DE10056442B4 - Leitungskanal und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals für die Aufnahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischem Strom oder optischen Signalen, welcher eine Uförmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenflächen, wobei die Seitenflächen Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen, und einem den Leitungskanal verschließenden Deckel, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungskanal aus einem aus Polymerwerkstoffen extrudiertem Band (1) durch Umformen hergestellt wird, wobei in einem ersten Schritt entsprechend einem vorgegebenen Teilungsmaß Öffnungen (4) beidseitig im gleichen Abstand zur Mittellinie des Bandes (1) eingebracht werden und in einem zweiten Schritt durch geeignete Formelemente der U-förmige Kanalquerschnitt hergestellt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals für die Aufvolsr nahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischem Strome oder optischen Signalen, welcher eine U-förmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenflächen, wobei die Seitenflächen Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen und einem den Leitungskanal verschließenden Deckel.
  • Leitungskanäle der eingangs genannten Art sind bekannt und werden für eine Vielzahl von Anwendungsfällen eingesetzt. Kanäle mit annähernd rechteckigen Querschnitten und geschlossenen Seitenwänden sind zahlreich bekannt, so beispielweise aus der DE 37 08 357 A1 .
  • Das Ausführen von Leitungen aus dem Kanalinneren ist hier problematisch. Entweder müssen spezielle Abzweigstücke eingesetzt werden oder die entsprechende Seitenwand nachträglich mit Öffnungen durch Einschneiden versehen werden.
  • Aus der DE 198 28 082 ist ein gattungsgemäßer Leitungskanal bekannt. Dieser Leitungskanal soll auch bei größerer Höhe der Seitenwände ausreichend stabil sein, wobei die Installationsvorteile bekannter Verdrahtungskanäle beibehalten werden sollen. Dieser Verdrahtungskanal aus Kunststoff für elektrische Installationen mit Seitenwände, die aus fingerartigen Stegen gebildet sind, die biegbar und/oder abbrechbar an ein Fußteil angeformt sind, wobei auf die freien Enden von 2 zueinander parallel gerichteten Reihen von Stegen, die die Seitenwände bilden, ein Deckelteil aufsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege durch in Steglängsrichtung verlaufende Versteifungsrippen verstärkt sind. Der Leitungskanal ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass jedes Teilstück-spritzgeformt ist.
  • Ein weiterer gattungsgemäßer Leitungskanal ist aus der DE 6 602 890 U bekannt. Dieser Leitungskanal mit abnehmbarem Deckel zur Befestigung an Trägern mit Hilfe von Schrauben, Steckbolzen oder Nieten, die in Bohrungen des Trägers und des Bodens des Kabelkanals eingesteckt sind, ist dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Boden des Kabelkanals zwischen diesem und dem Träger in Längsrichtung ein Streifen doppelseitig klebbarer Folie aufgebracht ist.
  • Ein weiterer gattungsgemäßer Leitungskanal ist aus der DE 18 25 192 U bekannt, wobei dieser Leitungskanal mit einer Abdeckplatte dadurch gekennzeichnet ist, dass die Oberkanten des U-förmig gebogenen Leitungskanals einen nach außen gezogenen Wulst aufweisen und dass die Abdeckplatte klammerförmig ausgebildet und mit nach außen gebogenen Rändern versehen ist.
  • Weiterhin ist aus der US 5,814,767 ein Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals bekannt, der jedoch ohne separatem Deckel und ohne seitliche Öffnüngen zur Ausführung der Leitungen ausgebildet wird und mittels Umformen eines ebenen Bandes in eine viereckige Raumform hergestellt wird.
  • Leitungskanäle, die den sich aus der DE 3708357 A1 ergebenden Nachteil beseitigen, weisen in ihren Seitenwänden eine Vielzahl von Öffnungen auf, die für die Ausführung von Leitungen geeignet sind. Alle diese Kanäle sind so ausgelegt, dass unterschiedliche Wandstärken zwischen Kanalboden, Kanalseitenwänden und Deckel vorhanden sind. Außerdem sind die Wandstärken der Seitenwände zusätzlich konisch sich verjüngend ausgelegt, wobei die Wandstärke von unten nach oben zur Verschlusskontur sich ausdünnt.
  • Die Herstellung der Kanäle erfolgt üblicherweise dadurch, dass das U-förmige Kanalunterteil durch Extrusion in seiner endgültigen Form hergestellt wird und die Seitenwände der so gefertigten Kanäle anschließend mit einer Seitenlochung versehen werden, so dass die Profilierung für die Ausführung von Leitungen geeignet ist. Der Deckel zum Aufsetzen auf das Kanalunterteil wird ebenfalls durch Extrusion in seiner endgültigen Form hergestellt.
  • Nachteilig hieran ist, dass aufgrund der Raumform des U-förmigen Querschnitts des Kanalunterteils in ihrer Ausführung kompliziert ausgeführte Stanzwerkzeuge benutzt werden müssen und die Stanzungen sowohl der Bodenlochung als auch der Seitenwandlochung an der Stanzauslaufseite scharfkantig ausgeführt sind. Dies kann beim Einbringen von Leitungen zu einer Beschädigung der Isolierung führen.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanal der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, der aus einem gleichmäßig extrudiertem Band hergestellt ist und die vorbenannten Nachteile des Standes der Technik beseitigt.
  • Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs beschriebenen Leitungskanal durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 und 5.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen können den Unteransprüchen entnommen werden.
  • Grundlage für die Herstellung des Leitungskanals bildet ein aus einem Polymerwerkstoff extrudiertes Band gleichmäßiger Dicke. Das Band kann einen einschichtigen, einen mehrschichtigen oder einen Sandwichaufbau aufweisen, wobei die innere Schicht bzw. die Kernschicht aus einem Regranulat bestehen kann.
  • Das extrudierte Band läuft beispielsweise über eine Klettkalanderrolle und wird anschließend gestanzt.
  • Dies erfolgt derart, dass in einem vorgegebenen Abstand zur Mittellinie in beiden Seitenflächen des Bandes Ausstanzungen in Form von mehreckigen, runden, ovalen und/oder einer Kombination aus diesen fortlaufend eingebracht werden. Gleichzeitig werden auch die Befestigungslöcher beispielsweise entlang der Mittellinie eingebracht.
  • Einhergehend mit diesem Stanzvorgang, vorzugsweise einem Rollstanzvorgang, werden mit einem Verrundungsstempel die Schnittkante gerundet sowie im Grundbereich der Öffnungen eine über die Kanallänge reichende Sollbruchstelle durch ein geeignetes Werkzeug eingebracht.
  • Die Einbringung der Sollbruchstelle erfolgt durch ein beispielsweise keilförmiges umlaufendes Werkzeug und hat den Vorteil, dass gleichzeitig am Grund der eingestanzten Öffnungen überstehende Gratkanten entfernt werden.
  • Das Ausstanzen der Öffnungen (Profilierung) kann von einem glatten Schnitt über profilierte Ausführung hin bis zu Schrägschnitt oder Langlöchern in den unterschiedlichsten geometrischen Formen erfolgen.
  • Die Profilierungen der Öffnungen dienen vor allem dazu, bei Verdrahtungskanälen eine Drahtsicherung bzw. eine genaue Zuführung der Leitungen zu den elektrischen Anschlusselementen zu realisieren.
  • Die Sollbruchstelle ermöglicht das gezielte Ausbrechen eines Steges genau am Boden der Einstanzung, so dass keine überstehenden Gratkanten vorhanden sind. Das Ausbrechen von einzelnen oder mehreren Stegen kann notwendig werden, wenn umfangmäßig große Verdrahtungsleitungen nach außen geführt werden müssen.
  • Durch diese Kombination der Ausstanzung und der Sollbruchstelle wird ein optimierter, auf Null auslaufender Bruchstellenbereich des Steges ermöglicht.
  • Bei koextrudierten oder nach dem Sandwichverfahren hergestelltem Band kann die Deckschicht beim Biegen über die Bruchstelle gezogen werden.
  • Weiterhin können bei der Fertigung des Bandes einige der Stegflanken freiliegend ausgestanzt werden, die als Kabelhalteklammer Verwendung finden.
  • Um dem Kanal später eine Versteifung zu geben, können in das Band in Längsrichtung Bereiche mit einer wellenförmigen Struktur eingearbeitet werden.
  • Das so vorkonfektionierte Band wird durch geeignete Formelemente – Rollen, Ziehwerkzeuge oder einer Kombination von beiden – zu einem U-förmigen Kanal umgeformt, wobei auch Verrastungsmöglichkeiten zum Oberteil und auch Nebenformstege über doppelte Wanddicken über entsprechende Formgebungselemente mit ausgebildet werden können.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
  • Ein Ausführungsgegenstand des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
  • Es zeigt
  • 1: Schnitt durch den erfindungsgemäßen Leitungskanal
  • 2: Draufsicht des vorkonfektionierten Bandes
  • 3: Schnitt durch den erfindungsgemäßen Leitungskanal einer weiteren Ausbildung.
  • Die 1 zeigt einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Leitungskanal. Dieser besteht aus einem extrudierten Band 1 gleichmäßiger Dicke, das über eine Umformeinrichtung zu einem Kanalunterteil mit der Grundfläche 3 und den Seitenflächen 2 geformt ist. Das Kanalunterteil ist mit dem Deckel 6 verschließbar.
  • Das extrudierte Band 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen einschichtigen Aufbau aus einem Polymerwerkstoff auf, vorzugsweise aus PVC oder PVC-Blend.
  • Nach Extrusion des Polymerwerkstoffes und Durchlaufen eines Kalanders wird das Band 1 einer Rollstanzvorrichtung zugeführt, wie in 2 dargestellt. Hier wird das Band 1 vorkonfektioniert, indem in die Seitenflächen 2, wie in 2 dargestellt, die Öffnungen 4 und in die Grundfläche 3 die Befestigungsbohrungen 10 eingebracht werden. Die die Öffnungen 4 umschließenden Stege 5 sind einstöckig miteinander verbunden.
  • Gleichzeitig werden die Schnittkanten mit einem Verrundungsstempel (Nachlaufrad) gerundet und in den Grundbereich 7 der Öffnungen 4 über die gesamte Länge des Kanals eine Sollbruchstelle 8 eingearbeitet.
  • Diese wird derart angebracht, dass im Grundbereich 7 überstehende Gratkanten beseitigt werden.
  • Das so vorkonfektionierte Band 1 wird anschließend durch geeignete Formelemente – Rollen, Ziehwerkzeuge oder einer Kombination aus diesen – zu einem U-förmigen Leitungskanal umgeformt, wobei auch die Hinterschneidungen 11 an den Seitenflächen 2 mit angeformt werden, welche beispielhaft in der 1 dargestellt sind.
  • Der Deckel 6 zum Verschließen des Leitungskanalunterteils wird ebenfalls durch Umformen eines entsprechend breiten extrudierten Bandes mittels geeigneter Formelemente (Rollen, Ziehwerkzeuge oder einer Kombination aus diesen) hergestellt.
  • In der 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Leitungskanals dargestellt. Um dem Leitungskanal eine gewisse Steifigkeit zu verleihen, sind in die Grundfläche 3 und in die Seitenflächen 2 Bereiche mit einer wellenförmigen Struktur 9 eingebracht, welche sich über die gesamte Länge des Leitungskanals erstrecken.
  • 1
    Band
    2
    Seitenwand
    3
    Grundfläche
    4
    Öffnungen
    5
    Stege
    6
    Deckel
    7
    Grundbereich
    8
    Sollbruchstelle
    9
    wellenförmige Struktur
    10
    Befestigungslöcher
    11
    Hinterschneidungen

Claims (6)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals für die Aufnahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischem Strom oder optischen Signalen, welcher eine Uförmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenflächen, wobei die Seitenflächen Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen, und einem den Leitungskanal verschließenden Deckel, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungskanal aus einem aus Polymerwerkstoffen extrudiertem Band (1) durch Umformen hergestellt wird, wobei in einem ersten Schritt entsprechend einem vorgegebenen Teilungsmaß Öffnungen (4) beidseitig im gleichen Abstand zur Mittellinie des Bandes (1) eingebracht werden und in einem zweiten Schritt durch geeignete Formelemente der U-förmige Kanalquerschnitt hergestellt wird.
  2. Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit dem Einbringen der Öffnungen (4), wobei deren Schnittkanten von einem Verrundungsstempel gerundet werden, das Einbringen einer Sollbruchstelle (8) im Grundbereich (7) der Öffnungen (4) erfolgt.
  3. Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (6) durch Umformen eines extrudierten Bandes über geeignete Formelemente hergestellt wird.
  4. Verfahren zur Herstellung eines Leitungskanals nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in das Band (1) Bereiche mit einer wellenförmigen Struktur (9) eingebracht werden, welche sich über die gesamte Länge des Leitungskanals erstrecken.
  5. Leitungskanal für die Aufnahme von Kabeln zur Übertragung von elektrischem Strom oder fischen Signalen, welcher eine U-förmige Gestalt aufweist, bestehend aus einer Grundfläche und wenigstens zwei von dieser wegragenden Seitenflächen, wobei die Seitenflächen Öffnungen zur Ausführung von Kabeln aufweisen, und einem den Leitungskanal verschließenden Deckel, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungskanal aus einem aus Polymerwerkstoffen extrudiertem Band (1) durch Umformen hergestellt ist, wobei entsprechend einem vorgegebenen Teilungsmaß Öffnungen (4) beidseitig im gleichen Abstand zur Mittellinie des Bandes (1) eingebracht sind und durch geeignete Formelemente der U-förmige Kanalquerschnitt hergestellt ist.
  6. Leitungskanal nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (6) durch Umformen eines extrudierten Bandes über geeignete Formelemente hergestellt ist.
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