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Poliermittel auf der Grundlage von Siliconen Die Erfindung betrifft
Poliermittel für glatte Oberflächen auf Organopolysiloxangrundlage.
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Es ist bekannt, daß Silicone, insbesondere Methylsilicone, mit oder
ohne organische Wachse, ausgezeichnete Poliermittel für verschiedenste Arten von
glatten Oberflächen ergeben, beispielsweise für Autokarosserien, Möbel und Glas.
Eine der Schwierigkeiten, welche bisher bei derartigen Poliermitteln auftraten,
ist das verhältnismäßig starke Nachlassen des Glanzes der polierten Oberfläche im
Laufe der Zeit. Es wurde nun gefunden, daß sich die Glanzfestigkeit solcher Poliermittel
außerordentlich verbessern läßt, wenn man als Hauptbestandteil Methlyvinylpolysiloxane
verwendet. Die erfindungsgemäßen Poliermittel bestehen aus Lösungen oder Dispersionen
von Vinylmetliylpolysiloxanen mit einer Vinylgruppe und einer Methylgruppe an mindestens
90 °p der Siliciumatome, in einem für die Siloxane geeigneten flüssigen :Medium.
Derartige Poliermittel verteilen sich gleichmäßiger auf Oberflächen als die bisher
verwendeten Methylpolysiloxanpoliermittel. Außerdem zeichnen sie sich dadurch aus,
daß sie den Oberflächen einen ausgezeichneten Glanz verleihen, so eine erhöhte Glanzfestigkeit
und gegenüber den bisher bekannten Siloxanpoliermitteln eine bessere Glanzfestigkeit
besitzen.
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Die neuen Poliermittel lassen sich beispielsweise durch Auflösen des
Siloxans in geeigneten organischen Lösungsmitteln, wie Erdölkohlenwasserstoffen,
Benzol und Toluol, herstellen. Diese Polierlösungen eignen sich vor allem für Möbel,
Glas und andere Haushaltgegenstände.
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Die erfindungsgemäßen Poliermittel können jedoch auch in Form einer
Öl-in-Wasser- oder einer Wasser-in-Öl-Emulsion hergestellt werden, wobei sie gegebenenfalls
ein Lösungsmittel mitenthalten. Vor allem ist bei Autopolituren in Emulsionsform
die Anwesenheit z. B. eines Kohlenwasserstofflösungsmittels erwünscht, weil hierdurch
die Entfernung von Straßenteer erleichtert wird. Die verwendete Wassermenge im Hinblick
auf die Ölphase spielt keine entscheidende Rolle und hängt davon ab, ob man eine
Flüssigkeit oder eine Paste erhalten will. Die Emulsionen lassen sich durchweg auf
die für die Gewinnung von Öl-in-Wasser- bzw. Wasser-in-Öl-Emulsionen übliche Weise
herstellen. Emulsionen mit einem Gehalt an Lösungsmittel stellt man in der Regel
her, indem man das Siloxan in einem geeigneten Kohlenwasserstofflösungsmittel löst
und die Lösung anschließend mit Wasser auf geeignete Weise emulgiert.
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Die erfindungsgemäßen Poliermittel enthalten vorzugsweise höchstens
10 Gewichtsprozent Siloxan, berechnet auf das Gesamtgewicht der Poliermittel. Die
Siloxane können beliebige Molekulargewichte aufweisen und in ihrer Konsistenz von
Ölen bis zu nicht mehr fließenden, benzollöslichen gummiartigen Stoffen schwanken.
Vorzugsweise verwerdet man jedoch Öle mit einer Viskosität von 50 bis
1000 cSt!25°C. Geeignet sind außer den reinen Vinylmethylpolysiloxanen auch
deren Mischpolymerisate mit bis zu 10 Molprozent anderer Siloxane. Diese können
Triorgano-, Diorgano-, Monoorganosiloxane oder Kombinationen hiervon sein. Beispiele
von erfindungsgemäß verwendbaren Siloxanmischpolymerisaten sind solche von Vinylmethyl-
und Diniethylvinylsiloxan, von Vinylmethyl- und Trimethylsiloxan, von Vinylmethyl-
und Monomethylsiloxan, von Vinylmethyl-, Dimethyl- und Trimethylsiloxan, von Vinylmethyl-,
Phenylmethyl- und Phenyldimethylsiloxan, von @inylmethyl-, Diäthyl- und Triäthylsiloxan
sowie von Vinylmethyl- und Octadecylmethylsiloxan. Werden mehr als 10 Molprozent
anderer Siloxane mit dem Viny lmethylsiloxan mischpolymerisiert, so sind die erhaltenen
Poliermittel von minderer Qualität.
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Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Poliermittel noch zusätzliche
Siloxan-Bestandteile aufweisen, beispielsweise Mischpolymere, bestehend aus (C H,),
Si 0i,2 und Si 0",- oder aus C H3 Si 03 2 und (C H3)2 Si 02 -Einheiten
oder andere Arten von Siloxanharzen. Die Gegenwart derartiger Harze bewirkt, daß
der Glanz von Anfang an etwas schwächer, dafür aber um so beständiger und widerstandsfähiger
gegen Wasser ist. Werden solche Siloxanharze verwendet so soll die Siloxanmenge
insgesamt in der Regel höchstens etwa 10 Gewichtsprozent
des Poliermittels
ausmachen; auf jeden Fall muß jedoch mindestens 1 Gewichtsprozent Vinylmethylpolysiloxan
vorhanden sein.
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Ferner können die erfindungsgemäßen Poliermi; tel auch organische
Wachse, wie Carnaubawachs, mikrokristalline Wachse aus Erdölprodukten; Bienenwachs
oder Paraffin, enthalten; auch Kombinationen dieser Wachse sind anwendbar. Derartige
Wachse verwendet man im allgemeinen in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsprozent der
Gesamtrnischung.Außer diesen Bestandteilen können die Poliermittel noch Schleifmittel,
wie feinverteilte Kieselsäure, Reinigungsmittel und sonstige Stoffe, enthalten,
welche zum Säubern der zu polierenden Oberflächen dienen.
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Die erfindungsgemäßen Poliermittel eignen sich gleichermaßen gut für
die verschiedensten Oberflächen, wie für Autos, Möbel und Glas. Es wurde gefunden,
daß sie die Oberflächen besser befeuchten und keine Tropfen bilden, wie dies bei
Poliermitteln auf Methylsiloxangrundlage häufig der Fall ist. Dies bedeutet, daß
die neuen Poliermittel leichter aufzubringen sind und daß die damit überzogenen
Oberflächen leichter mit Farbe bestrichen werden können als solche, die mit Methylsiloxanen
überzogen wurden. Außerdem haben die erfindungsgemäßen Poliermittel einen dauerhafteren
Glanz als die bisher bekannten Produkte.
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Alle in den folgenden Beispielen enthaltenen Glanzbestimmungen wurden
in Übereinstimmung mit der >-ASTM D-523-49T,c-Vorschrift durchgeführt, wobei ein
üblicher 60°-Spiegelglanzmesser für Farbanstriche verwendet wurde. Die Prozentangaben
sind, falls nicht anders erwähnt, Gewichtsprozent. Beispiel 1 Verglichen wurden
Poliermittel folgender Zusammensetzung 1. Eine Öl-in-Wasser-Emulsion, bestehend
aus 4 °/o eines eine Viskosität von etwa 350 cSt/25°C aufweisenden Mischpolymerisats,
aus 97 Molprozent Vinylmethyl-und 3 Molprozent Trimethylsiloxan, 20/0 Kerosin,
190/, Mineralöldestillat (Flammpunkt oberhalb 38°C, Siedebereich 150 bis
205°C), 14°/o Diatomeenerde, 570/, Wasser, 2,50/, Ölsäure und 1,50/, Morpholin.
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2. Eine Öl-in-Wasser-Emulsion wie 1 mit der Ausnahme, daß das Siloxan
ein Mischpolymerisat von Dimethyl-und Trimethylsiloxan mit einer Viskosität von
350 eSt/25°C darstellt.
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3. Ein handelsübliches Poliermittel, das 1 bis 2 °/o durch Trimethylsiloxygruppen
endblockiertes Dimethylsiloxan, 3 bis 4 % Wachse sowie Lösungsmittel und Emulgator
enthält.
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Beide Emulsionspolituren werden dadurch hergestellt, daß man das Siloxan
in den Lösungsmitteln löst, anschließend den Emulgator und das Wasser zugibt und
sodann die Mischung durch eine Kolloidmühle leitet.
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Jedes der drei Poliermittel wurde auf verschiedene Teile des Verdecks
eines rostbraunen Automobils aufgebracht; die Ergebnisse sind nachstehend zusammengefaßt.
Glanz vor dem Glanz P 0 ttelbar Glanz nach |
litur Polieren unmi nach 3 Monaten |
dem Polieren |
1 71 94 85 |
2 85 88 65 |
3 80 91 72 |
Beispiel 2 Die verwendeten Polituren 1 und 2 entsprechen denjenigen des Beispiels
1, dagegen enthält Politur 3 jedoch nur 2°(o des Mischpolimerisats von 97 Molprozent
Vinylmethyl- und 3 Molprozent Trimethylsiloxan sowie zusätzlich 2 °,/o Methylsiloxanharz
aus Trimethylsiloxan-und Si02 Einheiten, bei dem das Verhältnis von Methylgruppen
zu Si-Atomen etwa 1,1 : 1 beträgt. Diese drei Polituren wurden auf verschiedene
Teile des Verdecks eines hellgrünen Kraftwagens aufgebracht; die Ergebnisse sind
in folgender Tabelle zusammengefaßt.
Glanz vor dem Glanz Glanz nach |
Politur Polieren unmittelbar nach 3 Monaten |
dem Polieren |
1 82 87 66 |
2 81 84 54 |
3 78 85 58 |
Beispiel 3 Man stellt zwei Poliermittel her, von denen das erste eine Lösung ist,
die sich aus 2 l';, eines Mischpolymerisats von 97 Molprozent Methylvinyl- und 3
Molprozent Trimethylsiloxan, 2 °/o Carnaubawachs sowie 96 °/o Erdölkohlenwasserstofflösungsmittelzusammensetzt.
Das zweite Poliermittel ist wachsfrei und besteht aus 40,1o des gleichen Vinylmethylsiloxanmischpolymerisats
und 96 % Erdölkohlenwasserstofflösungsmittel. Beide Poliermittel ergeben einen ausgezeichneten
Glanz, wenn sie auf Möbelstücke und Glas aufgebracht werden.