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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Hochenergie- bzw.
Laserschweißvorrichtung
und einer Umformvorrichtung zum Hochenergie-, insbesondere zum Laserschweißen von
beschichteten Blechen, z. B. von Karosserieblechen oder Karosseriebauteilen
im Kfz-Bau.
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Die
im Kfz-Bau verwendeten Bleche sind in der Regel oberflächenbeschichtet,
zum Beispiel mit einer Zinkschicht versehen. Zum Verbinden derartiger
Bleche werden die Bleche in der Regel durch Kniehebelspannvorrichtungen
oder dergleichen gespannt und dann durch Schweißnähte verbunden. Dies führt jedoch
zu Problemen, da nicht nur aufgeschmolzenes Material aus den Dampfkapillaren
der Schweißnaht
herausgeschleudert wird, sondern auch Gase entstehen, die üblicherweise
nicht entweichen können.
Dies führt
zu Qualitätseinbußen an den Schweißnähten.
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Aus
der WO 02/087816 A2 ist es bekannt, beschichtete Bauteile in einem
Durchlaufverfahren im Schweißfokusbereich
zu spannen, wobei die Bauteile im Schweißnahtbereich zwecks Bildung
von Gasableitungskanälen
in demselben Durchlaufverfahren umgeformt und geschweißt werden.
Das Schweißen
erfolgt mittels Laserstrahl.
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Die
DE 22 22 686 A zeigt
eine Kniehebelspannvorrichtung mit einem Spannkopf und einem koaxial
dazu angeordneten Zylinder, der abwechselnd beidseitig durch Druckmitteldruck
zu beaufschlagen ist und dadurch einen längsverschieblich und dichtend
geführten
Kolben beaufschlagt, der über
eine mit ihm verbundene Kolbenstange ein Kniehebelgelenk antreibt,
das über
eine gehäusefeste
Schwenkachse im Spannkopf schwenkbeweglich gelagert ist. Über das
Kniehebelgelenk wird ein Spannarm angetrieben, der mit einem Kiefer
zusammenwirkt, so dass zwischen dem Kiefer und dem Spannarm Bauteile,
z. B. auch Bleche und Karosseriebauteile zu klemmen sind.
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Die
DE 101 16 402 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Laserstrahlschweißen beschichteter Bleche, bei
dem zwischen den freien Schenkeln der miteinander zu verbindenden
Bleche ein Keil in Form einer drehbar gelagerten Messerrolle eingeführt wird,
wodurch die Bleche auseinandergedrückt werden, was zur Bildung
von Gasableitungskanälen
führt.
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Die
prioritätsältere
DE 102 48 402 B3 beschreibt
eine Vorrichtung zum Schweißen
von Blechverbindungen mittels eines Laserstrahls, wobei ein Laserschweißkopf an
zwei in einem Überlappungsbereich übereinander
liegenden oberen und unteren Blechen bewegungsgesteuert entlang
führbar
und in dem Laserschweißkopf
ein Andrückelement
mitbewegbar ist, das angrenzend an die unmittelbare Schweißstelle
auf das obere Blech im Überlappungsbereich
drückt
und wobei wenigstens eine der einander zugewandten Flächen der
Bleche mit einem Überzug
versehen ist, der beim Schweißen
einen Überzug-Dampf
bildet. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen
auf die Schweißrichtung
mit seitlichem Versatz zum Wirkungsort des Andrückelementes das untere Blech
von einer Auflage abgestützt
wird, und das auf der anderen Seite das obere Blech und/oder das
untere Blech als Randflansch freikragend absteht, wobei schließlich das Andrückelement
zumindest mit einer solchen, eine Blechdeformation bewirkenden Andrückkraft
das obere Blech beaufschlagt, so dass ein keilförmiger Abströmspalt für den Überzug-Dampf
entsteht. Hierbei werden bei Blechmaterialstärken zwischen 0,8 mm und 2,0
mm Andrückkräfte zwischen
370 N und 530 N bei einem Abstand als Versatz zwischen Andrückelement
und Auflage im Bereich zwischen 3,0 mm und 4,5 mm vorgeschlagen.
Das untere Element wird von seinem Konturverlauf angepassten Konturstücken der
Auflage abgestützt.
Die Konturstücke weisen
eine Breite von etwa 4 bis 5 mm auf und reichen über den gesamten Verlauf einer
Schweißnaht. Bei
der Würdigung
des Standes der Technik wird im Zusammenhang mit der
DE 39 09 471 C2 auf einen Stand
der Technik verwiesen, bei dem verzinkte Bleche verschweißt werden,
wobei im Überlappungsbereich
der Bleche eine Rändelung
eingebracht wird. Diese Rändelung
kann als Quer-, Schräg-
oder Kreuzrändelung
ausgebildet sein. Damit soll ein konstanter Spalt zwischen den beiden
Blechen geschaffen werden, der ein sicheres Abströmen entstehender
Zinkdämpfe
gewährleistet.
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Die
ferner in der
DE 102
48 402 B3 gewürdigte
DE 38 12 448 C1 soll
nach der dort gemachten Würdigung
vorschlagen, dass die beiden Bleche entlang der Schweißnaht mit
unterschiedlichen Krümmungsradien
aufeinander stoßen
und beidseitig der Schweißnaht
voneinander beabstandet sind.
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Aus
der
DE 198 54 217
C2 sei es vorbekannt, dass im Bereich der Schweißnaht bevorzugt das
Oberblech eine durch zwei Radien definierte Stufe aufweise. Während des
Schweißprozesses
werde die Lage der Stufe mittels eines Sensors erkannt und der Laserstrahl
anhand von Sensorsignalen positioniert.
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Darüber hinaus
sei es aus der
US 4,745,257 vorbekannt,
seitlich neben dem Schweißnahtverlauf Randflansche
von Ober- und Unterblechen in der Weise von einer Spannvorrichtung
zu halten und zu beabstanden, dass ein definierter Abströmspalt verbleibe.
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Es
wird außerdem
in der
DE 102 48 402
B3 darauf hingewiesen, dass, um beim Laserstrahlschweißen ein
optimales Ergebnis zu erhalten, die miteinander zu verbindenden
Bleche im Überlappungsbereich
aneinander liegen müssen.
Ein eventuell vorhandener Spalt dürfe nur einen Bruchteil der Blechdicke
betragen. Diese geringen Fertigungstoleranzen ließen sich
jedoch in der Regel beim Herstellungsprozess zum Beispiel beim Tiefziehen
nicht erreichen, so dass die Ungleichmäßigkeit und Ungenauigkeiten
in der Blechkontur die geforderten Toleranzen überschritten. Um hier Abhilfe
zu schaffen, sei es durch die
DE 44 03 999 C2 bereits vorbekannt, während des
Schweißprozesses
beispielsweise Anpressrollen oder Andrückpins vorzusehen. Dies sei auch
aus der
DE 44 15 035
C2 vorbekannt.
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Im übrigen beschreibe
die
FR 2 822 400 A1 eine
Vorrichtung zum Schweißen
von Blechverbindungen mittels eines Laserstrahls, bei der ein Laserschweißkopf an
zwei an einem Überlappungsbereich übereinander
liegenden oberen und unteren Blechen bewegungsgesteuert entlang
führbar
sei. Mit dem Laserkopf sei ein Andrückelement mitbewegbar, das angrenzend
an die unmittelbare Schweißstelle auf das
obere Blech im Überlappungsbereich
drücke. Die
einander zugewandten Flächen
der Bleche seien mit einem Überzug
versehen, der beim Schweißen einen Überzug-Dampf
bilde. Das obere Blech werde mit einer eine Blechdeformation bewirkenden
Andrückkraft
beaufschlagt, so dass ein Abströmspalt
für den Überzug-Dampf
entstünde.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
bei der es möglich
ist, die miteinander durch Laserschweißnaht zu verbindenden Bleche
im Durchlaufverfahren gleichzeitig zu spannen, im Nahtbereich zwecks
Bildung von Gasableitungskanälen
zu verformen und laserzuschweißen,
wobei die Nähte
entweder als durchlaufende oder als sogenannte Steppnähte, also
unterbrochene Nähte,
durchgeführt
werden sollen.
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Lösung
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Diese
Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale
gelöst.
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Einige Vorteile
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Bei
Ausgestaltung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung lassen sich
die miteinander durch eine Laserschweißnaht zu verbindenden beschichteten Bleche,
insbesondere Karosseriebleche und Karosseriebauteile im Bedarfsfalle
im Durchlaufverfahren gleichzeitig spannen, im Nahtbereich zwecks
Bildung von Gasableitungskanälen
verformen und hochenergie- bzw. laserschweißen. Die Nähte können dabei entweder als durchlaufende
oder als sogenannte Steppnähte,
also unterbrochene Nähte
ausgeführt werden.
Die Laserschweißvorrichtung
kann unmittelbar mit den Umformwerkzeugen in Form von Umformkrollen
verbunden werden, so dass die Laserschweißvorrichtungen mit den Umformrollen
an den miteinander zu verschweißenden
Bauteilen – relativ gesehen – vorbeigeführt werden
kann.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß Patentanspruch
2 sind die Laserschweißvorrichtung
und die Umformrollen mit einem Roboterarm verbunden.
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Gemäß Patentanspruch
3 ist mindestens eine der Rollen mit einer geeigneten Profilierung
versehen, die beim Anpressen gegen die miteinander zu verschweißenden Bleche
mindestens in einem der Bleche Umformungen erzeugt, durch die Gasableitungskanäle im Nahtschweißbereich
hergestellt werden.
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Vorteilhafterweise
schneiden sich die Rollenachsen der Umformrollen unter einem spitzen
Winkel – Patentanspruch
4.
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In
den Patentansprüchen
5 bis 34 sind vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung – teils schematisch – beispielsweise
veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
in schematischer Teilansicht;
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2 die
aus 1 ersichtlichen Umformrollen in der Seitenansicht;
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3 eine
Stirnansicht zu 2;
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4 eine
weitere Ausführungsform
für Umformrollen,
ebenfalls in der Seitenansicht;
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5 eine
Stirnansicht zu 4;
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6 abermals
eine weitere Ausführungsform
für Umformrollen
in der Seitenansicht;
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7 eine
Stirnansicht zu 6;
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8 eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung;
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9 bis
verschiedene Ausführungsformen der
Erfindung.
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13
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Mit
dem Bezugszeichen 1 ist insgesamt eine kombinierte Laserschweiß- und Umformvorrichtung bezeichnet,
die im wesentlichen aus einer Laserschweißvorrichtung 2 und
einer Umformvorrichtung 3 besteht.
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Die
Laserschweißvorrichtung 2 und
die Umformvorrichtung 3 sind an einem nicht dargestellten Roboterarm
als insgesamt bewegliche Baueinheit angeordnet und in Längsachsrichtung
X bzw. Y von miteinander zu verschweißenden, bei der dargestellten
Ausführungsform
feuerverzinkten Karosserieblechen 4 und 5 insgesamt
beweglich angeordnet. Die Karosseriebleche 4 und 5 sind
lediglich schematisch angedeutet. Statt zwei Karosserieblechen 4 und 5 können auch
mehr als zwei Karosseriebleche 4, 5, z. B. drei
Karosseriebleche, miteinander lasergeschweißt werden. Schließlich brauchen
die Karosseriebleche 4 und 5 nicht planparallel
mit ihrem gesamten Oberflächenbereich
aufeinanderzuliegen. Die Karosseriebleche 4, 5 können auch
Teil von Karosseriebauteilen 20 sein, die z. B. mit flanschartigen,
freien Schenkeln oder dergleichen miteinander durch Laserschweißen verbunden
werden.
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Die
Laserschweißvorrichtung 2 kann
eine handelsübliche
Bauform besitzen, wobei der Schweißfokus 6 in einem
gewissen Seitenabstand B von einer Längsseite 7 der Karosseriebleche 4 und 5 angeordnet
ist. Der Schweißfokus 6 ist
dabei auf der der Längsseite 7 abgekehrten
Seite der Karosseriebleche 4 und 5 angeordnet.
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Die
Karosseriebleche 4 und 5 können im übrigen – was in der Zeichnung nicht
veranschaulicht ist – durch
eine oder mehrere Spannvorrichtungen, z. B. durch Kniehebelspannvorrichtungen,
kraftschlüssig in
der zu verschweißenden
Position gespannt und gehalten werden.
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Das
Spannen der Karosseriebleche 4 und 5 kann z. B.
von der Längsseite 7 oder
von der gegenüberliegenden
Längsseite 8 der
Karosseriebleche 4 und 5 geschehen.
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Bei
der aus 1 ersichtlichen Ausführungsform
werden die Karosseriebleche 4, 5 durch nicht dargestellte
Klemmvorrichtungen im Bereich 9, also auf der der Längsseite 8 zugekehrten
Seite der Karosseriebleche 4 und 5 gespannt und
gehalten. In Längsachsrichtung
der Karosseriebleche 7 und 8 können mehrere derartiger Spannvorrichtungen,
z. B. Kniehebelspannvorrichtungen, vorgesehen werden, die in geeigneter
Weise – vorzugsweise
zentral – durch
Druckluft gesteuert werden (gleichfalls nicht dargestellt). Die
durch den Schweißfokus 6 zu
bildende Schweißnaht
ist schematisch als Linie dargestellt und mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet
und kann entweder durchgehend sich in Längsachsrichtung X bzw. Y der
miteinander zu verschweißenden
Karosseriebleche 4, 5 erstrecken oder auch unterbrochen sein
(sogenannte Steppnaht). Zum Beispiel kann im letzteren Fall die
Schweißnaht 10 zwischen
Klemmbacken von nicht dargestellten Klemmvorrichtungen, z. B. Kniehebelspannvorrichtungen,
angeordnet sein.
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In
dem Bereich 11 der Karosseriebleche bzw. Karosseriebauteile 4 und 5 wirken
auf der Ober- und Unterseite ein Paar von Umformrollen 12 bzw. 13 ein, deren
Drehachsen 14 bzw. 15 sich unter einem spitzen
Winkel α schneiden.
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Die
untere Umformrolle 13 ist um eine Schwenkachse 16 in
Richtung C bzw. D um ein begrenztes Maß schwenkbeweglich und in Richtung
D auch gegen die Unterseite des hier vorgesehenen Karosseriebauteils 5 unter
hohem Druck, zum Beispiel mit etwa 70 bis 350 kg/cm2,
vorzugsweise 200 kg/cm2, anpreßbar. Die
Umformrollen 12 und 13 sind an ihrem mit den Karosseriebauteilen
bzw. Karosserieblechen 4 und 5 in Berührung kommenden
Umfang 17 bzw. 18 abgerundet ausgebildet und pressen die
Karosseriebauteile 4 und 5 oder dergleichen mit so
hoher Kraft gegeneinander, daß die
freien Seitenstreifen 9 bzw. 11 um einen spitzen
Winkel β auseinander
klaffen, wodurch sich Gasableitungskanäle bilden. Hierdurch können die
beim Laserschweißen entstehenden
Gase und Metallspritzer aus dem Nahtbereich seitlich entweichen.
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Die
untere Umformrolle 13 ist motorisch angetrieben, z. B. über einen
im einzelnen nicht dargestellten und in der Umformvorrichtung 3 befindlichen, vorzugsweise
abwechselnd beidseitig mit Druckmitteldruck, insbesondere pneumatisch
beaufschlagten Zylinder, der somit über die Schwenkachse 16 einen Hebel 21 in
Richtung C bzw. D schwenkt und damit die Umformrolle 13 entweder
gegen das untere Karosseriebauteil 5 unter hohem Druck
anpresst oder die Umformrolle 13 in Richtung C wieder wegschwenkt.
Im Bedarfsfalle ist es aber auch möglich, beide Umformrollen 12 und 13 motorisch
anzutreiben.
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Schließlich kann
in Abwandlung der aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsform
die untere Umformrolle 13 gesteuert oder geregelt gegen
das untere Karosseriebauteil 5 angepreßt werden. Hierzu können z.
B. in einem Speicher empirische Werte abgelegt sein, die je nach
Blechdicke, Art der Oberflächenbehandlung
der Karosseriebauteile 4, 5 oder dergleichen die
jeweilige Umformrolle, z. B. 13, mit der erforderlichen
Kraft gegen das betreffende Karosseriebauteil 5 oder dergleichen,
anpresst.
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Zwar übernehmen
in der Regel die Umformrollen 12 und 13 nicht
den Vorschub in Längsachsrichtung
X bzw. Y der miteinander zu verschweißenden Karosseriebleche bzw.
Karosseriebauteile 4 und 5, jedoch empfiehlt es
sich, wenigstens eine der Rollen, im Bedarfsfalle auch beide Umformrollen 12 und 13 mit
einer vorgegebenen oder regelbaren oder gleichbleibenden Drehzahl
anzutreiben, durch die allerdings z. B. nicht der Vorschub der miteinander
zu verschweißenden
Karosseriebauteile 4, 5 oder dergleichen bestimmt
wird.
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Des
weiteren ist es möglich,
daß die
Drehachsen 14 und 15 sich nicht unter einem spitzen
Winkel α schneiden,
sondern daß sie
parallel oder annähernd
parallel zueinander verlaufen. Die Umformrollen 12 und 13 können an
ihrem Umfang 17 und 18 mit die betreffenden Oberflächen der
miteinander zu verschweißenden
Karosseriebleche oder Karosseriebauteile 4 und 5 umformenden
Vorsprüngen und/oder
Rücksprüngen und/oder
Rifflungen bzw. Riefungen versehen sein, die dann durch Umformung
der betreffenden Karosseriebleche 4 und 5 oder
dergleichen für
die entsprechenden Gasableitungskanäle sorgen, durch die die beim
Schweißen entstehenden
Gase oder dergleichen entweichen können.
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Wie
man erkennt, wird das Spannen, Umformen zur Bildung von Gasableitungskanälen und
das Laserschweißen
gleichzeitig in einem einzigen Durchlaufverfahren vorgenommen.
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Statt
die miteinander zu verschweißenden Karosseriebleche
oder Karosseriebauteile 4 und 5 durch nicht dargestellte,
zum Beispiel als Kniehebelspannvorrichtungen ausgebildete Klemmvorrichtungen
zu spannen, ist es auch möglich,
die miteinander zu verschweißenden
Karosseriebleche 4 und 5 oder dergleichen durch
die Umformrollen 12 und 13 selbst in dem Augenblick,
in dem sie durch den Laserstrahl miteinander verschweißt werden,
zu spannen, umzuformen und zu verschweißen.
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Das
Spannen, Umformen und Verschweißen erfolgt
kontinuierlich, auch in den Fällen,
in denen sogenannte Steppnähte,
also unterbrochene Schweißnähte, erzeugt
werden. Ein besonderer Arbeitsdurchgang, um Verformungen in den
Karosserieblechen 4 und 5 oder dergleichen vorzunehmen,
ist demnach nicht erforderlich. Dadurch ergibt sich eine verkürzte Prozeßdauer.
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In
den 2 bis 7 sind für Teile gleicher Funktion die
gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet
werden.
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Bei
der Ausführungsform
nach den 2 und 3 handelt
es sich um die aus 1 ersichtlichen Umformrollen 12 und 13 mit
an ihrem Umfang 17 und 18 jeweils nach einem Radius
abgerundeten Umfangteilen, während
bei der Ausführungsform nach
den 4 und 5 die Umformrollen 17 und 18 an
ihrem Umfang mit in gleichen oder unterschiedlichen Abständen zueinander
angeordneten, parallel zueinander verlaufenden Zähnen 22 bzw. 23 versehen
sind, durch die die miteinander zu verschweißenden Karosseriebauteile 4 und 5 derart
verformt werden, derart, daß Gasableitungskanäle entstehen.
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Bei
der Ausführungsform
nach 6 sind die Umformrollen 17 und 18 an
ihrem jeweiligen Umfang 17 und 18 mit etwa kreuzweise
angeordneten Rifflungen 24 oder riefenförmigen Vertiefungen versehen,
durch die diese Umformungen zur Bildung von Gasableitungskanälen ausgebildet
sind.
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Die
Spaltdicke zwischen den miteinander laserzuverschweißenden Karosserieblechen 4 und 5 bzw.
Karosseriebauteilen zur Ableitung von Gasen kann im Bereich von
etwa 1/10 bis 2/10 Millimetern liegen.
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Bei
der aus 8 ersichtlichen Ausführungsform
ist mit dem Bezugszeichen 25 insgesamt eine Kniehebelspannvorrichtung
bezeichnet, die einen Spannkopf 26 und koaxial dazu einen
motorischen Antrieb 27 aufweist, der bei der dargestellten Ausführungsform
eine Kolben-Zylinder-Einheit umfaßt, die einen abwechselnd beidseitig
durch Druckmitteldruck, vornehmlich pneumatisch, zu beaufschlagenden
Kolben 28 umfaßt,
der längsverschieblich
und dichtend in Richtung X bzw. Y angeordnet ist. Zu diesem Zweck
weist der Zylinder 29 an entgegengesetzten Enden Kanäle 30 und 31 auf,
durch die abwechselnd durch geeignete Steuerungsmittel Druckmitteldruck,
zum Beispiel Druckluft, herangeführt wird,
um den Kolben in Richtung X oder Y anzutreiben.
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Mit
dem Kolben 28 ist ein vorliegend als Kolbenstange ausgebildetes
Getriebeelement 32 gekuppelt, das durch eine Wand 33 durch
eine Dichtung 34 abgedichtet hindurchgeführt wird.
Die Kolbenstange 32 durchgreift einen Innenraum 35 des
Spannkopfes 26, in dem ein nicht dargestelltes Kniehebelgelenk angeordnet
ist, das um eine gehäusefeste
Achse in Richtung A bzw. B je nach Beaufschlagung des Kolbens 28 durch
Druckmitteldruck um ein vorgegebenes Winkelmaß schwenkbeweglich ist. Die
Achse 36 besitzt an ihren nach außen heraustretenden Enden vorliegend
eine quadratische Gestaltung um ein als Spannarm ausgebildetes Spannelement 37 darauf formschlüssig durch
Klemmen befestigen zu können. Die
Achse kann an der in 8 nicht dargestellten gegenüberliegenden
Seite ebenso gestaltet sein, aber im Bedarfsfalle auch nur einseitig
aus dem Spannkopf 26 hervortreten.
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Mit
dem Spannarm 37 ist um eine lediglich schematisch angeordnete
Drehachse 38 eine Umformrolle 39 drehbar gelagert,
die über
ihren Umfang mit zwei konzentrischen Kreisen um die Drehachse 38 vorzugsweise
mit gleichen Winkelabständen
zueinander angeordneten, als Vorsprünge ausgebildete Profilierungen 40 bzw. 41 aufweist.
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Die
Umformrolle 39 wirkt mit einem als Kiefer ausgebildeten
Widerlager 42 zusammen, das eine weitere Umformrolle 43 umfaßt, die
im Bereich der Profilierung 40 und 41 konzentrische
nutförmige
Vertiefungen 44 bzw. 45 aufweist, in die die als
Vorsprünge
ausgebildeten Profilierungen 40 und 41 eingreifen.
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Zwischen
den beiden Umformrollen 39 und 43 kommen die zu
behandelnden Bleche oder Karosserieteile zu liegen. Die Bleche können angetrieben zwischen
den Rollen hindurchgeführt
werden, die mit hohem Druck gegen die Oberflächenteile der betreffenden
blechförmigen
Karosserieteile einwirken und diese im Bereich der Profilierungen 40, 41 bzw. 44, 45 verformen,
um Gasabführungskanäle zu bilden. Diese
blechförmigen
Teile sind bevorzugt oberflächenbehandelt,
zum Beispiel feuerverzinkt und sollen anschließend, zum Beispiel im Karosseriebau,
laserverschweißt
werden, wobei die so gebildeten Gasabführungskanäle das Entweichen der beim Schweißen auftretenden
Gase ermöglichen.
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Die
Umformrollen 39 und 43 können austauschbar angeordnet
werden, um zum Beispiel unterschiedliche Rollen anzuordnen, und
zwar mit unterschiedlichen Profilierungen, um die nach den Anwendungsfällen unterschiedlichen
Gasabführungskanäle zu erzeugen.
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Solche
unterschiedlichen Profilierungen sind zum Beispiel in den 9 bis 13 dargestellt.
Die dort dargestellten Umformrollen 39 und 43 sind
in den 9 sowie 11 bis 13 jeweils
paarweise dargestellt. Die Anordnung kann aber auch anders getroffen
werden, zum Beispiel können
die jeweils als untere Rolle (Kiefer) dargestellten Rollen 43 die
Rolle 39 bilden und umgekehrt.
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Bei
der Ausführungsform
nach 9 und 10 ist die Umformrolle 39 mit
einem konzentrischen Ring von Profilierungen versehen, die als über den übrigen Umfang
der Umformrolle 39 hervorragende, relativ spitze noppenförmige Erhebungen ausgestaltet
sind, die alle gleiche Höhen
aufweisen und im gleichen Winkelabstand über den Umfang verteilt angeordnet
sind. Die Mittelpunkte der Profilierungen 46 liegen auf
einem gedachten konzentrischen Kreis (Spur) 47, während das
Widerlager 42 und damit die den Kiefer bildende Umformrolle 43 eine
konzentrische Vertiefung 48 aufweist, die eine gleichmäßige Querschnittsform
besitzt und in die die vorsprungartigen Profilierungen 46 entweder
formschlüssig
oder mit Spiel eingreifen, so daß die zwischen den Umformrollen 39 und 43 zu
liegen kommenden blechförmigen
Karosserieteile unter hohem Druck verformt werden und dadurch Gasabführungskanäle geschaffen
werden (nicht dargestellt).
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Bei
der Ausführungsform
nach 11 sind wie bei der Ausführungsform nach 8 zwei
Reihen von Profilierungen 40 und 41 dargestellt,
während
hohlkehlenartige oder nutförmige
Vertiefungen 44, 45 ebenfalls wie bei der Ausführungsform
nach 8 dargestellt sind, in die die Vorsprünge 40 und 41 entweder
passend oder mit Spiel eingreifen, so daß die zwischen den Umformrollen 39 und 43 zu
liegen kommenden blechförmigen
Karosserieteile entsprechend verformt werden können, um Gasabführkanäle zu bilden.
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Bei
der Ausführungsform
nach 12 besitzt die Umformrolle 39 eine nutförmige Vertiefung 49,
die konzentrisch zu der Umformrolle 39 angeordnet ist und
im axialen Abstand daneben einen konzentrischen Kreis von als Vorsprünge ausgebildete Profilierungen 50,
die mit gleichem Winkelabstand zueinander angeordnet sind und in
eine nutförmige ringförmige Vertiefung 51 der
Umformrolle 43 entweder mit Spiel oder formschlüssig eingreifen.
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Neben
der nutförmigen
Vertiefung 51 sind diametral gegenüberliegend zu der nutförmigen Vertiefung 49 der
Umformrolle 39 zahlreiche über den Umfang der Umformrolle 43 verteilt
angeordnete Vorsprünge
bzw. Profilierungen 52 angeordnet. Die Profilierungen 52 sind
mit gleichmäßigem Winkelabstand
zueinander angeordnet und können
alle gleiche Formen, aber auch unterschiedliche Formen aufweisen
und entweder mit Spiel oder passend in die nutförmige Vertiefung 49 eingreifen.
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Bei
der Ausführungsform
nach 13 besitzt die Umformrolle 39 zwei Ringe
von mit gleichmäßigen Winkelabständen jeweils
zueinander angeordneten Vorsprüngen 53, 54,
denen Vertiefungen 55 bzw. 56 gegenüberliegen,
wobei die Reihen von Vorsprüngen 53, 54 allerdings
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt sind, so daß jeweils
Vorsprünge 53 der
einen Reihe auf Lücke
gegenüber
der Reihe von Vorsprüngen 54 (13)
angeordnet sind. Die als Vorsprünge
ausgebildeten Profilierungen 53 und 54 greifen
entweder mit Spiel oder passend in die diametral gegenüberliegend
angeordneten nutförmigen
und als Hohlkehlen ausgebildeten Vertiefungen 55 bzw. 56 ein,
so daß auch
hier dazwischen anzuordnende Karosserieblechteile entsprechend verformt
werden können,
und zwar gleichfalls zur Bildung von Gasabführkanälen.
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Nicht
dargestellt ist z. B. ein Weg-Mess-System, über das der Hub der Umformwerkzeuge,
zum Beispiel der Rollen, gemessen werden kann. Auch nicht dargestellt
sind Sensoren an einem oder mehreren der Presswerkzeuge, um die
Presskraft zu ermitteln und an einer zentralen Stelle, zum Beispiel
zu einer Steuer- und oder Regeleinrichtung weiterzuleiten. Ebenfalls
nicht dargestellt sind Dehnmessstreifen, die den Umformwerkzeugen
zugeordnet sind, um die Presskraft zu messen und ebenfalls an eine Steuer-
und/oder Regelvorrichtung weiterzuleiten. Die Werte können außerdem digital
oder analog an einem zentralen Messstand sichtbar gemacht werden.
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Wird
die Vorrichtung mit einer zentralen Steuer- und/oder Regelvorrichtung
gekuppelt, können
je nach verwendeten Blechen, insbesondere Blechdicken, die Anpresskräfte der
Umformwerkzeuge gegen die Bleche gesteuert bzw. geregelt werden. Man
wird demgemäss
bei dünnen
Blechen in der Regel eine geringere Presskraft als bei dicken Blechen aufwenden,
um die entsprechenden Umformungen herbeizuführen und dadurch Gasabführungskanäle zu schaffen.
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Das
Synchronisieren von zum Beispiel als Rollen ausgebildeten Umformwerkzeugen
kann über Getriebe
oder in sonstiger Weise zum Beispiel auch hydraulisch, geschehen.
Zum Beispiel können
hydrostatische Motoren verschiedene Rollen gemeinsam antreiben,
wobei über
die Druckmittelsäule
ein Gleichlauf der Rollen – innerhalb
gewisser Toleranzen – erzwungen
wird.
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- 1
- Laserschweiß- und Umformvorrichtung
- 2
- Laserschweißvorrichtung
- 3
- Umformvorrichtung
- 4
- Karosserieblech,
Karosseriebauteil, Bauteil
- 5
-
- 6
- Schweißfokus
- 7
- Längsseite
- 8
-
- 9
- Bereich
- 10
- Schweißnaht
- 11
- Bereich,
Seitenstreifen, freier
- 12
- Umformrolle
- 13
-
- 14
- Drehachse
der Umformrolle 12
- 15
-
13
- 16
- Schwenkachse
- 17
- Umfang
der Umformrolle 12
- 18
-
13
- 19
- freier
Seitenstreifen
- 20
- Bauteil,
Karosseriebauteil
- 21
- Hebel
- 22
- Zahn,
Profilierung, Vorsprung
- 23
-
- 24
- Riffelung
bzw. Riefen, Profilierung
- 25
- Kniehebelspannvorrichtung
- 26
- Spannkopf
- 27
- motorischer
Antrieb, Linearantrieb, Kolbenzylindereinheit
- 28
- Kolben
- 29
- Zylinder
- 30
- Kanal
- 31
-
- 32
- Kolbenstange
- 33
- Wand
- 34
- Dichtung
- 35
- Innenraum
- 36
- Achse
- 37
- Spannarm,
Spannelement
- 38
- Drehachse
- 39
- Umformrolle
- 40
- Profilierung
- 41
-
- 42
- Kiefer,
Widerlager
- 43
- Umformrolle
- 44
- Vertiefung,
nutförmige
- 45
-
- 46
- Profilierung
- 47
- Kreis
- 48
- Vertiefung
- 49
- Vertiefung,
nutförmige
- 50
- Profilierung,
Vorsprung
- 51
- Vertiefung,
nutförmige
- 52
- Profilierung,
Vorsprung
- 53
- Vorsprung
- 54
-
- A
- Schwenkrichtung
- B
- Seitenabstand
- C
- Schwenkrichtung
der Umformrolle 13
- X
- Schweißrichtung,
Bewegungsrichtung
- Y
-
- α
- Schneidwinkel
der Drehachsen 14 und 15
- β
- Öffnungswinkel
der miteinander zu verschweißenden
Karosseriebleche bzw.
-
- Karosseriebauteile 4 und 5