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Vorrichtung zum Vergrößern des Impulses eines Mediumstromes Die Erfindung
bezieht sich auf eine zum Velgrößern des Impulses eines Mediumstromes dienende Vorrichtung,
die insbesondere als Hub- oder Antriebsvorrichrtung, besonders zum Aufsteigenlassen
von Flugkörpern in senkrechter Richtung geeignet ist.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, die aus einem Rohr bestehen, das einen
konvergierenden Teil, welcher das Medium in Geschwindigkeit versetzt, und einen
divergierenden Teil aufweist, welcher dazu. dient, die Geschwindigkeit des Mediums
zu dämpfen. Die Erfindung besteht darin, daß der divergierende Teil von einem Mediumschleier
gebildet wird, der durch das Ausströmen eines unter Druck stehenden Hilfsmediums
aus einer düsenartigen Öffnung in Form eines an dem festen konvergierenden Rohr
vorgesehenen und in zweckentsprechender Weise gerichteten Schlitzes erzeugt wird.
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Die Einführung des Mediums in das konvergierende Rohr kann allein
durch, die Mitnahmewirkung des Mediumschleiers erhalten werden. Jedoch ist es zwecks
Vergrößerung des Schubes vorteilhaft, eine Hilfseinrichtung zum Antreiben des Mediums,
z. B. einen Ventilator oder einen Strahlinjektor, zu verwenden.
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Während hei einem üblichen konvergent-divergent verlaufenden Rohr
die hohe Bewegungsgröße, welche das Medium an der engsten Stelle dieses Rohres besitzt,
nicht ausgenutzt werden kann, weil diese Bewegungsgröße in dem mit dem konvergierenden
Teil stofflich verbundenen divergierenden Teil gedämpft wird, gestattet der Umstand,
daß bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung der divergierende Teil ein Mediumschleier
ohne mechanische Verbindung mit dem konvergierenden Teil ist, die große Geschwindigkeit,
welche von dem Medium an der engsten Stelle erreicht wird, zur Reaktion auszunutzen.
Wenn die Vorrichtung senkrecht angeordnet ist, gestattet sie somit, eine einfache
und wirksame Hub- oder Auftriebsvorrichtung für Flugkörper oder einen Haupt- oder
Hilfsantrieb für Flugkörper und Luftfahrzeuge zu schaffen, welche in senkrechter
Richtung aufsteigen sollen.
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Der divergierende Teil kann auch nur teilweise aus einem Mediumschleier
bestehen und einen festen Teil aufweisen, der unsymmetrisch mit Bezug auf die Achse
des Hauptstromes angeordnet ist.
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Andererseits kann auch ein Teil der Wandung des konvergierenden Rohres
von einem Mediumschleier gebildet werden, was gestattet, auf dem festen Teil der
Wandung des konvergierenden Rohres eine Nutzkraft zu sammeln.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
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Fig. 1 bis 7 sind schematische Achsenschnitte von verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung; Fig.8 ist eine Seitenansicht der in Fig.7 im Schnitt wiedergegebenen
Vorrichtung; Fig.9 ist ein in größerem Maßstab gehaltener Halbschnitt einer Ausführungsform
einer düsenartigen Öffnung, welche dazu dient, den divergierenden Mediumschleier
zu erzeugen; Fig. 10 und 11 stellen eine teilweise geschnittene Seitenansicht bzw.
eine Vorderansicht einer Ausführungsform der Erfindung dar, welche die Tragkraft
eines Flugzeugflügels zu erhöhen gestattet; Fig. 12 und 13 sind ähnliche Ansichten
einer weiteren Ausführungsform, welche sich für den gleichen Zweck eignet; Fig.
14 und 15 sind eine Seitenansicht bzw. eine Draufsicht auf einen Flugkörper; welcher
sich in senkrechter Richtung erheben kann; Fig. 16 und 17 zeigen zwei um 90° versetzte
senkrechte Projektionen einer weiteren Ausführungsform, bei welcher ein Teil der
Wandung des konvergierenden Rohres ebenfalls von einem Mediumschleier gebildet wird.
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Die in Fig. 1 wiedergegebene Vorrichtung weist ein konvergierendes
Rohr 1 mit fester Wandung auf, weiches beispielsweise von einem Umdrehungskörper
um die Achse a-a gebildet sein kann, aber auch irgendeine andere Farm besitzen kann,
wie dies weiter unten erläutert wird. Um die engste Stelle 2 dieses konvergierenden
Rohres 1 erstreckt sich eine düsenartige Öffnung 3 in Form eines Schlitzes, der
über
einen Sammelraum 4 durch eine mit diesem verbundene Leitung
5 mit unter Druck stehendem Medium gespeist wird, welches aus einer zweckentsprechenden
Quelle kommt. Beim Austritt aus dem Schlitz erzeugt das Medium einen Strahl 6 in
Form eines Schleiers, welcher eine Fortsetzung der materiellen Wandung des konvergierenden
Rohres 1 darstellt.
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Die düsenartige Öffnung 3 Ist derart gerichtet, daß die Geschwindigkeit
des Mediums an deren Ausgang mit der Achse a-a einen spitzen Winkel a bildet, so
daß der aus dem Schlitz austretende Mediumschleier 6 eine divergierende Mediumwandung
bildet, welche sich an die materielle konvergierende Wandung des Rohres 1 anschließt,
die an der engsten Stelle 2 endet. Dieser Mediumschleier, welcher an seinem Anfang
tangential zu einem Umdrehungskegel mit einem Winkel von 2 a an der Kegelspitze
in dem Fall verläuft, in welchem das konvergierende Rohr 1 selbst von einem Umdrehungskörper
gebildet wird, oder welcher in jedem Fall an seinem Anfang durch die Richtung der
anfänglichen Geschwindigkeiten V der verschiedenen, aus dem Schlitz austretenden
Stromfäden eingehüllt ist, krümmt sich entsprechend den Differenzen der Drücke in
den beiden Zonen des Raumes, welche er trennt. In dem Fall, in weichem die Vorrichtung
sich in der freien Luft befindet, so daß sie die aus der Atmosphäre vor dem konvergierenden
Rohr aufgenommene Luft hinter dem divergierenden Mediumschleier wieder in die Atmosphäre
abgibt, nimmt somit der Mediumschleier eine Form an, welche derjenigen ähnlich ist,
die in Fig. 1 wiedergegeben ist. Während der Mediumschleier auf Grund der Richtung
des Schlitzes 3 anfänglich konisch verläuft, sucht er unter dem Einfluß des äußeren
Überdruckes eine zylindrische Gestalt anzunehmen.
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Der Vortrieb des Mediums aus der Umgebung in Richtung der Pfeile wird
durch einen kleinen Ventilator oder eine Luftschraube 7 erhalten, welche das Medium
in den Eingang des konvergierenden Rohres 1 drückt und deren Vortriebsleistung nicht
groß zu sein braucht.
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Wenn zwecks Erläuterung der Grundsätze der Erfindung beispielswiese
angenommen wird, daß die Vorrichtung mit ihrer Achse a-a senkrecht angeordnet ist
und zunächst in der Atmosphäre stillsteht, dann bewirkt der Ventilator 7, daß die
Luft gegen das konvergierende Rohr in Bewegung versetzt wird. Beim Durchgang durch
das konvergierende Rohr erhöht sich die Geschwindigkeit der Luft bis auf ein Maximum
an der engsten Stelle 2. In dem von dem Mediumschleier 6 gebildeten divergierenden
Teil dämpft sich diese Geschwindigkeit in dem gleichen Maße, wie der Druck, weicher
an der engsten Stelle verringert worden ist, wieder auf den Wert des Atmosphärendruckes
ansteigt, welchen die Luft vor hrem Eintritt in das konvergierende Rohr besaß. Diese
Diffusion in dem divergierenden Medium erfolgt dabei mit einem guten Wirkungsgrad
auf Grund les Umstandes, daß die Grenzschichten mit verringerter Geschwindigkeit,
wie sie bei divergierenden Roh--en mit fester Wandung beobachtet werden, fehlen
bzw. vermindert sind.
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Die Wandung des konvergierenden Rohres 1 ist an ler Außenseite dem
Atmosphärendruck unterworfen, während sie auf der Innenseite einem Unterdruck ausgesetzt
ist, der sich vom Eingang des konvergierenden Rohres bis zu seiner engsten Stelle
vergrößert, abgesehen von dem kleinen Teil der Eingangsfläche, wo die Wirkung des
Ventilators 7 einen Überdruck erzeugen kann. Auf jeden Fall ist die Resultierende
der absoluten Drücke, welche auf die innere Wandung und auf die äußere Wandung wirken;
eine Kraft, welche nach oben gerichtet ist und infolgedessen das konvergierende
Rohr und die mit ihm verbundenen Organe zu heben sucht. Zu dieser Kraft, welche
sich auf Grund des Vorhandenseins des divergierenden Mediumschleiers ergibt und
im Fall eines divergierenden Teiles mit fester Wandung durch eine in umgekehrter
Richtung wirkende Kraft aufgehoben würde, kommt der von dem Ventilator erzeugte
Schub und derjenige hinzu, welcher durch die Reaktionswirkung entsteht, die von
dem Mediumschleier hervorgerufen wird.
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Die Vorrichtung kann somit als Hub- oder Antriebsvorrichtung für irgendeinen
in einem gasförmigen oder flüssigen Medium befindlichen Körper und insbesondere
als Hubvorrichtung oder Antriebsvorrichtung für senkrecht aufsteigende Flugkörper
oder Luftfahrzeuge verwendet werden.
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Die in Fig. 2 wiedergegebene Ausführungsform unterscheidet sich von
derjenigen gemäß Fig. 1 nur darin, daß der Ventilator 7, welcher den Vortrieb des
Mediums gewährleistet, mit Saugwirkung anstatt mit Druckwirkung arbeitet und hinter
dem divergierenden Mediumschirm und vorzugsweise im Innern eines zylindrischen Mantels
8 angeordnet ist, welcher den divergierenden Mediumschleier umschließt. Dieser Mantel
erleichtert das Anlassen des Systems und verbessert den Schutz des Ventilators:
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist der Ventilator durch einen Hilfsstrahl
ersetzt, welcher aus einer düsenartigen Leitung 9 austritt, die bei diesem Beispiel
in der Achse des konvergierenden Rohres 1 angeordnet ist. Ebenso wie der Ventilator
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 kann die düsenartige Leitung 9 bei der Ausführungsform
gemäß Fig.3 hinter dem divergierenden Mediumschleier und vorzugsweise in einem zylindrischen
Mantel angeordnet sein.
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Fig. 4 zeigt eine vereinfachte Lösung, bei welcher weder ein Ventilator
noch ein Hilfsstrahl vorhanden ist. Der Vortrieb des Mediums in das Innere des festen
konvergierenden Rohres 1 und den divergierenden Mediumschleier erfolgt hier allein
auf Grund der Mitnahmewirkung des Mediumschleiers durch Reibung und Viskosität.
Der Gesamtwirkungsgrad dieser Ausführungsform ist zwar geringer, jedoch der Aufbau
ist in maximaler Weise vereinfacht.
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Es können auch mehrere Stufen hintereinander angeordnet werden, wie
dies in Fig. 5 wiedergegeben ist, wobei die konvergierenden Teile dieser Stufen
e1, e2, e3, e4 ... in ihrem Durchmesser derart zunehmen, daß der Mediumschleier
6 jeder Stufe in die nachfolgende Stufe eindringt und darin die Luft durch seine
Außenfläche mitnimmt.
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Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform, welche eine Hintereinandierschaltung
von zwei konvergierenden Rohren 1 a und 1 b aufweist, auf die jeweils ein divergierender
Mediumschleier 6 a bzw. 6 b folgt. Das zweite konvergierende Rohr 1 b nimmt den
durch den Mediumschleier 6a geführten Strom des ersten konvergierenden Rohres l
a, von bereits verringerter Geschwindigkeit auf und erhöht diese Geschwindigkeit
von oeguem; die auf die beiden hintereinander auf einem Luftfahrzeug angeordneten
konvergierenden Rohre ausgeübten Schubkräfte addieren sich auf dein Luftfahrzeug.
Die Anzahl von Vorrichtungen, welche hintereinandergeseh.altet werden können, wird
lediglich durch die Verluste durch irreversible Wärme-Umwandlung begrenzt. In dem
ersten konvergierenden
Rohr kann die Abgabegeschwindigkeit des Mediums
mit Hilfe einer Hilfsdüsenleitung 9 oder eines Ventilators oder eines Hilfsstrahles
erhöht werden, oder es kann ein saugend wirkender Ventilator hinter dem letzten
konvergierenden Rohr entsprechend einer der Fig. 2 ähnlichen Anordnung oder in einer
Zwischenzone zwischen zwei konvergierenden Rohren vorgesehen werden.
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Bei jedem dieser Beispiele kann das konvergierende Rohr natürlich
auch irgendeine andere beliebige Form, die nicht von einem Umdrehungskörper gebildet
wird, haben, deren Wandung sich in einem Mediumschleier fortsetzt, der aus einer
düsenartigen Öffnung in Form eines Schlitzes austritt, welcher um die engste Stelle
des konvergierenden Rohres herumläuft.
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Die Fig. 7 und 8 geben eine Vorrichtung wieder, bei welcher der konvergierende
Teil einen rechteckigen Querschnitt besitzt, wobei Fig.7 ein Schnitt durch eine
Ebene parallel zu den kleinen Seiten des Rechtecks ist und Fig. 8 eine seitliche
Projektionsansicht auf eine Ebene parallel zu einer großen Seite des Rechtecks darstellt.
Parallel zu den kleinen Seiten des Rechtecks sind das konvergierende Rohr 1 und
der Mediumschleier 6 in diesem Beispiel durch zwei parallele Platten 11 begrenzt.
Andere Formen, welche sich den ins Auge gefaßteu Zwecken anpassen, sind ebenfalls
möglich.
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Die Medien, sowohl dasjenige des divergierenden Schleiers als auch
dasjenige des Hauptstromes, können, je nach den betreffenden Anwendungszwecken,
aus Gasen oder Flüssigkeiten bestehen. Die Vorrichtung kann auch eine solche sein,
welche z. B. einen von der Flüssigkeit gebildeten Schleier und einen gasförmigen
Hauptstrom oder umgekehrt verwendet.
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Um den Mediumschleier genau zu richten und ihn in zweckentsprechender
Weise zu speisen, kann eine düsenartige Öffnung von der Art, wie sie in Fig.9 wiedergegeben
ist, verwendet werden. Diese weist mehrere parallele Schlitze auf, die voneinander
durch glatte Wände 12 getrennt sind, welche mit kleinen Zwischenräumen voneinander
angeordnet sind. Auf diese Weise kann ein Schleier erhalten werden, welcher am Anfang
verhältnismäßig dick und gleichzeitig genau gerichtet ist.
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In den Fig. 10 und 11 ist mit 21 der Rumpf eines zweimotorigen Flugzeuges
und mit 22 einer der Flügel bezeichnet, welcher das eine Motorgehäuse 23 mit seiner
Luftschraube 24 trägt. Längs der Oberseite jedes Flügels und in einem kleinen Abstand
von diesem ist ein Hilfsprofilkörper 25 angeordnet, welcher sich zwischen dem Rumpf
21 und dem Außenende 26 des Flügels erstreckt, wo er in zweckentsprechender Weise
abgestützt ist. Das Außenende des Flügels kann beispielsweise nach oben gekröpft
sein, wie dies in Fig. 11 wiedergegeben ist, um sich mit dem Profilkörper 25 zu
verbinden.
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Der Profilkörper 25 begrenzt auf diese Weise zwischen sich und dem
Flügel einen Spalt 27; der nach hinten konvergent verläuft, wie dies aus Fig. 10
ersichtlich ist. Der Profilkörper 25 ist hohl und läuft nach hinten in einem Längsschlitz
28 aus, der sich so nahe als möglich an der materiellen Verengung befindet, die
zwischen dem Profilkörper 25 und dem Flügel 22 gebildet wird. Der Schlitz 28 ist
derart gerichtet, daß der flache Mediumstrahl oder Mediumschleier v, welcher aus
ihm austritt, wenn der Innenraum des Profilkörpers 25 mit einem unter Druck stehenden
Medium aus einer zweckentsprechenden Quelle gespeist wird, eine Richtung besitzt,
die mit der Tangentenebene c-t an die Oberseite des Flügels längs der Spaltverengung
an der Stelle c einen Winkel a bildet. Der Winkel a ist derart gewählt, daß der
Mediumschleier v mit Bezug auf die Oberseite des Flügels divergent verläuft.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wenn aus dem Schlitz
28 der Mediumschleier v austritt und die Umgebungsluft zwischen dem Profilkörper
25 und dem Flügel 22 hindurchströmt, vermindert sich der statische Druck dieser
Luft, welcher an der stromaufwärts liegenden Seite gleich dem Atmosphärendruck ist,
rasch bis auf ein Minimum in der Nähe der engsten Stelle. Dieser Unterdruck mit
Bezug auf den Atmosphärendruck wirkt auf die Flächen des Profilkörpers 25 und des
Flügels 22 in der Nähe der engsten Stelle c und stromaufwärts davon und liefert
auf Grund der Lage dieser Flächen eine Antriebsschubkomponente.
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Hinter der engsten Stelle c wird die durch sie hindurchgehende Umgebungsluft
in dem divergierenden Teil, welcher zwischen der Oberseite des Flügels und dem Mediumschleier
v gebildet wird, allmählich wieder bis auf Atmosphärendruck verdichtet. Die Druckdifferenz
zu beiden Seiten des Mediumschleiers wird durch die Zentrifugalkräfte auf Grund
der Krümmung des Mediumschleiers unter der Wirkung desselben Unterdruckes im Gleichgewicht
gehalten. Die Druckdifferenz zwischen den beiden Flächen f1 und f2 des Flügels hinter
der engsten Stelle c erzeugt Auftriebskräfte an der Oberseite des Flügels.
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Die Atmosphärenluft, welche durch die engste Stelle des Spaltes 27
hindurchgeht, kann in diesen durch die Wirkung des Mediumschleiers selbst, wenn
der Winkel a nicht zu groß ist, oder durch irgendein anderes Mittel eingeführt werden.
Wenn sich die Luftschraube 24 des Flugzeuges in Wirkung befindet, unterstützt sie
die Einführung von Atmosphärenluft in den Spalt 27. Man kann daher den Winkel a
vergrößern und ihm Werte geben, die sogar bis zu einem rechten Winkel betragen können,
wenn die Wirkung des Mediumschleiers ausgenutzt werden soll, während die Luftschraube
durch den Motor angetrieben wird.
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Für eine und dieselbe Luftabgabe durch die engste Stelle c des Spaltes
27 hindurch ist die Auftriebskraft proportional der Bewegungsgröße des Mediumschleiers
(d. h. dem Produkt aus der Abgabemenge des Hilfsmediums und seiner Ausblasgeschwindigkeit
aus dem Schlitz 28).
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Die Stabilisierung des Flugzeuges kann auf folgende Weise herbeigeführt
werden: a) Um die Längsachse durch Änderung der Bewegungsgröße des Mediumschleiers
auf dem einen oder dem anderen Flügel oder durch differentielle Änderung des Winkels
a, welcher auf die Menge der in den Spalt 27 geführten Luft einwirkt. Zu diesem
Zweck kann ein z. B. zwischen dem Motorgehäuse 23 und dem äußeren Ende 26 des Flügels
liegender Teil des Profilkörpers 25 um eine im wesentlichen mit dem Schlitz 28 zusammenfallende
Achse drehbar ausgebildet werden, wobei diese Drehung durch das Steuersystem des
Flugzeuges geregelt wird.
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b) Um die Querachse durch Verschieben des Profilkörpers 25 in bezug
auf den Flügel, wodurch das Schubzentrum in Bezug auf den Schwerpunkt verlagert
wird, oder dadurch, daß so weit als möglich von dem Schwerpunkt weg eine regelbare
Auftriebs--inrichtung angeordnet wird, welche beispielsweise von einem bekannten
Mittel, wie einem senkrechten Strahl, einer Hilfsluftschraube mit senkrechter Achse
od.
dgl. oder von einer Vorrichtung mit Mediumschleier gebildet wird, die derjenigen
ähnelt, wie sie oben für den Flügel beschrieben wurde, aber auf das horizontale
Leitwerk des Flugzeuges angewendet ist.
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Was die erste Ausführungsform betrifft (Verschiebung des Profilkörpers
25), kann der zwischen dem Rumpf 21 und dem Motorgehäuse 23 liegende Teil des Profilkörpers
25 beispielsweise an seinen Enden in Kulissen 26a (Fig. 10) geführt werden, welche
an dem Rumpf und an dem Motorgehäuse vorgesehen sind und den Profilkörper 25 parallel
zu der Tangentenebene c-t führen können. Dabei kann die Verschiebung des Profilkörpers
durch das Steuersystem des Flugzeuges über eine zweckentsprechende Transmission
gesteuert werden, welche beispielsweise von einer parallel zu dem Profilkörper 25
verlaufenden drehbaren Achse, die in dem Flügel angeordnet und mit dem Profilkörper
durch Lenker verbunden ist, gebildet werden kann. Die Zufuhr des Hilfsmediums zu
dem Profilkörper kann mit Hilfe einer biegsamen Leitung im Inneren des Rumpfes erfolgen.
Eine Platte 26b, die an jedem Ende des beweglichen Teiles des Profilkörpers befestigt
ist, gestattet, die Öffnung im Rumpf und im Motorgehäuse abzuschließen.
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Die Fig. 12 und 13 veranschaulichen eine der vorhergehend beschriebenen
ähnliche Anwendung, bei welcher jedoch mehrere Hilfsprofilkörper 25a, 25b, 25c vorgesehen
sind, die parallel zueinander oberhalb der Oberseite des Flügels 22 angeordnet sind,
um mehrere Mediumschleier va, vb, vc und mehrere hintereinanderfolgende Spaltverengungen
zu bilden. Die diesen aufeinanderfolgenden Hilfsprofilkörpern 25a, 25 b, 25 c entsprechenden
Verengungen nehmen in ihrem Querschnitt derart zu, daß jeder Mediumschleier wenigstens
teilweise in den nachfolgenden Spalt eindringt und in diesen die Luft mitnimmt.
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Schließlich ist die Hinterkante des Flügels 22 selbst der Träger eines
Blasschlitzes 29, welcher einen Schleier vd erzeugen kann, der mit Bezug auf den
Schleier vc des letzten Hilfsprofilkörpers 25c divergent verläuft, d. h., hier nach
unten gerichtet ist. Der zwischen den Schleiern vc und vd erhaltene divergierende
Mediumstrom vollendet den Übergang des Druckes zwischen den Schleiern auf Atmosphärendruck
und ergibt einen besseren Wirkungsgrad, als wenn die eine der Wandungen fest wäre.
Dadurch wird die Menge der durch die Schleier eingeführten Luft erhöht, außerdem
ihr Druck längs des Flügels vermindert, so daß der Auftrieb verbessert wird.
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Bei dem Beispiel gemäß den Fig. 12 und 13 ist ferner der Flügel an
seinem Außenende nicht gekröpft wie bei dem Beispiel gemäß Fig. 11, sondern mit
einer Fläche 30 versehen, die senkrecht zu dem Flügel und zu den Hilfsprofilkörpern
steht und als Schutzschirm dient, welcher den Zutritt von seitlicher Luft verhindert.
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Die Vorrichtung kann auch auf einen anderen Profilteil als einen Flügel
angewendet werden, beispielsweise auf die Oberseite des Rumpfes eines Flugzeuges.
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Die Fig. 14 und 15 stellen ein Ausführungsbeispiel dar, bei welchem
der durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung erhaltene Auftrieb im wesentlichen
dazu dient, einen mit ihr versehenen Flugkörper zu heben. Dieser Flugkörper 31 ist
hier kreisrund, und der hohle Hilfsprofilkörper 32 und der Ausblasschlitz 33 für
den Mediumschleier sind ringförmig ausgebildet. Das unter Druck stehende Hilfsmedium
wird im Innern des Flugkörpers 31 erzeugt und dem Profilkörper 32 durch ihn tragende
Arme 34 hindurch zugeführt. Ein Ventilator 35 mit senkrechter Achse, welcher durch
einen in dem Flugkörper 31 angeordneten Motor angetrieben wird, dient dazu; die
Geschwindigkeit der Luft zu erhöhen, welche zwischen dem Profilkörper 32 und dem
eigentlichen Flugkörper 31 hindurchgeht. Der Unterdruck, welcher an der ringförmigen
Verengung zwischen den Teilen 31 und 32 entsteht, erzeugt den Auftrieb.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen bildet der konvergierende
Teil den Sitz eines entsprechend seiner Achse gerichteten Schubes. Dieser Schub
kann ganz oder teilweise die Widerstandskomponente des für den Auftrieb ausnutzbaren
Schubes, der auf den materiellen Teil des divergierenden Abschnittes ausgeübt wird,
im Gleichgewicht halten und sogar übersteigen, wobei sich diese Komponente auf Grund
der Schräglage des divergierenden Abschnittes mit Bezug auf die mittlere Achse des
eingeführten Mediums ergibt.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 16 und 17 ist der Hohlkörper
36, welcher den Blasschlitz 37 für den Mediumschleier aufweist, einer festen Wandung
38 zugeordnet, die eine solche Krümmung besitzt, daß der Zwischenraum zwischen dem
Mediumschleier und dieser Wandung zunächst abnimmt und dann wieder zunimmt. Auf
diese Weise wird an einem Punkt c zwischen der festen Wandung und dem Mediumschleier
eine Verengung gebildet, der ein konvergierender Abschnitt vorangeht, dessen Wandung
zum Teil durch den Mediumschleier gebildet wird. Der Unterdruck, welcher von dem
zwischen der festen Wandung 38 und dem Mediumschleier hindurchgehenden Hauptmediumstrom
auf diese feste Wandung vor der engsten Stelle ausgeübt wird, kann auf diese Weise
dazu herangezogen werden, einen Schub auf die Wandung 38 herbeizuführen.
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In den Fig. 16 und 17 ist der Körper 38 als Zylinder mit kreisförmigem
Querschnitt dargestellt, jedoch kann er auch andere Formen annehmen. Der Körper
38 kann einen waagerechten Ansatz an einem Flugkörper 39 darstellen, welcher dazu
bestimmt ist, sich in senkrechter Richtung zu erheben, und es können mehrere solche
Ansätze um die Achse a-a des Flugkörpers herum verteilt sein.
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Der Zylinder 38 kann vorzugsweise selbst eine oder mehrere Hilfsblasöffnungen
40 aufweisen, die im wesentlichen tangential zu seiner Wandung verlaufen und derart
gerichtet sind, daß sie um den Zylinder herum eine Strömung in der gleichen Richtung
bewirken, wie sie der Mediumschleier verursacht. Die wechselseitige Wirkung zwischen
den Blasschlitzen 40 und dem Mediumschleier kann durch eine Verstellung des Zylinders
38 geregelt werden, wenn dieser um seine Achse drehbar gemacht und mit einer Steuervorrichtung
verbunden wird, welche beispielsweise eine Schnecke und ein mit dem Zylinder verbundenes
Zahnrad im Innern des Rumpfes aufweist. An Stelle der Hilfsschlitze 40 kann auch
einfach eine kontinuierliche Drehung des Zylinders 38 um seine Achse benutzt werden,
wobei diese Drehung in der gleichen Richtung wie die Blasschlitze verläuft und entweder
durch die einfache Mitnahmewirkung des aus dem Schlitz 37 austretenden Mediumschleiers
oder mit Hilfe eines Motors aufrechterhalten werden kann.