des Cylinders eingesetzte Formstück die richtige Stellung zum Walzkaliber einnimmt; diesem entspricht nun eine an bestimmter Stelle des Cylinders eingehobelte Nuth, worin Keil s bei entsprechend vorheriger Drehung des Handrades u selbstthätig einschlägt und so die Drehung arretirt.
Das die Drehung des Cylinders a bewerkstelligende Zahnrad d1 hat in seiner Bohrung einen vorspringenden Keil, der in eine entsprechende Nuth des Cylinders greift und letzteren auf diese Weise mit rund nimmt. Damit das Zahnrad d1 nicht mitschieben kann, wird dasselbe in einer centrischen Rille des Cylinderlagers b festgehalten.
Das Hochdrehen des Stahlcylinders α geschieht in bekannter Weise wie bei Bessemer-Birnen etc. mittelst Kurbel v, Zahnstange w und Zahnrad y.
Der Lagerbock B dient zur Führung des Stahlcylinders a; wird nun letzterer hochgedreht, so wird Bügel B1, welcher einerseits mit Scharnier, andererseits mit umlegbarem Schraubenbolzen befestigt, umgelegt, so dafs der Cylinder ausfahren kann.
Die Arbeitsanordnung nach oben in verticaler Stellung kann mit einigen Modalitäten bei der Ausführung ebenso in der Richtung nach unten hin erfolgen. Selbstverständlich wird die Druckarbeit beim Austritt der Massen aus der Form mit Dampf oder Wasserstrahlung zum Kühlen
der Massen begleitet, ebenso selbstverständlich sind, wo nöthig, Kühlungsvorrichtungen für Dampf und Wasserkühlung zu treffen.
Die Vorrichtung kann liegend oder stehend angeordnet werden und wird je nach der zu verarbeitenden Menge und Beschaffenheit des Metalls mit einem Druck von über 500 000 kg, nach Bedarf steigend, arbeiten.
Die Gröfse der Apparate, Cylinder u. s. w. richten sich nach der Menge der zur Verarbeitung bestimmten Metallmenge und des nothwendigen Hülfsmetalles. Wenn ein mit Drahtgewebe durchwirkter Thoncylinder durch den Arbeitsdruck zerspringen sollte, so hat dies nichts zu sagen, denn die flüssige Hülfsmetallmasse füllt alle Risse und Sprünge aus und lä'fst das Blei hindurch, das dann noch als Bettung gute Wirkung thut. Folgendes Beispiel soll die Wirkung des Apparates veranschaulichen:
Es sollen ca. 100 kg Kupfer von 10900 Schmelzpunkt zur Verarbeitung gelangen, es wurden ca. 85 kg Blei von 360° Erhitzung unter Berücksichtigung weiterer Ausstrahlung des Apparates nöthig sein, um das Kupfer durch Wärmeabgabe in seinen plastischen Zustand von ca. 830° zu bringen. Die Temperatur und die Menge des Hülfsmetalles mufs sich nach der Menge der Temperatur des Arbeitsmetalles und der Temperatur der Vorrichtung richten und wird durch Erfahrung zu besimmen sein. Es kann auch, um die Temperatur auf 830° zu bringen, weniger Blei mit geringerer Temperatur genommen werden, es empfiehlt sich aber, das Hülfsmetall von vornherein nicht unter seinem Schmelzpunkt zu nehmen.
Bei den verschieden beschriebenen Verfahren ist eine minimale Oxydation des Bleies während des Füllens der Metalle im Arbeitscylinder, sowie während des Plastischmachens, trotzdem dafs der gröfste Theil der Luft vor dem Plastischmachen herausgedrückt worden ist, unvermeidlich. Dieser Umstand ist aber nicht zum Schaden des Verfahrens, da besonders beim Plastischmachen von Flufseisen und Stahl, die in einem Entphosphorungsprocefs nach Verfahren Thomas oder im basischen Martinherd erzeugt wurden, oder von Flufseisen und Stahl, welche aus Roheisen im sauren Procefs hergestellt wurden und minimalen Phosphor und Schwefelgehalt führen in dem Mafse, dafs dieses Roheisen nicht im basischen Procefs benutzt werden konnte, ferner aus Roheisen hergestellt sind, welches geringeren Schwefelgehalt führte und keinem Entschwefelungsverfahren unterworfen wurde, der zurückgebliebene Gehalt an Phosphor oder bezw. und Schwefel sich vermöge der grofsen Affinität dieser Stoffe mit Oxyden mit dem erzeugten Bleioxyd zu phosphorsaurem bezw. zu schwefelsaurem Bleioxyd verbindet, welche mit dem flüssigen metallischen Blei in beschriebener Weise entfernt wird. Das phosphorsäure und schwefelsaure Bleioxyd kann später vom Blei abgeschöpft und wieder reducirt werden.
Bekanntlich bleiben besonders beim Thomasprocefs immerhin 0,03 bis 0,1 pCt. auch mehr Phosphor im Flufseisen und Stahl und bei vorhandenem Schwefel auch geringe Mengen Schwefel zurück; beide sind beim sauren Verfahren vollständig mit Stahl und Eisen gebunden.
Durch das Plastischmachen wird also gleichzeitig eine Nachentphosphorung und Nachentschwefelung bezw. eine Entphosphorung und Entschwefelung vollzogen und somit ein wundervolles dehnbares reines Product erzeugt werden.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Plastischmachen von schwerflüssigen Metallen und Metalllegirungen und ihrer Verarbeitung in diesem Zustande, dadurch gekennzeichnet, dafs das zu verarbeitende Metall in flüssigem Zustande von einer specifisch schwereren Hülfsmetallmasse eingeschlossen wird, in welcher es seinen plastischen Zustand annimmt, um dann durch Pressen in seine gewünschte Form gebracht zu werden.
2. Zur Ausführung des unter 1. beschriebenen Verfahrens eine Vorrichtung, bestehend aus einem innen event, mit einem durch Drahtgewebe verstärkten Thon- oder Glascylinder ausgekleideten Arbeitscylinder, welcher nach einander das specifisch schwerere Hülfsmetall und das zu verarbeitende Metall empfängt und zur richtigen Lagerung dieser Metalle eine zusammengesetzte Bewegung in verschiedenen Richtungen erhält, worauf die plastisch gewordenen Metalle gleichzeitig oder auch unmittelbar hinter einander von einem mit einer hydraulischen Presse gekuppelten Kolben durch ein das oder die gewünschten Profile enthaltendes Formstück herausgeprefst wird.
3. Eine Ausführungsform der unter 2. beschriebenen Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs das Arbeitsmetall mit dem Hülfsmetall in den Zwischenraum zweier . in einander geschalteter Cylinder bezw. in den Innenraum eines doppelwandigen Stahlcylinders eingeführt und daselbst in seinen gleichmäfsig plastischen Zustand übergeführt wird, worauf das noch flüssig bleibende Hülfsmetall nach Oeffnung eines den Innenraum mit dem durch Versteifungsrippen in Kanäle eingetheilten Ringraum zwischen den Doppelwandungen verbindenden Schiebers aus dem Innenraum in diese Kanäle geprefst wird, wo es das Arbeitsmetall und Arbeitscylinder vor Abkühlung schützt und
gleichzeitig selbst in einen bearbeitungsfä'higen Zustand übergeht.
Eine Ausführungsform der unter 2. beschriebenen Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs unmittelbar hinter der ein Vorprofil bildenden Oeffnung des Formstückes ein Paar von der Vorrichtung aus regelbarer Walzen angeordnet sind, welche, das Fertigprofil bildend, gegen den Kolben eine kleine Voreilung erhalten, so dafs das Arbeitsmetall zwischen Walzen und Formstück und in letzterem einen Zug erfährt, wodurch eine zu schnelle Erhärtung wie auch Lungerbildung vermieden wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3096881A (en) * 1956-12-20 1963-07-09 Westinghouse Electric Corp Lubricating composition and method for the hot extrusion of metals

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3096881A (en) * 1956-12-20 1963-07-09 Westinghouse Electric Corp Lubricating composition and method for the hot extrusion of metals

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