DE10261051A1 - Verdrahtungskanal und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Verdrahtungskanal für die Aufnahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischen Strom, optischen Signalen und/oder dergleichen, welcher eine annähernd U-förmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenwänden, wobei die Seitenwände zusätzlich Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen können, und einen den Kanal verschließenden Deckel sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Verdrahtungskanal wird aus einem Endlosband durch Aufrichten der Seitenteile 2 entlang einer Scharnier- oder Faltstelle hergestellt. DOLLAR A Dieser besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen Grundkörper 1, der durch eine Bodenwand 5 und zwei parallelen Seitenwänden 2 gebildet wird, wobei zur Fixierung der Bodenwand 5 an den Seitenwänden 2 jeweils in der Nähe der Scharnier- oder Faltstelle ein abgewinkelter Steg 4 angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Verdrahtungskanal für die Aufnahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischen Strom, optischen Signalen und/oder dergleichen, welcher eine annähernd U-förmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenwänden, wobei die Seitenwände zusätzlich Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen können, und einen den Kanal verschließenden Deckel sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
- Leitungskanäle der eingangs genannten Art sind bekannt und werden für eine Vielzahl von Anwendungsfällen eingesetzt. Kanäle mit annähernd rechteckigen Querschnitten und geschlossenen Seitenwänden sind zahlreich bekannt, so beispielsweise aus der
DE 37 08 357 A1 . - Das Ausführen von Leitungen aus dem Kanalinneren ist hier problematisch. Entweder müssen spezielle Abzweigstücke eingesetzt werden oder die entsprechende Seitenwand nachträglich mit Öffnungen durch Einschneiden versehen werden.
- Leitungskanäle, die diesen Nachteil beseitigen, weisen in ihren Seitenwänden eine Vielzahl von Öffnungen auf, die für die Ausführung von Leitungen geeignet sind. Alle diese Kanäle sind so ausgelegt, dass unterschiedliche Wandstärken zwischen Kanalboden, Kanalseitenwänden und Deckel vorhanden sind. Außerdem sind die Wandstärken der Seitenwände zusätzlich konisch sich verjüngend ausgelegt, wobei die Wandstärke von unten nach oben zur Verschlusskontur sich ausdünnt.
- Die Herstellung der Kanäle erfolgt üblicherweise dadurch, dass das U-förmige Kanalunterteil durch Extrusion in seiner endgültigen Form hergestellt wird und die Seitenwände der so gefertigten Kanäle anschließend mit einer Seitenlochung versehen wird, so dass die Profilierung für die Ausführung von Leitungen geeignet ist. Der Dekkel zum Aufsetzen auf das Kanalunterteil wird ebenfalls durch Extrusion in seiner endgültigern Form hergestellt.
- Nachteilig hieran ist, dass aufgrund der Raumform des U-förmigen Querschnitts des Kanalunterteils in ihrer Ausführung kompliziert ausgeführte Stanzwerkzeuge benutzt werden müssen und die Stanzungen sowohl der Bodenlochung als auch der Seitenwandlochung an der Stanzauslaufseite scharfkantig ausgeführt sind. Dies kann beim Einbringen von Leitungen zu einer Beschädigung der Isolierung führen.
- Bekannt ist aus der
DE 198 53 043 A1 ein Kabelkanal, der zumindest aus einem Rückwandstreifen, einem Zwischenwandstreifen oder Seitenwandstreifen besteht, wobei einem der Streifen im angrenzenden Kantenbereich des anderen Streifens eine Rastaufnahme zugeordnet ist. Das Rastelement oder die Rastaufnahme soll über ein Scharnier mit dem Streifen verbunden sein. Bevorzugt besteht das Scharnier aus einem verformbaren bzw. flexiblen Kunststoff, wobei dieses als Filmscharnierstreifen oder auch als coextrudierter Streifen bezeichnet werden kann. Dies bedeutet, dass der Kabelkanal nicht mehr einstückig aus einem Profilstreifen hergestellt wird, sondern aus mehreren, relativ flachen Streifen, die dann entweder bereits im Herstellungswerk oder vor Ort zusammengesetzt werden. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise Seitenwandstreifen von einer gewünschten Breite mit einem Rückwandstreifen zu verbinden. Auch können die Seitenwandstreifen unterschiedliche Ausgestaltungen aufweisen. - Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Rastelemente einschließlich der Rastaufnahmen eine sehr komplizierte Form aufweisen, was mit hohen Werkzeugkosteneinhergeht. Des Weiteren ist dieser Kanal instabil gegenüber Torsionsbelastungen.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, bei einem Verdrahtungskanal die vorgenannten Nachteile zu beseitigen sowie die Herstellung aller benötigten Kanalbreiten mit einem Werkzeug zu ermöglichen. Es soll somit sowohl ein Verdrahtungskanal, der aus Endlosband durch Aufrichten der Seitenwände herstellbar ist, geschaffen werden als auch ein Verfahren zu seiner Herstellung.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
- Bei diesem Verdrahtungskanal, bestehend im Wesentlichen aus einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, welche über Scharnier- oder Faltstellen miteinander verbunden sind, das durch Extrusion hergestellte Endlosband zur Bildung eines u-förmigen Grundkörpers längs der Scharnier- oder Faltstellen aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar ist.
- Der U-förmige Grundkörper besteht aus einer Bodenwand und zwei parallel gegenüberliegenden Seitenwänden, wobei an den Seitenwänden etwa in der Nähe der Scharnier- oder Faltstelle ein von diesen wegragendes Element angeordnet ist.
- Die Seitenwände und die Bodenwand des U-förmigen Grundkörpers können aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, wobei das Kunststoffmaterial für die Bodenwand vorzugsweise ein Kunststoff-Recyclat ist.
- Durch das Aufrichten der Seitenwände und deren Fixierung mittels des abgewinkelten Steges an der Bodenwand entsteht ein sich über die Länge des Kanals erstrekkender Hohlraum. Dieser erhöht zum einen die Torsionsfestigkeit des Kanals zum anderen kann dieser Hohlraum zum Einbringen von Zugankern, Zugseilen und dergleichen oder zum Einbringen von Verbindungselementen, die zur Verbindung und zum Ausrichten der u-förmigen Grundkörper untereinander an den Stoßstellen dienen, genutzt werden.
- Im Verfahren zur Herstellung des wie vor beschriebenen Verdrahtungskanals wird in zwei Schritten vorgegangen. In einem ersten Schritt wird in einem breitenverstellbaren Werkzeug mit zwei Extrudern ein gestreckter Kanal extrudiert, wobei der Kanalboden aus einem zweiten Material, vorzugsweise einem Recyclat, extrudiert wird. In einem zweiten Schritt werden Bodenprägungen, Stanzungen usw. eingebracht, der gestreckte Kanal aufgerichtet und Seitenwände und Boden vorzugsweise durch eine unlösbare Verbindung miteinander verbunden.
- Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher beschrieben werden. Es zeigen
-
1 – U-förmiger Grundkörper im gestreckten Zustand -
2 – U-förmiger Grundkörper im aufgerichteten Zustand - In der
1 ist der U-förmige Grundkörper1 des Verdrahtungskanales im gestreckten Zustand, also vor dem Aufrichten der Seitenwände2 dargestellt. Die Seitenwände2 weisen an ihre freien Enden Rastelemente3 auf. Den Rastelementen3 gegenüberliegend angeordnet ist ein wegragendes Element4 , welches in diesem Ausführungsbeispiel aus zwei zueinander versetzt angeordneten Elementen41 ,42 besteht. Das Element42 ist in etwa einem spitzen Winkel zur Seitenwand2 angeordnet und das daran einstückig angeformte Element41 ist in etwa einem rechten Winkel zur Seitenwand2 angeordnet. Von dem wegragenden Element beabstandet ist ein Scharnier7 , welches in diesem Ausführungsbeispiel eine geringere Wandstärke aufweist als die Seitenwand2 . Dieses Scharnier7 , welches auch als Filmscharnier ausgebildet sein kann, dient dazu, das Aufrichten der Seitenwand2 zu realisieren. Das wegragende Element4 kann sowohl über die gesamte Länge als auch partiell über den Verdrahtungskanal ausgebildet sein. Das wegragende Element4 ist so ausgebildet, dass beim Aufrichten der Seitenwand2 das Element41 den Endbereich8 als auch Teilbereiche der Bodenwand5 überdeckt und in diesem Bereich fixiert ist. Diese Fixierung kann durch mechanische Befestigungselement wie Schrauben, Nieten oder Ähnliches erfolgen, es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, diese Fixierung über eine Verklebung bzw. eine Verschweißung zu realisieren. - In der
2 ist der U-förmige Grundkörper1 des Verdrahtungskanals dargestellt. Hierbei sind die Seitenwände2 beidseitig aufgerichtet und über das Element41 des wegragenden Elementes4 mit dem Endbereich8 und dem Bodenteil5 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel entsteht bei der Aufrichtung der Seitenwände2 im Bereich des Elementes42 des wegragenden Elementes4 ein Hohlraum6 . Dieser Hohlraum ist so ausgebildet, dass in diesem zusätzliche Verbindungselemente einbringbar sind, die ein Aneinandersetzen von mehreren Verdrahtungskanälen miteinander ermöglichen. Der Verdrahtungskanal in diesem Ausführungsbeispiel ist so ausgebildet, dass die Seitenwand2 mit dem am freien Ende befindlichen Rastelement3 Öff nungen9 aufweist, die über die gesamte Länge des U-förmigen Grundkörpers1 verteilt sind und die es im montierten Zustand ermöglichen, dass die um U-förmigen Grundkörper1 befindlichen Kabel über diese Öffnungen9 herausführbar sind. - Das Verfahren zur Herstellung eines Verdrahtungskanales, welcher im Wesentlichen aus einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden Wandabschnitten
2 bildenden Segmenten, die über Scharnier und/oder Falzstellen7 miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers1 längs der Scharnier- und/oder Faltstellen7 aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar ist, erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt, in dem in einem in seiner Breite verstellbaren Extrusionswerkzeug das Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden Seitenwandabschnitten2 bildenden Segmenten hergestellt wird, wobei die Bodenwand5 wenigstens teilweise aus einem anderen thermoplastischen Material wie die Seitenwände2 , vorzugsweise aus einem Kunststoffrecyclat, coextrudiert sind. In einem zweiten Verfahrensschritt sind in die Bodenwand5 und/oder die Seitenwände2 Prägungen bzw. Stanzungen eingebracht, die durch die Öffnungen9 gekennzeichnet sind. In einem dritten Verfahrensschritt wird das extrudierte Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden Wandabschnitten2 bildenden Segmenten so aufgerichtet, dass in einem vierten Verfahrensschritt die Bodenwand5 und die Seitenwände2 mittels des wegragenden Elementes4 fest miteinander verbunden werden. In einem fünften Verfahrensschritt wird nun der Verdrahtungskanal in bestimmten Abmessungen abgelängt.
Claims (15)
- Verdrahtungskanal, bestehend im Wesentlichen aus einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, die über Scharnier- und/oder Faltstellen miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers längs der Scharnier- und/oder Falzstellen aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der U-förmige Grundkörper (
1 ) aus einer Bodenwand (5 ) und zwei parallel gegenüberliegenden Seitenwänden (2 ) besteht, wobei an den Seitenwänden (2 ) etwa in der Nähe der Scharnier- und/oder Faltstelle ein von diesen wegragendes Element (4 ) angeordnet ist. - Verdrahtungskanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wegragende Element (
4 ) axial über die gesamte Länge der Seitenwände (2 ) angeordnet ist. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wegragende Element (
4 ) partiell über die Länge der Seitenwände (2 ) angeordnet ist. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wegragende Element (
4 ) in einem spitzen Winkel zur Seitenwand (2 ) angeordnet ist. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wegragende Element (
4 ) in einem rechten Winkel zur Seitenwand angeordnet ist. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wegragende Element (
4 ) zwei zueinander versetzt angeordnete Elemente (41 ,42 ) aufweist. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bodenwand (
5 ) und Seitenwände (2 ) nach dem Aufrichten mittels des wegragenden Elementes (4 ) fest verbindbar sind. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bodenwand (
5 ) und Seitenwände (2 ) nach dem Aufrichten mittels des wegragenden Elementes (4 ) unter Bildung eines Hohlraumes (6 ) fest verbindbar sind. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Hohlraum (
6 ) zur Verbindung der U-förmigen Grundkörper (1 ) an ihren Stoßstellen Verbindungselemente einbringbar sind. - Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand aus einem thermoplastisch verarbeitbaren Werkstoff besteht.
- Verdrahtungskanal nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand wenigstens teilweise aus einem Kunststoffrecyclat besteht.
- Verfahren zur Herstellung eines Verdrahtungskanals, bestehend im Wesentlichen aus einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitte bildenden Segmenten, die über Scharnier- und/oder Falzstellen miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers längs der Scharnier- und/oder Faltstellen aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt in einem in seiner Breite verstellbaren Extrusionswerkzeug ein Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitten bildenden Segmenten hergestellt wird, wobei die Bodenwand wenigstens teilweise aus einem anderen thermoplastischen Material wie die Seitenwände, vorzugsweise aus einem Kunststoffrecyclat, coextrudiert wird, – dass in einem zweiten Verfahrensschritt in die Bodenwand und/oder die Seitenwände Prägungen bzw. Stanzungen eingebracht werden, – dass in einem dritten Verfahrensschritt das extrudierte Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitte bildenden, Segmenten aufgerichtet wird, – dass in einem vierten Verfahrensschritt die Bodenwand und die Seitenwände mittels des Elementes (
4 ) fest miteinander verbunden werden, – dass in einem fünften Verfahrensschritt der Verdrahtungskanal in bestimmten Abmessungen abgelängt wird. - Vorrichtung zur Herstellung eines Verdrahtungskanales mit im Wesentlichen einem extrudierten Endlosband mit in Längsrichtung verlaufenden, Wandabschnitte bildenden, Segmenten, die über Scharnier- und/oder Faltstellen miteinander verbunden sind, wobei das Endlosband zur Bildung eines U-förmigen Grundkörpers längs der Scharnier- und/oder Faltstellen aufrichtbar und in dieser Stellung fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens ein in seinem Profilquerschnitt variierbares Element enthält.
- Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das variierbare Element in seiner Breite variierbar ist,
- Vorrichtung nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass das variierbare Element in seiner Höhe variierbar ist.
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