DE10256892A1 - Neue magnetische Partikel zur Abtrennung von Mikroorganismen aus technischen Medien - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft neue magnetische Partikel zur Abtrennung von Mikroorganismen aus technischen Medien, Verfahren zur Herstellung solcher Partikel sowie Verwendungen solcher Partikel.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft neue magnetische Partikel zur Abtrennung von Mikroorganismen aus technischen Medien, Verfahren zur Herstellung solcher Partikel sowie Verwendungen solcher Partikel.
  • Magnetische Polymerpartikel sind aus dem Bereich der Biowissenschaften bekannt. Sie werden für die Analyse, Diagnostik oder Aufreinigung von Zellen und Biomolekülen wie Antikörpern oder anderen Proteinen, Nukleinsäuren und anderen Biopolymeren eingesetzt.
  • Bei diesen sogenannten Magnetbeads handelt es sich um ein aus einer Polymerhülle bestehendes, vorzugsweise perlförmiges Partikel mit einer Teilchengröße von 1 bis 100 μm, in das ein magnetisches Kolloid oder eine mikro- bzw. nanopartikuläre magnetische Substanz (z.B. Magnetit) eingekapselt ist und so dem Polymerteilchen magnetische Eigenschaften verleiht. Zur Auftrennung von Biomolekülen oder Zellen können bestimmte Liganden („Fängermoleküle") an die Polymerhülle chemisch gekoppelt werden, die die Biomoleküle oder Zellen selektiv zu binden vermögen. Durch magnetische Separation, im einfachsten Fall durch Anlegen eines Handmagneten an das Reaktionsgefäß, können die betreffenden Zielsubstanzen aus dem Substanzgemisch abgetrennt und analysiert werden.
  • Die Zellabtrennung mittels Magnetobeads beruht auf der Wechselwirkung von Mikroorganismen mit der Partikeloberfläche im speziellen mit funktionellen Gruppen auf der Oberfläche, die über elektrostatische bzw. van-der-Waals Wechselwirkungen mit der Zellmembran bzw. der Zellwand der Mikroorganismen interagieren. Stand der Technik sind magnetische Polymerpartikel, die freie Amino- oder Carboxylgruppen direkt auf der Partikeloberfläche zur Wech selwirkung mit Mikroorganismen bereitstellen. In technischen Medien lassen sich herkömmliche Magnetbeads gar nicht oder nur unzureichend einsetzen, da die in diesen Medien enthaltenen Additive und/oder Verunreinigungen, wie beispielsweise Detergentien, Kaltfließverbesserer, Antioxidantien, Korrosionsschutzmittel, Enttrübungsmittel, Demulgatoren, Metalldesaktivatoren, Antischaummittel, Dispergiermittel, Schmierfähigkeitsverbesserer, Antistatikmittel, Viskositätsmodifizierungsmittel, Biozide sowie Öle oder Fette, vorrangig mit den freien Amino- oder Carboxylgruppen direkt auf der Partikeloberfläche wechselwirken und somit somit die Kapazität bzw. die Effizienz der Magnetobeads zur Zellseparation drastisch reduzieren.
  • Technische Medien werden nach dem Stand der Technik durch Zugabe antimikrobieller Mittel, sogenannter Mikrobizide, entkeimt. Diese werden beispielsweise Kühlmitteln und Kühlschmiermitteln zugesetzt, um darin enthaltene Bakterien, Pilze, Viren oder Algen abzutöten.
  • Viele Mikrobizide sind jedoch toxikologisch und/oder ökologisch nicht unbedenklich. Etliche sind deswegen sogar wieder weitgehend vom Markt verschwunden (Acrolein, Formaldehyd, Chlorphenole, Schwermetallverbindungen). Andere jedoch werden weiterhin eingesetzt, z. B. bromorganische und schwefelorganische Verbindungen.
  • Der Einsatz üblicher Mikrobizide ist jedoch mit weiteren nicht unerheblichen Problemen verbunden, die bislang nicht zufriedenstellend gelöst werden konnten.
  • Gängige Mikrobizide wirken ungerichtet, d.h. sie entfalten ihre Wirkung sowohl am Wirkort (z.B. gegen schädliche Mikroorganismen in einen Kühlkreislauf) als auch anschließend gegen möglicherweise nützliche Mikroorganismen z.B. in einer Kläranlage, woraus sich u.a. die ökologischen Bedenken gegen viele Mikrobizide begründen.
  • Mikrobizide wirken, konzentrationsabhängig, auch nicht nur gegen mikrobielle Zellen, wie z.B. Bakterien und Pilze, sondern auch gegen tierische und menschliche Zellen. Hieraus resultiert u.a. das toxikologische Potential vieler Mikrobizide.
  • In Kreislaufsystemen kann außerdem gegenüber jedem der vorgenannten Wirkstoffe nach einiger Zeit eine gewisse Immunität eintreten. Hierfür gibt es im wesentlichen zwei Gründe.
    • 1. Selektion: In wasserführenden Systemen können viele Arten von Mikroorganismen auftreten, die auf bestimmte biozide Wirkstoffe unterschiedlich empfindlich reagieren. Die Beseitigung einiger Arten kann für andere mit höherer Widerstandsfähigkeit die Erweiterung ihres Lebensraumes bewirken, so daß langfristig nur eine Veränderung der Artenzusammensetzung erreicht wird.
    • 2. Adaptation: Mikroorganismen haben, begünstigt durch ihren kurzen Generationswechsel, eine bemerkenswerte Eigenschaft, sich veränderten Lebensbedingungen anzupassen. So reagieren z.B. manche Bakterienarten auf Zellgifte mit erhöhter Glycogenproduktion und bauen auf diese Weise eine Schutzhülle auf.
  • Eine derartige Ausbildung weniger empfindlicher Arten und Stämme führt allmählich zu einer Einschränkung der Wirksamkeit von Bioziden.
  • Durch eine Optimierung der Dosierintervalle und gelegentlichen Wechsel der Wirkstoffe können derartige Nachteile jedoch nur unvollkommen vermieden werden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Mittel zur Bekämpfung von Mikroben in technischen Medien bereitzustellen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeiden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Bereitstellung neuer magnetischer Partikel zur Abtrennung von Mikroorganismen aus technischen Medien, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie auf der Oberfläche polyfunktionale Polymere tragen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Begriff „Mikroorganismen" insbesondere einzellige Pro- oder Eukaryonten, vorzugsweise Viren, Bakterien, Pilze (einschließlich Hefen und Schimmelpilze) und Algen in ruhenden, unreifen Entwicklungsstufen und/oder im reifen Zustand.
  • „Technische Medien" bedeutet im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere wässrige und/oder ölige Systeme, wie sie z. B. in der Farben-, Holz-, Textil-, Kosmetik-, Leder-, Tabak-, Pelz-, Seil-, Papier-, Zellstoff-, Kunststoff-, Treibstoff-, Öl-, Kautschuk- und Maschinenindustrie eingesetzt werden. Beispielhaft genannt seien Kühlmittel; Schmiermittel; Kühlschmiermittel; Kühlwässer; Klärwässer; Klärschlämme; Farben; Lacke; Klebstoffe; Polymerdispersionen; Latexemulsionen und Vergussmassen; Holzbehandlungsmittel; Mineralöle; Pflanzenöle; Antifäulnisfarben; Brauch- und Waschwässer, z. B. in Abluftwäscher-Systemen, Schwimmbädern, Wassersystemen von Zellstoff- und Papiermühlen und in industriellen Frischwasserversorgungssystemen; Ölbohrflüssigkeiten und -schlämme sowie Ton- und Pigmentschlämme.
  • Die polyfunktionalen Polymere können linear oder verzweigt sein, wie im Falle von hyperbranched oder dendritischen Polymeren.
  • Überraschenderweise werden solche erfindungsgemäßen magnetischen Polymerbeads in ihrer Fähigkeit mit Zellen/Mikroorganismen wechselzuwirken durch die Verunreinigungen bzw. Zusatzstoffe in technischen Medien gar nicht oder nur gering beeinflusst, so dass diese z. B. in der Abtrennung von Bakterien aus Kühlschmiermitteln eingesetzt werden können.
  • Bevorzugte erfindungsgemäße Partikel enthalten mindestens
    eine magnetische Komponente a), eingebettet in
    eine polymere Matrix b) sowie an deren Oberfläche
    polyfunktionale Polymere c).
  • Vorzugsweise ist die magnetische Komponente a) in die polymere Matrix b) einpolymerisiert.
  • Erfindungsgemäß kann in einem ersten Schritt zunächst die polymere Matrix b) durch Polymerisation geeigneter Monomere erzeugt werden und in einem zweiten Schritt können polyfunktionale Polymere c) an geeignete reaktive Gruppen auf der Oberfläche der Matrix b) angekoppelt werden. Eine solche Ausführungsform ist beispielsweise die Herstellung von Magnetobeads mit reaktiven Gruppen wie Hydroxyl-, Halogen-, Amino-, Epoxi-, Isocyanat-, Thiol-, Anhydrid-, Säurechlorid- und Aziridinogruppen, die nachträglich eine Anbindung von polyfunktionalen Polymeren ermöglichen.
  • Es ist jedoch gleichfalls möglich, die polyfunktionalen Polymere c) durch Copolymerisation geeigneter Monomere zur Herstellung der Matrix b) mit zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneter Monomere oder Oligomere in einem Schritt an der Oberfläche der Matrix b) zu erzeugen.
  • In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die polyfunktionalen Polymere c) dendritische Polymere (Dendrimere).
  • Wie von Tomalia et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 29 (1990), 138, beschrieben, worauf hiermit in vollem Umfang Bezug genommen wird, sind Dendrimere in hohem Maß dreidimensional geordnete Polymere. Sie sind durch wiederholt iterative Reaktionssequenzen ausgehend von einem Initiatorkern mit einer oder mehreren reaktiven Stellen erhältlich. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Partikels ist beispielsweise ein mit reaktiven Gruppen ausgerüsteter magnetischer Kern geeignet.
  • An jede reaktive Stelle wird nur eine funktionelle Gruppe eines polyfunktionellen Reaktanten gebunden. Der Reaktant wird dann über seine verbleibende funktionelle Gruppe oder Gruppen mit zusätzlichen Molekülen reagieren gelassen, entweder denselben wie dem ursprünglichen Kern, wenn dieser polyfunktional ist, oder einem anderen polyfunktionalen Molekül oder Molekülen und so weiter, in jedem Fall unter Reaktionsbedingungen, so daß unerwünschte Nebenreaktionen, beispielsweise Vernetzung, vermieden werden.
  • Auf diese Weise wird ein dendritischer Körper um den zentralen Kern herum aufgebaut, wobei jede wiederholte iterative Reaktionssequenz weitere Reaktanten (oder "Einheiten") an die Enden der Dendriten addiert.
  • So können z. B. Polyamidoamin (PAMAM)-Dendrimere, basierend auf Ammoniak als Kern hergestellt werden, der über Michael-Addition mit Methylacrylat (Stufe A) reagieren gelassen wird. Die Carboxylgruppe des Acrylatmoleküls wird mit nur einer Aminogruppe von Ethylendiamin (Stufe B) reagieren gelassen. Die resultierende Triaminkernzelle wird als Generation 0 bezeichnet. Eine weitere Wiederholung der Stufen A und B liefert ein Hexamin, als Generation 1 bezeichnet. Weitere Wiederholungen der Stufen A und B erzeugen höhere Generationen, die nach Generation 4 zu konzentrischen Kugeln von Zellen führen, wobei die äußerste Kugel nach außen zeigende reaktive Gruppen trägt, an die beispielsweise Oberflächenproteine von mikrobiellen Zellen binden können.
  • Andere beschriebene Dendrimere schließen Polyethylenimin, Kohlenwasserstoff, Polyether, Polythioether, Polyamid, Polyamidoalkohol und Polyarylamindendrimere ein.
  • Auch auf Polyamid und Ester basierende Dendrimere sind herstellbar, wie z. B. von Newkome et al., J. Am. Chem. Soc., 112 (1990), 8458, beschrieben.
  • Die Verwendung von langkettigem Alkylendibromid als Kern liefert ein Dendrimer in Form von zwei Kugeln, die über eine Alkylenkette verbunden sind.
  • Erfindungsgemäß einsetzbar ist auch der in der US-A-5 041 516 beschriebene "konvergente" Ansatz, bei dem von der äußeren Oberfläche des Dendrimers ausgegangen, ein keilförmiges Molekül aufgebaut und schließlich eine Vielzahl der "Keile" mit einem Kernmolekül umgesetzt wird.
  • In Chemical and Engineering News vom 16. August 1993 beschreibt O'Sullivan ein Polypropylenimindendrimer, das durch Michael-Addition von Acrylnitril an 1,4-Diaminobutan und Reduktion der Nitrilgruppe zu Aminogruppen über Raney-Kobalt erhalten wird. Vier Mal wiederholt ergibt dies Verfahren ein Dendrimer, das theoretisch 64 Aminogruppen aufweist. Die PCT-Anmeldung WO 93/14147 enthält eine ähnliche Offenbarung.
  • Auf die Offenbarungen von allen obigen Dokumenten wird hier Bezug genommen.
  • Die Anzahl von Schichten, mit denen ein Konstruieren möglich ist, variiert mit den Reaktanten wie die Dichte der Packung innerhalb des Dendrimers und somit die Größe der Kanäle innerhalb seiner Verzweigungen. PAMAM-Dendrimere haben eine große innere Oberfläche, die proportional zu der äußeren Oberfläche mit der Anzahl der Generationen zunimmt. Im Gegensatz dazu haben Polyetherdendrimere sehr wenig proportionale innere Oberfläche, die bei den Generationen 3 bis 4 ein Maximum erreicht.
  • Wie oben gesagt, können die aufeinanderfolgenden Schichten von Zellen gleich oder unterschiedlich sein und Mischungen von zwei oder mehr Reaktanten, wie beispielsweise von Tomalia auf Seite 148 beschrieben, können verwendet werden.
  • Vorzugsweise wird eine magnetische Komponente a) zur Mitte ("Kern") eines dendritischen Polymerisationsschemas gemacht. Die einzige Anforderung aus dem Blickwinkel des Syntheseverfahrens besteht darin, daß die magnetische Komponente a) chemische Funktionsgruppen besitzen muß oder zu sich hinzugefügt haben muß, die eine Anbringung der Baueinheiten für das dendritische Polymer erlauben. Wenn die magnetische Komponente eine hohe Symmetrie von Funktionsgruppen hat, die sich selbst für eine Derivatisierung gut anbieten, dann können die Dendrimerbaueinheiten direkt auf der magnetischen Komponente initiiert werden, indem die Dendrimerhauptzweige oder "Dendronen" Schicht um Schicht von dem Kern nach außen "gewachsen" werden. Das erfindungsgemäße magnetische Partikel wird größer, wenn Dendrimerbaueinheiten in aufeinanderfolgenden Schichten hinzugefügt werden, was auch als "Generationen" oder "Schalen" bezeichnet wird. Jede neue Schicht wird durch Reagieren von monomerischen Baueinheiten, die auch "Polymereinheiten", "Wiederholungseinheiten" oder "Zweigzellen" genannt werden, mit den aktiven Stellen auf der vorherigen Schicht, hinzugefügt. Dieser divergente In-Situ-Aufbau der Dendronen um einen Initiatorkern ist in der Literatur als erfolgreicher Weg für die Herstellung von dendritischen Polymeren bekannt.
  • Wenn alternativ die magnetische Komponente a) keine ausreichende Symmetrie aufweist oder auf andere Art und Weise sich nicht selbst gut für eine Derivatisierung anbietet, dann können die Dendronen getrennt hergestellt werden und in die synthetische Reaktion gespeist werden, wodurch komplette Dendronen mit dem Kern gekoppelt werden, der als Anziehungseinrichtung wirkt. Dieses Verfahrens des Hinzufügens von vorgeformten Dendronen zu dem Kern ist ebenfalls in der Literatur als erfolgreicher Weg für die Herstellung von dendritischen Polymeren bekannt, dasselbe kann jedoch weniger symmetrische, jedoch noch monodisperse Kamm-Typ-Polymere erzeugen. Dieses Verfahren wird als divergentes Kernverankern bezeichnet.
  • Alternative Verfahren zum Dendrimeraufbau, die konvergente Verfahren genannt werden, werden in der Literatur ebenfalls diskutiert. Konvergente Verfahren umfassen eine "reiterative Kopplung von geschützten/ungeschützten Zweigzellen, um ein Brennpunkt-funktionalisiertes Dendron zu erzeugen, gefolgt von einer divergenten Kernverankerung, um verschiedene Multidendron- Dendrimere zu erzeugen" (Tomalia, siehe oben). Auch solche Verfahren sind zur Herstellung erfindungsgemäßer magnetischer Partikel geeignet.
  • Die bevorzugten aktiven Stellen für ein Erweitern oder "Wachsen" der Dendronen umfassen Stickstoff-, Schwefel-, Sauerstoff-, Silizium- und Phosphorenthaltende Stellen. Solche aktiven Stellen auf dem Wachstumsdendrimer werden Familien von Dendrimeren erzeugen, die Poly(Amidoamine), Poly(Ether), Poly(Siloxane), Poly(Amidalkohole), Poly(Amine) , Poly(Phosphonium), Poly(Alkane), Poly(Acrylate) umfassen.
  • Die aktive Stelle auf dem Endbereich des Wachstumdendrimers kann die gleiche oder in aufeinanderfolgenden Schichten unterschiedlich sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die polyfunktionalen Polymere c) hyperverzweigte Polymere (hyperbranched Polymers).
  • Im Vergleich zu einem Dendrimer ist ein hyperverzweigtes Polymer weniger regulär. In seinen Eigenschaften kann es sich jedoch mindestens in einigen der wünschenswerten Eigenschaften den Eigenschaften von Dendrimeren nähern . Hyperverzweigte Polymere, hergestellt durch Kondensationsreaktionen, sind beispielsweise aus Kim und Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 4592 und aus Hawker und Mitarbeiter, ibid, 1991,113,4583 bekannt.
  • Bekannt ist auch, daß eine große Anzahl von hyperverzweigten Polymeren auf Basis von Vinylmonomeren durch eine Ketten-Polymerisation von verzweigten Vinylmonomeren ( US-A-5 587 441 und 5 587 446 ) erhalten werden kann. Seitdem wurden verschiedene hyperverzweigte Vinylpolymere hergestellt durch kationische Polymerisation ( US-A-5 587 441 ), durch Atom-Übertragungs-Radikal-Polymerisation ( US-A-5 763 548 ), durch Gruppen-Übertragungs-Polymerisation [Muller und Mitarbeiter, Polymer Preprint, 1997, 38(1) 498] und durch stabile Radikal-Polymerisation (Hawker und Mitarbeiter, J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 4583).
  • Hyperverzweigte Vinylpolymere mit verschiedenen Strukturen, wie z. B. Random-Copolymere (Gaynor und Mitarbeiter, Macromolecules, 1996, 29, 1079), hyperverzweigte Pfropf-Copolymere und hyperverzweigte Block-Copolymere wurden durch Atom-Übertragungs-Radikal-Polymerisations-Prozesse hergestellt.
  • Ein jedes der hyperverzweigten Polymeren, die für diese Erfindung geeignet sind, weist ein Molekulargewicht von mindestens 200, vorzugsweise von mindestens 500 und in besonders bevorzugter Weise von mindestens 8000 auf. Die obere Grenze des Molekulargewichtes kann extrem hoch sein, aufgrund der hoch verzweigten Natur der Polymeren. Im allgemeinen jedoch liegt das Molekulargewicht bei bis zu 10 000 000, vorzugsweise bei bis zu 1 000 000 und in besonders bevorzugter Weise bei bis zu 100 000.
  • Die Polymeren bestehen beispielsweise aus Vinylhomopolymeren oder – copolymeren, hergestellt aus einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten polymerisierbaren Monomeren, die unter Anwendung bekannter Polymerisations-Verfahren und Reaktions-Komponenten umgesetzt werden. Alternativ können sie bestehen aus Additions-Homopolymeren oder -copolymeren (wie z. B. Polyethern), hergestellt aus einem oder mehreren heterocyclischen Monomeren, die miteinander nach bekannten Polymerisations-Verfahren und unter Verwendung bekannter Reaktions-Komponenten umgesetzt werden. Zusätzlich können sie Polymere vom Kondensations-Typ sein (wie z. B. Polyester, Polyimide, Polyamide oder Polyurethane), hergestellt nach bekannten Polymerisations-Verfahren und unter Verwendung bekannter Reaktions-Komponenten.
  • Zu Beispielen von hyperverzweigten Materialien gehören, ohne daß eine Beschränkung hierauf erfolgt, hyperverzweigte Homopolymere und hyperverzweigte Random-Copolymere, wie sie beispielsweise beschrieben werden in den US-A-5 587 441 und US-A-5 587 446 . Ferner geeignet sind hyperverzweigte Block-Copolymere und hyperverzweigte Pfropf-Copolymere.
  • Hybride, hyperverzweigte Block-Copolymere können hergestellt werden aus einem "Macro-Initiator", beispielsweise einem Magnetpartikel, das kovalent mit einem hyperverzweigten Polymersegment mit mehrfach funktionalisierten Endgruppen verknüpft ist, und einer Lösung von Monomeren oder Macromonomeren, die damit copolymerisiert werden.
  • Hyperverzweigte Pfropf-Hybrid-Copolymere lassen sich beispielsweise herstellen durch radikalische Copolymerisation einer Lösung von mindestens einem sich verzweigenden (branching) Vinylmonomeren und mindestens einem sich nicht verzweigenden (non-branching) Vinylmacromonomeren.
  • Eine große Anzahl von bekannten Polymerisations-Verfahren kann dazu angewandt werden, um im Falle von hyperverzweigten Polymeren eine hyperverzweigte Architektur zu erzeugen.
  • Im Falle von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden die hyperverzweigten Segmente der hyperverzweigten Polymeren erhalten durch eine gesteuerte Polymerisation (living/controlled) von einem oder mehreren speziellen Monomeren (die hier bezeichnet werden als "Verzweigungs-Monomere"), die copolymerisiert werden können mit oder ohne zusätzlichen Nicht-Verzweigungs-Monomeren oder Macromonomeren.
  • Zu geeigneten Polymerisations-Verfahren gehören, ohne daß eine Beschränkung hierauf erfolgt, die stabile Radikal-Polymerisation, die Atom-Übertragungs-Radikal-Polymerisation (hier bezeichnet als "ATRP"), die anionische Polymerisation, die kationische Polymerisation, die Koordinations-Polymerisation, die Gruppen-Übertragungs-Polymerisation, die Ring-Öffnungs-Polymerisation und die Kondensations-Polymerisation.
  • Im Falle einer Ausführungsform werden die hyperverzweigten Segmente erhalten durch einen Radikal-Polymerisationsprozeß, wie z. B. durch eine Polymerisation mit stabilen Radikalen oder durch eine Atom-Übertragungs-Radikal-Polymerisation (ATRP).
  • Im Falle von weiteren Ausführungsformen der Erfindung werden hyperverzweigte Segmente erhalten, die hergestellt werden nach dem erwähnten ATRP-Prozeß, wie er beispielsweise in der US-A-5 763 548 beschrieben wird. Im Falle eines solchen Verfahrens wird ein oder werden mehrere durch Radikale polymerisierbare Monomere in Gegenwart eines Initiators polymerisiert, der ein über ein Radikal übertragbares Atom oder eine Gruppe aufweist, in Gegenwart einer Übergangs-Metallverbindung und einem Liganden unter Erzeugung eines Copolymeren. Der Ligand kann aus einer Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor oder Schwefel enthaltenden Verbindung bestehen, die in einer s-Bindung koordiniert, oder irgend einer Kohlenstoff enthaltenden Verbindung, die in einer p-Bindung zum Übergangsmetall koordiniert, derart, daß direkte Bindungen (d. h. kovalente Bindungen) zwischen einem Übergangsmetall und einem wachsenden Polymer-Radikal nicht gebildet werden. Derartige Verfahren ermöglichen einen hohen Grad der Steuerung der Polymerisation und ermöglichen die Formation von verschiedenen Polymeren und Copolymeren mit gleichförmigeren Eigenschaften.
  • In den hyperverzweigten Polymeren können spezifische Beispiele von hyperverzweigten Segmenten verwendet werden, wozu beispielsweise gehören, ohne daß eine Beschränkung hierauf erfolgt:
    Polymere, die sich ableiten von einem oder mehreren "Verzweigungs-Monomeren", wie z. B. m-Vinylbenzylchlorid, p-Vinylbenzylchlorid, m,p-Vinylbenzylchlorid, Trichloroethylacrylat, Trichloroethylmethacrylat, α-Chloroacrylnitril, α-Chloroacrylat, α-Chloroacrylsäure, Maleinsäureanhydrid, α-Bromomaleinsäureanhydrid, α-Chloromaleinsäureanhydrid, 2-(2-Chloropropionyloxy)ethylacrylat, 2-(2-Bromopropio-nyloxy)ethylacrylat, 2-(2-Chloropropionyloxy)ethylmethacrylat und 2-(2-Bromopropionyloxy)ethylmethacrylat.
  • Die hyperverzweigten Polymeren, die für diese Erfindung geeignet sind, weisen im allgemeinen ein Molekulargewicht auf, das im Bereich von 200 bis 10 000 000, vorzugsweise bei 500 bis 1 000 000, und in besonders bevorzugter Weise bei 1000 bis 100 000, und in weiter bevorzugter Weise bei mindestens 8000 liegt. Auch können Mischungen von hyperverzweigten Polymeren verwendet werden mit gleichen oder unterschiedlichen Molekulargewichten und den gleichen oder unterschiedlichen Mikroorganismen-bindenden aktiven Endgruppen, um die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel herzustellen.
  • In den obengenannten Ausführungsformen der Erfindung, bei denen die polyfunktionalen Polymere c) Dendrimere oder hyperverzwieigte Polymere sind, kann die magnetische Komponente a) in die Matrix b) eingebettet werden, indem geeignet beschichtete magnetische Kerne zum Ausgangspunkt der Polymerisationsreaktion gemacht werden und somit das Zentrum des erfindungsgemäßen Partikels bilden. Es ist jedoch auch möglich, die Polymerisationsreaktionen einfach in Gegenwart hinreichend vieler und hinreichend gleichmäßig verteilter magnetischer Komponenten a) durchzuführen, um zu gewährleisten, daß statistisch mindestens eine magnetische Komponente in jeden neu polymerisierten Partikel eingebettet wird. Im letztgenannten Fall liegen die magnetischen Komponenten a) in den erfindungsgemäßen magnetischen Partikeln nicht im Zentrum sondern an zufälligen Orten innerhalb des Partikels vor.
  • In einer weiteren und bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erzeugt man die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel durch Copolymerisation
    • – geeigneter Monomere zur Herstellung der Matrix b) mit
    • – zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneter Monomere oder Oligomere in Gegenwart
    • – magnetischer Komponenten a),
    • – mindestens eines Vernetzers mit mindestens zwei nicht konjugierten, ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen sowie
    • – mindestens eines Polymerisationsinitiators und gegebenenfalls
    • – weiterer Bestandteile.
  • Vorzugsweise suspendiert man die vorstehend genannten Komponenten in einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Phase und vernetzt sie dann radikalisch zu Polymerpartikeln.
  • Die zur Herstellung der Matrix b) geeigneten Monomere können gleich oder verschieden sein von den zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneten Monomeren. Es ist also erfindungsgemäß auch möglich, die Matrix b) aus polyfunktionalen Polymeren aufzubauen.
  • Erfindungsgemäß einsetzbare Monomere zur Herstellung der Matrix b) sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Ethylmethacrylat, Allylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, i-Butylmethacrylat, Isodecylmethacrylat, Methylmethacrylat, Methacrylnitril, n-Butylmethacrylat, n-Hexylmethacrylat, Stearylmethacrylat. Die basischen Acrylate und Methacrylate werden vorzugsweise in Form ihrer Salze mit starken Mineralsäuren, Sulfonsäuren oder Carbonsäuren oder in quaternisierter Form verwendet.
  • Bevorzugte Monomere zur Herstellung der Matrix b) sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid und Ethylmethacrylat.
  • Zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeignete Monomere sind beispielsweise 1,3-Butandioldimethacrylat, 1,4-Butandioldimethacrylat, 1,6-Hexandioldimethacrylat, 2-Dimethylaminoethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Trimethylammoniumethylmethacrylatchlorid, 3-Dimethylaminopropylmethacrylamid, 3-Trimethylammoniumpropylmethacrylamidchlorid, Butyldiglykolmethacrylat, Diethylengλykoldimethacrylat, Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoneopentylacrylat, Dimethylaminopropylacrylat, Dimethylaminoneopentylacrylat und Dimethylaminoneopentylmethacrylat, Diurethandimethacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Glycerindimethacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Methacrylsäuranhydrid, Me thoxypolyethylenglykolmethacrylat, N-(2-Methacryloyloxyethyl)ethylenharnstoff, N-Butoxymethylmethacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, Polyethylenglykoldimethacrylat, Tetraethylenglykoldimethacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Triethylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Sulfoethylacrylat, Sulfoethylmethacrylat, Sulfopropylacrylat, Sulfopropylmethacrylat, 2-Hydroxy-3-methacryloxypropylsulfonsäure und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure.
  • Die Säuregruppen der vorgenannten Säuren können entweder in nicht neutralisierter Form oder in partiell bzw. bis zu 100% neutralisierter Form bei der Polymerisation eingesetzt werden.
  • Bevorzugte Monomere zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) sind Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, 2-Dimethylaminoethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat.
  • Diese Monomeren können in jedem beliebigen Verhältnis miteinander copolymerisiert werden, wobei besonders bevorzugt partiell neutralisierte Säuren verwendet werden.
  • Die Monomere zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) werden in einer Menge von 30 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 40 bis 90 Gew.-%, insbesondere von 50 bis 85 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Monomergesamtmenge eingesetzt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte polyfunktionale Polymere c) sind Polyethylenimine, Polyethylenamine und Polyacrylate.
  • Zur Herstellung vernetzter Polymerisate enthält die zu polymerisierende Mischung wenigstens einen Vernetzer mit mindestens zwei nicht konjugierten, ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen.
  • Geeignete Vernetzen sind beispielsweise N,N'-Methylenbisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylate und Polyethylenglykoldimethacrylate, die sich jeweils von Polyethylenglykolen eines Molekulargewichts von 120 bis 8500, vorzugsweise 400 bis 2000, ableiten, Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat, Propylenglykoldiacrylat, Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Hexandioldimethacrylat, Diacrylate und Dimethacrylate von Blockcopolymerisaten aus Ethylenoxid und Propylenoxid, zweifach bzw. dreifach mit Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte mehrwertige Alkohole, wie Glycerin oder Pentaerythrit, Triallylamin, Tetraallylethylendiamin, Divinylbenzol, Diallylphthalat, Polyethylenglykoldivinylether von Polyethylenglykolen eines Molekulargewichts von 126 bis 4000, Trimethylolpropandiallyleiher, Butandioldivinylether, Pentaerythrittriallylether und/oder Divinylethylenharnstoff.
  • Vorzugsweise setzt man wasserlösliche Vernetzen ein, z. B. 1,1,1,-Tris(Hydroxymethyl)propantriacrylat, 3-(Acryloyloxy)-2-hydroxypropylmethacrylat, Methacrylsäureallylester, Acrylsäuevinylester N,N'-Methylen-bisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylate und Polyethylenglykoldimethacrylate, die sich von Additionsprodukten von 2 bis 400 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines Diols oder Polyols ableiten, Vinylether von Additionsprodukten von 2 bis 400 Mol Ethylenoxid an 1 Mol eines Diols oder Polyols, Ethylenglykoldiacrylat, Ethylenglykoldimethacrylat oder Triacrylate und Trimethacrylate von Additionsprodukten von 6 bis 20 Mol Ethylenoxid an ein Mol Glycerin, Pentaenthrittriallylether und/oder Divinylharnstoff.
  • Als Vernetzer sind außerdem Verbindungen geeignet, die mindestens eine polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Gruppe und mindestens eine weitere funktionelle Gruppe enthalten. Die funktionelle Gruppe dieser Vernetzer muß in der Lage sein, mit den funktionellen Gruppen, im wesentlichen den Carboxylgruppen oder Sulfonsäuregruppen der zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneten Monomere und/oder der zur Herstellung der Matrix b) geeigne ten Monomere zu reagieren. Geeignete funktionelle Gruppen sind z. B. Hydroxyl-, Amino-, Epoxi-, Isocyanat-, Ester-, Amid- und Aziridinogruppen.
  • Als Vernetzer kommen außerdem solche Verbindungen in Betracht, die mindestens zwei der vorgenannten funktionellen Gruppen tragen, die mit Carboxyl- und Sulfonsäuregruppen der zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneten Monomere und/oder der zur Herstellung der Matrix b) geeigneten Monomere reagieren können.
  • Beispiele für solche Vernetzer sind Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Polyethylenglykol, Glycerin, Polyglycerin, Propylenglykol Diethanolamin, Triethanolamin, Polypropylenglykol, Blockcopolymerisate aus Ethylenoxid und Propylenoxid, Sorbitanfettsäureester, ethoxylierte Sorbitanfettsäureester, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Polyvinylalkohol, Sorbit, Polyglycidylether wie Ethylenglykoldiglycidylether, Polyethylenglykoldiglycidylether, Glycerindiglycidylether, Glycerinpolyglycidylether, Diglycerinpolyglycidylether, Polyglycerinpolyglycidylether, Sorbitpolyglycidylether, Pentaerythritpolyglycidylether, Propylenglykoldiglycidylether und Polypropylenglykoldiglycidylether, Polyaziridinverbindungen wie 2,2-Bishydroxymethylbutanoltris[3-(Iaziridinyl)propionat), 1,6-Hexamethylen-diethylenharnstoff, Diphenylmethan-bis-4,4'-N,N'-diethylenharnstoff, Halogenepoxyverbindungen wie Epichlorhydrin und α-Methylfluorhydrin, Polyisocyanate wie 2,4-Toluylendiisocyanat und Hexamethylendiisocyanat, Alkylencarbonate wie 1,3-Dioxolan-2-on und 4-Methyl-1,3-dioxolan-2-on, polyquaternäre Amine wie Kondensationsprodukte von Dimethylamin mit Epichlorhydrin, Homo- und Copolymere von Diallyldimethylammoniumchlorid sowie Homo- und Copolymerisate von Dimethylaminoethyl(meth)acrylat, die gegebenenfalls mit beispielsweise Methylchlorid quaterniert sind.
  • Weitere geeignete Vernetzen sind polyvalente Metallionen, die in der Lage sind, ionische Vernetzungen auszubilden. Beispiele für solche Vernetzen sind Magnesium-, Calcium-, Barium- und Aluminiumionen. Diese Vernetzen werden beispielsweise als Hydroxide, Carbonate oder Hydrogencarbonate der wäßrigen polymerisierbaren Lösung zugesetzt.
  • Weitere geeignete Vernetzer sind multifunktionelle Basen, die ebenfalls in der Lage sind, ionische Vernetzungen auszubilden, beispielsweise Polyamine oder deren quaternierte Salze. Beispiele für Polyamine sind Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetraethylenpentamin, Pentaethylenhexamin und Polyethylenimine sowie Polyvinylamine mit Molmassen von jeweils bis zu 4000000.
  • Die vorgenannten Vernetzer können einzeln oder in Mischungen verwendet werden.
  • Die Vernetzen werden in einer Menge von 0,1 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere von 1,5 bis 40 Gew.-%, bevorzugt von 2 bis 35 Gew.-%, besonders bevorzugt von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Monomergesamtmenge, eingesetzt.
  • Als Polymerisationsinitiatoren können sämtliche unter den Polymerisationsbedingungen in Radikale zerfallende Verbindungen eingesetzt werden, z. B. Peroxide, Hydroperoxide, Wasserstoffperoxid, Persulfate, Azoverbindungen sowie Redoxkatalysatoren.
  • Bevorzugt ist der Einsatz von wasserlöslichen Initiatoren. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, Mischungen verschiedener Polymerisationsinitiatoren zu verwenden, z. B. Mischungen aus Wasserstoffperoxid und Natrium- oder Kaliumperoxidisulfat. Mischungen aus Wasserstoffperoxid und Natriumperoxidisulfat können in jedem beliebigen Verhältnis verwendet werden.
  • Geeignete organische Peroxide sind beispielsweise Acetylacetonperoxid, Methylethylketonperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Amylperpivalat, tert.-Butylperpivalat, tert.-Butylperneohexanoat, tert.-Butyl-periso butyrat, tert.-Butylper-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperisononanoat, tert.-Butylpermaleat, tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylper-3,5,5-trimethylhexanoat und tert.-Amylperneodekanoat.
  • Besonders geeignete Polymerisationsinitiatoren sind N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin (TEMED) und Ammoniumpersulfat (APS), durch deren kombinierte Zugabe eine signifikante Beschleunigung der Polymerisation erzielt werden kann.
  • Die bevorzugten Konzentrationen von TEMED und APS (40%ige wäßrige Lösung) liegen, bezogen auf die Monomerphase, im Bereich von 1-10 Vol. % für TEMED und 1-20% für APS, wobei generell eine steigende Konzentration an TEMED und APS mit einem proportionalen Anstieg der Polymerisationsgeschwindigkeit einhergeht.
  • Es konnte gezeigt werden, daß die oben beschriebene Polymerisationsbeschleunigung nur dann eintritt, wenn die APS Zugabe zeitlich vor der TEMED Zugabe erfolgt. Auf diese Weise kann die Polymerisation und somit die Beadbildung innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden.
  • Weiterhin geeignet sind wasserlösliche Azostarter, z. B. N,N-Azobisisobutyronitril (AIBN), 2,2'-Azobis-(2-amidinopropan)dihydrochlorid, 2,2'-Azobis-(N,N'-dimethylen)iso-butyramidin-dihydrochlorid, 2-(Carbamoylazo)isobutyronitril, 2,2'-Azobis [2-(2'-imidazolin-2-yl)propan-dihydrochlorid und 4,4,-Azobis-(4-cyanovaleriansäure).
  • Als Initiatoren können weiterhin Redoxkatalysatoren verwendet werden. Redoxkatalysatoren enthalten als oxidierende Komponente mindestens eine der oben angegebenen Perverbindungen und als reduzierende Komponente z. B. Ascorbinsäure, Glukose, Sorbose, Ammonium- oder Alkalimetall-hydrogensulfit, – sulfit, -thiosulfat, -hyposulfit, -pyrosulfit oder -sulfid, Metallsalze, wie Eisen-II-ionen oder Silberionen oder Natriumhydroxymethylsulfoxylat.
  • Vorzugsweise verwendet man als reduzierende Komponente des Redoxkatalysators Ascorbinsäure oder Natriumsulfit. Anstelle der oxidierenden Komponente des Redoxkatalysators kann man auch einen oder mehrere wasserlösliche Azostarter verwenden.
  • Die genannten Polymerisationsinitiatoren werden in üblichen Mengen eingesetzt, die in Abhängigkeit von dem gewünschten Reaktionsverlauf durch den Fachmann in geeigneter Weise angepaßt werden können.
  • Erfindungsgemäß geeignete magnetische Komponenten a) sind insbesondere Magnetkolloide oder magnetische Pulver. Als magnetische Kolloide bzw. Magnetpulver können grundsätzlich solche ferro-, ferri- oder superparamagnetischen Substanzen eingesetzt werden, die eine homogene Mischung mit der Monomerphase eingehen.
  • Als bevorzugte magnetische Substanz wird Magnetit mit Partikelgrößen im Bereich von etwa 10 nm bis etwa 600 nm, insbesondere etwa 20 bis etwa 400 nm eingesetzt. Substanzen solcher Art sind z.B. unter der Handelsbezeichnung Bayferrox im Handel erhältlich. Die Herstellung solcher Kolloide ist allgemeiner Stand der Technik und wurde u.a. von Shinkai et al., Biocatalysis, Vol. 5, 1991, pp61, Reimers und Khalafalla, Br. Patent 1,439,031 oder Kondo et al., Appl. Microbiol. Biotechnol., Vol 41, 1994, pp 99, beschrieben.
  • Die Konzentrationen der Kolloide in der Polymerphase liegen, jeweils bezogen auf die Monomerphase, vorzugsweise im Bereich von etwa 1 bis etwa 40 Vol.-%, insbesondere 5 bis 10 Vol.-% bei den Kolloiden, die herstellungsbedingt bereits als wäßrige Kolloide vorliegen, und im Bereich von etwa 1 bis etwa 20 Gew.-%, insbesondere 5 bis 10 Gew.-% bei den Festsubstanzen.
  • Die magnetischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polymerpartikel werden durch direktes Zumischen eines geeigneten Magnetkolloids oder magneti schen Pulvers vor der Suspension zu der Monomerphase erzielt. Durch die Möglichkeit des genauen Zudosierens der magnetischen Substanz können parallel damit die magnetischen Eigenschaften der Polymerpartikel in gezielter Weise eingestellt bzw. verändert werden.
  • Bei der anschließenden Suspension in der organischen Phase werden die Magnet-Kolloide dann simultan in die sich bildenden Polymertröpfchen eingekapselt. Diese Verfahrensweise stellt eine deutliche verfahrenstechnische Vereinfachung gegenüber bekannten Verfahren dar, womit auch eine erhebliche Zeitersparnis verbunden ist.
  • Um eine möglichst feindisperse, gleichmäßige Verteilung der Magnetpartikel in dem Polymeren zu gewährleisten, ist es vorteilhaft eine kurzzeitige Beschallung der Monomermischung mit Hilfe eines Ultraschallfingers oder in einem entsprechenden Ultraschallbad vorzunehmen oder, beispielsweise durch Einsatz üblicher Homogenisatoren, hohe Scherkräfte auf die Mischung einwirken zu lassen.
  • Neben der Beschallung können den magnetischen Pulvern auch solche Substanzen zugesetzt werden, die emulsionsstabilisierende Eigenschaften besitzen und dadurch eine homogenere Verteilung der Magnetsubstanzen in der Monomerphase fördern. Substanzen dieser Art sind z.B. Poly-N-Vinylpyrrolidon, Celluloseacetat-butyrat, Serum-Albumin, aliphatische und aromatische Sulfonsäure-Derivate, Gelatine oder Polyethylenglykole. Die Mengen der eingesetzten Emulgatoren liegen zumeist im Bereich von etwa 0.5 bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Magnetsubstanz.
  • Die Zugabe solcher Substanzen wird jedoch in aller Regel nicht notwendig sein, da ein besonderer Vorzug dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darin besteht, die Herstellung von Magnetobeads zur Abtrennung von Mikroorganismen ohne Emulgatoren, Tenside oder Schutzkolloide zu ermöglichen.
  • Die homogene Verteilung der Magnetsubstanzen in der Monomerphase läßt sich auch fördern, indem man beispielsweise hohe Scherkräfte auf die Mischung einwirken läßt. Dazu verwendet man Homogenisatoren, die dem Fachmann bekannt sind.
  • Beispielhaft seien genannt:
    • – Labordissolver Dispermat, Fa. VMA-Getzmann, Reichshof, DE
    • – Ultra-Turax, Fa. Janke und Kunkel, Staufen, DE
    • – Druckhomogenisator, Fa. Gaulin, Lübeck, DE
    • – Geräte mit einem Rotor-Stator-System, etwa
    • – Dispax, Fa. Janke und Kunkel, Staufen, DE
    • – Cavitron-Homogenisatoren, Fa. v. Hagen & Funke, Sprochhövel, DE
    • – Homogenisatoren der Fa. Kotthoff, Essen, DE
    • - Homogenisatoren der Fa. Dorr Oliver, Grevenbroich, DE.
  • Üblicherweise betreibt man diese Geräte bei Drehzahlen von 1000 bis 25.000 pro Minute, bevorzugt 2000 bis 25.000 pro Minute. Weiterhin können die hohen Scherkräfte ebenso durch
    • – Hindurchpressen der Mischung unter hohem Druck durch einen engen Spalt oder durch Düsen kleinen Durchmessers,
    • – Kolloidmühlen,

    oder andere geeignete Homogenisatoren erzeugt werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Partikel weisen vorzugsweise eine Teilchengröße im Bereich von etwa 1 bis etwa 100 μm, vorzugsweise 1 bis 60 μm, insbesondere 10 bis 40 μm auf.
  • Teilchengrößen im Bereich von etwa 1 bis etwa 100 μm zu erhalten, wird insbesondere durch die Verwendung von Ölen, vorzugsweise Mineralöl, tierischen oder pflanzlichen Ölen (Pflanzenölen) als Suspensionsmedium mit einer Viskosität im Bereich von 25 bis 150 mPa·s, insbesondere im Bereich von 30 bis 80 mPa·s (bzw. Centipoise) ermöglicht.
  • Vorzugsweise wird die Monomerphase vor der Suspension in der organischen Phase etwa 5 bis etwa 180 Sekunden vorpolymerisiert.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbare Öle sind ausgewählt unter
    • a) Mineralölen, d. h. flüssigen Destillationsprodukten, die aus mineralischen Rohstoffen (Erdöl, Braun- u. Steinkohlen, Holz, Torf) gewonnen wurden und die im wesentlichen aus Gemischen von gesättigten Kohlenwasserstoffen bestehen,
    • b) Ölen tierischen Ursprungs, insbesondere technischen Fischölen, wie Capelinöl, Heringsöl, Makrelenöl, Orange-Roughy-Öl, Sardinenöl, Thunfischöl und anderen, sowie
    • c) Ölen pflanzlichen Ursprungs, insbesondere Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Boragesamenöl, Calendulaöl, Camelinaöl, Erdnussöl, Frittieröl, Hagebuttenkernöl, Hanföl, Haselnussöl, Johannisbeersamenöl, Johanniskrautöl, Jojobaöl, Kakaobutter, Knoblauchöl, Kokosöl, Kürbiskernöl, Kukuinussöl, Leinöl, Lorbeeröl, Maiskeimmöl, Makadamianussöl, Mandelöl, Mangofett, M.C.T.-Öl, Mohnöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmkernöl, Palmöl, Paranussöl, Pekannussöl, Perillaöl, Pfirsichkernöl, Pistazienkernöl, Rain Forest Öle, Reiskeimöl, Rizinusöl, Gemischen aus Rüböl / Rapsöl, Gemischen aus Safloröl / Distelöl, Sanddornfruchttleischöl, Schwarzkümmelöl, Senföl, Sesamöl, Sheabutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl und Weizenkeimöl,

    oder Mischungen davon.
  • Die Polymerisationsreaktion wird bevorzugtermaßen in dem Fachmann bekannter Weise entweder im Batch-Reaktor, im kontinuierlichen Strömungsrohr, in der Rührkesselkaskade oder im kontinuierlichen Rührkesselreaktor durchgeführt. Die Kesselreaktoren haben in der chemischen Industrie dabei die größte Bedeutung erlangt, da sie eine sehr große Flexibilität bezüglich der Betriebsbedingungen und der Betriebsweise aufweisen und an fast alle Prozeßerfordernisse angepaßt werden können. Rührkesselreaktoren eignen sich für diskontinuierliche und kontinuierliche Betriebsweise und sie besitzen einen weiten Einsatzbereich, der vom Laborkessel bis zum Großreaktor reicht. Rührkesselreaktoren sind in standardisierter Bauweise für zahlreiche Anwendungen in verschiedensten Werkstoffen und Werkstoffkombinationen erhältlich. Rührkesselreaktoren sind leicht begeh- und reinigbar und erlauben eine relativ einfache Umstellung auf andere Polymerisationsreaktionen (s. z. B. Ullmann, Band 3, 4. Aufl., S. 505-510).
  • Neben den üblichen Kühl- und Heizeinrichtungen, Zu- und Ableitungen für Reaktionsedukte und -produkte weisen die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Reaktorbehälter Rührvorrichtungen auf, die meist aus einem über eine Rührwelle angetriebenen Rührer bestehen und für gewisse Anwendungsfälle zudem Statoren aufweisen, die zur besseren Durchmischung als Stromstörer dienen. Die Rührer selbst sind an meist senkrechten Rührerachsen befestigt, welche entweder von unten oder von oben in den im allgemeinen zylindrischen Reaktorbehälter hineinragen. Der zentrische Einbau von oben in den Reaktorbehälter ist im allgemeinen bevorzugt, da die Abdichtung der Rührerwelle relativ einfach durchgeführt werden kann.
  • Aus dem Stand der Technik sind unterschiedlichste Rührer, beispielsweise Propellerrührer, Scheibenrührer, Ankerrührer, Impellerrührer, Blattrührer, MIG-Rührer, usw. bekannt.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt wird der Suspensionsvorgang mit Hilfe eines konventionellen Propellerrührers bewerkstelligt. Um die gewünschten Teilchengrößen von 1 bis 30 μm zu erhalten, werden Rührgeschwindigkeiten zwischen 1000 und 4000 U/Min. benötigt, wobei eine direkte Proportionalität zwischen der Rührgeschwindigkeit und der Feinheit der Teilchen gegeben ist. So lassen sich Teilchengrößen von < 10 μm durchweg mit Rührgeschwindigkeiten von > 2000 U/Min. und solche > 10 μm mit Rührgeschwindigkeiten von < 1000-2000 U/Min. erzielen.
  • Als erfindungsgemäß einsetzbare weitere Bestandteile kommen insbesondere Schutzkolloide, Polymerisationsbeschleuniger oder Emulgatoren in Betracht. Diese sind aus dem Stand der Technik bekannt und können durch den Fachmann je nach Bedarf der Reaktion zugesetzt werden, obgleich ihr Einsatz – wie oben bereits beschrieben – nicht bevorzugt ist.
  • Ein erfindungsgemäß bevorzugter weiterer Bestandteil ist hingegen Pyrrolidon, das der zu polymerisierenden Mischung zugesetzt werden kann, um die Quellbarkeit der erfindungsgemäßen Partikel zu verstärken, wodurch deren Oberfläche zusätzlich vergrößert wird.
  • Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Suspensionsphasen werden, wie oben erwähnt, für das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen magnetischen Partikel keine zusätzlichen oberflächenaktiven Stabilisatoren für die organische Phase benötigt. Dieser Umstand erleichtert die anschließenden Waschprozeduren, da beim Entfernen der Ölphase keine restlichen Stabilisatoren auf der Oberfläche der Beads verbleiben können.
  • Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel können durch Applikation eines Magnetfeldes im wesentlichen vollständig wiedergewonnen werden. Die Wiedergewinnung der erfindungsgemäßen Partikel erfolgt vorzugsweise mittels saurer bzw. basischer Spüllösungen im pH-Bereich von etwa 3 bis 12, insbesondere 6 bis 10. Der Fachmann wird in Abhängigkeit von den gewählten reaktiven Gruppen auf den polyfunktionalen Polymeren c) einen geeigneten pH-Bereich einstellen.
  • Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel sind zur Beseitigung von Mikrobenwachstum aus allen technischen Medien geeignet, in denen Mikroorganismen unerwünscht sind, z. B. in wässrigen Systemen bei einer Reihe industrieller Anwendungen, wie der Papierherstellung.
  • Eine Reihe wichtiger Industrien wird durch die Aktivität dieser Bakterien, Algen und Pilze an den eingesetzten Rohmaterialien, an verschiedenen Aspekten ihrer Herstellungstätigkeiten oder an den hergestellten Endprodukten stark beeinträchtigt. Zu diesen Industrien gehören die Farben-, Holz-, Textil-, Kosmetik-, Leder-, Tabak-, Pelz-, Seil-, Papier-, Zellstoff-, Kunststoff-, Treibstoff-, Öl-, Kautschuk- und Maschinenindustrie.
  • Zu wichtigen Anwendungen der erfindungsgemäßen magnetischen Partikel gehören: Beseitigung von Bakterien und Pilzen aus Kühlmitteln, Schmiermitteln, Kühlschmiermitteln, wässrigen Farben, Klebstoffen, Latexemulsionen und Vergussmassen; Bohrölentkeimung; Bekämpfung schleimproduzierender Bakterien und Pilze in Zellstoff- und Papiermühlen und Kühlwasser; in Entkeimungsverfahren bei der Sprüh- oder Tauchbehandlung für Textilien und Leder zur Verhinderung von Schimmelpilzwachstum; Entkeimung von Antifäulnisfarben zur Verhinderung der Anhaftung von Fäulnisorganismen; Schutz von Verarbeitungsausrüstung vor Schleimablagerungen bei der Herstellung von Rohr- und Rübenzukker; Verhinderung der Anreicherung und Ablagerung von Mikroorganismen in Abluftwäscher-Systemen und in industriellen Frischwasserversorgungssystemen; Bekämpfung der Kontamination mit und Ablagerung von Mikroorganismen in Ölbohrflüssigkeiten und -schlämmen sowie in sekundären Erdölaufbereitungsverfahren; Hemmung von Bakterien- und Pilzwachstum bei Papierbeschichtungsverfahren, das die Qualität der Papierbeschichtung beeinträchtigen könnte; Bekämpfung von Bakterien- und Pilzwachstum und -ablagerungen bei der Herstellung verschiedener Spezialpappen, z. B. Vollpappe und Spanplatten; Verhinderung der Zellsaftverfärbung von frisch geschlagenem Holz unterschiedlicher Art; Bekämpfung von Bakterien- und Pilzwachstum in Ton- und Pigmentschlämmen unterschiedlicher Art, die zur späteren Verwendung beispielsweise bei der Papierbeschichtung und der Farbenherstellung hergestellt werden und bei der Lagerung und beim Transport dem Abbau durch Mikroorganismen unterliegen; als Desinfektionsmittel für harte Oberflächen zur Verhinderung des Wachstums von Bakterien und Pilzen auf Wänden, Böden usw. sowie in Schwimmbecken zur Verhinderung von Algenwachstum.
  • Besonders wichtig ist die Bekämpfung von Bakterien und Pilzen in Wassersystemen von Zellstoff- und Papiermühlen, die wässrige Dispersionen der Fasern zur Papierherstellung enthalten. Die unkontrollierte Anreicherung von Schleim durch die Anhäufung von Bakterien und Pilzen führt zu qualitativ minderwertiger Produktion, verringerter Produktion aufgrund von Pausen und höherer Reinigungshäufigkeit, gesteigertem Verbrauch von Rohmaterialien sowie höheren Wartungskosten. Das Problem der Schleimablagerungen wird in der Papierindustrie durch die weitverbreitete Verwendung geschlossener Weißwassersysteme verschlimmert.
  • Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem die Bekämpfung von Bakterien- und Pilzwachstum entscheidend ist, sind die Ton- und Pigmentschlämme. Diese Schlämme bestehen aus verschiedenen Tonen, z. B. Kaolin, und Pigmenten, z. B. Calciumcarbonat und Titandioxid. Sie werden gewöhnlich an einem Ort hergestellt, der von dem der endgültigen Verwendung, z. B. in der Papierbeschichtung und der Farbenherstellung, entfernt ist und dann zum späteren Transport an den Endverbrauchsort gelagert. Die hohen Qualitätsstandards für die Papier- und Farbenendprodukte, in denen der Schlamm verwendet wird, erfordern, dass der Ton- oder Pigmentschlamm einen sehr geringen Mikroorganismengehalt besitzt, damit er zur Papierbeschichtung oder Farbenherstellung eingesetzt werden kann.
  • Weitere wichtige Gebiete zur Bekämpfung von Mikrobenwachstum sind CIP-Anlagen (CIP: Cleaning in Place) sowie Kühlsysteme, wie diejenigen mit Umlaufkühltürmen. Diese Systeme setzen eine große Menge Wasser beträchtlich lange der Atmosphäre aus unter Bedingungen, die keine ausreichende Belüftung und kein ausreichendes Aussetzen gegenüber Sonnenlicht beinhalten, dass Mikrobenwachstum, insbesondere Bakterien- und Pilzwachstum bekämpft würde. Viele Kühltürme setzen ausserdem eine Füllung aus Kügelchen aus synthetischen Polymer- oder anderen Materialien ein, um die Wärmeaustauschoberfläche zu vergrößern. Diese Bauweise verschlimmert das Problem des Mikrobenwachstums, da sie die ideale physikalische Umgebung für die Vermehrung lästiger Mikroben bereitstellt. Unbekämpft gedeihen diese Mikroorganismen und erzeugen Kolonien, die ausreichen, dass die Wärmeaustauschoberflächen mit einem Biofilm blockiert und die Komponenten der Wassertransportvorrichtung, die zum Betrieb des Kühlsystems verwendet wird, verstopft werden. Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel stellen eine ausgezeichnete Bekämpfung von Mikrobenwachstum in diesen Systemen bereit.
  • Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel sind ebenfalls geeignet zur Bekämpfung der schädlichen Wirkungen von Mikroorganismen in Wasser oder wässrigen Medien. Systeme, die umlaufendes Wasser oder umlaufende wässrige Medien verwenden, werden mit Mikroorganismen infiziert und erheblich in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt, wenn sich Mikroorganismenablagerungen im System anreichern. Die als Schleime bezeichneten Ablagerungen überziehen die Wände von Behältern und anderen Gefäßen, jegliche verwendete Maschinen und Verarbeitungsausrüstung und erzeugen Verstopfungen in Rohren und Ventilen. Die Schleimentstehung fördert die Korrosion von Metalloberflächen und erleichtert die Verrottung von Holztürmen. Die Schleime erzeugen auch Verfärbungen und andere Mängel in allen hergestellten Produkten und erzwingen kostenintensive Betriebsunterbrechungen. Die Bekämpfung von Mikroorganismen in wässrigen Medien ist besonders wichtig, wenn sich in diesen dispergierte Teilchen oder Feinstoffe befinden, z. B. dispergierte Zellulosefasern und dispergierte Füllstoffe und Pigmente bei der Papierherstellung sowie dispergierte Pigmente bei der Farbenherstellung.
  • Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel können in reiner Form oder in Kombination mit herkömmlichen mikrobiziden Agenzien eingesetzt werden, beispielsweise in Kombination mit Sterilisations-, Desinfektions- Imprägnier- oder Konservierungsmitteln, die aufgrund der vorteilhaften Wirkung der erfindungsgemäßen magnetischen Partikel – wenn überhaupt – nur noch in niedriger Dosierung eingesetzt werden müssen. Der kombinierte Einsatz der erfindungs gemäßen magnetischen Partikel mit mikrobiziden Agenzien kann zeitlich versetzt erfolgen, z. B., indem man zunächst ein Kühlschmiermittel mit Hilfe der erfindungsgemäßen magnetischen Partikel von Mikroben befreit und dann zum Zwecke der Konservierung ein gering dosiertes Konservierungsmittel zugibt. Bevorzugt ist jedoch der simultane Einsatz der erfindungsgemäßen magnetischen Partikel mit mikrobiziden Agenzien, da die erfindungsgemäßen Partikel – im Gegensatz zu Magnetobeads aus dem Stand der Technik – weitgehend unempfindlich gegen chemische oder mechanische Verunreinigungen der zu dekontaminierenden technischen Medien sind.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher mikrobizide Gemische bzw. mikrobizide Mittel, enthaltend erfindungsgemäße magnetische Partikel und mikrobizide Agenzien.
  • Geeignete mikrobizide Agenzien (Mikrobizide), die in den erfindungsgemäßen Gemischen enthalten sein können, sind beispielsweise
    • – oxidierende Biozide: Chlor- und Brom-abspaltende Verbindungen, Chlordioxid, Ozon, Permanganat und Peroxide,
    • – nicht-oxidierenden Biozide: aldehydische Wirkstoffe, quaternäre Ammoniumverbindungen, Isothiazolon-Verbindungen sowie
    • – weitere mikrobizide Wirkstoffe, wie z. B. Phenol-Derivate (insbesondere 2-Biphenylol und p-Chlor-m-kresol) und Alkohole.
  • In der Mehrzahl der Fälle enthalten die für die praktische Anwendung bestimmten Gemische insgesamt noch 0 bis etwa 99, vorzugsweise 90 bis 10 Gew.-% weitere üblicherweise verwendete Bestandteile, die je nach der vorgesehenen Anwendungsform und dem Anwendungszweck ausgewählt werden. Für flüssige Zubereitungen beispielsweise kommen als Lösungsmittel mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel in Betracht, beispielsweise Ethanol, Isopropanol und Ethylenglykol, Propylenglykol, Ethylethylenglykol, Propylpropylenglykol 20 sowie mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel wie beispielsweise Testbenzin, Benzol, Toluol, Essigsäureethylester oder Dimethylenchlorid.
  • Wenn neben der antimikrobiellen Wirkung eine zusätzliche Reinigungswirkung erwünscht ist, können die erfindungsgemäßen Gemische auch noch Tenside, insbesondere nichtionische Tenside enthalten. Beispiele für geeignete Tenside sind C8-C18-Alkylglucoside mit etwa 1 bis 10 Glucoseeinheiten im Molekül, Anlagerungs-Produkte von 4 bis 40, vorzugsweise 4 bis 20 Mol Ethylenoxid an ein Mol Fettalkohol, Alkylcyclohexanol, Alkylphenol, Fettsäure, Fettsäureamid oder Alkansulfonamid. Von besonderem Interesse sind Anlagerungsprodukte von 5 bis 16 Mol Ethylenoxid an Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol, ein Gemisch aus Oleylalkohol und Cetylalkohol sowie an Mono-, Di- oder Trialkylphenole und an Monoalkylcyclohexanole mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten. Auch gemischte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an die genannten Verbindungen mit einem aktiven Wasserstoffatom kommen in Betracht. Die genannten Alkoxylierungsprodukte können auch endgruppenverschlossen sein, beispielsweise durch Ether- oder Acetalgruppen.
  • In den erfindungsgemäßen Gemischen können ferner Gerüstsubstanzen vorhanden sein; als solche eignen sich beispielsweise Alkalisalze der Glukonsäure, insbesondere Natriumglukonat, die Alkalisalze der Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Hydroxyethandiphosphonsäure, Phosphonobutantricarbonsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure. Weiterhin kommen als Gerüstsubstanzen die wasserlöslichen Salze höhermolekularer Polycarbonsäuren in Betracht, etwa Polymerisate der Maleinsäure, Itakonsäure, Fumarsäure und Zitraconsäure. Auch Mischpolymerisate dieser Säuren untereinander oder mit anderen polymerisierbaren Monomeren, wie B. Ethylen, Propylen, Acrylsäure, Vinylacetat, Isobutylen, Acrylamid und Styrol sind brauchbar. In die erfindungsgemäßen Gemische können auch Reinigungsverstärker wie Fettsäuremono- und -diethanolamide, beispielsweise Kokosfettsäuremonoethanolamid und Kokosfettsäurediethanolamid, und Anlagerungsprodukte von bis zu 4 Mol Ethylenoxid oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie freie Fettalkohole mit 8 bis 12 Kohlenstoffatomen sowie Reinigungsverstärker auf Cellulosebasis eingearbeitet werden.
  • Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein, wenn auch Insekticide wie z. B. Pyrethroide (Permethrin, Cypermethrin, Decamethrin und Fenvalerate) und/oder Lindan, Endosulfan, Dieldrin in die erfindungsgemäßen Gemische eingearbeitet werden.
  • Die Mengen der möglichen zur Konfektionierung der erfindungsgemäßen Mittel benutzten Bestandteile richten sich im allgemeinen nach Handels- und Preisvorgaben und sind im Prinzip nicht von erfinderischer Bedeutung.
  • Für die Herstellung gebrauchsfertiger Konservierungsmittel können neben flüssigen Konzentraten auch feste Produkte, vorzugsweise in Pulver- oder Granulatform bereitgestellt werden, die die erfindungsgemäßen antimikrobiell wirksamen Gemische enthalten.
  • Die erfindungsgemäßen magnetischen Partikel lassen sich durch einfache Applikation eines Magnetfeldes auch in fester Phase von den antimikrobiell wirksamen Gemischen abtrennen.
  • Weitere voneinander unabhängige Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind: Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer magnetischer Partikel und deren Verwendung zur Aufreinigung von Mikroorganismen.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch darauf einzuschränkent.
  • Beispiel 1
  • Herstellung magnetischer Polymerpartikel zur Bakterien-Separation
  • In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler werden Tetrahydrofuran, redispergierbares Ferrofluid und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und 15 min unter Rühren mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Dispersion wird unter Rückfluß erhitzt, gerührt und die Reaktion mit AIBN gestartet. Nach 24h wird eine Lösung aus Diethylamin und THF hinzugegeben und für weitere 6h unter Rückfluß erhitzt. Zur Aufreinigung der Partikel werden diese fünfmal mit 0,1 M Salzsäure und fünfmal mit Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 50°C.
  • Das Experiment wird in vier verschiedenen Ansätzen durchgeführt:
    Figure 00320001
    Figure 00330001
  • Beispiel 2
  • Herstellung magnetischer Polymerpartikel zur Bakterien-Separation
  • In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler werden Tetrahydrofuran, redispergierbares Ferrofluid und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, (2-Dimethylaminoethyl)-methacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und 15 min unter Rühren mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Dispersion wird unter Rückfluß erhitzt, gerührt und die Reaktion mit AIBN gestartet. Nach 24h wird eine Lösung aus Diethylamin und THF hinzugegeben und für weitere 6h unter Rückfluß erhitzt. Zur Aufreinigung der Partikel werden diese fünfmal mit 0,1 M Salzsäure und fünfmal mit Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 50°C.
  • Das Experiment wird in vier verschiedenen Ansätzen durchgeführt:
    Figure 00340001
    Figure 00350001
  • Beispiel 3
  • Herstellung magnetischer Polymerpartikel zur Bakterien-Separation
  • In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler werden Tetrahydrofuran, Bayferrox 318 (Bayer) und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und 15 min unter Rühren mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Dispersion wird unter Rückfluß erhitzt, gerührt und die Reaktion mit AIBN gestartet. Nach 24h wird eine Lösung aus Diethylamin und THF hinzugegeben und für weitere 6h unter Rückfluß erhitzt. Zur Aufreinigung der Partikel werden diese fünfmal mit 0,1 M Salzsäure und fünfmal mit Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 50°C.
  • Das Experiment wird in vier verschiedenen Ansätzen durchgeführt:
    Figure 00350002
    Figure 00360001
    Figure 00370001
  • Beispiel 4
  • Herstellung magnetischer Polymerpartikel zur Bakterien-Separation
  • In einem 250 ml Dreihalskolben mit Rückflußkühler werden Tetrahydrofuran, Bayferrox 318 (Bayer) und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, (2-Dimethylaminoethyl)-methacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und 15 min unter Rühren mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Dispersion wird unter Rückfluß erhitzt, gerührt und die Reaktion mit AIBN gestartet. Nach 24h wird eine Lösung aus Diethylamin und THF hinzugegeben und für weitere 6h unter Rückfluß erhitzt. Zur Aufreinigung der Partikel werden diese fünfmal mit 0,1 M Salzsäure und fünfmal mit Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 50°C.
  • Das Experiment wird in vier verschiedenen Ansätzen durchgeführt:
    Figure 00370002
    Figure 00380001
  • Beispiel 5
  • Herstellung von Ferrofluidpaste
  • Eisen(III)-chlorid wird in 90 ml deionisiertem Wasser gelöst. Eisen(II)-chlorid wird in einem separaten Becherglas in einer Mischung aus 5 ml konz. Salzsäure und 10 ml deionisiertem Wasser gelöst. Eine weitere Lösung wird aus 650 ml deionisiertem Wasser und 125 g konz. Ammoniak hergestellt. Bevor die Eisensalzlösung unter starkem Rühren in die alkalische Vorlage gegossen wird, wer den die Eisensalzlösungen vereinigt. Zu der Suspension wird anschließend unter starkem Rühren Ölsäure gegeben und für eine Stunde auf 90°C erhitzt. Die schaumige Suspension wird anschließend unter Rühren solange mit konz. Salzsäure versetzt (etwa 10 ml), bis sich die umhüllten Partikel komplett am Boden absetzen. Der Niederschlag wird 5 mal mit deionisiertem Wasser gewaschen. Die Paste wird im Vakuum bei 60°C getrocknet.
    Menge Edukte
    27,03 g FeCl3·6H2O (M = 270,30 g/mol)
    90 ml deionisiertes Wasser
    9,94 g FeCl2·4H2O (M = 198,81 g/mol)
    10 ml deionisiertes Wasser
    5 ml konz. Salzsäure
    125 g konz. Ammoniak
    650 ml deionisiertes Wasser
    6,3 ml Ölsäure
    50 ml konz. Salzsäure
  • Beispiel 6
  • In einem 1000 ml Dreihalskolben werden Tetrahydrofuran, Bayferrox und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und für 15 min mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Temperatur der Monomerdispersion wird unter Rühren auf 65°C hochgefahren und mittels AIBN Zugabe gestartet. Nach 6h wird eine Lösung aus Lupasol FG und THF hinzugegeben und für weitere 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
  • Die Partikel werden mit Ethanol, 0,01 M Salzsäure, 0,1 M Ammoniaklösung und deionisiertem Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 80°C.
    Menge Produkt
    10 ml Divinylbenzol (Isomerengemisch)
    70 ml Glycidylmethacrylat
    20 ml Vinylpyrrolidon
    300 ml Tetrahydrofuran
    10 g Bayferrox 318M
    5 g AIBN
    150 g Lupasol FG (BASF)
    150 ml THF
  • Beispiel 7
  • In einem 1000 ml Dreihalskolben werden Tetrahydrofuran, Ferrofluidpaste und Monomere (Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Vinylpyrrolidon) vermischt und für 15 min mit Stickstoff über ein Einleitrohr begast. Die Temperatur der Monomerdispersion wird unter Rühren auf 65°C hochgefahren und mittels AIBN Zugabe gestartet. Nach 6h wird eine Lösung aus Lupasol FG und THF hinzugegeben und für weitere 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
  • Die Partikel werden mit Ethanol, 0,01 M Salzsäure, 0,1 M Ammoniaklösung und deionisiertem Wasser gewaschen. Die Trocknung der Partikel erfolgt im Vakuumtrockenschrank bei 80°C.
    Menge Produkt
    10 ml Divinylbenzol (Isomerengemisch)
    70 ml Glycidylmethacrylat
    20 ml Vinylpyrrolidon
    300 ml Tetrahydrofuran
    10 g Ferrofluidpaste
    5 g AIBN
    150 g Lupasol FG (BASF)
    150 ml THF
  • Beispiel 8
  • In einem Suspensionsreaktor wird eine unpolare Phase bestehend aus 300 ml Pflanzenöl vorgelegt. Eine Lösung aus 4 ml Wasser, 10 ml Dimethylaminoethylmethacrylat, 1 ml Methylenbisacrylamid, 6 ml Acrylamid und 5 ml Ferrofluid EMG 707 (Ferrotec) wird unter starkem Rühren im Pflanzenöl dispergiert. Des weiteren wird unter starkem Rühren 0,2m1 1,8 M-Ammoniumperoxodisulfatlösung hinzugefügt und anschließend die Polymerisation durch Zugabe des Katalysators 0,1 ml N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin gestartet. Die Suspension wird für 10-30 min gerührt. Danach werden die magnetischen Beads abgetrennt, mit Wasser gewaschen und in Suspension bzw. als getrocknetes Pulver eingesetzt.
  • Das Experiment wird in neun verschiedenen Ansätzen durchgeführt:
    Figure 00410001
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-100 μm
    Figure 00410002
    Figure 00420001
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-100 μm
    Figure 00420002
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-100 μm
    Figure 00420003
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-100 μm
    Figure 00420004
  • Rühren mittels Ultra-Turrax
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 5-30 μm
    Figure 00430001
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-40 μm
    Figure 00430002
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-40 μm
    Figure 00430003
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-40 μm
    Figure 00430004
    Figure 00440001
  • Partikelgröße nach Polymerisation: 10-40 μm
  • Beispiel 9: Zellabtrennung aus verkeimter Lösung
  • sModifizierte Magnetobeads eignen sich aufgrund ihrer funktionalisierten, porösen Oberfläche zur Zellseparation, z. B. zur Zellabreicherung mikrobiell kontaminierter Produkte oder Anlagen, die einer längeren Standzeit unterliegen. Zur Überprüfung der biologischen Aktivität wurde folgender Testansatz etabliert
  • Durchführung und Ergebnisse:
  • 1. Abtrennung von Keimen aus Puffer
  • Die zu verwendeten Keime werden aus einem Kühlschmiermittel isoliert (z.B. Pseudomonas aeruginosa). Der jeweilige Keim wird über Nacht in Caso-Nährmedium bei 30°C (je nach Keim bei 30°C bzw. 37°C) inkubiert (1. Passage). Am nächsten Tag werden von der gewachsenen Flüssigkultur Keime in frisches Caso-Nährmedium überführt und wiederum über Nacht inkubiert. Aus dieser zweiten Passage wird für den Test eine Keimzahl von 107 eingestellt. Die Magnetobeads werden 1 %ig bzw. 5%ig in den Puffer eingewogen. Für den neutralen bis basischen Bereich wird Phosphatpuffer, für den neutralen bis sauren Bereich Acetatpuffer verwendet, die mit steriler 1 n NaOH-Lsg. oder 1 n HCl-Lsg eingestellt werden. Die Testansätze (im Schüttelkolben, zwischen 20- 40ml) werden mit der auf 107 eingestellten Keimsuspension 1 %ig beimpft (Keimzahl im Testansatz 105) und bei Raumtemperatur bei 150 rpm geschüttelt. Die Probenentnahme erfolgt nach 1 h, 3h und 24h bzw. 48h. Dazu werden die Schüttelkolben an einen Magneten gestellt, die Magnetobeads abgetrennt und 1 ml aus dem partikelfreien Überstand in 9ml Inaktivatorlösung pipettiert. Die anschließende Verdünnungsreihe erfolgt in Trypton-NaCl-Lösung. Aus dieser Verdünnungsreihe werden 1ml-Proben entnommen und mittels Plattenguß-Verfahrens mit Medium versetzt. Die resultierenden Platten werden 24h bebrütet und danach ausgezählt. Bei den Testansätzen läuft eine Kontrolle mit, bestehend aus dem eingesetzten Puffer (eingestellt auf die zu testenden pH-Werte), der ebenfalls 1 %ig mit der im Test eingesetzten Keimsuspension beimpft wird. Diese Kontrolle wird zur Berechnung der Abtrennungsfaktors der im Ansatz enthaltenen Keime benötigt.
  • Die Zellabtrennung bei pH9 ist nach einer Stunde bei 1 % Magnetobead-Einsatzmenge etwas besser als bei 5%. Nach 24 Stunden sind keine Unterschiede zu erkennen (Ergebnisse nicht gezeigt). Diese Abreicherung von über 5 log-Stufen (100% der eingesetzten Zellzahl) ist bei den (unter Beispiel 1-4 beschriebenen) Partikeln nur bei pH 9 zu erreichen, welches vermutlich mit der Oberflächenmodifizierung zusammenhängen kann (1). Diese vollständige Zellabtrennung (im Vergleich zur Kontrolle) unter Pufferbedingungen erzielen auch die unter Beispiel 6/7 beschriebenen Magnetobeads (Ergebnisse nicht gezeigt).
  • Da viele Kühlschmierstoffe ebenfalls auf pH 9 eingestellt sind, bieten sich diese Partikel für die Keimkontrolle in Anlagen mit Kühlschmierstoffen an.
  • Figure 00460001
    Abb. 1: Abtrennung von P. aeruginosa aus Phosphat-Puffer
  • 2. Abtrennung von Keimen aus technischen Anwendungs-Lösungen
  • 2.1 Abtrennung von Keim-Gemischen aus Kühlschmiermitteln (KSM)
  • Zur anwendungsnäheren Untersuchung werden die Abtrennungs-Versuche in Kühlschmiermittel-Gemischen (Mischung aus verschiedenen KSM-Produkten) durchgeführt, die sich durch eine hohe und stabile Verkeimung auszeichnen. Dominierende Keime in diesen Gemischen sind in der Regel Pseudomonaden. Die Durchführung entspricht wie unter 1 beschrieben, nur dass die Keime bereits (im KSM) enthalten sind. Die Ansätze wurden mit 1 M Monoethanolamin und 1 N HCl auf pH 9 eingestellt. Die jeweilige Kontrolle (ohne Magnetobead) erhält die gleiche Menge an Monoethanolamin bzw. HCl, um Effekte dieser Chemikalien auf das mikrobielle Wachstum auszuschließen.
  • Figure 00470001
    Abb. 2 Abtrennung von Keimen aus Kühlschmiermittel
  • Durch den Partikel aus Beispiel 1-4 werden keine Keime aus der KSM-Lösung abgetrennt (nicht gezeigt), während der unter Beispiel 6/7 beschriebene Partikel nach 24h eine Keimreduktion von ca. drei log-Stufen bewirkt (von 106 auf 103 Keime/ml, 2). Letzterer besitzt eine dichtere Oberflächenausrüstung mit funktionellen Gruppen, die vermutlich auch eine Wechselwirkung mit Keimen in Emulsionen wie KSM ermöglichen und somit eine verbesserte Abtrennungskapazität.
  • Ein Transfer auf einen anwendungsnäheren Maßstab hinsichtlich des Testsystems ist durch Verwendung eines Umwälzbeckens erfolgt, in dem vier Liter verkeimtes KSM mit 2% Magnetobead (Beispiel 6/7) inkubiert werden können. Nach 48h erfolgte ebenfalls eine Keimreduktion von 3 log-Stufen.
  • 2.2 Abtrennung von Keimen aus Neutralreinigern
  • Es wurden artifizielle Keimsuspensionen im Neutralreiniger (angesetzt gemäß Anwendungskonzentration) durch ständiges Beimpfen des Frischproduktes hergestellt, so dass beim abzutrennenden Keim und beim zu untersuchenden Produkt definierte Bedingungen vorliegen. Als Keime werden zum einen ein thermophiler Bacillus bzw. Pseudomonas putida an den Neutralreiniger adaptiert und anschließend durch Zugabe von Magnetobeads (Beispiel 6/7) abgetrennt.
  • Nach 24h wird Pseudomonas putida bei pH7 um 3,5 log-Stufen reduziert, bei pH 9 allerdings nur um 0,24 log-Stufen. Beim thermophilen Bacillus werden bereits nach einer Stunde über 90% der zu untersuchenden Keime aus dem Neutralreiniger entfernt, wobei bei pH7 die Abtrennung leicht besser erfolgt als bei pH9.
  • Die Effizienz der Partikel ist somit nicht nur von der Oberflächenausrüstung, sondern auch von der zu untersuchenden Produktmatrix abhängig.

Claims (27)

  1. Magnetische Partikel zur Abtrennung von Mikroorganismen aus technischen Medien, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf der Oberfläche polyfunktionale Polymere tragen
  2. Magnetische Partikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die technischen Medien ausgewählt sind unter Kühlmitteln; Schmiermitteln; Kühlschmiermitteln; Kühlwässern; Klärwässern; Klärschlämmen; Farben; Lacken; Klebstoffen; Polymerdispersionen; Latexemulsionen und Vergussmassen; Holzbehandlungsmitteln; Mineralölen; Pflanzenölen; Antifäulnisfarben; Brauch- und Waschwässern in Abluftwäscher-Systemen, Schwimmbädern, Wassersystemen von Zellstoff- und Papiermühlen und in industriellen Frischwasserversorgungssystemen; Ölbohrflüssigkeiten und -schlämmen sowie Ton- und Pigmentschlämmen.
  3. Magnetische Partikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine magnetische Komponente a), eingebettet in eine polymere Matrix b) sowie an deren Oberfläche polyfunktionale Polymere c) enthalten.
  4. Magnetische Partikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetische Komponente a) in die polymere Matrix b) einpolymerisiert ist.
  5. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die polyfunktionalen Polymere c} dendritische Polymere sind.
  6. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die polyfunktionalen Polymere c) hyperverzweigte Polymere sind.
  7. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die polyfunktionalen Polymere c) ausgewählt sind unter Polyethylenimin, Polyethylenaminen, Polyvinylamin, Polyvinylformamid, Polyvinylamid, Polyvinylaminal, Polyvinylurea, Polysulfonsäuren, Copolymeren aus Maleinsäureanhydrid und Polyacrylaten.
  8. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie geeignete Monomere zur Herstellung der Matrix b), geeignete Monomere zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c), mindestens eine magnetische Komponente a) sowie mindestens einen Vernetzen mit mindestens zwei nicht konjugierten, ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen einpolymerisiert enthalten.
  9. Magnetische Partikel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung der Matrix b) geeigneten Monomere ausgewählt sind unter Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, Ethylmethacrylat, Allylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, i-Butylmethacrylat, Isodecylmethacrylat, Methylmethacrylat, Methacrylnitril, n-Butyfmethacrylat, n-Hexylmethacrylat und Stearylmethacrylat, insbesondere unter Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid und Ethylmethacrylat.
  10. Magnetische Partikel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeigneten Monomere ausgewählt sind unter 1,3-Butandioldimethacrylat, 1,4-Butandioldimethacrylat, 1,6-Hexandioldimethacrylat, 2-Dimethylaminoethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Trimethylammoniumethylmethacrylatchlorid, 3-Dimethylaminopropylmethacrylamid, 3-Trimethylammoniumpropylmethacrylamidchlorid, Butyldiglykolmethacrylat, Diethylenglykoldimethacnlat, Dimethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoneopentylacrylat, Dimethylaminopropylacrylat, Dimethylaminoneopentylacrylat und Dimethylaminoneopentylmethacrylat, Diurethandimethacrylat, Ethy lenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, Glycerindimethacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Methacrylsäuranhydrid, Methoxypolyethylenglykolmethacrylat, N-(2-Methacryloyloxyethyl)ethylenharnstoff, N-Butoxymethylmethacrylamid, N-Methylolmethacrylamid, Polyethylenglykoldimethacrylat, Tetraethylenglykoldimethacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Triethylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Sulfoethylacrylat, Sulfoethyimethacrylat, Sulfopropylacrylat, Sulfopropylmethacrylat, 2-Hydroxy-3-methacryloxypropylsulfonsäure und 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, insbesondere unter Ethylenglykoldimethacrylat, Glycidylmethacrylat, 2-Dimethylaminoethylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat und 2-Hydroxyethylmethacrylat sowie unter m-Vinylbenzylchlorid, p-Vinylbenzylchlorid, m,p-Vinylbenzylchlorid, Trichloroethylacrylat, Trichloroethylmethacrylat, α-Chloroacrylnitril, α-Chloroacrylat, α-Chloroacrylsäure, α-Bromomaleinsäureanhydrid, α-Chloromaleinsäureanhydrid, 2-(2-Chloropropionyloxy)ethylacrylat, 2-(2-Bromopropionyloxy)ethylacrylat, 2-(2-Chloropropionyloxy)ethylmethacrylat und 2-(2-Bromopropionyloxy)ethylmethacrylat
  11. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzer ausgewählt ist unter 1,1,1,-Tris-(Hydroxymethyl)propantriacrylat, 3-(Acryloyloxy)-2-hydroxypropylmethacrylat, Methacrylsäureallylester, Acrylsäuevinylester N,N'-Methylen-bisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylat, Polyethylenglykoldimethacrylat, Ethylenglykoldiacrylat und Ethylenglykoldimethacrylat.
  12. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetische Komponente a) ausgewählt ist unter Magnetit mit Partikelgrößen im Bereich von etwa 10 nm bis etwa 600 nm, insbesondere etwa 20 bis etwa 400 nm.
  13. Magnetische Partikel nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel zusätzlich Vinylpyrrolidon einpolymerisiert enthalten.
  14. Verfahren zur Herstellung magnetischer Partikel gemäß der Definition in einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) geeignete Monomere oder Oligomere mit zur Herstellung der Matrix b) geeigneten Monomeren in Gegenwart magnetischer Komponenten a), mindestens eines Vernetzers mit mindestens zwei nicht konjugierten, ethylenisch ungesättigten Doppelbindungen sowie mindestens eines Polymerisationsinitiators und gegebenenfalls weiterer Bestandteile copolymerisiert.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß man die in Anspruch 14 genannten Komponenten in einer mit Wasser nicht mischbaren organischen Phase suspendiert und dann radikalisch zu Polymerpartikeln vernetzt.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Phase ausgewählt ist unter a) Mineralölen, b) Ölen tierischen Ursprungs, insbesondere technischen Fischölen, wie Capelinöl, Heringsöl, Makrelenöl, Orange-Roughy-Ö1, Sardinenöl, Thunfischöl und anderen, sowie c) Ölen pflanzlichen Ursprungs, insbesondere Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Boragesamenöl, Calendulaöl, Camelinaöl, Erdnussöl, Frittieröl, Hagebuttenkernöl, Hanföl, Haselnussöl, Johannisbeersamenöl, Johanniskrautöl, Jojobaöl, Kakaobutter, Knoblauchöl, Kokosöl, Kürbiskernöl, Kukuinussöl, Leinöl, Lorbeeröl, Maiskeimöl, Makadamianussöl, Mandelöl, Mangofett, M.C.T.-Öl, Mohnöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmkernöl, Palmöl, Paranussöl, Pekannussöl, Perillaöl, Pfirsichkernöl, Pistazienkernöl, Rain Forest Öle, Reiskeimöl, Ri zinusöl, Gemischen aus Rüböl / Rapsöl, Gemischen aus Safloröl / Distelöl, Sanddornfruchtfleischöl, Schwarzkümmelöl, Senföl, Sesamöl, Sheabutter, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl und Weizenkeimöl, oder Mischungen davon.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß man als weiteren Bestandteil Vinylpyrrolidon einsetzt.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß man die Monomere zur Herstellung polyfunktionaler Polymere c) in einer Menge von 30 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 40 bis 90 Gew.-% und insbesondere von 50 bis 85 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzte Monomergesamtmenge einsetzt.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß man die Vernetzer in einer Menge von 0,1 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 50 Gew.-%, insbesondere von 1,5 bis 40 Gew.-%, bevorzugt von 2 bis 35 Gew.-% und besonders bevorzugt von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Monomergesamtmenge, einsetzt.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerisationsinitiator aus einer Mischung von Ammoniumpersulfat und N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin besteht.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniumpersulfat-Zugabe zeitlich vor der N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin-Zugabe erfolgt.
  22. Mikrobizide Mittel, insbesondere Sterilisations-, Desinfektions- Imprägnier- oder Konservierungsmittel, enthaltend magnetische Partikel, wie in den Ansprüchen 1 bis 13 definiert und zusätzlich mikrobizide Agenzien.
  23. Mikrobizide Mittel nach Anspruch 22, enthaltend mikrobizide Agenzien, die ausgewählt sind unter oxidierenden Bioziden, wie Chlor- und Bromabspaltenden Verbindungen, Chlordioxid, Ozon, Permanganat und Peroxiden; nicht-oxidierenden Bioziden, wie aldehydischen Wirkstoffen, quaternären Ammoniumverbindungen, Isothiazolon-Verbindungen sowie weiteren mikrobiziden Wirkstoffen, wie Phenol-Derivaten und Alkoholen.
  24. Verwendung magnetischer Partikel, wie in den Ansprüchen 1 bis 13 definiert, zur Abtrennung oder Entfernung von Mikroorganismen aus technischen Medien.
  25. Verwendung magnetischer Partikel, wie in den Ansprüchen 1 bis 13 definiert, zur Abtrennung oder Entfernung von Bakterien, Viren, Pilzen oder Algen und/oder zur Hemmung oder Bekämpfung des Wachstums oder der Vermehrung von Bakterien, Viren, Pilzen oder Algen auf dem Gebiet der Farben-, Holz-, Textil-, Kosmetik-, Leder-, Tabak-, Pelz-, Seil-, Papier-, Zellstoff-, Kunststoff-, Treibstoff-, Öl-, Kautschuk- und Maschinenindustrie, in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie zur Entkeimung von Kühl- und Kühlschmiermitteln.
  26. Verwendung magnetischer Partikel, wie in den Ansprüchen 1 bis 13 definiert, in CIP-Anlagen.
  27. Verwendung mikrobizider Mittel, wie in den Ansprüchen 22 und 23 definiert, zur Abtrennung und Abtötung von Bakterien, Viren, Pilzen oder Algen und/oder zur Hemmung oder Bekämpfung des Wachstums oder der Vermehrung von Bakterien, Viren, Pilzen oder Algen sowie zur Inaktivierung von Viren.
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