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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Heckdeckels an
einer Fahrzeugkarosserie, gemäß Anspruch
1, und eine Heckdeckel-Montageeinrichtung gemäß Anspruch 4.
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Heckdeckel
der hier angesprochenen Art, die auch als Heckklappe oder Kofferraumdeckel
bezeichnet werden, sind im montierten Zustand mittels Gelenken schwenkbeweglich
mit der Karosserie eines Fahrzeugs verbunden. Die Gelenke sind üblicherweise
in einem Abstand einander gegenüberliegend
angeordnet. Zur manuellen Montage des Heckdeckels werden mehrere
Personen benötigt,
um den Heckdeckel zu halten und entsprechend an der Karosserie zu
positionieren sowie zu befestigen. Dabei kann es zu Beschädigungen
des Heckdeckels und der Karosserie, die bereits lackiert sein können, durch
Anschlagen des Heckdeckels an der Karosserie kommen. Das manuelle
Positionieren des Heckdeckels erfordert ein hohes Maß an Präzision an
die den Heckdeckel haltenden Personen und ist relativ zeitaufwendig.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Montage des Heckdeckels vereinfacht
ist. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine geeignete Einrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgeschlagen. Dieses sieht vor, dass in einem ersten Schritt Gelenke
zur schwenkbeweglichen Halterung des Heckdeckels an der Fahrzeugkarosserie,
die im montierten Zustand in einem Abstand einander gegenüberliegend
angeordnet sind, im Bereich eines Karosserieausschnitts zur Aufnahme
des Heckdeckels montiert, das heißt, an der Fahrzeugkarosserie
befestigt werden. In einem zweiten Schritt wird ein Montagehilfsmittel
an den Gelenken angebracht, das die Gelenke miteinander verbindet.
Das Montagehilfsmittel erstreckt sich also über den gesamten Freiraum zwischen
den Gelenken und sorgt dafür,
dass die mindestens zwei Gelenke sich nur noch gemeinsam bewegen
lassen. Vor Durchführung
des dritten Montageschritts, nämlich
dem Aufsetzen des Heckdeckels auf das Montagehilfsmittel, sind die
Gelenke mit dem daran befestigten Montagehilfsmittel in eine Einklappstellung
bewegt, wobei die Einklappstellung der Stellung entspricht, die
die Gelenke bei montiertem und in geschlossener Stellung verlagertem
Heckdeckel einnehmen. In einem vierten Schritt wird nun der auf
dem Montagehilfsmittel aufliegende Heckdeckel am Montagehilfsmittel
vorfixiert, das heißt,
der Heckdeckel wird mit Hilfe von geeigneten Mitteln am Montagehilfsmittel
derart festgelegt, dass eine Relativbewegung zwischen Montagehilfsmittel
und Heckdeckel ausgeschlossen werden kann. In einem fünften Schritt
wird nun der Heckdeckel mittels der Gelenke in eine Offen-Stellung
verschwenkt, wodurch sichergestellt wird, dass die Gelenke dem mindestens
einen, vor der Fahrzeugkarosserie befindlichen Monteur wieder zugänglich sind.
Durch die im vorhergehenden Montageschritt erfolgte Vorfixierung
des Heckdeckels am Montagehilfsmittel wird gewährleistet, dass beim Verschwenken
des Heckdeckels in seine Offen-Stellung dieser nicht an der Fahrzeugkarosserie
anschlägt
und exakt in der gewünschten
Relativposition gegenüber
den Gelenken angeordnet bleibt. Nun wird in einem sechsten Montageschritt der
Heckdeckel an den Gelenken befestigt, was vorzugsweise mittels Schraubverbindungen
oder dergleichen erfolgt. Der Heckdeckel ist nun mit den an der
Fahrzeugkarosserie angebrachten Gelen ken in gewünschter Weise verbunden, so
dass in einem siebten Schritt das Montagehilfsmittel von dem Heckdeckel
und den Gelenken gelöst
und entfernt werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Montage des Heckdeckels weist gegenüber dem bekannten manuellen
Montageverfahren den Vorteil aufweist, dass der Heckdeckel während des
Verbindens mit der Fahrzeugkarosserie nicht ständig manuell gehalten werden
muss, sondern nach dem Absetzen auf dem Montagehilfsmittel (dritter
Montageschritt) und Vorfixieren am Montagehilfsmittel (vierter Montageschritt)
von dem Monteur beziehungsweise von den Monteuren nicht mehr festgehalten
werden muss. Der Heckdeckel kann nun bereits vor seiner Befestigung
an den Gelenken in jede gewünschte Position
verschwenkt werden, was dem Monteur das Befestigen des Heckdeckels
an den Gelenken erleichtert. Das vorstehend beschriebene Verfahren
ermöglicht
in einfacher Weise und in kurzer Zeit eine Montage des Heckdeckels
an der Fahrzeugkarosserie, wobei die Gefahr von Beschädigungen
reduziert ist.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass nach dem
Aufsetzen de s. Heckdeckels auf das Montagehilfsmittel und vor der
Vorfixierunq des Heckdeckels am Montagehilfsmittel das Spaltmaß zwischen
Heckdeckel und Karosserie beziehungsweise Karosserieausschnitt eingestellt
wird. Zur Einstellung des Spaltmaßes kann beispielweise ein
Justagerahmen in den Heckdeckel-Karosserieausschnitt eingebracht
werden. Während
des Ausrichtens des Heckdeckels gegenüber der Karosserie wird das
Gewicht des Heckdeckels bereits vom Montagehilfsmittel getragen,
so dass der auf dem Montagehilfsmittel aufliegende Heckdeckel vom
Monteur nur noch in die gewünschte
Position verschoben werden muss. Nach Einstellung des gewünschten
Spaltmaßes
erfolgt dann die Vorfixierung des Heckdeckels am Montagehilfsmittel,
was vorzugsweise durch Ansaugen des Heckdeckels an das Montagehilfsmittel erfolgt.
Zusätzlich
oder alternativ kann der Heckdeckel -sofern er aus magnetisierbarem
Material besteht- mittels magnetischer Kräf te am Montagehilfsmittel fixiert
werden. Eine geeignete Einrichtung beziehungsweise entsprechende
Ausgestaltung des Montagehilfsmittels wird nachfolgend näher beschrieben.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
des Verfahrens ergeben sich aus Kombinationen der in den Ansprüchen genannten
Merkmale.
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Der
Gegenstand der Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zur Montage
eines Heckdeckels an einer Fahrzeugkarosserie mit den Merkmalen
des Anspruchs 4. Die Montageeinrichtung ist zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 einsetzbar. Die Einrichtung umfasst ein
Montagehilfsmittel, das an den mit der Fahrzeugkarosserie verbundenen
Gelenken lösbar
befestigbar ist. Das Montagehilfsmittel weist mindestens eine Auflagefläche für den Heckdeckel
sowie Mittel zur Vorfixierung des Heckdeckels am Montagehilfsmittel
auf. Die Montageeinrichtung weist den Vorteil auf, dass der Heckdeckel
während der
Montage an der Fahrzeugkarosserie nicht ständig von Hand gehalten beziehungsweise
abgestützt werden
muss, sondern auf dem Montagehilfsmittel abgelegt und darauf zur
Einstellung eines gewünschten
Spaltmaßes
verschoben werden kann. Anschließend ist der Heckdeckel mittels
der Vorfixiermittel in seiner gewünschten Relativposition gegenüber der Fahrzeugkarosserie
am Montagehilfsmittel festlegbar. Dadurch wird es ermöglicht,
den Heckdeckel in eine Lage zu verschwenken, in der dem Monteur
eine gute Zugänglichkeit
der Gelenke zum Befestigen des Heckdeckels an denselben gegeben
ist.
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Bei
einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Montageeinrichtung
sind die Mittel zur Vorfixierung des Heckdeckels am Montagehilfsmittel
von einer Saugeinrichtung gebildet, die mindestens einen mit Unterdruck
beauschlagbaren Saugkopf aufweist. Die Festlegung des Heckdeckels am
Montagehilfsmittel erfolgt also ohne Zuhilfenahme von Befestigungselementen,
wie zum Beispiel Schrauben, Klemmelemente oder dergleichen. Aus der
Funktion der Saugreinrichtung ergibt sich ohne weiteres, dass der
wenigstens eine Saugkopf am Montagehilfsmittel angeordnet ist. Die
Aktivierung und Deaktivierung des Saugkopfs ist vorzugsweise in praktisch
jeder Stellung des Heckdeckels möglich.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsbeispiele der
Einrichtung ergeben sich aus Kombination der in den Unteransprüchen genannten
Merkmalen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der einzigen Figur näher erläutert. Diese
zeigt in Draufsicht ein Ausführungsbeispiel
eines schematisch dargestellten Montagehilfsmittels 1 zur
manuellen Montage eines nicht dargestellten Heckdeckels eines Kraftfahrzeugs
an einer lediglich angedeuteten Fahrzeugkarosserie 3. Das
Montagehilfsmittel 1 weist bei diesem Ausführungsbeispiel
einen Querträger 5 auf, der
an seinen freien Enden 7 beziehungsweise 9 jeweils
eine Befestigungsstelle 11 aufweist, an denen das Montagehilfsmittel 1 an
Gelenken 13 und 15 zur schwenkbeweglichen Halterung
des Heckdeckels an der Fahrzeugkarosserie 3 befestigbar
ist.
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Die
Gelenke 13, 15 sind hier beispielhaft als einfache
Schwenkhebel angedeutet, die um eine Achse 17 beziehungsweise 17' schwenkbar
mit der Fahrzeugkarosserie 3 verbunden sind. Die Gelenke 13, 15 können beispielsweise
Mehrfachgelenke, insbesondere Siebengelenke, sein, wie sie für Heckdeckel
von Cabriolets verwendet werden. Diese Gelenke können derart ausgebildet sein,
dass sie ein Verschwenken des Heckdeckels in eine erste Offen-Stellung,
in der ein Versenken des Cabrioletverdecks in dem mittels der Heckklappe
abdeckbaren Raums möglich
ist, und/oder in eine zweite Offen-Stellung, in der ein Eingriff
in diesen Raum von außen
zum Zwecke des Unterbringens von Gegenständen darin möglich ist,
ermöglichen.
Sofern es sich bei dem zu montierenden Heckdeckel um einen für ein Kraftfahrzeug
mit Fließheck
handelt, weisen die Gelenke einen entsprechend anderen Aufbau und
eine andere Kinematik auf. Die vorstehend genannten Gelenkvarianten
sind an sich bekannt, so dass hier nicht näher darauf eingegangen wird.
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Festzuhalten
bleibt, dass die Gelenke 13, 15 üblicherweise
innerhalb eines Karosserieausschnitts montiert sind, in den der
Heckdeckel versenkbar ist. Die Schwenkachsen 17, 17' der Gelenke 13, 15 fluchten
miteinander, das heißt,
die Gelenke 13, 15 sind einander gegenüberliegend
angeordnet. Das Montagehilfsmittel 1 kann mit den Gelenken 13, 15 in geeigneter
Weise lösbar
befestigt werden, beispielsweise mittels Schraubverbindungen oder
Klemmschluss.
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Das
Montagehilfsmittel 1 weist hier einen senkrecht zum Querträger 5 verlaufenden,
relativ kurzen Längsträger 19 auf,
an dem ein Saugkopf 21 angeordnet ist. Am Querträger 5 sind
weitere Saugköpfe 21', 21'' vorgesehen. Die Saugköpfe 21, 21', 21'' sind über eine Unterdruckversorgungsleitung 23 mit
einer Unterdruckversorgungseinrichtung verbunden. Die hier identisch
ausgebildeten Saugköpfe 21, 21', 21'' weisen jeweils eine hier beispielhaft
kreisrunde Auflagefläche 25 auf,
auf die der Heckdeckel abgelegt werden kann. Bei auf den Auflageflächen 25 aufliegendem
Heckdeckel sind die an die Unterdruckversorgungsleitung 23 angeschlossenen Saugräume 27 der
Saugköpfe 21, 21', 21'' abgedeckt, so dass der Heckdeckel
bei Unterdruckbeaufschlagung der Saugräume 27 rutschsicher
am Montagehilfsmittel 1 fixierbar ist. Das Montagehilfsmittel 1 ist
derart ausgebildet, dass es bei an den Gelenken 13, 15 fixiertem
Zustand ein Bewegen derselben zulässt.
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Festzuhalten
bleibt, dass das erfindungsgemäße Heckdeckel-Montageverfahren
mittels des Montagehilfsmittels 1 ohne weiteres realisierbar
ist.
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Bei
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
des Montagehilfsmittels 1 ist dessen Querträger 5 als
Teleskopträger
ausgebildet, also mittels mechanischer, hydraulischer oder pneumatischer Mittel
in seiner Länge
veränderbar,
so dass er zwischen die Gelenke 13, 15 klemmbar
ist, wobei die durch das Einspannen des Montagehilfsmittels 1 zwischen
die Gelenke 13, 15 auf dieselben wirkenden Kräfte nur
so groß sind,
dass die Gelenke 13, 15 sich noch immer Verschwenken
lassen.
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Zusammenfassend
bleibt festzuhalten, dass das Montagehilfsmittel 1 eine
schnelle, präzise,
beschädigungsfreie
und für
den Monteur/die Monteure vereinfachte Montage des Heckdeckels ermöglicht.