DE1028592B - Mittel zur Bodendesinfektion und Foerderung des Pflanzenwachstums - Google Patents

Mittel zur Bodendesinfektion und Foerderung des Pflanzenwachstums

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DE1028592B
DE1028592B DED20996A DED0020996A DE1028592B DE 1028592 B DE1028592 B DE 1028592B DE D20996 A DED20996 A DE D20996A DE D0020996 A DED0020996 A DE D0020996A DE 1028592 B DE1028592 B DE 1028592B
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Germany
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soil
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DED20996A
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English (en)
Inventor
Lloyd J Meuli
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Dow Chemical Co
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Dow Chemical Co
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N2300/00Combinations or mixtures of active ingredients covered by classes A01N27/00 - A01N65/48 with other active or formulation relevant ingredients, e.g. specific carrier materials or surfactants, covered by classes A01N25/00 - A01N65/48

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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • Mittel zur Bodendesinfektion und Förderung des Pflanzenwachstums Die Erfindung betrifft die Desinfektion von landwirtschaftlichen Kulturböden, den Schutz der Pflanzenwurzeln gegen die Einwirkung bodenständiger Pilze und ein neues Mittel zur Verbesserung des Aufgehens der Saaten, des Sämlingswachstums und des Ertrages von Erntepflanzen.
  • Bekannt ist die Verwendung ungesättigter Dihalogenalkene zur Behandlung von Kulturböden. So verwendet man Äthylendibromid zur Bekämpfung von \Tematoden, Drahtwürmern, Maden und Larven. Auch 1,4-Dichlor-2-buten eignet sich zur Bekämpfung von Nematoden. Weiterhin ist die Bodenbehandlung mit Dihalogenalkenen enthaltenden Kieselsäuregelen bekannt. Die erwähnten Dihalogenalkene weisen jedoch im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Dihalogenalken keine fungicide Wirksamkeit auf. Diesbezügliche Einzelheiten werden weiter unten mitgeteilt.
  • Die Erfindung besteht in der Behandlung von Böden oder sonstigen Wachstumsmedien mit 1,4-Dibrom-2-butin als Bodendesinfektionsmittel und als Mittel zur Förderung des Pflanzenwachstums in Mengen von mindestens 2 Gewichtsteilen je 1000 000 Gewichtsteile Boden bzw. von mindestens 0,05 kg je 4000 qm Boden. Eine solche Behandlung schützt die Pflanze vor der Vernichtung durch bodenständige Pilze, die ihre Wurzeln angreifen, und verbessert das Aufgehen der Saaten und das Wachstum der Sämlinge wie auch den Ernteertrag der Pflanzen.
  • 1,4-Dibrom-2-butin ist eine bewegliche Flüssigkeit, die bei 80°C/2,7 mm siedet, in vielen organischen Lösungsmitteln etwas löslich, in Wasser wenig löslich ist und leicht und einfach im Boden oder Wachstumsmedium verteilt werden kann. Des weiteren ermöglicht die so verteilte Verbindung eine schnelle Bekämpfung der wurzelangreifenden Pilze. Zu den Vorteilen der vorliegenden Erfindung gehört, daß sich die Verbindung - je nach der Temperatur, dem Feuchtigkeitsgehalt, der Festigkeit und der physikalischen Konsistenz des Mediums - in kurzer Entfernung vom Eintragungsort aus verbreitet. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die Verbindung ausreichend beständig ist, um die verlangte Wirkung auf die bodenständigen Pilze auszuüben, nach einer annehmbaren Zeit aber unwirksam wird.
  • Die Verteilung einer wirksamen Menge 1,4-Dibrom-2-butin im Boden oder sonstigem Wachstumsmedium ist für die Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels wichtig. Im allgemeinen werden gute Ergebnisse erzielt, wenn die Verbindung durch das Wachstumsmedium in Mengen von 2 bis 150 oder mehr Gewichtsteilen/Million Gewichtsteile des Mediums verteilt wird. Bei Anwendung auf dem Felde kann das gesamte Butin im Boden in Mengen von etwa 0,05 bis 75 oder mehr kg/4000 qm und in einem solchen Bodenquerschnitt verteilt werden, daß eine wirksame Konzentration des darin vorhandenen Behandlungsmittels erzielt wird. Bei allgemeiner Anwendung auf dem Felde ist es gewöbnlich am besten, die Verbindung mindestens 5 cm tief in der Ackerkrume zu verteilen. Bei Anwendung in Saatfurchen zur Unterdrückung von Sämlingskrankheiten ist es günstig, die Verbindung auf der Oberfläche der Furche in Mengen von mindestens 0,075 kg/4000 qm Furchenbodenoberfläche zu verteilen. Manchmal ist es zweckmäßig, die Verbindung bis zu einer Tiefe von 60 oder mehr cm im Boden zu verteilen, um die Verseuchung des Bodens mit tiefsitzenden Pilzen zu verhindern.
  • Wenn kleinste Mengen des Butins im Boden verteilt worden sind, kann der behandelte Boden sofort mit der betreffenden Anbaupflanze bepflanzt werden. Nach der Verteilung größerer Mengen des Butins ist es zweckmäßiger, das Auspflanzen erst nach Verlauf einiger Stunden bis Tage durchzuführen, wobei die genaue Zeitspanne von der Konzentration des Butins im Boden und der Widerstandsfähigkeit der Arten der Boden- und Pflanzenschädlinge, die mit der Verbindung bekämpft werden, abhängt.
  • Das Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung kann in der Weise verwendet werden, daß man das unmodifizierte 1,4-Dibrom-2-butin im Wachstumsmedium, z. B. durch Imprägnierung, verteilt. Man kann jedoch ebenso gemäß der vorliegenden Erfindung ein flüssiges oder staubförmiges, den Giftstoff enthaltendes Mittel anwenden. Vorzugsweise wird das Butin im Gemisch mit festen, inerten, feinverteilten Trägerstoffen, fungiciden Hilfsmitteln (z. B. parasiticiden Zusätzen) oder oberflächenaktiven Dispergiermitteln, oder aber in Form seiner Lösung in Erdöldestillaten verwendet. Je nach der Konzentration des Giftstoffes sind solche Mittel zur Verteilung im Boden geeignet oder können als Konzentrate benutzt und später durch zusätzliche inerte Trägerstoffe unter Bildung eines fertigen Behandlungsmittels verdünnt werden. Die erforderliche Menge Butin kann dem Wachstumsmedium j e zu behandelnden =1000 qm in 20 bis 100 0001 oder mehr flüssigem Trägerstoff oder 10 bis 1000 kg festem Trägerstoff zugeführt werden.
  • Die genaue Konzentration des Butins, die in den Mitteln zur Behandlung des Wachstumsmediums angewandt wird, kann schwanken; erforderlich ist, daß die notwendige Menge an wirksamem Mittel zugeführt wird. Die Konzentration an Giftstoff, die in flüssigen Mitteln angewandt wird, um die erforderliche Menge dem Boden od. dgl. zuzuführen, liegt im allgemeinen zwischen mindestens 0,01 und 50 Gewichtsprozent, wenn auch Mittel, die bis zu 90 0;', enthalten, angewandt werden können. In Stäube-Mitteln kann ciie Giftstoffkonzentration 1 bis 20 Gewichtsprozent betragen. In Mitteln, die als Konzentrate benutzt werden sollen, kann der Giftstoff in einer Konzentration von 5 bis 95 Gewichtsprozent vorliegen.
  • Flüssige Mittel, die die gewünschte Menge des Butins enthalten, können durch Auflösen des Giftstoffes in einer organischen Flüssigkeit, wie Aceton, Toluol, Methylenchlorid, Chlorbenzol oder Erdöldestillate, oder durch Dispergieren des Giftstoffes in Wasser mit Hilfe eines geeigneten oberflächenaktiven Dispergiermittels, z. B. eines ionischen oder nichtionischen Emulgierungsmittels, hergestellt werden. Bevorzugt werden organische Lösungsmittel verwendet, die die Durchdringung und Imprägnierung des Bodens mit dem Butin ermöglichen und die so flüchtig sind, daß sie aus dem Boden verdampfen und nur einen geringen, bleibenden Rückstand darin zurücklassen. Bevorzugte Trägerstoffe sind die Erdöldestillate, die bei Atmosphärendruck unter 205°C fast vollständig überdestillieren und deren Flammpunkt über etwa 27'C liegt.
  • Die wäßrigen Mittel können ein oder mehrere mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel für das Butin enthalten. In solchen Mitteln besteht der Trägerstoff aus einer wäßrigen Emulsion, d. h. aus einer Mischung von mit Wasser nicht mischbarem Lösungsmittel, Emulgiermittel und Wasser. Die Wahl des Dispergier- und Emulgiermittels und die Menge desselben werden durch die Natur des Mittels und die Fähigkeit desselben, die Verteilung des Butins im wäßrigen Träger unter Bildung des gewünschten Mittels zu erleichtern, bestimmt. Zu den Dispergier- und Emulgiermitteln, die in den Mitteln der Erfindung angewandt werden können, gehören die Kondensationsprodukte von Alkylenoxyden mit Phenolen und organischen Säuren, Alkylarylsulfonate, Polyoxyäthylenderivate der Sorbitanester, komplexe Ätheralkohole, Mahoganyseifen usw.
  • Bei der Herstellung von Stäubemitteln wird das 1,-1-Dibrom-2-butin in oder auf einem feinteiligen inerten Festkörper, z. B. Talkum, Kreide, Gips usw., verteilt. Hierbei wird der Trägerstoff mechanisch mit der Verbindung vermahlen oder mit einer Lösung derselben in einem flüchtigen, organischen Lösungsmittel benetzt. In gleicher Weise können die Verbindung enthaltende Stäubemittel aus den verschiedenen festen, oberflächenaktiven Dispergiermitteln, wie Bentonit, Fullererde, Attapulgit und anderen Tonen, hergestellt werden. Je nach den Mengenanteilen der Bestandteile können diese Stäubemittel als Konzentrate angewandt und später mit zusätzlichen festen, oberflächenaktiven Mitteln oder mit Talkum, Kreide oder Gips u. dgl. verdünnt werden, um die gewünschte Menge aktiver Bestandteile in einem Mittel zu erhalten, das zur Behandlung des Bodens geeignet ist. Ebenso können solche konzentrierten Stäubemittel in Wasser mit oder ohne Zusatz von Dispergiermitteln verteilt werden, um wäßrige Bodenbehandlungsmittel zu bilden.
  • Gemäß der Erfindung wird der Boden mit dem Butin oder einem Mittel, das den Giftstoff enthält, in geeigneter Weise imprägniert, z. B. durch einfaches Mischen mit dem Boden, oder durch Auftragen auf dessen Oberfläche und späteres Eineggen oder Einpflügen bis zur gewünschten Tiefe oder durch Anwendung eines flüssigen Trägerstoffes, um Durchdringung und Imprägnierung zu erzielen. Nach einem anderen Verfahren wird die Verbindung auf der Oberfläche der Saatfurche verteilt und die Furche danach bepflanzt und über der Saat verfestigt. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Verteilung bei einer Bodentemperatur von etwa 7'C oder darüber durchzuführen, da die Wirksamkeit des Butins bei tieferen Temperaturen etwas herabgesetzt wird.
  • In einer bevorzugten Form wird das Mittel der Erfindung in einem Boden verwendet, der einen Feuchtigkeitsgehalt von 50 bis 100 °/° des Feuchtigkeitsäquivalents des Bodens besitzt. Wenn unter solchen Bodenbedingungen gearbeitet wird, werden größtmögliche Verbesserungen in den Ernteerträgen und der Bekämpfung der Nematoden erreicht. L. M. Thompson definiert in »Soils and Soil Fertility« (McGraw Book Co., Inc. [1952]) das Feuchtigkeitsäquivalent eines Bodens als den Prozentsatz Wasser, der durch den nassen Boden nach Zentrifugieren bei 1000facher Erdbeschleunigung zurückgehalten wird. Dieses Äquivalent ist etwa das gleiche wie die sogenannte ,Feldkapazität«, die als der Feuchtigkeitszustand des Bodens definiert werden kann, der erreicht ist, wenn die Abwärtsbewegung des Wassers im Boden praktisch aufhört. Dieses Feuchtigkeitsäquivalent bzw. diese Feldkapazität ist hauptsächlich vom Prozentsatz organischer Stoffeim Boden, der Größe der Bodenteilchen und der Durchlässigkeit des Bodens abhängig.
  • In einer weiteren Verwendungsform wird die Verteilung durch Zusatz des Giftstoffes zu dem zur Berieselung des Bodens verwandten Wasser erreicht. Dabei kann die Wassermenge gemäß dem Feuchtigkeitsgehalt und dem Feuchtigkeitsäquivalent oder der Feldkapazität des Bodens verändert werden, um die gewünschte Verteilungstiefe des Giftstoffes bei einem dem Feuchtigkeitsäquivalent gleichen Bodenfeuchtigkeitsgehalt zu erhalten. Das genannte Butin kann hierbei gut und in geeigneter Weise bis zu einer Tiefe von 0,6 bis 1,2 m oder mehr verteilt werden, um eine Wiederverseuchung mit tief sich aufhaltenden Organismen zu vermeiden.
  • Unter "Wachstumsmedium« sind hier nicht nur Kulturböden, sondern auch Kompost, Stall- oder sonstige Mistarten, Humus, Sand usw. zu verstehen, die geeignet sind, das Pflanzenwachstum zu fördern.
  • Das neue Mittel ist den eingangs erwähnten, bekannten Alkenen deutlich überlegen. So vernichtete das erfindungsgemäße 1,4-Dibrom-2-butin bodenständige Pilze bei einer Dosierung von 10 Gewichtsteilen je 1000 000 Gewichtsteile Boden in ausgezeichneter Weise. 1,4-Dichlor-2-buten ergab demgegenüber bei gleicher Dosierung überhaupt keine Vernichtung bodenständiger Pilze.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1 Zur Behandlung eines sandigen Lehmbodens, der stark mit den Organismen Fusarium solani, Phythium spp. und Rhizoctonia solani verseucht war, wurden Acetonlösungen, die 15 und 3 g 1,4-Dibrom-2-butin enthielten, benutzt. Zur Behandlungszeit hatte der Boden 701'o Feuchtigkeitsgehalt, was etwa 5001, der Feldkapazität des Bodens entspricht. Bei den Behandlungsverfahren wurde der Boden in verschließbare Behälter gefüllt und die Acetonmischungen getrennt in Mengen eingespritzt, die ausreichten, um 25 und 5 Gewichtsteile 1,4-Dibrom-2-butin/Million Gewichtsteile Boden zuzuführen. Nach der Behandlung wurden die Behälter geschlossen und der darin befindliche Boden mechanisch gemischt, um eine gleichmäßige Verteilung der Giftstoffmischung sicherzustellen. Nach dem Mischen wurden die Behälter mit dem behandelten Boden bei einer mittleren Temperatur von 25°C stehengelassen. In einem Blindversuch wurden verschlossene Behälter, die den gleichen verseuchten, aber unbehandelten Boden enthielten, den gleichen Bedingungen wie der behandelte Boden ausgesetzt.
  • Nach 3 Tagen wurden die Behälter geöffnet und Teile des behandelten und unbehandelten Bodens nach dem Verdünnungs-Plattenverfahren, wie es von J. P. Martin in r9oil Science" 69, Nr. 3, S. 215 bis 232, März 1950, beschrieben ist, kultiviert, um die prozentuale Vernichtung der Pilzorganismen zu bestimmen. Bei dem Verfahren war das benutzte Kulturmedium ein Pepton-Dextrose-Agar (1000 cm3 Wasser, 10 g Dextrose, 5 g Pepton, 1 g KH,P0, 0,5 g Mg S0, - 7 H? O und 20 g Agar), das 0,069 g "Rose bengal,, und 0,030 g Streptomycin,:l endgültiger Mischung enthielt. Bei der Durchführung des Plattenverfahrens wurde das Kulturmedium mit 0,5 g Bodenprobe;1 Medium vermengt und die Platten danach mit je drei Mustern von behandeltem und Kontrollboden begossen. Die begossenen Platten wurden dann 3 Tage bei 25C bebrütet.
  • Nach der Bebrütung wurden die Platten geprüft und die Pilzkolonien ausgezählt, um die prozentuale Vernichtung der Pilzorganismen zu bestimmen. Die Prüfung ; ergab, daß in dem mit 1,4-Dibrom-2-butin behandelten Boden 1001.:', der Pilzorganismen vernichtet waren.
  • Beispiel 2 In einem weiteren Versuch wurde eine Acetonlösung, die 15 g 1,4-Dibroin-2-butin enthielt, zur Behandlung des pilzverseuchten Bodens des Beispiels 1 benutzt. Bei dem Behandlungsverfahren wurde der Boden in verschließbare Töpfe gegeben und danach die Acetonlösung in einer Menge eingespritzt, die ausreicht, um 25 Gewichtsteile 1,4-Dibrom-2-butin/Million Gewichtsteile Boden zuzuführen. Sofort nach der Behandlung wurde der Boden in den Töpfen mit Baumwollsaat besät, die Töpfe wurden danach geschlossen und der besäte Boden darin mechanisch gemischt, um eine gleichmäßige Verteilung des Giftstoffes sicherzustellen. In einem Kontrollversuch wurde der gleiche verseuchte, aber unbehandelte Boden in Töpfe gegeben, der Boden mit Baumwollsaat besät und die Töpfe danach geschlossen. 3 Tage nach der Aussaat wurden die Töpfe geöffnet, zu ; jedem Topf wurden ausreichende Mengen Wasser gegeben, um das Wachstum der Sämlinge zu fördern, worauf die Töpfe sofort wieder geschlossen wurden.
  • 10 Tage nach der Aussaat wurden die Töpfe geöffnet, die Sämlinge entfernt und die Wurzeln geprüft, um die ; Zahl der nicht erkrankten Pflanzen zu bestimmen. Als Ergebnis der Prüfung wurde gefunden, daß 90 °/o der Sämlinge aus dem mit dem Butin behandelten Boden frei von Pilzbefall waren. In den Kontrollböden waren alle Baumwollsämlinge schwer mit dem Komplex der Wurzelfäulnispilze verseucht.
  • Beispiel 3 50 Gewichtsteile 1,4-Dibrom-2-butin, -15 Teile Xylol und 5 Teile eines dimeren alkylierten Arylpolyätheralkoliols (Triton X'155) wurden miteinander gemischt, um ein konzentriertes :Mittel in Fonn einer emulgierbaren Flüssigkeit darzustellen.
  • Ferner wurden 90 Gewichtsteile 1,4-Dibrom-2-butin und 10 Teile eines Sorbitanmonolauratpolvoxväthvlenderivats (Tween 20) mechanisch vermischt, um ein in Wasser dispergierbares konzentriertes Mittel herzustellen.
  • Diese Mittel sind geeignet, sich im Wasser zu verteilen und wäßrige Mittel zu ergeben, die sehr günstige Benetzungs- und Durchdringungseigenschaften besitzen. Diese Mittel sind zur Bodenbehandlung und zur Verteilung des 1,4-Dibrom-2-butins darin in wirksamen Konzentrationen geeignet. Beispiel 4 Das in Wasser dispergierbare konzentrierte Mittel des Beispiels 3 wird in Wasser verteilt, um ein Mittel herzustellen, das etwa 50 kg 1,4-Dibrom-2-butin/7501 fertiger Mischung enthält. Dieses Mittel wird unter Rühren am Pumpenausgang in einer Menge von 7,51 mit etwa 38001 Berieselungswasser vermischt. Das Wasser befindet sich beim Austritt aus der Pumpe im Zustand turbulenter Strömung, wodurch die Durchmischung des Giftstoffes ermöglicht wird. Ungefähr 300 cbm Berieselungswasser werden auf Kulturböden gegeben, die schwer mit Fusarium solani, Phythium spp. und Rhizoctonia solani verseucht sind, um eine Durchfeuchtung des Bodens bis zu einer Tiefe von 45 cm zu erreichen. 2 Wochen nach der Behandlung wird der Boden mit Limabohnen bepflanzt. In einem Kontrollversuch wird angrenzender, aber in gleicher Weise verseuchter Boden mit Limabohnen bepflanzt. 7 Wochen nach der Aussaat werden die Parzellen besichtigt, typische Pflanzen aus dem Boden genommen und ihre Wurzeln auf Wurzelfäulnis geprüft. Die Prüfung ergibt eine vollständige Vernichtung des Komplexes der Wurzelfäulnispilze im behandelten Boden und schwere Verseuchung der Kontrollparzellen. Beispiel 5 1,4-Dibrom-2-butin wurde zur Behandlung eines sandigen Lehmbodens benutzt, der schwer mit den Pilzorganismen Fusarium solani, Phythium spp. und Rhizoctonia solani verseucht war. Zur Behandlungszeit besaß der Boden einen Feuchtigkeitsgehalt von 7°/0, was etwa 50 °/o der Feldkapazität des Bodens entsprach. Bei dem Behandlungsverfahren wurde der Boden in verschließbare Gefäße gegeben und getrennt mit einer Acetonlösung bespritzt, die 6 g 1,4-Dibrom-2-butin%1 endgültiger Mischung enthielt, worauf die Gefäße geschlossen wurden. Die angewandten Mengen Acetonlösung reichten aus, um eine Konzentration von 10 Gewichtsteilen 1,4-Dibrom-2-butin/Million Gewichtsteile Boden zuzuführen. Der Boden wurde in den verschlossenen Gefäßen mechanisch gemischt, um eine gleichförmige Verteilung der Giftstoffmasse darin sicherzustellen. Nach 30 ':Minuten Mischen wurde der Boden aus den Gefäßen herausgenommen, in Behältern bis zu einer Tiefe von 9 cm verteilt und mit Limabohnen besät. In einem Kontrollversuch wurde in gleicher Weise verseuchter, aber unbehandelter Boden in Behälter verteilt und mit Limabohnen besät. Die Behälter mit besätem Boden wurden dann bis zu einem Bodenfeuchtigkeitsgehalt von etwa Feldkapazität bewässert und danach in einen kalten Raum bei 7'C und 82 % relativer Luftfeuchtigkeit gestellt, um Bedingungen zu schaffen, die eine schwache Keimung der Saat fördern und die für eine schnelle Verseuchung der Saat durch den Komplex der Wurzelfäulnispilze günstig sind. Nach 7tägigem Verweilen in dem kalten Raum wurden die Behälter mit besätem Boden in einem Treibhaus unter üblichen Bedingungen in bezug auf Licht, Temperatur und Feuchtigkeit gehalten. Während der folgenden Wachstumszeit wurde keine nachteilige Wirkung auf die Keimung und das Wachstum der Sämlinge beobachtet, die auf die Butinverbindung zurückzuführen wäre. 2 Wochen nach der Aussaat wurden die Behälter besichtigt, um den Prozentsatz des Aufgehens der Sämlinge zu bestimmen. Die Prüfung ergab, daB in dem behandelten Boden 920/, der Limabohnensämlinge aufgegangen waren. In dem Kontrollboden war kein Bohnensämling aufgegangen.
  • Beispiel 6 1,4-Dibrom-2-butin wurde auf und in feinteiligem Siliciumdioxyd-Aerogel (Hi-Sil) verteilt, um eine Mischung herzustellen, die 84g Giftstoff/1000 g fertigen Mittels enthielt. Dieses Mittel wurde zur Behandlung von Saatbeeten benutzt, die einen sandigen, mit Fusarium solani, Phythium spp. und Rhizoctonia solani verseuchten Lehmboden enthielten. Zur Behandlungszeit hatte der Boden einen Feuchtigkeitsgehalt von ungefähr 75 °/o der Feldkapazität. Vor der Behandlung war der Boden zur Aussaat von Baumwolle gefurcht worden. Bei dem Behandlungsverfahren wurden der Grund und die Seiten der Furchen mit dem Mittel in einer Menge von 50 g Mittel je 30 m offener Furche bestäubt. Unmittelbar nach der Behandlung wurde Baumwollsaat in die Furchen gesät und der Boden wie bei den üblichen Pflanzverfahren befestigt. In einem Kontrollversuch wurden Saatbeete des gleichen verseuchten, aber unbehandelten Bodens in gleicher Weise mit Baumwollsaat besät. Während der folgenden Wachstumszeit wurde keine nachteilige Wirkung auf die Keimung und das Wachstum der Sämlinge beobachtet, die der Butinverbindung zuzuschreiben wäre.
  • Die Saatbeete wurden in Abständen besichtigt, um den Prozentsatz des Aufgehens der Baumwollsaat und den Prozentsatz der Sämlinge, die nach dem Aufgehen weiterlebten, zu bestimmen. Bei den Beobachtungen wurde ein 77°/oiges Aufgehen der Baumwollsaat im behandelten Boden und ein Überleben von 50 °/o der aufgehenden Sämlinge gefunden. In den Kontrollbeeten wurde ein Aufgehen von 51 Ill'o der Baumwollsaat und ein Überleben von 35 °/o der aufgegangenen Sämlinge beobachtet.

Claims (4)

  1. PATENTANSPPI'(;IIE: 1. Verwendung von 1,4-Dibrom-2-butin als Bodendesinfektionsmittel und als Mittel zur Förderung des Pflanzenwachstums in Mengen von mindestens 2 Gewichtsteilen je 1000 000 Gewichtsteile Boden bzw. von mindestens 0,05 kg je 4000 qm Boden.
  2. 2. Verwendung von 1,4-Dibrom-2-butin nach Anspruch 1 im Gemisch .mit festen, inerten, feinverteilten Trägerstgffen, fungiciden Hilfsmitteln oder oberflächenaktiven Dispergiermitteln.
  3. 3. Verwendung von 1,4-Dibrom-2-butin nach Ansprüchen 1 und 2 in Form seiner Lösung in Erdöldestillaten.
  4. 4. Verwendung von 1,4-Dibrom-2-butin nach Ansprüchen 2 und 3 in Konzentrationen von mindestens 0,01 Gewichtsprozent. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 882 551, 883 447; britische Patentschrift Nr. 603 636; USA.-Patenfschrift Nr. 2 547 822.
DED20996A 1954-08-02 1955-08-01 Mittel zur Bodendesinfektion und Foerderung des Pflanzenwachstums Pending DE1028592B (de)

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