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Gegenstand der Erfindung ist die
Verwendung von ausgewählten
Arylsulfatase-inhibierenden Substanzen in einer kosmetischen Deodorant-
oder Antitranspirant-Zusammensetzung zur Verringerung des durch die
Zersetrung von Steroidestern verursachten Körpergeruchs.
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Apokriner Schweiß stellt eine komplexe Mischung
dar, die unter anderem Steroide, Cholesterin und andere Fette sowie
ca. 10 % Eiweiße
enthält.
Die Zersetrungsprodukte des apokrinen Schweißes, die wesentlich zum Körpergeruch,
insbesondere zum axillaren Körpergeruch,
beitragen, lassen sich in zwei Klassen einteilen, zum einen kurz-
und mittelkettige, insbesondere C2-C12-Fettsäuren,
die linear, verzweigt, gesättigt
oder ungesättigt
sein können,
zum anderen verschiedene Steroidhormone und deren Stoffwechselprodukte.
So sind an dem typischen Körpergeruch,
besonders an dem der Männer,
die Stoffwechselprodukte der Androgene beteiligt, insbesondere Androstenol
(5α-Androst-16-en-3β-ol, 5α-Androst-16-en-3α-ol) und
Androstenon (5α-Androst-16-en-3-on).
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Steroide selbst sind nicht wasserlöslich. Um
mit den Körperflüssigkeiten
abtransportiert werden zu können,
liegen sie normalerweise als Sulfat oder als Glucuronid vor. Auf
der Haut erfolgt die Spaltung dieser Steroidester in die flüchtigen
freien Steroide durch hydrolytische Enzyme der Hautbakterien, insbesondere
der coryneformen Bakterien. Prinzipiell sind dazu alle bakteriellen
Exoesterasen in der Lage, besonders aber das Enzym Arylsulfatase.
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Die erfindungsgemäß wirksamen Deodorant-Zusammensetzungen
können
an dieser Stelle eingreifen und die Tätigkeit der bakteriellen Exoesterasen
hemmen. Damit unterscheiden sie sich von den rein bakteriostatischen
oder bakteriziden Zusammensetzungen des Standes der Technik, die
den Nachteil aufweisen können,
die natürliche
Mikroflora der Haut zu beeinträchtigen.
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Die Bekämpfung von steroidal verursachtem
Körpergeruch
durch die Hemmung von Arylsulfatase ist im Stand der Technik bekannt,
beispielsweise aus den Druckschriften
US
5,643,559 und
US 5,676,937 .
Diese Dokumente offenbaren allerdings nur eine geringe Anzahl Arylsulfatase-inhibierender
Wirkstoffe.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war es, weitere Arylsulfatase-inhibierende Wirkstoffe zu identifizieren,
um eine größere Variabilität, Flexibilität und Hautverträglichkeit
bei der Formulierung kosmetischer Deodorantien zu ermöglichen.
Die Identifizierung bekannter kosmetischer Wirkstoffe als Arylsulfatase-Inhibitoren ermöglicht darüber hinaus,
die Dosierung dieser Wirkstoffe herabzusetzen. Die enzyminhibierende
Wirkung zeigt sich häufig
bereits bei niedrigen Wirkstoffkonzentrationen, bei denen noch keine
bakteriostatische oder bakterizide Wirkung gefunden wird. Es hat
sich überraschend
herausgestellt, dass der Einsatz von Arylsulfatase-Inhibitoren in
Deodorantien besonders bei Männern
geeignet ist, die Entstehung von Körpergeruch zu verhindern. Dabei
ist es dem Fachmann im Rahmen seiner allgemeinen Fachkenntnisse
möglich,
die Wirkstoffe in der Deodorant-Zusammensetzung
hinsichtlich ihrer Menge und/oder ihrer Art geschlechtsspezifisch
auf die jeweilige Anwendergruppe abzustimmen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Verwendung von mindestens einer Arylsulfatase-inhibierenden
Substanz, ausgewählt
aus Pflanzenextrakten, Flavonoiden, Isoflavonoiden, Polyphenolen
und 6,7-disubstituierten 2,2-Dialkylchromanen oder -chromenen in
einer kosmetischen Deodorant- oder Antitranspirant-Zusammensetzung
zur Verringerung des durch die hydrolytische Zersetrung von Steroidestern
verursachten Körpergeruchs.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäß verwendeten
Pflanzenextrakte ausgewählt
aus den Extrakten aus Meeresalgen, Apfelkernen, Pinienrinde (Pinus
Pinaster), Trauben, Rotwein, Rosmarin, Hyssop (Ysop), Gewürznelke
und Weidenröschen
(Epilobium angustifolium, Willowherb).
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Erfindungsgemäß werden die Pflanzenextrakte
in Mengen von 0,001 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,005 bis 10 und besonders
bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-% Aktivsubstanz, jeweils bezogen auf die
gesamte kosmetische Zusammensetzung, eingesetzt.
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Die erfindungsgemäß als Arylsulfatase-Inhibitoren
verwendeten Flavonoide umfassen die Glycoside der Flavone, der Flavanone,
der 3-Hydroxyflavone (Flavonole), der Aurone und der Isoflavone.
Besonders bevorzugte Flavonoide sind ausgewählt aus α-Glucosylrutin, α-Glucosylmyricetin, α-Glucosylisoquercetin, α-Glucosylquercetin,
Naringin (Aurantiin, Naringenin-7-rhamnoglucosid), Hesperidin (3',5,7-Trihydroxy-4'-methoxyflavanon-7-rhamnoglucosid,
Hesperitin-7-O-rhamnoglucosid), Neohesperidin, Rutin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavon-3-rhamnoglucosid,
Quercetin-3-rhamnoglucosid), Troxerutin (3,5-Dihydroxy-3',4',7-tris(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-β-Dglucopyranosid)),
Monoxerutin (3,3',4',5-Tetrahydroxy-7-(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-β-D-glucopyranosid)),
Diosmin (3',4',7-Trihydroxy-5-methoxyflavanon-7-rhamnoglucosid),
Eriodictin und Apigenin-7-glycosid.
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Ebenfalls bevorzugt sind die aus
zwei Flavonoideinheiten aufgebauten Biflavonoide, die z. B. in Gingko-Arten
vorkommen. Weitere bevorzugte Flavonoide sind die Chalkone, vor
allem Phlorizin und Neohesperidindihydrochalkon.
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Erfindungsgemäß werden die Flavonoide in
Mengen von 0,001 bis 1 Gew. %, bevorzugt 0,005 bis 0,5 Gew. % und
besonders bevorzugt 0,01 bis 0,4 Gew. %, jeweils bezogen auf die
Flavonoidaktivsubstanz in der gesamten kosmetischen Zusammensetzung,
eingesetzt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren ausgewählt
aus Isoflavonoiden, wobei hierzu die Isoflavone und die Isoflavon-Glycoside
gezählt werden.
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Unter Isoflavonen sind im Sinne der
vorliegenden Erfindung Stoffe zu verstehen, die Hydrierungs-, Oxidations-
oder Substitutionsprodukte des 3-Phenyl-4H-1-benzopyrans darstellen,
wobei eine Hydrierung in der 2,3-Stellung des Kohlenstoffgerüsts vorliegen
kann, eine Oxidation unter Ausbildung einer Carbonylgruppe in der
4-Stellung vorliegen kann, und unter Substitution der Ersatz eines
oder mehrerer Wasserstoffatome durch Hydroxy- oder Methoxy-Gruppen
zu verstehen ist. Zu den erfindungsgemäßen Isoflavonen zählen beispielsweise
Daidzein, Genistein, Prunetin, Biochanin, Orobol, Santal, Pratensein,
Irigenin, Glycitein, Biochanin A und Formononetin. Als Isoflavone
bevorzugt sind Daidzein, Genistein, Glycitein und Formononetin.
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In den erfindungsgemäß verwendeten
Isoflavon-Glycosiden sind die Isoflavone über mindestens eine Hydroxygruppe
mit mindestens einem Zucker glycosidisch verknüpft. Als Zucker kommen Mono-
oder Oligosaccharide, insbesondere D-Glucose, D-Galactose, D-Glucuronsäure, D-Galacturonsäure, D-Xylose,
D-Apiose, L-Rhamnose, L-Arabinose und Rutinose in Betracht. Bevorzugte
Beispiele für
die erfindungsgemäß verwendeten
Isoflavon-Glycoside sind Daidzin und Genistin.
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Erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt ist es,
wenn die Isoflavone und/oder deren Glycoside als Bestandteile eines
aus einer Pflanze gewonnenen Substanzgemisches, insbesondere eines
pflanzlichen Extraktes, in den Zubereitungen enthalten sind. Solche
pflanzlichen Substanzgemische können
in dem Fachmann geläufiger
Weise beispielsweise durch Auspressen oder Extrahieren aus Pflanzen
wie Soja, Rotklee oder Kichererbsen gewonnen werden. Besonders bevorzugt
werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen
Isoflavone oder Isoflavon-Glycoside in Form von aus Soja gewonnenen
Extrakten eingesetzt, wie sie beispielsweise unter der Produktbezeichnung
Soy Protein Isolate SPI (Protein Technology International, St. Louis)
oder Soy Phytochemicals Concentrate SPC (Archer Daniels Midland,
Decatur) im Handel erhältlich
sind.
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Erfindungsgemäß werden die Isoflavonoide
in Mengen von 0,001 bis 1 Gew. %, bevorzugt 0,005 bis 0,5 Gew.-%
und besonders bevorzugt 0,01 bis 0,4 Gew. %, jeweils bezogen auf
die Isoflavonoid-Aktivsubstanz in der gesamten kosmetischen Zusammensetzung,
eingesetzt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren ausgewählt
aus Polyphenolen. Unter Polyphenolen sind erfindungsgemäß aromatische
Verbindungen zu verstehen, die mindestens zwei phenolische Hydroxy-Gruppen
im Molekül
enthalten. Hierzu zählen die
drei Dihydroxybenzole Brenzcatechin, Resorcin und Hydrochinon, weiterhin
Phloroglucin, Pyrogallol und Hexahydroxybenzol. In der Natur treten
freie und veretherte Polyphenole beispielsweise in Blütenfarbstoffen (Anthocyanidine,
Flavone), in Gerbstoffen (Catechine, Tannine), als Flechten- oder
Farn-Inhaltsstoffe (Usninsäure,
Acylpolyphenole), in Ligninen und als Gallussäure-Derivate auf. Bevorzugte
Polyphenole sind Flavone, Catechine, Usninsäure, und als Tannine die Derivate
der Gallussäure,
Digallussäure
und Digalloylgallussäure. Besonders
bevorzugte Polyphenole sind die monomeren Catechine, das heißt die Derivate
der Flavan-3-ole, und Leukoanthocyanidine, das heißt die Derivate
der Leukoanthocyanidine, die bevorzugt in 5,7,3',4',5'-Stellung phenolische
Hydroxygruppen tragen, bevorzugt Epicatechin und Epigallocatechin,
sowie die daraus durch Selbstkondensation entstehenden Gerbstoffe.
Solche Gerbstoffe werden bevorzugt nicht in isolierter Reinsubstanz,
sondern als Extrakte gerbstoffreicher Pflanzenteile eingesetzt,
z. B. Extrakte von Catechu, Quebracho, Pinienrinde, Eichenrinde
sowie anderer Baumrinden, Blättern
von Grünem
Tee (camellia sinensis) und Mate. Ebenfalls besonders bevorzugt
sind die Tannine.
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Ein besonders bevorzugter Polyphenol-reicher
kosmetischer Wirkstoff ist das Handelsprodukt Sepivinol R, ein Extrakt
aus Rotwein, erhältlich
von der Firma Seppic. Erfindungsgemäß werden die Polyphenole in Mengen
von 0,001 bis 10 Gew. %, bevorzugt 0,005 bis 5 Gew. % und besonders
bevorzugt 0,08 bis 3 Gew. %, jeweils bezogen auf die gesamte kosmetische
Zusammensetzung, eingesetzt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren ausgewählt
aus 6,7-disubstituierten 2,2-Dialkylchromanen oder -chromenen der
allgemeinen Formeln (I) oder (II),
wobei R
1 und
R
2 unabhängig
voneinander eine OH-Gruppe, eine Methoxy-Gruppe oder eine CF
3CH
2O-Gruppe und
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
eine C
1-C
4-Alkylgruppe
darstellen.
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Die Substituenten R1 und
R2 sind unabhängig voneinander ausgewählt aus
einer OH-Gruppe,
einer Methoxy-Gruppe und einer CF3CH2O-Gruppe. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind R1 und R2 unabhängig voneinander
ausgewählt
aus einer OH-Gruppe
und einer Methoxy-Gruppe. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
stellen R1 eine OH-Gruppe und R2 eine
Methoxy-Gruppe dar.
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Die Substituenten R3 und
R4 stellen unabhängig voneinander eine C1-C4-Alkylgruppe
dar. Unter C1-C4-Alkylgruppe
ist dabei erfindungsgemäß eine Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl- beziehungsweise
2-Methylpropyl-, sec-Butyl- beziehungsweise 1-Methylpropyl- oder
eine tert.-Butyl-Gruppe zu verstehen. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind R3 und R4 unabhängig voneinander
ausgewählt
aus einer Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl- und einer n-Butyl-Gruppe.
Besonders bevorzugt stellen R3 und R4 unabhängig
voneinander eine Methyl- oder Ethylgruppe dar. Außerordentlich
bevorzugt ist, dass R3 und R4 identisch
sind.
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Erfindungsgemäß bevorzugt verwendet werden
die 6,7-disubstituierten 2,2-Dialkylchromane. Ein erfindungsgemäß außerordentlich
bevorzugt verwendeter Wirkstoff ist 2,2-Dimethyl-6-hydroxy-7-methoxy-chroman
mit der systematischen Bezeichnung 3,4-Dihydro-7-methoxy-2,2-dimethyl-2H-1-benzopyran-6-ol
und der INCl-Bezeichnung Dimethylmethoxy Chromanol. Die Substanz
ist unter dem Handelsnamen Lipochroman-6 von der Firma Lipotec S.A.
erhältlich.
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Die 6,7-disubstituierten 2,2-Dialkylchromane
oder -chromene der allgemeinen Formeln (I) oder (II) werden erfindungsgemäß in Mengen
von 0,001 – 5
Gew. %, bevorzugt 0,005 – 2
Gew. % und besonders bevorzugt 0,01 – 1 Gew. %, jeweils bezogen
auf die gesamte kosmetische Zusammensetzung, eingesetzt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Verringerung von Körpergeruch
mittels Inhibierung von Arylsulfatase auf der Haut, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass eine kosmetische Deodorant- oder Antitranspirant-Zusammensetzung,
enthaltend mindestens eine Arylsulfatase-inhibierende Substanz,
ausgewählt
aus Pflanzenextrakten, Flavonoiden, Isoflavonoiden, Polyphenolen
und 6,7-disubstituierten 2,2-Dialkylchromanen oder -chromenen, auf
die Haut, insbesondere auf die Haut der Achselhöhlen, aufgetragen wird.
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Die kosmetischen Deodorant- oder
Antitranspirant-Zusammensetzungen, die die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren enthalten, können als Puder, in Stiftform,
als Aerosolspray, Pumpspray, flüssige
und gelförmige
Roll on-Applikation, Creme, Gel und als getränktes flexibles Substrat vorliegen.
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Deodorant- oder Antitranspirant-Stifte
können
in gelierter Form, auf wasserfreier Wachsbasis und auf Basis von
W/O-Emulsionen und O/W-Emulsionen vorliegen. Gelstifte können auf
der Basis von Fettsäureseifen,
Dibenzylidensorbitol, N-Acylaminosäureamiden, 12-Hydroxystearinsäure und
anderen Gelbildnern hergestellt werden.
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Aerosolsprays, Pumpsprays, Roll on-Applikationen
und Cremes können
als Wasser-in-Öl-Emulsion, Öl-in-Wasser-Emulsion,
Siliconöl-in-Wasser-Emulsion,
Wasser-in-Öl-Mikroemulsion, Öl-in-Wasser-Mikroemulsion,
Siliconöl-in-Wasser-Mikroemulsion,
wasserfreie Suspension, alkoholische und hydroalkoholische Lösung, wässriges
Gel und als Öl
vor- liegen. Alle genannten Zusammensetzungen können verdickt sein, beispielsweise
auf der Basis von Fettsäureseifen,
Dibenzylidensorbitol, N-Acylaminosäureamiden; 12-Hydroxy– stearinsäure, Polyacrylaten
vom Carbomer- und Carbopol-Typ, Polyacrylamiden und Polysacchariden,
die chemisch und/oder physikalisch modifiziert sein können.
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Die Emulsionen und Mikroemulsionen
können
transparent, translucent oder opak sein. Die kosmetischen Deodorant-
oder Antitranspirant-Zusammensetzungen; die die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren enthalten, können weiterhin Fettstoffe enthalten.
Unter Fettstoffen sind Fettsäuren,
Fettalkohole, natürliche
und synthetische kosmetische Ölkomponenten
sowie natürliche
und synthetische Wachse zu verstehen, die sowohl in fester Form
als auch flüssig
in wässriger
oder öliger
Dispersion vorliegen können.
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Als Fettsäuren können eingesetzt werden lineare
und/oder verzweigte, gesättigte
und/ oder ungesättigte
C8-30-Fettsäuren. Bevorzugt sind C10-22-Fettsäuren. Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecan-
säure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure,
Palmitoleinsäure,
Stearinsäure,
Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachidonsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und
Erucasäure
sowie deren technische Mischungen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz
von Stearinsäure.
Die eingesetzten Fettsäuren
können
eine oder mehrere Hydroxygruppen tragen. Bevorzugte Beispiele hierfür sind die α-Hydroxy-C8-C18-Carbonsäuren sowie
12-Hydroxystearinsäure.
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Die Einsatzmenge beträgt dabei
0,1-15 Gew. %, bevorzugt 0,5-10 Gew. %, besonders bevorzugt 1 – 5 Gew.
%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
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Als Fettalkohole können eingesetzt
werden gesättigte,
ein- oder mehrfach ungesättigte,
verzweigte oder unverzweigte Fettalkohole mit 6 – 30, bevorzugt 10 – 22 und
ganz besonders bevorzugt 12 – 22
Kohlenstoffatomen. Einsetzbar im Sinne der Erfindung sind z.B. Decanol,
Octanol, Octenol, Dodecenol, Decenol, Octadienol, Dodecadienol,
Decadienol, Oleylalkohol, Erucaalkohol, Ricinolalkohol, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Cetylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Arachidylalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, Linoleylalkohol,
Linolenylalkohol und Behenylalkohol, sowie deren Guerbetalkohole.
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Für
Stiftformulierugen werden häufig
Wachse verwendet. Als natürliche
oder synthetische Wachse können
erfindungsgemäß eingesetzt
werden feste Paraffine oder Isoparaffine, Pflanzenwachse wie Candelillawachs,
Carnaubawachs, Espartograswachs, Japanwachs, Korkwachs, Zuckerrohrwachs,
Ouricurywachs, Montanwachs, Sonnenblumen wachs, Fruchtwachse und
tierische Wachse, wie z. B. Bienenwachse und andere Insektenwachse,
Walrat, Schellackwachs, Wollwachs und Bürzelfett, weiterhin Mineralwachse,
wie z. B. Ceresin und Ozokerit oder die petrochemischen Wachse,
wie z. B. Petrolatum, Paraffinwachse, Microwachse aus Polyethylen
oder Polypropylen und Polyethylenglycolwachse. Es kann vorteilhaft
sein, hydrierte oder gehärtete Wachse
einzusetzen. Weiterhin sind auch chemisch modifizierte Wachse, insbesondere
die Hartwachse, z. B. Montanesterwachse, Sasolwachse und hydrierte
Jojobawachse, einsetzbar.
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Weiterhin geeignet sind die Triglyceride
gesättigter
und gegebenenfalls hydroxylierter C16-30-Fettsäuren, wie
z. B. gehärtete
Triglyceridfette (hydriertes Palmöl, hydriertes Kokosöl, hydriertes
Rizinusöl),
Glyceryltribehenat oder Glyceryltri-12-hydroxystearat, weiterhin
synthetische Vollester aus Fettsäuren
und Glykolen (z. B. Syncrowachs®) oder
Polyolen mit 2 – 6
C-Atomen, Fettsäuremonoalkanolamide
mit einem C12-22-Acylrest und einem C2-4-Alkanolrest, Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
1 bis 80 C-Atomen und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
1 bis 80 C-Atomen, darunter z. B. synthetische Fettsäure-Fettalkoholester
wie Stearylstearat oder Cetylpalmitat, Ester aus aromatischen Carbonsäuren, Dicarbonsäuren bzw.
Hydroxycarbonsäuren
(z. B. 12-Hydroxystearinsäure)
und gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/ oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
1 bis 80 C-Atomen, Lactide langkettiger Hydroxycarbonsäuren und
Vollester aus Fettalkoholen und Di- und Tricarbonsäuren, z.
B. Dicetylsuccinat oder Dicetyl-/stearyladipat, sowie Mischungen
dieser Substanzen, sofern die einzelnen Wachskomponenten oder ihre
Mischung bei Raumtemperatur fest sind.
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Besonders bevorzugt ist, die Wachskomponenten
zu wählen
aus der Gruppe der Ester aus gesättigten,
unverzweigten Alkancarbonsäuren
einer Kettenlänge
von 14 bis 44 C-Atomen und gesättigten,
unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 14 bis 44 C-Atomen,
sofern die Wachskomponente oder die Gesamtheit der Wachskomponenten
bei Raumtemperatur fest sind. Insbesondere vorteilhaft können die
Wachskomponenten aus der Gruppe der C16-36-Alkylstearate,
der C10-40-Alkylstearate, der C2-40-Alkylisostearate,
der C20-40-Dialkylester von Dimersäuren, der
C18-38-Alkylhydroxystearoylstearate, der
C20-40-Alkylerucate gewählt werden, ferner sind C30-50-Alkylbienenwachs sowie Cetearylbehenat
einsetzbar. Auch Silikonwachse, zum Beispiel Stearyltrimethylsilan/Stearylalkohol
sind gegebenenfalls vorteilhaft. Besonders bevorzugte Wachskomponenten
sind die Ester aus gesättigten,
einwertigen C20-C60-Alkoholen
und gesättigten
C8-C30-Monocarbonsäuren, insbesondere
ein C20-C40-Alkylstearat
bevorzugt, das unter dem Namen Kester wachs® K82H
von der Firma Koster Keunen Inc. erhältlich ist. Das Wachs oder
die Wachskomponenten sollten bei 25° C fest sein, jedoch im Bereich
von 35 – 95°C schmelzen,
wobei ein Bereich von 45 – 85 °C bevorzugt
ist.
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Natürliche, chemisch modifizierte
und synthetische Wachse können
alleine oder in Kombination eingesetzt werden.
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Die Wachskomponenten sind in einer
Menge von 0,1 bis 40 Gew. %, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
vorzugsweise 1 bis 30 Gew. % und insbesondere 5 – 15 Gew. % enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin
wenigstens ein unpolares oder polares flüssiges Öl, das natürlich oder synthetisch sein
kann, enthalten.
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Die polare Ölkomponente kann ausgewählt sein
aus pflanzlichen Ölen,
z. B. Sonnenblumenöl,
Olivenöl,
Sojaöl,
Rapsöl,
Mandelöl,
Jojobaöl
und den flüssigen
Anteilen des Kokosöls
sowie synthetischen Triglyceridölen,
aus Esterölen,
das heißt
den Estern von C
6-30-Fettsäuren mit
C
2_
30-Fettalkoholen,
aus Dicarbonsäureestern
wie Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)-adipat und Di-(2-ethylhexyl)-succinat
sowie Diolestern wie Ethylenglykoldioleat und Propylenglykoldi(2-ethylhexanoat),
aus symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit
Fettalkoholen, beispielsweise beschrieben in der
DE-OS 197 56 454 , Glycerincarbonat
oder Dicaprylylcarbonat (Cetiol
® CC),
aus Mono,- Di- und Trifettsäureestern
von gesättigten und/oder
ungesättigten
linearen und/oder verzweigten Fettsäuren mit Glycerin, r. B. Cutina
® MD,
aus verzweigten Alkanolen, z. B. Guerbet-Alkoholen mit einer einzigen
Verzweigung am Kohlenstoffatom 2 wie 2-Hexyldecanol, 2-Octyldodecanol,
Isotridecanol und Isohexadecanol, aus Alkandiolen, z. B. den aus
Epoxyalkanen mit 12 – 24
C-Atomen durch Ringöffnung
mit Wasser erhältlichen
vicinalen Diolen, aus Etheralkoholen, z. B. den Monoalkylethern
des Glycerins, des Ethylenglycols, des 1,2-Propylenglycols oder
des 1,2-Butandiols, aus Dialkylethern mit jeweils 12 – 24 C-Atomen,
z. B. den Alkyl-methylethern oder Di-n-alkylethern mit jeweils insgesamt
12 – 24
C-Atomen, insbesondere Di-n-octylether (Cetiol
®OE
ex Cognis), sowie aus Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid an ein- oder mehrwertige C
3_
20-Alkanole wie Butanol und Glycerin, z.
B. PPG-3-Myristylether (Witconol
® APM),
PPG-14-Butylether (Ucon Fluid
® AP), PPG-15-Stearylether
(Arlamol
® E),
PPG-9-Butylether (Breox
® B25) und PPG-10-Butandiol
(Macol
® 57).
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Die unpolare Ölkomponente kann ausgewählt sein
aus flüssigen
Paraffinölen,
Isoparaffinölen,
z. B. Isohexadecan und Isoeicosan, aus synthetischen Kohlenwasserstoffen,
z. B. 1,3-Di-(2-ethyl-hexyl)-cyclohexan (Cetiol® S),
sowie aus flüchtigen
und nichtflüchtigen
Siliconölen,
die cyclisch, wie z. B. Decamethylcyclopentasiloxan und Dodecamethylcyclo hexasiloxan,
oder linear sein können,
z. B. lineares Dimethylpolysiloxan, im Handel erhältlich z.
B. unter der Bezeichnung Dow Corning® 190,
200, 244, 245, 344 oder 345 und Baysilon® 350
M.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin
wenigstens einen wasserlöslichen Alkohol
enthalten. Unter Wasserlöslichkeit
versteht man erfindungsgemäß, dass
sich wenigstens 5 Gew. % des Alkohols bei 20 °C klar lösen oder aber – im Falle
langkettiger oder polymerer Alkohole – durch Erwärmen der Lösung auf 50°C bis 60 °C in Lösung gebracht werden können. Geeignet
sind je nach Darreichungsform einwertige Alkohole wie z. B. Ethanol,
Propanol oder Isopropanol. Weiterhin geeignet sind wasserlösliche Polyole.
Hierzu zählen
wasserlösliche
Diole, Triole und höherwertige
Alkohole sowie Polyethylenglycole. Unter den Diolen eignen sich
C2-C12-Diole, insbesondere
1,2-Propylenglycol, Butylenglycole wie z. B. 1,2-Butylenglycol,
1,3-Butylenglycol und 1,4-Butylenglycol, Hexandiole wie z. B. 1,6-Hexandiol.
Weiterhin bevorzugt geeignet sind Glycerin und insbesondere Diglycerin
und Triglycerin, 1,2,6-Hexantriol sowie die Polyethylenglycole (PEG)
PEG-400, PEG-600, PEG-1000, PEG-1550, PEG-3000 und PEG-4000.
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Die Menge des Alkohols oder des Alkohol-Gemisches
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beträgt
1 – 50
Gew. % und vorzugsweise 5 – 40
Gew. %, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung. Erfindungsgemäß kann sowohl
ein Alkohol als auch ein Gemisch mehrerer Alkohole eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können im
wesentlichen wasserfrei sein, das heißt maximal 5 Gew. %, bevorzugt
maximal 1 Gew. % Wasser enthalten. In wasserhaltigen Darreichungsformen
beträgt
der Wassergehalt 5 – 98
Gew. %, bevorzugt 10 – 90
und besonders bevorzugt 15 – 85
Gew. %, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin
wenigstens ein hydrophil modifiziertes Silicon enthalten. Sie ermöglichen
die Formulierung hochtransparenter Zusammensetzungen, reduzieren die
Klebrigkeit und hinterlassen ein frisches Hautgefühl. Unter
hydrophil modifizierten Siliconen werden erfindungsgemäß Polyorganosiloxane
mit hydrophilen Substituenten verstanden, welche die Wasserlöslichkeit
der Silicone bedingen. Erfindungsgemäß wird unter Wasserlöslichkeit
verstanden, dass sich wenigstens 2 Gew.-% des mit hydrophilen Gruppen
modifizierten Silicons in Wasser bei 20°C lösen. Entsprechende hydrophile
Substituenten sind beispielsweise Hydroxy-, Polyethylenglycol oder
Polyethylenglycol/Polypropylenglycol-Seitenketten sowie ethoxylierte
Ester-Seitenketten. Erfindungsgemäß bevorzugt geeignet sind hydrophil
modifizierte Silicon-Copolyole, insbesondere Dimethicone-Copolyole,
die beispielsweise von Wacker-Chemie unter der Bezeichnung Belsil® DMC
6031, Belsil® DMC
6032, Belsil® DMC
6038 oder Belsil® DMC 3071 VP bzw. von
Dow Coming unter der Bezeichnung DC 2501 im Handel sind. Besonders
bevorzugt geeignet ist die Verwendung von Belsil® DMC
6038, da es die Formulierung hochtransparenter Zusammensetzungen
ermöglicht,
die beim Verbraucher eine höhere
Akzeptanz erreichen. Erfindungsgemäß kann auch ein beliebiges
Gemisch dieser Silicone eingesetzt werden.
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Die Menge des hydrophil modifizierten
Silicons oder des Alkohol-Gemisches in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beträgt
0,5 – 10
Gew. %, bevorzugt 1 – 8
Gew. % und besonders bevorzugt 2 – 6 Gew. %, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weiterhin
wenigstens ein wasserlösliches
Tensid enthalten. Als wasserlösliche
Tenside eignen sich grundsätzlich
alle in dem System zu 1 Gew. % bei 20°C löslichen und in Wasser bei 20°C zu mindestens
1 Gew.-% löslichen
Tenside. Obwohl die Struktur und Ionogenität an sich unerheblich sind,
scheinen nichtionische Tenside, insbesondere die bei Normaltemperatur (20°C) festen
Anlagerungsprodukte des Ethylenoxids an Fettstoffmoleküle mit wenigstens
einer alkoxylierbaren Gruppe, bevorzugt geeignet zu sein. Solche
geeigneten Tenside sind z.B. die Anlagerungsprodukte von 10 – 40 Mol
Ethylenoxid an lineare Fettalkohole mit 16 – 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 – 22
C-Atomen, an Fettsäurealkanolamide,
an Fettsäuremonoglyceride,
an Sorbitan-Fettsäuremonoester,
an Fettsäurealkanolamide,
an Fettsäureglyceride,
z.B. an gehärtetes
Rizinusöl,
an Methylglucosidmonofettsäureester
und Gemische davon.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten
in einer bevorzugten Ausführungsform
mindestens einen Antitranspirant-Wirkstoff. Als Antitranspirant-Wirkstoffe
eignen sich wasserlösliche
adstringierende metallische Salze, insbesondere anorganische und
organische Salze des Aluminiums, Zirkoniums und Zinks bzw. beliebige
Mischungen dieser Salze. Erfindungsgemäß wird unter Wasserlöslichkeit
eine Löslichkeit von
wenigstens 5 g Aktivsubstanz pro 100 g Lösung bei 20 °C verstanden.
Erfindungsgemäß verwendbar
sind beispielsweise Alaun (KAI(SO4)2 · 12
H2O), Aluminiumsulfat, Aluminiumlactat,
Natrium-Aluminium-Chlorhydroxylactat, Aluminiumchlorhydroxyallantoinat,
Alumi niumchlorohydrat, Aluminiumsulfocarbolat, Aluminium-Zirkonium-Chlorohydrat,
Zinkchlorid, Zinksulfocarbolat, Zinksulfat, Zirkoniumchlorohydrat
und Aluminium-Zirkonium-Chlorohydrat-Glycin-Komplexe. Bevorzugt
enthalten die Zusammensetzungen ein adstringierendes Aluminiumsalz,
insbesondere Aluminiumchlorohydrat, und/oder eine Aluminium-Zirkonium-Verbindung.
Die Antitranspirant-Wirkstoffe werden bei wässrigen Applikationen als wässrige Lösungen eingesetzt.
In wasserfreien Zusammensetzungen werden die Antitranspirant-Wirkstoffe
in fester Form eingesetzt. Sie sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in einer Menge von 1 – 40
Gew. %, vorzugsweise 5 – 30
Gew. % und insbesondere 10 – 25
Gew. % enthalten (bezogen auf die Menge der Aktivsubstanz in der
Gesamtzusammensetzung). Aluminiumchlorohydrate werden beispielsweise
pulverförmig
als Micro Dry® Ultrafine
von Reheis, als Chlofiydrol®, in aktivierter Form
als Reach® 501
von Reheis sowie in Form einer wäßrigen Lösung als
Locron® L
von Clariant vertrieben. Unter der Bezeichnung Reach® 301
wird ein Aluminiumsesquichlorohydrat von Reheis angeboten. Auch
die Verwendung von Aluminium-Zirkonium-Tetrachlorohydrex-Glycin-Komplexen,
die beispielsweise von Reheis unter der Bezeichnung Rezal® 36G
im Handel sind, ist erfindungsgemäß besonders vorteilhaft.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
keimhemmende oder desodorierende Wirkstoffe enthalten. Geeignet
sind insbesondere Organohalogenverbindungen sowie -halogenide, quartäre Ammoniumverbindungen,
eine Reihe von Pflanzenextrakten und Zinkverbindungen. Bevorzugt
sind Chlofiexidin und Chlofiexidingluconat, Benzalkoniumhalogenide
und Cetylpyridiniumchlorid. Desweiteren sind Natriumbicarbonat,
Natriumphenolsulfonat und Zinkphenolsulfonat sowie z. B. die Bestandteile
des Lindenblütenöls einsetzbar.
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Weitere antibakteriell wirksame Deodorans-Wirkstoffe
sind Lantibiotika, Glycoglycerolipide, Sphingolipide (Ceramide),
Sterine und andere Wirkstoffe, die die Bakterienadhäsion an
der Haut inhibieren, z. B. Glycosidasen, Lipasen, Proteasen, Kohlenhydrate,
Di- und Oligosaccharidfettsäureester
sowie alkylierte Mono- und Oligosaccharide.
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Flüssige und gelförmige Darreichungsformen
können
Verdickungsmittel enthalten, z. B. Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose, verdickende
Polymere auf Basis von Polyacrylaten, die gewünschtenfalls vernetzt sein
können,
z. B. die Carbopoltypen oder Pemulen®-Produkte,
oder auf Basis von Polyacrylamiden oder sulfonsäuregruppenhaltigen Polyacrylaten,
z. B Sepigel® 305.
oder Simulgel® EG,
weiterhin anorganische Verdicker, z. B. Bentonite und Hectorite
(Laponite®).
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können weitere
kosmetisch und dermatologisch wirksame Stoffe enthalten, wie beispielsweise
entzündungshemmende
Substanzen, Feststoffe, ausgewählt
aus Kieselsäuren,
z. B. Aerosil®-Typen,
Kieselgelen, Siliciumdioxid, Tonen, z. B. Bentonite oder Kaolin,
Magnesiumaluminiumsilikaten, z. B: Talkum, Bornitrid, Titandioxid,
das gewünschtenfalls
beschichtet sein kann, gegebenenfalls modifizierten Stärken und
Stärkederivaten,
Cellulosepulvern und Polymerpulvern, desweiteren Pflanzenextrakte,
Proteinhydrolysate, Vitamine, Parfümöle, Sebostatika, Anti-Akne-Wirkstoffe
sowie Keratolytika.
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Die kosmetischen Deodorant- oder
Antitranspirant-Zusammensetzungen, die die erfindungsgemäß verwendeten
Arylsulfatase-Inhibitoren enthalten, können, soweit sie flüssig vorliegen,
auf flexible und saugfähige
Träger
aufgebracht und als Deodorant- oder Antitranspirant-Tücher oder
Schwämmchen
angeboten werden. Als flexible und saugfähige Träger im Sinne der Erfindung
eignen sich z. B. Träger
aus Textilfasern; Kollagen oder polymeren Schaumstoffen. Als Textilfasern
können
sowohl Naturfasern wie Cellulose (Baumwolle, Leinen), Seide, Wolle,
Regeneratcellulose (Viskose, Rayon), Cellulosederivate als auch
synthetische Fasern wie z.B. Polyester, Polyacrylnitril, Polyamid-
oder Polyolefinfasern oder Mischungen solcher Fasern gewebt oder
ungewebt verwendet werden. Diese Fasern können zu saugfähigen Wattepads,
Vliesstoffen oder zu Geweben oder Gewirken verarbeitet sein. Auch
flexible und saugfähige
polymere Schaumstoffe, z. B. Polyurethanschäume und Polyamidschäume sind
geeignete Substrate. Das Substrat kann eine, zwei, drei sowie mehr als
drei Lagen aufweisen, wobei die einzelnen Lagen aus gleichen oder
unterschiedlichen Materialien bestehen können. Jede Substratschicht
kann eine homogene oder eine inhomogene Struktur mit beispielsweise
verschiedenen Zonen unterschiedlicher Dichte aufweisen.
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Als saugfähig im Sinne der Erfindung
sind solche Trägersubstrate
anzusehen, die bei 20° C
wenigstens 10 Gew. %, bezogen auf das Trockengewicht, an Wasser
adsorptiv bzw. kapillar binden können.
Bevorzugt eignen sich aber solche Träger, die wenigstens 100 Gew.
% Wasser adsorptiv und kapillar binden können.
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Die Ausrüstung der Trägersubstrate
erfolgt in der Weise, daß man
die saugfähigen,
flexiblen Trägersubstrate,
bevorzugt aus Textilfasern, Kollagen oder polymeren Schaumstoffen
mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
behandelt bzw. ausrüstet
und gegebenenfalls trocknet. Dabei kann die Behandlung (Ausrüstung) der
Trägersubstrate
nach beliebigen Verfahren, z. B. durch Aufsprühen, Tauchen und Abquetschen,
Durch tränken
oder einfach durch Einspritzen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in die
Trägersubstrate
erfolgen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt ist weiterhin die
Darreichungsform als Aerosol, wobei die kosmetische Zusammensetzung
ein Treibmittel, ausgewählt
aus Propan, Butan, Isobutan, Pentan, Isopentan, Dimethylether, Fluorkohlenwasserstoffen
und Fluorchlorkohlenwasserstoffen sowie Mischungen hiervon enthält.
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Die folgenden Beispiele sollen die
Erfindung verdeutlichen, ohne sie hierauf zu beschränken.
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Beispielrezepturen
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Wasserfreie
tensidhaltige AT-Stifte (Angaben in Gewichtsteilen)
Sprühfähige, translucente
Antitranspirant-Mikroemulsionen (Angaben in Gew. %)
Seifenhaltige
Stifte (Angaben in Gew. %)
Deodorant
im Pumpzerstäuber
(Angaben in Gew. %)
Wasserfreies
Deodorant-Spray (Angaben in Gew. %)
Antitranspirant
Roll-on (Angaben in Gew. %)
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Antitranspirant-Tücher
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Für
die erfindungsgemäße Ausführungsform
als Antitranspirant-Tuch wurde ein einlagiges Substrat aus 100 %
Viskose mit einem Flächengewicht
von 50 g/m2 mit jeweils 75 g der Beispielemulsionen
2.1 bzw. 2.2 bzw. 2.3 pro Quadratmeter oder mit jeweils 75 g der
Beispiellösungen
4.1 bzw. 4.2 beaufschlagt, in Tücher geeigneter
Größe geschnitten
und in Sachets verpackt.
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Liste
der eingesetzten Rohstoffe
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Überprüfung der inhibitorischen Wirkung
der Arylsulfatase-Inhibitoren (in vitro)
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Da die hautrelevante Arylsulfatase
nicht zur Verfügung
stand, diente eine handelsübliche
Arylsulfatase (EG 3.1.6.1) aus Aerobacter aerogenes als Modellenzym,
um die Hemmwirkung der erfindungsgemäß verwendeten Inhibitoren zu
testen. Die Tests wurden mit dem Sulfatase-Enzymassay Product No.
S-1629 von Sigma gemäß den Angaben
im Sigma Quality Control Test Procedure-Datenblatt durchgeführt. Als
Referenz-Inhibitoren dienten Ascorbinsäure und ATP.
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Zur Auswertung wurde die Arylsulfatase-katalysierte
Bildung von p-Nitrophenol aus dem Substrat p-Nitrophenylsulfat (pNPS)
spektrophotometrisch (λ =
420 nm) verfolgt.
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Die Reaktionslösungen von 1000 μl, die auf
eine Reaktionstemperatur von 37°C
temperiert wurden, enthielten 187 mM Tris/HCl (pH 7,1), 8 mM pNPS
und eine Startkonzentration von 0,05 U/ml Arylsulfatase. Die Einheit
U der Enzymaktivität
wurde so definiert, dass 1 U Sulfatase 1,0 μmol pNPS pro Minute bei pH 7,1
und 37°C
hydrolysiert. Die Testdurchführung
ist auch offenbart bei H.R. Fowler und D. N. Rammler, Biochemistry 3,
230, 1964.
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Die Reaktion wurde durch Zugabe des
Enzyms gestartet und der Anstieg der Absorption bei λ = 420 nm über 5 Minuten
verfolgt. Der lineare Anstieg der Absorption (A) pro Zeiteinheit
(t) ist hierbei ein Maß für die Aktivität des Enzyms
(ΔA/Δt). Die Aktivität des Enzyms
in Abwesenheit eines Inhibitors, (ΔA1/Δt1), wurde als Referenz gleich 100% gesetzt.
Unter analogen Bedingungen wurden die Aktivitäten in Gegenwart eines Inhibitors
(ΔA2/Δt2) bestimmt. Die Hemmwirkung des Inhibitors
bzw. die Minderung der Enzymaktivität wurde dann berechnet gemäß der Formel
100% – (ΔA2/Δt2)/(ΔA1/Δt1)%.
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Beispiel
1: Aluminiumchlorohydrat (ACH) als Inhibitor im Arylsulfatase-Enzymtest
Locron
® L: 50 % w/w wässrige Lösung von
Aluminiumchlorohydrat (Clariant)