DE10253269B4 - Kindersitz für ein Fahrzeug mit einem Sicherheitsgurtsystem - Google Patents
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Abstract
Kindersitz für ein Fahrzeug, mit einem Sicherheitsgurtsystem mit Schultergurten (1), deren kindersitzvorderseitige Länge durch ein Verstellgurtband (4) in einem vorbestimmten Maße veränderbar ist, wobei das Verstellgurtband (4) an der Rückseite des Kindersitzes über ein Verbindungsglied (9) an den Schultergurten (1) angreift, und diese über Durchführungsöffnungen (7) in der Sitzlehne zur Vorderseite geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultergurte (1) auf der Rückseite des Kindersitzes an diesem festgelegt sind, und daß das Verbindungsglied (9) an den Schultergurten (1) im Bereich zwischen deren Befestigungsstellen (8) und den Durchführungsöffnungen (7) für die Schultergurte (1) verschiebbar gehaltert und fest mit dem Verstellgurtband (4) verbunden ist, wobei das Verstellgurtband (4) vom Verbindungsglied (9) zur Vorderseite des Kindersitzes zum Klemmmechanismus (5) geführt ist und zum Straffen der Schultergurte (1) an der Vorderseite des Kindersitzes im Bereich des Klemmmechanismus (5) am Verstellgurtband (4) gezogen wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kindersitz für ein Fahrzeug mit einem Sicherheitsgurtsystem, der direkt oder über ein Gestell mit einem im Fahrzeug vorhandenen Sicherheitsgurt oder mit ISOFIX auf einem Fahrzeugsitz befestigt ist.
- Ein solcher Kindersitz ist üblicherweise mit einem Mehrpunktgurtsystem ausgerüstet und einer bestimmten Gewichtsgruppe zugeordnet. Innerhalb einer solchen Gewichtsgruppe müssen Größenunterschiede zuverlässig ausgleichbar sein, was im wesentlichen durch eine Anpassung der wirksamen Gurtbandlängen erfolgen muß. So ist beispielsweise ein Fünfpunktgurtsystem mit einem zentralen Gurtschloß im Schrittbereich für zwei Beckengurte und zwei Schultergurte bekannt, bei dem die Gurte mit einer Einstelleinrichtung für die Gurtbandlängen versehen sind. Die Schultergurte sind dabei über Schlitzführungen in die Beckengurte überführt, die entweder mit ihren freien Enden sitzseitig festgelegt oder durchgehend und unter dem Sitz verbunden sind. Auf diese Weise bestehen Schulter- und Beckengurte aus einem einzigen Gurtband. Dessen schulterseitige Enden sind vermittels zweier Durchführungsöffnungen in der Sitzlehne zu deren Rückseite geführt und auf dieser an einem Verbindungsglied festgelegt, das wiederum mit einem Verstellgurtband verbunden ist. Dieses ist unter dem Kindersitz zur Vorderseite geführt. Durch Ziehen am Verstellgurtband werden die Schultergurte gestrafft, und durch Ziehen an diesen gelockert, wobei die Spannung durch den Benutzer manuell bestimmt wird. Über einen Klemmmechanismus an der Vorderseite des Kindersitzes wird das Verstellgurtband in der eingestellten Position verriegelt.
- Die maximale Längenänderung der Schultergurte auf der Vorderseite des Kindersitzes entspricht dabei dem maximalen Verstellweg des Verbindungsgliedes, und dieser ist durch den Abstand zwischen den Durchführungsöffnungen in der Sitzlehne und einem im Abstand von diesen im unteren Bereich an der Rückseite der Sitzlehne angeordneten Endanschlag bestimmt.
- Es kann nun vorkommen, daß der maximale Verstellweg nicht ausreicht, um Kinder in der dem jeweiligen Kindersitz zugeordneten Gewichtsgruppe, z. B. Kinder im Alter von neun Monaten bis zu vier Jahren in Kindersitzen für die Gewichtsgruppe 1, sicher anzuschnallen, wobei auch die jahreszeitlich bedingte Bekleidung der Kinder eine Rolle spielt.
- Aus der
US 6 155 638 A ist eine Kindersitzanordnung bekannt, bei der die Schultergurte an der Rückseite des Kindersitzes festgelegt sind. Zwischen den Befestigungsstellen der Schultergurte und den in der Rückenlehne angeordneten Durchführungsöffnungen der Schultergurte ist ein Verbindungsglied höhenverstellbar gelagert. Durch Höhenverstellung des Verbindungsgliedes kann die Schultergurt-Länge eingestellt werden. Aus derUS 2001/0013719 A1 DE 44 20 457 A1 ist bekannt, an Umlenkschlitzen Umlenkrollen vorzusehen, über die die Schultergurte geführt werden können. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, bei einem Kindersitz für ein Fahrzeug mit einem Sicherheitsgurtsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die maximale Längenänderung der Schultergurte auf der Vorderseite des Kindersitzes erheblich zu vergrößern.
- Diese Aufgabe wird durch einen Kindersitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
- Die Erfindung besteht darin, daß bei einem gattungsgemäßen Kindersitz mit einem Sicherheitsgurtsystem mit längenverstellbaren Schultergurten, die an der Rückseite des Kindersitzes über ein Verbindungsglied an einem Verstellgurtband angekoppelt sind, die Schultergurte auf der Rückseite des Kindersitzes kindersitzfest angeordnet sind und das Verbindungsglied verschiebbar an den Schultergurten gehaltert ist. Dabei greift das Verbindungsglied im Bereich zwischen den Befestigungsstellen der Schultergurte am Kindersitz und den Durchführungsöffnungen für diese zur Vorderseite der Sitzlehne an den Schultergurten an, wobei das Verstellgurtband vom Verbindungsglied zur Vorderseite des Kindersitzes zum Klemmmechanismus geführt ist und zum Straffen der Schultergurte an der Vorderseite des Kindersitzes im Bereich des Klemmemechanismus am Verstellgurtband gezogen wird. Diese Anordnung führt dazu, daß eine Verstellbewegung des Verbindungsgliedes um einen bestimmten Betrag in dem genannten Bereich mit einem doppelt so großen Verstellweg einer beliebigen Stelle des Schultergurtes an der Vorderseite des Kindersitzes verbunden ist. Anders ausgedrückt, diese Anordnung ermöglicht bei einem unveränderten Abstand der Durchführungsöffnungen von einem Endanschlag an der Rückseite des Kindersitzes für das Verbindungsglied eine Verdopplung der maximalen Längenänderung der Schultergurte auf der Vorderseite des Kindersitzes gegenüber einer Anordnung, bei der die Schultergurte fest mit einem Verbindungsglied verbunden sind. Damit wird der Ausgleichsbereich für die Größenunterschiede in einer beliebigen Gewichtsgruppe eines Kindersitzes erheblich erweitert.
- Die Befestigungsstellen der Schultergurte sind in einer bevorzugten Ausführung an einem Ansatz an der Rückseite des Kindersitzes angeordnet, wobei der Ansatz in Höhe der Durchführungsöffnungen im geringen Abstand zu diesen ausgebildet ist. Die zwischen den Befestigungsstellen und den Durchführungsöffnungen gestrafften und somit maximal an der Vorderseite des Kindersitzes ausgezogenen Schultergurte bilden mit ihrem tiefsten Punkt für das Verbindungsglied den oberen Anschlag für dieses. Daher ist es zur Erzielung eines maximalen Verstellweges des Verbindungsgliedes erforderlich, die Befestigungsstellen in Höhe der Durchführungsöffnungen anzuordnen. Der untere Endanschlag für das Verbindungsglied befindet sich in unveränderter Position im unteren Bereich der Rückenlehne des Kindersitzes.
- Das Verbindungsglied ist plattenförmig ausgebildet und mit zwei nebeneinander angeordneten Umlenkschlitzen für die Schultergurte und mit einem Befestigungsschlitz für das Verstellband versehen, der mittig zu den Umlenkschlitzen und im Abstand zu deren Verbindungslinie ausgebildet ist. Zum problemlosen Einführen eines Schultergurtes in den jeweiligen Umlenkschlitz können die Umlenkschlitze mit Einführschlitzen versehen sein.
- Um die Reibung zwischen den Schultergurten und dem Verbindungsglied zu vermindern, können an den Umlenkschlitzen Umlenkrollen angeordnet sein, über die die Schultergurte geführt und umgelenkt sind.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 : einen Kindersitz mit einem Sicherheitsgurtsystem zur Anordnung auf einem Fahrzeugsitz, -
2 : einen Vertikalschnitt durch den Kindersitz mit lockeren Schultergurten, -
3 : diesen mit gestrafften Schultergurten und -
4 : ein Verbindungsglied. - Der in
1 gezeigte Kindersitz weist ein Sicherheitsgurtsystem mit zwei Schultergurten1 , zwei Beckengurten2 , einem zentralen Gurtschloß3 sowie einem Verstellgurtband4 auf, das an einem nicht weiter dargestellten Klemmmechanismus5 lösbar und damit verstellbar festgelegt ist. Die Schultergurte1 sind am oberen Ende einer an der Rückseite der Rückenlehne des Kindersitzes ausgebildeten Ausnehmung6 (2 ,3 ) an einem durch diese gebildeten oberen Vorsprung fest mit dem Kindersitz verbunden (Befestigungsstellen8 ) und über Durchführungsöffnungen7 im oberen Bereich der Rückenlehne zur Vorderseite des Kindersitzes und dort zum Gurtschloß3 geführt. An den Schultergurten1 ist im Bereich zwischen den Befestigungsstellen8 am oberen Ende der Ausnehmung6 und den Durchführungsöffnungen7 eine Verbindungsplatte9 mit Umlenkschlitzen10 für die Schultergurte1 verschiebbar an diesen gehaltert. Mit der in4 dargestellten Verbindungsplatte9 ist das Verstellgurtband4 an einem mittig zu den Umlenkschlitzen10 in einem geringen Abstand zu deren Verbindungslinie ausgebildeten Befestigungsschlitz11 fest verbunden. In4 ist zu erkennen, daß die Schultergurte1 an den Umlenkschlitzen10 von der Vorderseite der Verbindungsplatte9 nach deren Rückseite geführt und umgelenkt sind, so daß eine Relativbewegung zwischen diesen (1) und der Verbindungsplatte9 ermöglicht ist. Das Verstellgurtband4 ist von der Verbindungsplatte9 unter dem Kindersitz nach der Vorderseite desselben und dort zum Klemmmechanismus5 geführt. Im unteren Bereich der Ausnehmung6 ist ein Anschlag12 für die Verbindungsplatte9 angeordnet. - Sollen nun die Schultergurte
1 gestrafft werden, beispielsweise aus der in der2 gezeigten Position, wird an der Vorderseite des Kindersitzes im Bereich des Klemmmechanismus am Verstellgurtband4 gezogen. Dadurch wird die Verbindungsplatte9 um eine bestimmte Strecke nach unten verbracht. Eine an der Vorderseite des Kindersitzes befindliche beliebige Stelle der Schultergurte1 wird dabei infolge der Umlenkung und Doppelführung derselben (1) um den doppelten Längen(Strecken-)betrag ein- bzw. nach hinten gezogen. Eine Verstellbewegung um den Betrag x des Verstellgurtbandes4 und damit der Verbindungsplatte9 ist bei dieser Anordnung stets mit einer Längenänderung 2 x der Schultergurte1 auf der Vorderseite des Kindersitzes verbunden. Umgekehrt führt ein Lockern der Schultergurte1 nach einem Öffnen des Klemmmechanismus5 durch ein Herausziehen derselben aus der Rückenlehne an der Vorderseite um einen Betrag x zu einer Verstellbewegung der Verbindungsplatte9 und damit zu einem Nachziehen bzw. Herausziehen des Verstellgurtbandes4 aus dem Klemmmechanismus5 um einen Betrag x/2. Damit ist gegenüber dem Stand der Technik zum Verstellen einer bestimmten Schultergurtlänge an der Vorderseite des Kindersitzes nur der halbe Verstellweg am Verstellgurtband4 erforderlich bzw. gegeben. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schultergurt
- 2
- Beckengurt
- 3
- Gurtschloß
- 4
- Verstellgurtband
- 5
- Klemmmechanismus
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Durchführungsöffnung
- 8
- Befestigungsstelle
- 9
- Verbindungsplatte
- 10
- Umlenkschlitz
- 11
- Befestigungsschlitz
- 12
- Anschlag
Claims (5)
- Kindersitz für ein Fahrzeug, mit einem Sicherheitsgurtsystem mit Schultergurten (
1 ), deren kindersitzvorderseitige Länge durch ein Verstellgurtband (4 ) in einem vorbestimmten Maße veränderbar ist, wobei das Verstellgurtband (4 ) an der Rückseite des Kindersitzes über ein Verbindungsglied (9 ) an den Schultergurten (1 ) angreift, und diese über Durchführungsöffnungen (7 ) in der Sitzlehne zur Vorderseite geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultergurte (1 ) auf der Rückseite des Kindersitzes an diesem festgelegt sind, und daß das Verbindungsglied (9 ) an den Schultergurten (1 ) im Bereich zwischen deren Befestigungsstellen (8 ) und den Durchführungsöffnungen (7 ) für die Schultergurte (1 ) verschiebbar gehaltert und fest mit dem Verstellgurtband (4 ) verbunden ist, wobei das Verstellgurtband (4 ) vom Verbindungsglied (9 ) zur Vorderseite des Kindersitzes zum Klemmmechanismus (5 ) geführt ist und zum Straffen der Schultergurte (1 ) an der Vorderseite des Kindersitzes im Bereich des Klemmmechanismus (5 ) am Verstellgurtband (4 ) gezogen wird. - Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsstellen (
8 ) für die Schultergurte (1 ) an einem Vorsprung oder Ansatz an der Rückseite des Kindersitzes angeordnet sind, der in Höhe der Durchführungsöffnungen (7 ) im geringen Abstand zu diesen (7 ) ausgebildet ist. - Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich der Rückenlehne ein Anschlag (
12 ) für das Verbindungsglied (9 ) angeordnet ist. - Kindersitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsglied als Verbindungsplatte (
9 ) mit zwei nebeneinander angeordneten Umlenkschlitzen (10 ) für die Schultergurte (1 ) und einem Befestigungsschlitz (11 ) für das Verstellgurtband (4 ) ausgebildet ist, der mittig zu diesen (10 ) und im Abstand zu deren Verbindungslinie angeordnet ist. - Kindersitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Umlenkschlitzen (
10 ) Umlenkrollen angeordnet sind, über die die Schultergurte (1 ) geführt sind.
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