-
Die
Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugtürschlossanlage mit elektrischen
Betätigungsmitteln und
mechanischen Betätigungsmitteln
sowie einer mechanisch aktivierbaren Kindersicherung, die zwischen
einem aktivierten und einem deaktivierten Schaltzustand umschaltbar
ist. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeugtürschloss
für eine
Kraftfahrzeugtürschlossanlage.
-
Mit
zunehmendem Komfortanspruch bei Kraftfahrzeugen geht die Entwicklung
hin zu servobetätigten,
elektromotorischen Schlossauslösungen. Um
auch im Notfall bzw. bei Ausfall der Batteriespannung genügend Betriebssicherheit
zu erreichen, wird parallel zur elektrischen Auslösung eine
mechanische Betätigung,
speziell als Notbetätigung,
vorgesehen. Problematisch ist bei solchen elektromechanischen Türschlössern die
Berücksichtigung
der Kindersicherungsfunktion bei der elektrischen Ansteuerung des
Türschlosses.
Dies ist speziell bei Fondtüren
mit mechanischer Not-Innenbetätigung
und aus Komfortgründen
elektrischer Innenbetätigung
problematisch. Bei Heckklappen kann dahingegen im allgemeinen auf
eine elektrische Innenbetätigung
verzichtet werden.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 427 98 A1 ist ein Kraftfahrzeugtürschloss
mit elektrischer Öffnungshilfe
und Kindersicherung bekannt. Die Kindersicherungsfunktion ist elektrisch und
mechanisch aktivierbar. Unabhängig
von der Stellung eines Kindersicherungshebels lässt sich das Tür schloss
elektromotorisch öffnen.
Fällt der
elektrische Antrieb in einer Grundstellung aus, können alle Funktionen
auch mechanisch betätigt
werden.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 44 32 799 A1 ist ein Kraftfahrzeugtürschloss
mit Kindersicherung bekannt, bei dem ein elektromotorischer Antrieb
für die
Kindersicherungseinrichtung vorgesehen ist, wobei die Kindersicherung
sowohl mechanisch als auch elektromotorisch aktiviert werden kann.
Der elektromotorische Antrieb ist in einer Weise konstruiert, so
dass dieser in ein Kraftfahrzeugtürschloss einbaubar oder auf
ein solches aufsetzbar ist. Der elektromotorische Antrieb für die Kindersicherungseinrichtung
ist funktionell von Betätigungsmitteln
für das
Türschloss
selbst getrennt.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 02 420 A1 ist ein Kraftfahrzeugtürschloss
bekannt, bei dem eine Kindersicherung elektrisch aktiviert werden
kann. Bei elektrischer Aktivierung der Kindersicherung wird eine
mechanische Innenbetätigung
des Türschlosses
verhindert. Unabhängig
von der aktivierten Kindersicherung kann das Türschloss elektromotorisch geöffnet werden.
-
Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 02 285 A1 ist ein Kindersicherungssystem
bekannt, bei dem eine Kindersicherung, die eine Aktivierung oder
Deaktivierung eines innern Türöffners, eines
Fensterhebers und anderer elektrischer Gerät 2 im Fondbereich umfasst,
programmiert und elektrisch aktiviert werden kann. Die Aktivierung
bzw. die Programmierung der Sicherungsfunktionen erfolgt über eine
Betätigungsvorrichtung,
die über
Steuerleitungen entsprechende Aktuatoren zur Aktivierung oder Deaktivierung
der Sicherungsfunktionen ansteuert. Die Sicherungsfunktionen werden über die Betätigungsvorrichtung
durch entsprechende Bedienelemente aktiviert oder deaktiviert, deren
Schaltzustand angezeigt wird.
-
In
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 16 733 A1 wird eine Schließanlage
mit elektromotorischen Schlössern
für Fahrzeuge
beschrieben, welche Innengriffe und Aussengriffe umfasst, die auf
ein Türsteuergerät einwirken.
Die Griffe der Tür
können in
verschiedene Sicherungszustände überführt werden,
die im Türsteuergerät gespeichert
sind.
-
Mit
der Erfindung soll eine Türschlossanlage und
ein Türschloss
mit verbesserter mechanischer als auch elektrischer Innenbestätigung geschaffen werden.
-
Erfindungsgemäß ist hierzu
ein Kraftfahrzeugtürschloss
mit elektrischen Betätigungsmitteln und
mechanischen Betätigungsmitteln
sowie einer mechanisch aktivierbaren Kindersicherung, die zwischen
einem aktivierten und einem deaktivierten Schaltzustand umschaltbar
ist, vorgesehen, bei dem die elektrischen Betätigungsmittel wenigstens elektrische
Innenbetätigungsmittel
aufweisen, eine Steuereinheit zum Steuern der elektrischen Innenbetätigungsmittel
und Mittel zum Abfragen des Schaltzustandes der Kindersicherung
vorgesehen sind, und bei dem die Steuereinheit die elektrischen
Innenbetätigungs mittel
in Abhängigkeit
eines Ausgangssignals der Mittel zum Abfragen aktiviert oder deaktiviert.
-
Durch
diese Maßnahmen
wird eine Zwangskopplung zwischen der elektrischen Innenbetätigung und
der mechanischen Innenbetätigung
des Türschlosses
hergestellt. Auf diese Weise kann auch bei elektrischer Innenbetätigung die
Kindersicherungsfunktion realisiert werden. Indem elektrisch abgefragt wird,
ob eine Kindersicherung mechanisch aktiviert ist und ein entsprechendes
Ausgangssignal ausgegeben wird, kann der mechanische Schaltzustand nicht
nur bei mechanischer Innenbetätigung
sondern auch bei der Ansteuerung der elektrischen Innenbetätigung berücksichtigt
werden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung ist ein Auslöseelement der elektrischen
Innenbetätigungsmittel an
einer Fahrzeugtüre
angeordnet, der das Kraftfahrzeugtürschloss zugeordnet ist.
-
Beispielsweise
können
die elektrischen Innenbetätigungsmittel
an den Fondtüren
gegen unbefugte Benutzung durch Kinder gesichert werden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung weist die Steuereinheit Mittel auf,
um bei mechanisch aktivierter Kindersicherung die elektrischen Innenbetätigungsmittel
in Abhängigkeit
eines Anforderungssignals zeitweise zu aktivieren.
-
Ein
Fahrer kann dadurch einem Passagier ermöglichen, trotz aktivierter
Kindersicherung selbstständig
auszusteigen. Beispielsweise können
die elektrischen Innenbestätigungsmittel
auf Tastendruck eines Fahrers aktiviert werden, um Kinder aussteigen
zu lassen, ohne selbst das Fahrzeug zu Verlassen. Beim Loslassen
der Taste werden die elektrischen Innenbetätigungsmittel dann aber sofort
wieder deaktiviert, um ein versehentliches Ausschalten der Kindersicherung
zu vermeiden.
-
In
Weiterbildung der Erfindung weist die Steuereinheit Mittel auf,
um bei mechanisch aktivierter Kindersicherung die elektrische Innenbetätigung für einzelne
Türen in
Abhängigkeit
eines Anforderungssignals getrennt zu aktivieren.
-
Durch
diese Maßnahmen
wird eine selektive Freigabe der elektrischen Innenbetätigung ermöglicht,
beispielsweise abhängig
davon, auf welchem Platz sich ein Kind oder ein Erwachsener befindet.
-
Schließlich ist
vorgesehen, dass die Steuereinheit bei mechanisch aktivierter Kindersicherung die
elektrischen Innenbetätigungsmittel
in Abhängigkeit
eines Ausgangssignals eines Crashsensors aktiviert.
-
Durch
die optionale Einbindung eines Crashsensors besteht die Möglichkeit,
die Kindersicherung nach einem Crash auszuschalten, um ein schnelles Aussteigen
oder Retten zu vereinfachen.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
-
die
einzige Figur eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtürschlossanlage
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
-
Die
schematische Darstellung der einzigen Figur zeigt eine Kraftfahrzeugtürschlossanlage
mit einem Kraftfahrzeugtürschloss 10.
Innerhalb des Türschlosses 10 ist
schematisch eine Gabelfalle 12 sowie eine Sperrklinke 14 angedeutet,
die die Gabelfalle 12 in einer Verschlussstellung hält bzw.
aus dieser freigibt. Die Sperrklinke 14 kann mittels eines Elektromotors 16 bewegt
werden. Der Elektromotor 16 wiederum wird mittels einer
Steuereinheit 18 angesteuert, wobei eine elekt rische Verbindung
zwischen Elektromotor 16 und Steuereinheit 18 lediglich mittels
eines Pfeiles angedeutet ist.
-
Das
Türschloss 10 weist
weiterhin einen Kindersicherungshebel 20 auf. Mittels des
Kindersicherungshebels 20 kann das Türschloss 10 in einen
ersten mechanischen Schaltzustand mit aktivierter Kindersicherung
und einen zweiten mechanischen Schaltzustand mit deaktivierter Kindersicherung
versetzt werden. Bei eingeschalteter oder aktivierter Kindersicherung
befindet sich der Kindersicherungshebel 20 in der unteren
Stellung, bei ausgeschalteter Kindersicherung befindet sich der
Kindersicherungshebel 20 in der oberen, schwarz ausgefüllt dargestellten
Stellung. Mittels des Kindersicherungshebels 20 wird dann,
wenn die Kindersicherung eingeschaltet oder aktiviert ist, eine
mechanische Innenbetätigung des
Türschlosses 10 verhindert,
indem eine mechanische Kopplung beispielsweise unterbrochen wird. Diese
Unterbrechung bzw. Herstellung einer mechanischen Kopplung ist in
der Figur durch die abwechselnd weiß bzw. schwarz ausgefüllten Pfeile 22 zwischen
der Gabelfalle 12 und dem Kindersicherungshebel 20 angedeutet.
Ein mechanischer Schaltzustand der Kindersicherung, entsprechend
der oberen bzw. unteren Stellung des Kindersicherungshebels 20,
wird mittels eines Schalters 24 im Türschloss 10 abgefragt.
Ein Ausgangssignal des Schalters 24 wird an die Steuereinheit 18 übergeben.
-
Die
Steuereinheit 18 erhält
weiterhin Eingangssignale von einem Innentürgriffschalter 26 als ein
Auslöseelement
für das
Türschloss 10.
Bei Betätigung
eines Innentürgriffs
wird der Innentürgriffschalter 26 betätigt und
ein entsprechendes Ausgangssignal wird an die Steuereinheit 18 weitergegeben,
die dann, in Abhängigkeit
weiterer Parameter, ggf. den Elektromotor 16 aktiviert
um das Türschloss 10 zu öffnen. Weiterhin
erhält
die Steuereinheit 18 Eingangssignale von einem Kindersicherungsinnenschalter 28.
Der Kindersicherungsinnenschalter 28 dient zum temporären Deaktivieren
bei der Kindersicherung, wobei die Funktionsweise der dargestellten Türschlossanlage
noch im einzelnen erläutert
wird. Weitere Eingangssignale erhält die Steuereinheit 18 von
einer Einheit 30, die einen Status einer Zentralverriegelung
des Fahrzeugs an die Steuereinheit 18 weitergibt. Innerhalb
der Einheit 30 ist schematisch ein Kraftfahrzeugschlüssel dargestellt,
mit dem eine Zentralverriegelung betätigt werden kann. Die Steuereinheit 18 erhält auch
ein Eingangssignal von einem Geschwindigkeitsmesser 32 des
Fahrzeugs. Üblicherweise
werden alle Türschlösser verriegelt, wenn
das Fahrzeug eine bestimmte Geschwindigkeit überschritten hat.
-
Schließlich erhält die Steuereinheit 18 ein Ausgangssignal
von einem Crashsensor 34. Der Crashsensor 34 weist
eine Kugel auf, die mittels einer Feder gegen einen ersten Kontakt
vorgespannt ist. Über
die Feder wird der erste Kontakt mit einem zweiten Kontakt elektrisch
leitend verbunden. Im Falle eines Aufpralls wird die Kugel gegen
die Federkraft ausgelenkt und eine Verbindung zwischen dem ersten
und zweiten Kontakt wird unterbrochen. Der Crashsensor 34 wird
dabei nur dann mit Spannung beaufschlagt, wenn die Zentralverriegelung
entriegelt ist. Der Status der Zentralverriegelung wird hierzu von
der Einheit 30 an eine Einheit 36 gemeldet. Nur wenn
die Zentralverriegelung entriegelt ist, wird der Crashsensor 34 über die
Einheit 36 bzw. die Klemme 15 (KL.15) mit Spannung
beaufschlagt.
-
Ist
die Kindersicherung des Türschlosses 10 aktiviert,
entsprechend der unteren Stellung des Kindersicherungshebels 20,
befindet sich das Türschloss 10 somit
im mechanisch aktivierten Schaltzustand. Dieser mechanisch aktivierte
Schaltzustand wird über
den Schalter 24 abgefragt und an die Steuereinheit 18 weitergegeben.
Bei einer Betätigung
des Innentürgriffs,
die über
den Innentürgriffschalter 26 an
die Steuereinheit 18 weitergegeben wird, wird die Steuereinheit 18 den
Motor 16 nicht ansteuern, um zu verhindern, dass durch
Betätigung
des Innentürgriffs
das Türschloss 10 trotz
aktivierter Kindersicherung geöffnet
wird.
-
Mittels
des Kindersicherungsinnenschalters 28 kann aber die elektrische
Innenbetätigung
des Türschlosses 10 über den
Innentürgriff
und den Innentürgriffschalter 26 zeitweise
aktiviert werden. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn trotz
aktivierter Kindersicherung einem Kind oder einem erwachsenen Passagier
das selbsttätige
Aussteigen ermöglicht
werden soll. Auf diese Weise kann die elektrische Innenbetätigung nur
dann freigegeben werden, wenn ein Fahrer des Kraftfahrzeugs dies
entscheidet.
-
Wird über den
Crashsensor 34 ein Fahrzeugaufprall festgestellt, wird
ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit 18 ausgegeben
und diese ermöglicht
daraufhin die elektrische Innenbetätigung des Türschlosses 10 über den
Innentürgriffschalter 26. Über diese
Aktivierung der elektrischen Innenbetätigung des Türschlosses 10 im
Falle eines Aufpralls kann sichergestellt werden, dass nach einem
Aufprall ein selbstständiges
Aussteigen aller Passagiere möglich
ist. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn Frontpassagiere versuchen,
durch die hinteren Türen auszusteigen.