DE10254478B3 - Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine Download PDF

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Abstract

Bei diesem Verfahren werden zu bestimmten Zeitpunkten im Betrieb der Brennkraftmaschine erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) erzeugt. Mittels eines herkömmlichen Überwachungs- und Analyseverfahrens wird dann eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße (K) ermittelt, die zu Überprüfungs- und/oder Anpassungszwecken für die Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer (uVA) verwendet wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine.
  • Es sind bereits zahlreiche Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in Brennkraftmaschinen bekannt, siehe z. B. EP 0 708 234 A1 , EP 0 716 298 A1 und US 5,056,360 . Diese Verfahren nutzen den physikalischen Effekt aus, dass ein Zylinder, bei dem ein Verbrennungsaussetzer auftritt, einen geringeren Beschleunigungswert als benachbarte Zylinder zeigt.
  • Dieser physikalischer Effekt wird bei den vorbekannten Verfahren in der Weise ausgenutzt, dass eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße wie z. B. ein Beschleunigungsindex oder eine sogenannte Zylinder-Segmentzeit mittels eines Überwachungs- und Analyseverfahrens bei laufender Brennkraftmaschine ständig ermittelt wird. Diese Kenngröße wird dann mit einem Schwellenwert verglichen. Der Schwellenwert wird in Abhängigkeit von dem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine (z. B. in Abhängigkeit von der Drehzahl und Last) definiert, und er wird im allgemeinen einmal während der Kalibrierung der Brennkraftmaschine im Betriebssteuergerät der Brennkraftmaschine in Form von Kennfeldern gespeichert. Wenn somit die für die Beschleunigung der Brennkraftmaschine laufend ermittelte Kenngröße unter diesen Schwellenwert fällt, wird auf einen Verbrennungsaussetzer in dem betrachteten Zylinder erkannt.
  • Eine grundsätzliche Schwierigkeit besteht bei diesen Erkennungsverfahren darin, dass es in speziellen Betriebsphasen der Brennkraftmaschine sehr schwierig ist, durch Verbrennungsaussetzer bedingte Drehzahlschwankungen von betriebsbedingten Drehzahlschwankungen zu unterscheiden. Besonders betroffen sind Betriebsphasen hoher Drehzahl und niedriger Last. Dies gilt auch für einen Betrieb der Brennkraftmaschine bei nicht optimalen Betriebsparametern, wie dies beispielsweise zum Aufheizen von Katalysatoren erforderlich ist. In derartigen Betriebsphasen kann es zu einer zu großen Streuung der beschleunigungsabhängigen Kenngröße kommen, wenn beispielsweise bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine mit nicht optimalen Betriebsparametern die Laufunruhe der Brennkraftmaschine in natürlicher Weise größer wird. Bei hohen Drehzahlen werden die zu messenden Zeitspannen (Segmentzeiten) immer kürzer, so dass sich kein Schwellenwert definieren lässt, der einen ausreichend großen Abstand zu der laufend ermittelten beschleunigungsabhängigen Kenngröße hat, um eine fehlerfreie Erkennung von Verbrennungsaussetzern zu ermöglichen.
  • Im Stand der Technik wurden zahlreiche Algorithmen entwickelt, um störende Einflüsse bei der Aussetzererkennung zu berücksichtigen und auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine eine sichere Aussetzererkennung zu ermöglichen. Durch eine immer weitere Verfeinerung derartiger Algorithmen ist es weitgehend gelungen, Verbrennungsaussetzer in relativ weiten Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine ausreichend sicher zu erkennen. Allerdings muss dies mit einem relativ großen Rechen- und Speicheraufwand im Betriebssteuergerät der Brennkraftmaschine erkauft werden.
  • Ein Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der Druckschrift DE 693 03 017 T2 bekannt. Bei diesem Verfahren wird im Rahmen einer Kennfeldermittlung bei verschiedenen Drehzahlen und Motorleistungen eine fehlende Verbrennung bzw. Fehlzündungen in einem Zylinder künstlich herbeigeführt, und zwar zeitlich verteilt, z.B. eine Fehlzündung für jeweils 30 Zyklen. Es werden dann Messungen von Zeitintervallen vorgenommen und entsprechende kritische Parameter berechnet. Bruchteile dieser Parameter werden dann als Fehlerschwellwerte für die Aussetzererkennung im Betriebssteuergerät abgespeichert.
  • Aus der Druckschrift DE 198 11 628 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine bekannt, bei der Verbrennungsaussetzer mittels Ionenstromsignalen detektiert werden. In bestimmten Betriebszuständen werden durch Ausblenden der Zündung Verbrennungsaussetzer im laufenden Betrieb oder in einem Testbetrieb der Brennkraftmaschine erzwungen; die hier gewonnenen Signale werden zur Überwachung des Aussetzererkennungssystems herangezogen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine anzugeben, das auf möglichst einfache Weise eine sichere Aussetzererkennung auch bei ungünstigen Betriebsbedingungen im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine ermöglicht.
  • Alternative Lösungen dieser Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung sind in den Ansprüchen 1 und 5 definiert.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Erkennungsverfahren wird von einem herkömmlichen Erkennungsverfahren ausgegangen, bei dem eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße mittels eines bekannten Überwachungs- und Analyseverfahrens bei laufender Brennkraftmaschine ständig ermittelt und aus einem Vergleich der Kenngröße mit einem Schwellenwert auf einen Verbrennungsaussetzer erkannt wird, wobei zu bestimmten Zeitpunkten im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine erzwungene Verbrennungsaussetzer erzeugt werden und die dann durch das Überwachungs- und Analyseverfahren ermittelten Kenngrößen als Referenzgrößen für das Erkennungsverfahren verwendet werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Verbrennungsaussetzer willentlich erzeugt, indem beispielsweise die Zündung abgeschaltet und/oder die Brennstoffzufuhr unterbrochen wird.
  • Dies ist bei einer Brennkraftmaschine mit einem elektronischen Betriebssteuergerät (EMS = Engine Management System) für die einzelnen Zylinder jederzeit möglich. Mit Hilfe des vorgegebenen Überwachungs- und Analyseverfahrens lassen sich somit zu vorgegebenen Zeitpunkten die Auswirkung eines tatsächlichen (erzwungenen) Verbrennungsaussetzers auf das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine erfassen. Genauer gesagt, lässt sich dann ein entsprechender Wert für die beschleunigungsabhängige Kenngröße ermitteln, von der man mit Sicherheit weiß, dass sie einem tatsächlichen Verbrennungsaussetzer entspricht. Der auf diese Weise ermittelte Wert der Kenngröße lässt sich dann als Referenzgröße für die Aussetzererkennung verwenden.
  • Die von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße kann beispielsweise ein Beschleunigungsindex, ein Drehmomentindex, eine Segmentzeit oder eine ähnliche Größe sein, wie sie z. B. aus den oben erwähnten Druckschriften bekannt sind. Zum Ermitteln dieser Kenngröße kann im Prinzip irgendein bekanntes Überwachungs- und Analyseverfahren mit Hilfe eines mehr oder weniger komplizierten Algorithmus verwendet werden, wie es ebenfalls aus zahlreichen Druckschriften wie den oben genannten Druckschriften bekannt ist.
  • Die durch den erzwungenen Verbrennungsaussetzer gewonnene Referenzgröße lässt sich einerseits zum Überprüfen der Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer und andererseits zum Anpassen des Schwellenwertes für die Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer einsetzen.
  • Entsprechend der ersten Alternative ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass nach Erkennen eines unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine jeweils mindestens ein erzwungener Verbrennungsaussetzer bei den gleichen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine erzeugt wird und die hierbei gewonnene Referenzgröße zum Über prüfen und Verifizieren der Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers verwendet wird.
  • Grundsätzlich kann nach jeder Erkennung eines unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers ein entsprechender erzwungener Verbrennungsaussetzer erzeugt werden, um damit die Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers zu überprüfen und zu verifizieren. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass ein erzwungener Verbrennungsaussetzer nur in Betriebsphasen der Brennkraftmaschine, bei denen eine zweifelsfreie Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer nicht möglich ist, erzeugt wird.
  • Wenn die Überprüfung ergibt, dass die Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers mit der Erkennung des erzwungenen Verbrennungsaussetzers übereinstimmt, so wird ein entsprechendes Verbrennungsaussetzer-Signal an die Betriebssteuerung der Brennkraftmaschine zur weiteren Verarbeitung abgegeben. Ergibt jedoch die Überprüfung, dass die Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers fehlerhaft war, so wird die Erkennung des fehlerhaften Verbrennungsaussetzers "annulliert".
  • Gemäß der oben erwähnten zweiten Alternative ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine in Betriebsphasen ohne Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer erzwungene Verbrennungsaussetzer erzeugt werden und die herbei ermittelten Referenzgrößen zum Anpassen des Schwellenwertes verwendet werden.
  • Dies bietet die Möglichkeit, den Schwellenwert für die Aussetzererkennung durch zyklische Wiederholung automatisch an geänderte Betriebsbedingungen aufgrund von Alterungserscheinungen oder anderen Einflüssen anzupassen. Wenn beispielsweise ein erzwungener Verbrennungsaussetzer zu einer Referenzgröße führt, die wesentlich kleiner als der gespeicherte Schwellenwert ist, so wird der Schwellenwert kontinuierlich und vorzugsweise schrittweise auf einen entsprechend niedrigeren Wert verringert, und umgekehrt.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit eine Analyse und Kontrolle der Aussetzererkennung durch das elektronische Betriebssteuergerät entsprechend dem tatsächlichen Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine in einem geschlossenen Regelkreis. Durch das beschriebene Überprüfungs- und Verifizierungsverfahren wird die Aussetzererkennung sehr viel robuster und zuverlässiger als im Stand der Technik. Das beschriebene Adaptionsverfahren bietet darüber hinaus die Möglichkeit, eine fehlerfreie Aussetzererkennung während der gesamten Betriebsdauer der Brennkraftmaschine sicherzustellen. Dies alles trägt zu einer Optimierung des Betriebs der Brennkraftmaschine im Hinblick auf Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen bei.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
  • Anhand der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
  • 1 ein Diagramm, in dem eine Kenngröße K (Beschleunigungsindex) über den Arbeitszyklen Z einer Brennkraftmaschine aufgetragen ist;
  • 2 ein Diagramm, in dem die statistische Verteilung der Kenngröße K ohne Verbrennungsaussetzer und mit Verbrennungsaussetzer dargestellt ist;
  • 3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Überprüfen und Verifizieren einer Aussetzererkennung;
  • 4 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum laufenden Anpassen des Schwellenwertes S.
  • Wie eingangs erläutert, wird bei den herkömmlichen Aussetzererkennungsverfahren eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße mittels eines Überwachungs- und Analyseverfahrens bei laufender Brennkraftmaschine ständig ermittelt und dann mit einem vorgegebenen Schwellenwert verglichen. In 1 ist eine derartige Kenngröße K über den Arbeitszyklen Z einer Brennkraftmaschine aufgetragen. Bei der Kenngröße K handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um einen Beschleunigungsindex, wie er beispielsweise aus der eingangs genannten US 5,056,360 bekannt ist.
  • Da es auf die Art des Überwachungs- und Analyseverfahrens zum Ermitteln der Kenngröße K im vorliegenden Zusammenhang nicht ankommt und im übrigen derartige Überwachungs- und Analyseverfahren bekannt sind, wird hierauf nicht weiter eingegangen. Es genügt, darauf hinzuweisen, dass der Beschleunigungsindex ein Maß für die Beschleunigung der Kurbelwelle in einem bestimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine darstellt. Wenn der Beschleunigungsindex unter den Schwellenwert abfällt, so bedeutet dies, dass der betreffende Zylinder keinen oder nur einen unzureichenden Drehmomentbeitrag in diesem Betriebspunkt geliefert hat, was im allgemeinen auf einen Verbrennungsaussetzer zurückzuführen ist.
  • Statt des Beschleunigungsindex könnten jedoch auch andere von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngrößen wie z. B. die sogenannten Segmentzeiten verwendet werden. Bei den Segmentzeiten handelt es sich um die Zeitspannen, die die Kurbelwelle während der Arbeitstakte der einzelnen Zylinder zum Durchlaufen vorgegebener Winkelspannen benötigt. Da die Ermittlung und Auswertung von Segmentzeiten ebenfalls bekannt ist, braucht hierauf nicht weiter eingegangen zu werden.
  • Das Diagramm der 1 zeigt den Verlauf der Kenngröße K, während die Gerade S den Schwellenwert darstellt. Wie ersichtlich, wird die Kenngröße K (Beschleunigungsindex) bei Beschleunigungen der Kurbelwelle größer und bei Verzögerungen der Kurbelwelle kleiner.
  • Im folgenden werden Verbrennungsaussetzer mit VA, unbeabsichtigte Verbrennungsaussetzer mit uVA und erzwungene Verbrennungsaussetzer mit eVA bezeichnet.
  • Wie durch die mit uVA bezeichneten Punkte angedeutet, ist die Kenngröße K in den entsprechenden Betriebspunkten unter den Schwellenwert S abgefallen. Das eingesetzte herkömmliche Aussetzererkennungsverfahren erkennt dann jeweils auf einen (unbeabsichtigten) Verbrennungsaussetzer VA.
  • Die mit uVA gekennzeichneten linksseitigen Werte der Kenngröße K liegen mit deutlichem Abstand unter dem Schwellenwert S. Es besteht daher kein Zweifel, dass es in diesen Betriebspunkten zu Verbrennungsaussetzern uVA gekommen ist. Der mit uVA gekennzeichnete rechtsseitige Wert der Kenngröße K liegt jedoch nur geringfügig unter dem Schwellenwert S. Wenngleich somit das herkömmliche Aussetzererkennungsverfahren auf einen Verbrennungsaussetzer erkannt hat, steht nicht zweifelsfrei fest, dass es tatsächlich zu einem Verbrennungsaussetzer gekommen ist.
  • Es wird daher im Anschluss an diese Aussetzererkennung ein erzwungener Verbrennungsaussetzer eVA in demselben Zylinder und unter denselben Betriebsbedingungen erzeugt, unter denen der unbeabsichtigte Verbrennungsaussetzer uVA entstanden ist. Dies ist durch den mit eVA bezeichneten Punkt angedeutet.
  • Dieser erzwungene Verbrennungsaussetzer eVA wird nun zum Überprüfen und Verifizieren der Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers uVA verwendet. Hierzu wird auf das Flussdiagramm der 3 Bezug genommen.
  • In einem Schritt 1 wird ein herkömmliches Erkennungsverfahren durchgeführt, bei dem die Kenngröße K mittels des vorgegebe nen Überwachungs- und Analyseverfahrens bei laufender Brennkraftmaschine ständig ermittelt und dann mit dem gespeicherten Schwellenwert S verglichen wird. Wird hierbei in einem Schritt 2 ein unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer uVA erkannt, so wird in einem Schritt 3 ein erzwungener Verbrennungsaussetzer eVA erzeugt. Führt die Auswertung des erzwungenen Verbrennungsaussetzers eVA mit Hilfe des vorgegebenen Überwachungs- und Analyseverfahrens zu demselben Wert der Kenngröße K wie bei der Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers uVR (Schritt 4), so bedeutet dies, dass tatsächlich ein Verbrennungsaussetzer vorlag. In einem Schritt 5 wird dann die Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers uVA als richtig bestätigt. Es wird dann in einem Schritt 6 ein Verbrennungsaussetzer-Signal an die Betriebssteuerung der Brennkraftmaschine zur weiteren Verarbeitung abgegeben.
  • Zur weiteren Verdeutlichung sei auf 2 Bezug genommen. Im Diagramm der 2 ist auf der Abszisse die Kenngröße K, im vorliegenden Fall der Beschleunigungsindex, aufgetragen, während auf der Ordinaten die Anzahl N der Kenngröße K und somit die Häufigkeit, mit der bestimmte Werte der Kenngröße K innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes auftreten, aufgetragen ist. Die Kurve K (ohne VA) gibt die Werte der Kenngröße K für die Fälle, in denen kein Verbrennungsaussetzer aufgetreten ist, wieder, während die Kurve K (mit VA) die Werte der Kenngröße K für die Fälle, bei denen ein Verbrennungsaussetzer aufgetreten ist, darstellt.
  • Wie ersichtlich, gibt es zwischen den beiden Kurven einen Überlappungsbereich. Legt man daher beispielsweise den Schwellenwert S an die Schnittstelle KS der beiden Kurven, so gibt es sowohl oberhalb wie auch unterhalb des Schwellenwertes S Bereiche, in denen die Kenngröße K keine eindeutige Erkennung eines Verbrennungsaussetzers ermöglicht. Wird der Schwellenwert S weit genug nach rechts im Diagramm der 2 verschoben, so werden zwar mit Hilfe herkömmlicher Aussetzer erkennungsverfahren alle Verbrennungsaussetzer erkannt; es kommt jedoch auch in einer bestimmten Anzahl von Fällen zu einer Aussetzererkennung, obwohl tatsächlich kein Aussetzer aufgetreten ist. Verschiebt man dagegen den Schwellenwert S nach links im Diagramm der 2, so verringert sich zwar die Anzahl falscher Aussetzererkennungen; es wird jedoch eine gewisse Anzahl von Aussetzern nicht erkannt.
  • Durch das oben in Verbindung mit 3 beschriebene Verfahren zum Überprüfen und Verifizieren der Aussetzererkennung mittels eines erzwungenen Verbrennungsaussetzers eVA lässt sich jedoch in all diesen Fällen sicherstellen, dass nur tatsächlich aufgetretene Verbrennungsaussetzer zu einem Verbrennungsaussetzer-Signal führen, das von dem Betriebssteuergerät der Brennkraftmaschine zur Betriebssteuerung verwendet wird.
  • Erzwungene Verbrennungsaussetzer eVA und hieraus abgeleitete Referenzgrößen lassen sich nicht nur zum Überprüfen und Verifizieren der Aussetzererkennung, sondern auch zum Festlegen und/oder Anpassen des Schwellenwertes S verwenden. Ein entsprechendes Ausführungsbeispiel sei anhand des Flussdiagramms der 4 erläutert.
  • Es wird zunächst wieder davon ausgegangen, dass ein herkömmliches Aussetzererkennungsverfahren im Betriebssteuergerät der Brennkraftmaschine installiert ist (Schritt 7). In regelmäßigen Abständen wird dann ein Anpassungsverfahren durchgeführt, bei dem in einem Schritt 8 zunächst geprüft wird, ob ein normaler Betrieb der Brennkraftmaschine ohne unbeabsichtigte Verbrennungsaussetzer uVA vorliegt. Ist dies der Fall, so wird in einem Schritt 9 willentlich ein Verbrennungsaussetzer, also ein erzwungener Verbrennungsaussetzer eVA, herbeigeführt.
  • Die Auswirkung des erzwungenen Verbrennungsaussetzers eVA auf das Betriebsverhalten der Brennkraftmaschine wird dann mit Hilfe des im Betriebssteuergerät installierten Erkennungsver fahrens analysiert (Schritt 10). Genauer gesagt, wird mit Hilfe des installierten Erkennungsverfahrens die Kenngröße K ermittelt, die dann zur Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung des Schwellenwertes 5 verwendet wird. Zeigt sich beispielsweise, dass der erzwungene Verbrennungsaussetzer eine stärkere Auswirkung auf die Kenngröße K hat, als dies durch den vorgegebenen Schwellenwert S zum Ausdruck kommt, so wird der Schwellenwert S kontinuierlich auf ein adäquates Niveau verringert (Schritt 11). Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt diese Verringerung zyklisch und schrittweise. Es versteht sich, dass im umgekehrten Fall der Schwellenwert schrittweise vergrößert wird.
  • Auf diese Weise lässt sich der Schwellenwert S selbsttätig und in regelmäßigen Abständen während der gesamten Lebensdauer der Brennkraftmaschine an geänderte Verhältnisse anpassen, was die Zuverlässigkeit der Aussetzererkennung entsprechend erhöht. Wie ersichtlich, wird dies in relativ einfacher Weise ohne allzu großen Rechen- und Speicheraufwand erreicht.
  • Diese Möglichkeit zum Festlegen und/oder Anpassen des Schwellenwertes lässt sich in vielfacher Hinsicht verfeinern:
    So kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen werden, dass erzwungene Verbrennungsaussetzer in einem vorgegebenen Abfolgemuster hinsichtlich der Zylinder der Brennkraftmaschine erzeugt werden und die hierbei gewonnene Folge von Referenzgrößen zum Festlegen und/oder Anpassen des Schwellenwertes verwendet wird.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, erzwungene Verbrennungsaussetzer durch Abschalten der Zündung und Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr und durch beides zu erzeugen und die hierbei ermittelten Referenzgrößen auszuwerten, um durch die Art des erzwungenen Verbrennungsaussetzers hervorgerufene Unterschiede in den Referenzgrößen zu erfassen und zur Analyse unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer zu verwenden.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass erzwungene Verbrennungsaussetzer in vorgegebenen Zylindern der Brennkraftmaschine erzeugt werden und die hierbei gewonnenen Referenzgrößen zum Festlegen und/oder Anpassen zylinderspezifischer Schwellenwerte verwendet werden.
  • Dies kann beispielsweise in der Weise erfolgen, dass ein Grundanteil des Schwellenwertes für die gesamte Brennkraftmaschine festgelegt wird und die für die einzelnen Zylinder gewonnenen Referenzgrößen zum Anpassen zylinderspezifischer adaptiver Anteile des Schwellenwertes verwendet werden.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine, bei dem eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße (K) mittels eines Überwachungs- und Analyseverfahrens im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine ständig ermittelt und aus einem Vergleich der Kenngröße (K) mit einem Schwellenwert (S) auf einen Verbrennungsaussetzer (VA) erkannt wird, wobei zu bestimmten Zeitpunkten erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) erzeugt werden und die dann durch das Überwachungs- und Analyseverfahren ermittelten Kenngrößen (K) als Referenzgrößen für das Erkennungsverfahren verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass nach Erkennen eines unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers (uVA) im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine jeweils mindestens ein erzwungener Verbrennungsaussetzer (eVA) bei den gleichen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine erzeugt wird und die hierbei gewonnene Referenzgröße zur Überprüfung der Erkennung des unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers (uVA) verwendet wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erzwungenen Verbrennungsaussetzer (eVA) durch Abschalten der Zündung und/oder Unterbrechung, der Kraftstoffzufuhr der Brennkraftmaschine erzeugt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein erzwungener Verbrennungsaussetzer (eVA) nur in Betriebsphasen der Brennkraftmaschine, bei denen eine zweifelsfreie Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer (uVA) nicht möglich ist, erzeugt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn die Erkennung eines unbeabsichtigten Verbrennungsaussetzers (uVA) durch die Überprüfung mittels der Referenzgröße als richtig bestätigt wird, ein entsprechendes Verbrennungsaussetzer-Signal an eine Betriebssteuerung der Brennkraftmaschine abgegeben wird.
  5. Verfahren zum Erkennen von Verbrennungsaussetzern in einer Brennkraftmaschine, bei dem eine von der Beschleunigung der Brennkraftmaschine abhängige Kenngröße (K) mittels eines Überwachungs- und Analyseverfahrens im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine ständig ermittelt und aus einem Vergleich der Kenngröße (K) mit einem Schwellenwert (S) auf einen Verbrennungsaussetzer (VA) erkannt wird, wobei zu bestimmten Zeitpunkten erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) erzeugt werden und die dann durch das Überwachungs- und Analyseverfahren ermittelten Kenngrößen (K) als Referenzgrößen für das Erkennungsverfahren verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine in Betriebsphasen ohne Erkennung unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer (uVA) erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) erzeugt werden und die hierbei ermittelten Referenzgrößen zum Anpassen des Schwellenwertes (S) verwendet werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erzwungenen Verbrennungsaussetzer (eVR) durch Abschalten der Zündung und/oder Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr der Brennkraftmaschine erzeugt werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erzeugung erzwungener Verbrennungsaussetzer (eVA) und anschließende Anpassung des S-chwellenwertes (S) im Betrieb der Brennkraftmaschine zyklisch wiederholt werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) in einem vorgegebenen Abfolgemuster hinsichtlich der Zylinder der Brennkraftmaschine erzeugt werden und die hierbei gewonnene Folge von Referenzgrößen zum Festlegen und/oder Anpassen des Schwellenwertes (S) verwendet wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei dem erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) durch Abschalten der Zündung und/oder Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die hierbei ermittelten Referenzgrößen ausgewertet werden, um durch die Art des erzwungenen Verbrennungsaussetzers (eVA) hervorgerufene Unterschiede zu erfassen und zur Analyse der Art unbeabsichtigter Verbrennungsaussetzer (uVA) zu verwenden.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass erzwungene Verbrennungsaussetzer (eVA) in vorgegebenen Zylindern der Brennkraftmaschine erzeugt werden und die hierbei gewonnenen Referenzgrößen zum Anpassen zylinderspezifischer Schwellenwerte (S) verwendet werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundanteil des Schwellenwertes (S) für die gesamte Brennkraftmaschine festgelegt wird und die für die einzelnen Zylinder gewonnenen Referenzgrößen zum Anpassen zylinderspezifischer adaptiver Anteile des Schwellenwertes (S) verwendet werden.
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