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Dauermagnetischer Haftsockel Dauermagnetische Haftsockel, die dazu
dienen, beispielsweise Meßapparaturen, Lampen, Lupen u. dgl. zu tragen und mit Hilfe
des eingebauten Magnetsystems in gewünschter Arbeitsstellung an der Aufreißplatte,
an Maschinen, Geräten od. dgl. zur Haftung zu bringen, sind an sich bekannt. Die
Magnetsysteme sind hierbei entweder nicht ausschaltbar oder ausschaltbar. Es sind
ferner dauermagnetische Haftsockel bekannt, hei denen der eingebaute Dauermagnet
nicht nur dazu dient, den die Meßapparatur usw. tragenden Sockel voriibergehend
haftenzulassen, sondern auch die Haftverbindung zwischen dem Sockel und dem zu tragenden
Gerät bewirkt. Gerade bei diesen bekannten Haftsockeln wurde es als besonderer Vorzug
gewertet, daß mit einem einzigen Magnetsystem nicht nur die Haftung des Sockels.
sondern auch die Haftung der vom Sockel zu tragenden Teile bewirkt werden konnte.
Tatsächlich ergeben sich aber hierbei entscheidende Nachteile, die nicht mit der
erforderlichen I<larheit erkannt wurden. um eine wirksame Abhilfe zu schaffen.
Abgesehen davon. daß beispielsweise bei einem schaltbaren System beim Ahschalten
nicht nur die Haftung des Sockels an seiner Unterlage aufgehoben wurde, sondern
auch die Haftung der vom Sockel getragenen Geräte. ergibt sich der weitere Nachteil.
daß bei dem magnetischen lOurzschluß des Magnetsystems an der Haftunterlage. die
die Voraussetzung für das Haften ist. eine Schwächung der Haftkraft an den anderen
Haftflächen des Sockels ergibt. Dieser Nachteil kann nicht ausgeglichen werden durch
eine der jeweiligen Haftaufgabe angepaßte Flächengestaltung der einzelne Haftstellen.
Zwar kann das Magnetvolumen so groß gemacht werden. daß die beschriebene Haftkraftverminderung
für den jeweiligen Anwendungsfall nicht ins Gewicht fällt. Das aber bedingt große
Systeme. die teuer sind. und führt zu einer Vergrößerung der unerwünschten Streuwirkung,
die ohnehin bei derartigen Systemen sehr stark ist.
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In Erkenntnis dieser Nachteile bekannter dauermagnetischer Haftsockel
soll gemäß der Erfindung ein System vorgeschlagen werden, bei welchem diese vermieden
sind und bei welchem den unterschiedlichen Verhältnissen an den einzelnen Haftflächen.
die voneinander abweichende Aufgaben zu lösen haben, Rechnung getragen ist. Außerdem
soll die Haftkraft der Nutzhaftflächen unabhängig davon sein. ob der Sockel auf
einer tragenden Unterlage zur Haftung gebracht worden ist oder nicht. Gelöst wird
diese Aufgabe. indem zwei magnetisch voneinander getrennte Dauermagnetsysteme vorgesehen
werden. von denen das eine der Nutzhaftung von Gegenständen aus magnetisch leitendem
Werkstoff an dem Sockel dient. während das andere die Haftung des
Sockels an der
magnetisch leitenden Unterlage bewirkt.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgedankens
dargestellt, an Hand deren nachfolgend die Erfindung näher erläutert und weitere
erfinderische Merkmale aufgezeigt werden.
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Abb. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch den Haftsockel, Abb. 2 eine
Ansicht von vorn und Ahb. 3 eine Aufsicht.
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In einem vorzugsweise aus leichtem Metall bestehenden Gehäuse 1 ist
das Haftsystem 2 mit groher Polteilung für das Haften des Sockels auf der tragenden
Unterlage aus magnetisch leitendem Werkstoff eingebaut. Es handelt sich um ein an
sich hekanntes System, bestehend aus einem axial magnetisierten Dauermagneten 3.
der im gewählten Beispiel ein Vollzylinder ist. aber auch ein Ringmagnet sein kann.
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Dieser Magnet ist in einem Topf 4 aus Weicheisen so eingesetzt, daß
er mit dem Boden des Topfes magnetische Berührung hat und bis zum Topfrand aufragt.
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Zwischen dem Magnetkörper und der Topfwandung ist eine nichtferromagnetische
Hülse 5 aus Messing od. dgl. eingesetzt. Dieses System ist in hervorragender Weise
geeignet. den Sockel an verhältnismäßig schlecht magnetisch leitenden Unterlagen,
wie Gußfundamenten u. dgl., an Werkzeugmaschinen haftenzulassen und dabei nur unbedeutende
Spuren von Maglnetismus in der tragenden Unterlage zurückzulassen, selbst wenn diese
aus gehärtetem Stahl besteht.
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Hieran wird nichts geändert. wenn die freie Endfläche des Dauermagneten
3 durch eine Weicheisenplatte abgedeckt ist.
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Für die Nutzhaftung ist auf dem Gehäuse 1 ein Magnetsvstem 6 mit
einer Feinpolteilung vorgesehen.
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In an sich bekannter Weise besteht dieses System aus einer Aneinanderreihung
von - dauermagnetischen Streifen 7 und Weicheisenstreifen 8. Die dauermagnetischen
Streifen sind so magnetisiert, daß ihre Flächen größter Ausdehnung jeweils Polflächen
sind, und sie sind derart aneinandergereiht, daß die zwischengeschalteten Eisenstreifen
von den anliegenden Dauermagnetstreifen gleichpolig magnetisiert werden. Die aufeinanderfolgenden
Eisenstreifen 8 der Reihe zeigen infolgedessen. wie insbesondere aus Abb. 2 erkennbar,
abwechselnd Nord- und Südpolarität. Das feinpolige Älagnetsystem hat den Vorteil,
daß selbst gehärtete Meßwerkzeuge aus Stahl, wie Bleche, Schablonen, geschliffene
Werkzeuge u. dgl., außerordentlich fest haften und nach dem Abnehmen von der Haftfläche
praktisch keinen Restmagnetismus zeigen, weil die enge Polteilung eine Magnetisierung
nicht zuläßt.
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Das System 6 kann in einfacher Weise mit Spannflächen versehen werden,
die entweder, wie dies bei 9, 10 und 11 angedeutet ist. im rechten Winkel zueinander
stehen oder, wie bei 12 angedeutet, eine andere Winkellage aufweisen.
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Selbstverständlich ist die gegenseitige Lage der Haftflächen nicht
auf das im dargestellten Beispiel Gezeigte beschränkt, es können vielmehr mehr oder
weniger Haftflächen vorgesehen werden, und es können auch andere Winkellagen der
Flächen zueinander gewählt werden, um besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden.
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Diese Anordnung zweier unabhängig voneinander wirkender magnetischer
Kreise für das Haften des Sockels an der tragenden Unterlage einerseits und für
das Haften der Äleßwerkzeuge und Apparaturen andererseits hat nicht nur den Vorteil,
daß die Haftkraft des einen Systems unabhängig davon ist, ob das andere System zum
Zwecke der Haftung magnetisch kurzgeschlossen ist oder nicht. Es besteht der weitere
entscheidende Vorteil, daß eine freie Polarisierung der haftenden Gegenstände unterbunden
ist.
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Infolgedessen ergibt sich z. B. zwischen dem Fühler einer Meßuhr,
die vom Sockel getragen wird, und der Unterlage, die ihrerseits den Sockel trägt,
nicht die geringste Ausbildung eines magnetischen Feldes, das dazu führen könnte,
eine die Meßwerte verfälschende Klebwirkung des Meßuhrenfühlers am zu messenden
Gegenstand henrorzurufen. Ein Kraftlinienfluß zwischen den beiden voneinander unabhängigen
Magnetsystemen vermag selbst dann nicht aufzutreten, wenn
das Gehäuse 1 nicht wie
im Ausführungsbeispiel aus einem nichtferromagnetischen Metall, sondern aus einem
gut leitenden Metall wie Eisen od. dgl. besteht.
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Der Haftsockel gemäß der Erfindung kann auch mit zusätzlichen mechanischen
Befestigungsmitteln versehen werden, wie bei 13 angedeutet. In dieser Bohrung 13
kann ein Ständer für eine Meßuhr od. dgl. mechanisch festgeklemmt werden.
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Als Dauermagnetwerkstoff für das grobpolige System 2 können beispielsweise
Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen mit den oder ohne die üblichen Zusätze verwendet
werden oder auch oxydkeramische Werkstoffe auf der Basis Eisen(III)-oxvd-Bariumoxyd.
Für die Feinpolteile des Systems 6 für die Nutzbaftung kommt praktisch nur der letztgenannte
Werkstoff in Frage. pATENTANSPRiJCHE 1. Dauermagnetischer Haftsockel, vorzugsweise
für das Spannen von Meßwerkzeugen und Meßapparaturen, gekennzeiclmet durch zwei
magnetisch voneinander getrennte Dauermagnetsysteme, von denen das eine (6j der
Nutzhaftung von Gegenständen aus magnetisch leitendem Werkstoff an dem Haftsockel
dient. während das andere (3) die Haftung des Sockels an der magnetisch leitenden
Unterlage bewirkt.